SOLINK - TECHNISCHE DOKUMENTATION - Consolar Solare Energiesysteme GmbH
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TECHNISCHE DOKUMENTATION SOLINK Die Energiequelle für Wärmepumpen Anwendung • Einsatz Besondere Vorteile SOLINK stellt neben Erdsonden/Erdreichwärmetauschern • Hocheffizientes klimafreundliches System und Außenluftverdampfern einen dritten neuen Typ der • Vollständige Wärmeversorgung für Sole-Wärmepumpen Wärme-quelle für Wärmepumpen dar und kommt sowohl • Direkte Stromquelle für Wärmepumpe in Ein- als auch Mehrfamilienhäusern sowie Büro- und • Vollständige Produktion des zum Heizen benötigten Gewerbegebäu-den zum Einsatz, insbesondere in folgen- Stroms über das Jahr möglich den Fällen: • Erhöhung des PV-Ertrags durch PV-Modul-Kühlung • Erfüllung von Auflagen bzgl. Mindestanteil erneuerbarer • Lautloser Betrieb Energie • Hocheffizientes Heizsystems ohne Erdarbeiten Eine weitere Anwendung ist die Erneuerung von alten Wär- mepumpenheizungen: • Regenerierung von z. B. nach Wärmepumpenaustausch zu klein dimensionierten Erdsonden TD_SOLINK_2020_02_14_mr_380
T D - S O L I N K : Inhalt Inhalt 1 Anschluss an Wärmepumpe..................... 2 1.1 Geeignete Wärmepumpen........................ 2 1.2 Begrenzung der Sole-Temperatur.............. 2 1.3 Enteisung und Schneeabrutschen............... 2 1.4 SOLUS II PVT - Kombispeicher.................. 2 1.5 VARICAL - Pufferspeicher......................... 3 1.6 Hybridbetrieb mit Kessel........................... 3 1.7 Kopplung mit Erdsonde, Erdreichwärme- tauscher oder kalter Nahwärme................ 3 1.8 CONTROL 602 SOLINK........................... 3 1.9 Hydraulikschemata.................................. 3 1.10 Anschluss Heizkreis-Seite......................... 8 1.11 Gebäudekühlung (in Vorbereitung)............ 8 2 Dimensionierung.................................... 8 2.1 Wärmepumpenleistung............................ 8 2.2 Kollektorfläche........................................ 8 2.3 Kollektorfelder......................................... 9 2.4 Dach, Abstände der Kollektorreihen, Schnee................................................... 9 2.5 Simulation............................................ 11 2.6 Hydraulikauslegung............................... 11 2.7 Ausdehnungsgefäß................................ 12 2.8 Auslegung PV-Feld................................ 12 3 Gebäudeintergration, Leitung, Montagezubehör.................................. 12 3.1 Wärmepumpenleistung.......................... 12 3.2 Kollektorfläche...................................... 12 4 Kollektor- und Montagemaße................ 15 4.1 Kollektormaße....................................... 15 4.2 Montagesystem..................................... 15 4.3 Feld- und Anschlussmaße....................... 16 5 Technische Daten.................................. 17 6 Zulassung, Förderung........................... 17 6.1 Solar Keymark...................................... 17 6.2 Hagelbeständigkeit, Hagelklasse............. 17 6.3 BAFA-Förderung (Deutschland)............... 17 6.4 EPC-Zertifikat (Niederlande)................... 17 6.5 Patent................................................... 17
TD SOLINK 1.3 Enteisung und Schneeabrutschen 1 Anschluss an Wärmepumpe Die SOLINK-Module sind so konzipiert, dass auch bei tie- SOLINK-Module werden anstelle von Erdreichwärmetau- fen Betriebstemperaturen die Vereisung auf der Vordersei- schern an einer Sole-Wärmepumpe angeschlossen. te und somit PV-Ertragseinbußen minimiert sind. Die Ver- eisung des Wärmetauschers auf der Rückseite ist i. d. R. unkritisch. Für einen effizienten Betrieb wird dennoch ins- besondere für monovalente Anlagen eine hydraulische und regelungstechnische Integration empfohlen, bei der das Modul bei Bedarf enteist werden kann. Über die glei- che Funktion wird auch das Abrutschen von evtl. vorhan- denem Schnee auf der Oberseite ausgelöst. Damit wird der Stromertrag gegenüber Standard-PV-Modulen im Winter weiter erhöht. Die im SOLINK-Regler (s. 1.8) implementierte Enteisungs- funktion löst automatisch in Abhängigkeit der Betriebs- und Außentemperaturen aus, i. d. R. maximal einmal am Tag. Falls zu dieser Zeit Schnee auf den Kollektoren liegt, wird hierdurch gleichzeitig Schneeantauen und Abrut- schen ausgelöst. Die Schneeabrutschfunktion kann zusätz- lich bei Bedarf von Hand gestartet werden. Falls die Erfas- sung des PV-Ertrags mit dem SOLINK-Regler gewählt wur- de, erfolgt sie automatisch bei fehlendem PV-Ertrag. Zur Enteisung bzw. zum Schneeantauen wird vom Hei- zungspufferbereich des Speichers über einen internen oder externen Wärmetauscher erwärmte Sole durch die Kollekt- oren gepumpt, siehe 1.9. 1.1 Geeignete Wärmepumpen SOLINK-Module sind für den Betrieb mit ausgewählten 1.4 SOLUS II PVT - Kombispeicher Standard-Sole-Wärmepumpen vorgesehen. Für eine hohe Effizienz, d. h. minimierten Betrieb einer Ein Kombispeicher bringt folgende Vorteile gegenüber Zusatz-Elektroheizung, sollte die minimal zulässige Sole- einem getrennten Warmwasser- und Pufferspeicher: Eintrittstemperatur möglichst tief sein: entsprechend der - reduzierter Platzbedarf tiefsten Lufttemperaturen der Region, wo die Anlage be- - reduzierte Wärmeverluste trieben werden soll. Bei minimalen Außentemperaturen von -10 °C ... -12 °C: - Speicherung von Überschussenergie bei Ener- giemanagement und automatische Nutzung auch Min. Soleeintrittstemperatur ≤ -15 °C für Warmwasser Bei Hybridanlagen – z. B. Kombination einer SOLINK- - schnelleres Nachheizen des Warmwasser- Wärmepumpe mit einem Gaskessel für Bestandsgebäude – Bereitschaftsteils durch Nutzung des vorgewärm- kann eine normale Sole-Wärmepumpe mit üblichen Ein- ten Wassers von Heizungspufferbereich satzgrenzen (Sole-Eintritt -5 °C ... -10 °C) verwendet wer- den. - Speichervorwärmung für Warmwasser durch SOLINK-Kollektoren im Sommer Speziell für den Einsatz in SOLINK-Wärmepumpen- 1.2 Begrenzung der Sole-Temperatur systemen wurde der SOLUS II PVT entwickelt. Neben dem integrierten Frischwasser-Erwärmer mit schichtender Entla- Die Vorlauftemperatur des Kollektorfelds (Verdampfer- dung und der speziell für Wärmepumpenbetrieb entwi- Eintrittstemperatur) muss entsprechend der Grenztempera- ckelten Beruhigungs- und Verteilkammer sind die Speicher tur der Wärmepumpe nach oben begrenzt werden. Dies mit einem Glattrohr-Wärmetauscher ausgestattet, der den kann über ein Mischventil erfolgen oder – bei der Kom- Wärmeentzug aus dem unteren Speicherbereich ermög- paktanlage SOLAERA – über den integrierten Eisspeicher, licht. Damit wird die Enteisungs- und Schneeabrutschfunk- der gleichzeitig die Systemeffizienz erhöht. tion realisiert. Weiterhin kann der Speicher hierüber im Consolar bietet zwei Hydraulikgruppen (DN 25 und Sommer von den SOLINK-Kollektoren direkt, ohne Wär- DN 40) mit integriertem aktivem Mischventil und einer mepumpenbetrieb, vorgewärmt werden. Umwälzpumpe für Enteisung und Schneeabrutschen an. Den SOLUS II PVT gibt es in den Größen 800 und 1000 l. Die Ansteuerung des Mischventils erfolgt über den Max. Heizleistung für beide Größen: 10 – 15 kW CONTROL 602 SOLINK (s. 1.8). Für einfache Anlagen bzw. max. Durchfluss ≤ 30 l/min ohne Enteisungsfunktion (s. 1.9.2) wird ein passives Ther- mostatventile DN 25 angeboten. Gemeint ist die max. mögliche Leistung der Wärmepumpe. 2
anderen wird die Auskühlung im Sommer wieder regene- 1.5 VARICAL - Pufferspeicher riert. Insbesondere bei der Erneuerung alter Wärmepumpenhei- Der modulare Pufferspeicher VARICAL ermöglicht die Rea- zungen, bei denen die Wärmequelle durch die verbesserte lisierung großer Puffervolumina auch bei begrenzten Zu- Wärmepumpeneffizienz zu klein geworden ist, ist das eine gangs- und Platzverhältnissen. interessante Option. Er kann eingesetzt werden als reiner Heizungs- Eine weitere interessante Anwendung der Kopplung mit Pufferspeicher, als Trinkwarmwasser-Pufferspeicher und als einer Niedertemperatur-Wärmequelle sind Systeme mit Kombispeicher (in beiden Fällen mit FriWa-Station). Auch kalter Nahwärme. der VARICAL zeichnet sich wie die SOLUS-Speicher durch eine integrierte hydraulische Weiche aus, durch die sicher gestellt ist, dass bei gleichzeitigem Wärmepumpen- und 1.8 CONTROL 602 SOLINK Heizbetrieb nur der Überschuss mit geringerem Volumen- strom in den Speicher gespeist wird. Die für Sole-Temperaturbegrenzung, Enteisen und Schnee- Max. Heizleistung als Pufferspeicher: 100 kW und mehr, abrutschen benötigte Regellogik wird durch den in Abhängigkeit von Anzahl der Module und Pumpendi- CONTROL 602 SOLINK (Art-Nr. RE600) bereit gestellt. In mensionierung, siehe TDMA VARICAL. Verbindung mit diesem Regler kann die Wärmepumpe mit ihrem Standard-Regler betrieben werden. Max. Heizleistung als Kombispeicher: 30 – 40 kW Die bei entsprechender Hydraulik wählbaren Funktionen bzw. max. Durchfluss ≤ 80 l/min des SOLINK-Reglers sind: bei ≥ 3 Modulen (4100 l). - Ansteuerung eines Mischventils zur Begrenzung der Kollektorvorlauftemperatur 1.6 Hybridbetrieb mit Kessel - Enteisen und Auslösen von Schneeabrutschen durch Zuführen von Wärme aus Pufferspeicher SOLINK-Wärmepumpen können insbesondere bei Be- - Direktbeladung des Kombi- oder Pufferspeichers standsgebäuden in Kombination mit einem Gas- oder - Kopplung mit Erdsonde (Niedertemperaturquel- Biomassekessel betrieben werden. Dadurch ist ein wirt- le), aktuell Feldtest schaftlicher und effizienter Betrieb auch ohne Niedertem- peratur-Heizsystem möglich: Spitzen mit hohen VL- - Eisspeicherladefunktion (alternativ zur Mischer- Temperaturen und hoher Leistung werden durch den Gas- steuerung) kessel abgedeckt. - Funktionsüberwachung Typische Dimensionierung für eine Wärmebereitstellung - Optional für den technischen Support: Monito- zu 80 % durch SOLINK-Wärmepumpe und 20 % durch ring aller wichtigen Temperaturen und Erträge den Kessel. auf der Wärmepumpenquellenseite - Kesselleistung = 100 % der max. Heizleistung Mögliche Hydrauliken für diese Funktionen sind im Fol- - WP-Leistung = 50 % der max. Heizleistung bei genden dargestellt. Bivalenzpunkt - Bivalenzpunkt = -5 °C 1.9 Hydraulikschemata - Heizgrenze Kessel = +10 °C - Kollektorfläche = 4 m2 pro kW WP-Leistung am Die im Folgenden gezeigten Hydraulikschemata zeigen die Bivalenzpunkt prinzipielle Verschaltung auf. Sie sind bis auf Abschnitt 1.9.5 nicht vollständig, z. B. Sicherheits- oder Absperrar- Die Dimensionierung kann im konkreten Fall über eine maturen und Ausdehnungsgefäße sind nicht eingezeich- Systemsimulation überprüft und optimiert werden, siehe net. 2.5. In den Schemata eingezeichnet ist der Regler CONTROL 602 SOLINK mit seinen Ein- und Ausgängen. Blau gestri- 1.7 Kopplung mit Erdsonde, Erdreichwärmetau- chelt sind Fühlereingänge, die für die jeweilige Variante scher oder kalter Nahwärme benötigt werden. Blau gepunktet sind optionale Eingänge. SOLINK-Kollektoren können mit einer Erdreich- Wärmequelle gekoppelt werden. Dadurch wird zum einen der Wärmeentzug aus der Erdreichquelle reduziert, zum 3
TD SOLINK 1.9.1 Begrenzung Sole-Temperatur über aktiv angesteuertes Mischventil, Schneeabrutschfunktion und Enteisung Begrenzung Sole-Temperatur über aktives, vom CONTROL 602 SOLINK angesteuertes Mischventil, Schneeabrutschen/Enteisen über internen Speicher-Wärmetauscher, Taster zum manuellen Auslösen der Schneeabrutschfunktion. Wie voriges Schema, aber mit Kombi-Pufferspeicher – z. B. VARICAL – und externer Frischwasser-Station (Fremdprodukt) so- wie externem Wärmetauscher für Schneeabrutschen/Enteisen. 4
Separater Warmwasser- und Pufferspeicher mit internem Wärmetauscher (Fremdprodukte). Der Wärmetauscher im WW- Speicher muss ausreichend groß für die Leistung der Wärmepumpe bei max. Soletemperatur ausgelegt sein. Separater Warmwasser- und Pufferspeicher wie oben, mit externem Wärmetauscher (Fremdprodukte). 5
TD SOLINK 1.9.2 Begrenzung Sole-Temperatur über Thermostatmischventil, ohne Enteisung und Schneeabrutschen Einfachstes und kostengünstigste Schema für Gebiete mit max. 12 Tagen Schnee pro Jahr, da das System nicht über die Schneeabrutschfunktion verfügt und bei bedeckten Kollektoren auf Grund des Wegfalls des PV-Ertrags ein erhöhter Strombezug aus dem Netz erforderlich ist. Auch hier muss der Wärmetauscher im WW-Speicher ausreichend groß für die Leistung der Wärmepumpe bei max. Soletemperatur ausgelegt sein. 1.9.3 Hybridbetrieb mit Gaskessel Bivalenzbetrieb mit Spitzenlastkessel: Der Kessel wird angesteuert, wenn die Wärmepumpenleistung kleiner ist als die angefor- derte Heizleistung oder weitere Kriterien wie Unterschreitung einer bestimmten Soletemperatur. 6
1.9.4 Kopplung mit Erdsonde (aktuell im Feldtest) Kombinierter Betrieb mit Erdwärmesonden oder Erdreichwärmetauscher zur Regenerierung und Erhöhung der Effizienz. Die Entzugsleistung aus der Erdsonde wird reduziert durch eine Vorerwärmung in den SOLINK-Kollektoren. Sind die Kollektoren wärmer als das Erdreich, werden die Erdsonden regeneriert, sowohl, wenn die Wärmepumpe läuft als auch beim Stillstand. Da die Kollektoren bei Temperaturen < 0 °C i. d. R. nicht durchströmt werden, ist die Enteisungsfunktion nicht nötig. Für die Schneeabrutschfunktion kann das Kollektorfeld an einen Enteisungs-Wärmetauscher anschlossen werden (nicht dargestellt). 1.9.5 Vollständiges Schema Im folgenden Schema sind beispielhaft allen notwendigen Armaturen dargestellt. Sole-Seite: 1: MAG, 2: Sicherheitsgruppe, 3: Luftabscheider, 4: Filter, 5: Füll-, Spül- und Entleergruppe. 7
TD SOLINK 1.10 Anschluss Heizkreis-Seite 2 Dimensionierung Die in dieser Technischen Dokumentation und der dazu gehörigen Montageanleitung gemachten Angaben bezie- 2.1 Wärmepumpenleistung hen sich ausschließlich auf die Einbindung der SOLINK- Kollektoren, d. h., den Solekreis. Bitte beachten Sie alle Für den monoenergetischen Betrieb wird die Leistung der Hinweise und Angaben zur mit SOLINK eingesetzten Wärmepumpe ähnlich wie bei einer Luft-Wärmepumpe für Wärmepumpe, insbesondere in Bezug auf den Kondensa- die Auslegungstemperatur der entsprechenden Region tor- bzw. Heizkreis. ausgelegt. An dieser Stelle nur zwei Hinweise zur Heizkreis-Seite: Für den ungünstigsten Fall – maximale Heizleistung wenn 1. T-Stück für Heizkreisrücklauf nahe am Speicheran- keine Sonne scheint – wird die Auslegungstemperatur um schluss setzen und vor/hinter der Kondensatorpumpe ca. 3 K reduziert. Dies ist die Temperatur, bei der die ein federbelastetes Rückschlagventil einbauen (Öff- Wärmepumpe zwischen 851 und 100 % der maximale nungsdruck 100 ... 200 mbar): Vermeidung von Heizleistung (= Heizlast) bringen sollte. Fehlzirkulation im Heizbetrieb durch die Wärmepum- Beispiel: pe, wenn diese nicht läuft. - Haus in Würzburg 2. Wasserqualität, Magnetit-Filter: Insbesondere in Alt- anlagen ist ein Magnetit/Schlammabscheider vorzu- - Auslegungstemperatur nach EN 12831: -12 °C sehen, um den entstehenden Rostschlamm (Magnetit) - Jahresheizwärme: 7500 kWh, WW: 2400 kWh abzuscheiden. - Heizlast bei -12 °C: 4,8 kW - Notwendige Heizleistung der Wärmepumpe bei 1.11 Gebäudekühlung (in Vorbereitung) -15 °C: 4,1 ... 4,8 kW ➔ WP-Leistung (-15/35) = 85 %...100 % x Heizlast (-12) SOLINK-Wärmepumpensysteme können zur aktiven Küh- Für die Ermittlung der Heizlast gibt es unterschiedliche lung von Gebäuden eingesetzt werden. Die Kühlung wird Verfahren. Falls es durch Simulation geschieht, genügen dabei entweder über Luft oder über vorhandene Heizflä- stündliche Mittelwerte. chen (i. d. R. Fußbodenheizung) vorgenommen. Luftküh- Die exakte Auslegung des Systems kann mit den Jahres- lung kann über einen in der Lüftungsanlage integrierten verbräuchen für Heizung und Warmwasser auch ohne Kühl-Wärmetauscher realisiert werden. Bei Gebäuden genaue Kenntnis der Heizlast mit einer Simulation über- ohne aktive Lüftung erfolgt sie durch einen Konvektions- prüft werden, siehe 2.5. kühler. Die bei der Kühlung erzeugte Wärme wird in den/die Wärmespeicher gespeist (Kombi, Warmwasser, Dimensionierung bei Hybridanlagen mit Gaskessel siehe Heizungspuffer). Durch die Speicherung der Abwärme 1.6. entfällt der zusätzliche Betrieb der Wärmepumpe für die Warmwasserbereitung. Überschüssige Wärme wird über 2.2 Kollektorfläche einen Wärmetauscher, der im Winter auch zur Enteisung genutzt wird, an die SOLINK-Module und die Umgebung abgegeben. Der Teil des Speichers, der nicht für Warm- Für PVT-Wärmepumpensysteme ist die Systemjahresar- wasser benötigt wird, kann bis zum nächsten Morgen bei beitszahl SJAZ_PVT definiert als das Verhältnis aus ge- tiefen Außentemperaturen abgekühlt werden. So kann der nutzter Wärme (Heizung und Warmwasser) zum Netz- Wärmespeicher am nächsten Tag wieder Wärme aufneh- strombezug (inkl. Stromverbrauch Pumpen, Ventile und men und ermöglicht einen effizienteren Wärmepumpenbe- ggf. Elektroheizstab). Der Teil des Stromertrags, der direkt trieb im Vergleich zu einem Außenluft-Kühlgerät, das die vom System genutzt wird, verbessert daher die SJAZ_PVT. Abwärme bei den höchsten Außentemperaturen abgeben Um für Referenzbedingungen in Würzburg eine Sys- muss. temjahresarbeitszahl SJAZ_PVT von 4,3 zu erreichen, ist Die für Gebäudekühlung nötige Regelungstechnik ist in für ca. 10.000 kWh Jahreswärmebedarf (7500 kWh Abstimmung mit Wärmepumpenherstellern in Vorberei- Heizwärme und 2400 kWh Warmwasser) bei einer einstu- tung. figen Wärmepumpe mit ca. 10 Kollektoren zu rechnen, bei einer Inverter-Wärmepumpe mit ca. 7 – 8 Kollektoren – jeweils unter der Voraussetzung, dass durch ein Ener- giemanagement die Wärmepumpe vorzugsweise bei Son- nenschein betrieben wird. 1 Bei Energiemanagement, bei dem tagsüber auf höhere Temperaturen vorgeheizt wird, führt eine WP-Leistung < 100 % Heizlast zu unwesentlich mehr Heizstabbetrieb bei insgesamt gleichem oder teilweise etwas geringerem Jah- res-Netzstromverbrauch. 8
Die notwendige Kollektorfläche ist etwas größer bei Kolle- Strömungsverteilung bei Bedarf einfach mit dem Pro- ktoren, die parallel auf einem Ziegeldach montiert sind im gramm HYDRA überprüft werden, siehe 2.6. Vergleich zur Freiaufständerung. In Deutschland ist diese Systemjahresarbeitszahl Bedin- gung für die BAFA-Innovationsförderung. Faustformel: Modulfläche [m2] = F x Heizleistung Wärmepumpe [kW] bei Auslegungstemperatur (i. d. R. -15 °C) Der folgenden Tabelle kann der Druckverlust des Kol- Freiaufständerung Paralleldach lektorfeldes für unterschiedliche Feldgrößen entnommen Mehrstufige / F = 3,3 m2/kW F = 3,6 m2/kW werden (Stoffwerte von Ethylenglycol 40 %, -15 °C). Inverter-WP Einstufige WP F = 4 m2/kW F = 4,3 m2/kW Anz. Kollektoren Felddurchfluss Druckverlust Druckverlust gleichseitig Tichelmann Beispiel: Inverter-Wärmepumpen, 4,6 KW bei -15 °C Kollektorfläche = 4,6 kW x 3,3 m2/kW = 15,2 m2 1 100 l/h 14 kPa 14 kPa 2 200 l/h 14 kPa 15 kPa ➔ Gewählt werden 8 Kollektoren (oder mehr). 3 300 l/h 15 kPa 16 kPa Eine genaue Dimensionierung kann mithilfe einer Simula- 4 400 l/h 17 kPa 19 kPa tion vorgenommen werden, siehe 2.5. 5 500 l/h 18 kPa 21 kPa 6 600 l/h 20 kPa 25 kPa 7 700 l/h 22 kPa 29 kPa 2.3 Kollektorfelder 8 800 l/h 25 kPa 34 kPa Unterschiedlich ausgerichtete Felder, z. B. Ost-West, Die SOLINK-Module können dank integrierter Sammler- werden parallel angeschlossen und immer gleichzeitig rohre mit flexiblen Kollektor-Steckverbindern direkt zu- durchströmt (keine Umschaltung zwischen den Feldern). sammen gesteckt werden. Maximal in einer Reihe koppelbare Module: 2.4 Dach, Abstände der Kollektorreihen, Schnee - Anschluss von einer Seite: 5 (6) - Anschluss nach Tichelmann: 8 (10) 2.4.1 Ausrichtung (Anschluss wechselseitig) Optimal ist eine Südost- bis Südwestausrichtung mit ei- Als Grenzfall sind die in Klammer angegebenen Werte nem Anstellwinkel von 30° - 60°. möglich (max. Unterschied zwischen kleinstem und größ- Flachere Winkel sollten in Gebieten mit Schnee nicht ge- ten Durchfluss pro Kollektor bis zu 30 %). wählt werden, um die Schneeabrutschfunktion sicher zu stellen. Auch in Gebieten mit wenig Schnee wird bei An- stellwinkeln < 20° ... 30° bei Paralleldachmontage die Effizienz reduziert, weil der Luftaustausch unter den Kolle- ktoren schwächer wird. In schneereichen Gebieten oder bei begrenzten oder nicht verfügbaren Dachflächen ist auch die Montage an der Fassade, insbesondere nach Süden zu empfehlen. Bei der Montage der Kollektoren in einer Ebene (Schräg- dach) können die Zu- und Ableitungsrohre wie oben ab- Bei Abweichung von der Südausrichtung reduzieren sich die PV-Stromproduktion und auch der direkt von der gebildet auf beiden Seiten direkt nach unten geführt wer- den. Wärmepumpe genutzte Solarstrom. Dadurch sinkt auch die System-Jahresarbeitszahl (SJAZ_PVT), auch wenn der Bei der Montage von Kollektorreihen auf einem Flachdach elektrische Energieverbrauch der Wärmepumpe weitge- ist aufgrund der längeren Leitungsabschnitte ab > 5 Kol- hend unabhängig von der Ausrichtung der Kollektoren ist. lektorreihen ein Anschluss nach Tichelmann nötig. Dabei Beispiel: Einfamilienhaus mit 10 Kollektoren in Würzburg, können die Kollektorreihen selbst gleichseitig angeschlos- sen sein, bei bis zu 5 Kollektoren pro Reihe (s. o.). Inverter-Wärmepumpe und Energiemanagement: Ausrichtung El. Energie- El. Energieverbr. Dir. genutzte el. SJAZ erzeug. PV Heizung Energie Heizg. PVT Süd, 40° 4.114 kWh 3.066 kWh 1003 kWh 4,9 Ost, 40° 3.112 kWh 3.111 kWh 859 kWh 4,5 West, 40° 3.043 kWh 3.059 kWh 824 kWh 4,5 Werden Felder mit unterschiedlich langen Kollektorreihen Ost-West, 15° 3.319 kWh 3.102 kWh 754 kWh 4,3 aufgebaut, die direkt nebeneinander liegen, so muss i. d. Ost-West, 30° 3.250 kWh 3.094 kWh 751 kWh 4,3 R. kein Abgleich zwischen den Feldreihen durchgeführt werden, der max. Unterschied der spezifischen Durchflüsse bleibt unter 30 %. Für konkrete Feldauslegungen kann der 9
TD SOLINK 2.4.2 Montagesystem Montagesysteme für Flach- und Schrägdach werden zu- sammen mit den SOLINK-Kollektoren im Set ausgeliefert. Die Anzahl der Dreiecke bzw. Dachanker, die für den folgenden Standardfall nötig sind, sind in der Preisliste angegeben: - Satteldach mit Aufdachmontage bzw. Aufstände- rung 30° - Windzone 2, Binnenland - Montage im Normalbereich (nicht Rand- und Die horizontalen und vertikalen Zwischenlochbleche führen Eckbereich) dazu, dass sich Schnee nicht zwischen den Kollektorreihen - Schneelastzone SLZ 2, 300 m über Null staut. Damit durch Schneestau oberhalb des Kollektorfeld - Gebäudehöhe 18 m die Luftzufuhr nicht verhindert wird, wird oberhalb des Aus der folgenden Tabelle kann die notwendige Anzahl Kollektorfelds ein Schneefanggitter so montiert, dass das an Dachankern bzw. – aus der Tragweite des Querprofils obere Lochblech den Spalt zwischen Kollektoren und Gitter – die notwendige Anzahl an Montagedreiecken bestimmt ausfüllt (Detailmaße siehe Montageanleitung). Wird die werden. Die in der ersten Zeile angegebene Schneelast Schneeabrutschfunktion ausgelöst, rutscht auch Schnee von ergibt sich je nach Schneelastzone (SLZ) bei unterschiedli- dem oberen Lochblech ab und Luft kann von oben ein- chen Höhen über Null. strömen. Unterhalb der Kollektoren soll Schnee gut abrutschen kön- Bodenschneelast [kN/m2] 0,9* 2 3 4 nen. Das heißt, dass Schneefanggitter nur in Bereichen, in entspricht: SLZ 1: Höhe [m] 580 930 - - denen Schnee am Herabrutschen gehindert werden muss, SLZ 2: Höhe [m] 340 590 770 920 z. B. zum Schutz von Personen, angebracht werden soll- SLZ 3: Höhe [m] - 440 590 715 ten. Bei den anderen Bereichen ist, falls erforderlich ein Anzahl Dachanker pro Kollektor: diesbezüglicher Warnhinweis anzubringen. Ein gutes Anz. Anker Alu 2,9 4,8 6,8 8,8 Schneeabrutschen ist auf glatten Dachziegeln oder einem Anz. Anker A2 1,9 3,2 4,5 5,8 Blechdach gegeben oder auch, wenn die Kollektoren in Tragweite Schiene [m] 1,77 1,32 1,11 0,98 der Nähe des Dachtraufs enden. Dabei ist zu beachten, * Entspricht Standardfall dass von den Kollektoren ablaufendes Wasser in die Re- Bei von diesen Randbedingungen abweichenden Vorga- genrinne abfließen kann. ben kann eine individuelle Statikauslegung durchgeführt Falls Schneeabrutschen planerisch nicht sicher gestellt werden. werden kann, z. B. aufgrund eines Anstellungswinkels von Bei höheren Lasten kann bei Bedarf eine dritte Querschie- < 30° oder der Möglichkeit des Schneestaus, ist zu prüfen, ne vorgesehen werden. ob Schnee bei Bedarf von Hand mit entsprechenden Hilfs- werkzeugen (Schieber mit Teleskopstab2) entfernt werden 2.4.3 Schrägdach kann. Der mittlere Dachabstand sollte mind. 100 mm betragen, je größer, desto besser die Wärmeleistung. 2.4.4 Flachdach Der Reihenabstand wird wie bei PV-Anlagen üblich aus- Zwei Kollektorreihen übereinander können dicht auf dicht gelegt. Die Standardauslegung ist so, dass sich die Modul- montiert werden, bei mehr Kollektorreihen ist ein Abstand reihen am 21.12. mittags nicht gegenseitig verschatten. von mind. 10 cm vorzusehen, um Luftzirkulation zu ermög- Dies führt bei einer 30°-Aufständerung zu einem Reihen- lichen. Genaue Maßangaben siehe 4.3. raster (z. B. zwischen den Kollektorvorderkanten) von ca. Blechelemente für die Streifen zwischen den Kollektorrei- 2,4 m. Der optimale Abstand kann mit üblichen PV- hen und die Ränder des Kollektorfelds zur besseren opti- Simulationsprogrammen wie PV-Sol oder Polysun ermittelt schen Integration und Verbesserung des Schneeabrut- werden. schens sind als Zubehör verfügbar. Mit dem „Kopplungsset Reihenabstand Aufständerungs- Durch eine vollständige Blecheinfassung gemäß der fol- dreiecke“ können mehrere hintereinander liegende Reihen genden Abbildung wird der Luftaustausch unter den Kolle- mit einem Abstand von 1190 mm (Raster = 2380 mm) ktoren etwas verschlechtert, was zu einem Mehrbedarf an verbunden werden. Kollektorfläche von ca. 10 % für die gleiche Systemeffizi- enz (SJAZ_PVT) führt. Werden nur die Zwischenbleche eingesetzt, keine seitliche Abdeckung, ist der Effekt unge- fähr halb zu groß. 2 Siehe z. B. https://www.wischmop- shop.de/photovoltaik-schneeschieber-profi- spezialkunststoff-54x12-x-fest.html#customer-reviews 10
2.5 Simulation SOLINK-Kollektor und –System sind in dem Simulations- programm Polysun von Velasolaris abgebildet und die Korrektheit vom ITW/IGTE der Universität Stuttgart vali- diert. Bei der Simulation ist zu beachten, dass der Haustyp, für Vorteile: den die Heizlast berechnet wird, einen starken Einfluss auf - Abstand und Ausrichtung werden einfach eingehalten die berechnete Systemjahresarbeitszahl SJAZ_PVT hat: Gebäude mit stärkerer passiver Solarnutzung im Winter - Verteilung von punktuellen Windlasten auf eine größere haben bei gleichem Jahresverbrauch anteilig einen höhe- Fläche (ist in Statikvorgaben nicht berücksichtigt) ren Heizenergieverbrauch in der Übergangsjahreszeit und - Potentialausgleich zwischen den Reihen durch die stärkere direkte PV-Nutzung auch eine höhere Aufständerung über Schnee: In Gebieten mit Schnee sind SJAZ_PVT. die Kollektoren so hoch aufzuständern, dass die Unterkan- Unterstützung bei der Simulation leistet der Consolar- te über der zu erwartenden Schneehöhe liegt. Die durch Support. die Aufständerungsdreiecke vorgegebene Höhe ohne Be- tonsteine o. ä. beträgt 200 mm. 2.6 Hydraulikauslegung 2.6.1 Kollektor-Wärmepumpenkreis Empfohlenes Vorgehen: Auslegung für den Betriebspunkt mit der tiefsten Temperatur, bei monoenergetischen Syste- men i. d. R. -15 °C. 1. Berechnung des Soledurchflusses für die Wär- mepumpenleistung bei -15 °C und einer Abküh- lung im Verdampfer von ΔT = 3 K. 2. Berechnung des Druckverlustes für diesen Durch- fluss und diese Temperatur für Rohre, Bögen, Armaturen, Kollektorfeld, Verdampfer und ggf. Eisspeicher. Der in 2.3 angegebene Druckverlust Beschwerung: Falls es keine ausreichend tragfähige Un- für unterschiedliche Kollektorfelder kann für an- terkonstruktion gibt, mit der die Dreiecke verschraubt wer- dere Durchflüsse umgerechnet werden: den können, erfolgt die Sicherung gegen Abheben durch Δp2 = Δp1 (V2/V1)2. Ballast. Zur Beschwerung können Betonplatten oder Tra- 3. Eintragen des Gesamt-Druckverlusts in das Kenn- pezbleche, die mit Kies gefüllt werden, verwendet werden linienfeld der Umwälzpumpe. (als Zubehör erhältlich). 4. Bei Bedarf Anpassung der Verrohrung oder Beispiele für Auflastung pro Kollektor: Auswahl einer anderen Pumpe, soweit diese 1. Flachdach, Aufständerung 30°, Schneelastzone 2, nicht durch die Wärmepumpe vorgegeben ist. 300 m über Meer, Binnenland, Gebäudehöhe 10 m, kein Der beschrieben Ablauf gilt für drehzahlgeregelte oder Rand- oder Eckenbereich: mehrstufige Wärmepumpen. Bei einer einstufigen Wärme- Windzone Windgeschw. Betonsteine Kies pumpe muss die Pumpen- und Leitungsdimensionierung 1 22,5 m/s 166 kg 215 kg zusätzlich für eine Soletemperatur von +10 °C erfolgen, 2 25,0 m/s 206 kg 270 kg dies ist aufgrund der bei höherer Soletemperatur erhöhten 3 27,5 m/s 256 kg 333 kg Leistung i. d. R. der kritischere Bereich. 4 30,0 m/s 312 kg 403 kg Die folgende Tabelle zeigt Richtwerte für den notwendigen 2. Flachdach wie oben, Gebäudehöhe 18 m: Rohrdurchmesser (Beispiel: PP-Rohr) in Abhängigkeit von der Wärmepumpenleistung, für Ethylenglycol-Wasser Windzone Windgeschw. Betonsteine Kies 40/60. Die korrekte Dimensionierung hängt aber von der 1 22,5 m/s 211 kg 276 kg gesamten Anlage ab (Länge der Rohre, Anzahl der Bögen, 2 25,0 m/s 265 kg 344 kg Feldverschaltung, mit/ohne Eisspeicher). 3 27,5 m/s 327 kg 422 kg 4 30,0 m/s 397 kg 509 kg Gewichtsverteilung jeweils: 1/3 vorne, 2/3 hinten, siehe Montageanleitung 11
TD SOLINK Wärmepumpenleistung Wärmepumpenleistung Nennweite (Maße PP- Wenn parallele und serielle Verbindung kombiniert wer- (B0/W35) (B-15/W35) Rohr als Beispiel) den, werden sowohl Strom als auch Spannung summiert. bis 8 kW bis 5,3 kW DN 25 – (32 x 2,9) Berücksichtigen Sie beim Verdrahten der Module Folgen- bis 13 ... 15 kW bis 8,6 ... 9,9 kW DN 32 – (40 x 3,7) des: bis 20 ... 28 kW bis 13,2 ... 18,5 kW DN 40 – (50 x 4,6) bis 32 ... 50 kW bis 21,2 ... 33,1 kW DN 50 – (63 x 5,8) • Die Module sind nur für Anwendungen mit bis zu 1000 V DV ausgelegt (Anwendungsklasse A). Der Rohrquerschnitt für die am Pufferspeicher angeschlos- • Überstromschutz darf 13 A nicht überschreiten sene Enteisungsleitung kann eine Dimension kleiner als der (Verwendung von DC-Sicherungen für bis zu des Kollektor-Wärmepumpenkreises gewählt. 1000 V wird empfohlen). HINWEIS: • Beachten Sie die Hinweise in der Montageanlei- tung wie z. B. Überstromschutzanweisungen bei Aufwändigere Kollektorfelder können mit dem kosten- einer Parallelschaltung, Kabel und Kabelverlän- los zur Verfügung stehenden Programm HYDRA ausge- gerung. legt werden: https://sourceforge.net/projects/solar- pipe-network-analysis/ 3. 3 Gebäudeintegration, Lei- 2.7 Ausdehnungsgefäß tung, Montagezubehör Das Ausdehnungsgefäß kann nach dem gleichen Verfah- ren wie Heizkreis-Ausdehnungsgefäße dimensioniert wer- den, da keine Verdampfung statt findet. Dabei wird von 3.1 Anschlusszubehör einer maximalen Temperatur von 70 °C und einer minima- len Temperatur von -20 °C ausgegangen. Im Folgenden SOLINK-Kollektoren werden als Pakete für Kollektorreihen sind Richtwerte zur Orientierung angegeben: von 1 – 8 Stück geliefert. Die Pakete beinhalten die Kol- lektorverbinder sowie Endverschlüsse. Der obere Endver- Anz. Kollektoren Leitung MAG 12 2 x 20 m DN 25 12 l schluss ist mit einem Handentlüfter ausgestattet. 20 2 x 20 m DN 32 18 l Als Zubehör zu den Kollektoren werden Panzerschläuche 26 2 x 20 m DN 32 25 l mit Steckverbindern für den Anschluss an die Vor- und 36 2 x 30 m DN 40 35 l Rücklaufleitung, in unterschiedlichen Längen geliefert. 48 2 x 30 m DN 50 50 l Hinweise hierzu siehe Preisliste. 79 2 x 30 m DN 50 80 l Annahmen: Anlagenhöhe 10 m, Sicherheitsventil 3 bar, Vordruck MAG 1,25 bar. 3.2 Leitungssystem Die Verbindungsleitung von SOLINK-Modulen zur Wär- 2.8 Auslegung PV-Feld mepumpe kann außerhalb des Hauses als ungedämmte Leitung, z. B. aus Kunststoff ausgeführt werden, die in ei- 2.8.1 Verschattungsfreiheit nem Regenwasser-Fallrohr oder in einer Aussparung in Bei der Montage der Kollektoren sollte besonders darauf der Fassade unter dem Putz (siehe unten) optisch unauffäl- geachtet werden, dass die Module nicht vollständig oder lig nach unten geführt wird. Bei Verlegung innerhalb des teilweise beschattet werden (z. B. durch Masten, Schorn- Hauses sind die Angaben von Abschnitt 3.2.4 zu beach- steine, Bäume und ähnliches), da Teilbeschattung den PV- ten. Ertrag stark reduzieren kann. Ein schattenfreies Modul kann während des ganzen Jahres, sogar am kürzesten Tag des Jahres, unbehindert zwischen 9:00 und 15:00 Uhr bestrahlt werden. Falls sich Teilbeschattung nicht völlig verhindern lässt, wird der Einsatz von „Optimizern“ emp- fohlen. 2.8.2 Verkabelung PV-Module erzeugen Gleichstrom in Abhängigkeit von der Einstrahlung, während Spannung immer anliegt. Ein einzelnes Modul produziert nur eine niedrige Span- nung. Wenn mehrere Module in Reihe geschaltet sind, summiert sich die Spannung. Wenn Module parallel mitei- nander verbunden werden, summiert sich der Strom. 3 Eismann, R., 2018, "HYDRA - VBA/EXCEL Program for Pipe Network Analysis of Solar Thermal Plants," University of Applied Science Northwestern Switzerland. 12
3.2.1 Geeignete Leitungsrohre Außenbereich Die Rohre sind mit einer schwarzen UV-Schutzhaut liefer- Die für SOLINK gelieferten Spezial-Panzerschläuche sind bar. Die Fittings dagegen sind nicht UV-beständig und auf der einen Seite mit Steckverbindern für den Kollektor müssen z. B. mit einer Schutzfarbe angestrichen werden, und auf der anderen Seite mit geraden Messingrohrstü- soweit sie der Sonnenstrahlung ausgesetzt sind. cken zum Verpressen mit Kupfer- oder Edelstahl- Alternativ gibt es für aquatherm-Rohre und die Einsatzbe- Pressfittings ausgestattet. dingungen von SOLINK zugelassene Messing- Klemmverschraubungen von Beulco, Bezug über den Großhandel. Für den Anschluss der SOLINK-Panzerschläuche können Pressfittings in die Gewindefittings eingedichtet werden. Da Pressfittings i. d. R. kein flachdichtendes AG haben, empfiehlt sich das Einkleben der Fittings mit geeignetem Gewindekleber. Alternativ können die Sammel- und Verteilleitungen neben den Kollektoren in Kupfer- oder Edelstahl ausgeführt wer- den, da dies Montageaufwand spart. Dann kann mit Pressfittings sollen die Zulassung für Einsatz in Kältetechnik Übergangswinkel oder Übergangsmuffe auf Kunststoffrohr sowie Außeneinsatz haben, z. B. von Viega oder >B< gewechselt werden. MaxiPro Pressfittings von IBP Bänninger. Ab den Pressfittings können Leitungen in verschiedenen Ausführungen eingesetzt werden: Kupfer- oder Edelstahlrohre Die Rohre können direkt ab den Pressfittings weiter geführt werden. 3.2.2 Verrohrung auf dem Dach Auf einem Flachdach werden die Leitungen auf dem Dach verlegt. Für Ziegeldächer können die Leitungen neben sowie ober- oder unterhalb des Kollektorfelds verlegt werden. Bei Be- darf können sie mit der als Zubehör erhältlichen Blechein- fassung optisch abgedeckt werden. In den Haltern der Blecheinfassung sind Langlöcher zur Fixierung von Dop- pel-Rohrschellen integriert, siehe Abbildung in 3.2.1. Wei- Kunststoffrohre tere Hinweise siehe Montageanleitung. Kunststoffrohre ermöglichen eine deutliche Kosteneinspa- Beispiel: rung. Die Rohre und Fittings müssen UV-stabilisiert sein. Es kommen zum einen PE-Rohre, zum anderen PP-R-Rohre mit integriertem Aluminium oder einem speziellen Faser- gemisch in Frage. PE-Rohre weisen eine hohe thermische Dehnung auf (13,5 cm bei 10 m und ΔT = 75 K), was durch entsprechende Dehnungsschenkel bei der Leitungs- verlegung berücksichtigt werden muss. PE-100-Rohre sind für SOLINK mit einem maximalen Betriebsdruck von 6 bar geeignet. PP-R-Verbundrohre von aquatherm haben eine fünfmal kleinere thermische Dehnung und für dieses Rohr gibt es ein vielseitiges Schweiß-Fittingprogramm mit integrierten metallischen Innen- und Außengewinden. - Abdeckung der Leitungen neben und unter Kol- lektorfeld durch Blecheinfassung (Zubehör) - Abdeckung der Leitung bis zur Dachtraufe mit abgekantetem Blech (bauseits), z. B. Titanzink- blech artColor: kann in passender Farbe bezo- gen werden. 13
TD SOLINK - Durchführung durch Dachüberstand, z. B. Dach- lichkeit, die Leitungen in einer Aussparung auf der Außen- Dicht FRGD100 Rohrmanschette DN 100- seite der Fassadendämmung und hinter dem Verputz zu 125 mm als Sonderanfertigung auf Anfrage bei verlegen. Fa. Eisedicht (www.eisedicht.de). Bei dieser Art der Verlegung ist darauf zu achten, dass die Leitungen, die aufgrund von Kondensat feucht werden, nicht in Kontakt mit feuchteempfindlicher Dämmung sind. Die Rohre sollten von Luft frei umströmt werden können, dafür wird ein Abstand von 10 mm von Dämmung/Wand empfohlen. Feuchtigkeit sollte nach unten ablaufen kön- nen. Beispiele: - Übergang zwischen Leitungen auf Dach und in Fallrohr mit EPDM-Panzerschläuchen (bauseits) Achtung: Schlauch aus peroxidisch vernetztem EPDM wählen Beispiel für Übergang an Dachdurchführung: aquatherm GEGENSTÜCK flachdichtend auf Panzer- schlauch Riflex Typ TW. Oben: Feuchteunempfindliche Dämmung (z. B. EPS) Unten: Verlegung in Hinterlüftung zw. Dämmung und Holzverschalung F1 = Wand, F2 = Dämmung, F3 = Außenputz (links) bzw. Holzverschalung (rechts), F4 = Wasserschutzbahn Alternativ kann der Übergang von der Dachleitung zur 3.2.4 Verrohrung Innenbereich Fassadenleitung auch mit dem benötigten Winkel von Im Innenbereich ist eine geschlossenzellige Dämmung mit aquatherm als Sonderteil (dort beauftragt) realisiert wer- ausreichender Dimensionierung gegen Kondensation er- den. forderlich: mindestens 25 mm (Lambda Wert ≤ 3.2.3 Verrohrung an der Fassade 0,034 W/mK bei 0 °C). Vlies, Glas- oder Steinwolle sind ungeeignet und verursachen u. U. Wasserschäden durch Die Verlegung der Leitung ungedämmt außerhalb des Kondensat. Baukörpers bringt Vorteile bei Planung und Ausführung: Um Kondensatbildung zu verhindern, ist eine lückenlose, - Einsparung von Dämmung luftdichte Isolierung der Solarleitung erforderlich. Um die - Keine Gefahr von Bauschäden durch Kondensat isolierten Rohrleitungen muss die Umgebungsluft frei zirku- bei nicht korrekt ausgeführter Dämmung lieren können. Rohrschellen nicht direkt um das Rohr mon- - Einfachere Leitungsverlegung tieren, sondern isolierte Rohrschellen verwenden (für Rohr Die folgende Abbildung zeigt die Verlegung der Leitung D 28: Consolar-Zubehör: ZB122). bis zu Kellerschacht durch separates Fallrohr (bauseits). Voraussetzung für den Einsatz von diffusionsoffenen Kunststoffrohren ist die entsprechende Zulassung für die Anstelle der Verlegung der Leitungen in einem Fallrohr Wärmepumpe (i. d. R. bei Sole-Wasser-Wärmepumpen besteht bei Neubauten oder Sanierungen eine gute Mög- für Erdsonden gegeben). 14
4 Kollektor- und Montagemaße 4.1 Kollektormaße 67 4.2 Montagesystem Details zum Montagesystem einschließlich Maßblatt vom Dachanker siehe Montageanleitung. 15
TD SOLINK 4.3 Feld- und Anschlussmaße Empfohlene vertikale Abstände A* und A zwischen den Kollektoren: Gebiet mit Schnee Kaum/kein Schnee Reihen A* (gemessen zw. Ecken) A (gemessen zw. Modulen) A* A 3 0 mm 12 mm beliebig beliebig oder Zwischenlochblech1): 103 mm oder Zwischenlochblech1): 115 mm >3 Zwischenlochblech1): 103 mm Zwischenlochblech1): 115 mm ≥ 88 mm ≥ 100 mm 1) Zubehör: PVT212 Set Zwischen-Lochblech Abstände zwischen und neben Kollektorfeld: 16
Stillstandstemperatur1,2) °C ca. 61 5 Technische Daten U-Wert Sole-Luft3) U-Wert Sole-Luft3) W/(m2K) W/(m2K) 38,1 (bei 2 m/s Wind) 45,7 (bei 3 m/s Wind) Maße Einheit 1) Werte aus Solar Keymark-Prüfung Brutto mm 1987 x 995 x 67 2) Bei 1000 W/m2 Einstrahlung und 30 °C Umgebungstemperatur Apertur mm 1987 x 984 3) Unter Berücksichtigung einer um 50 % reduzierten Windgeschwindig- Gewicht kg 32 keit gegenüber den Wetterdaten (10 m Höhe) liegt der monatliche Mit- Aperturfläche m2 1,96 telwert für Würzburg zwischen 33 und 38 W/(m2K), wobei die höchs- ten Werte von Dezember bis März auftreten. Bruttofläche m2 1,98 Materialien PV-Modul - 3,2 mm gehärtetes Glas, hochtransparent, mit nied- rigem Eisengehalt 6 Zulassung, Förderung Wärmetauscherrohre - Kupfer Wärmetauscherlamellen - Aluminium 6.1 Solar Keymark Beschicht. Wärmetauscher - Pulverbeschichtet Max. Über-/Unterdruck- Pa 5500 / 2500 belastung Kollektorfläche Der SOLINK-Kollektor wurde in 2018 am ITW/TZS der Uni- versität Stuttgart gemäß Solar Keymark-Zertifizierung er- PV-Modul Einheit folgreich geprüft (Qualität und Leistung). DIN CERTCO Re- Hersteller - Bisol (EU) gistriernummer: 011-7S2894 P. Typ - Monokristallines Silizium Nennleistung Wp 380 Kurzschlussstrom A 9,85 6.2 Hagelbeständigkeit, Hagelklasse Leerlaufspannung V 51,1 Nennstrom A 9,05 Am ITW/TZS wurde die Hagelbeständigkeit mit einem Nennspannung V 42,0 Stahlkugeltest geprüft: Der Kollektor übersteht unbeschadet Zellenwirkungsgrad % 21,6 den Fall einer 150 g schweren Stahlkugel aus 1,4 m Höhe. Modulwirkungsgrad el. % 19,5 Der Kollektor mit seinem 3,2 mm dicken Glas für das PV- Ausgangsleistungstoleranz W 0/+5 W Modul entspricht in der Schweiz der Hagelklasse HW 3. Maximaler Rückstrom A 18 Max. Systemspannung V 1000 (Anwend.klasse A) Temp.koeff. d. Stroms %/K 0.046 6.3 BAFA-Förderung (Deutschland) Temp.koeff. d. Spannung %/K -0,30 Temp.koeff. d. Leistung %/K -0,39 SOLINK-Wärmepumpensyteme sind bei der BAFA gelistet NOCT °C 44 für die Berechtigung der Innovationsförderung. Hierzu muss Temperaturbereich °C -40 – +85 ein Simulations-Ergebnisblatt eingereicht werden, mit dem Anschlussdose - 3 Überbrückungsdioden Stecker - MC4-kompatibel / IP67 für das entsprechende Objekt eine Systemjahresarbeitszahl Alle elektrischen Daten bei PV-Standard Testbedingungen (STC: AM 1,5, unter Berücksichtigung des vom System produzierten und 1.000 W/m2, 25 °C). Verbesserungen durch Modulkühlung über Luft- direkt genutzten Strom (SJAZ_PVT) von mind. 4,3 nachge- Wärmetauscher und Wärmepumpenbetrieb nicht berücksichtigt. wiesen wird. Die dafür nötige Simulation kann ab Polysun Wärmeübertrager Einheit 11.0 durchgeführt oder bei Consolar beauftragt werden. Informationen zu den nötigen Einstellungen in Polysun und Mäanderrohr mm 12 x 0,3 dem Vorgehen mit BAFA gibt Consolar. Sammlerrohr mm 22 x 1,0 Inhalt l 3,4 Wärmetauscherrohre - Kupfer 6.4 EPC-Zertifikat (Niederlande) Wärmetauscherlamellen - Aluminium Dicke Lamellen mm 0,18 Für die Genehmigung von SOLINK-Wärmepumpensystemen Wärmetauscherfläche m2 ca. 20 in den Niederlanden gibt es ein von einem unabhängigen Anschlüsse - Doppel-O-Ring- Steckverbindung Institut zertifiziertes Äquivalenzzertifikat. Herunterladbar Längenausgleich - integrierte Sammlerleitung beim Bureau Centrale Registratie Gelijkwaardigheidsverkla- Max. Druck bar 6 ringen: http://www.bcrg.nl/bcrg/uploads/best an- Druckabfall Wasser- mbar 140 bei 100 l/h pro Kol- den/20170994GGRVWB.pdf Ethylenglycol 40 %, -15 °C lektor Spez. Durchfluss l/(m2h) ca. 50, vorgegeben durch Wärmepumpenleistung 6.5 Patent Konversionsfaktor1) % 46,8 Lin. Wärmeverlustfakt. c11) W/(m2K) 22,99 Der SOLINK-Kollektor wurde von Consolar und dem Koope- Windabh. Faktor c3 1) J/(m3K) 7,57 rationspartner Triple Solar als weltweites Patent angemeldet Himmelstempabh. Fkt. c41) - 0,434 unter der Nr. PCT/EP2017/069742. Effekt. Wärmekapazit. c51) kJ/(m2K) 26,05 Windabh. Konv.-Fakt. c61) s/m 0,067 17
Consolar Solare HINWEIS: Energiesysteme GmbH Die in der Technischen Dokumentation gemachten Angaben Technischer Support: +49 7621-42228-505 und Hinweise erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und ersetzen nicht die fachgerechte Planung. Kasseler Str. 1a Änderungen und Irrtum vorbehalten. D-60486 Frankfurt Consolar Produkte und Beratung erhalten Sie bei: Gewerbestraße 7 D-79539 Lörrach Fon: +49 7621-42228-500 Fax: +49 07621-42228-31 info@consolar.com www.consolar.com Änderungen und Irrtum vorbehalten.
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