Vernunft und Glaube in Christentum und Islam - Problemskizze und Begriffsvorschlag
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227 17.07.13 12:14 Seite 227 THEMA Christlich-muslimische Begegnung Vernunft und Glaube Vernunft und Glaube in Christentum und Islam Problemskizze und Begriffsvorschlag Zunächst sind zwei Begriffsbestimmungen anzubieten. Verhandelt man christliche und islamische Rationalität, so versteht man unter „Vernunft” die Erkenntnis der allgemein-menschlich einsehbaren Wirklichkeitsordnungen; und unter „Glaube” die durch eine religiöse Tradition vermittelte Wirklich- keitserkenntnis. Betrachten wir, was als typisch islamisches Zuordnungsmuster von Vernunft und Glaube gelten kann. Felix Körner SJ Z wischen den Jahren 610 und 632 n. Chr. tritt auf der arabischen Halbinsel ein Mann auf, der mit dem Ehrentitel „der Gepriesene“ be- Judentum und Christentum – wird bestätigt. Was davon abweicht – etwa das Bekenntnis der Got- tessohnschaft Jesu – ist nach koranischem An- nannt wird: Muhammad. Er beansprucht, Zugriff spruch verkehrt. Wir haben jetzt das eine Buch, auf das himmlische kitāb (Buch) zu haben, aus den einen Glauben, die eine Gesellschaft und die dem er im Auftrag Gottes vortragen soll. Gott Einstimmigkeit aller Wahrheit. Und die Einstim- habe dort deponiert, was er den Menschen mit- migkeit geht über prophetische Offenbarungs- teilen will: seine Worte, seinen Willen. Da es sich auskunft hinaus – auch die menschliche Ver- bei diesem himmlischen kitāb um dieselbe Schrift nunft sage genau dies: dass Gott einer ist und handele, auf die auch Mose, David und Jesus Zu- wir ihm in Gerechtigkeit dienen sollen. griff erhalten hatten, ja die Verkünder aller wah- ren Religionen, gebe es zwischen den Prophe- tenbotschaften keine inhaltlichen Unterschiede. HOMOPROPHETIE Islamische Zentralaussage ist das „Eins-sein-Las- sen“ (tawhı̄d), d.h. die politisch-gesellschaftliche Es lässt sich folglich ein Dreierschema entwer- wie theologisch-spirituelle Ausrichtung am ei- fen. Die Berechtigung des Propheten ist durch nen, einzigen Gott (Gimaret 2000, 389). Durch tanzı̄l erwiesen – „Herabsendung“ des himmli- den unmittelbaren Zugriff auf die Offenbarung Gottes, die ein Text ist und die bei der Verkün- digung durch Muhammad als „Koran“ auch Felix Körner SJ unmittelbar verschriftlicht wird, geschieht eine geb. 1963, Dr. phil. in Islamwissenschaft (Bam- Vereinheitlichung, aber zugleich auch eine Kor- berg), Dr. theol. in Dogmatik (Freiburg i.Ü.), rektur. Was gleichlautend mit dem hier Erge- Professor für Dogmatik an der Päpstlichen Uni- henden ist – etwa das Ein-Gott-Bekenntnis in versität Gregoriana, Rom. Lebendige Seelsorge 64. Jahrgang 4/2013 (S. 227–236) 227
227 17.07.13 12:14 Seite 228 THEMA Christlich-muslimische Begegnung Vernunft und Glaube schen Buches, auf das er lesenden und verkün- stellungen; und (c) präzisiert, nämlich durch ein- denden Zugriff hat. Der Zentralinhalt der Offen- deutige Anweisungen, etwa für die Rhythmen barung ist tawhı̄d – „Eins-sein-Lassen“ als sozio- des Ritualgebets. spirituelles Gesamtprojekt. Die hiermit gegebene Verhältnisbestimmung zwischen koranischer Of- fenbarung und anderen Wahrheitsansprüchen ist VERNUNFT UND GLAUBE tasdı̄q – „Richtig-Stellung“ im Sinne von Bestä- tigung und, wo nötig, Korrektur. Da der Koran Häufig fordert der Koran tafakkur: Nachdenken eine grundsätzliche Inhaltsgleichheit aller Pro- (2:219.266 etc.). Allerdings wäre es übertrieben, phetien annimmt, ist die Summe der Heilsge- hieraus eine koranische Rationalitätsfreudigkeit schichtliche eine „Homoprophetie“; unter sie fällt abzuleiten. Sie ließe sich nämlich als Bejahung nicht nur das per besonderer Zugangseröffnung selbständig-freien Vernunftgebrauchs erklären, („Herabsendung“) ermöglichte Offenbarungs- was immer dabei herauskommt. Koranischerseits wissen aus dem himmlischen Buch; der erste aber steht das Ergebnis der geforderten Überle- Prophet ist vielmehr Adam, der erste Mensch. gung bereits fest: herauskommen muss, dass Gott Damit ist klar: jeder hat Zugriff auf die göttliche letzter Richter ist (13:2). Das Verlangte ist also Wahrheit. Unter die Homoprophetie, das Gleich- keine unabhängige Rationalität mit dem Risiko, lauten aller offenbarten Wahrheit, fällt auch die in echtes gedankliches Neuland vorzustoßen; menschliche Vernunft. Die Wahrheit ist nicht nur vielmehr fordern die tafakkur-Verse zur Bekeh- geschichtlich offenbart, sie ist auch natürlich of- rung durch innerlichen Nachvollzug auf und be- fenbar. Dementsprechend können Muslime tra- anspruchen damit faktisch, dass Unglauben ir- ditionell die Gleichung aufstellen: Prophet ist die rational ist. In diesem Sinne kann man sagen, äußere Vernunft; Vernunft ist der innere Pro- dass der Islam die vernünftige Religion ist. Schon phet. Der Islam versteht sich als der Geburtsaus- der erste Islamwissenschaftler im okzidental- stattung (fitra) des Menschen ganz entsprechend. akademischen Sinne, der ungarische Jude Ignaz Daher kann man sogar ohne den Koran alles Goldziher (gest. 1921), vertraut seinem Tagebuch richtig machen und richtig erkennen: „Jeder im Rückblick auf eine Syrienreise die Empfin- Mensch wird als Muslim geboren; seine Eltern dung an, dass der Islam „die einzige Religion sei, sind es, die ihn zum Christen, Juden oder Zoro- welche selbst in ihrer doktrinär-offiziellen Ge- astrier machen“ (Hadı̄th-Sammlung des Buhārı̄, staltung und Formulierung philosophische Köp- Buch Ganā’iz, 79, 80, 93; Hadı̄th-Sammlung des fe befriedigen könne“ (Goldziher, 59). Das muss Muslim, Buch Qadr, 22-25). Wozu braucht man auch die christliche Theologie nicht bestreiten; dann überhaupt noch Offenbarung? Wenn in sie wird ihren eigenen Vernunftbezug vielmehr diesem Kreislauf das Glaubenswissen, wie es all- gerade im Unterschied hierzu darstellen können. seits zugänglich ist, durch die im Koran nieder- Wenn man nach den mitgebrachten Logikprin- gelegten Formulierungen fließt, wird es nicht nur zipien vorgeht, kommt man tatsächlich leicht auf wiederholt, sondern verstärkt: es wird (a) moti- so etwas wie den Islam. viert, nämlich durch Verheißung und Drohung; Und Glaube? Imān, der Glaube, hat seine hebrä- (b) gereinigt, nämlich von menschlichen Ent- ische Bedeutung „festmachen, sich verlassen“ 228 Lebendige Seelsorge 4/2013 Vernunft und Glaube in Christentum und Islam
227 17.07.13 12:14 Seite 229 (’āman, daher auch deutsch „Amen“) im Koran weil Gott erhaben ist, hat er auch keinen Sohn abgelegt. Für die mekkanische Zeit heißt imān (4:171). vor allem: praktizierendes Fürwahrhalten des Damit legt der Koran selbst eine besondere Monotheismus. Später, ab 622, bekommt Mu- Zuordnungsweise nahe. Die Seinsformen von hammad qua Prophet auch eine politische Füh- Schöpfer und Geschöpf (vgl. z.B. 17:111), Hand- rungsrolle; er wandert aus seiner Heimatstadt lungsanweisungen (vgl. z.B. 16:90) und Sinn- Mekka, wo er wenig Widerhall findet, in die so- deutungen (vgl. z.B. 8:7): alles lässt sich begriff- zial uneinheitlichere und daher eine charismati- lich festlegen; es ist zugänglich, ableit- und sche Einigungsfigur suchende Stadt Medina aus. beurteilbar durch die dem Menschen zur Verfü- Seine Autorität wird jetzt in den Glaubensbegriff gung stehenden Kategorien; und diese sind so- eingezogen, so dass imān in Medina bedeutet: gar mit der Sprache eindeutig benennbar. Das praktizierendes Fürwahrhalten des Monotheis- geschichtlich Einzelne untersteht damit dem be- mus und des Prophetenamts Muhammads. grifflich Allgemeinen; und das Überraschende, das unsere Denkweise verwirren und erneuern könnte, unterliegt dem Richtspruch der allseits EINTEILUNGSKATEGORIEN bekannten Ordnungsprinzipien. Daher verwun- dert es kaum, wenn die Theologie, die auf dem Da der Koran sich fast durchgängig in Ausein- Boden des Koran wächst, zuerst äußerst ratio- andersetzung mit seiner Ansicht nach irre- freudig ausfällt. Das gilt besonders für die bis ins gehenden Andersgläubigen sieht, ist er auch 9. Jahrhundert vorrangige Mu‘tazila. Der kora- nahezu ständig in argumentativer Debatte. Des- nischen Grenzbetonung entsprechend ist im wegen führt er scharfe begriffliche Unterschei- mu‘tazilitischen Ansatz die Autorität der Offen- dungen ein. Allem voran steht die nicht zu über- barung denn auch der Vernunft untergeordnet. windende Unterschiedenheit von Schöpfer und Schöpfung (112:3; 2:116); dann gibt es die Ge- genüberstellung von Glaube, der Wissen ist UNTERWERFUNG (22:54, 29:49, 34:6), und Unglaube, der nichts anderes sei, als sich der Wirklichkeit verschlie- Angesichts eines derartigen Denkens und seiner ßen (vgl. 3:101); was Sieg und was Niederlage Verselbständigungsneigung war die Sorge isla- ist, steht ebenso erwartbar fest (vgl. 8:65), denn mischer Gelehrter verständlich. Sie machen im gedacht wird in Kampfeskategorien; entspre- Gegenzug eine antirationalistische Tendenz chend auch die Unterteilung in Feinde und stark. Sie kann sich ebenfalls auf den Koran be- Freunde als die einen, gegen die man kämpft rufen. Denn er betont häufig Gottes Freiheit in (3:152; 60:1; 4:89), und die andern, mit denen einem besonderen Sinne: Gott tut, was er will; man solidarisch ist (8:72); der Hasser wird ver- auch in Bezug auf Vergebung und Strafe, Recht- flucht (108:3) und der Rechtschaffene wird ge- leitung und Irreführung (2:284; 6:39). Aus- liebt (2:195), nicht aber die Ungläubigen (3:32). drücklich aufs Schlussfolgern verzichten will Einteilungskategorien werden für so klar gehal- etwa der Gründer der vierten großen sunniti- ten, dass man aus ihnen schlussfolgern kann: schen Rechtsschule, Ahmad ibn Hanbal (gest. Lebendige Seelsorge 4/2013 Vernunft und Glaube in Christentum und Islam 229
227 17.07.13 12:14 Seite 230 THEMA Christlich-muslimische Begegnung Vernunft und Glaube 855). Saudi Arabien ist heute das einzige dieser tifiziert. Was so vernunftfreudig klingt, ist in Schule verpflichtete Land. Was sich mehrheitlich Wirklichkeit allerdings problematisch. durchgesetzt hat, ist weder ein strenger Ratio- Wird eine Übereinstimmung von Vernunft und nalismus noch ein reiner Antirationalismus. Sun- Glaube behauptet, haben beide Erkenntnisquel- nitisch prägend wird vielmehr die Sicht des len ihre Dynamik verloren. Die Vernunft weiß Aš‘arı̄ (gest. 935): „Das Gute ist gut, weil Gott es schon, was der Glaube eigentlich ist und sagt, befiehlt“ (Gimaret 1990, 444). Ein einsehender und scheint auch sich selbst schon durch und Nachvollzug scheint hier unerheblich. Gottes durch zu kennen. Man will sich offenbar gegen Setzungen ergehen frei, und das heißt willkür- Überraschungen absichern. Dasselbe gilt umge- lich. Doch al-Aš‘arı̄s Ansatz war in seiner Zeit kehrt vom Glauben: er scheint das Denken nicht möglicherweise die einzige Rettung denkender für einen kreativen Vorgang zu halten, sondern Theologie. Denn als sich die Gelehrtenmehrheit lediglich für einen vorgezeichneten Nachvollzug. gegen das mu‘tazilitisch-rationalistische Extrem Eine solche Inhaltsgleichsetzung beruht offen- wandte, schuf er eine Theologie, die auch Ratio- kundig auf einer Sorge. Der Glaube sieht sich von kritikern annehmbar war. So durfte man jedoch einer eigenständigen Ratio existenzgefährdet; innerhalb des islamischen Lehrbetriebs immer- und die Vernunft sieht sich von einer Weltsicht, hin weiter methodisch argumentieren. Nur nahm die nicht auf primär-logischen Schlüssen und man nun eine Unterordnung vor, die faktisch universal-kosmischen Beobachtungen beruht, le- „Unterwerfung“ der Vernunft unter das Offen- bensbedroht. Wie der Koran die Andersheit der barte ist. „Unterwerfung“ aber ist die Frömmig- Stimme von Juden und Christen zum Schweigen keitsform, die der Koran verkünden will: islām. bringt, indem er behauptet, ihr Glaube sei ei- gentlich Islam (3:64-67), so schaltet die Ratio- nalitätsbehauptung des Glaubens das lebendige VERNUNFT = GLAUBE Gespräch aus; und dies gilt von beiden Seiten. Das geschichtlich Unerhörte kann der Ratio, und Es mag verwundern, dass prägende Stimmen der das denkende Klären kann der Glaubensformu- islamischen Theologiegeschichte von einer Ra- lierung dann keine neuen Fragen mehr stellen. dikalposition in eine andere fielen. Dieses Hin- Die behauptete Inhaltsgleichheit erweist sich so und Herschlagen von Vernünftigkeit und Offen- als Versuch gegenseitiger Übernahme. Um die barungsbindung lässt sich wohl als koranisch Behauptung der Aussage-Identität aufrechter- angelegt klären. Der Appell, der behauptet, man halten zu können, müssen Glaube und Vernunft müsse doch aufgrund von Denken und aufgrund ihre andere Seite beherrschen. Die Kongruenzer- von Offenbarungs-Akzeptanz zum selben Er- klärung nimmt ja dem Gegenüber ihre produk- gebnis kommen, enthält das spezifisch islami- tive Eigenständigkeit. Wo der Glaube nicht ra- sche Zuordnungsverhältnis. Glauben kommt tional ist, wird er von der Ratio umgemodelt; wo dann nicht in seinem Geschichtsbezug und nicht die Ratio nicht offenbarungskongruent ist, wird als Vertrauensbeziehung zur Geltung. Glaube der Glaube sie zurechtweisen. Dabei aber hätten und Vernunft sagen dann vielmehr dasselbe. Of- sie einander lahmgelegt. fenbarungs- und Rationalitätsgehalt sind iden- 230 Lebendige Seelsorge 4/2013 Vernunft und Glaube in Christentum und Islam
227 17.07.13 12:14 Seite 231 GLAUBE ALS BEKENNTNIS sprüngliche?“ Die zugrundeliegende Vorstel- lung ist dann, dass das Offenbarungsbuch in Das bis hierher Entwickelte ist zugleich Vorlage der Gemeinde die Aufzeichnung der prophe- für eine Darstellung des christlichen Zuord- tischen Rezitation aus der Himmelsschrift sein nungsverhältnisses. Bietet eine auf dem Evan- muss. Das kirchliche Zeugnis dagegen über- gelium gegründete Wirklichkeitssicht bessere Lö- mittelt Jesusworte als Erinnerung an das, was sungen? Jedenfalls scheint die Bibel weniger durch ihn und mit ihm geschehen ist. Ent- Präzisionsfreude mitzubringen. Die Begriffe wol- scheidend, zeitenwendend ist die Jesusge- len hier offenbar nicht definieren. Das ge- schichte – sein Leben, sein Sterben und seine schlachtete Lamm weidet die Herde (Offb 7,17). Auferstehung. Das will die Kirche bezeugen; Der „Herr“ ist der Gott Israels, und ist Christus und bezeugen kann man von verschiedenen (Mk 12,29; 11,3). Das Reich Gottes ist schon und Gesichtspunkten aus, in verschiedenen Spra- noch nicht (Lk 17,21; 11,2), die Feinde sind zu chen und Ausdrucksweisen. lieben (Mt 5,44). Wer sein Leben verliert, wird es gewinnen (Lk 17,33). Christus ist in seinem ‘ Person. Es ist also nicht eine bestimmte For- himmlischen Vater, und der Vater ist in Chris- mulierung, an der sich Wahrheitserkenntnis tus; und wir sollen in ihnen sein (Joh 17,21). Wie entscheidet. Es gibt viele Sichtweisen auf die kann ein Bekenntnis sich derart der sprachlichen Wirklichkeit Jesu. Entscheidend ist vielmehr, Festlegung entziehen wollen? Dies könnte mit und dies schon zur Zeit seines irdischen Auf- der besonderen christlichen Verhältnisbestim- tretens, ob sich der Angesprochene auf die Le- mung von Vernunft und Glaube zu tun haben. bensgemeinschaft mit Jesus einlässt. Das Heil Dies lässt sich erst verstehen, wenn geklärt ist, hängt nicht an einem Sprach-Satz, sondern worin das formal Besondere des christlichen an der Zugehörigkeit zu Jesus (vgl. z.B. Lk Glaubens liegt. Es lässt sich mit drei Begriffen 12,8f.). skizzieren: Geschichte, Person und Vertrauen. ‘ Vertrauen. Wenn einmal erkannt ist, dass ‘ Geschichte. Wir finden uns in einer Erzäh- nicht etwa Jesu Offenbarungsworte Haupt- lung vor – der Bibel –, die erst einmal gar grund christlichen Glaubenslebens sind, kann nicht die unsere ist, sondern in die wir hin- dennoch erneut nach Jesu sprachlicher Ei- eingenommen werden und die uns schon des- genform gefragt werden. Hier zeigen sich vor halb auch fremd sein darf. Aber das entspricht allem die Gleichnisse als charakteristisch. Je- nur dem großen Rahmen: wir finden uns ja sus aber verwendet gleichnishafte Sprache in einer Welt vor, deren Ereignisstränge schon nicht in erster Linie als pädagogische Ver- immer überrascht haben; sie lassen sich noch deutlichung komplizierter Inhalte. Vielmehr nicht auf endgültige Musterformeln bringen. sind die Gleichnisse in seinem Auftreten eine Und im Gespräch mit Muslimen kommt häu- Weise, den Anbruch des Gottesreiches er- fig eine Anfrage zur Sprache, die uns auf ei- fahrbar zu machen. Er erzählt so, dass der Hö- ner dritten Ebene in die Geschichte verweist: rer mitdenken, Stellung beziehen und sich auf „Welches der vier Evangelien ist denn das ur- das Gebotene einlassen muss. Besonders deut- Lebendige Seelsorge 4/2013 Vernunft und Glaube in Christentum und Islam 231
227 17.07.13 12:14 Seite 232 THEMA Christlich-muslimische Begegnung Vernunft und Glaube lich ist dies beim Gleichnis vom vielfachen serer Fassung des Glaubensbegriffs die Gegen- Acker (Mk 4,3–9). Der Hörende kann verste- wartsform „erweist“ gewählt, um eine dreifache hen, dass hier nicht nur eine Geschichte von Erweisung anzudeuten: er hat sich in der Ge- der Aussaat erzählt wird, und auch nicht nur schichte als heilswirkend erwiesen. Das Handeln eine Geschichte von der unterschiedlichen Gottes ist jedoch nicht zu einem bestimmten Aufnahme von Jesusworten, sondern dass die Zeitpunkt beendet gewesen. Auch das jetzige angesprochene Person selbst sich nun als gu- Weltgeschehen lässt sich als Gotteshandeln ver- ter Boden für die Reich-Gottes-Saat erweisen stehen. Die Erlösungsvollendung ist aber noch kann. Die Gleichnisse sind gerade in ihrer Of- nicht da; täglich gibt es vielmehr Ereignisse, die fenheit auf die verstehende Mitarbeit des Ein- ein Heilswirken Gottes in Frage stellen müssen. zelnen ein typischer Gestus Jesu: es ist eine Daher gehört zum Glauben an den erlösenden Einwilligung verlangt, eine Zusammenarbeit Gott auch die Hoffnung, dass sich Gott einst als angeboten. Daher lässt sich sagen, dass Jesu ganz mächtig und gut erwiesen haben wird. So Gleichnisse nach dem Prinzip des „sich ver- ist das Vertrauen zwar auf das Gotteshandeln ge- lassens auf“ wirken. Der Sprechende braucht gründet; aber Gottes Erweis in der Geschichte die Mitarbeit des Hörers, dem keine fertige bleibt vielfach bestreitbar. Glauben ist eine Deu- Anweisung geliefert wird; und der Hörer muss tung der Geschichte, die andere Deutungen zu- sich, um verstehen zu können, auf die anbre- lässt. chende Wirklichkeit des Gottesreiches einlas- sen. Darin liegt ein beiderseitiges Risiko. GLAUBE ALS VERTRAUEN VERTRAUEN UND HOFFNUNG Schließlich wird hier Gott bewusst nicht nur als heilswirkend vorgestellt, sondern er ist selbst das Wir können jetzt einen ausdrücklich christlichen Heil; damit ist das Ziel geschöpflichen Lebens Begriff von Glaube und Vernunft entwerfen. nicht nur ein bestimmter Zustand, den Gott gün- „Glaube“ lässt sich christlicherseits fassen als stig herstellt, sondern die Gemeinschaft mit ihm „sich Gott anvertrauen“, weil er sich als das Heil selbst. Heil wird hier nämlich nicht getrennt von der Welt erweist. Damit ist Glaube zuerst als et- ihm gedacht. Dennoch haben wir dieses erhoff- was Personales im Blick. Es wird nicht nur et- te Ziel nicht nur als „Heil“, sondern als „Heil der was zur Kenntnis genommen, sondern es ge- Welt“ zum Ausdruck gebracht. Wie Christus als schieht eine Lebensübergabe. Eine so persönliche Auferstandener in voller Gemeinschaft mit dem Fassung des Glaubens als Beziehung in Vertrau- himmlischen Vater doch er selbst ist, seine ge- en könnte den Glauben nun aber als etwas Blin- schichtliche Geprägtheit nicht ablegt, sondern in des darstellen. Das ist biblisch aber genau nicht die Vollendung einbringt, kann man von jedem der Vertrauensbegriff. Vielmehr verlässt sich der Geschöpf sagen: es findet sein Heil nicht in sei- Gläubige „sich festmachend“ (’āman) auf den, ner Ersetzung, sondern als seine Erfüllung. Gott der mächtig handelt; der Glaube Israels bezieht und Welt sind dann nicht mehr als Gegensätze sich auf den wirkenden Gott. Wir haben in un- gedacht. 232 Lebendige Seelsorge 4/2013 Vernunft und Glaube in Christentum und Islam
227 17.07.13 12:14 Seite 233 Ein Glaubensbegriff, wie er hier vorgetragen den Ordnungsmustern und Anfragen verschlie- wird, hat nun eine durchaus andere Haltung als ßen würde, die das menschliche Denken ihm ent- eine Vernunft, die sich nur auf das beziehen will, gegenhält. Entsprechend sei vorgeschlagen, Ra- was sich als allgemeines Denkprinzip oder kos- tio so zu fassen: Vernunft ist Treue zur Welt. mischer Rhythmus überall findet. Hoffnung, die ein hinausziehendes „sich verlassen auf“ Gott ist, Mit dem Wort „Treue“ ist eine bereits alttesta- aufgrund von Geschichte, und zwar von beson- mentliche Dynamik benannt. Vom selben Wort deren Ereignissen, ist Grundstimmung des christ- wie „glauben“ und „Amen“ gebildet, ist Treue lichen Glaubens. Damit zeigt sich der christliche (’ämæt) dort die angesichts neuer Ereignisse er- Glaube als Erkenntnis, die nicht auch aus der neuerte zuverlässige Beziehung, die die gegebe- Menschenratio allein ableitbar wäre. Es lassen ne Zusage verwirklicht. Treue lässt sich zuerst sich sehr gute Gründe für den christlichen Glau- von Gott aussagen. Er ist in seinem Handeln sei- ben anführen; sie werden bei den biblisch be- nem Wort treu. Man kann ihn auch in der Schöp- zeugten Ereignissen ansetzen und Nachvollzug fung beim Wort nehmen und darauf vertrauen, des daraus Gefolgerten sein. Das Weltgeschehen dass er die hier entstandene Eigenwirklichkeit in lässt aber auch andere Deutungen zu. Der Glau- ihrer Selbständigkeit anerkennt. Die Schöpfung be ist damit als Vertrauen im Blick und hat da- hat dann eine eigene Zuverlässigkeit; viele ihrer her aus seiner Grundgeste heraus bereits ein Ver- Ordnungen lassen sich benennen. So erkannte ständnis für Andersgläubige. Muster begegnen natürlich auch den Christen und befragen damit Kirche und Evangelium. Hier bieten sich Möglichkeiten zur beiderseitigen VERNUNFT IST TREUE ZUR WELT Neu-Erkenntnis. So hat beispielsweise die Be- gegnung mit der antiken Philosophie dem christ- Ein besonders treffendes biblisches Wort für den lichen Zeugnis neue Sprach- und Verstehenstie- Erkenntnisstatus des Glaubens ist „Bekenntnis“. fen erschlossen (Pannenberg, 296-360). Ebenso Das Bekenntnis – lateinisch confessio, griechisch kann die jeweils mitgebrachte Vernunft in der homologia – bezeugt geschichtliche Ereignisse, Begegnung mit der Christusgeschichte eine Neu- beinhaltet qua Tauf-Entschluss ein persönliches fassung ihrer Begriffe erfahren. Ein solches Um- Engagement zu dieser Weltdeutung, und erkennt denken ereignete sich etwa bereits, als Israel neu auch die menschliche Schwäche – qua Schuld- verstehen lernen musste, was seine Erwählung bekenntnis – an. Wie aber kann man nun als bedeutet, oder als Petrus erkennen musste, dass Christ der Vernunft einen sinnvollen Platz zu- er einen Messiasbegriff hatte, der menschlich weisen? Hat der christliche Glaube doch Grund- einleuchtend sein mochte, aber der Jesus nicht lagen, die der schließenden Ratio fremd sein entsprach: in ihm erfüllt sich die Messiashoff- müssen: überraschende, ja umstrittene Einzel- nung (Mt 16,22). ereignisse wie die Auferstehung Jesu, Vertrau- ensleistungen, Persönlichkeit, und auch eine Formulierungsneigung, die provoziert. Es wäre allerdings fatal, wenn der christliche Glaube sich Lebendige Seelsorge 4/2013 Vernunft und Glaube in Christentum und Islam 233
227 17.07.13 12:14 Seite 234 THEMA Christlich-muslimische Begegnung Vernunft und Glaube LERNBEREITSCHAFT gier. Die Haltung der gegenseitigen Lernbereit- schaft hat etwas Sakramentales und ließe sich Der in der katholischen Tradition bewährte Zu- mit Paulus bezeichnen als „dienen in der Neu- ordnungsbegriff von Geist und Welt, Evange- heit des Geistes“ (Röm 7,6). lium und Kultur, Glaube und Denken ist „Ana- logie“. Damit ist ein Entsprechungsverhältnis benannt, eine Ähnlichkeit. Es wird allerdings WEITERFÜHRUNG gleich im Begriff selbst eingeräumt, dass die be- stehende Ähnlichkeit geringer ist als die Unähn- Der islamischen Zuordnung von Vernunft und lichkeit. Die Rede von der Analogie ist zweifel- Glaube als Übereinstimmung und Übernahme ist los fruchtbar, weil sie vage und daher flexibel die christliche Verhältnisbestimmung als stets ist. „Das ist analog“ heißt faktisch „das entspricht weiterführender Dialog gegenübergestellt wor- einander irgendwie“. So ist von dem gegenseiti- den. Bliebe man hier stehen, wäre das gerade gen Verhältnis aber keine eigene Dynamik aus- kein weiterführender Dialog. Weiterführend ist gesagt. Lässt sich die Entsprechung von Glaube vielmehr aufzuzeigen: die Gegenüberstellung hat und Vernunft genauer bestimmen? Wenn eine im Islam eine Gefahr benennen können. Die lau- christliche Sicht von Vernunft mit dem Begriff ert jedoch auch anderswo; und sie ist eben nur der Treue zur Welt benannt ist, lässt sich auch Gefahr. Die Gleichsetzungsgefahr lässt sich jetzt die Haltung bezeichnen und begründen, mit der umso deutlicher auch in der Christentumsge- Christen auf jene Lebenswelten und -äußerun- schichte ausfindig machen; und der Islam muss gen eingehen können, die ihre Gestaltungsform andererseits nicht auf die soeben sichtbar ge- und -kraft nicht aus dem Evangelium haben. wordene Neigung festgelegt werden. In der klas- Hier ist an die Kulturen mit ihren Lebensord- sischen islamischen Jurisprudenz findet sich nungen und -gefühlen zu denken, an das Kunst- etwa eine bemerkenswerte Offenheit für den schaffen, an Politik und den Wissenschafts- „örtlichen Rechtsbrauch“ (‘urf): das vorislamisch betrieb. Angesichts des in diesen Bereichen Vorgegebene darf weiterbestehen; hier wird die Erkannten lässt sich das wahrhaft christliche Eigenständigkeit einer nicht-islamischen Ord- Verhalten ihnen gegenüber bezeichnen als Lern- nung anerkannt. Auch wenn man bedenkt, dass bereitschaft, als weiterführender Dialog. Weder der Koran emotiv und argumentativ überzeugen sind die genannten Bereiche mit dem Zeugnis will, lässt sich darin erkennen, dass menschli- des Evangeliums identisch, noch sind Glaube ches Denken nicht aus- oder gleichgeschaltet und Vernunft füreinander unbedeutend, noch werden soll: Gott hat sich offenkundig auf einen gefährden sie sich prinzipiell, noch auch stehen Dialog mit den Menschen eingelassen. Dass die Inhalte, die die Gesprächspartner in ein sol- schließlich nach allem Begründen, Ableiten und ches Gespräch einbringen, bereits fest. Für die Verbegrifflichen Gott der Unergründliche bleibt, Frage nach dem Verhältnis von Vernunft und den man nicht zu kennen, sondern anzuer- Glaube ergibt dies ein freudig angenommenes kennen hat, ist gut koranisch (vgl. Cragg, 199), Angewiesensein aufeinander, eine nicht zer- kommt aber besonders treffend in den Ge- streuende, sondern wach erwartungsvolle Neu- schichten islamischer Mystiker zur Sprache. So 234 Lebendige Seelsorge 4/2013 Vernunft und Glaube in Christentum und Islam
227 17.07.13 12:14 Seite 235 erzählt etwa Ǧalāluddı̄n Rūmı̄ (st. 1273), dass ein LITERATUR großer Grammatiker seinen Bootsmann fragt, ob Cragg, Kenneth, Art. „Shahādah”, in: The Encyclopedia of Religion, er Grammatik gelernt habe. Der Seemann ver- Band 13, New York 1987, 198-199 (Darstellung des muslimischen Glau- neint und muss sich die Antwort des Wissen- bens: „Faith is not so much an exploration of mystery as an acknow- ledgement of that which warrants submission.”). schaftlers anhören: dann hast du die Hälfte dei- Gimaret, Daniel, La doctrine d’al-Ash‛arı̄, Paris 1990. nes Lebens vertan. Als das Boot jedoch in Seenot Gimaret, Daniel, Art. „TAWHıĪ D“, in: Encyclopaedia of Islam, Band 10, gerät und der Schiffer den Gelehrten fragt, ob er Leiden ²2000, 389: Eins-Setzung Gottes in politischer Herrschaft, the- ologischer Rede und kultischer Praxis: rubbubı̄ya – asmā’ wa-s.ifāt – schwimmen gelernt hat, muss nun dieser ver- ‛ibāda. neinen. Prompt lautet die Antwort des See- Goldziher, Ignác, Tagebuch, hg. von Alexander Scheiber, Budapest manns: Dann hast du dein ganzes Leben vertan. 1977. Pannenberg, Wolfhart, Die Aufnahme des philosophischen Gottes- Und Rūmı̄ kommentiert: Nicht nahw müsse man begriffs als dogmatisches Problem der frühchristlichen Theologie, in: beherrschen – Grammatik –, sondern mahw: ders., Grundfragen systematischer Theologie. Gesammelte Aufsätze Selbstzurücknahme; denn „wer die hat, kann ge- [Band 1], Göttingen 1967. Van Ess, Josef, Theologie und Gesellschaft im 2. und 3. Jahrhundert fahrlos ins Wasser springen“ (Masnawı̄ 1,2841). Hidschra. Eine Geschichte des religiösen Denkens im frühen Islam, Band Das Wasser steht natürlich für Gott. n 1-6, Berlin 1991-1997. Wielandt, Rotraud, Islam – die vernünftigere Religion? Vorstellun- gen heutiger Muslime zum Verhältnis ihres Glaubens zur Rationalität, in: Theologie und Philosophie 86 (2011) 73-94 (Gegenwärtige ara- bischsprachige Stimmen der Sunna (al-Qarad.āwı̄, H.anafı̄, Arkoun, al- Ǧābirı̄, al-‛Ašmāwı̄) kritisch dargestellt). Lebendige Seelsorge 4/2013 Vernunft und Glaube in Christentum und Islam 235
227 17.07.13 12:14 Seite 236 THEMA Christlich-muslimische Begegnung Vernunft und Glaube Die ersten drei Verse von Sure 13 (deutsche ist seine Macht durch die Ablehnung der Bot- Übersetzung nach Rudi Paret, Der Koran, schaft nicht bestritten, sondern bestätigt. An- Stuttgart ¹¹2010): dererseits heißt Annahme des Inhaltes auch, Im Namen Gottes, des barmherzigen Erbar- dass man sein Leben ändern muss; und dafür mers. sind viele offenkundig zu träge. Diese Formel erscheint vor fast allen Suren. Gott ist es, der die Himmel, ohne dass ihr Stüt- Gemeint ist wohl, dass man sich unter die Hil- zen sehen würdet, emporgehoben und sich dar- fe, in den Schutz und vor die Richtermacht aufhin auf dem Thron zurechtgesetzt hat. Und Gottes stellt. – Jetzt folgen vier arabische er hat die Sonne und den Mond in den Dienst Buchstaben. gestellt – jedes läuft auf eine bestimmte Frist. alif-lām-mı̄m-rā Er dirigiert den Befehl. Was sie bedeuten, ist umstritten. Sie werden Zeichen sind nicht nur die Verse aus dem aber getreu mitüberliefert, auch wenn man himmlischen Buch. Wer die Augen aufmacht, sich nicht sicher sein kann, was sie sagen. So kann auch überall in der Natur Zeichen fin- bestätigt man die Treue der Textweitergabe, den. Für was? Für Gottes Schöpfermacht. bekommt aber zugleich viel Material zum Rät- Er setzt die Zeichen auseinander. selraten oder Staunen. Das heißt wohl, durch die Wortzeichen wer- Dies sind die Zeichen der Schrift. den die Naturzeichen vereindeutigt. Das himmlische kitāb bietet den Menschen Vielleicht würdet ihr euch davon überzeugen Zeichen (āyāt). Dasselbe Wort bedeutet auch lassen, dass ihr eurem Herrn begegnen wer- „Verse“. So bestätigt der Koran erst einmal det. sich selbst als „Lesung“ (qur‘ān) aus dem Of- Hier hören wir nun das Ziel von Naturbe- fenbarungstext. Weiterhin aber ist gesagt, dass trachtung, von Offenbarungshören und Nach- hier Zeichen, also Hinweise gegeben werden. denken zugleich: Gott als Endzeitrichter jetzt Worauf, werden wir gleich sehen. schon anerkennen. Denn wenn er so mächtig Und was von deinem Herrn zu dir herabge- ist, all das, was man im Kosmos sieht, zu sandt ist, ist die Wahrheit. Aber die meisten schaffen, dann kann er uns auch von den To- Menschen glauben nicht. ten auferstehen lassen: zum Gericht. Der Ko- Was hier ergeht, ist überzeugend, da ein- ran ist damit ein Ruf in die Verantwortung. leuchtend, weil vernünftig. Dennoch muss Und [Gott] ist es, der die Erde ausgebreitet und auch Muhammad erleben, dass viele Men- auf ihr feststehende Berge und Flüsse gemacht schen seiner Botschaft kein Gehör schenken. hat. Und von allen Früchten hat er auf ihr ein Nicht glauben heißt, Inhalt und Offenba- Paar gemacht. Und er lässt die Nacht über den rungscharakter des hier Verkündeten ableh- Tag kommen. Darin liegen Zeichen für Leute, nen. Warum lehnen sie es ab? Tröstend kann die nachdenken. man sagen: Gott will es so (z.B. 14:4). Dann 236 Lebendige Seelsorge 4/2013 Vernunft und Glaube in Christentum und Islam
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