Januar 2019 Eine Studie zur politischen Stimmung im Auftrag der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT - Infratest dimap
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Januar 2019 Eine Studie zur politischen Stimmung im Auftrag der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT
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Inhaltsverzeichnis Studieninformation .................................................................................................................... 1 Die wichtigsten Ergebnisse ....................................................................................................... 2 Datensicherheit im Internet bereitet vielen Bürgern Sorgen ................................................. 3 Mehrheit der Bürger gibt so wenig persönliche Daten wie möglich im Internet an ............ 4 Schutz vor Datenmissbrauch: regelmäßige Softwareupdates für viele selbstverständlich .. 5 Digitalisierung: Mehrheit sieht gleichermaßen Chancen und Risiken ................................... 6 Politikerbewertung: Merkel weiter auf Platz Eins, AKK auf Platz zwei .................................. 7 Ansehen der Bundesregierung auf niedrigem Niveau stabil ................................................. 8 Sonntagsfrage: Union verliert leicht, Grüne stabil .................................................................. 9 Positive Bewertung der eigenen wirtschaftlichen Lage ....................................................... 10 Jeder Zweite sorgt sich vor Veränderungen in Deutschland ................................................. 12
ARD – DeutschlandTREND Januar 2019 Studie zur politischen Stimmung im Auftrag der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT Studieninformation ____________________________________________________________________________ Grundgesamtheit Wahlberechtigte in Deutschland Stichprobe Repräsentative Zufallsauswahl/Dual-Frame (Relation Festnetz-/Mobilfunknummern 70:30) WDR-Autorin Ellen Ehni 0221 220-1800 WDR-Redakteurin Claudia Müller 0221 220-1800 Wissenschaftliche Betreuung / Durchführung infratest dimap Heiko Gothe 030 533 22 - 0 Erhebungsverfahren Telefoninterviews (CATI) Fallzahl 1.005 Befragte Sonntagsfrage: 1.505 Befragte Gewichtung nach soziodemographischen Merkmalen Sonntagsfrage mit separater Gewichtung Erhebungszeitraum 07. bis 08. Januar 2019 Sonntagsfrage: 07. bis 09. Januar 2019 Schwankungsbreite 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte * bei einem Anteilswert von 5 Prozent ** bei einem Anteilswert von 50 Prozent Durchführendes Institut: Infratest dimap Ihre Ansprechpartner: Michael Kunert 030 53322-0 Reinhard Schlinkert 0228 32969-3 A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D J A N U A R 2 0 1 9 _____1
Die wichtigsten Ergebnisse Nach der Veröffentlichung persönlicher Daten von Politikern und Prominenten durch einen 20jäh- rigen Hacker aus Hessen, ist die Datensicherheit im Internet stärker in das Bewusstsein der Öffent- lichkeit gerückt. Sechs von zehn Internetnutzern (61 Prozent) machen sich mit Blick auf den Daten- schutz sehr große oder große Sorgen. Ebenso viele (60 Prozent) verzichten lieber auf die Nutzung von Internetdiensten, wenn dies die Angabe persönlicher Daten voraussetzt. Gut jeder Dritte (37 Prozent) nimmt hierfür hingegen die Angabe persönlicher Daten in Kauf – bei Jüngeren sogar mehr als die Hälfte. Nur sehr wenige (3 Prozent) empfinden die Angabe persönlicher Daten im Internet als unproblematisch. Immerhin 40 Prozent der Internetnutzer in Deutschland geben an, regelmäßig die Passwörter ihrer Online-Zugänge zu ändern, sehr viele (90 Prozent) öffnen nach eigenem Bekunden niemals E-Mail- Anhänge von unbekannten Absendern. Fast ebenso viele (83 Prozent) installieren nach eigenen Angaben regelmäßig Software-Updates auf Computern und Smartphones. In der zunehmenden Digitalisierung sieht jeder vierte Bundesbürger (25 Prozent) überwiegend Chancen, für 17 Prozent überwiegen die Risiken. Eine Mehrheit von 53 Prozent findet, dass sich Chancen und Risiken in etwa die Waage halten. Nachdem die Bundesregierung Ende letzten Jahres Sympathiegewinne zu verzeichnen hatte, stag- niert ihr Ansehen zu Jahresbeginn auf niedrigen Niveau. Aktuell ist ein gutes Drittel der Wahlbe- rechtigten (35 Prozent) mit der Arbeit der Koalition sehr zufrieden bzw. zufrieden. Ähnlich wie bei der Bewertung der Regierungsarbeit stagniert auch in der Sonntagsfrage der Rückhalt für die Re- gierungsparteien. Die Union erhält derzeit 29 Prozent, ein leichtes Minus von 1 Punkt im Vergleich zu Anfang Dezember. Die SPD verbessert sich um 1 Punkt auf nun 15 Prozent. Zweitstärkste Kraft sind allerdings weiterhin die Grünen mit unverändert 20 Prozent. Für die AfD würden sich wie vor vier Wochen 14 Prozent entscheiden. Zulegen können sowohl die FDP als auch die Linke, die gleich- auf mit jeweils 9 Prozent lägen. Die Rangliste der beliebtesten Politiker wird in diesem Monat von zwei CDU-Politikerinnen ange- führt: Mit der Arbeit von Kanzlerin Angela Merkel sind aktuell 56 Prozent der Deutschen zufrieden. Annegret Kramp-Karrenbauer, zum ersten Mal als CDU-Vorsitzende abgefragt, erhält von 46 Prozent gute Noten. Sie liegt damit auf Platz 2 vor Finanzminister Olaf Scholz (43 Prozent), Wirtschaftsmi- nister Peter Altmaier (42 Prozent) und Außenminister Heiko Maas (40 Prozent). Die SPD-Partei- und Fraktionsvorsitzende Andrea Nahles muss sich weiterhin mit ihrem zweitschlechtesten Wert im ARD-DeutschlandTREND zufrieden geben (25 Prozent). Ein sehr großer Teil der Bundesbürger schätzt die persönliche wirtschaftliche Situation sehr positiv ein (78 Prozent). Gleichwohl haben viele Menschen Vorbehalte angesichts von kulturellen Verän- derungen in Deutschland: jeder Zweite stimmt der Aussage zu, dass „Deutschland sich stärker verändert, als ich es gut finde“ (51 Prozent) und hat Sorge, dass „unsere Kultur in Deutschland nach und nach verloren geht“ (48 Prozent). Das sind die wichtigsten Befunde im aktuellen ARD-DeutschlandTREND von infratest dimap im Auf- trag der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT. A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D J A N U A R 2 0 1 9 _____2
Datensicherheit im Internet bereitet vielen Bürgern Sorgen Nicht erst seit dem jüngsten Hackerangriff, bei dem persönliche Daten vieler Politiker und anderer Prominenter veröffentlicht wurden, ist die Datensicherheit im Internet stärker in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt und in der Bevölkerung gibt es ein entsprechendes Problembewusstsein. Gut sechs von zehn Internetnutzern (61 Prozent) machen sich mit Blick auf den Datenschutz sehr große (14 Prozent) oder große Sorgen (47 Prozent). Gut jeder Dritte (35 Prozent) sorgt sich hinge- gen eher wenig. Eine kleine Gruppe von 4 Prozent macht sich über einen möglichen Datenmiss- brauch keine Gedanken. ARD-DeutschlandTREND Januar 2019 Sorge vor Missbrauch persönlicher Daten Internetnutzer Alters- und Bildungsgruppen sehr große / große Sorge geringe / gar keine Sorge 18 – 34 49 51 47 Alter in Jahren 35 – 49 64 35 35 50 – 64 66 34 14 65 + 63 36 4 niedrig 60 38 Bildung sehr große große Sorge geringe Sorge gar keine Sorge mittel 62 38 Sorge -1 +1 +5 -4 hoch 62 38 Nur an Internetnutzer: Wenn Sie jetzt einmal an den Datenschutz im Internet denken. Haben Sie da sehr große Sorge, große Sorge, geringe Sorge oder gar keine Sorge vor einem Missbrauch Ihrer persönlichen Daten? Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zu April 2018 Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D J A N U A R 2 0 1 9 _____3
Mehrheit der Bürger gibt so wenig persönliche Daten wie möglich im Internet an Bei der Nutzung vieler Dienste im Internet ist die Angabe persönlicher Daten erforderlich. Die Mehr- zahl der Internetnutzer ist in diesem Punkt skeptisch. Sechs von zehn (60 Prozent) verzichten lieber auf die Nutzung bestimmter Dienste, wenn hierfür die Angabe persönlicher Daten Voraussetzung ist. Gut jeder Dritte (37 Prozent) nimmt hingegen in Kauf, dass persönliche Daten für die Nutzung bestimmter Dienste erforderlich sind. Nur sehr wenige (3 Prozent) empfinden die Angabe persön- licher Daten im Internet als unproblematisch. ARD-DeutschlandTREND Januar 2019 Angabe persönlicher Daten im Internet Internetnutzer Alters- und Bildungsgruppen nehme ich in so wenig Kauf für Nutzung Angabe persönliche Daten bestimmter persönlicher Daten wie möglich Dienste ist unproblematisch Ich gebe so wenig persönliche 18 – 34 42 54 4 Daten wie möglich im Internet an, Alter in Jahren 60 auch wenn ich deshalb manche 35 – 49 55 43 2 Dienste nicht nutzen kann. Um bestimmte Dienste nutzen zu 50 – 64 66 30 4 können, nehme ich in Kauf, dass dafür meine persönlichen Daten 37 65 + 79 18 3 erforderlich sind. niedrig 75 21 4 Bildung Ich finde die Angabe meiner persönlichen Daten im Internet mittel 64 34 2 3 unproblematisch. hoch 46 49 5 Nur an Internetnutzer: Bei der Nutzung von Diensten im Internet ist häufig die Angabe persönlicher Daten erforderlich. Welche der folgenden Aussagen entspricht am ehesten Ihrer Position? Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland Werte in Prozent Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe Die Bereitschaft zur Angabe persönlicher Daten für einzelne Dienste ist bei jüngeren Internetnut- zern deutlich größer. Unter den jüngeren Bürgern bis 34 Jahren nehmen 54 Prozent die Angabe persönlicher Daten in Kauf, um bestimmte Dienste nutzen zu können – bei den über 65jährigen sind es nur 18 Prozent. A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D J A N U A R 2 0 1 9 _____4
Schutz vor Datenmissbrauch: regelmäßige Softwareupdates für viele selbstverständlich Im Zuge des aktuellen Hackerangriffs, sind die Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, eigene Maß- nahmen zur Erhöhung des Datenschutzes im Internet zu ergreifen. Dazu gehört zum Beispiel auch das regelmäßige Ändern von Passwörtern für Online-Zugänge. Immerhin 40 Prozent der Internet- nutzer in Deutschland geben an, dies in bestimmten Zeitabständen zu tun. Fast alle Internetnutzer (90 Prozent) öffnen nach eigenem Bekunden niemals E-Mail-Anhänge von unbekannten Absen- dern. Fast genauso häufig (83 Prozent) werden nach eigenen Angaben regelmäßig Software-Up- dates auf Computern und Smartphones installiert. Mehr als jeder zweite Internetnutzer (56 Prozent) geht nicht an öffentlichen WLAN-Hotspots ins Netz. Knapp die Hälfte (46 Prozent) gibt an, eine Zwei-Faktor-Authentifizierung zu nutzen, bei der z.B. ein zusätzlicher Zugangscode per SMS auf das eigene Handy geschickt wird. ARD-DeutschlandTREND Januar 2019 Maßnahmen zum Schutz vor Datenmissbrauch Internetnutzer ja nein Ich öffne niemals E-Mail-Anhänge von unbekannten 90 9 Absendern. Ich installiere regelmäßig Software-Updates auf meinem 83 16 Computer und Smartphone. Ich nutze keine öffentlichen WLAN-Hotspots. 56 43 Ich nutze häufig die Zwei-Faktor-Authentifizierung, bei der ein zusätzlicher Code z.B. per SMS an mein Handy 46 49 geschickt wird. Ich erneuere mindestens alle paar Monate die 40 60 Passwörter meiner Online-Zugänge. Nur an Internetnutzer: Was tun Sie, um sich vor einem Missbrauch Ihrer persönlichen Daten zu schützen? Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland Werte in Prozent Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe Datenschutzaspekte beeinflussen das eigene Verhalten im Internet allerdings nur an einem Punkt wesentlich: Die Bürger, die sich vor Datenmissbrauch sorgen, verzichten mehrheitlich auf die Nut- zung öffentlicher WLAN-Hotspots. A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D J A N U A R 2 0 1 9 _____5
Digitalisierung: Mehrheit sieht gleichermaßen Chancen und Risiken Die Digitalisierung aller Lebensbereiche ist seit längerem ein großes Thema, über das in Wirtschaft und Gesellschaft diskutiert wird. Von den Befürwortern einer zunehmenden Digitalisierung werden dabei vor allem die internationale Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands und wirtschaftliche Aspekte angeführt. Jeder vierte Bundesbürger (25 Prozent) sieht in der Digitalisierung überwiegend Chan- cen, für 17 Prozent überwiegen die Risiken. Eine Mehrheit von 53 Prozent findet, dass sich Chancen und Risiken in etwa die Waage halten. ARD-DeutschlandTREND Januar 2019 Digitalisierung: Chance oder Risiko? Bevölkerungsgruppen Chancen halten sich die Risiken überwiegen Waage überwiegen 53 18 – 34 Alter in Jahren 35 48 14 35 – 49 25 54 16 50 – 64 24 54 20 25 65 + 17 56 19 17 niedrig 10 61 18 Bildung mittel 23 53 21 Chancen Chancen und Risiken hoch 38 47 13 überwiegen Risiken halten sich überwiegen die Waage Und nun zur Digitalisierung. Überwiegen bei der Digitalisierung unserer Gesellschaft die Chancen oder die Risiken oder hält sich das in etwa die Waage? Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland Werte in Prozent Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe Zuversichtlicher sind jüngere Bürger bis 34 Jahre (35 Prozent), ebenso wie Personen mit formal höherer Bildung (38 Prozent). Aber auch in diesen Bevölkerungsgruppen überwiegt der Anteil de- rer, die sowohl Vor- als auch Nachteile in der Digitalisierung sehen. A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D J A N U A R 2 0 1 9 _____6
Politikerbewertung: Merkel weiter auf Platz Eins, AKK auf Platz zwei Die amtierende Bundeskanzlerin ist auch in diesem Monat die mit Abstand beliebteste Politikerin in Deutschland. Aktuell sind ähnlich wie im Vormonat 56 Prozent mit Angela Merkels Arbeit sehr zufrieden bzw. zufrieden. Annegret Kramp-Karrenbauer, die im Dezember zur neuen CDU- Vorsitzenden gewählt wurde, sprechen 46 Prozent der Bürger das Vertrauen aus. Sie führt damit das Mittelfeld an und legt im Vergleich zu ihrer letzten Messung noch als Generalsekretärin vor knapp einem Jahr deutlich zu (+11 Punkte). Ihr folgt SPD-Finanzminister Olaf Scholz (43 Prozent, - 3), CDU-Wirtschaftsminister Peter Altmaier (42 Prozent, -1) und der sozialdemokratische Außen- minister Heiko Maas (40 Prozent, -1). ARD-DeutschlandTREND Januar 2019 Politikerzufriedenheit sehr zufrieden / zufrieden weniger / gar nicht zufrieden Angela Merkel CDU -1 56 42 Annegret Kramp-Karrenbauer*** CDU +11 46 29 Olaf Scholz SPD -3 43 35 Peter Altmaier CDU -1 42 35 Heiko Maas SPD -1 40 39 Christian Lindner FDP +4 34 51 Robert Habeck Grüne ±0 31 20 Andrea Nahles SPD ±0 25 63 Horst Seehofer CSU +2 24 71 Annalena Baerbock Grüne -2 21 18 Dietmar Bartsch** Linke -4 18 29 Alexander Gauland* AfD -2 13 68 Jetzt geht es darum, wie zufrieden Sie mit einigen Politikerinnen und Politikern sind. Wenn Sie jemanden nicht kennen oder ni cht beurteilen können, geben Sie das bitte an. Sind Sie mit der politischen Arbeit von…? Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zu Dezember 2018 / * Oktober 2018 / ** Mai 2018 / *** März 2018 Fehlende Werte zu 100 Prozent: Kenne ich nicht / kann ich nicht beurteilen / weiß nicht / keine Angabe Die SPD-Partei- und Fraktionsvorsitzende Andrea Nahles muss sich weiterhin mit ihrem zweitschlechtesten Wert im ARD-DeutschlandTREND zufrieden geben (25 Prozent, +/-0). Knapp zwei Drittel sehen ihr politisches Wirken kritisch. Auch unter den eigenen Anhängern ist Nahles nicht unumstritten (40:43 Prozent). CSU-Innenminister Horst Seehofer verbessert sich leicht auf 24 Prozent (+2). Er ist aber auch in diesem Monat der Politiker, der die meiste Kritik auf sich zieht (71 Prozent). Und auch in der Unions-Anhängerschaft überwiegen die kritischen Stimmen deutlich (30:68 Prozent). Beliebtester Oppositionspolitiker ist aktuell der FDP-Partei- und Fraktionsvorsitzende Christian Lind- ner, mit dessen politischer Arbeit ein Drittel der Deutschen zufrieden ist (34 Prozent, +4). Knapp dahinter folgt der Grünen-Parteivorsitzende Robert Habeck mit unverändert 31 Prozent Zustim- mung. Seine Kollegin im Parteivorsitz, Annalena Baerbock, erhält von 21 Prozent (-2) gute Noten. Beide weisen große Bekanntheitsdefizite auf. Gleiches gilt auch für den Fraktionsvorsitzenden der Linken, Dietmar Bartsch, über den ein knappes Fünftel wohlwollend urteilt (18 Prozent). Bei ihm überwiegt jedoch die Kritik. Den geringsten Zuspruch aller in diesem Monat abgefragten Politiker erfährt der AfD-Partei- und Fraktionsvorsitzende Alexander Gauland, über dessen politisches Wir- ken sich lediglich 13 Prozent positiv äußern – zwei Drittel sind unzufrieden. A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D J A N U A R 2 0 1 9 _____7
Ansehen der Bundesregierung auf niedrigem Niveau stabil Nachdem die Bundesregierung Ende letzten Jahres Sympathiegewinne zu verzeichnen hatte, stag- niert ihr Ansehen zu Jahresbeginn auf niedrigen Niveau. Aktuell ist ein gutes Drittel der Wahlbe- rechtigten mit der Arbeit der Koalition sehr zufrieden (1 Prozent) bzw. zufrieden (34 Prozent). Dem- gegenüber ist eine deutliche Mehrheit weniger (46 Prozent) bzw. gar nicht zufrieden (19 Prozent) mit der Koalition. ARD-DeutschlandTREND Januar 2019 Zufriedenheit mit der Bundesregierung Parteianhänger sehr zufrieden / zufrieden weniger / gar nicht zufrieden CDU/CSU 56 42 46 SPD 51 49 34 Grüne 33 66 FDP 25 75 19 Linke 21 79 1 AfD 5 95 sehr zufrieden zufrieden weniger gar nicht Keine Partei 20 78 zufrieden zufrieden -1 0 +2 -1 Wie zufrieden sind Sie mit der Arbeit der Bundesregierung? Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zu Dezember 2018 Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe In der Unions-Anhängerschaft überwiegt weiterhin die positive Bewertung der Bundesregierung, während die SPD-Anhängerschaft in ihrem Urteil gespalten ist. Groß ist die Unzufriedenheit bei Anhängern der FDP, der Linken und vor allem der AfD, aber auch bei Befragten ohne aktuelle Par- teipräferenz. A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D J A N U A R 2 0 1 9 _____8
Sonntagsfrage: Union verliert leicht, Grüne stabil Ähnlich wie bei der Bewertung der Regierungsarbeit stagniert auch in der politischen Stimmung der Rückhalt für die Regierungsparteien. CDU/CSU und SPD erreichen wie im Vormonat zusammen einen Wähleranteil von 44 Prozent und hätten damit weiterhin keine Mehrheit. Die Union könnte derzeit mit 29 Prozent rechnen, ein leichtes Minus von 1 Punkt im Vergleich zu Anfang Dezember. Die SPD verbessert sich um 1 Punkt auf nun 15 Prozent. Zweitstärkste Kraft sind weiterhin die Grünen mit unverändert 20 Prozent. Für die AfD würden sich wie vor vier Wochen 14 Prozent ent- scheiden. Zulegen können sowohl die FDP als auch die Linke, die mit jeweils 9 Prozent (jeweils +1) gleichauf lägen. Alle anderen Parteien könnten zusammen genommen 4 Prozent der Stimmen auf sich vereinen. ARD-DeutschlandTREND Januar 2019 Sonntagsfrage zur Bundestagswahl 29 20 15 14 9 9 4 CDU/CSU SPD AfD FDP Linke Grüne Andere -1 +1 ±0 +1 +1 ±0 -2 Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre? Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland / Reihenfolge der Parteien entspricht dem Ergebnis der letzten Bundestagswahl Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zum ARD-DeutschlandTREND vom 06. Dezember 2018 A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D J A N U A R 2 0 1 9 _____9
ARD-DeutschlandTREND Januar 2019 Sonntagsfrage zur Bundestagswahl: Zeitverlauf BTW‘05 BTW‘09 BTW‘13 BTW‘17 CDU/CSU: 35,2 CDU/CSU: 33,8 CDU/CSU: 41,5 CDU/CSU: 32,9 50 SPD: 34,2 SPD: 23,0 SPD: 25,7 SPD: 20,5 Linke: 8,7 FDP: 14,6 Linke: 8,6 AfD: 12,6 Grüne: 8,1 Linke: 11,9 Grüne: 8,4 FDP: 10,7 FDP: 9,8 Grüne: 10,7 FDP: 4,8 Linke: 9,2 45 AfD: 4,7 Grüne: 8,9 40 35 30 29 CDU/CSU 25 20 20 Grüne 15 15 SPD 14 AfD 10 9 Linke 9 FDP 5 0 Jul. 05 Jul. 06 Jul. 07 Jul. 08 Jul. 09 Jul. 10 Jul. 11 Jul. 12 Jul. 13 Jul. 14 Jul. 15 Jul. 16 Jul. 17 Jul. 18 Jan. 06 Jan. 07 Jan. 08 Jan. 09 Jan. 10 Jan. 11 Jan. 12 Jan. 13 Jan. 14 Jan. 15 Jan. 16 Jan. 17 Jan. 18 Jan. 19 Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre? Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland / Werte in Prozent Die Sonntagsfrage misst aktuelle Wahlneigungen und nicht tatsächliches Wahlverhalten. Sie ermit- telt einen Zwischenstand im Meinungsbildungsprozess der Wahlbevölkerung, der erst am Wahl- sonntag abgeschlossen ist. Rückschlüsse auf den Wahlausgang sind damit nur bedingt möglich. Viele Wähler legen sich kurzfristig vor einer Wahl fest. Eine große Bedeutung hat zudem der Wahl- kampf mit der gezielten Ansprache von unentschlossenen und taktischen Wählern. Positive Bewertung der eigenen wirtschaftlichen Lage Ein großer Teil der Bundesbürger bewertet die persönliche wirtschaftliche Situation sehr positiv ein. Rund acht von zehn (78 Prozent) empfinden die eigene finanzielle Lage als sehr gut (11 Prozent) oder gut (67 Prozent). Lediglich jeder Sechste (22 Prozent) stuft die eigene Situation als weniger gut oder schlecht ein. A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D J A N U A R 2 0 1 9 _____10
ARD-DeutschlandTREND Januar 2019 Bewertung der eigenen wirtschaftlichen Lage Parteianhänger 78 sehr gut / gut weniger gut / schlecht Grüne 89 11 SPD 87 12 FDP 86 13 22 CDU/CSU 84 16 AfD 69 31 Linke 59 41 sehr gut / gut weniger gut / schlecht 0 +1 Wenn Sie an Ihre eigene wirtschaftliche Situation denken, ist Ihre persönliche wirtschaftliche Situation…? Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zu September 2017 Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe Trotz der insgesamt sehr guten Einschätzung gibt es eine Reihe von Bevölkerungsgruppen, in denen häufiger die persönliche ökonomische Lage kritisch gesehen wird. Dies sind neben den Bürgern in den östlichen Bundesländern, Wahlberechtigte mit niedrigem Bildungsabschluss, Arbeiter sowie Anhänger der AfD und vor allem der Linkspartei. Gleichwohl überwiegen auch in diesen Gruppen die wirtschaftliche Zufriedenheit deutlich. A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D J A N U A R 2 0 1 9 _____11
Jeder Zweite sorgt sich vor Veränderungen in Deutschland Auch wenn eine große Mehrheit der Deutschen ihre eigene materielle Situation positiv einschätzt, haben viele Menschen Vorbehalte angesichts von kulturellen Veränderungen in Deutschland: jeder Zweite stimmt der Aussage zu, dass „Deutschland sich stärker verändert, als ich es gut finde“ (51 Prozent). Diese Skepsis ist bei AfD-Anhängern besonders stark verbreitet, aber auch knapp die Hälfte der Anhängerschaften von Union, FDP und Linke sind dieser Meinung. Ebenfalls die Hälfte sorgt sich, dass „unsere Kultur in Deutschland nach und nach verloren geht“ (48 Prozent) und dass der Einfluss des Islam in Deutschland zu stark wird (50 Prozent). Trotzdem sind 54 Prozent der Meinung, dass die Verhältnisse in Deutschland Anlass sind, stolz zu sein – 41 Prozent vertreten die gegenteilige Auffassung. ARD-DeutschlandTREND Januar 2019 Aussagen zum Leben in Deutschland stimme eher zu stimme eher nicht zu Die Bundesregierung kann sich in vielen Fragen nicht gegen die Macht der Wirtschaft durchsetzen. 82 14 Staat und Verwaltung in Deutschland funktionieren insgesamt gut. 63 36 Die Verhältnisse in Deutschland sind Anlass, stolz zu sein. 54 41 Deutschland verändert sich stärker als ich es gut finde. 51 46 Ich habe Sorge, dass der Einfluss des Islam in Deutschland zu stark wird. 50 48 Ich habe Sorge, dass unsere Kultur in Deutschland nach und nach verloren geht. 48 51 Über das Leben hierzulande gibt es ja unterschiedliche Ansichten. Geben Sie bitte zu jeder der folgenden Ansichten an, ob Sie dieser eher zustimmen oder eher nicht zustimmen. Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland Werte in Prozent Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe Zwei Drittel (63 Prozent) finden, dass Staat und Verwaltung hierzulande insgesamt gut funktionie- ren. Allerdings sind 82 Prozent der Auffassung, dass sich die Bundesregierung in vielen Fragen nicht gegen die Macht der Wirtschaft durchsetzen kann. A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D J A N U A R 2 0 1 9 _____12
ARD-DeutschlandTREND Januar 2019 Aussagen zum Leben in Deutschland Deutschland verändert sich stärker als ich es gut finde. Parteianhänger stimme eher zu stimme eher nicht zu AfD 86 13 51 46 CDU/CSU 48 49 FDP 48 50 Linke 45 53 SPD 41 53 Grüne 34 66 stimme eher zu Keine Partei 69 25 stimme eher nicht zu Über das Leben hierzulande gibt es ja unterschiedliche Ansichten. Geben Sie bitte zu jeder der folgenden Ansichten an, ob Sie dieser eher zustimmen oder eher nicht zustimmen. Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland Werte in Prozent Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe -- Michael Kunert / Reinhard Schlinkert A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D J A N U A R 2 0 1 9 _____13
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