Smart& easy NACHHALTIG ETWAS BEWEGEN - Das Kundenmagazin von ZENNER International
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smart & easy Das Kundenmagazin von ZENNER International 02 2021 NACHHALTIG ETWAS BEWEGEN Wie Kommunen und Stadtwerke mit der Digitalisierung Smart City-Projekte realisieren und Nachhaltigkeit erzeugen.
INHALT TITELTHEMA Smarte Lösungen für mehr Nachhaltigkeit 3–5 SMART CITY Stadtwerke Bernau und ZENNER machen Quartiere smart 6–9 Mit Smart Waste gegen die NO2-Belastung 10 – 11 Liebe Leserinnen und Leser, Smarte Sensoren für gutes Klima im Klassenzimmer 12 – 13 wir brauchen Lösungen, die das Leben in Städten und Gemeinden nachhaltiger machen und unsere Lebens- Wetterstationen mit LoRaWAN 14 – 15 qualität erhöhen. Unsere große Chance und zugleich der „Enabler“ ist die Digitalisierung. Schwimmbäder effizienter betreiben 16 – 17 In dieser Ausgabe der smart & easy stellen wir Ihnen ZENNER entwickelt neues ausgewählte Smart City-Projekte vor. Diese reichen Smart City-Dashboard 18 – 19 von Anwendungsbeispielen wie Smart Water, Smart Waste, einer CO2-Ampel oder intelligenten Wetter- MESSTECHNIK stationen bis hin zu smarten Quartieren. Auch in Digitaler Rollout in der Wasserwirtschaft 20 – 23 Sachen Elektromobilität gibt es einige Neuigkeiten, über die wir Sie informieren. E-MOBILITÄT ieMETaS: Gemeinsam für die Die vorgestellten Lösungen sind allesamt sehr indi- Zukunft der Elektromobilität 24 – 25 viduell und passgenau auf die jeweilige Stadt zuge- schnitten. Gleichzeitig könnten sie weltweit umge- BSI-konforme Ladesäulensteuerung setzt werden und haben eines gemeinsam: Sie zah- mit dem aktiven EMT 26 – 27 len auf viele der 17 Ziele ein, mit denen die Vereinten Nationen mehr Nachhaltigkeit erreichen möchten. Die ersten Schritte sind in vielen Kommunen gemacht. Lassen Sie uns den Weg weitergehen und gemeinsam etwas bewegen. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Alexander Lehmann Geschäftsführer der ZENNER International GmbH & Co. KG 2
Digitalisierung und Nachhaltigkeit SMARTE LÖSUNGEN FÜR MEHR NACHHALTIGKEIT Eine nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen, gilt als der Mobilität, der öffentlichen Beleuchtung oder die große Herausforderung unserer Zeit. Auch wenn der Entsorgung viel bewegen. Sie sind gefordert, die Probleme wie der Klimawandel alle Länder und Regi- Lösungen zu erarbeiten, die für die jeweilige Gemein- onen betreffen, müssen die Lösungen lokal erarbeitet de oder Stadt am besten passen. werden. Kommunen, Stadtwerke und Technologie anbieter müssen gemeinsam etwas bewegen. 17 Ziele für mehr Nachhaltigkeit Ob in Australien oder Deutschland, im Ruhrgebiet Nachhaltigkeit ist ein Gemeinschaftswerk. Was genau oder im ländlichen Bayern: Kommunen stehen welt- unter diesem Stichwort erreicht werden soll, haben weit vor ähnlichen Herausforderungen. Als wich- die Vereinten Nationen im Rahmen der Agenda 2030 tigstes Ziel gilt Nachhaltigkeit. In den kommenden festgelegt. Die 17 Ziele für eine nachhaltige Entwick- Jahren und Jahrzehnten gilt es, Antworten auf den lung (engl.: Sustainable Development Goals, kurz: Klimawandel und die zunehmende Ressourcen- SDG) geben die Richtung vor. Darunter sind bei- knappheit zu finden, ebenso auf den demographi- spielsweise „Bezahlbare und saubere Energie“ und schen Wandel und andere Megatrends unserer Zeit. „Weltweit Klimaschutz umsetzen“, aber auch „Keine Stadtwerke und Energieversorger spielen dabei eine Armut“, „Kein Hunger“ oder „Hochwertige Bildung“. wichtige Rolle. Sie haben die Kompetenzen und die Diese Ziele sind nicht nur international relevant, sie Infrastruktur, um aus Städten Smart Citys zu machen, gelten auch auf kommunaler Ebene. Wie Kommunen die all diesen Entwicklungen gerecht werden und sie umsetzen können, zeigt das Projekt „SDG-Indika- gleichzeitig die Lebensqualität steigern. Stadtwerke toren für Kommunen“ der Bertelsmann-Stiftung und können in Bereichen wie der Energieversorgung, das entsprechende Portal: www.sdg-portal.de. 17 ZIELE FÜR EINE NACHHALTIGE ENTWICKLUNG 3
VIDEOS ZUM THEMA LoRaWAN: Der Einstieg für Kommunen in die Digitalisierung https://youtu.be/OanHqm0XRZA Video zum SDG-Portal https://youtu.be/ON68kAwm6HM www.sdg-portal.de/de/ WEBINARE ZUM THEMA Nachhaltige IoT-Lösungen für die smarte Stadt 1.2.2022 IoT Forum Smart City – Best Practice Stadtwerke Schwerte 15.2.2022 www.zenner.de/events 4
Nachhaltigkeit Digitalisierung undElektromobilität Digitalisierung als Treiber Einige Beispiele aus inzwischen mehr als 200 I oT-Projekten, die ZENNER mit Kunden umgesetzt Kommunen zu nachhaltigen Smart Citys machen – hat, stellen wir in dieser Ausgabe vor. Sie zeigen, das gelingt mit hochgradig vernetzten IT-Systemen wie vielseitig die Anwendungsmöglichkeiten und und dem Internet of Things (IoT). „Wir müssen dafür wie individuell die Bedürfnisse, Anforderungen und sorgen, dass die Kommunen nicht nur Akteure Ziele der Kunden sind. Die Stadtwerke in Bernau bei der Stadtentwicklung, sondern auch Akteure der Berlin setzen LoRaWAN zum Beispiel für das Subme- Digitalisierung werden und bleiben“, heißt es in tering oder das Monitoring des Raumklimas ein (s. der Smart City Charta, die von Bund, Ländern und Artikel Seite 7). Die Wuppertaler Stadtwerke haben Kommunen erarbeitet wurde. Als Basis hat sich die sich bei ihrem Smart Waste-Projekt zum Ziel gesetzt, IoT-Technologie LoRaWAN (siehe Infokasten) vielfach die Stickoxid-Belastung zu reduzieren und so die bewährt. Mehrere hundert Kommunen und Stadt- Luftqualität im Stadtbereich zu verbessern (s. Artikel werke haben inzwischen eigene LoRaWAN-Netzwerke Seite 10). Agger Energie wiederum hat in diesem Jahr aufgebaut und setzen Schritt für Schritt Smart City- alle Klassenräume der Stadt Wiehl mit CO2-Sensoren Konzepte um. ausgestattet und so einen geregelten Schulbetrieb in Corona-Zeiten ermöglicht (s. Artikel Seite 12). Beispiel Hochwasserschutz Alle vorgestellten Projekte zahlen auf eines Wie Kommunen mit LoRaWAN lokale Lösungen für oder mehrere der 17 Ziele für eine nachhaltige globale Probleme finden können, zeigt das Beispiel Entwicklung der Vereinten Nationen ein. Jeden Hochwasser. Ausgelöst durch den Klimawandel, gibt Beitrag haben wir daher mit den entsprechenden es immer mehr extreme Wetterverhältnisse. Selbst Icons gekennzeichnet. kleinste Bäche können an Starkregentagen in kür- zester Zeit zu reißenden Flüssen anschwellen, die Orte – zum Beispiel Ahrweiler in Rheinland-Pfalz – in kürzester Zeit massiv zerstören können. Mit LoRaWAN- DIE TECHNOLOGISCHE BASIS: Sensoren können Kommunen die Pegelstände von LORAWAN stehenden Gewässern oder Fließgewässern sowie Grundwasser in Echtzeit messen. Sie erhalten auto- LoRaWAN steht für Long Range Wide Area matische Status- und Warnmeldungen, bevor größere Network – ein Funk-Netzwerk, mit dem sich Schäden entstehen. Ob ein Regenrückhaltebecken Daten über lange Strecken energieeffizient kurz vor dem Überlaufen steht oder Hochwasser in übertragen lassen. Geschäfts- und Wohnhäuser eindringt – all das lässt Bidirektionale Kommunikation, hohe Sicherheit sich online überblicken. Zudem kann die Öffentlich- durch moderne Verschlüsselungstechnologien keit – in Verbindung mit weiteren Applikationen – und der niedrige Energiebedarf machen über diverse Kommunikationskanäle wie eine Bürger- LoRaWAN zur optimalen Technologie für App über die aktuelle Situation informiert werden. IoT-Anwendungsfälle. Die Technologie kann in Pilotprojekten getestet und bei Erfolg skaliert Vielfältige Anwendungen werden. In das einmal installierte Netz können weitere Gateways zur Erhöhung der Reichweite Die Warnung vor Hochwasser ist nur eines von ebenso unkompliziert integriert werden wie vielen Beispielen dafür, was das Internet of Things weitere Sensoren zur Implementierung neuer und speziell LoRaWAN für Städte und Kommunen Anwendungsfälle. Die internationale LoRa leisten kann. Auch in Bereichen wie Energiedaten- Alliance stellt sicher, dass die Technologie management, Energieeffizienz oder Mobilität sind weiterentwickelt wird. In der LoRa Alliance die digitalen Technologien im Einsatz. Stadtwerke arbeiten rund 600 Unternehmen weltweit an und Energieversorger können damit typische neuen Geräten, Sensoren und Lösungen. kommunale Aufgaben viel effizienter erledigen Das macht die Technologie zukunftssicher. und neue Geschäftsmodelle ausprägen. Urbane In ihren Leitlinien verständigen sich die Datenplattformen helfen dabei, Daten aufzufinden, Mitglieder, die 17 Ziele für eine nachhaltige strukturiert abzurufen, sie in einen entsprechenden Entwicklung der Vereinten Nationen zu Kontext zu bringen und in verschiedensten Anwen- unterstützen: www.lora-alliance.org dungen zu nutzen. 5
Smart City STADTWERKE BERNAU UND ZENNER MACHEN QUARTIERE SMART Bernau bei Berlin ist mit seinen Stadtwerken auf entwickelt. In der ersten Bauphase sind bereits dem Weg zur Smart City: Diese haben gleich drei vier Gebäude mit insgesamt 223 modernen Wohn- Quartiere mit LoRaWAN-Technologie von ZENNER einheiten entstanden, die der Bauhausarchitektur vernetzt. Das ermöglicht vielfältige IoT-Services – nachempfunden sind und sich harmonisch in die von Smart Metering über Smart Building bis zu märkische Landschaft mit altem Baumbestand ein- Smart Parking. fügen. Diese hochmodernen neuen Wohngebäude wurden mit Wärme-, Kalt- und Wärmewasserzäh- Der Weg zur Smart City beginnt im Quartier. Es ist lern sowie Rauchwarnmeldern ausgestattet, die der ideale Ausgangspunkt, um die großen Heraus- eine Fernauslesung im Submetering mit LoRaWAN forderungen unserer Zeit umzusetzen: Digitalisierung, ermöglichen. Zwei Indoor-Gateways leiten die Daten Energiewende und E-Mobilität. Denn im Quartier an die Server der Stadtwerke, wo sie für die Vermieter treffen unterschiedliche Sektoren wie Energie, Ge- aufbereitet, ausgewertet und visualisiert werden. So bäude und Mobilität aufeinander, sodass Kommunen müssen weder die Mieter ihre Zählerstände melden Synergien ausloten und ganzheitliche Lösungen noch Ableser die Wohnungen betreten, um Zähler- erarbeiten können. Ein Stadtwerk, das diesen Weg stände abzulesen oder die jährliche Überprüfung besonders engagiert geht, ist in Bernau bei Berlin an- sässig. Mit Unterstützung von ZENNER wurden gleich drei Quartiere intelligent vernetzt und ein umfang- reiches Digitalisierungsprojekt gestartet. Dabei zeigte sich nicht nur die Leistungsfähigkeit von LoRaWAN, sondern auch die flexiblen Einsatzmöglichkeiten. Im Rahmen des Projektes wurden bis Juni 2021 insge- samt rund 2.100 Zähler und Sensoren des IoT-Spe- zialisten ZENNER und seiner Partner installiert. „Bei ZENNER haben wir die Produkte, aber auch das Know- how gefunden, um ein leistungsfähiges LoRaWAN- Netzwerk aufzubauen, diese Infrastruktur bestmög- lich zu nutzen und uns künftig als IoT-Dienstleister zu positionieren“, berichtet Sven Anders, Bereichsleiter Kundenservice bei den Stadtwerken Bernau, und ergänzt: „Die Digitalisierung ist dabei langfristig eine wichtige Säule.“ Um möglichst vielfältige Anwen- dungen erproben zu können, haben die Stadtwerke Bernau für ihr Projekt ganz unterschiedliche Quartiere gewählt: ein modernes Wohnquartier, ein Quartier mit gemischter Wohn- und Gewerbenutzung sowie das eigene Betriebsgelände samt öffentlichem Parkhaus. Waldquartier Friedenstal Das Waldquartier Friedenstal wird derzeit von der Firma Ehret + Klein als modernes Wohnquartier mit perfekter Anbindung an die Berliner Innenstadt Im StadtwerkeQuartier B45 entstand ein neues öffentliches Parkhaus. 7
Das Quartier am alten Gaskessel ist gleichzeitig Denkmalanlage. der Rauchwarnmelder durchzuführen. „Über eine und Sensoren übermitteln ihre Daten an ein Gateway, Schnittstelle integrieren wir die Zählerdaten direkt das auf dem alten Gaskessel montiert ist und einen in die Abrechnungssoftware und können so die Be- zentralen Punkt in Bernau bildet. triebskostenabrechnungen der Mehrfamilienhäuser besonders effizient erstellen“, sagt Sven Anders. StadtwerkeQuartier B45 Quartier „Am alten Gaswerk“ Das eigene Betriebsgelände der Stadtwerke Bernau, das StadtwerkeQuartier B45, umfasst wiederum ein Die gemischte Nutzung aus Wohnen und Gewerbe Verwaltungsgebäude, diverse Nebengebäude für zeichnet die Denkmalanlage der Stadtwerke, das technische Services, eine Fahrzeug- und Veranstal- Quartier „Am alten Gaswerk“, aus. Neben einem tungshalle sowie neben Park-, Zufahrts- und Freiflä- Wohn- und Bürogebäude gibt es hier auch einen alten chen auch das neuentstandene öffentliche Parkhaus. Gaskessel als technisches Denkmal und ein Ofenhaus, Erste Bodensensoren an den Parkplätzen zeigen das heute als Eventlocation und Tanzclub dient. Es ist an, ob die Parkplätze frei oder belegt sind – eine das ideale Umfeld, um via LoRaWAN Submetering von Funktion, die auch zur Überwachung von Rettungs- Wohn- und Gewerbeeinheiten umzusetzen und weite- wegen und Feuerwehrzufahrten genutzt werden re Use Cases zu testen, etwa die Zugangsberechtigung kann. Durch das Monitoring dieser sensiblen Flächen oder die Überwachung der Luftqualität. Die Zähler können falsch parkende Fahrzeuge präventiv entfernt 8
Smart City AUF DEM WEG ZUR SMART CITY Diese und weitere smarte und nachhaltige Anwendungen kommen in Bernau zum Einsatz Rauchwarnmelder Photovoltaik Monitoring der Luftqualität Smart City Bernau bei Berlin Parkplatzsensoren Submetering Elektromobilität werden. Sensoren in den Gebäuden messen Tempe- ratur, Luftfeuchtigkeit, Helligkeit und den CO2-Gehalt VIDEO ZUM THEMA der Luft. Werden beispielsweise beim CO2-Gehalt der Luft Grenzwerte überschritten, erhält der zuständige Smarte Quartiere mit LoRaWAN Mitarbeiter automatisch eine E-Mail mit der Erinne- bei Stadtwerke Bernau https://youtu.be/DIrB1c82pVM rung zu lüften. Wie sehr die Strategie der Stadtwerke auf Zukunftsfähigkeit ausgerichtet ist, zeigt sich auch daran, dass auf dem eigenen Gelände bereits Photovoltaikanlagen und ein Solar-Carport samt www.stadtwerke-bernau.de Speicher installiert sind. Aufbruch in die neue Messwelt Mit ihren Digitalisierungsprojekten verfolgen die Stadtwerke gleich mehrere Ziele: Sie wollen ihre Kernkompetenz Metering stärken, das Feld Smart Meter ausbauen und das Zusammenspiel von Tech- nologie, Prozessen und Rollen in der neuen Messwelt Die Projekte der Stadtwerke Bernau zahlen erproben. Zudem soll das Submetering erweitert und auf folgende UN-Ziele ein: zu einem tragfähigen Geschäftsmodell ausgebaut werden. Perspektivisch wollen die Stadtwerke auch neue Mehrwertlösungen wie Smart Energy, Smart Lighting, Smart Parking oder Smart Grid testen. Schließlich dienen die schlauen Quartiere als Refe- renz für lokale Stakeholder, potenzielle Neukunden und auch für die eigenen Mitarbeiter. 9
MIT SMART WASTE GEGEN DIE NO2-BELASTUNG Saubere Luft liegt den Bürgerinnen und Bürgern öffentlichen Standorten Depot-Container für die in Wuppertal besonders am Herzen. Nun wollen Wertstoffe Papier, Glas, Altkleider und Elektro-Klein- die Wuppertaler Stadtwerke mit einem IoT-Projekt geräte. Diese werden von der AWG aktuell in einem dazu einen Beitrag leisten. Alle Wertstoff-Container festen Turnus angefahren und geleert. Die Nachteile werden künftig füllstandbasiert und routenopti- der k alenderbasierten Leerung liegen auf der Hand: miert geleert, was Emissionen und Kosten senkt. An besonders oft frequentierten Standorten sind die Behälter häufig schon vor dem Leerungstermin Internet of Things (IoT)-Projekte zur Digitalisierung voll, so dass Wertstoffe teilweise davor abgestellt kommunaler Prozesse genießen bei allen Stake werden oder die Bürger andere Standorte ansteuern holdern meist große Akzeptanz. Das liegt maßgeb- müssen. Andere Container wiederum haben zum lich daran, dass mit überschaubaren Investitionen Turnustermin noch viel Aufnahmekapazität. Würde ein großer und nachhaltiger Nutzen für alle Be- man sie bedarfsorientiert leeren, d.h. in Abhängig- teiligten erzeugt wird, der ohne den Einsatz der keit vom tatsächlichen Füllstand, könnte man sowohl neuen Technologie nicht erschließbar wäre. Das Unordnung an ü berfüllten Containern vermeiden als gemeinsame Smart Waste-Projekt der Abfallwirt- auch – in Wuppertal besonders wichtig – die zu fah- schaftsgesellschaft mbH (AWG) und der Wuppertaler renden Kilometer der AWG-Fahrzeugflotte reduzieren Stadtwerke GmbH (WSW) ist dafür ein anschau- und damit die Stickstoffdioxid (NO2)-Emissionen im liches Beispiel. Im Stadtgebiet befinden sich an 441 Stadtgebiet reduzieren. 10
Smart City Elektromobilität Werkzeug für Smart City-Projekte IoT-Netz für weitere Anwendungen nutzbar Als sich die WSW-Mitarbeiter während der E-World Weitere LoRaWAN-basierte Anwendungen bei den 2020 am Messestand der ZENNER-Firmengruppe über WSW sind fernauslesbare Wärmemengenzähler Möglichkeiten der Digitalisierung informierten, er- im Fernwärmenetz und das Verfügbarmachen von kannten sie schnell, dass der IoT-Standard L oRaWAN Statusinformationen aus dem Mittelspannungs- als Werkzeug für die Umsetzung digitaler Smart City- netz. Außerdem sind Pilotprojekte in den Bereichen Projekte auch zum Hebel für die Reduktion der NO2- CO2-Messung, Submetering und bedarfsgerechter Emissionen werden könnte. Deshalb haben sie das Steuerung der Straßenbeleuchtung geplant. Vorteil- Smart Waste-Projekt als eines der ersten in Angriff haft: Für diese und weitere Anwendungen kann das genommen. Die Live-Daten liefern LoRaWAN-Füll- bereits bestehende LoRaWAN-Funknetz verwendet standsensoren, die in den Containern installiert wur- werden. den. Im Stadtgebiet verteilte IoT-Gateways sammeln die Füllstanddaten der Sensoren ein und leiten sie ins Auf all diesen Feldern verfügt ZENNER bereits Backendsystem weiter. Der gesamte LoRaWAN-ba- über – teils mit Partnern und Kunden entwickelte – sierte Datenverkehr ist dabei verschlüsselt. Lösungen und umfangreiche Projekterfahrung. Das Smart Waste-Projekt in Wuppertal ist dennoch keines Auf der von ZENNER entwickelten IoT-Plattform von der Stange: „Für uns ist es besonders interessant, ELEMENT laufen alle Daten zusammen, welche durch weil der Use Case Smart Waste dort in einem selten die Gateways gesendet werden. WSW entwickelte großen Maßstab ausgerollt wird“, kommentiert René ein eigenes Backend-System, das von der ELEMENT- Claussen, Leiter Geschäftsbereich IoT & Digitale Plattform in Echtzeit Daten erhält, daraus wertvolle Lösungen bei ZENNER. „Das bedeutet auch für uns Informationen generiert und aufbereitet. Darauf ba- spezifische neue Lerneffekte, die wir in kommende sierend kann neben der Füllstandüberwachung auch Projekte einfließen lassen.“ die flexible Routenplanung für die Wertstoffabfuhr errechnet werden, was dieses Digitalisierungsprojekt besonders nachhaltig macht. Projekterfahrungen stimmen zuversichtlich Das Projekt startete mit technischen Tests: Welche Sensoren eignen sich? Wie ist es vor Ort um Reichwei- te und Konnektivität der Sensoren und IoT-Gateways bestellt? Auf Basis der Ergebnisse haben ZENNER und WSW das IoT-Netz konzeptioniert und ausgerollt. Parallel entwickelte WSW das Dashboard für die Tou- renplanung. Nach ausgiebigen Tests ist das gesamte Füllstandsensoren melden, wenn die Tonne geleert werden muss. IoT-System nun in Betrieb – im ersten Schritt für alle Glas-Container im Stadtgebiet. Markus Hilkenbach, Vorsitzender der WSW-Geschäfts- MEHR ZUM THEMA führung, erklärt: „Der Aufbau einer flächendecken- www.wsw-online.de den LoRaWAN-Infrastruktur in Wuppertal ermöglicht www.awg-wuppertal.de uns die Umsetzung unterschiedlicher Anwendungs- fälle innerhalb der WSW-Unternehmensgruppe und zukünftig auch für externe Kunden. Gemeinsam Das Smart Waste-Projekt in Wuppertal mit der AWG digitalisieren wir nun die Füllstände zahlt auf folgende UN-Ziele ein: innerhalb der Depot-Container, beginnend mit den Glas-Containern. Auf dieser Basis optimieren wir die Routenplanung mit dem Ziel, Kosten einzusparen und einen Beitrag zur NO2-Reduktion im Stadtgebiet zu leisten. Dabei nutzen wir erfolgreich den LoRa- Network-Server von ZENNER.“ 11
SMARTE S ENSOREN FÜR G UTES KLIMA IM KLASSEN ZIMMER Das Internet der Dinge mit seinen modernen Sensoren und Übertragungsstandards wie LoRaWAN ermöglicht es, Gebäudedaten zu erhe- ben, zu analysieren und sie für einen effizienteren und sicheren Betrieb zu nutzen. In einem aktuellen Projekt haben AggerEnergie und ZENNER gemein- sam die Klassenräume aller Schulen der oberbergi- schen Stadt Wiehl mit CO2-Messtechnik ausgestattet und damit den Grundstein für das digitalisierte Gebäude gelegt. Die sogenannte CO2-Ampel m eldet, wenn die Luft im Klassenraum durch Lüften aus- getauscht werden muss. Das kommt nicht nur der Gesundheit der Schüler und Lehrkräfte zugute, sondern auch der Umwelt. Weitere IoT-Projekte, die AggerEnergie gemeinsam mit Partnern umsetzt, sind in Planung. Frische Luft regt nicht nur die Gehirnzellen an, sondern reduziert auch das Risiko, sich mit Krank- heiten zu infizieren. Das ist besonders in der Corona- Pandemie ein wichtiger Faktor. Aber auch für den Umweltschutz ist gezieltes und effizientes Lüften wichtig, um keine Energie durch unnötiges Heizen zu verschwenden. Deshalb haben AggerEnergie und ZENNER im Frühjahr 2021 die Klassenräume der sechs Wiehler Schulen mit Klimasensoren ausge- stattet. Sie erfassen laufend die CO2-Sättigung der Raumluft, denn diese gilt als verlässlicher Indikator für die Bewertung der Luftqualität. In wenigen Wochen von der Planung bis zum Betrieb Die Planung für die CO2-Ampel begann im November 2020 mit dem Ziel, den Gesundheitsschutz zu erhöhen, ineffizientes Lüften zu stoppen und so auch 12
Smart Building den Energieverbrauch zu senken. Als kompetenten Partner für die Umsetzung des Vorhabens holte sich die Stadt Wiehl den lokalen Energieversorger AggerEnergie ins Boot. Gemeinsam entwickelten sie einen konkreten Projektplan, der mit den Smart City- Spezialisten von ZENNER abgestimmt und umgesetzt wurde. Die Montage der batteriebetriebenen Multisensoren in den Klassenräumen erfolgte zwischen Dezember 2020 und März 2021 zunächst in der Sekundar- schule Bielstein. Sie messen unter anderem laufend den Kohlendioxid-Gehalt in der Raumluft sowie die Raumklimadaten und senden diese Informationen per Funk an ein zentrales LoRaWAN-Gateway. Anschließend werden die Daten im Backend-System Die CO2-Ampel meldet, wenn gelüftet werden muss. verarbeitet. Steigt der CO2-Gehalt über einen indi- viduell definierten Schwellenwert, leuchtet eine Warnlampe auf der Tafelseite des Klassenraums auf dass sie beliebig skalierbar sind. Auf der CO2-Ampel und gibt Lehrern und Schülern das Zeichen, dass aufbauend lässt sich beispielsweise die IoT-gestützte gelüftet werden muss. Sie erlischt erst, wenn in Temperatur- und Beleuchtungsüberwachung ausreichendem Maße gelüftet wurde und der Wert ergänzen, die den energieeffizienten Betrieb der wieder unterschritten wird. Liegenschaft unterstützt. Denkbar wäre außerdem eine Tür- und Fensterüberwachung zur Sicherung Seit April ist das System in Betrieb und kommt des Gebäudes“, erklärt Sascha Schmidt, Projekt- inzwischen in den 200 Klassenräumen aller Wiehler manager IoT bei ZENNER. Schulen zum Einsatz. Bei AggerEnergie fällt das Fazit zur Zusammenarbeit durchweg positiv aus: „ZENNER Die Stadt Wiehl geht mit diesem Projekt im Bereich diente bei diesem Projekt als hilfreicher Partner Gebäudemanagement den ersten Schritt in Rich- in den Bereichen Projektmanagement, Material- tung Smart City. Mit AggerEnergie hat sie einen beschaffung, technische Betreuung und Support. innovativen Partner an ihrer Seite. AggerEnergie, seit Zur Datenverarbeitung nutzen wir zudem die mehr als 90 Jahren zuverlässiger Energieversorger in ELEMENT IoT-Plattform von ZENNER. Durch die der Region, entwickelt sich kontinuierlich weiter zum schnelle und kompetente Beratung ließ sich das Smart City-Dienstleister und erweitert laufend das Projekt in kurzer Zeit realisieren“, freut sich Holger Lösungsportfolio. Thielmann, technischer Leiter bei AggerEnergie. Der erste Schritt in Richtung Smart City AggerEnergie sieht sich als aktiven Partner für eine sichere, lebenswerte Zukunft für die Menschen und MEHR ZUM THEMA Unternehmen in ihrer Region und will diese Rolle www.aggerenergie.de durch das Anbieten von Lösungen in den Bereichen Digitalisierung und Smart City weiter ausbauen. Das Projekt CO2-Ampel zahlt auf folgende Von der CO2-Ampel ist der Weg zur „smart school“ UN-Ziele ein: oder zum intelligenten Gebäude nicht mehr weit. Sobald die LoRaWAN-Infrastruktur steht, lassen sich über das Internet der Dinge zahlreiche weitere An- wendungsfälle umsetzen, die den Komfort und die Sicherheit für die Nutzer der Räume erhöhen und gleichzeitig das Facility-Management erleichtern. „Der große Vorteil von Digitalisierungsprojekten ist, 13
MEHR ZUM THEMA www.heiligenhaus.de/wetterdaten 14
Smart City HEILIGENHAUS Weitere Anwendungsfälle in Planung WETTER Die Erhebung der Wetterdaten ist erst der Anfang. Die Stadt und Stadtwerke Heiligenhaus entwickeln der- zeit weitere Anwendungsfälle, um die Digitalisierung STATIONEN voranzutreiben. Analog zu den Wetterdaten lässt sich auch die Luftqualität in Innenräumen mit Hilfe von MIT LORAWAN Sensoren messen. Optische und akustische Signale machen darauf aufmerksam, wenn der CO2-Gehalt in der Luft einen Grenzwert überschreitet und gelüftet werden sollte. Ein zentrales Thema ist die Erfassung auch von Ver- bräuchen, insbesondere von Strom und Gas. Mit Hilfe Die Stadt sowie die Stadtwerke Heiligenhaus von Echtzeitdaten direkt auf das Smartphone können haben gemeinsam mit ZENNER ein flächendecken- Bürgerinnen und Bürger ihren Verbrauch gezielt sen- des LoRaWAN-Netz errichtet. Damit legen sie den ken. Das schont nicht nur deren Geldbeutel, sondern Grundstein für zahlreiche Smart City-Lösungen. auch die Umwelt. Für die Stadtwerke sind insbeson- Der erste Anwendungsfall ist bereits umgesetzt: dere Sensoren wertvoll, die Leckagen im Wassernetz Zwei Wetterstationen erfassen laufend die Luftqua- schnell erkennen und melden. Darüber hinaus sind lität sowie die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit. perspektivisch Füllstandsensoren an Wertstoffcon- tainern, Fenster- und Türkontakte für den Einbruch- Die Stadt Heiligenhaus liegt im Herzen von schutz oder auch Parkplatzsensoren als Grundlage Nordrhein-Westfalen, nur jeweils rund 20 Kilome- für ein Leitsystem denkbar. Jens Matics, Projektleiter ter entfernt von den Metropolen Düsseldorf, Essen bei den Stadtwerken Heiligenhaus, fasst das Potenzial und Wuppertal. Obwohl sie mit rund 28.000 Ein- folgendermaßen zusammen: „Viele bisher manuelle wohnern zu den kleineren Städten der Region zählt, Abläufe können ohne großen Aufwand digitalisiert ist sie mit ihrem flächendeckenden LoRaWAN-Netz werden. Die Smart City und ihre zahlreichen Anwen- ein digitaler Vorreiter. Das Funknetz ermöglicht, dungsfälle sind ein sehr spannendes Zukunftsthema.“ Energie-, Klima- und Mobilitätsdaten aus der Ferne zu erfassen. Dazu werden je nach Anwendungsfall Sensoren innerhalb der Stadt platziert, die laufend Daten an zentrale Gateways senden. Diese wiede- VISUALISIERUNG MIT IDA FLEX rum übertragen die Daten an eine Plattform, wo sie visualisiert und vom Nutzer abgerufen werden. Mit IDa flex können Daten individuell und in Darauf aufbauend stellt die Stadt ihren Bürgerinnen Echtzeit dargestellt und aufbereitet werden. und Bürgern hilfreiche Services zur Verfügung, die Eine große Bibliothek mit Visualisierungs- und die Lebensqualität e rhöhen. Alarmfunktionen erleichtert das Erstellen des persönlichen Dashboards. Bei IDa flex handelt Live-Wetterdaten als Pilotprojekt es sich um eine White-Label-Lösung, die vollständig in die ZENNER-Plattform ELEMENT Der erste Anwendungsfall, den die Stadt Heiligenhaus IOT integriert ist. mit Hilfe des LoRaWAN-Netzes realisiert hat, sind Live-Wetterdaten. An zwei zentralen Orten, nämlich am Rathausplatz und an der Abtsküche, sind in einer Das Projekt in Heiligenhaus zahlt auf folgende Höhe von 2,50m batteriebetriebene Wetterstationen UN-Ziele ein: installiert. Sie erheben im 10-Minuten-Takt Informati- onen zum CO2-Gehalt in der Luft, zur Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Die Bürgerinnen und Bürger können die Wetterdaten jederzeit auf der Website der Stadt abrufen. Übersichtliche Diagramme visualisieren die Messgrößen, der Betrachtungszeitraum lässt sich individuell anpassen. 15
SCHWIMMBÄDER EFFIZIENTER BETREIBEN Die Digitalisierung liefert kommunalen Bäder- Bilddaten von mehreren Kameras analysiert. Die er- betrieben wertvolle Daten. Sinnvoll verarbeitet, stellten Bilder werden nicht gespeichert, sodass eine lassen sich damit viele Parameter überwachen datenschutzkonforme Verwendung sichergestellt ist. und Prozesse automatisieren. Die LPDG (Lehmann Die Methode berücksichtigt die unterschiedlichen Pioneers + Digital GmbH) hat sich auf die Themen Arten von Schwimmbecken durch eine entsprechen- Digitalisierung, Datenanalyse und Automatisierung de Aggregation der Daten. spezialisiert und im Bäderbereich erfolgreiche Projekte realisiert. Auf die beschriebene Weise lassen sich durch Ob- jekterkennung in den Bilddaten und durch Einsatz Die Digitalisierung und Datenanalysen bieten das künstlicher neuronaler Netze exakte Zeitreihenanaly- Potenzial, den Bäderbetrieb deutlich effizienter zu sen der Beckenbelegung mit Zählung der Schwimmer gestalten. Digitale Prozesse erleichtern zum Bei- (Durchschnitt, Maximum und Minimum) erstellen. spiel durch „vorausschauende Wartung (Predictive Daraus können durch ein prädiktives Modell auf der Maintenance)“ die aufwändige Instandhaltung, tra- Grundlage maschinellen Lernens Vorhersagen zur gen zu Kosteneinsparungen bei, wenn beispielsweise Beckenbelegung getroffen werden. Mit den Daten ist ein technischer Defekt verhindert werden kann, und auch eine Anzeige der Beckenbelegung auf der Web- bieten noch weitere umfangreiche Optimierungs- seite des Schwimmbades nahezu in Echtzeit möglich möglichkeiten. und gibt so den Bürgern notwendige Informationen zur Planung ihres Besuches. Zudem unterstützt die Beckenbelegung auf einen Blick Integration von externen Wetterdaten in das Ana- lysemodell eine vorausschauende Prognose der zu Ein wichtiger Faktor beim Bäderbetrieb ist die erwartenden Hallenbad- bzw. Freibadbesucher. Beckenbelegung. Sie lässt sich mit Hilfe Künstlicher Intelligenz (KI) erfassen und auf der LPDG Analytics- Die aus dem gesamten Verfahren gewonnenen Ana- Plattform darstellen. LPDG ermöglicht dabei Über- lysen ermöglichen eine Optimierung der Becken- blick- und Detailanalysen für flexible Zeiträume. belegung, beispielsweise durch die Erweiterung von Durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz werden Kursangeboten, oder eine Optimierung interner, be- Die erfassten Daten können beispielsweise auf der Webseite des Schwimmbades angezeigt werden. 16
Smart City Illustration des Gesamtprozesses 1 Aufnahme 2 Temporäre Ablage 3 Bildanalyse 4 Speicherung 6 Langfristige Analyse, der Trendermittlung etc. Ergebnisse 5 Datensatz (Beispiel): Veröffentlichung Datum und Zeit: Bad: Becken: Anzahl Schwimmer: 2021-11-29 15:15:00 Schwimmzentrum Sportbecken 12 2021-11-29 15:00:00 Schwimmzentrum Sportbecken 10 2021-11-29 14:45:00 Schwimmzentrum Sportbecken 9 Mit intelligenten Prozessen lässt sich die Beckenbelegung automatisch erfassen. triebswirtschaftlicher Prozesse wie Personalplanung Daten, also Kalender- und Wetterdaten, ergänzen das und der Planung der benötigten Chlormenge. Die Modell. So haben wir es schrittweise erweitert.“ LPDG Analytics-Plattform bietet auch die Möglichkeit, Der Aufbau eines Prognosemodells zur Vorhersage Sensordaten aus Gebäudeleittechniksystemen zur der Auslastung und die Einbindung der Prognoseda- Optimierung des Energieverbrauchs zu analysieren. ten in das Datenmodell schlossen die Einführung des Das neue Analyseverfahren der LPDG liefert neben Analyseverfahrens im Schwimmzentrum Itzehoe ab. wichtigen Erkenntnissen für den Bäderbetreiber auch einen Mehrwert für die Menschen in der Region. Das Projekt zeigt, dass Themen wie Data Analytics, maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz keine Best Case: Schwimmzentrum Itzehoe Zukunftsmusik sind. Sie werden immer mehr zu einer Massenanwendung, die Stadtwerke, kommunale Ver- Gemeinsam mit der Stadtwerke Steinburg GmbH sorger und vor allem den Bürger unterstützt. (Stadtwerke Glückstadt, Itzehoe, Wilster und Bruns- büttel) hat die LPDG im Rahmen der digitalen Nordal- lianz das Verfahren im Schwimmzentrum Itzehoe er- folgreich umgesetzt. Seit rund zwei Jahren analysiert MEHR ZUM THEMA die Plattform LPDG Analytics die Beckenauslastung. www.lpdg.io „Im ersten Projektschritt haben wir die Kameras ins- talliert und die digitale Objekterkennung mit Künst- Das Projekt Data Analytics im Bäderbetrieb licher Intelligenz implementiert. Das ermöglicht, dass zahlt auf folgende UN-Ziele ein: die Analytics-Plattform im Minutentakt die Becken- belegung speichern kann“, erklärt Matthias Hinkel- mann, Managing Director LPDG. „Basierend auf den gewonnenen Daten haben wir im nächsten Schritt ein Analysemodell und die dazu passenden Visualisierungen erarbeitet. Externe 17
ZENNER ENTWICKELT NEUES SMART CITY-DASHBOARD Viele Städte und Gemeinden haben den digitalen die Modernisierung und Dekarbonisierung öffent- Wandlungsprozess gestartet und arbeiten intensiv licher Liegenschaften. Neue Technologien wie das an zukunftsfähigen Smart City-Konzepten. ZENNER Internet der Dinge (IoT) helfen dabei, Transparenz zu unterstützt sie dabei mit dem neuentwickelten schaffen und wichtige Informationen bereitzustellen, Smart City-Dashboard, das die Einführung und um so beispielsweise Gebäude energieeffizienter zu Nutzung innovativer Anwendungsfälle besonders machen, ökologischer zu bewirtschaften, die Umwelt einfach und komfortabel gestaltet. zu schützen und damit auch die Lebensqualität der Bürger zu verbessern. Klimaschutz, Nachhaltigkeit, Mobilität und Digitali- sierung sind zurzeit die wichtigsten Handlungsfelder Der Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit steht meist in der Stadt- und Quartiersplanung. Im Mittelpunkt auch im Mittelpunkt bei der Entwicklung smarter der Agenda stehen der nachhaltige Umgang mit IoT-Lösungen von ZENNER. Das Portfolio bietet Ressourcen, der Umbau des Mobilitätssektors oder speziell für Kommunen Lösungen wie die smarte Mit dem Smart City-Dashboard behalten User alle ihre Anwendungen im Blick. 18
Smart City Abfallwirtschaft (Smart Waste, S. 10), das Monito- Mittels verschiedener Automatismen können zudem ring von Pegelständen, Anwendungen im Bereich kritische oder ungewöhnliche Zustände gemeldet der Gebäude-Energieeffizienz oder Lösungen zur werden – beispielsweise bei der Überwachung von Verkehrsflussüberwachung. Pegelständen oder beim Monitoring des CO2-Gehalts in Räumen. Die einfache Navigation ermöglicht das Alle IoT-Anwendungen im Überblick schnelle Auswerten von historischen und Echtzeit- Informationen. Auch die Bürgerinnen und Bürger Mit dem neuen, modularen Smart City-Dashboard bekommen ein „Schaufenster“ zu den Daten der von ZENNER können nun viele verschiedene smarten und vernetzten Stadt. Anwendungsfälle aus der Smart City kombiniert werden. Der Nutzer erhält über das Open-Source- basierte und White-Label-fähige Dashboard wich- tige Schlüsselinformationen zu den betrachteten VIDEO ZUM THEMA Bereichen. Über eine einfach zu bedienende Web-Oberfläche kann direkt zu der gewünschten ZENNER News gesamt Anwendung navigiert werden. https://youtu.be/0uePVCnicW0 René Claussen, Leiter des Geschäftsbereichs IoT & Digitale Lösungen bei ZENNER International, er- läutert: „Das Smart City-Dashboard dient dazu, den WEBINARE ZUM THEMA Gesamtüberblick über die in der Stadt umgesetzten IoT-Anwendungen zu erhalten. Parallel können natür- · Digitale Infrastruktur mit ZENNER lich ausgewählte Stakeholder auf Informationen zu- 17.2.2022 greifen. Dazu gehören beispielsweise Informationen zum Füllstand von Müllcontainern, die an den lokalen · Smart Citys – Konzepte Entsorger übermittelt werden, oder Taupunktinfor- verwirklichen mit IoT mationen für den kommunalen Winterdienst. Das Dashboard ist generisch entwickelt und wird indivi- Aktuelle Termine unter www.zenner.de/events duell auf die Gegebenheiten vor Ort angepasst.“ Die Kartenansicht ermöglicht einen optimalen Überblick. 19
DIGITALER ROLLOUT IN DER WASSERWIRTSCHAFT Wasserzähler automatisiert auslesen und über- Um über die reine Verbrauchserfassung hinaus wachen, Fehlfunktionen und Leckagen frühzeitig digitale Mehrwerte mit LoRaWAN (Long Range Wide bemerken, Wasserqualität und Pegelstände kon- Area Network) zu bieten, hat ZENNER sein Portfolio trollieren oder Hochwassergefahren automatisch um zahlreiche smarte Sensoren ergänzt, mit denen erkennen – das Internet of Things (IoT) mit dem sich viele Anwendungsfälle im Bereich der Wasser- Funkstandard LoRaWAN bietet Wasserversorgern wirtschaft umsetzen lassen. Außerdem unterstützt und Stadtwerken viele Vorteile und die Möglichkeit, ZENNER seine Kunden beim Aufbau und Betrieb neue Services zu entwickeln. eigener LoRaWAN-Netze. Mit LoRaWAN lassen sich die Daten tausender Zähler und Sensoren kosten- Versorger halten mit der Digitalisierung neue und energiesparend in kürzester Zeit und über weite Werkzeuge in der Hand, die viele Prozesse in der Strecken hinweg übertragen und auf entsprechen- Verbrauchserfassung und -abrechnung sowie in den Plattformen digital verarbeiten. Einige hundert anderen Bereichen der Wasserwirtschaft von Grund Stadtwerke und Kommunen haben inzwischen solche auf verändern, die Umwelt schonen und Nachhaltig- Netze aufgebaut und nutzen die smarte Technologie. keit erzeugen. ZENNER bietet nahezu sein gesamtes Dort, wo ein Netz bereits vorhanden ist, lassen sich Wasser- und Wärmezählerprogramm mit LoRaWAN- neue Geräte, Sensoren und Anwendungen besonders Funkmodulen an. effizient integrieren. 20
Messtechnik LORAWAN LoRaWAN ist eine Internet of Things (IoT)- Technologie und eignet sich vor allem für die Übertragung kleiner Datenmengen wie Messdaten über weite Entfernungen. Die Funkfrequenzen durchdringen sogar dicke Gemäuer, weshalb LoRaWAN für den Einsatz in Städten, in Kellerräumen und eben auch in Zählerschächten optimal ist. Dafür werden Verbrauchszähler und Sensoren mit besonders effizienten, batteriebetriebenen Funkmodulen ausgestattet, deren Batterien mehrere Jahre lang halten. Die Messwerte werden per Funk von den Zählern zu einem IoT-Gateway und von dort via Mobilfunk LoRaWAN macht manuelle Schachtzählerauslesungen überflüssig. in die Backendsysteme von Versorgern oder Abrechnungsdienstleistern übertragen, wo die Daten zur weiteren Verarbeitung zur Verfügung Digitale Verbrauchserfassung stehen. Wie hoch der Effizienzgewinn der Digitalisierung sein kann, zeigt sich beispielsweise bei der automati- sierten Auslesung von Zählern. Wenn kein Ableser nen. Bei der smarten Leckage-Prävention wird ein mehr vor Ort die Zählerstände erfassen muss, spart LoRaWAN-fähiger Wasserzähler mit einem smarten dies dem Versorger Zeit und Geld. Zudem schont es Ventil vernetzt. Stellt das Backendsystem fest, dass die Umwelt, da durch weniger Fahrten gleichzeitig ein voreingestellter Durchfluss-Maximalwert ver- CO2 eingespart wird. letzt wird, sendet die Plattform ein Signal an das smarte Ventil, das daraufhin automatisch schließt Vor allem die manuelle Ablesung von Schachtzählern und den Wasserfluss stoppt. So lassen sich im Falle stellt Wasserversorger regelmäßig vor große Heraus- eines Defektes oder Rohrbruchs kostspielige Wasser- forderungen. Laut geltenden Arbeitsschutzricht- schäden und Nutzungsausfälle durch Reparaturen linien müssen aus Sicherheitsgründen immer zwei vermeiden. Das Alarm- und Störmanagement meldet Personen gemeinsam die Schachtzähler ablesen den Vorgang per E-Mail und SMS an die im System und den geöffneten Schacht absichern, damit kein hinterlegten Personen. Dritter zu Schaden kommt. Der Arbeitsaufwand ist umso größer, je häufiger die Zähler ausgelesen werden müssen. Mit LoRaWAN gehört dieses um- ständliche Verfahren der Vergangenheit an. Zähler und Sensoren, die an unzugänglichen Orten instal- liert sind, lassen sich damit einfach und zuverlässig funkbasiert auslesen. Die Schachtzählerauslesung per LoRaWAN ist für Wasserversorger zudem ein ideales Einstiegsszenario in die IoT-Welt mit unmittelbar spürbarem Nutzeffekt. Schäden durch Wasserrohrbruch vermeiden Die smarte und LoRaWAN-basierte Leckage-Präven- tion, die ZENNER gemeinsam mit der Aachener regio iT GmbH entwickelt hat, ist ein weiteres Beispiel, wie mit Hilfe der LoRaWAN-Technologie datenbasiert Mehrwerte und Nutzeffekte realisiert werden kön- Die Leckage-Prävention verhindert große Wasserschäden. 21
Smarte Überwachung der Pegelstandsmessung und Wasserqualität mit LoRaWAN Hochwasserschutz mit LoRaWAN Mit LoRaWAN lassen sich nicht nur Zählerstände und Auch in Deutschland kommt es seit einigen Jahren Verbräuche übertragen. Kommunen können auch die immer häufiger zu extremen Wettersituationen. Wasserqualität ihrer Gewässer und Wasserspeicher Hitzeperioden sorgen für einen niedrigen Grund- durchgängig und zuverlässig überwachen. wasserspiegel. Das gefährdet vielerorts den Baum- bestand, was enorme wirtschaftliche Schäden Die manuelle Prüfung der Wasserqualität ist perso- erzeugt und der Umwelt schadet. Andere Wetter- nal- und kostenintensiv. Da oft großflächige Mes- phänomene wie Starkregen in Verbindung mit hef- sungen erforderlich sind, bieten sich automatisierte tigen Gewittern sorgen ebenfalls häufig für enorme Verfahren an. Mit intelligenten IoT-Sensoren werden Schäden. die Daten zur Wasserqualität regelmäßig über ein LoRaWAN-Netz übertragen. Werden bestimm- Im Gegensatz zu Hochwasser an größeren Flüssen te Grenzwerte überschritten, sendet das System sind Ort und Zeitpunkt kaum vorherzusagen. Viele automatisch Alarmmitteilungen. Die IoT-Sensoren Kommunen überwachen mit Hilfe des Internets von ZENNER messen u.a. Parameter wie Leitfähig- der Dinge daher die Pegelstände von stehenden keit, Temperatur, Wasserstand, gelösten Sauerstoff, Gewässern, Fließgewässern oder des Grund- pH-Wert oder den Nitratgehalt. Dadurch ist eine wassers. Sei es das Hochwasser unter einer Veränderung der Wasserqualität zeitnah und ohne Unterführung, ein kurz vor dem Überlauf stehendes zeitliche Verzögerung bemerkbar. Das ist vor allem im Regenrückhaltebecken oder das Eindringen des Sommer hilfreich, wenn sich bei steigender Wasser- ansteigenden Hochwassers in Geschäfts- und temperatur Blaualgen bilden, die den Fischbestand in Wohnhäuser – gerade Sensoren an unzugänglichen Binnengewässern gefährden. Wird die Zunahme der Orten können mit Hilfe von LoRaWAN zuverlässig Blaualgen früh erkannt, können rechtzeitig Gegen- ausgelesen werden. Die Nutzer erhalten die Daten maßnahmen ergriffen werden. Damit leistet die der Pegelstände via LoRaWAN in Echtzeit, identi- IoT-Lösung einen großen Anteil zum Umweltschutz. fizieren frühzeitig mögliche Gefahrenbereiche und erhalten automatische Status- und Warnmeldungen. Außer der Überwachung der Wasserqualität gibt Stadtwerke, Feuerwehr oder Technisches Hilfswerk es auch im Bereich Starkregen- und Hochwasser- können sofort eingreifen und das Problem beheben – management interessante IoT-Anwendungsfelder im im Idealfall bevor größere Schäden entstehen oder Themenumfeld Wasser. Leib und Leben in Gefahr sind. Smarte Sensoren erheben regelmäßig die Wasserqualität. Pegelstandsensoren sind für den Hochwasserschutz unerlässlich. 22
Messtechnik DIE SMARTEN SENSOREN UND MESSGERÄTE VON ZENNER Die Wasserqualität lässt sich mit entsprechenden Sensoren überwachen. Der Ultraschall-Wasserzähler Mit Pegelstandsensoren die IUW ermöglicht präzise Grundwasserstände und Gewässer Messdatenerfassung. immer im Blick behalten. Ein Netz für viele Anwendungen VIDEOS ZUM THEMA Das LoRaWAN-Funknetz kann der Versorger je nach Bebauungsdichte selbst ausgestalten und Fernauslesung von Schachtzählern mit Erreichbarkeitstests prüfen, indem er die mit dem Internet of Things https://youtu.be/cNKw3hcan2g IoT-Gateways bedarfsgerecht im Stadtgebiet plat- ziert. So können Versorger in ihren Städten schnell und einfach flächendeckende LoRaWAN-Funknetze Der Ultraschall-Wasserzähler IUW aufbauen. Das ist nicht zuletzt deshalb sinnvoll, weil https://youtu.be/SEjFnmY-1RU mit der LoRaWAN-Technologie viele andere smarte Anwendungen im Bereich der Fernüberwachung und Fernsteuerung möglich sind. WEBINAR ZUM THEMA IoT-Forum Smart Devices – redundante Hochwasser- und Die Digitalisierung der Wasserwirtschaft zahlt Wasserqualitätsüberwachung auf folgende UN-Ziele ein: mit LoRaWAN 25.01.2022 www.zenner.de/messtechnik-und-sensorik/wasser 23
IEMETAS: GEMEINSAM FÜR DIE ZUKUNFT DER E LEKTROMOBILITÄT Im Forschungsprojekt „ieMETaS“ (intelligent den regulatorischen Anforderungen entsprechen e-Mobility, Energy & IoT aus dem Saarland) gehen und den Nutzern öffentlicher Ladeinfrastrukturen mehrere Unternehmen unter der Projektleitung von Mehrwert bieten. ZENNER der Frage nach: Wie lässt sich die Lade infrastruktur für Elektrofahrzeuge netzdienlich ieMETaS entwickelt netzdienliches steuern und gleichzeitig Mehrwert mittels Internet Lastmanagement of Things (IoT)-Anwendungen generieren? Im Forschungsprojekt „ieMETaS“ entwickelt eine Die Bundesregierung hat das Ziel definiert, den Ver- Gruppe von Unternehmen im Innovationszentrum kehrssektor nachhaltig zu dekarbonisieren. Dabei East Side Fab in Saarbrücken das ideale Zusammen- setzt sie auf E-Mobilität: Bis im Jahr 2030 sollen bis zu spiel der Komponenten, die dafür notwendig sind: zehn Millionen Elektrofahrzeuge zugelassen sein und eine sichere Datenübertragung über das Smart Meter eine Million öffentliche und private Ladepunkte zur Gateway (SMGW), netzdienliches Schalten über ein Verfügung stehen. Dabei muss das Aufladen nicht nur CLS-Gateway (Controllable Local System) gemäß technisch einwandfrei funktionieren. Es muss auch §14a Energiewirtschaftsgesetz und Ladesäulenver- ordnung, smart vernetzte Ladeinfrastruktur und Möglichkeiten zur intelligenten Datenanalyse. Ziel ist, Ladeinfrastrukturen BSI-konform mittels digita- ler Protokolle zu steuern (weitere Informationen zur neuen Ladesäulenverordnung ab S. 26). Dr. Jan-Philipp Exner, Projektingenieur Smart City bei ZENNER, ist von Anfang an in das Projekt involviert: „Mit ieMETaS erforschen wir, wie ein netzdienliches Lastmanagement optimal gestaltet werden kann und dabei gleichzeitig den regulatorischen Anforderun- gen gerecht wird, um die verfügbaren regenerativen Energiequellen bestmöglich zu nutzen.“ Die Forschungsgruppe geht aber nicht nur den An- EAST SIDE FAB – SAARBRÜCKEN forderungen auf den Grund, die es für die Einbindung von E-Mobilität in die künftige Infrastruktur digitaler Das saarländische East Side Fab bietet Unter Energienetze braucht. Sie testet auch die Vorteile nehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen eines IoT-Netzes (LoRaWAN) mit Hilfe der Plattform Raum und ein Netzwerk für gemeinsame For Element IoT von ZENNER zur Überwachung des Vor- schung und Innovationen. In diesem „Denkwerk“ felds, also der Parkfläche vor der Ladesäule. entstehen zukunftsfähige und zukunftsorientierte Produkte und Lösungen. Am Projekt „ieMETaS“ Integrierte und sektorenübergreifende Lösung sind beteiligt: ZENNER International GmbH & Co. KG, aktiver EMT GmbH, hager group, co.met ieMETaS folgt dem Konzept, sektorenübergreifend GmbH, GP Joule GmbH und izes gGmbH. verschiedene Sensordaten zu erfassen und zu ana- lysieren („Das Sehen und Verstehen“). Darauf auf- 24
E-Mobilität bauend realisieren die beteiligten Unternehmen ein rechtskonformes Steuern („Das Handeln“). Zudem INTELLIGENTE STEUERUNG untersuchen sie, wie die Informationen über das DER LADEINFRASTRUKTUR Internet der Dinge in die Smart City mit ihren vernetz- ten Verkehrssystemen eingebunden werden können. Dazu braucht es diese Komponenten und Rollen: Ziel ist eine integrierte Lösung, die die netzseitige Anbindung, die sensorbasierte Zustandserfassung • E-Mobility Provider (eMSP) und Charge des Vorfelds und das Lademanagement zusammen- Point Operator (CPO) verwalten sowohl die führt. Dr. Exner erklärt: „Mit ieMETaS erarbeiten wir Ladeinfrastruktur als auch Kundendaten die Blaupause für die Kommunikationsstruktur der und vernetzen diese für die Abrechnung von vernetzten Smart City, in der die Sektoren Verkehr Ladevorgängen. und Energie integriert betrachtet werden. Außer- • Gateway Administrator (GWA), passiver EMT dem kombiniert ieMETaS Anwendungen sowohl im (pEMT) und aktiver EMT (aEMT) erfassen mit unregulierten Bereich des Internets der Dinge mit einem intelligenten Messsystem die Messwerte energiewirtschaftlichen Anwendungen im regulierten und steuern die Ladeinfrastruktur über die Bereich.“ Infrastruktur des aktiven EMT. • IoT-basierte Smart Parking-Lösung: Auf Basis der bisherigen Erkenntnisse lässt sich heute Moderne Vorfeldsensorik erkennt, wenn schon festhalten: Das Energienetz der Zukunft kann ein PKW mit Verbrennungsmotor einen nur stabil betrieben werden, wenn es intelligent Ladeplatz blockiert oder ein E-Fahrzeug die gesteuert wird. Das bedeutet: Das Netz muss bedarfs- Stellfläche über den Ladevorgang hinaus gerecht auf die jeweilige Situation, wenn z. B. diverse als günstige Parkmöglichkeit nutzt. Ein Erzeuger erneuerbare Energien im Netz produzieren Backendsystem visualisiert Informationen und gleichzeitig Autos an Ladestationen aufgeladen wie die Ladeplatzbelegung, die mithilfe eines werden, reagieren können. Schließlich ist der Erfolg persönlichen Dashboards abrufbar sind. der elektrischen Mobilität an die Verfügbarkeit von Theoretisch sind über diesen Weg weitere Lademöglichkeiten geknüpft. Anbindungen an integrierte Mobilitätssysteme Die nächsten Schritte denkbar. Was die Projektbeteiligten in der Theorie entwickelt haben, wird im nächsten Schritt in der Praxis getestet. Dabei kommen fest installierte Ladesäulen im öffentli- chen und privaten Raum zum Einsatz. Beliebig aus- gewählte Autofahrer mit unterschiedlichen Nutzungs- VIDEO ZUM THEMA gewohnheiten laden ihre Fahrzeuge dort auf. Zudem erproben die Projektbeteiligten, wie sich die entwi- ieMETaS ckelte Lösung strategisch und operationell in Smart https://youtu.be/cjeKt4peiEc City- und Smart Mobility-Projekte integrieren lässt. „ieMETaS hat zurzeit noch den Status Quo des Netzes im Fokus. Perspektivisch sollen auch künftige Ein- www.zenner.de/news flussfaktoren Bestandteil des intelligenten Systems sein, ganz im Sinne einer vorausschauenden Netzop- timierung“, erklärt Dr. Dieter Varelmann, Key Account Das Projekt ieMETaS zahlt auf folgende Manager bei der aktiver EMT GmbH. „Dazu gehört UN-Ziele ein: beispielsweise das Einbeziehen von Wetterprogno- sen und die Auswertung mit Hilfe von Datenanalysen und Künstlicher Intelligenz (KI). Schließlich bedeutet mehr Sonne mehr Solarstrom im Netz, mehr Wind entsprechend mehr Windstrom.“ So kann künftig besser prognostiziert werden, wie das Stromnetz effizient und sicher funktionieren kann. 25
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