September 2020 Eine Studie zur politischen Stimmung im Auftrag der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT
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September 2020 Eine Studie zur politischen Stimmung im Auftrag der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT
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Inhaltsverzeichnis Zusammenfassung .................................................................................................................. 1 Regierungsarbeit: zwei Drittel zufrieden .............................................................................. 2 Politikerzufriedenheit: Merkel mit Bestwert in der Legislaturperiode .............................. 3 Kompetenzen: 60 Prozent setzen bei Corona-Krisenmanagement auf die Union ....... 4 Sonntagsfrage: Union verliert, SPD legt zu ......................................................................... 6 K-Frage: Hälfte hält Scholz wie Söder für gute Kandidaten, Habeck überzeugt 42 Prozent ...................................................................................................................................... 8 Corona-Ansteckung: Sorgen schwächen sich wieder ab, ein Viertel bleibt besorgt .... 9 Studieninformation................................................................................................................. 10
Zusammenfassung Ein Jahr vor der Bundestagswahl ist die bundespolitische Stimmung durch eine weiterhin positive Sicht auf die Exekutive geprägt. Der mit ihrem Corona-Krisenmanagement einsetzende Vertrauens- schub für die Berliner Koalition wirkt auch im September fort: 66 Prozent sind mit der Arbeit von Schwarz-Rot zufrieden. Die Leistungen der CDU-Kanzlerin bewerten 72 Prozent wohlwollend, die des SPD-Vizekanzlers 59 Prozent. Die Zufriedenheit mit Kabinett und Koalitionsspitze zahlte in den vergangenen Monaten in erster Linie auf die CDU/CSU ein. Ihre starke Stellung in den Parteipräfe- renzen der letzten Monate fußte nicht zuletzt auf einem hohen Sachvertrauen bei der Bewältigung der Corona-Pandemie. Auf die Frage, wer Deutschland gut durch die Krise führen kann, setzen die meisten Wahlberechtigten auf die CDU/CSU. Bei einer aktuellen Bundestagswahl blieben die Uni- onsparteien weiterhin mit Abstand stärkste Kraft. Allerdings geben sie zum Vormonat 2 Punkte ab und erzielen mit 36 Prozent den niedrigsten Wert seit April. Die SPD legt im selben Umfang zu. Mit aktuell 17 Prozent liegt in der Sonntagsfrage des ARD-DeutschlandTREND sie so gut wie seit Mai 2019 nicht mehr. Sie bleibt allerdings hinter den Grünen, die aktuell auf 19 Prozent kämen (+1). Die AfD schließt leicht schwächer ab und hätte derzeit 10 Prozent in Aussicht (-1). Linke und FDP würden wie im Vormonat 6 bzw. 7 Prozent erzielen. Alle anderen Parteien kämen zusammen wei- terhin auf 5 Prozent. Für die Bundestagswahl im kommenden Jahr wird neben dem sachpolitischen Angebot die Perso- nalaufstellung der Parteien von Bedeutung sein. Bislang hat sich allein die SPD festgelegt. Ihre Entscheidung, Olaf Scholz als Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl 2021 aufzustellen, findet größeren Anklang als unmittelbar nach der Bekanntgabe. 55 Prozent der Bundesbürger halten den Finanzminister aktuell für einen guten SPD-Kanzlerkandidaten, bei den SPD-Anhängern sind es 77 Prozent. Für die Unionsparteien ist offen, mit wem sie letztlich an ihrer Spitze in den Bundeswahl- kampf ziehen werden. 56 Prozent der Bundesbürger und 75 Prozent der Unions-Anhänger sind der Meinung, dass Markus Söder ein guter Unions-Kanzlerkandidat wäre. Der CSU-Politiker erfährt da- mit von den vier in der öffentlichen Diskussion stehenden Kandidaten weiterhin die mit Abstand größte Unterstützung, auch in der Wählerschaft von CDU/CSU. Bei den Grünen wird die Entschei- dung zwischen den beiden Parteivorsitzenden fallen. In der Bevölkerung gilt Robert Habeck als der bessere Grünen-Spitzenkandidat: 42 Prozent bezeichnen ihn als guten Grünen-Kanzlerkandidaten, während 28 Prozent Annalena Baerbock als gute Kandidatin betrachten. In der Grünen-Anhänger- schaft findet Habeck ebenfalls mehr Zuspruch als seine Co-Vorsitzende (65:59 Prozent). Mit der beginnenden Rückreisewelle und dem Schulstart nach den Sommerferien waren in der Bevölkerung die Sorgen vor einer Corona-Ansteckung zuletzt gewachsen. Sie schwächen sich nun wieder ab: Aktuell ist ein Viertel in Sorge, dass sie sich selbst oder Familienmitglieder anstecken könnten. Auch wenn die Mehrheit keine unmittelbare Sorge vor einer Ansteckung hat, sind die Deutschen offen für Maßnahmen, um die Pandemie weiter unter Kontrolle zu halten. Eine Absage von Karnevalsfeiern für Herbst und Frühjahr geht nach Ansicht von 86 Prozent in die richtige Rich- tung. Jeweils zwei Drittel unterstützen ebenso die Einführung von Teilnehmerobergrenzen bei Pri- vatfeiern oder auch den Verzicht auf Weihnachtsmärkte in diesem Jahr. Die Akzeptanz entspre- chender Maßnahmen fällt im Osten deutlich niedriger aus als im Westen. Zugleich findet nicht jeder Vorschlag für weitere Alltagsbeschränkungen bei den Deutschen Anerkennung. Eine Maskenpflicht am Arbeitsplatz oder im Schulunterricht stößt mehrheitlich auf Widerspruch. A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D S E P T E M B E R 2 0 2 0 _____1
Regierungsarbeit: zwei Drittel zufrieden Rund ein Jahr vor der Bundestagswahl ist die bundespolitische Stimmung weiterhin durch eine überdurchschnittlich positive Sicht auf die Exekutive geprägt. Der mit ihrem Corona-Krisenmanage- ment einsetzende Vertrauensschub für die Berliner Koalition wirkt auch im September fort: 66 Pro- zent sind mit der Arbeit von Schwarz-Rot zufrieden, ein neuer Rekordwert für Bundesregierungen im seit 1997 bestehenden ARD-DeutschlandTREND. Ein Drittel (33 Prozent) ist weniger oder gar nicht zufrieden. Die wohlwollende Bewertung der Berliner Regierungsarbeit überwiegt aktuell in weitgehend allen Parteimilieus. Allein die AfD-Anhänger äußern sich nach wie vor mit großer Mehr- heit kritisch (6:94 Prozent). ARD-DeutschlandTREND September 2020 Zufriedenheit mit der Bundesregierung Zeitverlauf 100/ FDP Union SPD / Grüne Union / SPD Union / FDP Union / SPD 90 80 70 66 sehr zufrieden / 60 zufrieden 50 40 33 weniger / gar nicht 30 zufrieden 20 10 0 Sep 97 Sep 98 Sep 99 Sep 00 Sep 01 Sep 02 Sep 03 Sep 04 Sep 05 Sep 06 Sep 07 Sep 08 Sep 09 Sep 10 Sep 11 Sep 12 Sep 13 Sep 14 Sep 15 Sep 16 Sep 17 Sep 18 Sep 19 Sep 20 Mrz 98 Mrz 99 Mrz 00 Mrz 01 Mrz 02 Mrz 03 Mrz 04 Mrz 05 Mrz 06 Mrz 07 Mrz 08 Mrz 09 Mrz 10 Mrz 11 Mrz 12 Mrz 13 Mrz 14 Mrz 15 Mrz 16 Mrz 17 Mrz 18 Mrz 19 Mrz 20 Wie zufrieden sind Sie mit der Arbeit der Bundesregierung? Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland Werte in Prozent Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D S E P T E M B E R 2 0 2 0 _____2
Politikerzufriedenheit: Merkel mit Bestwert in der Legislaturperiode Mit Kanzlerin, Gesundheits- und Finanzminister genießen unverändert jene Regierungsmitglieder den größten Rückhalt, die beim Corona-Krisenmanagement besonders im Mittelpunkt stehen. Zu Angela Merkel äußern sich sieben von zehn Wahlberechtigten (72 Prozent; +1 zu August) positiv - ihr bester Wert in der laufenden Legislaturperiode. Mit der Arbeit von Jens Spahn sind 60 Prozent (+/-0), mit der von Olaf Scholz 59 Prozent (+2) zufrieden. Außenminister Heiko Maas (54 Prozent; +2) und Wirtschaftsminister Peter Altmaier (52 Prozent; +2) überzeugen aktuell gut jeden zweiten Wahlberechtigten. Auf sie folgen Bundesinnenminister Horst Seehofer (44 Prozent,-2) und Arbeits- minister Hubertus Heil (38 Prozent; -3 zu Juli). ARD-DeutschlandTREND September 2020 Politikerzufriedenheit Be- sehr zufrieden / zufrieden weniger / gar nicht zufrieden kanntheit Angela Merkel CDU +1 72 27 99 Jens Spahn CDU ±0 60 33 93 Olaf Scholz SPD +2 59 30 89 Heiko Maas SPD +2 54 33 87 Peter Altmaier CDU +2 52 35 87 Horst Seehofer CSU -2 44 49 93 Hubertus Heil* SPD -3 38 25 63 Robert Habeck* Grüne -2 34 31 65 Christian Lindner FDP -4 24 57 81 Dietmar Bartsch** Linke ±0 19 30 49 Saskia Esken* SPD +4 16 40 56 Jörg Meuthen* AfD -1 9 48 57 Jetzt geht es darum, wie zufrieden Sie mit einigen Politikerinnen und Politikern sind. Wenn Sie jemanden nicht kennen oder nicht beurteilen können, geben Sie das bitte an. Sind Sie mit der politischen Arbeit von…? Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zu August 2020 / *Juli 2020 / **August 2019 Fehlende Werte zu 100 Prozent: Kenne ich nicht / kann ich nicht beurteilen / weiß nicht / keine Angabe Die Spitzen der Berliner Opposition verfehlen weiterhin die Zufriedenheitswerte der wichtigsten Berliner Ressortchefs. Am populärsten ist der Grünen-Vorsitzende Robert Habeck. Mit 34 Prozent (-2) muss er jedoch den niedrigsten Zustimmungswert seit Dezember 2019 hinnehmen. Mit deut- lichem Abstand folgen der FDP-Vorsitzende Christian Lindner (24 Prozent; -4), der Linken-Fraktions- chef Dietmar Bartsch (19 Prozent; +/-0 zu August 2019) und die SPD-Vorsitzende Saskia Esken (16 Prozent; +4 zu Juli). Auf dem letzten Platz liegt der AfD-Vorsitzende Jörg Meuthen (9 Prozent; -1 zu Juli). A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D S E P T E M B E R 2 0 2 0 _____3
Kompetenzen: 60 Prozent setzen bei Corona-Krisenmanagement auf die Union Die Zufriedenheit mit Kabinett und Koalitionsspitze zahlte in den vergangenen Monaten in erster Linie auf die CDU/CSU ein. Ihre starke Stellung in den Parteipräferenzen der letzten Monate fußte nicht zuletzt auf einem hohen Sachvertrauen bei der Bewältigung der Corona-Pandemie. Auf die Frage, wer Deutschland gut durch die derzeitige Krise führen kann, setzen auch aktuell mit Abstand die meisten Bürger auf die CDU/CSU (60 Prozent). Sie überzeugt darüber hinaus etwa die Hälfte der Bundesbürger auf klassischen Kompetenzfeldern der Union: in Wirtschaftsfragen (56 Prozent), bei der inneren Sicherheit (50 Prozent) und der Außenpolitik (49 Prozent). In der Zuwanderungspolitik (33 Prozent), bei der Altersversorgung (32 Prozent) und der Verkehrspolitik (29 Prozent) gilt die CDU/CSU - wenn auch mit geringerem Vorsprung - ebenfalls als das derzeit überzeugendste Partei- enangebot, ferner beim Thema Digitalisierung (26 Prozent). Gerade hier offenbart sich aber zu- gleich eine fortbestehende Vertrauensschwäche gegenüber der deutschen Politik insgesamt. Mit 28 Prozent setzen hier unverändert viele Bürgerinnen und Bürger aktuell auf keine der Parteien. Wie die Unionsparteien haben auch die Sozialdemokraten im Vergleich zu Jahresbeginn durchweg an Profil gewonnen. Dennoch kann sich die SPD im Bürgerurteil weiterhin nur auf drei Feldern von den Wettbewerbern sichtbar absetzen: beim Einsatz für angemessene Löhne (38 Prozent), für be- zahlbaren Wohnraum (32 Prozent) und für eine gute Familienpolitik (31 Prozent). Bei der inneren Sicherheit überzeugt die SPD mit 11 Prozent dagegen aktuell nur etwas mehr Wahlberechtigte als die AfD, in der Ausländer- und Zuwanderungspolitik mit 12 Prozent lediglich etwas mehr Bürger als die Grünen (10 Prozent). In Verkehrsfragen liegen die Sozialdemokraten hinter der Ökopartei (16:19 Prozent). Bei Digitalisierungsthemen binden die Sozialdemokraten derzeit nicht mehr Vertrauen als jeweils Grüne (11 Prozent) und Liberale (12 Prozent). ARD-DeutschlandTREND September 2020 Parteikompetenzen I CDU/CSU SPD AfD FDP Linke Grüne Keiner / weiß nicht Deutschland gut durch die 60 9 3 1 1 3 20 Corona-Krise führen Wirtschaft in Deutschland 56 13 2 8 1 4 13 voranbringen 42 9 5 15 2 5 18 Kriminalität und Verbrechen 50 11 9 3 2 3 19 bekämpfen 46 9 13 2 2 3 21 49 23 3 4 2 4 12 gute Außenpolitik betreiben 41 18 4 7 3 4 21 gute Flüchtlings- und 33 12 9 4 5 10 22 Einwanderungspolitik betreiben 24 12 14 6 6 11 24 Altersversorgung langfristig 32 27 2 4 6 5 22 sichern 25 23 4 5 9 4 28 Nun zu einigen politischen Aufgaben. Welcher Partei trauen Sie am ehesten zu, diese Aufgaben zu lösen? Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland Werte in Prozent / Werte in grauen Balken: Januar 2020 Fehlende Werte zu 100 Prozent: Anderer Partei / keine Angabe A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D S E P T E M B E R 2 0 2 0 _____4
Während sich die Berliner Koalitionspartner seit Jahresbeginn sachpolitisch profilieren konnten, ge- lang dies den Oppositionsparteien weniger. Eine sichtbare Ausnahme bilden die Grünen auf dem Feld der Umwelt- und Klimapolitik (57 Prozent; +4). Die AfD hat demgegenüber im gleichen Zeit- raum insbesondere in der Zuwanderungspolitik (9 Prozent; -5) und der inneren Sicherheit (9 Pro- zent; -4) Federn lassen müssen. Die FDP musste in nur gut einem halben Jahr starke Kompetenz- einbußen in Digital- (12 Prozent; -8) und Wirtschaftsfragen (8 Prozent; -7) hinnehmen. Die Linke verbucht zwar im selben Zeitraum Kompetenzgewinne auf dem Feld der Wohnungspolitik (15 Pro- zent; +2), sie sieht sich jedoch in der Familien- (7 Prozent; -3) und Rentenpolitik (6 Prozent; -3) mit einem gesunkenen Sachvertrauen konfrontiert. ARD-DeutschlandTREND September 2020 Parteikompetenzen II CDU/CSU SPD AfD FDP Linke Grüne Keiner / weiß nicht 29 16 1 6 1 19 24 gute Verkehrspolitik betreiben 26 11 2 8 2 22 26 26 11 1 12 2 11 28 Digitalisierung vorantreiben 24 8 2 20 2 11 28 für eine gute Familienpolitik und 24 31 3 3 7 15 13 Kinderbetreuung sorgen 21 30 5 5 10 14 14 21 38 2 4 11 4 17 für angemessene Löhne sorgen 19 30 3 7 13 6 19 für bezahlbaren Wohnraum 18 32 2 3 15 8 20 sorgen 17 25 3 4 13 9 26 gute Umwelt- und Klimapolitik 14 5 2 3 1 57 14 betreiben 14 5 3 5 3 53 15 Nun zu einigen politischen Aufgaben. Welcher Partei trauen Sie am ehesten zu, diese Aufgaben zu lösen? Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland Werte in Prozent / Werte in grauen Balken: Januar 2020 Fehlende Werte zu 100 Prozent: Anderer Partei / keine Angabe A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D S E P T E M B E R 2 0 2 0 _____5
Sonntagsfrage: Union verliert, SPD legt zu Gestützt auf einer hohen Zufriedenheit mit ihrer Regierungsarbeit bei gleichzeitig großem Sachver- trauen auf zentralen Politikfeldern bleiben die Unionsparteien in der aktuellen bundespolitischen Stimmung weiterhin stärkste Kraft. Allerdings gibt die CDU/CSU in der Sonntagsfrage zum Vormonat 2 Punkte ab und erzielt mit 36 Prozent den niedrigsten Wert seit April. Die SPD legt im selben Umfang zu (+2). Mit aktuell 17 Prozent liegt sie so gut in der Sonntagsfrage des ARD- DeutschlandTREND wie seit Mai 2019 nicht mehr. Sie bleibt allerdings hinter den Grünen, die aktuell auf 19 Prozent kämen (+1). Die AfD schließt zum Vormonat leicht schwächer ab und hätte derzeit 10 Prozent in Aussicht (-1). Linke und FDP würden wie im Vormonat 6 bzw. 7 Prozent erzielen. Alle anderen Parteien kämen zusammen weiterhin auf 5 Prozent. ARD-DeutschlandTREND September 2020 Sonntagsfrage zur Bundestagswahl 36 19 17 10 6 7 5 CDU/CSU SPD AfD FDP Linke Grüne Andere -2 +2 -1 ±0 ±0 +1 ±0 Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre? Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland / Reihenfolge der Parteien entspricht dem Ergebnis der letzten Bundestagswahl Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zum ARD-DeutschlandTREND vom 06. August 2020 A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D S E P T E M B E R 2 0 2 0 _____6
ARD-DeutschlandTREND September 2020 Wahl- und Umfrageergebnisse Bundestagswahl Zeitverlauf Wahlergebnisse seit 1998 aktuelle Umfrageergebnisse 50 50 40 40 36 CDU/CSU 32,9 CDU/CSU 30 30 20 20,5 SPD 20 19 Grüne 17 SPD 12,6 Af D 10 10,7 FDP 10 10 Af D 9,2 Linke 7 Linke 8,9 Grüne 6 FDP 0 0 Mrz 18 Mrz 19 Mrz 20 Jun 18 Jun 19 Jun 20 Sep 17 Dez 17 Sep 18 Dez 18 Sep 19 Dez 19 Sep 20 1998 2002 2005 2009 2013 2017 Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre? Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland Werte in Prozent Die Sonntagsfrage zur Bundestagswahl misst aktuelle Wahlneigungen und nicht tatsächliches Wahlverhalten. Sie ermittelt einen Zwischenstand im Meinungsbildungsprozess der Wahlbevölke- rung, der erst am Wahlsonntag abgeschlossen ist. Rückschlüsse auf den Wahlausgang sind damit nur bedingt möglich. Viele Wähler legen sich kurzfristig vor einer Wahl fest. Eine große Bedeutung hat zudem der Wahlkampf mit der gezielten Ansprache von unentschlossenen und taktischen Wäh- lern. A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D S E P T E M B E R 2 0 2 0 _____7
K-Frage: Hälfte hält Scholz wie Söder für gute Kandidaten, Habeck überzeugt 42 Prozent Für die Bundestagswahl im kommenden Jahr wird neben dem sachpolitischen Angebot auf den für die Bürger dann zentralen Themenfeldern die Personalaufstellung der Parteien von Bedeutung sein. Bislang hat sich allein die SPD festgelegt. Ihre Entscheidung, Olaf Scholz als Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl 2021 aufzustellen, findet größeren Anklang als unmittelbar nach der Be- kanntgabe. 55 Prozent der Bundesbürger (+11 zu KW34) halten den Finanzminister aktuell für einen guten SPD-Kanzlerkandidaten, bei den SPD-Anhängern sind es 77 Prozent. ARD-DeutschlandTREND September 2020 Kanzlerkandidatur 2021 Gute/r Kandidat/in 77 75 65 59 55 56 43 42 33 27 28 Parteianhänger 24 25 21 Gesamt Olaf Scholz Markus Söder Friedrich Merz Armin Laschet Norbert Röttgen Robert Habeck Annalena Baerbock +11* +3 +/-0 -3 +/-0 Ist/Wäre […] ein guter Kanzlerkandidat/eine gute Kanzlerkandidatin oder kein guter Kanzlerkandidat/keine gute Kanzlerkandidatin für die SPD/Union/Grüne? Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zu Mai 2020 / *zum ARD-DeutschlandTREND im Morgenmagazin am 21.08.2020 Fehlende Werte zu 100 Prozent: Kein/e gute/r Kanzlerkandidat/in / kenne ich nicht / kann ich nicht beurteilen / weiß nicht / keine Angabe Für die Unionsparteien ist offen, mit wem sie letztlich an ihrer Spitze in den Bundeswahlkampf ziehen werden. 56 Prozent der Bundesbürger und 75 Prozent der Unions-Anhänger halten Markus Söder für einen guten Unions-Kanzlerkandidaten. Der CSU-Politiker erfährt damit von den vier in der öffentlichen Diskussion stehenden Kandidaten weiterhin die mit Abstand größte Unterstützung sowohl in der Bevölkerung wie in der Wählerschaft der CDU/CSU. An zweiter Stelle im Urteil der Bevölkerung wie der Unionswähler steht Friedrich Merz, den allerdings nur 33 Prozent der Wahl- berechtigten und 43 Prozent der Unions-Wähler als guten Unions-Kanzlerkandidaten bezeichnen. Armin Laschet und Norbert Röttgen gelten bei jeweils 24 bzw. 21 Prozent der Bundesbürger als gute Kandidaten. In den Reihen der CDU/CSU-Anhänger überzeugen der NRW-Ministerpräsident und der frühere Bundesumweltminister 25 bzw. 27 Prozent. Bei den Grünen wird die Entscheidung nach jetzigem Stand zwischen den beiden Parteivorsitzen- den fallen. In der Bevölkerung gilt Robert Habeck als der bessere Grünen-Spitzenkandidat: 42 Pro- zent bezeichnen ihn als guten Grünen-Kanzlerkandidaten. Annalena Baerbock betrachten 28 Pro- zent als gute Kandidatin. In den eigenen Reihen findet Habeck ebenfalls mehr Zuspruch als seine Co-Vorsitzende. Jeweils eine Mehrheit der Grünen-Anhänger sieht jedoch sowohl in Habeck (65 Prozent) wie in Baerbock (59 Prozent) eine gute Besetzung für die Spitzenkandidatur zur Bundes- tagswahl. A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D S E P T E M B E R 2 0 2 0 _____8
Corona-Ansteckung: Sorgen schwächen sich wieder ab, ein Viertel bleibt besorgt Mit der beginnenden Rückreisewelle und dem Schulstart nach den Sommerferien in den ersten Bundesländern waren in der Bevölkerung die Sorgen vor einer Corona-Ansteckung zuletzt kurzfris- tig gewachsen. Sie schwächen sich nunmehr wieder ab: Nach 34 Prozent Mitte August sind aktuell 26 Prozent in Sorge, dass sie sich selbst oder Familienmitglieder mit Corona anstecken könnten. 73 Prozent sind Anfang September weniger oder gar nicht besorgt, nach 66 Prozent vor knapp zwei Wochen. ARD-DeutschlandTREND September 2020 Corona-Pandemie: Maßnahmen richtige Richtung falsche Richtung Karnevalsfeiern sollten für Herbst und Frühjahr 86 12 abgesagt werden. Gästezahlen bei privaten Feiern sollten stärker 64 32 beschränkt werden. Weihnachtsmärkte sollten dieses Jahr nicht 64 33 stattfinden. Arbeitnehmer sollten verpflichtet sein, in Gebäuden 38 55 am Arbeitsplatz eine Maske zu tragen. Schüler sollten während des Unterrichts eine Maske 31 66 tragen. Um die Corona-Pandemie unter Kontrolle zu halten, sind aktuell verschiedene Maßnahmen in der Diskussion. Geben Sie bitte zu den folgenden Vorschlägen an, ob diese aus Ihrer Sicht in die richtige oder falsche Richtung gehen. Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland Werte in Prozent Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe Auch wenn die Mehrheit keine unmittelbare Sorge vor einer Ansteckung hat, sind die Deutschen offen für Maßnahmen, um die Corona-Pandemie weiter unter Kontrolle zu halten. Eine Absage von Karnevalsfeiern für Herbst und Frühjahr weist nach Ansicht von 86 Prozent in die richtige Richtung. Jeweils zwei Drittel (je 64 Prozent) unterstützen die Einführung von Teilnehmerobergrenzen bei Privatfeiern oder auch den Verzicht auf Weihnachtsmärkte in diesem Jahr. Die Akzeptanz entspre- chender Maßnahmen fällt im Osten allerdings deutlich niedriger aus als im Westen: Eine Beschrän- kung für Privatfeiern (52:46 Prozent) und die Schließung von Weihnachtsmärkten (50:49 Prozent) lehnt etwa die Hälfte der Ostdeutschen ab. Zugleich findet auch nicht jeder Vorschlag für weitere Alltagsbeschränkungen bei den Deutschen Anerkennung. Eine Maskenpflicht am Arbeitsplatz (38:55 Prozent) oder im Schulunterricht (31:66 Prozent) stößt mehrheitlich auf Widerspruch. A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D S E P T E M B E R 2 0 2 0 _____9
ARD–DeutschlandTREND September 2020 Studie zur politischen Stimmung im Auftrag der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT Studieninformation ____________________________________________________________________________ Grundgesamtheit Wahlberechtigte in Deutschland Stichprobe Repräsentative Zufallsauswahl/Dual-Frame (Relation Festnetz-/Mobilfunknummern 60:40) WDR-Autorin Ellen Ehni 0221 220-1800 WDR-Redakteur Claudia Müller 0221 220-1800 Wissenschaftliche Betreuung / Durchführung infratest dimap Roberto Heinrich 030 533 22 - 0 Erhebungsverfahren Telefoninterviews (CATI) Fallzahl 1.027 Befragte Sonntagsfrage: 1.527 Befragte Gewichtung nach soziodemographischen Merkmalen Sonntagsfrage mit separater Gewichtung Erhebungszeitraum 31. August bis 01. September 2020 Sonntagsfrage: 31. August bis 02. September 2020 Schwankungsbreite 1.000 Befragte: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte * bei einem Anteilswert von 5 Prozent ** bei einem Anteilswert von 50 Prozent Durchführendes Institut: Infratest dimap Ihre Ansprechpartner: Dr. Nico A. Siegel 030 53322-0 Reinhard Schlinkert 0228 32969-3 A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D S E P T E M B E R 2 0 2 0 _____10
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