November 2021 Eine repräsentative Studie zur politischen Stimmung im Auftrag der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT

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November 2021 Eine repräsentative Studie zur politischen Stimmung im Auftrag der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT
November 2021
Eine repräsentative Studie zur politischen Stimmung im
Auftrag der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT
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Inhaltsverzeichnis

Zusammenfassung .................................................................................................................. 1

Deutliche Mehrheit sieht großen Handlungsbedarf beim Klimaschutz ........................... 2

Klimaschutz: unverändert große Zweifel an internationaler Staatengemeinschaft....... 3

Zwei Drittel für mehr klimapolitische Anstrengungen der deutschen Politik .................. 4

Sechs von zehn mit allenfalls geringfügig geänderter Lebensweise .............................. 5

Corona: Sorge vor neuen Einschränkungen und Überlastung des
Gesundheitssystems ............................................................................................................... 6

Corona-Maßnahmen: wachsender Zuspruch für strengere Regeln ................................ 7

Unterstützung für allgemeine Impfpflicht gewachsen ........................................................ 8

Zwei Drittel spüren Preissteigerungen ................................................................................. 9

Sonntagsfrage: Union nach der Bundestagswahl im Stimmungstief ............................ 10

Politikerzufriedenheit: Merkel auch zum Amtsende populärste Politikerin ................... 11

Studieninformation................................................................................................................. 12
Zusammenfassung
Noch bis Mitte November verhandeln Vertreter von über 200 Staaten auf der 26. UN-Klimakonferenz
in Glasgow über Verbesserungen im Klimaschutz. Die Notwendigkeit von Fortschritten im Klimaschutz
wird in Deutschland von den meisten Bürgern geteilt: 83 Prozent sehen einen sehr großen bzw. gro-
ßen Handlungsbedarf. Gleichzeitig sind ihre Erwartungen an das globale Zusammenwirken in Klima-
fragen jedoch begrenzt. Nur 14 Prozent trauen es der internationalen Staatengemeinschaft zu, die sich
aus dem Klimawandel ergebenden Probleme bewältigen zu können. Acht von zehn stellen dies in
Zweifel. Als Hindernis für einen wirksameren globalen Klimaschutz gilt aus Sicht der Deutschen vor
allem eine zu starke Orientierung an nationalen Interessen. Allerdings machen die Bundesbürger nicht
nur in der internationalen Zusammenarbeit Defizite aus. So vertritt nur jeder Fünfte die Ansicht, die
Politik in Deutschland kümmere sich angemessen um Fragen des Klimaschutzes. Zwei Drittel sehen
stattdessen die Notwendigkeit verstärkter klimapolitischer Anstrengungen. Lediglich etwa jeder Zehn-
te fordert, das Engagement auf diesem Feld in Deutschland zurückzufahren. Potenziale für einen bes-
seren Klimaschutz bestehen nicht zuletzt aber bei den Bürgerinnen und Bürgern. Jeder Vierte gibt zwar
an, seine persönliche Lebensweise für einen besseren Klimaschutz bereits umfassend angepasst zu
haben. Sechs von zehn signalisieren jedoch, bislang allenfalls geringfügige Änderungen an der eige-
nen Lebensweise vorgenommen zu haben. Nur jeder Sechste schließt für sich auch künftig jegliche
Änderungen im Lebensstil aus bzw. will dies allenfalls von stärkeren Anreizen bzw. eindeutigeren
Regeln seitens der Politik abhängig machen.
Mit zuletzt deutlich ansteigenden Corona-Infektionszahlen rückt die Pandemie auf der politischen
Agenda in Deutschland wieder nach vorn. Die Sorge, sich selbst mit dem Virus anzustecken, treibt
derzeit nur jeden Vierten um. Stärker als die eigene Infektion beunruhigen die Deutschen mögliche
Ansteckungen bei bislang ungeimpften Kindern sowie schwerere Corona-Erkrankungen bei Älteren.
Zudem sind sie sichtbar in Sorge, dass wegen des Infektionsgeschehens einerseits das öffentliche
Leben in den kommenden Wochen erneut eingeschränkt werden, andererseits das Gesundheitswesen
in Deutschland an seine Grenzen stoßen könnte. Aus den steigenden Infektionszahlen leitet sich für
die Mehrheit bislang noch kein unmittelbarer Handlungsbedarf ab. So bezeichnet knapp die Hälfte die
aktuell in Deutschland geltenden Corona-Maßnahmen als weiterhin angemessen, während sie für
jeden Vierten bereits jetzt zu weit gehen. Allerdings ist der Zuspruch für strengere Regeln binnen ei-
nes Monats deutlich gewachsen. Drei von zehn und damit doppelt so viele wie noch Anfang Oktober
empfinden die bestehenden Regeln mittlerweile als nicht mehr weitgehend genug. Angesichts zuletzt
nur noch langsam steigender Impfquoten findet in Deutschland nicht nur eine Impfpflicht für be-
stimmte Berufsgruppen wie z.B. im Gesundheits- und Pflegebereich großen Zuspruch. Auch die Unter-
stützung für eine allgemeine Corona-Impfpflicht ist von zuletzt 46 auf nunmehr 57 Prozent gestiegen.
Neben den Corona-Infektionszahlen bestimmen die steigenden Verbraucherpreise gegenwärtig die
Schlagzeilen. Nur ein Drittel der Bundesbürger gibt an, bei ihnen hätte sich der Preisanstieg bislang
wenig oder kaum bemerkbar gemacht hat. Zwei Drittel berichten demgegenüber von spürbaren
Mehrausgaben, darunter erwartungsgemäß überdurchschnittlich viele aus Haushalten mit niedrigeren
Einkommen.
Knapp sechs Wochen nach der Bundestagswahl befindet sich die Union weiter im Stimmungstief. Bei
einer Wahl zum jetzigen Zeitpunkt käme die CDU/CSU auf 21 Prozent und bliebe damit hinter ihrem
Ergebnis vom 26. September zurück (24,1 Prozent). Die Sozialdemokraten lägen mit derzeit 27 Pro-
zent etwas besser als bei der Bundestagswahl (25,7 Prozent), Grüne und Liberale mit 16 bzw. 13 Pro-
zent ebenfalls. Die AfD würde mit 10 Prozent (10,3 Prozent) und die Linke mit 5 Prozent derzeit ähn-
lich abschneiden wie zur Bundestagswahl. Alle übrigen Parteien kämen zusammen auf 8 Prozent.

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Deutliche Mehrheit sieht großen Handlungsbedarf beim Klimaschutz

Noch bis Mitte November verhandeln Vertreter von über 200 Staaten auf der 26. UN-Klimakonferenz
in Glasgow über Verbesserungen im Klimaschutz. Die Notwendigkeit von Fortschritten im Klimaschutz
wird in Deutschland von den meisten Bürgern geteilt. Kaum verändert zum Herbst vor zwei Jahren
sehen 83 Prozent (+2) einen sehr großen bzw. großen Handlungsbedarf. Für 16 Prozent
(-2) besteht dagegen wenig oder kein Handlungsbedarf. Mit Ausnahme der AfD-Anhänger wird die
Bedeutung eines besseren Klimaschutzes weiterhin mehrheitlich von den Wählern aller Parteien aner-
kannt.

   ARD-DeutschlandTREND November 2021
   Handlungsbedarf beim Klimaschutz

                                                                                            Parteianhänger

                                                                                                                 sehr groß / groß          wenig / gar kein

                                                                                            Grüne     100                              0
            43
                                  40                                                        SPD          88                                11

                                                                                            FDP          87                                13

                                                                                            CDU/CSU         86                             13
                                                         12
                                                                           4                Linke           86                             13

       sehr groß                 groß                  wenig            gar kein            Af D                       39                              58
            +5                     -3                    -4               +2

   Sehen Sie beim Klimaschutz sehr großen, großen, wenig oder gar keinen Handlungsbedarf?

   Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
   Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zu Oktober 2019
   Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe

                                                                                                      A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D N O V E M B E R 2 0 2 1 _____2
Klimaschutz: unverändert große Zweifel an internationaler Staatengemeinschaft

Während die Deutschen die Notwendigkeit eines besseren Klimaschutzes kaum in Frage stellen, blei-
ben ihre Erwartungen an das globale Zusammenwirken in Klimafragen begrenzt. Wie schon zur 24.
UN-Klimakonferenz im polnischen Kattowitz vor drei Jahren trauen derzeit nur 14 Prozent der interna-
tionalen Staatengemeinschaft zu, die sich aus dem Klimawandel ergebenden Probleme bewältigen zu
können. Gut acht von zehn (82 Prozent) stellen dies weiterhin in Zweifel. Die jüngeren Bundesdeut-
schen sind in dieser Frage optimistischer als die Älteren. Aber auch unter ihnen überwiegt die Skepsis
deutlich.

   ARD-DeutschlandTREND November 2021
   Bewältigung der Probleme des Klimawandels durch internationale Staatengemeinschaft

                                                                                           Gründe für mangelnde Überzeugung

                                                                                           Weil die Staaten zu sehr ihre
                                                                                                                                                                 85
                                                        56                                 eigenen Interessen sehen

                                                                                           Weil die Staaten vor harten
                                                                                                                                                       56
                                                                                           Einschnitten zurückschrecken
                                                                               26
                                                                                           Weil viele Staaten kurzfristig denken
                                  12                                                       und die Gefahren des Klimawandels                          52
             2                                                                             zu weit weg erscheinen

     voll und ganz        eher überzeugt            eher nicht           überhaupt nicht
                                                                                           Weil der Klimawandel zu komplex ist                 31
      überzeugt                                     überzeugt              überzeugt
            ±0                    ±0                     +1                    -4
   Derzeit findet die UN-Klimakonferenz im schottischen Glasgow statt. Wie sehr sind Sie davon überzeugt, dass die internationale Staatengemeinschaft die Probleme
   bewältigen kann, die aus dem Klimawandel resultieren? // Warum haben Sie Zweifel, dass die internationale Staatengemeinschaft die Probleme bewältigen kann, die aus
   dem Klimawandel resultieren? (Mehrfachnennungen)

   Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
   Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zu Dezember 2018
   Fehlende Werte: Weiß nicht / keine Angabe

Als Hindernis für einen wirksameren globalen Klimaschutz gilt aus Sicht der Deutschen vor allem eine
zu starke Orientierung der Staaten an ihren eigenen nationalen Interessen (85 Prozent). Gut die Hälfte
(56 Prozent) sieht den internationalen Klimaschutz dadurch ausgebremst, dass die Staaten vor allzu
harten Einschnitten zurückschrecken. Kaum minder viele (52 Prozent) betrachten kurzfristiges Denken
und die Langfristigkeit der Klimagefahren als maßgeblich für zu geringe Fortschritte beim globalen
Klimaschutz. Die Komplexität des Klimawandels bewerten dagegen nur 31 Prozent als zentrale Hürde.

                                                                                                         A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D N O V E M B E R 2 0 2 1 _____3
Zwei Drittel für mehr klimapolitische Anstrengungen der deutschen Politik

Defizite beim Klimaschutz bestehen aus Sicht der Bundesbürger nicht nur in der internationalen Zu-
sammenarbeit, sondern nach wie vor auch in der deutschen Politik. So vertritt nur jeder Fünfte (20
Prozent) die Ansicht, die hiesige Politik kümmere sich bereits angemessen um Fragen des Klimaschut-
zes. Zwei Drittel (67 Prozent) fordern stattdessen verstärkte klimapolitische Anstrengungen der deut-
schen Politik. Die Zahl der Fürsprecher rückläufiger klimapolitischer Anstrengungen ist in den vergan-
genen zwei Jahren gewachsen, allerdings nur auf niedrigem Niveau. Lediglich etwa jeder zehnte
Wahlberechtigte (9 Prozent), darunter vier von zehn AfD-Anhängern (40 Prozent), setzt auf ein schwä-
cheres Engagement auf diesem Feld.

   ARD-DeutschlandTREND November 2021
   Einsatz der Politik in Deutschland für den Klimaschutz

                                                                                             Parteianhänger

                                                                                                                                kümmert sich
                                                                                               sollte mehr tun                  angemessen               sollte weniger tun

                67                                                                           Grüne        97                             21

                                                                                             Linke               78                     14 6

                                                                                             SPD                 77                     16 4

                                              20                                             CDU/CSU              61                    32     4
                                                                          9
                                                                                             FDP                      60                30     6

        sollte mehr tun              kümmert sich                 sollte weniger tun         AfD                              24        29               41
                                  angemessen um den
                                      Klimaschutz
                -7                            -2                         +6

   Sollte die Politik in Deutschland Ihrer Meinung nach mehr für den Klimaschutz tun, sollte sie weniger für den Klimaschutz tun oder kümmert sie sich angemessen um
   den Klimaschutz?

   Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
   Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zu Oktober 2018
   Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe

                                                                                                          A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D N O V E M B E R 2 0 2 1 _____4
Sechs von zehn mit allenfalls geringfügig geänderter Lebensweise
Potenziale für einen besseren Klimaschutz bestehen nicht zuletzt bei den Bürgerinnen und Bürgern.
Jeder Vierte (23 Prozent) gibt zwar an, seine persönliche Lebensweise für einen besseren Klimaschutz
bereits umfassend angepasst zu haben. Sechs von zehn (57 Prozent) signalisieren jedoch, bislang
allenfalls geringfügige Änderungen in der eigenen Lebensweise vorgenommen zu haben. Nur jeder
Sechste (17 Prozent) schließt für sich auch künftig jegliche Änderungen im Lebensstil aus (6 Prozent)
bzw. will damit warten, bis die Politik stärkere Anreize bzw. eindeutigere Regeln setzt (11 Prozent).

   ARD-DeutschlandTREND November 2021
   Individuelle Verhaltensanpassung für Klimaschutz

   Ich habe meine Lebensweise bereits umfassend
                                                                                         23
   angepasst

   Ich habe meine Lebensweise bereits etwas
                                                                                                                         57
   angepasst

   Ich werde meine Lebensweise erst anpassen,
   wenn die Politik eindeutigere Regeln und stärkere                           11
   Anreize setzt

   Ich werde meine Lebensweise nicht anpassen                              6

   Wie stehen Sie zu Änderungen und Einschränkungen in Ihrer persönlichen Lebensweise für einen besseren Klimaschutz? Welche der folgenden Aussagen trifft auf Sie am
   ehesten zu?

   Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
   Werte in Prozent
   Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe

                                                                                                       A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D N O V E M B E R 2 0 2 1 _____5
Corona: Sorge vor neuen Einschränkungen und Überlastung des Gesundheitssystems
Mit zuletzt erneut deutlich steigenden Corona-Infektionszahlen rückt die Pandemie auf der politischen
Agenda in Deutschland wieder nach vorn. Die Sorge, sich selbst mit dem Virus anzustecken, treibt
derzeit nur jeden vierten Wahlberechtigten (24 Prozent) um. Stärker als die eigene Infektion beunru-
higen die Deutschen allerdings mögliche Ansteckungen bei bislang ungeimpften Kindern (57 Prozent)
sowie schwerere Corona-Erkrankungen bei älteren Bürgern (62 Prozent). Zudem sind die Bundesbür-
ger sichtbar in Sorge, dass wegen des Infektionsgeschehens einerseits das öffentliche Leben in den
kommenden Wochen erneut eingeschränkt werden (57 Prozent), andererseits das Gesundheitswesen
in Deutschland an seine Grenzen stoßen könnte (58 Prozent).

   ARD-DeutschlandTREND November 2021
   Corona-Pandemie: Sorgen, …

                                                                    sehr groß / groß                                                 weniger groß / klein

   dass ältere Bürgerinnen und Bürger schwer an Corona
                                                                                                                    62                                   35
   erkranken

   dass das Gesundheitswesen bei uns an seine Grenzen
                                                                                                               58                                        40
   stößt

   dass sich Kinder, die bislang noch nicht geimpft werden
                                                                                                              57                                         38
   können, mit dem Corona-Virus anstecken

   dass das öffentliche Leben in den kommenden Wochen
                                                                                                              57                                         40
   wieder stärker eingeschränkt werden könnte

   dass Sie sich mit dem Corona-Virus anstecken                                        24                                                                76

   Wie groß ist im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie Ihre Sorge, …?

   Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
   Werte in Prozent
   Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe

                                                                                            A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D N O V E M B E R 2 0 2 1 _____6
Corona-Maßnahmen: wachsender Zuspruch für strengere Regeln
Aus den aktuell steigenden Infektionszahlen leitet sich für die Mehrheit der Bundesbürger bislang
noch kein unmittelbarer Handlungsbedarf ab. Knapp die Hälfte (46 Prozent; -14) bezeichnet die in
Deutschland geltenden Corona-Maßnahmen als weiterhin angemessen, während sie für jeden Vierten
(23 Prozent; -2) bereits jetzt zu weit gehen. Allerdings ist der Zuspruch für strengere Regeln binnen
eines Monats deutlich gewachsen: Drei von zehn (29 Prozent; +16) und damit doppelt so viele wie
noch Anfang Oktober empfinden die bestehenden Regeln mittlerweile als nicht mehr weitgehend
genug.

   ARD-DeutschlandTREND November 2021
   Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie

                                                                                         100

                                                                                          90

                                                                                          80

                                                                                          70

                                                                                          60
                                              46
                                                                                          50                                                                      46
                                                                                                                                                                  angemessen
                                                                         29               40
                23                                                                        30                                                                      29 nicht weit
                                                                                                                                                                  genug
                                                                                          20                                                                      23 zu weit

                                                                                          10

                                                                                           0
         gehen zu weit              sind angemessen                gehen nicht weit

                                                                                                                                                        4. Nov.
                                                                                                         18. Mrz.
                                                                                                         18. Feb.

                                                                                                                                              7. Okt.
                                                                                                                     6. Mai.
                                                                                                          4. Mrz.
                                                                                                          4. Feb.

                                                                                                                               10. Jun.
                                                                                                          1. Apr.
                                                                                               7. Jan.

                                                                       genug
                 -2                           -14                        +16

   Sind aus Ihrer Sicht die geltenden Corona-Maßnahmen in Deutschland alles in allem angemessen, gehen sie zu weit oder gehen sie Ihnen nicht weit genug?

   Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
   Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zu Oktober 2021
   Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe

                                                                                                            A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D N O V E M B E R 2 0 2 1 _____7
Unterstützung für allgemeine Impfpflicht gewachsen
Angesichts zuletzt nur noch langsam steigender Impfquoten findet in Deutschland mit 74 Prozent
nicht nur eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen wie z.B. im Gesundheits- und Pflegebereich
großen Zuspruch. Auch die Unterstützung für eine allgemeine Corona-Impfpflicht wächst: Nach 46
Prozent im August sprechen sich derzeit 57 Prozent (+11) dafür aus. Vier von zehn (39 Prozent; -11)
äußern sich ablehnend. Vor drei Monaten war es noch die Hälfte. Die größte Unterstützung findet eine
allgemeine Impfpflicht in den Reihen von Union (73 Prozent) und SPD (71 Prozent). Auch bei den An-
hängern von FDP (53:44 Prozent) und Grünen (56:42 Prozent) überwiegt die Zustimmung, während
die Linken-Wähler (45:55 Prozent), vor allem aber die der AfD (22:71 Prozent) eine allgemeine Impf-
pflicht mehrheitlich ablehnen.

   ARD-DeutschlandTREND November 2021
   Corona-Impfpflicht

    für alle Personen ab 18 Jahren in Deutschland                                          für bestimmte Berufsgruppen
                                                                                                           74

                        57

                                                                       39

                                                                                                                                                    24

                      dafür                                      dagegen                                  dafür                                 dagegen
                       +11                                             -11

   Würden Sie eine allgemeine Impfplicht gegen das Corona-Virus für Personen ab 18 Jahren in Deutschland befürworten oder ablehnen? // Würden Sie eine Impfpflicht
   gegen das Corona-Virus in Deutschland für bestimmte Berufsgruppen, wie z.B. im Gesundheits- und Pflegebereich befürworten oder ablehnen?

   Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
   Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zu August 2021
   Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe

                                                                                                         A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D N O V E M B E R 2 0 2 1 _____8
Zwei Drittel spüren Preissteigerungen
Neben den wieder stark wachsenden Corona-Infektionszahlen bestimmen gegenwärtig steigende
Verbraucherpreise die Schlagzeilen. Nur ein Drittel der Bundesbürger (33 Prozent) gibt an, bei ihnen
hätte sich der Preisanstieg bislang wenig oder kaum bemerkbar gemacht hat. Zwei Drittel (66 Pro-
zent) berichten demgegenüber von spürbaren Mehrausgaben, darunter erwartungsgemäß überdurch-
schnittlich viele aus Haushalten mit niedrigeren Einkommen.

   ARD-DeutschlandTREND November 2021
   Preisanstieg bei täglichen Ausgaben

                                                                                           monatl. Haushalts-Netto in €

                                                                                                            sehr stark / stark               weniger stark / gar nicht

                                                                                           unter
                                                                                                                                                         81           18
                                                                                           1.500
                                   41

                                                          30
            25                                                                             1.500 bis
                                                                                                                                               65                     34
                                                                                           unter 3.500

                                                                      3
                                                                                           3.500 und
                                                                                                                                               64                     36
                                                                                           mehr
       sehr stark                stark             weniger stark   gar nicht

   Derzeit steigen die Verbraucherpreise für verschiedene Bereiche des täglichen Bedarfs: Wenn Sie an Ihre Ausgaben denken: Machen sich die Preisanstiege bei Ihnen
   sehr, stark, weniger stark oder gar nicht bemerkbar?

   Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
   Werte in Prozent
   Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe

                                                                                                         A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D N O V E M B E R 2 0 2 1 _____9
Sonntagsfrage: Union nach der Bundestagswahl im Stimmungstief

Knapp sechs Wochen nach der Bundestagswahl befindet sich die Union weiter im Stimmungstief. Bei
einer Wahl zum jetzigen Zeitpunkt käme die CDU/CSU auf 21 Prozent und bliebe damit hinter ihrem
Ergebnis vom 26. September zurück (24,1 Prozent). Die Sozialdemokraten lägen mit derzeit 27 Pro-
zent etwas besser als bei der Bundestagswahl (25,7 Prozent), Grüne und Liberale mit 16 bzw. 13 Pro-
zent ebenfalls. Die AfD würde mit 10 Prozent (10,3 Prozent) und die Linke mit 5 Prozent derzeit ähn-
lich abschneiden wie zur Bundestagswahl. Alle übrigen Parteien kämen zusammen auf 8 Prozent.

   ARD-DeutschlandTREND November 2021
   Sonntagsfrage zur Bundestagswahl

             27
                                     21
                                                             16
                                                                                      13
                                                                                                              10
                                                                                                                                                          8
                                                                                                                                     5

           SPD                 CDU/CSU                    Grüne                     FDP                      AfD                   Linke              Andere
            25,7                    24,1                     14,8                    11,5                    10,3                   4,9                   8,7

   Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre?

   Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland / Reihenfolge der Parteien entspricht dem Ergebnis der letzten Bundestagswahl
   Werte in Prozent / Untere Zeile: Wahlergebnis Bundestagswahl 2021

Die Sonntagsfrage zur Bundestagswahl misst aktuelle Parteipräferenzen und nicht tatsächliches Wahl-
verhalten. Sie ermittelt einen Zwischenstand im Meinungsbildungsprozess der Wahlbevölkerung, der
erst am Wahlsonntag abgeschlossen ist. Rückschlüsse auf den Wahlausgang sind damit nur bedingt
möglich. Viele Wähler legen sich kurzfristig vor einer Wahl fest. Eine große Bedeutung hat zudem der
Wahlkampf mit der gezielten Ansprache von unentschlossenen und taktischen Wählern.

                                                                                                                           A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D N O V E M B E R 2 0 2 1 _____10
Politikerzufriedenheit: Merkel auch zum Amtsende populärste Politikerin
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Ende Oktober vom Bundespräsidenten die Entlassungsurkunde
erhalten und ist wie ihr Kabinett nur noch geschäftsführend im Amt. Auch zu ihrem Amtsende ist An-
gela Merkel die populärste Parteipolitikerin und erhält mit 69 Prozent (+1) einen ähnlich großen Zu-
spruch wie Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (68 Prozent; +1 zu Juni). Zum möglichen Merkel-
Nachfolger im Kanzleramt, Olaf Scholz, äußern sich kaum verändert zu Anfang Oktober, sechs von
zehn (58 Prozent; -1) zufrieden.

   ARD-DeutschlandTREND November 2021
   Politikerzufriedenheit

                                                                                                                                                                                Be-
                                                                                      sehr zufrieden / zufrieden                             weniger / gar nicht zufrieden kanntheit

   Angela Merkel                                    CDU                         +1                                                             69                         29          98

   Frank-Walter Steinmeier**                        SPD                         +1                                                            68                          22          90

   Olaf Scholz                                      SPD                         -1                                                    58                                  35          93

   Markus Söder                                     CSU                         -5                                             47                                         47          94

   Christian Lindner                                FDP                         -3                                         44                                             43          87

   Robert Habeck                                    Grüne                       -8                                        42                                              35          77

   Annalena Baerbock                                Grüne                       -2                             30                                                         61          91

   Armin Laschet                                    CDU                         +3                17                                                                      77          94

   Saskia Esken***                                  SPD                         +6               16                                                                       42          58

   Tino Chrupalla*                                  AfD                         +1          9                                                                             36          45

   Amira Mohamed Ali                                Linke                                  8                                                                              14          22

   Sind Sie mit der politischen Arbeit von …?

   Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
   Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zu Oktober 2021 / *September 2021 / **Juni 2021 / ***Februar 2021
   Fehlende Werte zu 100 Prozent: Kenne ich nicht / weiß nicht / keine Angabe

Alle anderen Politiker folgen im Bevölkerungsurteil mit deutlichem Abstand. CSU-Ministerpräsident
Markus Söder (47 Prozent; -5) überzeugt knapp jeden zweiten Wahlberechtigten. FDP-Vorsitzender
Christian Lindner (44 Prozent; -3) und Grünen-Vorsitzender Robert Habeck (42 Prozent; -8) finden je-
weils Zuspruch bei vier von zehn Wahlberechtigten. Deutlich dahinter zurück bleibt Grünen-Co-
Vorsitzende Annalena Baerbock, zu der sich 30 Prozent (-2) wohlwollend äußern. Mit der Arbeit des
Unions-Kanzlerkandidaten und Noch-CDU-Vorsitzenden Armin Laschet sind 17 Prozent (+3) zufrieden,
mit der Arbeit der SPD-Vorsitzenden Saskia Esken 16 Prozent (+6 zu Februar). Auf den letzten Plätzen
im Bevölkerungsurteil landen die Fraktionsvorsitzenden von AfD und Linken, Tino Chrupalla (9 Prozent;
+1 zu September) und Amira Mohamed Ali (8 Prozent). Die Linken-Politikerin ist allerdings nur jedem
Fünften ein Begriff.

                                                                                                                          A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D N O V E M B E R 2 0 2 1 _____11
ARD–DeutschlandTREND November 2021

Repräsentative Studie zur politischen Stimmung im Auftrag
der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT

Studieninformation
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Autorin WDR                         Ellen Ehni                0221 220-1800
Redakteurin WDR                     Claudia Müller            0221 220-1800
Betreuung infratest dimap           Roberto Heinrich          030 533 22-0

Grundgesamtheit                     Wahlberechtigte in Deutschland

Erhebungsmethode                    Zufallsbasierte Telefon*- und Online-Befragung
                                    *davon: 60% Festnetz, 40% Mobilfunk

Fallzahl                            1.329 Befragte
                                    (869 Telefoninterviews und 460 Online-Interviews)

Gewichtung                          nach soziodemographischen Merkmalen und Rückerinne-
                                    rung Wahlverhalten
                                    Sonntagsfrage mit separater Gewichtung

Erhebungszeitraum                   02. bis 03. November 2021

Schwankungsbreite                   1.000 Befragte: 2* bis 3** Prozentpunkte
                                    * bei einem Anteilswert von 10 Prozent
                                    ** bei einem Anteilswert von 50 Prozent

Durchführendes Institut             infratest dimap

Ansprechpartner infratest dimap     Dr. Nico A. Siegel        030 53322-0
                                    Reinhard Schlinkert       0228 32969-3
                                    Roberto Heinrich          030 533 22-0

                                                            A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D N O V E M B E R 2 0 2 1 _____12
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