Selbstbeurteilungsbericht - Institutionelle Akkreditierung gemäss des Bundesgesetz über die Förderung der Hochschulen und die Koordination im ...

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Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana

Selbstbeurteilungsbericht
Institutionelle Akkreditierung gemäss des Bundesgesetz über die Förderung
der Hochschulen und die Koordination im schweizerischen Hochschulbereich

Selbstbeurteilungsbericht                                                   1
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Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana

Hinweise:

Im Zweifelsfalle ist die italienische Version die Ausschlaggebende. Bei Zitaten aus offiziellen deutschen Übersetzungen von
Dokumenten der SUPSI wird der Originaltext wiedergegeben. Bei Zitaten aus italienischsprachigen Dokumenten wurden die
Übersetzungen durch das Redaktionskomitee der deutschen Version des RAV vorgenommen.

Zur leichteren Lesbarkeit verwenden wir im vorliegenden Selbstbeurteilungsbericht für die Bezugnahme auf die Mitarbeitenden
des Generaldirektors, die zentralen Dienste und die DIP nur die Bezeichnung Departemente (DIP), um sie von den affiliierten
Schulen (AS) zu unterscheiden. Unter SUPSI ist die Gesamtheit aller Einheiten der SUPSI zu verstehen: Generaldirektion, Servizi
centrali, Departemente und affiliierte Schulen.

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Inhaltsverzeichnis
                   Erklärung der Vollständigkeit und Richtigkeit                             5
                   Vorwort                                                                   6
                   Zusammenfassung                                                           7
                   Die Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana           11
                   Geschichte und Entstehung der SUPSI
                   Die SUPSI heute                                                          15
                   Die Zukunft der SUPSI                                                    20
                   Ergebnisse aus vorhergehenden Bewertungsverfahren                        21
                   Vorstellung des Qualitätssicherungssystems (QSS)                         22
                   Beschreibung und Prozessverlauf der Selbstbeurteilung                    33
                   Analyse der Qualitätsstandards                                           35
                   Bereich 1: Qualitätssicherungsstrategie                                  37
                   Standard 1.1                                                             37
                   Standard 1.2                                                             38
                   Standard 1.3                                                             39
                   Standard 1.4                                                             40
                   Zusammenfassung und Verbesserungsmassnahmen für den Bereich              41
                   Qualitätssicherungsstrategie
                   Bereich 2: Governance                                                    43
                   Standard 2.1                                                             43
                   Standard 2.2                                                             46
                   Standard 2.3                                                             48
                   Standard 2.4                                                             51
                   Standard 2.5                                                             53
                   Zusammenfassung und Verbesserungsmassnahmen für den Bereich Governance   55
                   Bereich 3: Lehre, Forschung und Dienstleistungen                         57
                   Standard 3.1                                                             57
                   Standard 3.2                                                             59
                   Standard 3.3                                                             63
                   Standard 3.4                                                             65
                   Zusammenfassung und Verbesserungsmassnahmen für den Bereich              67
                   Lehre, Forschung und Dienstleistungen
                   Bereich 4: Ressourcen                                                    69
                   Standard 4.1                                                             69
                   Standard 4.2                                                             73
                   Standard 4.3                                                             76
                   Zusammenfassung und Verbesserungsmassnahmen für den Bereich Ressourcen   79
                   Bereich 5: Interne und externe Kommunikation                             81
                   Standard 5.1                                                             81
                   Standard 5.2                                                             82
                   Zusammenfassung und Verbesserungsmassnahmen für den Bereich              84
                   interne und externe Kommunikation
                   Aktionsplan für weitere Verbesserung des Qualitätsverbesserungssystems   86
                   Anhang                                                                   88
                   Abkürzungsverzeichnis/Glossar                                            92
                   Sitze und Kontakte, Impressum                                            94

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Erklärung der Vollständigkeit und Richtigkeit
                   Die Räte der SUPSI und ihrer affiliierten Schulen sowie die Direktion der SUPSI bestätigen die Vollstän-
                   digkeit und Richtigkeit der in diesem Selbstbeurteilungsbericht (RAV) enthaltenen Informationen. Dieser
                   ist das Ergebnis eines partizipativen Prozesses über 24 Monate, der es erlaubt hat, die verschiedenen
                   Perspektiven der Führungskräfte, der akademischen, technischen und administrativen Mitarbeitenden, der
                   Studierenden, der Alumni und anderer wichtiger Interessensgruppen in Bezug auf unser Qualitätssiche-
                   rungssystem zusammenzubringen.

                   Consiglio SUPSI                                                    Alberto Petruzzella
                                                                                      Präsident des Consiglio SUPSI

                   Räte der affiliierten Schulen

                   Wilma Minoggio                                                     Ina Piattini Pelloni
                   Präsidentin des Verwaltungsrates                                   Präsidentin des Stiftungsrates des
                   der Associazione accademia teatro Dimitri                          Conservatorio della Svizzera italiana

                   Hans Widmer                                                        Franco Gervasoni
                   Präsident des Stiftungsrates der                                   Präsident des Stiftungsrates
                   Fernfachhochschule Schweiz                                         Thim van der Laan

                   SUPSI-Generaldirektion

                   Franco Gervasoni                                                   Nadia Bregoli
                   Generaldirektor                                                    Direktorin der Servizi centrali

                   Giambattista Ravano                                                Silvio Seno
                   Delegierte Direktor für Forschung                                  Direktor des Dipartimento ambiente
                   und Innovation                                                     costruzioni e design

                   Luca Crivelli                                                      Alberto Piatti
                   Direktor des Dipartimento                                          Direktor des Dipartimento
                   economia aziendale, sanità e sociale                               formazione e apprendimento

                   Emanuele Carpanzano                                                Christoph Brenner
                   Direktor des Dipartimento                                          Direktor der Scuola universitaria di Musica
                   tecnologie innovative                                              del Conservatorio della Svizzera italiana

                   Michael Zurwerra                                                   Corinna Vitale
                   Rektor der Fernfachhochschule                                      Dekanin der Accademia Teatro Dimitri

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                Vorwort

                Die Strategie der SUPSI 2017-2020 sieht in ihrer strategischen Ausrichtung im Hinblick auf die institutionelle
                Akkreditierung, die Entwicklung der Organisation und der Mitarbeitenden a Folgendes vor:

                «Wir nutzen den Prozess der institutionellen Akkreditierung dazu, die organisatorische Entwicklung
                zu konsolidieren und die wissenschaftlichen, akademischen und Management-Fähigkeiten der
                Mitarbeitenden aufzuwerten. Die institutionelle Akkreditierung dient als Anregung, um die durch die neue
                institutionelle Strategie ausgelösten Veränderungen in den Departementen und den affiliierten Schulen zu
                begleiten. Wir möchten unsere organisatorische Fragmentierung durch effiziente und hochwertige interne
                Prozesse reduzieren. (…)».

                Mit diesen Vorsätzen haben wir in den letzten Jahren das Projekt der Akkreditierung in Angriff genommen
                und die Kernprozesse für die weitere Entwicklung eines gemeinsamen und wirksam angewandten
                Qualitätssicherungssystems (QSS) festgelegt, welches die ständige Verbesserung aller unserer Aktivitäten
                mit einer deutlichen und direkten Wirkung auf ihre Qualität gewährleisten kann.

                In den Kernprozessen für die institutionelle Entwicklung wurden unsere Praktiken systematisiert und neue
                Mittel geschaffen und umgesetzt, welche kritische Auseinandersetzungen intern sowie mit externen
                Experten und Interessensvertretern ebenso wie die Festlegung von konkreten Verbesserungsmassnahmen
                ermöglichen.

                Das Projekt hatte auch die Neudefinition der internen Beziehungen zwischen dem Consiglio SUPSI, der
                Generaldirektion, den Direktionen der Departemente und der affiliierten Schulen zur Folge und damit eine
                Stärkung unserer gemeinsamen Identität, bei gleichzeitigem Respekt für die Unterschiede hinsichtlich der
                disziplinären und organisatorischen Kultur.

                Im Selbstbeurteilungsbericht werden alle unsere Einheiten beschrieben und bewertet, wobei, sofern
                erforderlich, zwischen Departementen und affiliierten Schulen unterschieden wird.

                Wir wünschen uns, dass der vorliegende Bericht eine Einschätzung des Bildes ermöglicht, das wir von der
                SUPSI vermitteln möchten: eine offene, vereinte Institution, die in der Lage ist, Dialoge zwischen ihren
                Organisationseinheiten zu ermöglichen, sie zu vernetzen und Synergien zwischen ihnen zu schaffen, unter
                Berücksichtigung ihrer Unterschiede und Besonderheiten.

                Wir möchten uns herzlich bei den zahlreichen Kollegen und Kolleginnen, Studierenden, Alumni sowie
                Vertretern anderer Interessensgruppen für ihre aktive Beteiligung in verschiedenen Formen am
                Akkreditierungsprojekt und an der Erstellung des Selbstbeurteilungsberichts bedanken.

                                                                                                         Manno, den 6. Dezember 2019

                                                                                    Alberto Petruzzella, Präsident des Consiglio SUPSI

                                                                                                    Franco Gervasoni, Generaldirektor

                a
                    Um die Lesbarkeit zu verbessern, wird in diesem Dokument in Bezug auf Personen, Berufsbezeichnungen und
                    Funktionen unabhängig vom Geschlecht die männliche Form verwendet.

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Zusammenfassung
                   Der hier vorgelegte Selbstbeurteilungsbericht (RAV) der Scuola universitaria professionale della Svizzera
                   italiana (SUPSI) ist das Ergebnis eines partizipativen Prozesses, in welchem im Laufe von ca. zwei Jahren
                   hunderte, in unterschiedlichen Funktionen in der SUPSI tätigen Personen, einbezogen wurden. Der Bericht
                   zeigt unsere Vision des gegenwärtigen Standes unserer internen Qualitätsgarantie, wobei der Referenz-
                   zeitraum das Herbstsemester 2019 ist, und zeigt die Verbesserungsmassnahme für die nächsten Jahre auf.

                   Im ersten Teil (Die Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana) wird die SUPSI als Institution
                   vorgestellt. Insbesondere ist hier ein historischer Abriss zu finden (Geschichte und Entstehung der SUPSI), der
                   es ermöglicht, unsere Entwicklung bezüglich der verschiedenen Teilschulen seit der Konstituierung der
                   SUPSI (1997) zu stellen, wobei auch ein Rückblick auf die vorhergehende Geschichte geworfen wird, die
                   ca. ein Jahrhundert zurückreicht. Wir stellen sodann die Organisationsstruktur der SUPSI auf dem Stand
                   von Ende 2019 dar (Die SUPSI heute) und zeichnen die wichtigsten Entwicklungsschritte und –bereiche der
                   nächsten Jahre ab 2020 auf (Die Zukunft der SUPSI).

                   Im zweiten Teil (Ergebnisse aus vorhergehenden Bewertungsverfahren) zählen wir kurz die bereits von der SUPSI
                   oder Teilen der SUPSI absolvierten Bewertungs- oder Akkreditierungsverfahren auf.

                   Im dritten Teil (Vorstellung des Qualitätssicherungssystems) werden die Entstehung und das gegenwärtige
                   Statut unseres QSS im Detail dargestellt. Dieses Kapitel ermöglicht es, den RAV auch ohne ständige
                   Konsultation des Qualitätshandbuches (MQ) der SUPSI zu verstehen.

                   Im vierten Teil (Beschreibung und Prozessverlauf der Selbstbeurteilung) beschreiben wir kurz die zur Abfassung
                   des RAV benutzte Prozedur.

                   Im fünften Teil (Analyse der Qualitätsstandards) legen wir unsere Selbstbeurteilung in Bezug auf die fünf
                   Qualitätsbereiche der Akkreditierung und die entsprechenden Standards dar. Wir beschreiben und
                   analysieren insbesondere für jeden Standard die gegenwärtige Situation unseres QSS wobei wir eine
                   Selbstbeurteilung verwenden, die auf die gleichen Kriterien zurückgreift wie anlässlich der Akkreditierung:
                   vollständig erfüllt, weitgehend erfüllt, teilweise erfüllt, nicht erfüllt. Für jeden Qualitätsbereich zählen wir
                   ausserdem eine Liste der Stärken und Schwachpunkte auf und zeigen mögliche Verbesserungen auf.

Selbstbeurteilungsbericht                                                                                                             7
Selbstbeurteilungsbericht - Institutionelle Akkreditierung gemäss des Bundesgesetz über die Förderung der Hochschulen und die Koordination im ...
Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana

                Die Selbstbeurteilung in Bezug auf die verschiedenen Standards ist die folgende:

                 Bereich 1: Qualitätssicherungsstrategie

                 Standard 1.1: Die SUPSI legt ihre Qualitätssicherungsstrategie              Teilweise erfüllt
                 fest. Diese Strategie enthält die Leitlinien eines internen
                 Qualitätssicherungssystems, das darauf abzielt, die Qualität der
                 Tätigkeiten der SUPSI und deren langfristige Qualitätsentwicklung zu
                 sichern sowie die Entwicklung einer Qualitätskultur zu fördern.

                 Standard 1.2: Das Qualitätssicherungssystem ist in die Strategie            Weitgehend erfüllt
                 der SUPSI integriert und unterstützt auf wirksame Weise deren
                 Entwicklung. Es umfasst Prozesse, mit denen überprüft wird, ob die
                 SUPSI ihren Auftrag erfüllt. Dies erfolgt unter Berücksichtigung des
                 Typs und der spezifischen Merkmale der SUPSI.

                 Standard 1.3: Für die Entwicklung des Qualitätssicherungssystems            Teilweise erfüllt
                 und dessen Umsetzung werden auf allen Ebenen alle repräsentativen
                 Gruppen der SUPSI einbezogen, insbesondere die Studierenden,
                 der Mittelbau, der Lehrkörper und das Verwaltungspersonal. Die
                 Aufgaben im Bereich der Qualitätssicherung sind transparent und klar
                 zugewiesen.

                 Standard 1.4: Die SUPSI überprüft periodisch die Zweckmässigkeit ihres      Teilweise erfüllt
                 Qualitätssicherungssystems und nimmt die erforderlichen Anpassungen vor.

                 Bereich 2: Governance

                 Standard 2.1: Das Qualitätssicherungssystem erlaubt sicherzustellen,        Weitgehend erfüllt
                 dass die Organisationsstruktur und die Entscheidungsprozesse es
                 der SUPSI ermöglichen, dass diese ihren Auftrag erfüllen und ihre
                 strategischen Ziele erreichen kann.

                 Standard 2.2: Das Qualitätssicherungssystem trägt systematisch              Teilweise erfüllt
                 zur Bereitstellung von relevanten und aktuellen quantitativen und
                 qualitativen Informationen bei, auf die sich die SUPSI stützt, um
                 laufende und strategische Entscheidungen zu treffen.

                 Standard 2.3: Das Qualitätssicherungssystem erlaubt sicherzustellen,        Teilweise erfüllt
                 dass die repräsentativen Gruppen der SUPSI ein angemessenes
                 Mitwirkungsrecht haben und über Rahmenbedingungen verfügen, die
                 ihnen ein unabhängiges Funktionieren ermöglichen.

                 Standard 2.4: Die SUPSI berücksichtigt, dass die Aufgaben im                Teilweise erfüllt
                 Einklang mit einer wirtschaftlich, sozial und ökologisch nachhaltigen
                 Entwicklung erfüllt werden. Das Qualitätssicherungssystem erlaubt
                 sicherzustellen, dass sich die SUPSI in diesem Bereich Ziele setzt und
                 diese auch umsetzt.

                 Standard 2.5: Zur Erfüllung ihrer Aufgaben fördert die SUPSI                Weitgehend erfüllt
                 für das Personal und die Studierenden die Chancengleichheit
                 und die tatsächliche Gleichstellung von Mann und Frau. Das
                 Qualitätssicherungssystem erlaubt sicherzustellen, dass sich die SUPSI
                 in diesem Bereich Ziele setzt und diese auch umsetzt.

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Bereich 3: Lehre, Forschung und Dienstleistungen

                    Standard 3.1: Die Aktivitäten der SUPSI entsprechen ihrem Typ,           Vollständig erfüllt
                    ihren spezifischen Merkmalen und ihren strategischen Zielen. Sie
                    beziehen sich hauptsächlich auf die Lehre, die Forschung und die
                    Dienstleistungen und werden gemäss dem Prinzip der Freiheit und
                    Unabhängigkeit unter Einhaltung des Mandats der SUPSI ausgeübt.

                    Standard 3.2: Das Qualitätssicherungssystem sieht eine regelmässige      Weitgehend erfüllt
                    Evaluation der Lehr- und Forschungstätigkeit, der Dienstleistungen
                    sowie der Ergebnisse vor.

                    Standard 3.3: Das Qualitätssicherungssystem erlaubt sicherzustellen,     Weitgehend erfüllt
                    dass Grundsätze und Ziele im Zusammenhang des europäischen
                    Hochschulraums berücksichtigt werden.

                    Standard 3.4: Das Qualitätssicherungssystem erlaubt sicherzustellen,     Weitgehend erfüllt
                    dass die Kriterien für die Zulassung und Beurteilung der Leistungen
                    der Studierenden und für die Abgabe von Ausbildungsabschlüssen
                    entsprechend dem Auftrag der SUPSI berücksichtigt werden. Diese
                    Kriterien werden definiert, kommuniziert und systematisch, transparent
                    und konstant angewandt.

                    Bereich 4: Ressourcen

                    Standard 4.1: Mit ihrem Träger gewährleistet die SUPSI die personellen   Weitgehend erfüllt
                    Ressourcen, die Infrastrukturen und die finanziellen Mittel, um ihren
                    Fortbestand zu sichern und ihre strategischen Ziele zu erreichen.
                    Die Herkunft und die Verwendung der finanziellen Mittel und die
                    Finanzierungsbedingungen sind transparent.

                    Standard 4.2: Das Qualitätssicherungssystem erlaubt sicherzustellen,     Weitgehend erfüllt
                    dass das gesamte Personal entsprechend dem Typ und den spezifischen
                    Merkmalen der SUPSI qualifiziert ist. Es sieht zu diesem Zweck eine
                    regelmässige Evaluation des Personals vor.

                    Standard 4.3: Das Qualitätssicherungssystem erlaubt sicherzustellen,     Teilweise erfüllt
                    dass die SUPSI die Laufbahnentwicklung des gesamten Personals und
                    insbesondere des wissenschaftlichen Nachwuchses unterstützt.

                    Bereich 5: Interne und externe Kommunikation

                    Standard 5.1: Die SUPSI macht ihre Qualitätssicherungsstrategie          Teilweise erfüllt
                    öffentlich und sorgt dafür, dass die Bestimmungen zu den
                    Qualitätssicherungsprozessen und deren Ergebnisse den
                    Mitarbeitenden, den Studierenden sowie gegebenenfalls den externen
                    Beteiligten bekannt sind.

                    Standard 5.2: Die SUPSI veröffentlicht regelmässig objektive             Weitgehend erfüllt
                    Informationen zu ihren Tätigkeiten und zu den von ihr angebotenen
                    Studienprogrammen und Abschlüssen.

                   Die gegenwärtige Situation der SUPSI ist sehr dynamisch: verschiedene Verbesserungsmassnahmen
                   sind schon in Konzipierung und/oder Umsetzung, und das Jahr 2020 wird ein Jahr wichtiger
                   Veränderungen sein, insbesondere bezüglich der Logistik (2020 werden zwei neue Campusgebäude
                   eingeweiht werden) und die Organisation der SUPSI-Leitung angeht.

                   Zum Zeitpunkt des Besuches der Akkreditierungskommission, im Juni 2020, wird unsere
                   Gesamtsituation daher zweifelsohne weiter fortgeschritten sein als im vorliegenden RAV dargestellt.

Selbstbeurteilungsbericht                                                                                                9
Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana

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Die Scuola universitaria professionale
                   della Svizzera italiana

                   Geschichte und Entstehung der SUPSI 6.25, 6.26
                   Die SUPSI entstand 1997 auf Grundlage des Fachhochschulgesetzes vom 6. Oktober 1995 und des klaren Willens
                   des Kantons Tessin, sich am Entstehungsprozess der Fachhochschulen zu beteiligen, um die gesamte Kette
                   der Berufsbildung in der italienischen Schweiz zu fördern. Wie wir sehen werden, entstanden viele unserer
                   Departemente auf einer bereits bestehenden Basis durch die Umwandlung und Auslagerung von Schulen, die in
                   einigen Fällen erst wenige Jahre zuvor durch die Reformen der Berufsausbildung in den 80er- und 90er-Jahren
                   gegründet wurden (Informatik, Gesundheit, Betriebswirtschaft), während andere bereits eine jahrhundertealte
                   Geschichte mitbrachten (Architektur, Bauingenieurwesen und Lehrerbildung). Diese enge Verbindung zum
                   Sektor der Berufsbildung hat uns schon immer ausgezeichnet und uns eine bedeutende regionale Verwurzelung
                   sowie eine starke Praxisorientierung gesichert, die uns von der zur gleichen Zeit gegründeten Università della
                   Svizzera italiana (USI) unterscheidet. Auch heute noch befinden sich unsere Standorte an verschiedenen Orten im
                   gesamten Kanton. Anfangs hatte die Hochschule die folgenden vier Departemente:

                   1. Das Dipartimento di costruzioni e territorio (DCT) (Bauwesen und Raumplanung) mit Standort in
                   Trevano, entstanden aus der Höheren Technischen Lehranstalt (HTL), Sektor Bauwesen, ihrerseits Nachfolgerin
                   der Scuola di Capimastri (Schule für Maurermeister). Letztere wurde 1915 von der Gemeinde Lugano gegründet
                   und als so bedeutend angesehen, dass der Grosse Rat bereits 1916 beschloss, dass sie vom Kanton übernommen
                   werden sollte. 10 Jahre später erklärte der Grosse Rat, dass «die Schule der Maurermeister einen besonderen
                   Bedarf erfüllt, dass sie ausgezeichnet funktioniert, dass alle ihre Absolventen gute Anstellungen gefunden
                   haben und dass die kürzlich erfolgte Anerkennung des Titels durch die italienische Regierung unbedingt zum
                   Prestige und zur Effizienz der Schule beiträgt» (Akten des Grossen Rats, 19.9.1927). In der Folge wurde daher auch
                   der Vorbereitungskurs für die Schule wiederaufgenommen, um ihr einen Zustrom angemessen vorbereiteter
                   Schüler zu sichern. Nachdem sie 1950 in eine Höhere Technische Lehranstalt (HTL) umgewandelt wurde, stellte
                   sie 1963 die ersten von der Eidgenossenschaft anerkannten Abschlusszeugnisse aus (im Rahmen des neuen
                   Bundesgesetzes). Wir erinnern daran, dass die HTL jahrzehntelang eines der Flaggschiffe des schweizerischen
                   Berufsbildungssystems war, insbesondere im Bereich der Ausbildung von Architekten und Ingenieuren. Die
                   Anerkennung des Abschlusses auf Bundesebene garantierte die Mobilität der Absolventen auf nationaler Ebene,
                   während die kantonale Führung die Garantie für eine Ausbildung nah an den Bedürfnissen der Region und der
                   Wirtschaft war. Mit ihrer Integration als Departement in der SUPSI musste sich die Schule der Herausforderung
                   der Umwandlung in ein Hochschulinstitut stellen, zu dem auch Aktivitäten der Weiterbildung und Forschung
                   gehören. Aus diesem Grund wurden auch ein kantonales Programm für angewandte Forschung, Ticino Solare
                   (TiSo) (heute Teil des Dipartimento ambiente costruzioni e design) und ein kantonales Institut für angewandte
                   Forschung, das kantonale Institut für experimentelle Technik (Istituto cantonale tecnico sperimentale, heute das
                   Istituto materiali e costruzioni desselben Departements), integriert.

                   2. Das Dipartimento d’informatica ed elettronica (DIE) aus der Umwandlung der HTL, Bereich für
                   Informatik und Elektrotechnik mit Standort in Manno, seinerseits gegründet 1993 aus einem Zweig der
                   HTL, in dem schon seit 1986 Ausbildungen in Informatik angeboten wurden.

                   3. Das Dipartimento d’arte applicata (DAA), umgewandelt aus der Höheren Schule für Angewandte
                   Kunst, die 1987 als berufsbildende Schule im Centro superiore scolastico per le industrie artistiche (CSIA) in
                   Lugano eingerichtet wurde.

                   4. Das Dipartimento di economia e management (DEM), umgewandelt aus der Höheren Schule
                   für Wirtschaft und Verwaltung (Scuola superiore per i quadri dell’economia e dell’amministrazione, SSQEA),
                   gegründet 1987 mit Standort in Morbio Inferiore.

                   Ebenfalls im Jahr 1997 wurden das CIM-Institut der italienischen Schweiz (heute: Istituto di ingegneria
                   meccanica e tecnologia dei materiali – MEMTI – des Dipartimento tecnologie innovative), das kantonale
                   Amt für Geologie und Hydrologie (heute Istituto scienze della Terra – IST – des Dipartimento ambiente
                   costruzioni e design) und später 1999 auch das im Jahr 1988 gegründete Istituto Dalle Molle di studi
                   sull’intelligenza artificiale (IDSIA) in die SUPSI integriert.

Selbstbeurteilungsbericht                                                                                                               11
Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana

                Im Jahr 1998 kam ein fünftes Departement hinzu: Das Dipartimento di lavoro sociale (DLS), als
                Umwandlung aus der kantonalen Schule für Sozialarbeiter, die nur wenige Jahre zuvor vom Kanton mit
                Standort in Mendrisio gegründet worden war.

                Im Jahr 2000 verliehen wir die ersten SUPSI-Abschlusszeugnisse in Architektur, Bauingenieurwesen,
                Informatik, Elektronik, Innenarchitektur, visueller Kommunikation, Konservierung und Restaurierung,
                Betriebswirtschaft und sozialer Arbeit.

                Im Jahr 2003 erhielten wir die Anerkennung des Bundes als Fachhochschule. Im gleichen Jahr erfolgte eine
                erste Umstrukturierung in drei Departemente mit einer Reform, die dazu dienen sollte, die Ressourcen
                stärker zu konzentrieren und vorhandene Kompetenzen in den Departementen besser zu nutzen, indem
                einige davon mit übergreifenden Diensten für die gesamte SUPSI beauftragt wurden:
                ◆ Das Dipartimento ambiente costruzioni e design (DACD), eine Einheit aus Disziplinen in den Bereichen
                  Bauwesen, Raumplanung und angewandte Kunst, in welcher die ehemaligen Departemente DCT und DAA
                  mit dem IST zusammenfliessen.
                ◆ Das Dipartimento scienze aziendali e sociali (DSAS), ein Ergebnis der Verschmelzung der Bereiche
                  Wirtschaft, Management und Soziales, in dem im Wesentlichen die Departemente DEM und DLS
                  zusammenfliessen.
                ◆ Das Dipartimento tecnologie innovative (DTI), das in den Disziplinen und Bereichen der Informatik und
                  Elektronik aktiv ist, de facto eine Umwandlung des DIE, mit Integration des IDSIA und ICIMSI.

                Im Jahr 2006 wurde das Dipartimento sanità (DSAN) gegründet. In diesem Bereich existierten
                bereits seit 1993 die Lehrpläne der Scuola Superiore per le Formazioni Sanitarie (SSFS, Höhere Fachschule
                für Gesundheitsberufe) in Stabio, die aus einer Übereinkunft zwischen dem Kanton Tessin und dem
                Schweizerischen Roten Kreuz (SRK) hervorging. Tatsächlich legte das SRK bis 2005 im Auftrag der
                Schweizerischen Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektoren (GDK) auf nationaler Ebene die
                Zulassungsbedingungen für die Kurse, deren Dauer, die Abschlüsse und die allgemeinen Richtlinien
                der Ausbildungsprogramme für alle nicht-medizinischen Ausbildungen im Gesundheitsbereich fest.
                Diese Kompetenzen sind kraft Art. 63 Bundesverfassung über die Berufsbildung, des entsprechenden
                Bundesgesetzes (in Kraft getreten am 1. Januar 2004) und der Verordnung über die Mindestanforderungen
                für die Anerkennung der von höheren Fachschulen angebotenen Studiengänge an die Eidgenossenschaft
                übergegangen. Die Gründung des DSAN im Rahmen dieses Prozesses hat die Bildungslandschaft im
                Gesundheitswesen bereichert, indem sie dem bestehenden Angebot der höheren Fachschulen (sogenanntes
                Tertiär B) das auf Fachhochschulebene hinzufügte (das einen Bachelor-Abschluss ermöglicht).

                Zwischen 2004 und 2007 wurden der SUPSI vier Hochschulen angeschlossen (AS, affiliierte Schulen): die
                Fernfachhochschule Schweiz (FFHS), die Accademia Teatro Dimitri (ATD), die Scuola universitaria
                di Musica del Conservatorio della Svizzera italiana (CSI-SUM) und die Schule für Physiotherapie
                Landquart, heute die SUPSI Landquart. Die ersten drei wurden in akademischer Hinsicht als eigenständige
                Schulen in die SUPSI integriert und blieben in ihrer administrativen und finanziellen Verwaltung
                unabhängig. Die vierte wurde hingegen als Graubündner Standort des Studiengangs in Physiotherapie
                für die Ausbidlung und Forschungstätigkeiten in das DSAN (heute DEASS) aufgenommen. Die Vertretung
                der AS in der SUPSI wird durch eigene Affiliationsverträge geregelt4.80, 4.81, 4.82, 4.83 und ist im kantonalen
                Gesetz USI-SUPSI3.2 sowie im Leistungsvertrag zwischen dem Kanton Tessin und der SUPSI3.4 verankert.
                Die Wahl des Angliederungsmodells anstelle einer vollständigen Integration, die vom Grossen Rat des
                Kantons Tessin ausdrücklich gewünscht wurde, ist in erster Linie auf den besonderen Status der affiliierten
                Schulen zurückzuführen, aber auch auf die Notwendigkeit, ihnen Rahmenbedingungen zu bieten, die sie
                nicht einschränken. Im Falle der Kunstschulen (CSI-SUM und ATD) stützt sich dies auf die Diskussionen auf
                nationaler Ebene in Bezug auf den Status einer Kunsthochschule (Kunsthochschulgesetz) und die Probleme
                der Kompatibilität mit der internationalen Szene; diese Überlegungen haben in Zürich zur Gründung
                der Hochschulen der Künste geführt. Im Falle der FFHS wollte man vor allem die Anforderungen des
                Fernstudiums berücksichtigen. Nach fast 15 Jahren lässt sich sagen, dass sich das Modell der Angliederung
                als erfolgreich erwiesen hat: Die Statuten der AS hat es diesen Institutionen erlaubt, ihre eigenen
                Besonderheiten zu bewahren, während sie gleichzeitig vom strategisch-akademischen Know-How
                profitieren konnten. Die Präsenz der AS innerhalb unserer Organisation hat die Entwicklung zahlreicher
                interdisziplinärer Projekte im Bereich der Bildung und Forschung ermöglicht, und allgemein konnte
                das Bildungsangebot auf Hochschulniveau in der italienischen und deutschen Schweiz damit merklich
                bereichert werden.

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Die Fernfachhochschule Schweiz (FFHS) wurde 1996 mit der Einrichtung des Vereins Fernfachhochschule
                   Schweiz (seit 2013 Stiftung FFHS) gegründet. Im Jahr 1998 wurde die FFHS als Fernfachhochschule anerkannt.
                   Die FFHS bietet Bachelor- und Master-Studiengänge sowie zertifizierte Weiterbildungen in den Bereichen
                   Wirtschaft und Dienstleistungen, Technik und IT sowie Gesundheit an. Die FFHS wurde 2004 an die SUPSI
                   angegliedert; damit bewegte sich die SUPSI erstmals über die Grenzen des Kantons Tessin hinaus.

                   Im Jahr 1975 gründete Dimitri, der «Clown von Ascona», zusammen mit seiner Frau Gunda und dem
                   Schauspieler und Pädagogen Richard Weber die Theaterschule in Verscio, die auf die Ausbildung im
                   Bewegungstheater spezialisiert ist. Die Idee der Gründer war es, verschiedene Traditionen der Theater-
                   und Zirkuskunst auf eine ganz neue Art und Weise zu vereinen: von der Commedia dell’Arte bis zu den
                   komischen Clownnummern, von der Pantomime bis zum modernen Tanz. Dieser Ansatz spiegelte die seit
                   den sechziger Jahren bestehende Tendenz wider, die Trennung zwischen zwei Welten zu überwinden,
                   nämlich des Prosatheaters zum einen und der auf Bewegung basierenden darstellenden Künste zum
                   anderen. Das Bildungsangebot bestand zu Anfang in einem dreijährigen Studiengang, in dem Pantomime,
                   Improvisationstheater, Akrobatik, Tanz, Herstellung und Aufführung von Masken, Maskenbildnerei
                   und Clownerie gelehrt wurden. Später kam Unterricht in Rhythmuslehre, Stimmbildung, Theorie und
                   Geschichte des Theaters hinzu. Im Jahr 2006 wurde die Accademia Teatro Dimitri (ATD) als affiliierte
                   Schule der SUPSI anerkannt mit dem didaktischen Angebot eines Bachelor of Arts im Theaterbereich, eines
                   Master of Arts in Theatre (Vertiefung in Physical Theatre seit 2008).

                   Das Conservatorio della Svizzera italiana (CSI) mit Standort in Lugano, das 1985 in Form eines
                   gemeinnützigen privatrechtlichen Vereins entstand, bot bereits seit 1988 vom Kanton Tessin anerkannte
                   Studiengänge an, nachdem es die Anerkennung der Konferenz der Direktoren der Schweizer
                   Konservatorien erhalten hatte. Im Jahr 1999 wurde der Verein durch die Stiftung des Conservatorio della
                   Svizzera italiana ersetzt (privatrechtliche Stiftung ohne Gewinnabsicht). Diese wurde im Jahr 2000 vom
                   Regierungsrat des Kantons Tessin mit der Einrichtung von drei Studiengängen auf Hochschulniveau
                   beauftragt, welche die 1988 anerkannten Studiengänge ersetzen sollten. Bis heute verwaltet die Stiftung
                   des CSI drei Departemente: die Musikschule, das Pre-College und die Scuola universitaria di Musica (CSI-
                   SUM). Letztere wurde 2006 an die SUPSI angegliedert.

                   Schliesslich wurde die Schule für Physiotherapie Landquart, heute die SUPSI Landquart, im Jahr 2007
                   an die SUPSI angegliedert, als Graubündner Teil des damaligen DSAN und heutigen DEASS. Entstanden
                   ist diese Schule aus der Thim van der Laan AG, Landquart, welche 1990 als an die THIM-De Internationale
                   Hogeschool voor Fysiotherapie, Utrecht (Niederlande) angegliederte Schule entstanden war. Seit 1995
                   gibt es in Landquart eine auf Stufe Höhere Fachschule angesiedelte Ausbildung, die vom Roten Kreuz
                   anerkannt wurde. 2005 begannen die Verhandlungen über die Zusammenarbeit zwischen SUPSI und Thim
                   van der Laan AG. 2007 bestätigte die Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren
                   (EDK) die Anerkennung der Schule als an die SUPSI angeschlossene Fachhochschule. Seit 2007 gibt es
                   daher den Bachelor in Physiotherapie in deutscher Sprache, vergleichbar mit dem in italienischer Sprache
                   am DEASS angebotenen Abschluss. Ausserdem gibt es in Landquart Forschungsaktivität in Physiotherapie
                   als Teil des Laboratorio di ricerca in riabilitazione (2rLab) des DEASS. SUPSI Landquart untersteht für die
                   administrative und finanzielle Führung der 2007 gegründeten Stiftung Thim van der Laan, welche für die
                   operative Führung ein Mandat an die Thim van der Laan AG erteilt.

                   Im Jahr 2008 haben wir die ersten Bachelor-Abschlüsse nach dem Bologna-System verliehen.

                   Im Jahr 2009 ist die Pädagogische Hochschule in die SUPSI integriert worden, welche ab diesem Zeitpunkt
                   den Namen Dipartimento formazione e apprendimento (DFA) angenommen hat; ihr Standort befindet
                   sich in Locarno. Da wir hier nicht die gesamte Geschichte dieser Institution zusammenfassen können,
                   beschränken wir uns darauf hervorzuheben, dass die Institution, die 1878 als Lehrerbildungsanstalt
                   gegründet wurde, seither Lehrpersonal für Grundschulen (ab 1958 auch Kindergarten-Lehrerinnen und
                   zeitweise auch Lehrkräfte für Oberschulen und andere Schulen) in einer Monopolstellung ausbildete,
                   welche schon immer einen der Referenzpunkte für das gesamte Schulsystem des Tessins bildete. Die
                   Lehrerbildungsanstalt war lange die einzige Schule mit Internat im Kanton, was es erlaubte, auch
                   Studierende aus peripheren Regionen aufzunehmen. Erst 1986 fand die Umwandlung in eine Magistrale
                   post-liceale (postsekundäre Lehrerbildungsanstalt) statt (in gewissem Sinne die erste Hochschule

Selbstbeurteilungsbericht                                                                                                        13
Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana

                im Tessin). 1999 wurde die Fusion mit dem Istituto per l’abilitazione e l’aggiornamento (IAA, welches die
                pädagogisch-didaktische Ausbildung der Lehrkräfte für Mittelschulen garantiert) und dem kantonalen
                didaktischen Zentrum in Locarno zur Pädagogischen Hochschule (PH) beschlossen, die ab 2002 operativ
                war. Nach einigen Jahren des Prozesses der Tertiarisierung der Lehrerbildung (Bachelor- und Master-
                Lehrpläne) wurde die PH als Dipartimento formazione e apprendimento (DFA) in unsere Institution integriert.
                Gleichzeitig wurde auch das Studien- und Forschungsbüro des Erziehungsdepartements übernommen,
                das zum Centro competenze innovazione e ricerca sui sistemi educativi (CIRSE, Zentrum für Innovation
                und Forschung in Bildungssystemen) wurde.

                Am 1. Oktober 2014 haben sich das DSAN und das DSAS zum Dipartimento economia aziendale,
                sanità e sociale (DEASS) zusammengeschlossen, mit dem Ziel, die Profile der drei Zuständigkeitsbereiche
                (Betriebswirtschaft, Gesundheit und Soziales) zu stärken und gleichzeitig interdisziplinäre Kollaborationen
                weiter zu fördern. Im gleichen Jahr wurde auch das kantonale Laboratorium für angewandte
                Mikrobiologie in das DACD aufgenommen. Diese Übernahme ermöglichte die Kontinuität der
                qualifizierten akademischen Tätigkeiten in diesem Sektor sowie der Erfahrungen, die man in den
                vorhergehenden Jahrzehnten beim kantonalen Institut für Mikrobiologie gesammelt hatte, wobei
                Synergien mit den anderen Kompetenzbereichen der SUPSI möglich sind.

                Im Jahr 2015 wurde der Prozess der Umstrukturierung der administrativen Dienste abgeschlossen;
                dabei wurde die Struktur der Servizi Centrali Condivisi (SCC) konsolidiert, welche der Direktion SUPSI
                zugeordnet wurden. Dieser Prozess der Umstrukturierung und Neuorientierung der Tätigkeiten zur
                Unterstützung der vier Leistungsaufträge der SUPSI (Grundausbildung, Weiterbildung, Forschung und
                Leistungserbringung) diente dazu, die kontinuierliche Verbesserung der erbrachten Leistungen durch die
                Schaffung von spezialisierten und hochqualifizierten Kompetenzen bei den administrativen Diensten der
                Hochschule zu gewährleisten.

                Aufgrund der steigenden Anzahl der Studierenden und Absolventen 6.27 haben wir den Prozess
                zur Entstehung der entsprechenden Vereinigungen (Alumnivereinigung der SUPSI6.16, 2013;
                Studierendenvereinigung der SUPSI6.15, 2017) stark unterstützt. Neben der Schaffung von Verbindungen
                zwischen den Studierenden und Alumni der Departemente (DIP) und AS arbeiten diese auch mit der
                Direktion der SUPSI zu Themen im Zusammenhang mit der Entwicklung der Institution zusammen.

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Die SUPSI heute
                            Heute besteht die SUPSI aus dem Consiglio, einer durch eine Reihe von zentralen Diensten unterstützten
                            Generaldirektion, vier Departementen – Dipartimento ambiente costruzioni e design (DACD); Dipartimento
                            economia aziendale, sanità e sociale (DEASS); Dipartimento formazione e apprendimento (DFA); Dipartimento
                            tecnologie innovative (DTI) – und den affiliierten Schulen (AS) – Accademia Teatro Dimitri (ATD);
                            Fernfachhochschule Schweiz (FFHS); Scuola universitaria di Musica del Conservatorio della Svizzera italiana (CSI-
                            SUM) und die Schule für Physiotherapie Landquart (SUPSI Landquart). FFHS, ATD und CSI-SUM sind auf
                            dem Niveau von Departementen affiliiert, während die SUPSI Landquart als Bündner Sitz für Forschung
                            und Lehre in Physiotherapie ans DEASS affiliiert ist.

                            Das aktuelle allgemeine Organigramm der SUPSI4.22 stellt sich wie folgt dar (Stand 1. Januar 2020):

      Organigramma

                                                           Consiglio SUPSI

                                                           Presidente
                                                                                                                     Consiglio SUPSI                          Commissione gestione e governance
                                                           Alberto Petruzzella

                                                                                                                     Vicepresidente                           Presidente: Beatrice Fasana
                                                                                                                     Claudio Boër                             Vicepresidente: Carlo Maggini

             Commissione Coordinamento Qualità             Direzione generale

             Servizio qualità                              Direttore generale                                                                                                         Revisione interna
                                                           Franco Gervasoni                                                                                                           Thomas Tommasini
             Staff Direttore generale
                                                                                        +

                                                                                                                     Servizi centrali                               Associazione SUPSIAlumni
                                                                                                                     della Direzione

                                                                                                                     Direttrice                                     Associazione Studenti SUPSI
                                                                                                                     Nadia Bregoli

                                                           Direzione SUPSI
                                                           Direttore generale
                                                           Direttore servizi centrali della Direzione
                                                                                                                      Servizi centrali
                                                           Direttore delegato per la ricerca e l'innovazione
                                                                                                                      della Direzione           +
                                                           Direttori Dipartimenti e Scuole affiliate

              Ricerca                     Dipartimento               Dipartimento                   Dipartimento              Dipartimento            Conservatorio               Fernfachhochschule      Accademia
              e innovazione               ambiente costruzioni       economia aziendale,            formazione e              tecnologie innovative   della Svizzera italiana -   Schweiz (FFHS-Brig)     Teatro Dimitri (ATD)
                                          e design (DACD)            sanità e sociale               apprendimento (DFA)       (DTI)                   Scuola universitaria di
                                                                     (DEASS)                                                                          musica (CSI-SUM)

              Direttore delegato          Direttore                  Direttore                      Direttore                 Direttore               Direttore                   Rettore                 Decana
              Giambattista Ravano         Silvio Seno                Luca Crivelli                  Alberto Piatti            Emanuele Carpanzano     Christoph Brenner           Michael Zurwerra        Corinna Vitale

                                                                     SUPSI Landquart
                                                                     Direttore
                                                                     Thim van der Laan Jr.
                                                                                                                                                                                                             Consiglio SUPSI/Direzione
                                                                                                                                                                                                             Dipartimenti/Ricerca
                                                                                                                                                                                                             Scuole affiliate alla SUPSI
      Organigramma, il 1° gennaio 2020.                                                                                                                                                                      Scuole affiliate ai dipartimenti

Selbstbeurteilungsbericht                                                                                                                                                                                                                       15
Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana

                Der Consiglio SUPSI besteht zurzeit aus 11 vom Regierungsrat ernannten Mitgliedern und 2 von den
                Mitarbeitenden der SUPSI gewählten Vertretern des akademischen Korps.

                Die Direktion SUPSI setzt sich aus dem Generaldirektor, der Direktorin der Zentralen Dienste, den
                Direktoren der DIP und der AS und dem Delegierte Direktor für Forschung und Innovation zusammen. Die
                Direktoren der drei als Departemente affiliierten Schulen sind Mitglieder der Direktion mit Stimmrecht,
                wogegen die SUPSI Landquart durch den Direktor des DEASS vertreten ist.

                Die Generaldirektion besteht aus dem Generaldirektor und seinen Mitarbeitenden. Diese umfasst den
                Servizio Qualità (SQ) und die Kommission zur Koordinierung der Qualität (CCQ), die somit direkt dem
                Generaldirektor zugeordnet sind, den Servizio dello sviluppo e del coordinamento istituzionale della formazione
                di base (SCIFB), der unter anderem für alle internen und externen Audits der Studiengänge zuständig ist,
                den Servizio di didattica e formazione dei docenti (SEDIFO), dessen Aufgabe die Entwicklung der didaktischen
                Kompetenzen unserer Dozierenden ist, den Logistikdienst und die Kindertagesstätte.

                Die Servizi Centrali (Zentralen Dienste) werden von der Direktorin der Zentralen Dienste geleitet. Sie
                umfassen das Sekretariat der Direktion, die Dienste für Finanzen und Controlling, für Personalmanagement
                (HR), für Informatik, für institutionelle Kommunikation, den Servizio integrato carriera, esperienza e
                orientamento, den Rechtsdienst (servizio giuridico), das International Office und den Dienst Gender und
                Diversity. Sie sind auch dafür zuständig, den Kontakt zur Studierenden- und Alumnivereinigung der SUPSI
                zu gewährleisten.

                Der Delegierte Direktor für Forschung und Innovation wird bei der Ausführung seiner Aufgaben,
                der Koordination und institutionellen Unterstützung der Leistungsaufträge für Forschung und
                Dienstleistungen, vom Servizio ricerca e innovazione (Dienst für Forschung und Innovation) unterstützt.

                Der Consiglio ist das oberste Entscheidungsorgan der SUPSI. In seiner Kompetenz liegen die Aufsicht und
                die strategische Führung der SUPSI. Die Direktion ist dagegen für die operative Führung zuständig.

                Die DIP haben gemäss dem Organisationsreglement4.8 eine ähnliche Struktur, während die AS in dieser
                Hinsicht unabhängiger und daher entsprechend ihren jeweiligen Eigenheiten organisiert sind. Jede AS
                verfügt ausserdem über einen eigenen Verwaltungsrat (Stiftungsrat FFHS, Consiglio di Fondazione del
                Conservatorio della Svizzera Italiana, Consiglio di amministrazione dell’Associazione ATD, Stiftungsrat Thim van der
                Laan). Die AS sind im Consiglio durch die folgenden Personen ohne Stimmrecht vertreten:
                ◆ Willy Schnyder, für die FFHS, Vizepräsident der Stiftung FFHS,
                ◆ Giancarlo Dillena, für die ATD und die CSI-SUM, Mitglied des Stiftungsrates der Fondazione CSI;
                ◆ Johannes Flury, für die SUPSI Landquart, vom Kanton Graubünden designiert und Mitglied des
                  Stiftungsrates Thim van der Laan.

                Der Generaldirektor der SUPSI ist z.Z. auch
                ◆ Mitglied im Stiftungsrat der Stiftung FFHS,
                ◆ Präsident der Stiftung Thim van der Laan,
                ◆ Mitglied im Consiglio SUM, welcher die strategischen Aspekte der Zusammenarbeit zwischen der SUPSI
                  und CSI-SUM regelt.

                Vorsitzende des Vereins ATD ist Wilma Minoggio, Verantwortliche des SCIFB im Stab des Generaldirektors
                SUPSI. Aufgrund dieser etwas besonderen Situation hat der Generaldirektor beschlossen, nicht direkt in
                den Verwaltungsrat dieses Vereins einzutreten.

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Die Affiliierungen respektieren die Bedingungen, die im Artikel 12 des Kantonalen Gesetzes (Legge
                   cantonale sull’USI, sulla SUPSI e sugli Istituti di ricerca 3.2) gestellt werden:

                   Art. 12.1    Fakultäten, Departemente oder Institute, die von Dritten geführt werden, können an die USI oder
                                die SUPSI affiliiert werden, wenn sie
                                a) die Voraussetzungen dieses Gesetzes erfüllen und sich in die kantonale Hochschulpolitik
                                   integrieren;
                                b) keine Gewinnzwecke verfolgen und jährlicher Finanzkontrolle unterstehen.

                   Art. 12.2    Die Affiliierung umfasst die Verpflichtung, den Strategien und den allgemeinen Regeln der
                                SUPSI oder der USI zu unterstehen, ausser wenn im Rahmen der Verwaltungsautonomie
                                anders festgelegt.

                   Art. 12.3 USI oder SUPSI vertreten die affiliierte Institution für die Finanzierung von Bund und
                             Kantonen. Insbesondere betrifft dies, nach Abzug der Quoten für gemeinsame Dienste,
                             a) interkantonale Beiträge für Tessiner Studierende;
                             b) Bundesbeiträge oder Beiträge anderer Kantone für deren Finanzierungsanteile;
                             c) eventuelle kantonale Beiträge im Rahmen des vom Grossrat verabschiedeten
                   		Dienstleistungsvertrages.
                   Art. 12.4 Die Entscheidungsbefugnis über die Affiliierungsverträge liegt
                             a) beim Grossrat, wenn der Entscheid die Auszahlung kantonaler Subsidien beinhaltet;
                             b) beim Consiglio der USI bzw. der SUPSI, vorbehältlich der Zustimmung durch den Regierungsrat.

                   Das Statut der SUPSI4.1 definiert einige grundlegende Elemente der Beziehungen zwischen der SUPSI und
                   den AS.

                   Die Matrix der Kompetenzen für den Consiglio, seinen Vorsitzenden sowie für die Direktion der SUPSI und
                   dessen Mitglieder4.5 legt im Detail die Entscheidungskompetenzen und die Art des Einbezugs der AS fest.

                   Spezifische Affiliierungsverträge 4.80, 4.81, 4.82, 4.83 legen die Prinzipien fest, auf denen die Affiliierungen
                   zwischen der SUPSI und den AS beruhen. In diesen Verträgen sind insbesondere die Anwendung
                   des Qualitätssicherungssystems sowie der Hochschulintegration und der Verwaltungsautonomie
                   umschrieben.

                   FFHS
                   Die Beziehungen zwischen der SUPSI und der FFHS-Stiftung sind im spezifischen Affiliierungsvertrag
                   (Accordo di affiliazione del dicembre 2003 4.82) festgelegt. In den ersten Monaten des Jahres 2020 ist die
                   Redaktion eines Anwendungsreglements vorgesehen, um die Anwendung des Vertrages genauer zu
                   beschreiben.

                   CSI-SUM
                   Die Beziehungen zwischen SUPSI und CSI-SUM sind im entsprechenden Vertrag (Accordo di affiliazione
                   del maggio 2006 4.81) definiert. Dieser wird im Frühling 2020 erneuert werden.

                   Eine Besonderheit ist der Consiglio SUM, der aus dem Präsidenten des Stiftungsrates, dem Präsidenten
                   des Consiglio der SUPSI, dem Direktor der SUM, dem Generaldirektor der SUPSI und dem Delegierten
                   des Stiftungsrates im Consiglio SUPSI besteht. Der Consiglio SUM überwacht die Einhaltung
                   der Bestimmungen des Affiliierungsvertrages SUPSI-CSI, fungiert als Clearing-Instanz und gibt
                   Empfehlungen an den Stiftungsrat und an die SUPSI ab, dies insbesondere in Bezug auf alle Bereiche,
                   in denen Kompetenzen von CSI und SUPSI berührt sind. Er ist ausserdem auch Rekursinstanz gemäss
                   Studienreglement. Sollte ein Rekurs einen Entscheid des Direktors der SUM betreffen, tritt dieser in den
                   Ausstand und wird durch ein Mitglied der Stiftungsleitung ersetzt.

                   ATD
                   Die Beziehungen zwischen der SUPSI und dem Verein ATD sind im entsprechenden Affiliierungsvertrag
                   festgelegt, der im März 2006 4.80 unterschrieben wurde und Anfang 2020 erneuert werden wird.

Selbstbeurteilungsbericht                                                                                                             17
Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana

                SUPSI Landquart
                Die institutionellen Mandate werden bei der SUPSI Landquart von zwei unterschiedlichen Rechtseinheiten
                geführt, nämlich
                ◆ von der Stiftung Thim van der Laan, die für die Durchführung der Ausbildungstätigkeit und Forschung im
                  Bereich der Physiotherapie zuständig ist, dies unter Berücksichtigung der von der SUPSI festgesetzten
                  Kriterien und der entsprechenden reglementarischen Bestimmungen,
                ◆ und von der Thim van der Laan AG, die operationell die Aktivitäten in Landquart für die Stiftung führt.

                Die Beziehungen zwischen der SUPSI und der Thim van der Laan AG sind im entsprechenden
                Angliederungsvertrag4.83 festgelegt. Dieser wird Anfang 2020 erneuert werden.

                Die Thim van der Laan AG führt in Landquart ausserdem, unabhängig vom Angliederungsvertrag, die
                Aktivitäten der THIM-De Internationale Hogeschool voor Fysiotherapie Utrecht (NL).

                Die Stiftung Thim van der Laan und die Thim van der Laan AG haben einen Dienstleistungsvertrag4.87
                unterschrieben (aktuelle Version vom 5. Juni 2019), in dem die Rechte und Pflichten sowie die Kompetenzen
                und Ziele für die Arbeitsbereiche festgelegt sind, welche in den Kompetenzbereich der SUPSI fallen.

                Bei der operationellen Führung der akademischen Tätigkeiten, welche in den Kompetenzbereich der
                SUPSI fallen, arbeiten die Verantwortlichen der Thim van der Laan AG in engem Kontakt mit den
                Verantwortlichen des DEASS.

                Die Organigramme der Direktion, der DIP und der AS sind im Anhang zu finden 4.23, 4.24, 4.25, 4.26, 4.27, 4.28, 4.29, 4.30, 4.31.

                Im Laufe der Jahre ist es der SUPSI gelungen, die Orientierung an der Praxis, die Interdisziplinarität
                und die fortlaufende Anpassung der Bildungspfade und Forschungstätigkeiten an die Bedürfnisse des
                Arbeitsmarktes und der Gesellschaft, zu grundlegenden Merkmalen ihres Profils werden zu lassen.

                Die Grundausbildung zeichnet sich durch einen Ansatz aus, welcher die theoretische und
                wissenschaftliche Lehre, die insbesondere auf der angewandten Forschung basiert, mit einem
                praxisorientierten Berufsbezug verbindet. In den Studiengängen der SUPSI haben die Studierenden
                der 26 Bachelor- und 14 Master-Studiengänge6.28 daher die Möglichkeit, anhand von professionellen
                Methoden, betrieblichen Projekten, Workshops und Laboratorien neben dem akademischen Studium auch
                wertvolle berufliche Praxis zu sammeln und so die notwendigen Kenntnisse und Fertigkeiten für einen
                effizienten, unmittelbaren und gesicherten Eintritt in die Arbeitswelt zu erwerben. Die Kurse werden
                von Fachdozierenden, d.h. klar im Berufsfeld verankerten Teilzeit-Mitarbeitenden mit einer anerkannten
                Tätigkeit ausserhalb der SUPSI (der italienische Begriff lautet „docenti professionisti“ cfr. Schema der
                Karrieren in der SUPSI, von nun an werden wir konsequent von Fachdozierenden sprechen) und von
                Dozierenden gehalten, die gleichzeitig in der Forschung und Entwicklung tätig sind. Die Lehrmethode, die
                auch auf dem Unterricht mit kleinen Gruppen und auf Learning by doing beruht, fördert die Nähe zwischen
                Dozierenden und Studierenden und unterstützt damit das Lernen.

                Die akademische Weiterbildung (WB) besteht aus 118 Kursen der Advanced Studies (MAS, DAS, CAS),
                401 Zertifizierungsmodulen, 246 Kurzlehrgängen und Konferenzen6.29 mit 7’996 Teilnehmenden (Daten
                von 2018). Die Kurse sind flexibel und den verschiedenen Bedürfnissen der Teilnehmenden entsprechend
                strukturiert. Hinzu kommt ein individuell an die Bedürfnisse von Unternehmen und Institutionen
                angepasstes Angebot. Die verliehenen Titel – Master of Advanced Studies (MAS), Executive Master of
                Business Administration (EMBA), Diploma of Advanced Studies (DAS) und Certificate of Advanced Studies (CAS)
                – decken 15 Kompetenzbereiche ab: Kooperation und Entwicklung, Bauwesen, Design, Recht, Elektronik,
                Energie-Umwelt-Raumplanung, Bildung-Lernen, Informatik, Ingenieurwissenschaften, Sprachen,
                Management, Musik, Gesundheit, Sozialwissenschaften und Theater. Die Kurse werden vorwiegend
                von Fachdozierenden mit einer anerkannten Tätigkeit ausserhalb der SUPSI und von Dozierenden, die
                gleichzeitig in der Forschung und Entwicklung tätig sind, gehalten. Im Jahr 2018 haben ca. 2’090 Personen
                von der obengenannten Gesamtzahl Zertifizierungskurse absolviert (CAS, DAS, MAS), während 1‘278
                Personen Kurzlehrgänge mit zertifiziertem Abschluss besucht und 4‘628 Personen an Kurzlehrgängen
                teilgenommen haben, für die keine ECTS vergeben werden. Insgesamt beträgt die Anzahl der Absolventen
                der CAS, DAS und MAS SUPSI für alle von den Departementen und den affiliierten Schulen angebotenen

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Studiengänge über 7’500. Ein guter Teil von ihnen besetzt wichtige Positionen auf der mittleren und
                   oberen Führungsebene von Wirtschaftsunternehmen und Institutionen, die in der Region tätig sind. Einen
                   Sonderfall stellt das DFA dar, das einen Doppelstatus als Pädagogische Hochschule und Departement
                   der SUPSI hat und aufgrund dessen von besonderen Rahmenbedingungen profitiert. Zur Erfüllung seines
                   Leistungsauftrags bezüglich der Weiterbildung erhält das DFA vom Kanton Tessin einen jährlichen Betrag,
                   welcher die Kosten für die administrative Verwaltung und die Gemeinkosten abdeckt, sowie einen Betrag
                   für die Organisation der Weiterbildungskurse. Der Hauptauftraggeber (80% des Umsatzes) ist die Divisione
                   Scuola des Erziehungsdepartements (Dipartimento dell’Educazione, della Cultura e dello Sport) des Kantons
                   Tessin. Zu Beginn des akademischen Jahres werden in Absprache mit der Divisione Scuola die langfristigen
                   Ausbildungen DAS/MAS im Hinblick auf das folgende akademische Jahr festgelegt, wobei man sich über
                   die wichtigsten Ausrichtungen der Weiterbildung abstimmt. Anschliessend stellt der Sektor WB des
                   DFA ein jährliches Bildungsangebot auf, das der Divisione Scuola zur Genehmigung vorgelegt wird. Die
                   Hauptzielgruppe der DFA-Kurse sind die Lehrer der Pflichtschule, der Schulen der Sekundarstufe II und der
                   Sonderschulen des Kantons Tessin, denen die Kurse kostenfrei angeboten werden.

                   Angewandte Forschung und Dienstleistungen für Unternehmen und Organisationen der Region6.6
                   vervollständigen die Tätigkeitsfelder der SUPSI. Die Forschung, die von den Instituten, Laboratorien und
                   Kompetenzzentren in den Schlüsselsektoren durch die wettbewerbliche Akquisition von Projekten bei den
                   grossen nationalen und europäischen Agenturen oder im Auftrag von Unternehmen und Institutionen
                   durchgeführt wird, stellt ein grundlegendes Element unserer Kompetenzen dar und dient der ständigen
                   Anpassung der Ausbildung an die Entwicklung des Wissens in den entsprechenden beruflichen Kontexten.

                   Die zahlreichen und unterschiedlichen Kompetenzen, die heute innerhalb der SUPSI vorhanden sind,
                   ermöglichen es, immer komplexere Probleme und Herausforderungen der Gesellschaft mit einem
                   multidisziplinären Ansatz und aus verschiedenen Perspektiven in Angriff zu nehmen und konkrete,
                   originelle und innovative Lösungen dafür zu finden.

                   Mit diesem Ziel sieht unsere Forschungsstrategie seit mehr als zehn Jahren auch vor, unsere Aktivitäten
                   in 8 übergreifenden thematischen Achsen aufzuwerten, welche alle Disziplinen einbeziehen. Durch
                   diese erfolgreiche Herangehensweise konnte die SUPSI sich in der Schweiz in der wettbewerblichen
                   Akquisition von durch die EU finanzierten Projekten behaupten und behielt allerdings dabei 80% der
                   Forschungsprojekte auf regionaler oder nationaler Ebene. Die angewandte Forschung der SUPSI hat heute
                   ein Finanzvolumen von CHF 30 Millionen im Jahr – im Vergleich zu CHF 12 Millionen im Jahr 2003 – und
                   beschäftigt mehr als 330 Forschende.

Selbstbeurteilungsbericht                                                                                                      19
Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana

                Die Zukunft der SUPSI

                Wir aktualisieren unsere institutionelle Strategie regelmässig alle vier Jahre, um die Bedürfnisse unserer
                Interessensgruppen vorauszusehen und darauf reagieren zu können. Die SUPSI-Strategie 2017-20202.1 wird
                in einer Strategiekarte 2.2 konkretisiert, welche die strategischen Stossrichtungen2.3 und vier Dimensionen
                festlegt, die direkt mit 16 vorrangigen strategischen Zielen zusammenhängen, welche auf institutioneller,
                Departements- und individueller Ebene verfolgt werden.

                Im Laufe des Jahres 2019 wurden die Arbeiten zur Festlegung unserer Strategie 2021-20242.10 eingeleitet.
                Der Consiglio SUPSI hat die Strategie SUPSI im Dezember 2019 angenommen, womit sie in die Botschaft
                des Tessiner Grossrates zur kantonalen Hochschulpolitik für den kommenden Vierjahreszeitraum
                aufgenommen werden kann.

                Im Laufe des Jahres 2019 hat der Consiglio SUPSI eine umfassende Reflexion begonnen, deren Ziel es
                ist, eine neue Struktur der Direktion der SUPSI zu umschreiben, mit der eine verstärkte horizontale
                Koordinierung bezüglich der vier Mandate und eine verstärkte Effizienz und Stärke in Bezug auf die
                Verwaltungs- und Personenführungsprozesse ermöglicht werden soll. Die neue Struktur der Direktion
                sieht einen delegierten Direktor für jedes der vier Mandate vor.

                Zu den vorrangigen Projekten der SUPSI in den kommenden Jahren zählt zweifellos die Konkretisierung
                der neuen Hochschulcampus6.5, welche die aktuellen Standorte in Manno (Direktion, DEASS, DTI), Trevano
                (DACD), Brig und Regensdorf (FFHS) ersetzen. Bezüglich des ATD (heute in Verscio) und des CSI-SUM (heute
                in Lugano-Besso) werden Projekte in Erwägung gezogen, die Tessiner Standorte in Locarno (DFA) und die
                Standorte der FFHS (Basel, Bern) und der SUPSI Landquart verbleiben vorerst im derzeitigen Umfeld.

                Die neuen Campus-Sitze entstehen alle in der Nähe wichtiger Eisenbahn-Knotenpunkte: Lugano-Stazione
                (Direktion und DEASS), Lugano-Viganello (DTI), Mendrisio-Stazione (DACD), Brig (FFHS) und Zürich-HB
                (FFHS). Diese Orte wurden ausgewählt, um die Nutzung des öffentlichen Verkehrs zu erleichtern. So
                werden die Reisezeiten (v.a. durch die grossen Bahnverbindungen auf der Nord-Süd-Achse wie Gotthard-
                Basistunnel und Ceneri-Tunnel) und gleichzeitig auch der Individualverkehr reduziert. Zusammen
                bilden sie den neuen, weit verbreiteten SUPSI-Campus und ermöglichen die Nutzung von modernen
                und angemessenen Standorten. Die Logistikstrategie, die seit 2009 gemeinsam mit zahlreichen
                Interessensgruppen in der Region getragen wird, basiert auf den Grundprinzipien der Attraktivität:
                qualifizierter Studien- und Arbeitsort, Zugänglichkeit, langfristiges Entwicklungspotentials, Nachhaltigkeit
                in Bezug auf Umwelt, Energie und Wirtschaft, harmonische Einordnung in das urbane Umfeld und
                die Zusammenarbeit mit der USI in Lugano und Mendrisio bzw. mit der FernUni Schweiz in Brig. Die
                Campus-Projekte wurden in Zusammenarbeit mit wichtigen institutionellen Partnern ausgeführt:
                der Eidgenossenschaft, den Kantonen Tessin und Wallis, den Städten Lugano, Mendrisio und Brig, der
                Gemeinde Massagno, den Schweizerischen Bundesbahnen und der USI. Daran zeigt sich die Bedeutung
                des Projekts nicht nur für die SUPSI und für das Tessiner Universitätszentrum, sondern für die gesamte
                Region Tessin, Wallis und Zürich. Der Beginn der Aktivitäten in den neuen Gebäuden ist in Mendrisio,
                Viganello, Brig und Zürich für das akademische Jahr 2020/21 und in Lugano-Stazione für 2023/24 vorgesehen.

                Das Conservatorio della Svizzera Italiana bewertet derzeit verschiedene Szenarien für die Erweiterung
                und Verbesserung seiner Räumlichkeiten. Es werden zwei Szenarien geprüft: die Erweiterung und
                Modernisierung des aktuellen Standortes oder aber die Verlegung in die derzeit von der Radiotelevisione
                della Svizzera Italiana (RSI) genutzten Räumlichkeiten, beide in Lugano-Besso. Das ATD analysiert zurzeit
                einen möglichen Standortwechsel in die ehemalige Kaserne von Losone.

                Schliesslich bewertet die SUPSI Landquart verschiedene Szenarien in der Region Landquart in logistischer
                Hinsicht, um die derzeitigen Räumlichkeiten zu ersetzen, die für eine Hochschule nicht ganz angemessen
                sind, auch wenn momentan noch kein konkretes Projekt festgelegt wurde.

                Nur das DFA sieht in der näheren Zukunft (mit Ausnahme einer neuen Kindertagesstätte, die 2021
                eröffnet wird) kein bedeutendes logistisches Erweiterungsprojekt vor, da die derzeitigen Räumlichkeiten
                vollkommen ausreichend sind.

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