MPK 2018 - Universität Konstanz

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MPK 2018 - Universität Konstanz
MPK 2018
              Motivationspsychologisches Kolloquium
                  Von Luftschiffen und Luftschlössern

                           30.9. – 2.10.2018

                          Veranstalterinnen

Prof. Dr. Julia Schüler           Prof. Dr. Anja Achtziger
Sportpsychologie                  Sozial-und -Wirtschaftspsychologie
Universität Konstanz              Zeppelin Universität Friedrichshafen

Tagungsort:      Universität Konstanz, Universitätsstr. 10, 78464
                 Konstanz, Raum K503
MPK 2018 - Universität Konstanz
SONNTAG, 30. September 2018

                                         Anreise zum Hotel Graf Zeppelin, St. Stephansplatz 15, 78462 Konstanz

Ab 19:00 Uhr                                        Abendessen auf Selbstzahlerbasis im Il Boccone
                                             Bodanstrasse 20, 78462 Konstanz (ca. 10 min vom Hotel zu Fuß)

      MONTAG, 1. Oktober 2018

08:30 – 09:00 Uhr                                         Ankunft Uni Konstanz und Anmeldung

09:00 – 09:15 Uhr                                       Eröffnung Anja Achtziger und Julia Schüler

09:15 – 09:45 Uhr                                        Timur Sevincer & Gabriele Oettingen
                                           Verantwortung für die Zukunft und spontane mentale Kontrastierung

09:45 – 10:15 Uhr                                                    Lukas Thürmer
                                Warum hast du das getan? Die Rolle von zugeschriebenen Intentionen in Gruppen und Teams

10:15 – 10:45 Uhr                                                      Kaffeepause

10:45 – 11:15 Uhr                              Benjamin Wolf, Herrmann Marcel & Veronika Brandstätter
                           Die Handlungskrise als Prädikator von Kündigungen - eine angewandte Studie mit Telefonisten eines
                                                                Marktforschungsinstituts

11:15 – 11:45 Uhr                              Antonia Kreibich, Marie Hennecke & Veronika Brandstätter
                                Hürden über Hürden: Selbstaufmerksamkeit und die Identifikation zielbezogener Hindernisse

11:45 – 12:15 Uhr                                                    Thomas Dyllick
                            Turning Duty Into Joy! Energetisierung und Steigerung von positivem Affekt durch ein persönliches
                                                                        Motto-Ziel

12:15 – 13:15 Uhr                                              Gruppenfoto & Mittagessen

13:15 – 13:45 Uhr                       Carina Bargmann, Eva-Maria Schult, Annika Ochmann & Simone Kauffeld
                                 MIT ZRM die eigenen Anforderungen meistern: Wahrnehmung und Wirkung von Zeit- und
                                                              Leistungsdruck im Studium

13:45 – 14:15 Uhr                                    Jonas Ludwig, Alexander Jaudas & Anja Achtziger
                                                               Zero effect in risky choice

14:15 – 14:45 Uhr                                            Julia Felfeli & Anja Achtziger
                                          Confidence judgments in own skills: The effects of gender and incentive

14:45 – 15:30 Uhr                                             Postersession und Kaffeepause

15:30 – 16:00 Uhr                        Martin Tomasik, Lania Bahmann, Thomas Ostermann & Reinhard Schuster
                                        Wechselseitige Beziehungen beim Streben nach Autonomie, Kompetenz und
                                       sozialer Bezogenheit: Ein mathematisches Modell und dessen Anwendung auf
                                                                  bibliometrische Daten

15:45 – 16:15 Uhr                         Caroline Zygar, Birk Hagemeyer, Sebastian Pusch & Felix Schönbrodt
                                       Motivationale Konflikte in Partnerschaften: Synchronisation oder Dominanz?

16:15 – 16:45 Uhr                          Sebastian Pusch, Felix Schönbrodt, Caroline Zygar & Birk Hagemeyer
                                                  Interpendenz der Motivumsetzung in Partnerschaften

16:45 – 17:00 Uhr                                                         Pause

17:00 – 18:00 Uhr                                            Carte Blanche: Kurt Sokolowski

I m    A n s c h l u s s                    Bei Interesse: Gemeinsamer Spaziergang zum Constanzer Wirtshaus

ca. 20:00 – open end                     Abendessen und gemeinsamer Tagesausklang im Constanzer Wirtshaus
                                                          (Spanierstr. 3, 78467 Konstanz)
DIENSTAG, 2. Oktober 2018

                                                                 Frühstück im Hotel für Hotelgäste

9:00 – 10:00 Uhr                                     Moderatorinnen: Carolin Quenzer & Lena Schiestel
                                                   Workshop/Diskussionsrunde zum Thema OMT, MMG, PSE

10:00 – 10:30 Uhr                                                       Rosa Puca
                                                      Motivmessung ohne Worte: Ein high risk Luftschloss

10:30 – 11:00 Uhr                                                       Oliver Schultheiss
                                                                 Implizite Motive und Lateralität

11:00 – 11:30 Uhr                                                          Kaffeepause

11:30 – 12.00Uhr                                       Mirko Wegner, Denise Hofstetter & Rebecca Suter
                                                      Aktuelle Befunde zur impliziten Motiv-Sport-Passung

12:00 – 12:30 Uhr                                             Florian Müller, Rouwen Canal-Bruland
                                                      Implizite Motive und motorische Leistung im Dartwurf

12:30 – 13:00 Uhr                                        Julia Schüler, Wanja Wolff & Jonas Hofstetter
                                            Motiv-Ziel Konflikte und kortikale Korrelate erforderlicher Selbstkontrolle

13:00 – 14:00 Uhr                                                 Mittagessen und Ende des MPKs

A b     1 4 : 0 0   U h r     Bei Interesse: Wanderung von der Universität zur Insel Mainau (Fußweg pro Strecke ca. 40 Min)
                                    Bitte geeignetes Schuhwerk mitbringen. Eintrittspreis Insel Mainau: 16 EUR o 21 EUR

      POSTER:

                                  Handlungsziele und -pläne beim Volleyballaufschlag: Feldexperiment zu Effekten und
 Maik Bieleke et al.
                                                                      Prozessen

Jonas Hofstetter et al.                       Willpower Theories Help Inspect a Neural Fatigue Mechanism

      Lilian Maggiori         Rauchentwöhnung mit dem Selbst! Das Zürcher Ressourcen Modell macht es möglich.

 Gerhard Rinkenauer                                                 Lewin und die Roboter

  Kim Stadler et al.                           Ready, Set, Go: Brain activity during sprint start preparation

  Wanja Wolff et al.              Self-regulation of Endurance Performance: Behavioral Effects and Cerebral Correlates

  Wanja Wolff et al.                                              Correlates of Effort in MS

Zsuzsanna Zimanyi &               The effect of social support in stressful situations. Does the affiliation motive act as a
    Julia Schüler                                                        moderator?
Abstracts Vorträge

          Verantwortung für die Zukunft und spontane mentale Kontrastierung
                              Sevincer, A. T., & Oettingen, G.
                                   Universität Hamburg

Mentale Kontrastierung einer erwünschten Zukunft mit der gegenwärtigen Realität ist eine
Selbstregulationsstrategie, die bei hohen Erfolgserwartungen hilft, persönliche Ziele zu
verfolgen und zu erreichen. Wann aber wenden Personen die mentale Kontrastierung
spontan an? Forschung legt nahe, dass Personen insbesondere dann spontan mental
kontrastieren, wenn sie eine hohe Verantwortung für das Erreichen eines persönlichen Ziels
übernehmen. In dem gegenwärtigen Projekt erforschten wir, ob Personen auch besonders
dann mental kontrastieren, wenn sie eine hohe Verantwortung für andere oder die
Gesellschaft als Ganzes übernehmen. Studie 1 und 2 waren Korrelationsstudien. Angestellte,
die hohe Verantwortung für ein gemeinsames Arbeitsprojekt mit ihren Kollegen übernahmen
(Studie 1), und Personen, die hohe Verantwortung für ein Projekt zum Wohl der Gesellschaft
übernahmen (Studie 2), waren jene, die spontan mental kontrastierten, wenn sie über ihr
Projekt nachdachten. Studie 3 war eine experimentelle Studie: Von Studierenden, die sich
vorstellten, hohe Verantwortung für eine Präsentation zu übernehmen, die sie entweder
zusammen mit ihren Kommilitonen oder alleine geben, haben mehr spontan mental
kontrastiert als von jenen, die sich vorstellten, nur geringe Verantwortung zu übernehmen.
Die Ergebnisse legen nahe, dass Personen besonders dann mental kontrastieren, wenn sie
eine hohe Verantwortung für andere, die Gesellschaft oder für sich selbst übernehmen.
Abstracts Vorträge

  Warum hast du das getan? Die Rolle von zugeschriebenen Intentionen in Gruppen und
                                          Teams
                                       Thürmer, J. L.
                        Universität Konstanz, Universität Göttingen

Teams können ihre Ziele nur erreichen, wenn die Team-Mitglieder Leistung bringen. Deshalb
geht man im Team schnell „an die Decke“, wenn ein Team-Mitglied sich rauszieht. Aber auch
gute Teammitglieder können schnell als Streber dastehen und negativ beurteilt werden. Doch
wie entscheiden Teams, ob abweichende Leistung zu einer harschen oder zu einer milderen
Reaktion führt? Dieser Attributionsprozess in Teams ist bisher weitgehend unbekannt.
Aufbauend auf klassischer Attributionstheorie und aktueller Kleingruppenforschung
argumentieren wir, dass Teams die wahrgenommene Motivation versus Fähigkeit des
Abweichlers evaluieren und daraus schließen, ob die abweichende Person dem Team helfen
will (hoher pro-Team Intent) oder nicht (niedriger pro-Team Intent). Der Attributionsprozess
in Teams sucht demnach die Antwort auf die Frage: Will diese Person dem Team helfen oder
nicht? In der Tat reagierten Probanden in fünf Experimenten (total N = 971) negativer auf
unmotivierte als unfähige Team-Mitglieder und dieser Effekt wurde vollständig vom
wahrgenommenen pro-Team Intent des leistungsschwachen Mitglieds mediierte. Zwei
Experimente (total N = 400) bestätigten zudem, dass Team-Mitglieder positiver auf
hochmotiveierte High-Performer als auf hochbegabte High-Performer reagierten. Dieser
Effekt war wiederum vollständig vom wahrgenommenen pro-Team Intent mediiert. Wir
diskutieren die Rolle von Attributionsprozessen im Alltag von Teams und geben Strebern und
Faulenzern Tipps für die Teamarbeit.
Abstracts Vorträge

    Die Handlungskrise als Prädikator von Kündigungen - eine angewandte Studie mit
                        Telefonisten eines Marktforschungsinstituts
                        Wolf, B. M., Herrmann, M., & Brandtstätter, V.
                                      Universität Zürich

Fluktuation in Unternehmen verursacht nicht nur hohe Kosten für die kontinuierliche
Rekrutierung und Einführung neuer Mitarbeitender, sondern hat auch ein niedriges Niveau
an Arbeitserfahrung unter den Mitarbeitenden zur Folge. Daher benötigen Forschende sowie
Praktiker zuverlässige Prädiktoren des Kündigungsverhaltens, um zu identifizieren, welche
Faktoren mit Fluktuation verbunden sind und welche Maßnahmen der Fluktuation
entgegenwirken. Unter einer besonders hohen Fluktuation leiden traditionelle Callcenter (z.
B. Kundenhotlines), aber auch Callcenter von Forschungsinstituten, in denen CATI (Computer
assisted telephone interviews) zum Zwecke der Markt- und Meinungsforschung durchgeführt
werden. Diese Arbeit wird in flexibler Teilzeit und überwiegend als Nebenerwerb ausgeübt.
Sie kann daher als persönliches Ziel oder Projekt verstanden werden, das parallel zu und im
Dienste übergeordneter Ziele verfolgt wird.
Basierend auf Forschung zur Zielablösung wurde die Handlungskrise als Prädiktor des
Kündigungsverhaltens von Telefonisten verwendet. Die Handlungskrise ist ein Zustand
intrapsychischen Konflikts zwischen Fortsetzung und Abbruch des Zielstrebens, und erwies
sich als Prädiktor der Zielablösung (Herrmann, & Brandstätter, Mot Sci, 2015).
In einer prospektiven Studie mit 222 Telefonisten eines Marktforschungsinstituts bestätigte
sich, dass die Handlungskrise – über Arbeitszufriedenheit und organisationales Commitment
hinaus – starker Prädiktor der Kündigung war. Zusätzlich konnten anhand der Handlungskrise
als Kriterium mehrere distale Determinanten der Kündigungswahrscheinlichkeit CATI-Labor
identifiziert werden.
Abstracts Vorträge

     Hürden über Hürden: Selbstaufmerksamkeit und die Identifikation zielbezogener
                                         Hindernisse
                        Kreibich, A., Hennecke, M., & Brandstätter, V.
                                      Universität Zürich

Bei der Verfolgung persönlicher Ziele stossen Personen immer wieder auf Hindernisse. Um
zielbezogene Hindernisse zu identifizieren, ist es wichtig, sowohl das Ziel als auch den
aktuellen Stand innerhalb der Zielverfolgung im Auge zu behalten. Dieses Zielmonitoring
erfordert vom Individuum, die Aufmerksamkeit auf Aspekte des Selbst zu richten. Zweck
dieser Studien war es daher, die Hypothese zu untersuchen, ob diese sogenannte
Selbstaufmerksamkeit die Identifikation zielbezogener Hindernisse fördert. Dazu wurde
Selbstaufmerksamkeit in zwei korrelativen Studien gemessen und in zwei experimentellen
Studien (eine davon prä-registriert) manipuliert. Alle vier Studien bestätigen, dass Individuen
mit einer höheren Ausprägung in situativer sowie dispositioneller Selbstaufmerksamkeit
mehr Hindernisse in Bezug auf ihre persönlichen Ziele sowie während einer Web-Browser-
Aufgabe identifizieren. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass Selbstaufmerksamkeit eine
entscheidende Rolle bei der Identifikation von Hindernissen darstellt und daher eine
Voraussetzung für erfolgreiches Zielstreben sein kann.
Abstracts Vorträge

  Turning Duty Into Joy! Energetisierung und Steigerung von positivem Affekt durch ein
                                 persönliches Motto-Ziel
                                        Dyllick, T.
                                  Universität Mannheim

Oft lösen Pflichten wenig positiven Affekt und Vitalitätsgefühle aus. Aus Zwei-Prozess
Theorien der Motivation lässt sich ableiten, dass dies durch die Berücksichtigung des
impliziten motivationalen Systems bei der Zielbildung geändert werden könnte. Motto-Ziele
ziehen dies in Betracht. Sie sind persönlich gebildete Metaphern, die das Verhalten von
Personen unter ein Motto stellen, welches sich auf die Art und Weise der Zielverfolgung
bezieht (z.B. Mit Bärenruhe gehe ich meinen Weg). Um zu prüfen, ob eine kurze Motto-Ziel
Intervention positiven Affekt erhöhen und zielbezogenes Handeln in Bezug auf eine
unangenehme Pflicht energetisieren kann, wurden vier randomisiert kontrollierte Studien
(mit insgesamt N = 391 Probanden) durchgeführt. Es konnte sowohl im Labor (Studie 1 bis 3)
als auch im Feld (Studie 4) gezeigt werden, dass die Motto-Ziel Intervention verglichen mit
einer Kontrollgruppe zu höherem positivem Affekt und einer höheren Energetisierung führte.
Der Effekt auf die Energetisierung wurde durch ein erhöhtes Autonomieempfinden mediiert.
Weiter zeigte sich, dass Individuen mit niedrigen Ausgangswerten besonders von der
Intervention profitierten.Die Ergebnisse werden im Rahmen aktueller Theorien zu
Selbstregulation als auch hinsichtlich möglicher Wirkmechanismen diskutiert.
Abstracts Vorträge

MIT ZRM die eigenen Anforderungen meistern: Wahrnehmung und Wirkung von Zeit- und
                                  Leistungsdruck im Studium
                     Bargmann, C., Schulte, E., Ochmann, A., & Kauffeld, S.
                                       TU Braunschweig

Stressbedingte Fehlzeiten nehmen laut aktuellen Zahlen weiter zu. Hierbei spielen
insbesondere Zeit- und Leistungsdruck eine zentrale Rolle. Gleichzeitig zeigen Studien jedoch,
dass nicht alle Menschen gleich auf Anforderungen wie Zeit- und Leistungsdruck reagieren:
Die Einschätzung als hindernd oder herausfordernd ist entscheidend. Anforderungen, die als
herausfordernd wahrgenommen werden, können sogar motivierend wirken und zu höherem
Engagement führen.
Neben Berufstätigen, rücken zudem immer mehr Studierende und ihre Anforderungen in den
Fokus. Ziel der vorliegenden Studie ist es daher zu überprüfen, wie Zeit- und Leistungsdruck
sich auf die emotionale und kognitive Beanspruchung sowie die Studienzufriedenheit
auswirken. Wir nehmen an, dass die Bewertung als hindernd oder herausfordernd den
negativen Einfluss von Zeit- und Leistungsdruck moderiert: Während eine Bewertung als
herausfordernd den Effekt abschwächen sollte, erwarten wir bei einer Bewertung als
hindernd einen stärkeren negativen Zusammenhang. Darauf aufbauen ist das zweite Ziel
dieser Studie zu analysieren inwiefern die individuelle Bewertung von Anforderungen durch
die Stärkung persönlicher Ressourcen verändert werden kann. Dafür wird der Einfluss eines
Stressmanagementtrainings in Anlehnung an das Zürcher Ressourcen Model® (ZRM®)
untersucht, in dessen Rahmen die Teilnehmenden lernen, sich eine innere Haltung als
Ressource im Umgang mit ihren individuellen Stressthemen zu erarbeiten. Die Ergebnisse
bestätigen die Annahme nur teilweise: Die Beurteilung als hindernd oder herausfordernd
moderiert den Zusammenhang zwischen Zeitdruck und der emotionalen und kognitiven
Beanspruchung. Darüber hinaus zeigte sich, dass die Beurteilung von Zeitdruck als hindernd
oder herausfordernd durch das ZRM®-Training beeinflusst werden konnte. Die Ergebnisse
werden in Hinblick auf praktische und theoretische Implikationen diskutiert.
Abstracts Vorträge

                                   Zero effect in risky choice
                             Ludwig, J., Jaudas, A., & Achtziger, A.
                              Zeppelin Universität Friedrichshafen

The key components of achievement motivation in risk-taking models (Atkinson, 1957) are
the probability (feasibility) and the attractivity of action outcomes (desirability of a goal). For
this reason, it makes sense for motivation researchers to look at lotteries that elicit decisions
based on precisely this information. This was done in the present study. Decision makers
presented with risky lottery choices prefer certain outcomes over uncertain ones, even
though the latter promise potentially higher payoffs. This deviation from expected utility
theory is typically explained by the certainty effect, whereby probabilities of 0 or 1 are
interpreted very differently from probabilities between 0 and 1. The present research
explores an alternative explanation for deviations from expected utility theory in line with the
certainty effect, based on a prototypical lottery choice paradigm. We propose that zero
outcomes are also key drivers of risky lottery choices: in addition to being attracted by
certainty (i.e., probability of 1), we suggest that decision makers also show a pronounced
aversion to receiving zero outcomes (e.g., winning the amount of €0). An eye-tracking study
(N = 35) was conducted to explore automatic information processing as a key component of
this “zero effect”. The findings suggest that gambles that include a zero outcome are generally
avoided and that the aversion to zero outcomes can counteract the certainty effect. Analysis
of the eye-tracking data suggests that (a) pupillary response, i.e., the percentage of change in
pupil dilation, is greater for lotteries that include a zero outcome, compared to similar
lotteries that do not, and (b) zero outcomes are substantially less fixated than other
outcomes. We conclude that decision makers show a strong aversion to zero outcomes that
translates into processes of information search. Zero outcomes are generally avoided, thus
giving way to allocation of attention to more informative and lucrative pieces of information.
Abstracts Vorträge

         Confidence judgments in own skills: The effects of gender and incentive
                                  Felfeli, J., & Achtziger, A.
                            Zeppelin Universität Friedrichshafen

The aim of these two studies was to investigate the effects of monetary incentives on the
judgment of own skills. As earlier research on confidence judgment has shown, males are
prone to be overconfident in their own skills whereas females are underconfident. One
objective of our studies was to explore if monetary incentives could be a valid intervention to
prevent confidences biases in both genders. Participants answered general knowledge
questions and rated their confidence concerning the correctness of their answer to these
questions. In Study 1, we incentivized each correct answer, whereas a realistic confidence
judgment was incentivized in Study 2. Furthermore, we measured the response time on
confidence rating to examine if confidence judgments rely on automatic or controlled
processes. We found that males were more confident in their own skills
than females in both studies independent of the incentives. The incentivization of correct
answers in Study 1 had no effect on the confidence judgments, but the incentives for the
realistic judgment in Study 2 led to less confidence. Regarding the response times on
confidence ratings, we found in Study 1 that participants who took longer rated their
confidence lower as participants with shorter response times.
Abstracts Vorträge

       Wechselseitige Beziehungen beim Streben nach Autonomie, Kompetenz und
      sozialer Bezogenheit: Ein mathematisches Modell und dessen Anwendung auf
                                      bibliometrische Daten
                 Tomasik, M.1, Bahmann, L.1, Ostermann, T.1, & Schuster, R.2
                      1Universität   Witten-Herdecke, 2Universität Lübeck

Als eine Makrotheorie des menschlichen Verhaltens geht die Selbstbestimmungstheorie
davon aus, dass das Streben nach Autonomie, Kompetenz und sozialer Bezogenheit ein allen
Menschen gemeinsames Grundbedürfnis darstellt. In unserer Forschung adaptieren wir
ethologische Modelle der optimalen Nahrungssuche für mehrere Nährstoffe auf die
Selbstbestimmungstheorie an und entwickeln ein mathematisches Modell, um die inhärenten
förderlichen und hinderlichen Beziehungen beim Streben nach den drei Grundbedürfnissen
zu beschreiben. Im theoretischen Teil wird ein mathematisches Modell vorgestellt, bei dem
die Zielgröße (Opportunitätskosten) modelliert wird als lineare, quadratische und nichtlineare
Funktion der Befriedigung der drei Bedürfnisse. Die so definierte Opportunitätsfunktion wird
auf ihr Verhalten hin untersucht, etwa im Hinblick auf lokale und globale Extremwerte. Im
empirischen Teil wird die Konfliktfunktion auf längsschnittliche bibliometrische Daten von
N = 611 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus 97 US-amerikanischen und
kanadischen Sozialpsychologieprogrammen angewendet. Das Streben nach Autonomie wird
operationalisiert über den Anteil der Erstautorschaften in der Publikationsliste, das Streben
nach Kompetenz über den Impact-Faktor der Zeitschrift und das Streben nach Zugehörigkeit
über die Länge der Autorenliste. Mit diesen Daten bestimmen wir die Form der
Konfliktfunktion und deren Veränderung über die Zeit, berechnen die Summe der Konflikte
und bringen sie mit Indikatoren des wissenschaftlichen Outputs in Zusammenhang, wobei wir
annehmen, dass der wissenschaftliche Output dann größer sein wird, wenn die jeweilige
Konfliktfunktion ihr Minima erreichen. Mit anderen Worten werden diejenigen Autoren am
erfolgreichsten sein, die eine Publikationsstrategie verfolgen, bei der die inhärenten Konflikte
zwischen einer Erstautorschaft, der Publikation in einer angesehenen Zeitschrift und der
Zugehörigkeit zu einer großen Autorengruppe minimiert werden.
Abstracts Vorträge

       Motivationale Konflikte in Partnerschaften: Synchronistaion oder Dominanz?
                  Zygar, C.1, Hagemeyer, B.2, Pusch, S.2, & Schönbrodt, F.1
       1Ludwig-Maximilians-Universität   München, 2Friedrich-Schiller-Universität Jena

In einer Partnerschaft treffen die Motive und die damit verbundenen Bedürfnisse zweier
Personen aufeinander. Im Alltag muss dann beispielsweise verhandelt werden wann die
Partner wie viel Zeit miteinander verbringen (ein kommunales Ziel) oder nach welcher
Meinung sie sich richten, wenn gemeinsame Entscheidungen getroffen werden (ein
agentisches Ziel). Im Idealfall stimmen die Bedürfnisse und Ziele beider Partner überein (in
Bezug auf Communion) bzw. sind komplementär (in Bezug auf Agency), da dann ein
zufriedenstellendes Ergebnis für beide Partner erreicht werden kann. Es wird schwieriger,
wenn ein motivationaler Konflikt entsteht: Wenn beide Partner verschiedene Ziele verfolgen,
z.B. wenn ein Partner Nähe möchte, der andere aber nicht. In diesem Fall müssen die Partner
ihre Bedürfnisse interindividuell regulieren, und verschiedene Regulationsstrategien können
zur Anwendung kommen. Bischof (2014) beschreibt hierzu das Synchronisations- und das
Dominanzprinzip. Angewandt auf Partnerschaften besagt das Synchronisationsprinzip, dass
sich der Partner mit dem stärkeren Bedürfnis durchsetzt. Wird hingegen nach dem
Dominanzprinzip reguliert, setzt sich immer ein bestimmter Partner durch (der in der
Beziehungshierarchie höhergestellte Partner).       Der Vortrag beleuchtet diese beiden
Regulationsprinzipien in Hinblick auf CommunionMotivation mit Hilfe von empirischen Daten
einer Experience-Sampling-Studie. In einem vierwöchigen Zeitraum machten beide Partner
von über 250 Paaren fünf Mal am Tag Angaben zu ihrer aktuellen Motivation und zu den
Erlebnissen in der Partnerschaft (z.B. wie viel Zeit miteinander verbracht wurde). Es wird
präsentiert, ob es in diesen Daten Hinweise auf das Synchronisations- oder Dominanzprinzip
in Partnerschaften gibt.
Abstracts Vorträge

                   Interpendenz der Motivumsetzung in Partnerschaften
                  Pusch, S.1, Schönbrodt, F.2, Zygar, C.2, & Hagemeyer, B.1
       1Friedrich-Schiller-Universität   Jena, 2Ludwig-Maximilians-Universität München

In kaum einer anderen Beziehungsform knüpfen erwachsene Menschen den Ausdruck und
die Befriedigung ihrer Bedürfnisse und Wünsche so sehr an eine andere Person, wie in
romantischen Beziehungen. Im Zentrum des Vortrags steht die Vorstellung eines
konzeptionellen Modells, das sich mit den funktionalen Grundlagen dieser motivationalen
Interdependenz       in   Partnerschaften     auseinandersetzt.   Im   Modell   werden   die
wahrgenommenen Motivausdrücke des Partners als subjektive Bedingungen für die
motivationalen Prozesse des Akteurs konzeptualisiert: Erstens sollten sie das Motiv des
Akteurs anregen und somit motiviertes Verhalten bedingen, und zweitens über den Erfolg der
Motivimplementation informieren und somit zu Bedürfnisbefriedigung oder -frustration
beitragen. Diese Annahmen wurden in zwei Studien zu partnerbezogenen Nähebedürfnissen
geprüft, wobei sowohl Unterschiede zwischen Paaren (Studie 1; N = 1178), als auch
kurzfristige Prozesse innerhalb von Paaren (Studie 2; N = 132) betrachtet wurden. Die
Ergebnisse beider Studien stützen die Annahmen des Modells im Bereich expliziter
kommunaler Motivation.
Abstract Workshop

                                   Workshop/Diskussion
      Motivate to replicate – Messen PSE, OMT und MMG die gleichen Konstrukte?
                             Schiestel, L.1, & Quenzer-Alfred, C.2
               1Ludwig-Maximilians-Universität   München, 2Universität Siegen

PSE, OMT und MMG gehören zu den am häufigsten eingesetzten Verfahren zur Erhebung
impliziter Motive. Jedoch stellt sich spätestens seit den Studien von Schüler, Brandstätter,
Wegner und Baumann (2015) die Frage, inwiefern die drei Verfahren überhaupt dieselben
Konstrukte messen. Anknüpfend an den Workshop „Motivate to replicate“ im Rahmen des
37. MPKs im vergangenen Jahr in Trier ist die Idee entstanden, die drei Verfahren zur Messung
impliziter Motive systematisch zu vergleichen. Gemeinsam möchten wir im Rahmen einer
Kombination aus Workshop und moderierter Plenumsdiskussion diese Idee weiter
diskutieren und vertiefen.

Schüler, J., Brandstätter, V., Wegner, M., Baumann, N. (2015). Testing the convergent and
       discriminant validity of three implicit motive measures : PSE, OMT, and MMG. In:
       Motivation and Emotion. 39(6), pp. 839-857
Abstracts Vorträge

                                Implizite Motive und Lateralität
                                        Schultheiss, O. C.
                            Friedrich-Alexander-Universität Erlangen

Die Frage, in welcher Form implizite motivationale Bedürfnisse lateralisiert sind (also stärker
in   einer     oder   der   anderen    Hirnhemisphäre        verankert   sind),   beschäftigt   die
Motivationspsychologie seit über 30 Jahren. Drei Hypothesen lassen sich unterscheiden: (1)
Motive sind in der rechten Hemisphäre repräsentiert (McClelland, 1986); (2) unterschiedliche
Motive sind in unterschiedlichen Hemisphären verankert (Kuhl & Kazen, 2008); (3) Lateralität
ist ein Moderator des Motivausdrucks (Schultheiss, in press; Schultheiss, Riebel, & Jones,
2009). Ich werde Befunde aus drei empirischen Studien berichten, in denen Aspekte der
Lateralität mit verschiedenen Messverfahren erfasst wurden (Turning Bias, Poffenberger
Task, Line Bisection Task, Chimeric Faces Task) und mit PSE-basierten Motivmaßen in
Beziehung gesetzt wurden. In zwei Studien wurde auch der Effekt experimentell variierter
motorischer Lateralität auf Veränderungen der Motivthematik in Bildgeschichten gemessen.
Ich werde die Befunde vor dem Hintergrund der Lateralitäts-Theorie von McGilchrist (2009)
diskutieren.

Literatur:
Kuhl, J., & Kazen, M. (2008). Motivation, affect, and hemispheric asymmetry: power versus
       affiliation. Journal of Personality and Social Psychology, 95(2), 456-469.
McClelland, D. C. (1986). Some reflections on the two psychologies of love. Journal of
       Personality, 54, 334-353.
McGilchrist, I. (2009). The master and his emissary. The divided brain and the making of the
       Western world. New Haven, CT: Yale University Press.
Schultheiss, O. C. (in press). Implicit motives and hemispheric processing differences are
       critical for understanding personality disorders: A Commentary on Hopwood.
       European Journal of Personality.
Schultheiss, O. C., Riebel, K., & Jones, N. M. (2009). Activity inhibition: A predictor of
       lateralized brain function during stress? Neuropsychology, 23, 392-404.
Abstracts Vorträge

                     Aktuelle Befunde zur impliziten Motiv-Sport-Passung
                            Wegner, M., Hofstetter, D., & Suter, R.
                                 Humboldt Universität Berlin

Von impliziten Motiven wird angenommen, dass sie Verhalten energetisieren, orientieren
und selegieren; insbesondere, wenn passende Anreize wahrgenommen werden. Im Kontext
von Leistungssport können solche Anreize in der Trainings- und Wettkampfstruktur per se
liegen oder situativ durch Instruktionen erzeugt werden. Im Rahmen des Beitrags werden
verschiedene Sportkontexte vorgestellt und der Einfluss der Passung zu impliziten Leistungs-
oder Machtmotiven der Sporttreibenden auf das Verhalten diskutiert. In einer Studie mit
Nachwuchsleistungssportlerinnen und -sportlern aus verschiedenen Sportarten (Studie 1)
und mit Volleyballerinnen (Studie 2) kam ein Fragebogen zum Einsatz, der verschiedene
Motiv-Kategorien (PSE-Winter Kodierung, OMT, MMG) aufgreift und darauf abzielte, die
potenzielle Anreizsituation der Sportart zu operationalisieren. In Studie 1 konnten mithilfe
dieses Fragebogens Unterschiede in der leistungsthematischen Anreizsituation zwischen
technikorientierten (z.B. Orientierungslauf) und interaktiven Sportarten (z.B. Unihockey)
abgebildet werden. In Studie 2 konnte bei Volleyballerinnen gezeigt werden, dass die
Kongruenz zwischen der wahrgenommenen Anreizsituation ihres Sports und dem Leistungs-
motiv mit steigender Professionalisierung (1: Einstieg in eine Talentschule, 2: Abgang aus der
Talentschule, 3: höchste Spielklasse) zunahm. Frühere Veröffentlichungen wiesen darauf hin,
dass vor allem in Individualsportkontexten das Leistungsmotiv bei Hochleistungssport-
lerinnen und -sportlern stärker ausgeprägt ist, als bei Freizeit- oder Nichtsportlerinnen/-
sportlern und, dass das Leistungsmotiv im Freizeit- bis Hochleistungssport mit dem
Trainingsumfang assoziiert ist. Bei Interaktionssportlern hingegen ist das Machtmotiv stärker
ausgeprägt und mit Trainingsumfängen verbunden. Schließlich konnten wir in einer aktuellen
Studie mit Hochleistungsschützeninnen/-schützen zeigen, dass eine passende Instruktion
gerade Machtmotivierten hilft, ihre Leistung in einem wettkampfähnlichen Test zu
verbessern. Insgesamt sprechen diese Befunde dafür, dass (1) die Trainings- und
Wettkampfstruktur sich in verschiedenen Sportarten motivthematisch unterscheidet, dass (2)
man von einer motivbezogenen Selektion in eine Sportart ausgehen kann und, dass (3) die
Stärke des Motivs (z.B. Leistung vs. Macht) in den passenden Sportarten zu intensiverem
Trainingsverhalten oder bei passender Instruktion sogar zu besseren Leistungen in
wettkampfnahen Settings führen.
Abstracts Vorträge

                  Implizite Motive und motorische Leistung im Dartwurf
                              Müller, F., & Canal-Bruland, R.
                             Friedrich-Schiller-Universität Jena

Es existieren eine Reihe von Studien zum Zusammenhang von Motivdisposition, situativen
Anreizen und motorischer Leistung. Beispielsweise haben Sorrentino und Sheppard (1978)
gezeigt, dass hoch bindungsmotivierte Schwimmer vor allem in einem Teamwettkampf
(Leistung der Schwimmer addiert sich) kürzere Schwimmzeiten erzielen, während Sie im
Einzelwettkampf schlechter abschneiden. In einer konzeptuellen Replikation dieser Studie
nahmen die Probanden an einem Dartwurfwettbewerb teil, bei dem ihr Erfolg entweder
vom Ausgang eines 1:1 Wettkampfs (Wettkampfbedingung) oder von der mit einem
Teampartner gemeinsam erzielten Leistung (Teambedingung) abhing. Höhere Leistungen
wurden für die Probanden erwartet bei denen die Motivdisposition zur jeweiligen
Bedingung kongruent ist (Wettkampf - Machtmotiv, Team - Bindungsmotiv). Während sich
keine Effekte auf die abschliessend erzielten Punkte zeigten, wurden die Hypothesen für
den Leistungszuwachs der Probanden über die Zeit bestätigt.
Abstracts Vorträge

        Motiv-Ziel Konflikte und kortikale Korrelate erforderlicher Selbstkontrolle
                       Julia Schüler, Wanja Wolff & Jonas Hofstetter
                                    Universität Konstanz

Motiv-Ziel-Inkongruenz führt zur Beeinträchtigung des emotionalen Befindens (Brunstein,
Schultheiss, & Grässmann, 1998). Als ein Wirkmechanismus wird vermutet, dass Motiv-Ziel-
Inkongruenz einen psychischen Konflikt darstellt, der Selbstkontrolle erfordert (Baumann,
Kaschel, & Kuhl, 2005; Kehr, 2004). Wir lehnen hieran an und gehen davon aus, Motiv-Ziel-
Inkongruenz sogar einen Prototyp eines Selbstkontroll-Dilemmas, wie es in der aktuellen
Selbstregulationsforschung definiert wird (de Ridder, Kroese, & Gillebaart, 2018; Fujita,
2011), erzeugt. In unserer Laborstudie induzieren wir Motiv-Ziel-Konflikte experimentell und
messen die Aktivität des dorsolateralen präfrontalen Kortex (DLPFC) mittels funktioneller
Nahinfrarotspektroskopie (fNIRS) als ein kortikales Korrelat von Selbstkontrolle (state self-
control). Wir fokussieren auf den Leistungskontext und nehmen an, dass Leistungsmotiv-Ziel-
Inkongruenz zu einer höheren Aktivität des DLPFC beim Ausführen einer Handkraftaufgabe
führt als Leistungsmotiv-Ziel-Kongruenz (Hypothese 1). Zudem vermuten wir für die
motivinkongruenten Versuchsbedingungen eine Beeinträchtigung motorischer Leistung
(Hypothese 2). Die dritte Hypothese besagt, dass dispositionelle Selbstkontrolle (trait self-
control) die negativen Auswirkungen von Motivinkongruenz auf die motorische Leistung
abmildern kann (Pufferhypothese). Am Experiment (within-subject design, 4 Blocks á 10 trials)
nahmen 27 Versuchspersonen teil. Unsere Analysen bestätigen die stärkere Aktivierung des
DLPFCs bei Motiv-Ziel-Inkongruenz; jedoch mit Einschränkungen (nur linke Hemisphäre; nur
für einen Inkongruenztyp). Die motorische Leistung in der Handkraftaufgabe ließ sich nicht
direkt aus der Motiv-Ziel-Inkongruenz vorhersagen, wohl aber unter Hinzunahme des
vermuteten Moderators. Motiv-Ziel-Inkongruenz führt demnach nur für Personen mit
schwacher    dispositioneller   Selbstkontrolle   zu   Leistungsbeeinträchtigungen.   Starke
dispositionelle Selbstkontrolle scheint die leistungsbeeinträchtigenden Folgen ausgleichen zu
können. Das Zusammenspiel von Motiv-Ziel-Inkongruenz und Selbstkontrolle lässt noch viele
Fragen offen, die abschließend thematisiert werden sollen.
Abstracts Vorträge

Referenzen:
Baumann, N., Kaschel, R., & Kuhl, J. (2005). Striving for unwanted goals: Stress dependent
       discrepancies between explicit and implicit achievement motives reduce subjective
       well-being and increase psychosomatic symptoms. Journal of Personality and Social
       Psychology, 89(5), 781-799. doi:10.1037/0022-3514.89.5.781
Brunstein, J. C., Schultheiss, O. C., & Grässmann, R. (1998). Personal goals and emotional
       well-being: The moderating role of motive dispositions. Journal of Personality and
       Social Psychology, 75(2), 494-508.
de Ridder, D., Kroese, F., & Gillebaart, M. (2018). Whatever happened to self-control? A
       proposal for integrating notions from trait self-control studies into state self-control
       research. Motivation Science, 4(1), 39–49.
Fujita, K. (2011). On conceptualizing self-control as more than the effortful inhibition of
       impulses. Personality and social Psychology Review, 15(4), 352–366.
Kehr, H. M. (2004). Implicit/ explicit motive discrepancies and volitional depletion among
       managers. Personality and Social Psychology Bulletin, 30(3), 315-327.
       doi:10.1177/0146167203256967
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