Selbstbeurteilungsbericht - Institutionelle Akkreditierung gemäss des Bundesgesetz über die Förderung der Hochschulen und die Koordination im ...
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Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana Selbstbeurteilungsbericht Institutionelle Akkreditierung gemäss des Bundesgesetz über die Förderung der Hochschulen und die Koordination im schweizerischen Hochschulbereich Selbstbeurteilungsbericht 1
Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana Hinweise: Im Zweifelsfalle ist die italienische Version die Ausschlaggebende. Bei Zitaten aus offiziellen deutschen Übersetzungen von Dokumenten der SUPSI wird der Originaltext wiedergegeben. Bei Zitaten aus italienischsprachigen Dokumenten wurden die Übersetzungen durch das Redaktionskomitee der deutschen Version des RAV vorgenommen. Zur leichteren Lesbarkeit verwenden wir im vorliegenden Selbstbeurteilungsbericht für die Bezugnahme auf die Mitarbeitenden des Generaldirektors, die zentralen Dienste und die DIP nur die Bezeichnung Departemente (DIP), um sie von den affiliierten Schulen (AS) zu unterscheiden. Unter SUPSI ist die Gesamtheit aller Einheiten der SUPSI zu verstehen: Generaldirektion, Servizi centrali, Departemente und affiliierte Schulen. 2 Selbstbeurteilungsbericht
Inhaltsverzeichnis Erklärung der Vollständigkeit und Richtigkeit 5 Vorwort 6 Zusammenfassung 7 Die Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana 11 Geschichte und Entstehung der SUPSI Die SUPSI heute 15 Die Zukunft der SUPSI 20 Ergebnisse aus vorhergehenden Bewertungsverfahren 21 Vorstellung des Qualitätssicherungssystems (QSS) 22 Beschreibung und Prozessverlauf der Selbstbeurteilung 33 Analyse der Qualitätsstandards 35 Bereich 1: Qualitätssicherungsstrategie 37 Standard 1.1 37 Standard 1.2 38 Standard 1.3 39 Standard 1.4 40 Zusammenfassung und Verbesserungsmassnahmen für den Bereich 41 Qualitätssicherungsstrategie Bereich 2: Governance 43 Standard 2.1 43 Standard 2.2 46 Standard 2.3 48 Standard 2.4 51 Standard 2.5 53 Zusammenfassung und Verbesserungsmassnahmen für den Bereich Governance 55 Bereich 3: Lehre, Forschung und Dienstleistungen 57 Standard 3.1 57 Standard 3.2 59 Standard 3.3 63 Standard 3.4 65 Zusammenfassung und Verbesserungsmassnahmen für den Bereich 67 Lehre, Forschung und Dienstleistungen Bereich 4: Ressourcen 69 Standard 4.1 69 Standard 4.2 73 Standard 4.3 76 Zusammenfassung und Verbesserungsmassnahmen für den Bereich Ressourcen 79 Bereich 5: Interne und externe Kommunikation 81 Standard 5.1 81 Standard 5.2 82 Zusammenfassung und Verbesserungsmassnahmen für den Bereich 84 interne und externe Kommunikation Aktionsplan für weitere Verbesserung des Qualitätsverbesserungssystems 86 Anhang 88 Abkürzungsverzeichnis/Glossar 92 Sitze und Kontakte, Impressum 94 Selbstbeurteilungsbericht 3
Erklärung der Vollständigkeit und Richtigkeit Die Räte der SUPSI und ihrer affiliierten Schulen sowie die Direktion der SUPSI bestätigen die Vollstän- digkeit und Richtigkeit der in diesem Selbstbeurteilungsbericht (RAV) enthaltenen Informationen. Dieser ist das Ergebnis eines partizipativen Prozesses über 24 Monate, der es erlaubt hat, die verschiedenen Perspektiven der Führungskräfte, der akademischen, technischen und administrativen Mitarbeitenden, der Studierenden, der Alumni und anderer wichtiger Interessensgruppen in Bezug auf unser Qualitätssiche- rungssystem zusammenzubringen. Consiglio SUPSI Alberto Petruzzella Präsident des Consiglio SUPSI Räte der affiliierten Schulen Wilma Minoggio Ina Piattini Pelloni Präsidentin des Verwaltungsrates Präsidentin des Stiftungsrates des der Associazione accademia teatro Dimitri Conservatorio della Svizzera italiana Hans Widmer Franco Gervasoni Präsident des Stiftungsrates der Präsident des Stiftungsrates Fernfachhochschule Schweiz Thim van der Laan SUPSI-Generaldirektion Franco Gervasoni Nadia Bregoli Generaldirektor Direktorin der Servizi centrali Giambattista Ravano Silvio Seno Delegierte Direktor für Forschung Direktor des Dipartimento ambiente und Innovation costruzioni e design Luca Crivelli Alberto Piatti Direktor des Dipartimento Direktor des Dipartimento economia aziendale, sanità e sociale formazione e apprendimento Emanuele Carpanzano Christoph Brenner Direktor des Dipartimento Direktor der Scuola universitaria di Musica tecnologie innovative del Conservatorio della Svizzera italiana Michael Zurwerra Corinna Vitale Rektor der Fernfachhochschule Dekanin der Accademia Teatro Dimitri Selbstbeurteilungsbericht 5
Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana Vorwort Die Strategie der SUPSI 2017-2020 sieht in ihrer strategischen Ausrichtung im Hinblick auf die institutionelle Akkreditierung, die Entwicklung der Organisation und der Mitarbeitenden a Folgendes vor: «Wir nutzen den Prozess der institutionellen Akkreditierung dazu, die organisatorische Entwicklung zu konsolidieren und die wissenschaftlichen, akademischen und Management-Fähigkeiten der Mitarbeitenden aufzuwerten. Die institutionelle Akkreditierung dient als Anregung, um die durch die neue institutionelle Strategie ausgelösten Veränderungen in den Departementen und den affiliierten Schulen zu begleiten. Wir möchten unsere organisatorische Fragmentierung durch effiziente und hochwertige interne Prozesse reduzieren. (…)». Mit diesen Vorsätzen haben wir in den letzten Jahren das Projekt der Akkreditierung in Angriff genommen und die Kernprozesse für die weitere Entwicklung eines gemeinsamen und wirksam angewandten Qualitätssicherungssystems (QSS) festgelegt, welches die ständige Verbesserung aller unserer Aktivitäten mit einer deutlichen und direkten Wirkung auf ihre Qualität gewährleisten kann. In den Kernprozessen für die institutionelle Entwicklung wurden unsere Praktiken systematisiert und neue Mittel geschaffen und umgesetzt, welche kritische Auseinandersetzungen intern sowie mit externen Experten und Interessensvertretern ebenso wie die Festlegung von konkreten Verbesserungsmassnahmen ermöglichen. Das Projekt hatte auch die Neudefinition der internen Beziehungen zwischen dem Consiglio SUPSI, der Generaldirektion, den Direktionen der Departemente und der affiliierten Schulen zur Folge und damit eine Stärkung unserer gemeinsamen Identität, bei gleichzeitigem Respekt für die Unterschiede hinsichtlich der disziplinären und organisatorischen Kultur. Im Selbstbeurteilungsbericht werden alle unsere Einheiten beschrieben und bewertet, wobei, sofern erforderlich, zwischen Departementen und affiliierten Schulen unterschieden wird. Wir wünschen uns, dass der vorliegende Bericht eine Einschätzung des Bildes ermöglicht, das wir von der SUPSI vermitteln möchten: eine offene, vereinte Institution, die in der Lage ist, Dialoge zwischen ihren Organisationseinheiten zu ermöglichen, sie zu vernetzen und Synergien zwischen ihnen zu schaffen, unter Berücksichtigung ihrer Unterschiede und Besonderheiten. Wir möchten uns herzlich bei den zahlreichen Kollegen und Kolleginnen, Studierenden, Alumni sowie Vertretern anderer Interessensgruppen für ihre aktive Beteiligung in verschiedenen Formen am Akkreditierungsprojekt und an der Erstellung des Selbstbeurteilungsberichts bedanken. Manno, den 6. Dezember 2019 Alberto Petruzzella, Präsident des Consiglio SUPSI Franco Gervasoni, Generaldirektor a Um die Lesbarkeit zu verbessern, wird in diesem Dokument in Bezug auf Personen, Berufsbezeichnungen und Funktionen unabhängig vom Geschlecht die männliche Form verwendet. 6 Selbstbeurteilungsbericht
Zusammenfassung Der hier vorgelegte Selbstbeurteilungsbericht (RAV) der Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana (SUPSI) ist das Ergebnis eines partizipativen Prozesses, in welchem im Laufe von ca. zwei Jahren hunderte, in unterschiedlichen Funktionen in der SUPSI tätigen Personen, einbezogen wurden. Der Bericht zeigt unsere Vision des gegenwärtigen Standes unserer internen Qualitätsgarantie, wobei der Referenz- zeitraum das Herbstsemester 2019 ist, und zeigt die Verbesserungsmassnahme für die nächsten Jahre auf. Im ersten Teil (Die Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana) wird die SUPSI als Institution vorgestellt. Insbesondere ist hier ein historischer Abriss zu finden (Geschichte und Entstehung der SUPSI), der es ermöglicht, unsere Entwicklung bezüglich der verschiedenen Teilschulen seit der Konstituierung der SUPSI (1997) zu stellen, wobei auch ein Rückblick auf die vorhergehende Geschichte geworfen wird, die ca. ein Jahrhundert zurückreicht. Wir stellen sodann die Organisationsstruktur der SUPSI auf dem Stand von Ende 2019 dar (Die SUPSI heute) und zeichnen die wichtigsten Entwicklungsschritte und –bereiche der nächsten Jahre ab 2020 auf (Die Zukunft der SUPSI). Im zweiten Teil (Ergebnisse aus vorhergehenden Bewertungsverfahren) zählen wir kurz die bereits von der SUPSI oder Teilen der SUPSI absolvierten Bewertungs- oder Akkreditierungsverfahren auf. Im dritten Teil (Vorstellung des Qualitätssicherungssystems) werden die Entstehung und das gegenwärtige Statut unseres QSS im Detail dargestellt. Dieses Kapitel ermöglicht es, den RAV auch ohne ständige Konsultation des Qualitätshandbuches (MQ) der SUPSI zu verstehen. Im vierten Teil (Beschreibung und Prozessverlauf der Selbstbeurteilung) beschreiben wir kurz die zur Abfassung des RAV benutzte Prozedur. Im fünften Teil (Analyse der Qualitätsstandards) legen wir unsere Selbstbeurteilung in Bezug auf die fünf Qualitätsbereiche der Akkreditierung und die entsprechenden Standards dar. Wir beschreiben und analysieren insbesondere für jeden Standard die gegenwärtige Situation unseres QSS wobei wir eine Selbstbeurteilung verwenden, die auf die gleichen Kriterien zurückgreift wie anlässlich der Akkreditierung: vollständig erfüllt, weitgehend erfüllt, teilweise erfüllt, nicht erfüllt. Für jeden Qualitätsbereich zählen wir ausserdem eine Liste der Stärken und Schwachpunkte auf und zeigen mögliche Verbesserungen auf. Selbstbeurteilungsbericht 7
Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana Die Selbstbeurteilung in Bezug auf die verschiedenen Standards ist die folgende: Bereich 1: Qualitätssicherungsstrategie Standard 1.1: Die SUPSI legt ihre Qualitätssicherungsstrategie Teilweise erfüllt fest. Diese Strategie enthält die Leitlinien eines internen Qualitätssicherungssystems, das darauf abzielt, die Qualität der Tätigkeiten der SUPSI und deren langfristige Qualitätsentwicklung zu sichern sowie die Entwicklung einer Qualitätskultur zu fördern. Standard 1.2: Das Qualitätssicherungssystem ist in die Strategie Weitgehend erfüllt der SUPSI integriert und unterstützt auf wirksame Weise deren Entwicklung. Es umfasst Prozesse, mit denen überprüft wird, ob die SUPSI ihren Auftrag erfüllt. Dies erfolgt unter Berücksichtigung des Typs und der spezifischen Merkmale der SUPSI. Standard 1.3: Für die Entwicklung des Qualitätssicherungssystems Teilweise erfüllt und dessen Umsetzung werden auf allen Ebenen alle repräsentativen Gruppen der SUPSI einbezogen, insbesondere die Studierenden, der Mittelbau, der Lehrkörper und das Verwaltungspersonal. Die Aufgaben im Bereich der Qualitätssicherung sind transparent und klar zugewiesen. Standard 1.4: Die SUPSI überprüft periodisch die Zweckmässigkeit ihres Teilweise erfüllt Qualitätssicherungssystems und nimmt die erforderlichen Anpassungen vor. Bereich 2: Governance Standard 2.1: Das Qualitätssicherungssystem erlaubt sicherzustellen, Weitgehend erfüllt dass die Organisationsstruktur und die Entscheidungsprozesse es der SUPSI ermöglichen, dass diese ihren Auftrag erfüllen und ihre strategischen Ziele erreichen kann. Standard 2.2: Das Qualitätssicherungssystem trägt systematisch Teilweise erfüllt zur Bereitstellung von relevanten und aktuellen quantitativen und qualitativen Informationen bei, auf die sich die SUPSI stützt, um laufende und strategische Entscheidungen zu treffen. Standard 2.3: Das Qualitätssicherungssystem erlaubt sicherzustellen, Teilweise erfüllt dass die repräsentativen Gruppen der SUPSI ein angemessenes Mitwirkungsrecht haben und über Rahmenbedingungen verfügen, die ihnen ein unabhängiges Funktionieren ermöglichen. Standard 2.4: Die SUPSI berücksichtigt, dass die Aufgaben im Teilweise erfüllt Einklang mit einer wirtschaftlich, sozial und ökologisch nachhaltigen Entwicklung erfüllt werden. Das Qualitätssicherungssystem erlaubt sicherzustellen, dass sich die SUPSI in diesem Bereich Ziele setzt und diese auch umsetzt. Standard 2.5: Zur Erfüllung ihrer Aufgaben fördert die SUPSI Weitgehend erfüllt für das Personal und die Studierenden die Chancengleichheit und die tatsächliche Gleichstellung von Mann und Frau. Das Qualitätssicherungssystem erlaubt sicherzustellen, dass sich die SUPSI in diesem Bereich Ziele setzt und diese auch umsetzt. 8 Selbstbeurteilungsbericht
Bereich 3: Lehre, Forschung und Dienstleistungen Standard 3.1: Die Aktivitäten der SUPSI entsprechen ihrem Typ, Vollständig erfüllt ihren spezifischen Merkmalen und ihren strategischen Zielen. Sie beziehen sich hauptsächlich auf die Lehre, die Forschung und die Dienstleistungen und werden gemäss dem Prinzip der Freiheit und Unabhängigkeit unter Einhaltung des Mandats der SUPSI ausgeübt. Standard 3.2: Das Qualitätssicherungssystem sieht eine regelmässige Weitgehend erfüllt Evaluation der Lehr- und Forschungstätigkeit, der Dienstleistungen sowie der Ergebnisse vor. Standard 3.3: Das Qualitätssicherungssystem erlaubt sicherzustellen, Weitgehend erfüllt dass Grundsätze und Ziele im Zusammenhang des europäischen Hochschulraums berücksichtigt werden. Standard 3.4: Das Qualitätssicherungssystem erlaubt sicherzustellen, Weitgehend erfüllt dass die Kriterien für die Zulassung und Beurteilung der Leistungen der Studierenden und für die Abgabe von Ausbildungsabschlüssen entsprechend dem Auftrag der SUPSI berücksichtigt werden. Diese Kriterien werden definiert, kommuniziert und systematisch, transparent und konstant angewandt. Bereich 4: Ressourcen Standard 4.1: Mit ihrem Träger gewährleistet die SUPSI die personellen Weitgehend erfüllt Ressourcen, die Infrastrukturen und die finanziellen Mittel, um ihren Fortbestand zu sichern und ihre strategischen Ziele zu erreichen. Die Herkunft und die Verwendung der finanziellen Mittel und die Finanzierungsbedingungen sind transparent. Standard 4.2: Das Qualitätssicherungssystem erlaubt sicherzustellen, Weitgehend erfüllt dass das gesamte Personal entsprechend dem Typ und den spezifischen Merkmalen der SUPSI qualifiziert ist. Es sieht zu diesem Zweck eine regelmässige Evaluation des Personals vor. Standard 4.3: Das Qualitätssicherungssystem erlaubt sicherzustellen, Teilweise erfüllt dass die SUPSI die Laufbahnentwicklung des gesamten Personals und insbesondere des wissenschaftlichen Nachwuchses unterstützt. Bereich 5: Interne und externe Kommunikation Standard 5.1: Die SUPSI macht ihre Qualitätssicherungsstrategie Teilweise erfüllt öffentlich und sorgt dafür, dass die Bestimmungen zu den Qualitätssicherungsprozessen und deren Ergebnisse den Mitarbeitenden, den Studierenden sowie gegebenenfalls den externen Beteiligten bekannt sind. Standard 5.2: Die SUPSI veröffentlicht regelmässig objektive Weitgehend erfüllt Informationen zu ihren Tätigkeiten und zu den von ihr angebotenen Studienprogrammen und Abschlüssen. Die gegenwärtige Situation der SUPSI ist sehr dynamisch: verschiedene Verbesserungsmassnahmen sind schon in Konzipierung und/oder Umsetzung, und das Jahr 2020 wird ein Jahr wichtiger Veränderungen sein, insbesondere bezüglich der Logistik (2020 werden zwei neue Campusgebäude eingeweiht werden) und die Organisation der SUPSI-Leitung angeht. Zum Zeitpunkt des Besuches der Akkreditierungskommission, im Juni 2020, wird unsere Gesamtsituation daher zweifelsohne weiter fortgeschritten sein als im vorliegenden RAV dargestellt. Selbstbeurteilungsbericht 9
Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana 10 Selbstbeurteilungsbericht
Die Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana Geschichte und Entstehung der SUPSI 6.25, 6.26 Die SUPSI entstand 1997 auf Grundlage des Fachhochschulgesetzes vom 6. Oktober 1995 und des klaren Willens des Kantons Tessin, sich am Entstehungsprozess der Fachhochschulen zu beteiligen, um die gesamte Kette der Berufsbildung in der italienischen Schweiz zu fördern. Wie wir sehen werden, entstanden viele unserer Departemente auf einer bereits bestehenden Basis durch die Umwandlung und Auslagerung von Schulen, die in einigen Fällen erst wenige Jahre zuvor durch die Reformen der Berufsausbildung in den 80er- und 90er-Jahren gegründet wurden (Informatik, Gesundheit, Betriebswirtschaft), während andere bereits eine jahrhundertealte Geschichte mitbrachten (Architektur, Bauingenieurwesen und Lehrerbildung). Diese enge Verbindung zum Sektor der Berufsbildung hat uns schon immer ausgezeichnet und uns eine bedeutende regionale Verwurzelung sowie eine starke Praxisorientierung gesichert, die uns von der zur gleichen Zeit gegründeten Università della Svizzera italiana (USI) unterscheidet. Auch heute noch befinden sich unsere Standorte an verschiedenen Orten im gesamten Kanton. Anfangs hatte die Hochschule die folgenden vier Departemente: 1. Das Dipartimento di costruzioni e territorio (DCT) (Bauwesen und Raumplanung) mit Standort in Trevano, entstanden aus der Höheren Technischen Lehranstalt (HTL), Sektor Bauwesen, ihrerseits Nachfolgerin der Scuola di Capimastri (Schule für Maurermeister). Letztere wurde 1915 von der Gemeinde Lugano gegründet und als so bedeutend angesehen, dass der Grosse Rat bereits 1916 beschloss, dass sie vom Kanton übernommen werden sollte. 10 Jahre später erklärte der Grosse Rat, dass «die Schule der Maurermeister einen besonderen Bedarf erfüllt, dass sie ausgezeichnet funktioniert, dass alle ihre Absolventen gute Anstellungen gefunden haben und dass die kürzlich erfolgte Anerkennung des Titels durch die italienische Regierung unbedingt zum Prestige und zur Effizienz der Schule beiträgt» (Akten des Grossen Rats, 19.9.1927). In der Folge wurde daher auch der Vorbereitungskurs für die Schule wiederaufgenommen, um ihr einen Zustrom angemessen vorbereiteter Schüler zu sichern. Nachdem sie 1950 in eine Höhere Technische Lehranstalt (HTL) umgewandelt wurde, stellte sie 1963 die ersten von der Eidgenossenschaft anerkannten Abschlusszeugnisse aus (im Rahmen des neuen Bundesgesetzes). Wir erinnern daran, dass die HTL jahrzehntelang eines der Flaggschiffe des schweizerischen Berufsbildungssystems war, insbesondere im Bereich der Ausbildung von Architekten und Ingenieuren. Die Anerkennung des Abschlusses auf Bundesebene garantierte die Mobilität der Absolventen auf nationaler Ebene, während die kantonale Führung die Garantie für eine Ausbildung nah an den Bedürfnissen der Region und der Wirtschaft war. Mit ihrer Integration als Departement in der SUPSI musste sich die Schule der Herausforderung der Umwandlung in ein Hochschulinstitut stellen, zu dem auch Aktivitäten der Weiterbildung und Forschung gehören. Aus diesem Grund wurden auch ein kantonales Programm für angewandte Forschung, Ticino Solare (TiSo) (heute Teil des Dipartimento ambiente costruzioni e design) und ein kantonales Institut für angewandte Forschung, das kantonale Institut für experimentelle Technik (Istituto cantonale tecnico sperimentale, heute das Istituto materiali e costruzioni desselben Departements), integriert. 2. Das Dipartimento d’informatica ed elettronica (DIE) aus der Umwandlung der HTL, Bereich für Informatik und Elektrotechnik mit Standort in Manno, seinerseits gegründet 1993 aus einem Zweig der HTL, in dem schon seit 1986 Ausbildungen in Informatik angeboten wurden. 3. Das Dipartimento d’arte applicata (DAA), umgewandelt aus der Höheren Schule für Angewandte Kunst, die 1987 als berufsbildende Schule im Centro superiore scolastico per le industrie artistiche (CSIA) in Lugano eingerichtet wurde. 4. Das Dipartimento di economia e management (DEM), umgewandelt aus der Höheren Schule für Wirtschaft und Verwaltung (Scuola superiore per i quadri dell’economia e dell’amministrazione, SSQEA), gegründet 1987 mit Standort in Morbio Inferiore. Ebenfalls im Jahr 1997 wurden das CIM-Institut der italienischen Schweiz (heute: Istituto di ingegneria meccanica e tecnologia dei materiali – MEMTI – des Dipartimento tecnologie innovative), das kantonale Amt für Geologie und Hydrologie (heute Istituto scienze della Terra – IST – des Dipartimento ambiente costruzioni e design) und später 1999 auch das im Jahr 1988 gegründete Istituto Dalle Molle di studi sull’intelligenza artificiale (IDSIA) in die SUPSI integriert. Selbstbeurteilungsbericht 11
Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana Im Jahr 1998 kam ein fünftes Departement hinzu: Das Dipartimento di lavoro sociale (DLS), als Umwandlung aus der kantonalen Schule für Sozialarbeiter, die nur wenige Jahre zuvor vom Kanton mit Standort in Mendrisio gegründet worden war. Im Jahr 2000 verliehen wir die ersten SUPSI-Abschlusszeugnisse in Architektur, Bauingenieurwesen, Informatik, Elektronik, Innenarchitektur, visueller Kommunikation, Konservierung und Restaurierung, Betriebswirtschaft und sozialer Arbeit. Im Jahr 2003 erhielten wir die Anerkennung des Bundes als Fachhochschule. Im gleichen Jahr erfolgte eine erste Umstrukturierung in drei Departemente mit einer Reform, die dazu dienen sollte, die Ressourcen stärker zu konzentrieren und vorhandene Kompetenzen in den Departementen besser zu nutzen, indem einige davon mit übergreifenden Diensten für die gesamte SUPSI beauftragt wurden: ◆ Das Dipartimento ambiente costruzioni e design (DACD), eine Einheit aus Disziplinen in den Bereichen Bauwesen, Raumplanung und angewandte Kunst, in welcher die ehemaligen Departemente DCT und DAA mit dem IST zusammenfliessen. ◆ Das Dipartimento scienze aziendali e sociali (DSAS), ein Ergebnis der Verschmelzung der Bereiche Wirtschaft, Management und Soziales, in dem im Wesentlichen die Departemente DEM und DLS zusammenfliessen. ◆ Das Dipartimento tecnologie innovative (DTI), das in den Disziplinen und Bereichen der Informatik und Elektronik aktiv ist, de facto eine Umwandlung des DIE, mit Integration des IDSIA und ICIMSI. Im Jahr 2006 wurde das Dipartimento sanità (DSAN) gegründet. In diesem Bereich existierten bereits seit 1993 die Lehrpläne der Scuola Superiore per le Formazioni Sanitarie (SSFS, Höhere Fachschule für Gesundheitsberufe) in Stabio, die aus einer Übereinkunft zwischen dem Kanton Tessin und dem Schweizerischen Roten Kreuz (SRK) hervorging. Tatsächlich legte das SRK bis 2005 im Auftrag der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektoren (GDK) auf nationaler Ebene die Zulassungsbedingungen für die Kurse, deren Dauer, die Abschlüsse und die allgemeinen Richtlinien der Ausbildungsprogramme für alle nicht-medizinischen Ausbildungen im Gesundheitsbereich fest. Diese Kompetenzen sind kraft Art. 63 Bundesverfassung über die Berufsbildung, des entsprechenden Bundesgesetzes (in Kraft getreten am 1. Januar 2004) und der Verordnung über die Mindestanforderungen für die Anerkennung der von höheren Fachschulen angebotenen Studiengänge an die Eidgenossenschaft übergegangen. Die Gründung des DSAN im Rahmen dieses Prozesses hat die Bildungslandschaft im Gesundheitswesen bereichert, indem sie dem bestehenden Angebot der höheren Fachschulen (sogenanntes Tertiär B) das auf Fachhochschulebene hinzufügte (das einen Bachelor-Abschluss ermöglicht). Zwischen 2004 und 2007 wurden der SUPSI vier Hochschulen angeschlossen (AS, affiliierte Schulen): die Fernfachhochschule Schweiz (FFHS), die Accademia Teatro Dimitri (ATD), die Scuola universitaria di Musica del Conservatorio della Svizzera italiana (CSI-SUM) und die Schule für Physiotherapie Landquart, heute die SUPSI Landquart. Die ersten drei wurden in akademischer Hinsicht als eigenständige Schulen in die SUPSI integriert und blieben in ihrer administrativen und finanziellen Verwaltung unabhängig. Die vierte wurde hingegen als Graubündner Standort des Studiengangs in Physiotherapie für die Ausbidlung und Forschungstätigkeiten in das DSAN (heute DEASS) aufgenommen. Die Vertretung der AS in der SUPSI wird durch eigene Affiliationsverträge geregelt4.80, 4.81, 4.82, 4.83 und ist im kantonalen Gesetz USI-SUPSI3.2 sowie im Leistungsvertrag zwischen dem Kanton Tessin und der SUPSI3.4 verankert. Die Wahl des Angliederungsmodells anstelle einer vollständigen Integration, die vom Grossen Rat des Kantons Tessin ausdrücklich gewünscht wurde, ist in erster Linie auf den besonderen Status der affiliierten Schulen zurückzuführen, aber auch auf die Notwendigkeit, ihnen Rahmenbedingungen zu bieten, die sie nicht einschränken. Im Falle der Kunstschulen (CSI-SUM und ATD) stützt sich dies auf die Diskussionen auf nationaler Ebene in Bezug auf den Status einer Kunsthochschule (Kunsthochschulgesetz) und die Probleme der Kompatibilität mit der internationalen Szene; diese Überlegungen haben in Zürich zur Gründung der Hochschulen der Künste geführt. Im Falle der FFHS wollte man vor allem die Anforderungen des Fernstudiums berücksichtigen. Nach fast 15 Jahren lässt sich sagen, dass sich das Modell der Angliederung als erfolgreich erwiesen hat: Die Statuten der AS hat es diesen Institutionen erlaubt, ihre eigenen Besonderheiten zu bewahren, während sie gleichzeitig vom strategisch-akademischen Know-How profitieren konnten. Die Präsenz der AS innerhalb unserer Organisation hat die Entwicklung zahlreicher interdisziplinärer Projekte im Bereich der Bildung und Forschung ermöglicht, und allgemein konnte das Bildungsangebot auf Hochschulniveau in der italienischen und deutschen Schweiz damit merklich bereichert werden. 12 Selbstbeurteilungsbericht
Die Fernfachhochschule Schweiz (FFHS) wurde 1996 mit der Einrichtung des Vereins Fernfachhochschule Schweiz (seit 2013 Stiftung FFHS) gegründet. Im Jahr 1998 wurde die FFHS als Fernfachhochschule anerkannt. Die FFHS bietet Bachelor- und Master-Studiengänge sowie zertifizierte Weiterbildungen in den Bereichen Wirtschaft und Dienstleistungen, Technik und IT sowie Gesundheit an. Die FFHS wurde 2004 an die SUPSI angegliedert; damit bewegte sich die SUPSI erstmals über die Grenzen des Kantons Tessin hinaus. Im Jahr 1975 gründete Dimitri, der «Clown von Ascona», zusammen mit seiner Frau Gunda und dem Schauspieler und Pädagogen Richard Weber die Theaterschule in Verscio, die auf die Ausbildung im Bewegungstheater spezialisiert ist. Die Idee der Gründer war es, verschiedene Traditionen der Theater- und Zirkuskunst auf eine ganz neue Art und Weise zu vereinen: von der Commedia dell’Arte bis zu den komischen Clownnummern, von der Pantomime bis zum modernen Tanz. Dieser Ansatz spiegelte die seit den sechziger Jahren bestehende Tendenz wider, die Trennung zwischen zwei Welten zu überwinden, nämlich des Prosatheaters zum einen und der auf Bewegung basierenden darstellenden Künste zum anderen. Das Bildungsangebot bestand zu Anfang in einem dreijährigen Studiengang, in dem Pantomime, Improvisationstheater, Akrobatik, Tanz, Herstellung und Aufführung von Masken, Maskenbildnerei und Clownerie gelehrt wurden. Später kam Unterricht in Rhythmuslehre, Stimmbildung, Theorie und Geschichte des Theaters hinzu. Im Jahr 2006 wurde die Accademia Teatro Dimitri (ATD) als affiliierte Schule der SUPSI anerkannt mit dem didaktischen Angebot eines Bachelor of Arts im Theaterbereich, eines Master of Arts in Theatre (Vertiefung in Physical Theatre seit 2008). Das Conservatorio della Svizzera italiana (CSI) mit Standort in Lugano, das 1985 in Form eines gemeinnützigen privatrechtlichen Vereins entstand, bot bereits seit 1988 vom Kanton Tessin anerkannte Studiengänge an, nachdem es die Anerkennung der Konferenz der Direktoren der Schweizer Konservatorien erhalten hatte. Im Jahr 1999 wurde der Verein durch die Stiftung des Conservatorio della Svizzera italiana ersetzt (privatrechtliche Stiftung ohne Gewinnabsicht). Diese wurde im Jahr 2000 vom Regierungsrat des Kantons Tessin mit der Einrichtung von drei Studiengängen auf Hochschulniveau beauftragt, welche die 1988 anerkannten Studiengänge ersetzen sollten. Bis heute verwaltet die Stiftung des CSI drei Departemente: die Musikschule, das Pre-College und die Scuola universitaria di Musica (CSI- SUM). Letztere wurde 2006 an die SUPSI angegliedert. Schliesslich wurde die Schule für Physiotherapie Landquart, heute die SUPSI Landquart, im Jahr 2007 an die SUPSI angegliedert, als Graubündner Teil des damaligen DSAN und heutigen DEASS. Entstanden ist diese Schule aus der Thim van der Laan AG, Landquart, welche 1990 als an die THIM-De Internationale Hogeschool voor Fysiotherapie, Utrecht (Niederlande) angegliederte Schule entstanden war. Seit 1995 gibt es in Landquart eine auf Stufe Höhere Fachschule angesiedelte Ausbildung, die vom Roten Kreuz anerkannt wurde. 2005 begannen die Verhandlungen über die Zusammenarbeit zwischen SUPSI und Thim van der Laan AG. 2007 bestätigte die Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) die Anerkennung der Schule als an die SUPSI angeschlossene Fachhochschule. Seit 2007 gibt es daher den Bachelor in Physiotherapie in deutscher Sprache, vergleichbar mit dem in italienischer Sprache am DEASS angebotenen Abschluss. Ausserdem gibt es in Landquart Forschungsaktivität in Physiotherapie als Teil des Laboratorio di ricerca in riabilitazione (2rLab) des DEASS. SUPSI Landquart untersteht für die administrative und finanzielle Führung der 2007 gegründeten Stiftung Thim van der Laan, welche für die operative Führung ein Mandat an die Thim van der Laan AG erteilt. Im Jahr 2008 haben wir die ersten Bachelor-Abschlüsse nach dem Bologna-System verliehen. Im Jahr 2009 ist die Pädagogische Hochschule in die SUPSI integriert worden, welche ab diesem Zeitpunkt den Namen Dipartimento formazione e apprendimento (DFA) angenommen hat; ihr Standort befindet sich in Locarno. Da wir hier nicht die gesamte Geschichte dieser Institution zusammenfassen können, beschränken wir uns darauf hervorzuheben, dass die Institution, die 1878 als Lehrerbildungsanstalt gegründet wurde, seither Lehrpersonal für Grundschulen (ab 1958 auch Kindergarten-Lehrerinnen und zeitweise auch Lehrkräfte für Oberschulen und andere Schulen) in einer Monopolstellung ausbildete, welche schon immer einen der Referenzpunkte für das gesamte Schulsystem des Tessins bildete. Die Lehrerbildungsanstalt war lange die einzige Schule mit Internat im Kanton, was es erlaubte, auch Studierende aus peripheren Regionen aufzunehmen. Erst 1986 fand die Umwandlung in eine Magistrale post-liceale (postsekundäre Lehrerbildungsanstalt) statt (in gewissem Sinne die erste Hochschule Selbstbeurteilungsbericht 13
Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana im Tessin). 1999 wurde die Fusion mit dem Istituto per l’abilitazione e l’aggiornamento (IAA, welches die pädagogisch-didaktische Ausbildung der Lehrkräfte für Mittelschulen garantiert) und dem kantonalen didaktischen Zentrum in Locarno zur Pädagogischen Hochschule (PH) beschlossen, die ab 2002 operativ war. Nach einigen Jahren des Prozesses der Tertiarisierung der Lehrerbildung (Bachelor- und Master- Lehrpläne) wurde die PH als Dipartimento formazione e apprendimento (DFA) in unsere Institution integriert. Gleichzeitig wurde auch das Studien- und Forschungsbüro des Erziehungsdepartements übernommen, das zum Centro competenze innovazione e ricerca sui sistemi educativi (CIRSE, Zentrum für Innovation und Forschung in Bildungssystemen) wurde. Am 1. Oktober 2014 haben sich das DSAN und das DSAS zum Dipartimento economia aziendale, sanità e sociale (DEASS) zusammengeschlossen, mit dem Ziel, die Profile der drei Zuständigkeitsbereiche (Betriebswirtschaft, Gesundheit und Soziales) zu stärken und gleichzeitig interdisziplinäre Kollaborationen weiter zu fördern. Im gleichen Jahr wurde auch das kantonale Laboratorium für angewandte Mikrobiologie in das DACD aufgenommen. Diese Übernahme ermöglichte die Kontinuität der qualifizierten akademischen Tätigkeiten in diesem Sektor sowie der Erfahrungen, die man in den vorhergehenden Jahrzehnten beim kantonalen Institut für Mikrobiologie gesammelt hatte, wobei Synergien mit den anderen Kompetenzbereichen der SUPSI möglich sind. Im Jahr 2015 wurde der Prozess der Umstrukturierung der administrativen Dienste abgeschlossen; dabei wurde die Struktur der Servizi Centrali Condivisi (SCC) konsolidiert, welche der Direktion SUPSI zugeordnet wurden. Dieser Prozess der Umstrukturierung und Neuorientierung der Tätigkeiten zur Unterstützung der vier Leistungsaufträge der SUPSI (Grundausbildung, Weiterbildung, Forschung und Leistungserbringung) diente dazu, die kontinuierliche Verbesserung der erbrachten Leistungen durch die Schaffung von spezialisierten und hochqualifizierten Kompetenzen bei den administrativen Diensten der Hochschule zu gewährleisten. Aufgrund der steigenden Anzahl der Studierenden und Absolventen 6.27 haben wir den Prozess zur Entstehung der entsprechenden Vereinigungen (Alumnivereinigung der SUPSI6.16, 2013; Studierendenvereinigung der SUPSI6.15, 2017) stark unterstützt. Neben der Schaffung von Verbindungen zwischen den Studierenden und Alumni der Departemente (DIP) und AS arbeiten diese auch mit der Direktion der SUPSI zu Themen im Zusammenhang mit der Entwicklung der Institution zusammen. 14 Selbstbeurteilungsbericht
Die SUPSI heute Heute besteht die SUPSI aus dem Consiglio, einer durch eine Reihe von zentralen Diensten unterstützten Generaldirektion, vier Departementen – Dipartimento ambiente costruzioni e design (DACD); Dipartimento economia aziendale, sanità e sociale (DEASS); Dipartimento formazione e apprendimento (DFA); Dipartimento tecnologie innovative (DTI) – und den affiliierten Schulen (AS) – Accademia Teatro Dimitri (ATD); Fernfachhochschule Schweiz (FFHS); Scuola universitaria di Musica del Conservatorio della Svizzera italiana (CSI- SUM) und die Schule für Physiotherapie Landquart (SUPSI Landquart). FFHS, ATD und CSI-SUM sind auf dem Niveau von Departementen affiliiert, während die SUPSI Landquart als Bündner Sitz für Forschung und Lehre in Physiotherapie ans DEASS affiliiert ist. Das aktuelle allgemeine Organigramm der SUPSI4.22 stellt sich wie folgt dar (Stand 1. Januar 2020): Organigramma Consiglio SUPSI Presidente Consiglio SUPSI Commissione gestione e governance Alberto Petruzzella Vicepresidente Presidente: Beatrice Fasana Claudio Boër Vicepresidente: Carlo Maggini Commissione Coordinamento Qualità Direzione generale Servizio qualità Direttore generale Revisione interna Franco Gervasoni Thomas Tommasini Staff Direttore generale + Servizi centrali Associazione SUPSIAlumni della Direzione Direttrice Associazione Studenti SUPSI Nadia Bregoli Direzione SUPSI Direttore generale Direttore servizi centrali della Direzione Servizi centrali Direttore delegato per la ricerca e l'innovazione della Direzione + Direttori Dipartimenti e Scuole affiliate Ricerca Dipartimento Dipartimento Dipartimento Dipartimento Conservatorio Fernfachhochschule Accademia e innovazione ambiente costruzioni economia aziendale, formazione e tecnologie innovative della Svizzera italiana - Schweiz (FFHS-Brig) Teatro Dimitri (ATD) e design (DACD) sanità e sociale apprendimento (DFA) (DTI) Scuola universitaria di (DEASS) musica (CSI-SUM) Direttore delegato Direttore Direttore Direttore Direttore Direttore Rettore Decana Giambattista Ravano Silvio Seno Luca Crivelli Alberto Piatti Emanuele Carpanzano Christoph Brenner Michael Zurwerra Corinna Vitale SUPSI Landquart Direttore Thim van der Laan Jr. Consiglio SUPSI/Direzione Dipartimenti/Ricerca Scuole affiliate alla SUPSI Organigramma, il 1° gennaio 2020. Scuole affiliate ai dipartimenti Selbstbeurteilungsbericht 15
Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana Der Consiglio SUPSI besteht zurzeit aus 11 vom Regierungsrat ernannten Mitgliedern und 2 von den Mitarbeitenden der SUPSI gewählten Vertretern des akademischen Korps. Die Direktion SUPSI setzt sich aus dem Generaldirektor, der Direktorin der Zentralen Dienste, den Direktoren der DIP und der AS und dem Delegierte Direktor für Forschung und Innovation zusammen. Die Direktoren der drei als Departemente affiliierten Schulen sind Mitglieder der Direktion mit Stimmrecht, wogegen die SUPSI Landquart durch den Direktor des DEASS vertreten ist. Die Generaldirektion besteht aus dem Generaldirektor und seinen Mitarbeitenden. Diese umfasst den Servizio Qualità (SQ) und die Kommission zur Koordinierung der Qualität (CCQ), die somit direkt dem Generaldirektor zugeordnet sind, den Servizio dello sviluppo e del coordinamento istituzionale della formazione di base (SCIFB), der unter anderem für alle internen und externen Audits der Studiengänge zuständig ist, den Servizio di didattica e formazione dei docenti (SEDIFO), dessen Aufgabe die Entwicklung der didaktischen Kompetenzen unserer Dozierenden ist, den Logistikdienst und die Kindertagesstätte. Die Servizi Centrali (Zentralen Dienste) werden von der Direktorin der Zentralen Dienste geleitet. Sie umfassen das Sekretariat der Direktion, die Dienste für Finanzen und Controlling, für Personalmanagement (HR), für Informatik, für institutionelle Kommunikation, den Servizio integrato carriera, esperienza e orientamento, den Rechtsdienst (servizio giuridico), das International Office und den Dienst Gender und Diversity. Sie sind auch dafür zuständig, den Kontakt zur Studierenden- und Alumnivereinigung der SUPSI zu gewährleisten. Der Delegierte Direktor für Forschung und Innovation wird bei der Ausführung seiner Aufgaben, der Koordination und institutionellen Unterstützung der Leistungsaufträge für Forschung und Dienstleistungen, vom Servizio ricerca e innovazione (Dienst für Forschung und Innovation) unterstützt. Der Consiglio ist das oberste Entscheidungsorgan der SUPSI. In seiner Kompetenz liegen die Aufsicht und die strategische Führung der SUPSI. Die Direktion ist dagegen für die operative Führung zuständig. Die DIP haben gemäss dem Organisationsreglement4.8 eine ähnliche Struktur, während die AS in dieser Hinsicht unabhängiger und daher entsprechend ihren jeweiligen Eigenheiten organisiert sind. Jede AS verfügt ausserdem über einen eigenen Verwaltungsrat (Stiftungsrat FFHS, Consiglio di Fondazione del Conservatorio della Svizzera Italiana, Consiglio di amministrazione dell’Associazione ATD, Stiftungsrat Thim van der Laan). Die AS sind im Consiglio durch die folgenden Personen ohne Stimmrecht vertreten: ◆ Willy Schnyder, für die FFHS, Vizepräsident der Stiftung FFHS, ◆ Giancarlo Dillena, für die ATD und die CSI-SUM, Mitglied des Stiftungsrates der Fondazione CSI; ◆ Johannes Flury, für die SUPSI Landquart, vom Kanton Graubünden designiert und Mitglied des Stiftungsrates Thim van der Laan. Der Generaldirektor der SUPSI ist z.Z. auch ◆ Mitglied im Stiftungsrat der Stiftung FFHS, ◆ Präsident der Stiftung Thim van der Laan, ◆ Mitglied im Consiglio SUM, welcher die strategischen Aspekte der Zusammenarbeit zwischen der SUPSI und CSI-SUM regelt. Vorsitzende des Vereins ATD ist Wilma Minoggio, Verantwortliche des SCIFB im Stab des Generaldirektors SUPSI. Aufgrund dieser etwas besonderen Situation hat der Generaldirektor beschlossen, nicht direkt in den Verwaltungsrat dieses Vereins einzutreten. 16 Selbstbeurteilungsbericht
Die Affiliierungen respektieren die Bedingungen, die im Artikel 12 des Kantonalen Gesetzes (Legge cantonale sull’USI, sulla SUPSI e sugli Istituti di ricerca 3.2) gestellt werden: Art. 12.1 Fakultäten, Departemente oder Institute, die von Dritten geführt werden, können an die USI oder die SUPSI affiliiert werden, wenn sie a) die Voraussetzungen dieses Gesetzes erfüllen und sich in die kantonale Hochschulpolitik integrieren; b) keine Gewinnzwecke verfolgen und jährlicher Finanzkontrolle unterstehen. Art. 12.2 Die Affiliierung umfasst die Verpflichtung, den Strategien und den allgemeinen Regeln der SUPSI oder der USI zu unterstehen, ausser wenn im Rahmen der Verwaltungsautonomie anders festgelegt. Art. 12.3 USI oder SUPSI vertreten die affiliierte Institution für die Finanzierung von Bund und Kantonen. Insbesondere betrifft dies, nach Abzug der Quoten für gemeinsame Dienste, a) interkantonale Beiträge für Tessiner Studierende; b) Bundesbeiträge oder Beiträge anderer Kantone für deren Finanzierungsanteile; c) eventuelle kantonale Beiträge im Rahmen des vom Grossrat verabschiedeten Dienstleistungsvertrages. Art. 12.4 Die Entscheidungsbefugnis über die Affiliierungsverträge liegt a) beim Grossrat, wenn der Entscheid die Auszahlung kantonaler Subsidien beinhaltet; b) beim Consiglio der USI bzw. der SUPSI, vorbehältlich der Zustimmung durch den Regierungsrat. Das Statut der SUPSI4.1 definiert einige grundlegende Elemente der Beziehungen zwischen der SUPSI und den AS. Die Matrix der Kompetenzen für den Consiglio, seinen Vorsitzenden sowie für die Direktion der SUPSI und dessen Mitglieder4.5 legt im Detail die Entscheidungskompetenzen und die Art des Einbezugs der AS fest. Spezifische Affiliierungsverträge 4.80, 4.81, 4.82, 4.83 legen die Prinzipien fest, auf denen die Affiliierungen zwischen der SUPSI und den AS beruhen. In diesen Verträgen sind insbesondere die Anwendung des Qualitätssicherungssystems sowie der Hochschulintegration und der Verwaltungsautonomie umschrieben. FFHS Die Beziehungen zwischen der SUPSI und der FFHS-Stiftung sind im spezifischen Affiliierungsvertrag (Accordo di affiliazione del dicembre 2003 4.82) festgelegt. In den ersten Monaten des Jahres 2020 ist die Redaktion eines Anwendungsreglements vorgesehen, um die Anwendung des Vertrages genauer zu beschreiben. CSI-SUM Die Beziehungen zwischen SUPSI und CSI-SUM sind im entsprechenden Vertrag (Accordo di affiliazione del maggio 2006 4.81) definiert. Dieser wird im Frühling 2020 erneuert werden. Eine Besonderheit ist der Consiglio SUM, der aus dem Präsidenten des Stiftungsrates, dem Präsidenten des Consiglio der SUPSI, dem Direktor der SUM, dem Generaldirektor der SUPSI und dem Delegierten des Stiftungsrates im Consiglio SUPSI besteht. Der Consiglio SUM überwacht die Einhaltung der Bestimmungen des Affiliierungsvertrages SUPSI-CSI, fungiert als Clearing-Instanz und gibt Empfehlungen an den Stiftungsrat und an die SUPSI ab, dies insbesondere in Bezug auf alle Bereiche, in denen Kompetenzen von CSI und SUPSI berührt sind. Er ist ausserdem auch Rekursinstanz gemäss Studienreglement. Sollte ein Rekurs einen Entscheid des Direktors der SUM betreffen, tritt dieser in den Ausstand und wird durch ein Mitglied der Stiftungsleitung ersetzt. ATD Die Beziehungen zwischen der SUPSI und dem Verein ATD sind im entsprechenden Affiliierungsvertrag festgelegt, der im März 2006 4.80 unterschrieben wurde und Anfang 2020 erneuert werden wird. Selbstbeurteilungsbericht 17
Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana SUPSI Landquart Die institutionellen Mandate werden bei der SUPSI Landquart von zwei unterschiedlichen Rechtseinheiten geführt, nämlich ◆ von der Stiftung Thim van der Laan, die für die Durchführung der Ausbildungstätigkeit und Forschung im Bereich der Physiotherapie zuständig ist, dies unter Berücksichtigung der von der SUPSI festgesetzten Kriterien und der entsprechenden reglementarischen Bestimmungen, ◆ und von der Thim van der Laan AG, die operationell die Aktivitäten in Landquart für die Stiftung führt. Die Beziehungen zwischen der SUPSI und der Thim van der Laan AG sind im entsprechenden Angliederungsvertrag4.83 festgelegt. Dieser wird Anfang 2020 erneuert werden. Die Thim van der Laan AG führt in Landquart ausserdem, unabhängig vom Angliederungsvertrag, die Aktivitäten der THIM-De Internationale Hogeschool voor Fysiotherapie Utrecht (NL). Die Stiftung Thim van der Laan und die Thim van der Laan AG haben einen Dienstleistungsvertrag4.87 unterschrieben (aktuelle Version vom 5. Juni 2019), in dem die Rechte und Pflichten sowie die Kompetenzen und Ziele für die Arbeitsbereiche festgelegt sind, welche in den Kompetenzbereich der SUPSI fallen. Bei der operationellen Führung der akademischen Tätigkeiten, welche in den Kompetenzbereich der SUPSI fallen, arbeiten die Verantwortlichen der Thim van der Laan AG in engem Kontakt mit den Verantwortlichen des DEASS. Die Organigramme der Direktion, der DIP und der AS sind im Anhang zu finden 4.23, 4.24, 4.25, 4.26, 4.27, 4.28, 4.29, 4.30, 4.31. Im Laufe der Jahre ist es der SUPSI gelungen, die Orientierung an der Praxis, die Interdisziplinarität und die fortlaufende Anpassung der Bildungspfade und Forschungstätigkeiten an die Bedürfnisse des Arbeitsmarktes und der Gesellschaft, zu grundlegenden Merkmalen ihres Profils werden zu lassen. Die Grundausbildung zeichnet sich durch einen Ansatz aus, welcher die theoretische und wissenschaftliche Lehre, die insbesondere auf der angewandten Forschung basiert, mit einem praxisorientierten Berufsbezug verbindet. In den Studiengängen der SUPSI haben die Studierenden der 26 Bachelor- und 14 Master-Studiengänge6.28 daher die Möglichkeit, anhand von professionellen Methoden, betrieblichen Projekten, Workshops und Laboratorien neben dem akademischen Studium auch wertvolle berufliche Praxis zu sammeln und so die notwendigen Kenntnisse und Fertigkeiten für einen effizienten, unmittelbaren und gesicherten Eintritt in die Arbeitswelt zu erwerben. Die Kurse werden von Fachdozierenden, d.h. klar im Berufsfeld verankerten Teilzeit-Mitarbeitenden mit einer anerkannten Tätigkeit ausserhalb der SUPSI (der italienische Begriff lautet „docenti professionisti“ cfr. Schema der Karrieren in der SUPSI, von nun an werden wir konsequent von Fachdozierenden sprechen) und von Dozierenden gehalten, die gleichzeitig in der Forschung und Entwicklung tätig sind. Die Lehrmethode, die auch auf dem Unterricht mit kleinen Gruppen und auf Learning by doing beruht, fördert die Nähe zwischen Dozierenden und Studierenden und unterstützt damit das Lernen. Die akademische Weiterbildung (WB) besteht aus 118 Kursen der Advanced Studies (MAS, DAS, CAS), 401 Zertifizierungsmodulen, 246 Kurzlehrgängen und Konferenzen6.29 mit 7’996 Teilnehmenden (Daten von 2018). Die Kurse sind flexibel und den verschiedenen Bedürfnissen der Teilnehmenden entsprechend strukturiert. Hinzu kommt ein individuell an die Bedürfnisse von Unternehmen und Institutionen angepasstes Angebot. Die verliehenen Titel – Master of Advanced Studies (MAS), Executive Master of Business Administration (EMBA), Diploma of Advanced Studies (DAS) und Certificate of Advanced Studies (CAS) – decken 15 Kompetenzbereiche ab: Kooperation und Entwicklung, Bauwesen, Design, Recht, Elektronik, Energie-Umwelt-Raumplanung, Bildung-Lernen, Informatik, Ingenieurwissenschaften, Sprachen, Management, Musik, Gesundheit, Sozialwissenschaften und Theater. Die Kurse werden vorwiegend von Fachdozierenden mit einer anerkannten Tätigkeit ausserhalb der SUPSI und von Dozierenden, die gleichzeitig in der Forschung und Entwicklung tätig sind, gehalten. Im Jahr 2018 haben ca. 2’090 Personen von der obengenannten Gesamtzahl Zertifizierungskurse absolviert (CAS, DAS, MAS), während 1‘278 Personen Kurzlehrgänge mit zertifiziertem Abschluss besucht und 4‘628 Personen an Kurzlehrgängen teilgenommen haben, für die keine ECTS vergeben werden. Insgesamt beträgt die Anzahl der Absolventen der CAS, DAS und MAS SUPSI für alle von den Departementen und den affiliierten Schulen angebotenen 18 Selbstbeurteilungsbericht
Studiengänge über 7’500. Ein guter Teil von ihnen besetzt wichtige Positionen auf der mittleren und oberen Führungsebene von Wirtschaftsunternehmen und Institutionen, die in der Region tätig sind. Einen Sonderfall stellt das DFA dar, das einen Doppelstatus als Pädagogische Hochschule und Departement der SUPSI hat und aufgrund dessen von besonderen Rahmenbedingungen profitiert. Zur Erfüllung seines Leistungsauftrags bezüglich der Weiterbildung erhält das DFA vom Kanton Tessin einen jährlichen Betrag, welcher die Kosten für die administrative Verwaltung und die Gemeinkosten abdeckt, sowie einen Betrag für die Organisation der Weiterbildungskurse. Der Hauptauftraggeber (80% des Umsatzes) ist die Divisione Scuola des Erziehungsdepartements (Dipartimento dell’Educazione, della Cultura e dello Sport) des Kantons Tessin. Zu Beginn des akademischen Jahres werden in Absprache mit der Divisione Scuola die langfristigen Ausbildungen DAS/MAS im Hinblick auf das folgende akademische Jahr festgelegt, wobei man sich über die wichtigsten Ausrichtungen der Weiterbildung abstimmt. Anschliessend stellt der Sektor WB des DFA ein jährliches Bildungsangebot auf, das der Divisione Scuola zur Genehmigung vorgelegt wird. Die Hauptzielgruppe der DFA-Kurse sind die Lehrer der Pflichtschule, der Schulen der Sekundarstufe II und der Sonderschulen des Kantons Tessin, denen die Kurse kostenfrei angeboten werden. Angewandte Forschung und Dienstleistungen für Unternehmen und Organisationen der Region6.6 vervollständigen die Tätigkeitsfelder der SUPSI. Die Forschung, die von den Instituten, Laboratorien und Kompetenzzentren in den Schlüsselsektoren durch die wettbewerbliche Akquisition von Projekten bei den grossen nationalen und europäischen Agenturen oder im Auftrag von Unternehmen und Institutionen durchgeführt wird, stellt ein grundlegendes Element unserer Kompetenzen dar und dient der ständigen Anpassung der Ausbildung an die Entwicklung des Wissens in den entsprechenden beruflichen Kontexten. Die zahlreichen und unterschiedlichen Kompetenzen, die heute innerhalb der SUPSI vorhanden sind, ermöglichen es, immer komplexere Probleme und Herausforderungen der Gesellschaft mit einem multidisziplinären Ansatz und aus verschiedenen Perspektiven in Angriff zu nehmen und konkrete, originelle und innovative Lösungen dafür zu finden. Mit diesem Ziel sieht unsere Forschungsstrategie seit mehr als zehn Jahren auch vor, unsere Aktivitäten in 8 übergreifenden thematischen Achsen aufzuwerten, welche alle Disziplinen einbeziehen. Durch diese erfolgreiche Herangehensweise konnte die SUPSI sich in der Schweiz in der wettbewerblichen Akquisition von durch die EU finanzierten Projekten behaupten und behielt allerdings dabei 80% der Forschungsprojekte auf regionaler oder nationaler Ebene. Die angewandte Forschung der SUPSI hat heute ein Finanzvolumen von CHF 30 Millionen im Jahr – im Vergleich zu CHF 12 Millionen im Jahr 2003 – und beschäftigt mehr als 330 Forschende. Selbstbeurteilungsbericht 19
Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana Die Zukunft der SUPSI Wir aktualisieren unsere institutionelle Strategie regelmässig alle vier Jahre, um die Bedürfnisse unserer Interessensgruppen vorauszusehen und darauf reagieren zu können. Die SUPSI-Strategie 2017-20202.1 wird in einer Strategiekarte 2.2 konkretisiert, welche die strategischen Stossrichtungen2.3 und vier Dimensionen festlegt, die direkt mit 16 vorrangigen strategischen Zielen zusammenhängen, welche auf institutioneller, Departements- und individueller Ebene verfolgt werden. Im Laufe des Jahres 2019 wurden die Arbeiten zur Festlegung unserer Strategie 2021-20242.10 eingeleitet. Der Consiglio SUPSI hat die Strategie SUPSI im Dezember 2019 angenommen, womit sie in die Botschaft des Tessiner Grossrates zur kantonalen Hochschulpolitik für den kommenden Vierjahreszeitraum aufgenommen werden kann. Im Laufe des Jahres 2019 hat der Consiglio SUPSI eine umfassende Reflexion begonnen, deren Ziel es ist, eine neue Struktur der Direktion der SUPSI zu umschreiben, mit der eine verstärkte horizontale Koordinierung bezüglich der vier Mandate und eine verstärkte Effizienz und Stärke in Bezug auf die Verwaltungs- und Personenführungsprozesse ermöglicht werden soll. Die neue Struktur der Direktion sieht einen delegierten Direktor für jedes der vier Mandate vor. Zu den vorrangigen Projekten der SUPSI in den kommenden Jahren zählt zweifellos die Konkretisierung der neuen Hochschulcampus6.5, welche die aktuellen Standorte in Manno (Direktion, DEASS, DTI), Trevano (DACD), Brig und Regensdorf (FFHS) ersetzen. Bezüglich des ATD (heute in Verscio) und des CSI-SUM (heute in Lugano-Besso) werden Projekte in Erwägung gezogen, die Tessiner Standorte in Locarno (DFA) und die Standorte der FFHS (Basel, Bern) und der SUPSI Landquart verbleiben vorerst im derzeitigen Umfeld. Die neuen Campus-Sitze entstehen alle in der Nähe wichtiger Eisenbahn-Knotenpunkte: Lugano-Stazione (Direktion und DEASS), Lugano-Viganello (DTI), Mendrisio-Stazione (DACD), Brig (FFHS) und Zürich-HB (FFHS). Diese Orte wurden ausgewählt, um die Nutzung des öffentlichen Verkehrs zu erleichtern. So werden die Reisezeiten (v.a. durch die grossen Bahnverbindungen auf der Nord-Süd-Achse wie Gotthard- Basistunnel und Ceneri-Tunnel) und gleichzeitig auch der Individualverkehr reduziert. Zusammen bilden sie den neuen, weit verbreiteten SUPSI-Campus und ermöglichen die Nutzung von modernen und angemessenen Standorten. Die Logistikstrategie, die seit 2009 gemeinsam mit zahlreichen Interessensgruppen in der Region getragen wird, basiert auf den Grundprinzipien der Attraktivität: qualifizierter Studien- und Arbeitsort, Zugänglichkeit, langfristiges Entwicklungspotentials, Nachhaltigkeit in Bezug auf Umwelt, Energie und Wirtschaft, harmonische Einordnung in das urbane Umfeld und die Zusammenarbeit mit der USI in Lugano und Mendrisio bzw. mit der FernUni Schweiz in Brig. Die Campus-Projekte wurden in Zusammenarbeit mit wichtigen institutionellen Partnern ausgeführt: der Eidgenossenschaft, den Kantonen Tessin und Wallis, den Städten Lugano, Mendrisio und Brig, der Gemeinde Massagno, den Schweizerischen Bundesbahnen und der USI. Daran zeigt sich die Bedeutung des Projekts nicht nur für die SUPSI und für das Tessiner Universitätszentrum, sondern für die gesamte Region Tessin, Wallis und Zürich. Der Beginn der Aktivitäten in den neuen Gebäuden ist in Mendrisio, Viganello, Brig und Zürich für das akademische Jahr 2020/21 und in Lugano-Stazione für 2023/24 vorgesehen. Das Conservatorio della Svizzera Italiana bewertet derzeit verschiedene Szenarien für die Erweiterung und Verbesserung seiner Räumlichkeiten. Es werden zwei Szenarien geprüft: die Erweiterung und Modernisierung des aktuellen Standortes oder aber die Verlegung in die derzeit von der Radiotelevisione della Svizzera Italiana (RSI) genutzten Räumlichkeiten, beide in Lugano-Besso. Das ATD analysiert zurzeit einen möglichen Standortwechsel in die ehemalige Kaserne von Losone. Schliesslich bewertet die SUPSI Landquart verschiedene Szenarien in der Region Landquart in logistischer Hinsicht, um die derzeitigen Räumlichkeiten zu ersetzen, die für eine Hochschule nicht ganz angemessen sind, auch wenn momentan noch kein konkretes Projekt festgelegt wurde. Nur das DFA sieht in der näheren Zukunft (mit Ausnahme einer neuen Kindertagesstätte, die 2021 eröffnet wird) kein bedeutendes logistisches Erweiterungsprojekt vor, da die derzeitigen Räumlichkeiten vollkommen ausreichend sind. 20 Selbstbeurteilungsbericht
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