Sommer 2020 - NABU Niedersachsen

 
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NABU Niedersachsen
RUBRIK ODER THEMA
VOLKSBEGEHREN

25.000 Unterschriften
für mehr Artenvielfalt
Erste Phase des Volksbegehrens startet

A
          ktuell hält uns die Corona-Pande-                                                    dem letztjährigen Haushaltsüberschuss
          mie, die weltweit bereits so viele zu      Derweil werden immer neue Studien         bereitgestellt werden. Gespräche mit der
          beklagende Menschenleben gekostet       zum Rückgang der Artenvielfalt publiziert.   niedersächsischen Landesregierung zu
          hat, in Atem. Die Wirtschaft steht in   Eine neue Meta-Studie zum weltweiten         einer deutlich verbesserten Gesetzgebung
Teilen still, Reisen werden auf ein Minimum       Rückgang der Insekten, in der 166 Lang-      im Naturschutz haben aber bislang nicht
begrenzt, Kontakte werden über digitale           zeit-Untersuchungen ausgewertet wurden,      zu entsprechenden Erfolgen geführt. Da-
Hilfsmittel gepflegt. Das ist eine Herausfor-     belegt, dass wir uns im Insektenschutz       her müssen wir handeln und bringen als
derung für uns alle – auch im Naturschutz.        keinen Stillstand erlauben können. In        Zivilgesellschaft ein Gesetz von Bürgern
Die Politik versucht, in noch nie dagewese-       Europa, insbesondere in Deutschland,         für Bürger ein. Nur wenn jetzt gehandelt
ner Geschwindigkeit, schnell Lösungen für         sind die festgestellten Rückgänge beson-     wird, kann der Kipppunkt noch abgewen-
die Notlagen der Menschen zu finden. Das          ders stark. Wir brauchen deshalb endlich     det werden, durch welchen unumkehrbare
sollte eigentlich Hoffnung machen. Hoffnung       eine wirksame Gesetzgebung zum Schutz        Entwicklungen, die ein Artensterben zur
darauf, dass neben der Pandemie die zwei          der Insekten, um die Auswirkungen von        Folge haben, gestoppt werden können.
anderen großen Krisen der Menschheit – der        Landnutzung, Zerstörung von Lebensräu-
Klimawandel und der Verlust der Artenviel-        men und Flächenverbrauch zu begrenzen.          Der Verlust der Artenvielfalt macht

                                                                                                                                               Fotos: S. 2 Naturgucker/Thomas Becker, Matthias Entelmann, Benjamin Franke, Stella Mielke, S. 3 Frank Hoffmann, Antje Schultner
falt – mit gleichem Elan angegangen werden.                                                    auch während Pandemien keine Pause.
                                                     Es geht hier nicht nur darum, die         Nur weil nicht darüber geredet wird,
   Davon ist jedoch in den letzten Jahren         Schönheit unserer Heimat zu erhalten,        verschwindet ein Problem nicht ein-
nichts zu spüren gewesen. Aktuell sieht           sondern ganz elementar um unsere Le-         fach. Daher hat der Trägerkreis des
es für den Erhalt der Artenvielfalt sogar         bensgrundlagen. Jede verlorene Art und       Volksbegehrens entschieden, in einer
noch düsterer aus, als vor der Corona-Pan-        jeder gestörte Lebensraum bedeutet einen     der Situation angepassten Weise, das
demie. Der Natur- und Klimaschutz                 Verlust an funktionierenden Ökosyste-        Volksbegehren mit seinen mehr als
könnte zugunsten der Wirtschaft geopfert          men, die für uns lebenswichtig sind. Wir     115 Bündnispartnern zu beantragen.
werden. Zumindest werden aus Wirt-                müssen jetzt handeln, denn jetzt kön-           In einer ersten Phase benötigen wir
schafts- und ihnen nah stehenden Politi-          nen wir noch eine Umkehr erreichen.          25.000 Unterschriften, um die Zulässigkeit
kerkreisen Stimmen laut, Umwelt- und                                                           des Volksbegehrens offiziell zu beantra-
Naturschutzauflagen zu verringern, um             Bisher kein ausreichendes Zeichen            gen. Diese Unterschriften möchten wir
die Wirtschaft damit hochzukurbeln. Es            der Politik – wir müssen handeln             u.a. mit beigefügtem Unterschriftenbogen
wäre allerdings fatal, unserer Umwelt und                                                      sammeln. Wir möchten Sie bitten, nur
Natur und damit unserer Lebensgrundlage              Politische Handlungen wurden aus          im Kreis Ihrer Familie – und unter den
endgültig den Todesstoß zu geben. Viel-           diesen Erkenntnissen jedoch kaum             gebotenen Schutzbestimmungen – die
mehr müssen wir alle aus der Krise lernen         abgeleitet. Erste Erfolge zeichnen sich      Unterschriften für mehr Artenvielfalt
und unser Wirtschaften in den Einklang            allerdings ab. Die Ankün-                          in Niedersachsen zu sammeln. ◀
mit dem Erhalt der Umwelt bringen.                digung des Volksbegeh-
                                                  rens hat dazu geführt,
Auf die Wissenschaft hören                        dass für den Arten-
                                                  schutz Mittel aus
   Nicht erst seit dem Bericht des Welt-
biodiversitätsrates (IPBES) aus dem
Jahr 2019, wissen die Politiker um den
dramatischen Zustand unserer Ökosys-
teme. In den kommenden Jahren
und Jahrzehnten sind rund eine
Million Arten vom Aussterben
bedroht. Wir haben eine globale
Biodiversitätskrise. Wissenschaft-
lerinnen und Wissenschaftler wie-
sen bereits in der Vergangenheit auf
den Verlust der Artenvielfalt hin.

2                                                                                                                   N IEDERSAC H SEN Journal
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                                                                                                           VOLKSBEGEHREN
                                                                                                               ODER THEMA

Wo ist der Bogen erhältlich?

   Die Unterschriftenlisten bekommt
man entweder bei den lokalen Akti-
onsbündnissen, den NABU-Gruppen
vor Ort, den NABU-Zentren und NA-
BU-Regionalgeschäftsstellen oder kann
ihn über die offizielle Homepage des
Volksbegehrens bestellen. Nur Origi-
nalbögen sind gültig, daher auf keinen
Fall kopieren! Es werden keine Unter-
schriftenlisten in Rathäusern ausliegen.
Die Unterschriften müssen gesammelt
und an die jeweiligen Einheits- oder
Samtgemeinden gesendet werden.

Wer darf seine Unterschrift abge-
ben?

   Gültig sind nur Unterschriften von
Personen, die mindestens 18 Jahre alt
sind, die deutsche Staatsbürgerschaft
haben und mit einem Hauptwohnsitz
am Tag der Unterschrift seit mindes-
tens drei Monaten in einer niedersäch-
sischen Gemeinde gemeldet sind.

Wie muss der Bogen ausgefüllt              Wo kann der Bogen abgegeben                 wahlleitung weitergeleitet – es dürfen auf
werden?                                    werden?                                     keinen Fall ungeprüfte Formulare direkt
                                                                                       an das Innenministerium weitergeleitet
   Es zählen ausschließlich Unter-            Das Formular muss entweder per Post      werden! Sollten Sie die Adresse Ihres
schriften auf dem vom Volksbegehren        oder persönlich im Einwohnermelde-          Einwohnermeldeamtes nicht parat haben,
bereitgestellten Unterschriftenformular    amt oder Bürgerbüro der Einheits- oder      können Sie den Unterschriftenzettel auch
(Kopien sind ungültig!). Die jeweiligen    Samtgemeinde abgegeben werden. Wenn         gerne an das Büro des Volksbegehrens sen-
Zeilen müssen vollständig ausgefüllt       in organisierten Aktionen gesammelt         den: Volksbegehren Artenvielfalt Nieder-
werden (Vorname, Name, Adresse,            wird, müssen die unterschriebenen und       sachsen, Alleestraße 36, 30167 Hannover.
Geburtsdatum, Unterschrift). Zudem         komplett ausgefüllten Formulare nach
dürfen auf einem Unterschriftenbogen       Wohnorten der Unterzeichnerinnen und        Was ist sonst noch wichtig?
nur Mitglieder derselben Einheits- oder    Unterzeichner sortiert und den jeweiligen
Samtgemeinde unterschreiben.               Gemeinden postalisch oder persönlich zu-       Der Bogen darf außerhalb der Zeilen
                                           gekommen lassen werden. Die Formulare       nicht beschrieben oder markiert wer-
                                            werden nach einer Prüfung an die Kreis-    den. Ansonsten wird er ungültig. ◀

                                                                                        Info
                                                                                                Weitere Informationen unter
                                                                                           www.artenvielfalt-niedersachsen.jetzt

Sommer 2020                                                                                                                        3
Sommer 2020 - NABU Niedersachsen
NABU Niedersachsen

Gemeinsamer
Einsatz
für unsere
Lebensgrundlagen

                                                                                                                              Kiebitz

Liebe Mitglieder und Naturfreunde,
  die Corona-Pandemie beherrscht unseren Alltag und stellt viele Menschen vor enorme Herausforderungen. Es ist gut und
wichtig, Gelder für jene zur Verfügung zu stellen, die besonders stark unter den derzeitigen Einschränkungen leiden.

   Dennoch dürfen andere, fundamentale Krisen nicht aus dem Blickfeld der Politik verschwinden – denn diese bringen
die Lebensgrundlage von uns Menschen insgesamt in Gefahr: Wir kämpfen gegen die Auswirkungen des Klimawandels, die
sich auch in diesem Jahr bereits mit einer drohenden Dürre bemerkbar machen, und gegen ein weltweites Artensterben.

    Um sich dem Artensterben entgegenzustellen, setzen der NABU Niedersachsen und über 115 weitere Partner sich dafür ein,
das Volksbegehren Artenvielfalt.Jetzt! mit ganzer Kraft fortzusetzen. Denn wir sind noch immer davon überzeugt: Artenschutz
ist keine Frage für freiwillige Absichtserklärungen – sondern für das Gesetzesblatt. Jetzt sehen wir den Zeitpunkt zu handeln!

  Für dieses Volksbegehren benötigen wir ab sofort aber nicht nur Ihre Stimme, sondern weiterhin auch finanzielle
Unterstützung – jede Spende hilft!

   Die bisherige Zustimmung zum Volksbegehren aus der breiten Bevölkerung und die Unterstützung durch bereits zahl-
lose Ehrenamtliche in allen Landkreisen und Städten Niedersachsens zeigen deutlich, wie wichtig den Menschen der
Erhalt der Artenvielfalt und ihrer eigenen Lebensgrundlagen ist. Doch um den gesellschaftlichen Wandel für ein zu-
kunftsfähiges Niedersachsen weiter voran zu treiben, benötigen wir gerade jetzt umso mehr Ihre Unterstützung.

  Unterstützen Sie uns! Gemeinsam bewahren wir die heimische Natur und unsere Lebensgrundlagen auch für kommende
Generationen. Herzlichen Dank!
                                                                                                                                           Foto: Thorsten Krüger

    Dr. Holger Buschmann 					 Inez Schierenberg
    Landesvorsitzender					Landesgeschäftsführerin

4                                                                                                               N IEDERSAC H SEN Journal
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PROJEKT

                     Wasserbüffel als Naturschützer                                                                                len bei dem Projekt nicht nur auf den
                                                                                                                                   Erhalt der Arten der Kulturlandschaft
                                                                                                                                   ab, sondern auch auf die Förderung von
                     ÖKOLOGISCHE NABU-STATION OSTE-REGION SETZT AUF BEWEIDUNG                                                      seltenen und besonders bedrohten Arten.

                       E     ine naturschutzgerechte Be-
                             weidung mit Großtieren wie
                     beispielsweise Rindern, Pferden oder
                                                                           enger Zusammenarbeit mit dem Land-
                                                                           kreis Rotenburg, Flächeneigentümern,
                                                                           Landwirten und lokalen Akteuren drei
                                                                                                                                      Die Projekte werden naturschutz-
                                                                                                                                   fachlich begleitet, um die Effekte der
                                                                                                                                   Beweidung zu dokumentieren und
                     Hirschen trägt ganz wesentlich dazu                   Beweidungsprojekte mit Wasserbüffeln                    bei Bedarf die Beweidung anzupassen.
                     bei, Landschaften zu pflegen und zu                   im FFH-Gebiet „Oste mit Nebenbächen“                    Neben der Anlage von Dauerquadraten,
                     entwickeln und somit einen                                                                                            erfolgen Untersuchungen unter
                     entscheidenden Beitrag zum                                                                                            anderem zu Amphibien, Spinnen,
                     Artenschutz und zur Artenviel-                                                                                        Heuschrecken und Lauf käfern.
                     falt eines Gebietes zu leisten                                                                                        Dabei zeigten sich bereits nach
                     [vgl. nachfolgenden Gastbeitrag].                                                                                     nur wenigen Monaten Projekt-
                                                                                                                                           laufzeit erste positive Effekte:
                        Um Landschaften natur- und                                                                                         Starker Verbiss von der invasi-
                     artenschutzorientiert zu pflegen                                                                                      ven und damit heimische Arten
                     und zu entwickeln, sollte die                                                                                         verdrängenden „Spätblühenden
                     Beweidung lebensraumspezifisch                                                                                        Traubenkirsche“ (Prunus seroti-
                     ausgerichtet, laufend überprüft                                                                                       na), Zurückdrängung von Suk-
                     und an sich ändernde Situationen                                                                                      zessionsgehölzen, insbesondere
                     angepasst werden. Das heißt, dass                                                                                     Birke auf Magerrasenstandorten,
                     zum Beispiel die in der Ganzjah-                                                                                      und Verjüngung durch Verbiss
                     resbeweidung angestrebte Anzahl der                   initiieren. Wasserbüffel eignen sich                    von Heidebeständen. Gleichwohl wurden
                     Tiere pro Hektar oder auch die Wahl der               aufgrund ihrer Genügsamkeit, geringer                   von den Wasserbüffeln vorhandene, zum
                     Weidetierart auf die vorhandene Vege-                 Trittschäden und der Schaffung sowie Er-                Teil zugewachsene Gewässer freigestellt
                     tation abgestimmt werden muss. Auch                   haltung von Wasserstellen durch Suhlen                  und vergrößert. Besonders überraschend
                     sollte in Abstimmung mit dem Veteri-                  in besonderer Weise zur Entwicklung                     war, dass sich der auf Beweidung ange-
                     näramt möglichst auf eine Zufütterung                 komplexer Lebensräume. Die Weideflä-                    wiesene und in Deutschland als stark
                     im Winter verzichtet werden, um die                   chen im Projektgebiet der ÖNSOR sind                    gefährdet geltende Behaarte Kurzflügler
                     Flächen nicht zusätzlich mit Nährstoffen              geprägt von einem Mosaik aus Grünland,                  (Emus hirtus) im Projektgebiet einstellte.
                     oder ungewolltem Saatgut anzureichern.                Großseggenriedern, Röhrichten, Feucht-                  Auch konnten erstmals Limikolen auf
                                                                           brachen, Kleingewässern, Bruchwäldern,                  den Weideflächen beobachtet werden. ◀
                       2019 konnte die Ökologische NA-                     Gehölzgruppen sowie von Trockenrasen                    Weitere Informationen finden Sie unter
                     BU-Station Oste-Region (ÖNSOR) in                     und Heiden. Die Projektpartner zie-                     www.nabu-station-oste-region.com

                        Info       Steckbrief Wasserbüffel

                            Biologie:           Wasserbüffel gehören wie Rinder zur Familie der
                                                Hornträger. Sie wurden vor ca. 4.000 Jahren in
                                                Asien domestiziert. Sie sind genügsam, robust,
                                                widerstandsfähig und wenig krankheitsanfällig.
                                                Aufgrund weniger Schweißdrüsen sind sie jedoch
                                                hitzeempfindlich und benötigen daher Wasser-
                                                stellen. Im Winter entwickeln sie dichtes Winter-
                                                fell und vertragen Temperaturen bis -24 °C.
                                                Ihre Lebenserwartung beträgt bis 25/30 Jahre.
                                                Gewicht Bulle: 600 bis 1.200 kg, Gewicht Kuh:
                                                500 bis 700 kg
                            Nahrungsspektrum: Ähnelt dem von Rindern, sie können aber gering-
                                                wertige zellulosereiche Vegetation, wie Schilf,
                                                Rohrkolben, Rohrglanzgras, Binsen, Blätter
                                                und Triebe vieler Gehölzarten verwerten.
                            Nutzung:            Weltweit als Arbeitstiere, Milch- und Fleischlieferanten. In Deutschland zunehmend in der Landschaftspflege.
                            Lebensweise:        Ihr natürlicher Lebensraum liegt im feuchten Offenland, Sümpfen und lichten (Feucht-)Wäldern. Sie durchstreifen ihr Gebiet im
                                                Herdenverband, angeführt von einer Leitkuh. Im Sommer suchen sie häufig Gewässer zur Kühlung auf, in denen sie meist stundenlang
Fotos: Sarina Pils

                                                liegen und schwimmen.
                            Landschaftspflege: Wasserbüffel können insbesondere auf Feucht-und Moorflächen eingesetzt werden, die so nass sind, dass eine Rinder- und Pferde-
                                                haltung nicht mehr möglich ist. Sie können dichte Vegetationsbestände öffnen, Pioniergehölze und bestimmte Neophyten zurück-
                                                drängen, das Aufkommen dichter Vegetation an und in Gewässern reduzieren, Gewässer durch Suhlen vergrößern und neu anlegen.

                     Sommer 2020                                                                                                                                                5
Sommer 2020 - NABU Niedersachsen
NABU Niedersachsen
GASTBEITRAG

Naturschutz durch extensive Beweidung

Die Landschaft, aus der wir                  bis zu 50 Kilogramm Insektenbiomasse                Energieflüsse, insbesondere was den
kommen                                       werden können. Eine heute kaum noch                 Kohlenstoff und Stickstoff anbelangte.
                                             abschätzbare Rolle spielte außerdem die                 Den Einstieg hierzu bildete im ausge-
   Wenn wir heute den Begriff „extensive     Samenverbreitung (Zoochorie) in Darm                henden 18. Jahrhundert die sogenannte
Beweidung“ hören, denken wir meist an        und Fell, an Klauen und Hufen. Durch die            verbesserte Dreifelderwirtschaft, bei der
den Schäfer aus unserer Kindheit, der        damals noch weitgehend zaunlose All-                die Brachzelge nicht mehr der Selbst-
mit Stock, Schlapphut, zwei struppigen       mende wurden so auch Acker-                                         begrünung überlassen,
Hunden und einer kleinen Herde durch         unkräuter von den Brachzel-                                         sondern mit Luftstick-
die Gemarkungen zieht. Intuitiv halten       gen und sogar Wirbellose wie                                        stoff-bindenden Legumi-
wir das für die am meisten „traditio-        z.B. Schnecken über weite Stre-                                     nosen eingesät wurde. So
nelle“ Landnutzung, die es in unserer        cken vertragen und die Popu-                                        gelang es, Stickstoff in
Landschaft je gab. Nur wenig bekannt ist     lationen genetisch verbunden                                        den Boden zu bringen und
aber die Tatsache, dass bis ins 19. und      und durchmischt. Die Wei-                                           seinen bis dahin lokalen,
sogar 20. Jahrhundert hinein die aller-      detiere mussten damals eher                                         geschlossenen und weit-
meisten Dörfer in Mitteleuropa über eine     aus- als eingezäunt werden,                                         gehend auf die Dorfge-
Rinderherde verfügten. Als Milch- und        z.B. von den beiden bestellten                                      markung beschränkten
Fleischlieferanten und v.a. als Zugtiere     Zelgen der Gemeindeäcker und                                        Kreislauf zu durchbre-
vor Pflug und Wagen stellte diese Herde      den Gärten. Auch die Futter-                                        chen. Mit diesem protein-
quasi das ökonomische Herzstück und          wiesen, die v.a. seit dem Hoch-                                     reichen Futter konnten
den Motor der vorindustriellen Agrarge-      mittelalter auf kamen, wurden                                       die Weidetiere nun nach
sellschaft dar und wurde täglich von ei-     vor- und nachbeweidet und so                                        und nach eingestallt wer-
nem Hirten auf die Dorfweiden, zu denen      durch Tritt, Dung und einge-                                        den und mit ihrem Mist
vielerorts auch Wald, Trockenrasen und       tragene Samen diversifiziert.                                       die Äcker gezielt gedüngt
                                                                                Hutebaum auf einer rumänischen
sogar Moore gehörten, getrieben. Dort        In dieser ökologischen Funk-       Eichenweide
                                                                                                                 werden. Mehr als 100
gestalteten die Rinder, oft gemeinsam mit    tionalität unterschied sich                                         Jahre später gelang es,
Pferden, Schweinen, Ziegen, Schafen und      die vorindustrielle Landschaft                                      mit dem Haber-Bosch-Ver-
Gänsen, die Landschaft und förderten         prinzipiell nur wenig von der prähisto-             fahren Luftstickstoff in Form von
die Biodiversität. Augenzeugen dieser        rischen Landschaft, die von heute z.T.              Kunstdünger zu binden, wodurch der
vorindustriellen Landschaft berichten        ausgestorbenen Großsäugern wie Mam-                 Grundstein für die moderne Intensivpro-
von einem heute kaum noch vorstellba-        muten und Nashörnern gestaltet wurde.               duktion gelegt war. Mit den heutigen
ren Artenreichtum, nicht nur mit längst                                                          Übersee-Importen von billigen eiweiß-
ausgestorbenen Arten wie Blauracke,          Die großen Umwälzungen im                           haltigen Futtermitteln (Soja) wurde
Schwarzstirnwürger und Schlangenad-          19. und 20. Jahrhundert                             der einst kostbare Stickstoff vielerorts
ler, sondern auch mit riesigen Indivi-                                                           endgültig zum Entsorgungsproblem.
duenzahlen von Kiebitz, Großtrappe,             Im 19. und v.a. 20. Jahrhundert fand                 Einen ebenso wichtigen Einschnitt be-
Doppelschnepfe und vielen anderen.           eine tiefgreifende Transformation dieser            deutete die Änderung der Energiequelle.
                                                                                                                                                 Fotos: Herbert Nickel

   In dieser Landschaft waren der selekti-   Situation statt, welche bis heute anhält            Mit der Eisenbahn und später dem Trak-
ve Fraß der Weidetiere, ihr Tritt und ihre   und in der schrittweise die Weidetie-               tor, beide durch fossile Brennstoffe betrie-
enorme Dungproduktion Schlüsselfak-          re als Landschaftsgestalter durch die               ben, wurden Rind und Pferd als Zugtiere
toren der Biodiversität. Eine einzige Kuh    Maschinen ersetzt wurden. Diese Trans-              überflüssig. Für das Pferd blieb nur noch
produzierte damals mehr als 5 Tonnen         formation beinhaltete eine fundamen-                die Haltung zu Sport- und Hobbyzwecken,
Dung im Jahr, aus denen umgerechnet          tale Neustrukturierung der Stoff- und               das Rind wurde zum reinen Milch- oder

6                                                                                                                     N IEDERSAC H SEN Journal
Sommer 2020 - NABU Niedersachsen
GASTBEITRAG

                                     Fleischproduzenten. Durch den massiven                      Pferd wieder hinaus                                                    der Produkte gefährden
                                     Umbruch einstiger Weiden zu Ackerflä-                       in die Landschaft zu                                                   sogar gewachsene Märk-
                                     chen wurden nicht nur immense Mengen                        bringen, kehrt inner-                                                  te in ärmeren Ländern.
                                     an im Humus gebundenen Kohlenstoff                          halb kurzer Zeit die                                                      Hinzu kommen aber
                                     frei, sondern der Maschineneinsatz und                      Biodiversität zurück. Es                                               auch administrative und
                                     die Herstellung von Kunstdünger und                         existieren zahlreiche        Der Göttinger Ökologe und Entomolo-       bürokratische Hindernis-
                                     Pestiziden erfordern die Verbrennung                        Erfolgsgeschichten,          ge Dr. Herbert Nickel arbeitet, forscht   se: So müssen Hecken,
                                     immer größerer Mengen fossiler Kohlen-                      wo auf sogenannten           und publiziert in den Bereichen Natur-    Hutebäume und andere
                                     wasserstoffe. Das verbliebene Grünland                      Wilden Weiden, also          schutz, Weideökologie, Landschaftsge-     Biodiversitätselemente
                                     wird heute stark gedüngt und bis zu                         extensiven Ganzjahres-       schichte, Insekten- und Vogelkunde. Er    auf Weiden mühsam
                                     siebenmal im Jahr gemäht oder intensiv                      weiden mit Robustras-        ist Mitglied in den NABU-BFAs „Weide-     aus der Förderfläche
                                     beweidet. Die Landwirtschaft wurde so                       sen von Rind und Pferd       landschaften und Neue Wildnis“ und        herausgerechnet werden,
                                     global vom Konservator einer immensen                       oder auch Wasserbüf-         „Entomologie“, arbeitete mit am neuen     wodurch der Anreiz zu
                                     Menge von unterirdischem Kohlenstoff                        feln innerhalb weniger       Standardwerk zur Beweidung im Natur-      ihrer Bewahrung schwin-
                                     zu einem großen Emittenten von Koh-                         Jahrzehnte oder gar          schutz „Naturnahe Beweidung und           det und ihre Zerstörung
                                     lendioxid und anderen Treibhausgasen.                       nur Jahre die spek-          Natura 2000“ (herausgegeben von           gefördert wird. Tierärzt-
                                                                                                 takulärsten Erfolge          Margret Bunzel-Drüke und Edgar            liche Vorgaben erschwe-
                                     Die heutige Krise                                           eintraten und sich die       Reisinger www.abu-naturschutz.            ren den im Vergleich
                                                                                                 Bestände seltener Arten      de/veroeffentlichungen), gründete         zum Schlachthausbetrieb
                                        Das Ende der Geschichte ist bekannt:                     vervielfacht haben,          den Förderverein naturnahe Weide-         sehr „tierfreundlichen“
                                     Wir befinden uns heute in der sogenann-                     u.a. von Steinschmät-        landschaften in Süddeutschland mit        Kugelschuss auf der
                                     ten 6. Aussterbekrise, die nach Ansicht                     zer, Braunkehlchen,          (gemeinsam mit Alois Kapfer) und initi-   Weide. Die Ohrmarken-
                                     aller führenden Experten maßgeblich                         Kiebitz, Ziegenmelker,       ierte eine Resolution deutscher Natur-    pflicht und die Pflicht
                                     durch die geänderte Landnutzung verur-                      Turteltaube, und wo          schutzakteure zum lnsekten- und Bio-      einer alljährlichen
                                     sacht wurde, die aber nur im Kontext der                    sogar regional ausge-        diversitätsschwund. Er verfasste außer-   Blutuntersuchung ma-
                                     beiden vergangenen Jahrhunderte zu ver-                     storbene Arten wieder        dem mehrere Fachbücher über Zikaden.      chen es dem Tierhalter
                                     stehen ist. Denn in Bezug auf die Biodi-                    eingewandert sind.                                                     unnötig schwer. Und die
                                     versität ist die vorindustrielle Weideland-                     Was also hindert uns                                               häufige Forderung nach
                                     schaft die „Mutter“ der Mähwiese, der                       daran, derartige Lebensräume wieder                  einer regelmäßigen Parasitenprophyla-
                                     Streuobstwiese, des Parks, des Gartens                      einzurichten und einfach wieder große                xe in Form von Entwurmungsmitteln
                                     und sogar des Ackers und des Waldes.                        Tiere auf die Weide zu stellen? Flächen              bedroht die Dungfauna und damit eine
                                        Daher sind die wenigen Reste his-                        genug wären da, besonders dort, wo re-               zentrale und systemrelevante Kom-
                                     torisch alter Weidelandschaften, die                        gelmäßig Hochwässer wertvollen Acker-                ponente natürlicher Lebensräume.
                                     wir heute noch haben, seien es unsere                       boden wegspülen oder wo es zu trocken                    Alle diese Probleme sind jedoch men-
                                     Truppenübungsplätze oder die Puszta, die                    ist, um eine rentable Landwirtschaft zu              schengemacht und können daher auch
                                     Extremadura oder auch die Serengeti, die                    betreiben. Hier wird es leider sehr schnell          überwunden werden. Vor allem ist aber
                                     Grale unserer Biodi-                                                              schwierig – aber               eine substanzielle Förderung von – je
                                     versität. Die meisten                                                             nicht unmöglich.               nach Größe der zusammenhängenden
                                     Arten hingegen,                                                                      Das Hauptprob-              Fläche – 700 bis 1.000 Euro pro Hektar
                                     die es heute bei uns                                                              lem ist die Fördersi-          nötig, um die Beweidung attraktiv zu
                                     nur noch in dichten                                                               tuation auf EU-Ebe-            machen. Die neue EU-Förderperiode
                                     Wäldern gibt, wur-                                                                ne, die dafür sorgt,           bietet hier die Möglichkeit, die Landwir-
                                     den vom Menschen                                                                  dass eine extensive            te wieder stärker mit dem Naturschutz
                                     in diese Wälder                                                                   und naturschonen-              zusammenzubringen und ein Stück weit
                                     zurückgedrängt,                                                                   de Landwirtschaft              vom Preiskampf des Weltmarktes unab-
                                     verlassen diese aber                                                              nicht rentabel ist im          hängig zu machen. So besteht jetzt eine
                                     wieder, wo wir ihnen                                                              Vergleich zu einer             riesige Chance, die Situation im europäi-
                                     den Raum geben.                                                                   konventionellen                schen Artenschutz massiv zu verbessern!
                                                             Dungkäferdiversität von wenigen Pferdeäpfeln einer
                                     Dies gilt nicht nur     historisch alten Weide in der Steiermark                  Hochleistungspro-              Dafür muss mehr Geld für die Förderung
                                     für Schwarzstorch                                                                 duktion, welche                der extensiven, möglichst ganzjähri-
                                     und Rothirsch, sondern auch für                             mit großem energetischen Aufwand                     gen Standweide bereitgestellt werden,
Fotos: Gernot Kunz, Herbert Nickel

                                     Wolf, Wisent und Braunbär.                                  und mit importierten Futtermitteln                   was bei Umschichtung relativ geringer
                                                                                                 und Kunstdünger deutlich mehr Ertrag                 Summen aus der 1. in die 2. Säule und
                                     Der Ausweg: Große Pflanzen-                                 produziert. So werden aber die Tiere                 auch wegen geringerer Hochwasserschä-
                                     fresser zurück in die Landschaft                            in Ställe gesperrt und die Artenvielfalt             den nicht einmal mehr kosten würde.
                                                                                                 reduziert. Die Landschaft verödet, die               Und veterinär- und förderrechtliche
                                        Im Umkehrschluss macht dies aber                         Böden erodieren und verlieren ihre                   Hindernisse müssen beseitigt werden.
                                     auch Hoffnung, denn dort, wo es gelingt,                    Fruchtbarkeit, die flussabwärts gelegenen
                                     die Einstallung der großen Pflanzenfres-                    Talbereiche sind einer größeren Hoch-                Herbert Nickel
                                     ser rückgängig zu machen und Rind und                       wassergefahr ausgesetzt und die Exporte

                                     Sommer 2020                                                                                                                                               7
Sommer 2020 - NABU Niedersachsen
NABU Niedersachsen
RUBRIK ODER THEMA
IFÖNN-REISEN

Im Herbst mit dem NABU Niedersachsen
Ungarns Bienenfresser sowie Cornwalls
Steilküsten und Gärten erleben
Zusatzreisen jetzt buchen

Z   wei faszinierende Reiseziele stehen im
    Herbst auf dem Programm der vom
NABU Niedersachsen geführten Reisen,
                                                            werden auf ungarischer wie burgenlän-
                                                            discher Seite in die Juwele der Natur ein-
                                                            führen; übernachtet wird im malerischen
                                                                                                                    Programm. Auf der Hin- und Rückreise
                                                                                                                    wird etwas „Kreuzfahrtgefühl“ auf kom-
                                                                                                                    men, denn sie findet per Schiff von Hoek
die bereits seit 1998 von der landesver-                    ungarischen Dorf Hegykö. Auf der Hin-                   van Holland nach Harwich statt, bevor
bandseigenen IfÖNN GmbH durchgeführt                        und Rückreise findet eine Übernachtung                  es dann im bequemen Bus weitergeht.
werden und bei denen Natur und Kultur                       in Kelheim an der schönen Donau statt.
im Mittelpunkt stehen. Beide können ab
sofort gebucht werden!                                         Die zweite diesjäh-
                                                            rige Zusatzreise wird
   Die Reise „Steppensee zwischen Alpen                     vom 8. bis 18. Oktober
und Puszta“ soll vom 9. bis 18. Septem-                     2020 unter dem Motto
ber 2020 stattfinden. Sie führt – unter                     „Cornwall – Land der
der Leitung von Rüdiger Wohlers – an                        Gärten, Hecken und
den Neusiedler See, ein Dorado für alle                     Steilküsten“ in Groß-
Naturbegeisterten! Europas einziger                         britanniens südwest-
                                                            lichsten, vom Golfstrom
                                                            klimatisch verwöhnten
                                                            Zipfel führen. Die
                                                            Leitung wird Cornwall-
                                                            kenner Rüdiger Wohlers
                                                            haben, der als bislang
                                                            einziger Deutscher
                                                            zum „Cornish Bard“
                                                            ernannt wurde; zudem
                                                            wird die Naturpädagogin Heike Neunaber                    Beide Reisen können ab sofort
                                                            die Wildpflanzen Cornwalls vorstellen                   gebucht werden: Tel. 04761 – 70804,
                                                            und vor Ort bei den Wanderungen auf                     www.natur-und-reisen.de.
                                                            der Steilküste und zu jahrtausendealten
                                                            Steinkreisen Sagen und Märchen erzäh-
                                                            len. Bei dieser Fahrt wird auch der Vo-                                Wir reisen klimaschonend:
                                                                                                                          Info

                                                                                                                                                                             Fotos: Jürgen Hicke, Daniel Jacob
Steppensee, an dem dann der Vogelzug                        gelzug erlebbar sein. Besondere Schwer-                                Bus statt Flug! Melden Sie
im Gange sein wird, bietet mit seiner                       punkte werden Besuche subtropischer                                  sich auch für unseren aktuel-
Umgebung, den Trockenrasen, den Au-                         Gärten sowie die Wanderungen sein, bei                        len Newsletter an! Auch das Programm
wäldern und dem Leithagebirge atembe-                       denen Cornwalls wilde wie blühende                            2021 wird ein Kürze erscheinen.
raubende Naturerlebnisse im Reich von                       Natur hautnah erlebt werden können –                          „Natur und Reisen“
Bienenfresser, Ziesel und Co. Er weist den                  „und jenseits von Klischees“, wie Rüdiger                     Ein Angebot von: Institut für Ökologie und
zweitgrößten Schilfgürtel Europas auf.                      Wohlers betont. Auch ein Besuch auf der                       Naturschutz Niedersachsen (IfÖNN) GmbH
Auch eine Weinverkostung steht auf dem                      weltberühmten Felsinsel mit Burganlage,
Programm. Ausgesuchte Naturführer                           dem St. Michael´s Mount, gehört zum

IMPRESSUM

NABU Niedersachsen Journal                                  Redaktion (ViSdP): Philip Foth, Pressesprecher;         Gedruckt auf ‚Charisma Silk’ Recyclingpapier.
Mit­glie­der­information des NABU Nie­der­sachsen e.V.,     Matthias Freter, Pressereferent, Gina Briehl.           Druckauflage: 81.500 Exemplare.
Beihefter zur Mitgliederzeitschrift ‚Natur­schutz heute‘,   Redaktionsschluss für Herbst/2020: 20. Juli 2020
Heft Sommer/2020.
                                                            Mitarbeit an dieser Ausgabe: Dr. Holger Buschmann,      NABU Niedersachsen-Spendenkonto:
Herausgeber:                                                Dr. Herbert Nickel, Sarina Pils, Rüdiger Wohlers.       Bank für Sozialwirtschaft
NABU Niedersachsen e.V., Alleestraße 36, 30167 Hannover,
                                                            Bildnachweis Titelfoto: NABU/Mareike Sonnenschein;      IBAN: DE47 2512 0510 0008 4448 00 | BIC: BFSWDE33HAN
Tel.: 0511-91105-0, Fax: -40. www.NABU-niedersachsen.de
                                                            Grafik: Volksbegehren Artenvielfalt.jetzt
E-Mail: info@NABU-niedersachsen.de
                                                            Layout: Anne Schönhofen, NABU Media. Agentur und        Der NABU Niedersachsen im Internet:
Landes­vorsitzender: Dr. Holger Buschmann
                                                            Service-GmbH, Bonn                                      www.NABU-niedersachsen.de
Landesgeschäftsführerin: Inez Schierenberg
                                                            Druck: Dierichs Druck + Media GmbH & Co. KG, Kassel.

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