Sonderpfarrbrief 2021-Sechster Sonntag der Osterzeit und Christi Himmelfahrt

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Sonderpfarrbrief 2021-Sechster Sonntag der Osterzeit und Christi Himmelfahrt
16. Sonderpfarrbrief 2021-Sechster Sonntag der Osterzeit und Christi Himmelfahrt

Liebe Leserinnen und Leser,

in diese zweite Maiwoche, in
der es immer mehr um uns
herum blüht, fallen Mutter-
und Vatertag. Beide sind ei­
gentlich im liturgischen Ka­
lender der Kirche nicht vorge­
sehen. Dennoch sind sie im
Bewusstsein und gerade der
Muttertag wird oft im Gottes­
dienst gefeiert.
So kann der Muttertag uns auf
die mütterliche Seite Gottes
hinweisen. In der Bibel gibt es
viele Stellen, welche Gott mit
mütterlichen Zügen darstellen.
Auch bei Jesus finden sich vie­
le Züge, die im Allgemeinen
eher den Frauen zugeschrie­
ben werden. Er heilt, tröstet,
nimmt Kinder in seine Arme.
Gott ist weder Mann noch
Frau. Er übersteigt all unsere
Beschreibungen. Gott kommt
uns in einer Vielfalt entgegen,
die wir Menschen gar nicht
fassen können, väterlich, müt­
terlich, ganzheitlich und voll­
kommen liebend.
Feiern wir deshalb Mutter- und
Vatertag als Tage all der Men­
schen, die Gottes Eigenschaf­
ten in unserer Welt spiegeln
als ganzheitliche, mütterlich
und väterlich sorgende Men­
schen.
Möge Gott Sie und Ihre Lieben
in dieser Zeit mit seinem Se­
gen begleiten!
Ihre
Christiane Kreiß und
Pfarrer Matthias Eggers

                                     ©privat
Sonderpfarrbrief 2021-Sechster Sonntag der Osterzeit und Christi Himmelfahrt
Sechster Sonntag der Osterzeit

 Ruf vor dem                                           Sechster Sonntag der Osterzeit
 Evangelium                               Die Osterpredigt ergibt sich aus dem Osterereignis. In der Auferstehung Jesu ist
                                          das Geheimnis Gottes offenkundig geworden. Durch Jesus wissen wir, was Liebe
 Joh 14, 23                               ist. Die Liebe kommt von Gott und sie hat Menschengestalt angenommen. Die Lie­
    Halleluja. Halleluja.                 be ist treu bis in den Tod. Sie macht frei – den, der liebt, und den, der geliebt wird.
    Wer mich liebt, hält mein Wort.       Daran erkennt man die Liebe.
    Mein Vater wird ihn lieben
    und wir werden                        Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
    bei ihm Wohnung nehmen.                                                  Joh 15, 9–17
    Halleluja.
                                          In jener Zeit sprach Jesus zu
                                          seinen Jüngern:
                                          9 Wie mich der Vater geliebt
                                          hat, so habe auch ich euch
                                          geliebt. Bleibt in meiner Lie­
 Lesung aus der                           be!
                                          10 Wenn ihr meine Gebote
 Apostelgeschichte                        haltet, werdet ihr in meiner
 Apg 10, 25–26.34–35.44–48                Liebe bleiben, so wie ich die
                                          Gebote meines Vaters gehal­
    25 Als Petrus in Cäsaréa beim         ten habe und in seiner Liebe
    Hauptmann Kornélius ankam, ging       bleibe.
    ihm dieser entgegen und warf sich     11 Dies habe ich euch gesag­
    ihm ehrfürchtig zu Füßen.             t, damit meine Freude in
    26 Petrus aber richtete ihn auf und   euch ist und damit eure Freu­
    sagte: Steh auf! Auch ich bin nur     de vollkommen wird.
    ein Mensch.                           12 Das ist mein Gebot, dass
    34 Da begann Petrus zu reden und      ihr einander liebt, so wie ich
    sagte: Wahrhaftig, jetzt begreife     euch geliebt habe.
    ich, dass Gott nicht auf die Person   13 Es gibt keine größere Lie­
    sieht,                                be, als wenn einer sein Leben
    35 sondern dass ihm in jedem Volk     für seine Freunde hingibt.
    willkommen ist, wer ihn fürchtet      14 Ihr seid meine Freunde,
    und tut, was recht ist.               wenn ihr tut, was ich euch
    44 Noch während Petrus redete,        auftrage.
    kam der Heilige Geist auf alle her­   15 Ich nenne euch nicht mehr
    ab, die das Wort hörten.              Knechte; denn der Knecht
    45 Die gläubig gewordenen Juden,      weiß nicht, was sein Herr tut.
    die mit Petrus gekommen waren,        Vielmehr habe ich euch Freun­
    konnten es nicht fassen, dass auch    de genannt; denn ich habe
    auf die Heiden die Gabe des Heili­    euch alles mitgeteilt, was ich
    gen Geistes ausgegossen wurde.        von meinem Vater gehört ha­ ©Figur: Lina Czeschka
    46 Denn sie hörten sie in Zungen      be.
    reden und Gott preisen. Petrus                                               ter alles geben, um was ihr ihn in
                                          16 Nicht ihr habt mich erwählt, son­ meinem Namen bittet.
    aber sagte:                           dern ich habe euch erwählt und dazu 17 Dies trage ich euch auf, dass ihr
    47 Kann jemand denen das Wasser       bestimmt, dass ihr euch aufmacht einander liebt.
    zur Taufe verweigern, die ebenso      und Frucht bringt und dass eure
    wie wir den Heiligen Geist emp­       Frucht bleibt. Dann wird euch der Va­
    fangen haben?
    48 Und er ordnete an, sie im Na­
    men Jesu Christi zu taufen. Danach     FÜR DEN TAG UND DIE WOCHE                   tus hineinzufinden. Wenn der Mensch
    baten sie ihn, einige Tage zu blei­                                                versucht, diese Gemeinschaft in Wor­
    ben.                                   Die Tiefe                                   te zu fassen, ist es bewusstes Beten.
                                           Das Gebet, in dem wir in die Tiefen         Es ist kein Privileg für einige weni­
                                           Gottes hinabsteigen, ist nicht dazu         ge. Es ist ein Weg, der gangbar ist
                                           da, dass wir uns in unserer Haut            für die Jüngsten wie für die Ältes­
                                           wohler fühlen. Beten – nicht um ir­         ten. Im Gebet gewinnt unser Herz
                                           gendeines Gewinnes willen, son­             Klarheit und Durchsichtigkeit. Chris­
                                           dern um als freie Menschen in die           tus ist gegenwärtig.
                                           lebendige Gemeinschaft mit Chris­           (Frère Roger, Taizé)
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Sonderpfarrbrief 2021-Sechster Sonntag der Osterzeit und Christi Himmelfahrt
Sechster Sonntag der Osterzeit

         "Menschen mit Gottes Augen sehen"                                                                Gebet zum
„Dies ist mein Gebot, dass Ihr einan­              ger teuer und wertvoll. Wenn es da­                    Muttertag
der liebt, so wie ich euch geliebt                 bei bleibt, fehlt jedoch wieder ir­
habe.“ Dieses Gebot zur Liebe ist das              gendetwas. Aber was eigentlich?
                                                                                                         und Vatertag
einzige Gebot, das Jesus seinen Jün­               Dafür muss man sich vielleicht den              Guter Gott,
gern hinterlassen hat, ist sozusagen               letzten Teil dieses Satzes anschau­             in diesen Tagen begehen wir Mut­
sein Vermächtnis, sehr einfach, ge­                en: „wie ich euch geliebt habe“. Wie            tertag, in wenigen Tagen Vatertag.
radlinig und unkompliziert. In der                 hat Jesus seine Jünger geliebt? Was             Viele von uns haben das Glück,
konkreten Umsetzung ist es dann                    hat er anders gemacht? Er hat keine             dass sie ihre Eltern an diesen Ta­
nicht mehr ganz so einfach: Bei Ge­                Geschenke gemacht, im Gegenteil,                gen besuchen können. Wir danken
boten fallen einem vielleicht zuerst               die Nachfolge war vermutlich eher               Dir für unsere Eltern.
die 10 Gebote ein. Sie regeln das                  unbequem und herausfordernd. Ich
Zusammenleben von Menschen, so                     habe irgendwo gelesen, dass Jesus               Wir wollen für alle Familien beten,
dass die grundlegenden Rechte je­                  die Menschen mit Gottes Augen se­               die den Vater- und Muttertag nicht
des einzelnen gewahrt werden. Manch­               hen konnte, jede und jeden als ein­             so unbeschwert oder gar nicht fei­
mal liest man, dass das Liebesgebot                zigartig und wertvoll annehmen, als             ern können:
die Zusammenfassung der 10 Gebo­                   „sehr gut“, wie es in der Schöpfungs­           Herr, wir beten für diejenigen, de­
te ist; wenn ich genauer darüber                   geschichte heißt. Diese innere Hal­             ren Eltern krank sind oder sich
nachdenke, dann fehlt mir im Ver­                  tung zum Nächsten hat sich in allen             schon am nächsten Tag nicht mehr
gleich mit dem Liebesgebot bei den                 Reden und in allem Handeln ausge­               an einen Besuch erinnern werden,
10 Geboten etwas. So beschreiben                   drückt, in der Zurechtweisung und               wir beten für alle Eltern, die keinen
die 10 Gebote „nur“, was man sei­                  Ermahnung genauso wie im Heilen                 Besuch von ihren kleinen oder
nem Nächsten nicht antun darf. Der                 und Verzeihen.                                  großen Kindern bekommen, weil
Auftrag „liebt einander, wie ich euch                                                              die Familien zerstritten oder die
geliebt habe“ ist aber doch mehr als               Wenn wir es schaffen, diese innere              Paare getrennt sind.
„du sollst nicht töten, stehlen, die               Haltung zu entwickeln und zu le­                Wir bitten auch für alle, die einen
Unwahrheit sagen, usw.“.                           ben, dann kommen wir dem Liebes­                Elternteil verloren haben und des­
                                                   gebot Jesu ein ganzes Stück näher,              wegen trauern, sowie für all dieje­
Was macht den Unterschied? Für                     und dann können wir uns auch Ge­                nigen, die noch unter den Krän­
mich gehört zur Liebe mehr als „ich                schenke machen, denn Liebe braucht              kungen leiden, die sie von ihren
tue Dir nichts Schlechtes“, sondern                auch diese Zeichen.                             Eltern erlitten haben.
auch noch „ich tue Dir etwas Gutes“,                                                               Wir beten für die vielen Menschen,
„ich schenke Dir etwas“. Deshalb                   Ursula Bilitewski                               die lange Zeit von ihren Familien
werden an Tagen, wie Muttertag, Va­                                                                getrennt sind. Für die Mütter, die
lentinstag oder Hochzeitstag, Ge­                                                                  im Ausland Geld verdienen und für
schenke gemacht, mehr oder weni­                                                                   die Väter, die nach der Flucht ihre
                                                                                                   Familien nachholen wollen.
                 Erstkommunionvorbereitung                                                         Wir beten für diejenigen, die erst­
                                                                                                   mals den Vater- und Muttertag be­
                                                                                                   gehen. Schenke ihnen die Kraft
                                                                                                   und Geduld, ihre Kinder auf ihrem
                                                                                                   Weg durch die Kinder- und Jugend­
                                                                                                   zeit zu begleiten.
                                                                                                   Besonders beten wir für alle Fami­
                                                                                                   lien, die durch die Corona-Krise
                                                                                                   und deren Auswirkungen nicht ge­
                                                                                                   meinsam diesen Tag begehen kön­
                                                                                                   nen.

                                                                                                   Guter Gott,
                                                                                                   der du uns Vater und Mutter bist,
                                                                                                   höre unsere Bitten und unseren
                                                                                                   Dank; begleite Familien in allen
                                                                                                   Glücksmomenten und in Krisensi­
                                                                                                   tuationen. Halte Deine segnende
                                                                                                   Hand über alle Familien in dieser
                                                                                                   Welt.
Die Kinder, die sich auf die Erstkommunion vorbereiten, haben ordentlich viele Buchstaben in der   Amen
St.-Petrus-Kirche zu entdecken. Wüssten Sie, wo die sind?

                                                                                                                                       3
Sonderpfarrbrief 2021-Sechster Sonntag der Osterzeit und Christi Himmelfahrt
Christi Himmelfahrt

 Ruf vor dem                                                     CHRISTI HIMMELFAHRT
                                                                                      Hochfest
 Evangelium
 Mt 28, 19a.20b                           Christus, der Menschgewordene und Gekreuzigte, wurde in die Herrlichkeit Gottes
                                          aufgenommen. Dort ist er als unser Hohepriester unsere Hoffnung. Er ist von der
    Halleluja. Halleluja.                 Erde nicht abwesend und hat uns nicht allein gelassen. Er lässt uns nicht in Ruhe;
    Geht und macht alle Völker            er sendet uns in die Welt.
    zu meinen Jüngern.
    Ich bin mit euch alle Tage
    bis zum Ende der Welt.
    Halleluja.
                                          Aus dem heiligen Evangelium nach Markus.
                                          Mk 16, 15–20
                                          In jener Zeit erschien Jesus den Elf             18 wenn sie Schlangen anfassen
 Hans Guck-in-die-Luft                    15 und sprach zu ihnen: Geht hinaus              oder tödliches Gift trinken, wird es
                                          in die ganze Welt und verkündet das              ihnen nicht schaden; und die Kran­
    Wo finde ich Gott?                    Evangelium der ganzen Schöpfung!                 ken, denen sie die Hände auflegen,
                                          16 Wer glaubt und sich taufen lässt,             werden gesund werden.
    Da geht er                            wird gerettet; wer aber nicht glaubt,            19 Nachdem Jesus, der Herr, dies zu
    und schaut nach oben,                 wird verurteilt werden.                          ihnen gesagt hatte, wurde er in den
    schaut und schaut,                    17 Und durch die, die zum Glauben                Himmel aufgenommen und setzte
    sieht nicht,                          gekommen sind, werden folgende                   sich zur Rechten Gottes.
    was vor ihm liegt.                    Zeichen geschehen: In meinem Na­                 20 Sie aber zogen aus und verkünde­
    Stolpert.                             men werden sie Dämonen austrei­                  ten überall. Der Herr stand ihnen bei
    Fällt hin.                            ben;                                             und bekräftigte das Wort durch die
                                          sie werden in neuen Sprachen reden;              Zeichen, die es begleiteten.
    Und ich?

    Den Blick nach oben gerichtet
    suche ich Gott,
    suche und suche,
    sehe ihn nicht
    vor mir, neben mir,
    mitten unter den Menschen.
    Stolpere, falle über ihn.
    Erkenne ihn nicht.

    Auch ich
    ein Hans Guck-in-die-Luft?
    Gisela Baltes, www.impulstexte.de,
    In: Pfarrbriefservice.de

                                          ©Stephan Tengler In: Pfarrbriefservice.de

 Zweite Lesung, Eph 4, 1–7.11–13
 Schwestern und Brüder!                   berufen seid zu einer Hoffnung in               re als Evangelisten, andere als Hir­
 1 Ich, der Gefangene im Herrn, er­       eurer Berufung:                                 ten und Lehrer,
 mahne euch, ein Leben zu führen,         5 ein Herr, ein Glaube, eine Taufe,             12 um die Heiligen für die Erfüllung
 das des Rufes würdig ist, der an euch    6 ein Gott und Vater aller, der über            ihres Dienstes zuzurüsten, für den
 erging.                                  allem und durch alles und in allem              Aufbau des Leibes Christi,
 2 Seid demütig, friedfertig und ge­      ist.                                            13 bis wir alle zur Einheit im Glau­
 duldig, ertragt einander in Liebe        7 Aber jeder von uns empfing die                ben und der Erkenntnis des Sohnes
 3 und bemüht euch, die Einheit des       Gnade in dem Maß, wie Christus sie              Gottes gelangen, zum vollkomme­
 Geistes zu wahren durch das Band         ihm geschenkt hat.                              nen Menschen, zur vollen Größe, die
 des Friedens!                            11 Und er setzte die einen als Apo­             der Fülle Christi entspricht.
 4 Ein Leib und ein Geist, wie ihr auch   stel ein, andere als Propheten, ande­

4
Sonderpfarrbrief 2021-Sechster Sonntag der Osterzeit und Christi Himmelfahrt
Christi Himmelfahrt

               Alles hat ein Ende, (nicht) nur der Markus hat zwei
                                                 Ende russische Panzer der          lassen hatte und stattdessen die
                                                 Roten Armee den vollbe­            Hoffnung auf den auferstandenen
                                                 setzten Zug…                       Christus in den Vordergrund gerückt
                                                                                    war. Ihn galt es jetzt noch stärker als
                                                 Ganz ähnlich verhält es sich       zuvor zu verkündigen. Aus der Fro­
                                                 mit dem Ende des Marku­            hen Botschaft vom kommenden und
                                                 sevangeliums, das – wie            schon erkennbaren Reichgottes, die
                                                 nun auch endlich im dazu­          Jesus verkündet hatte, wurde nun
                                                 gehörigen Kommentar der            vor allem die Verkündigung der Fro­
                                                 Einheitsübersetzung von 2016       hen Botschaft seiner selbst.
                                                 mitgeteilt wird – erst im 2.       Detlef Hecking vom katholischen
                                                 Jahrhundert angefügt wur­          Bibelwerk sieht darin einen klaren
                                                 de. Offensichtlich konnten         Beleg dafür, dass die biblischen Tex­
                                                 sich christliche Gemeinden         te nicht „vom Himmel gefallen“ sind:
                                                 nicht mehr mit dem ur­             Sie benötigen wie zur Zeit ihrer Ent­
                                                 sprünglichen Ende, der Bot­        stehung und danach weiterhin einer
                                                 schaft des weißgekleideten         Aktualisierung. Seine Frage lautet:
                                                 Jünglings begnügen, in dem         Was würde und müsste uns unser
                                                 er die Frauen am leeren            Jesus heute am Schluss seines Evan­
                                                 Grab auf Galiläa verweist,         geliums mit auf den Weg geben, da­
                                                 wo sie Jesus finden würden.        mit auch wir ihm motiviert nachfol­
                                                 Die Frauen waren darauf­           gen und ihn glaubhaft verkündigen?
                                                 hin verstört und voll Furcht
                                                 davongegangen, ohne mit            Peter Heldt
©wikiwand                                        irgendjemandem
                                                 darüber zu spre­
                                        chen. Ein für mich plausi­
Beim Betrachten der heutigen Peri­
                                        bler Schluss ob dieser über­
kope des Markus-Evangeliums fallen
                                        raschenden und verwirren­
mir sofort zwei Filme ein. Beide ba­
                                        den Situation.
sieren auf dem Roman von Jurek Be­
cker „Jakob der Lügner“. Die Hand­
                                        Nun fügen Jahrzehnte später
lung spielt in einem polnischen
                                        unbekannte Christen Auf­
Ghetto kurz vor Kriegsende. Jakob
                                        erstehungsberichte und „letz­
erfährt bei einer Vernehmung zufäl­
                                        te Worte Jesu“ an. Dabei
lig vom Vormarsch der Roten Armee
                                        hatte Markus, der das erste
und teilt diese Information den ver­
                                        Evangelium auch schon mit
zweifelten Gettobewohnern mit, die
                                        einer Osterbrille verfasst
nun glauben, Jakob besäße ein Ra­
                                        hatte, bereits wohldosiert
dio. Auf ihren Druck hin und durch
                                        auf die Zukunft Jesu hinge­
die Beobachtung, dass durch seine
                                        wiesen: bei dessen Taufe,
erfundenen Nachrichten die Zahl der
                                        bei seiner Verklärung am
Suizide merklich zurückgeht, lügt er
                                        Berg und durch einen rö­
weiter. Die ältere DEFA-Produktion,
                                        mischen Hauptmann beim
bleibt dicht an der Romanvorlage.
                                        Tode Jesu selbst unterm
Sie lässt den Abtransport Jakobs und
                                        Kreuz.
der von ihm behüteten kleinen Lena
ins Vernichtungslager mit einem Blick
                                        Die Ergänzungen lassen ver­
in die Wolken enden. In der späteren
                                        muten, dass die Nähe zum
Hollywood-Produktion stoppen am
                                        lebendigen Jesus nachge­
                                                                        ©wikiwand

                                                                                                                              5
Sonderpfarrbrief 2021-Sechster Sonntag der Osterzeit und Christi Himmelfahrt
Aus der Pfarrei

                Als Dankeschön ein Aquarell der St.-Petrus-Kirche
                                                           geht ihnen um die       Ehrenamtlichen ausgeht. Oft sind es
                                                           Sache. Darum, dass      die Unterstützung suchenden Men­
                                                           Menschen, die pan­      schen selbst, die einander oder die
                                                           demiebedingt in e­      Ehrenamtlichen mit einem Wort oder
                                                           ine finanzielle Not­    einem Lächeln beschenken. Nun gab
                                                           lage geraten sind       es eine besondere Überraschung:
                                                           oder deren Not un­      Einer der Unterstützung Suchenden
                                                           ter dem Brennglas       malte ein Aquarell der St.-Petrus-
                                                           der Pandemie erst       Kirche und schenkte es den Helfern.
                                                           sichtbar geworden
                                                           ist, eine Unterstüt­    Unter den rund 180 Personen, die
                                                           zung erhalten und       jeden Freitag zum Roncallihaus kom­
                                                           erfahren, dass sie      men, finden sich unterschiedliche
                                                           gesehen werden. Die     Biografien und Lebensschicksale. Man­
                                                           Engagierten wollen      che werden in einem kurzen Ge­
                                                           ihren Teil dazu bei­    spräch geteilt, andere lassen sich
                                                           tragen, dass die Not    nur in den Gesichtern erahnen. Es
                                                           gelindert wird. Mehr    sind Geschichten von Menschen, die
                                                           als eine Linderung      vor großen Herausforderungen ste­
                                                           kann die Lebens­        hen: Vor Arbeitslosigkeit, Krankheit,
                                                           mittelausgabe ma­       familiären Problemen, Flucht und
                                                           teriell gesehen häu­    Migration, vor Alkohol- oder Dro­
                                                           fig nicht leisten. In   genabhängigkeit oder der Entlas­
                                                           einer Woche ist es      sung aus der Haft. Diese Geschich­
                                                           ein Stoffbeutel, ge­    ten verändern die ehrenamtlichen
                                                           füllt mit unterschi­    Helfer*innen. Sie verändern den Blick,
                                                           edlichen Lebensmit­     mit dem sie durch die Stadt gehen
                                                           teln, manchmal auch     und unter den Menschen, die ihnen
                                                           Hygieneprodukten        dort begegnen, plötzlich vertraute
 177 gepackte Stoffbeutel stehen am       und FFP2-Masken im Wert von rund         Gesichter wahrnehmen und fürein­
 09.04.2021 im Keller des Roncalli­       15 €. In der nächsten Woche erhal­       ander sichtbar werden.
 hauses. Es gibt zwei Varianten: Le­      ten die 177 Haushalte, Einzelperso­
 bensmitteltüten mit Fleisch und ve­      nen wie Familien, einen Lebensmit­       Und die Solidarität verbindet nicht
 getarische Tüten für die Menschen,       telgutschein im Wert von 10 €.           nur die Ehrenamtlichen mit den Per­
 die aus ethischen oder religiösen                                                 sonen, die Unterstützung suchen. In
 Gründen generell auf den Verzehr         Und doch ist das Projekt „Petrus         den vergangenen Monaten haben
 von Fleisch oder auf bestimmte           hilft“ mehr als eine Lebensmittelver­    sich unterschiedlichste Partner*in­
 Fleischsorten verzichten. Rund vier      gabe. Es ist ein Netzwerk der Solida­    nen für das Projekt ansprechen las­
 Stunden haben fünf ehrenamtliche         rität von Men­
 Helfer*innen die gelieferten Lebens­     schen, die der
 mittel zusammengestellt, sortiert und    Wunsch ver­
 in die Stoffbeutel verpackt. Das tun     bindet, dass
 sie seit mehr als neun Monaten jede      alle Mensch­
 zweite Woche. Es ist kaum vorzustel­     en in Stadt
 len, wie viele Konserven, Toastschei­    und Landkreis
 ben, Nudel- oder Reispakete, Äpfel       das bekomm­
 und süße Leckereien in dieser Zeit       en, was sie
 schon durch ihre Hände gegangen          zu einem gu­
 sind. Sie sagen, sie tun es gerne. Und   ten Leben b­
 mit viel Liebe.                          rauchen: Eine
                                          Unterstützun­
 Seit dem vergangenen Jahr ist die        g, einen Blick
 Lebensmittelausgabe für bedürftige       der Zuwend­
 Menschen vielleicht einer der weni­      ung, ein gu­
 gen Bereiche, in denen Engagierte in     tes Wort, das
 der Pfarrei St. Petrus ehrenamtlich      während der
 auch unter Pandemiebedingungen           Ausgabe nicht
 gemeinsam aktiv sein können. Es          nur von den
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Sonderpfarrbrief 2021-Sechster Sonntag der Osterzeit und Christi Himmelfahrt
Aus der Pfarrei

sen: private Spender*innen inner­            unter der Perspektive einer nach wie
halb und außerhalb der Pfarrei, die          vor andauernden Pandemie neigt           Unterstützung – auch personelle –
Caritas, die Stadt Wolfenbüttel sowie        sich die finanzielle Reserve dem         wird dafür nach wie vor dringend
die Ökumenische Suppenküche, die             Ende entgegen. Aus diesem Grund          benötigt und ist herzlich willkom­
ihrerseits nicht nur selbst weiterhin        hat die Pfarrei ab dem 30. April 2021    men. Es ist auch möglich, Lebensmit­
für die Gäste der Suppenküche da             das Verteilungsmodell umgestellt. Um     telspenden – bitte haltbar und ver­
ist, sondern auch die Initiative „Pe­        eine längerfristige Versorgung aller     packt – auf dem St. Josephsaltar in
trus hilft“ finanziell unterstützt hat.      Menschen zu garantieren, muss die        der St.-Petrus-Kirche am Harztorwall
Und es gibt die vielen häufig anony­         Ausgabe jetzt leider wöchentlich auf     abzulegen oder Geld zu spenden auf
men Unterstützer*innen, die liebe­           75 Lebensmitteltüten beschränkt wer­     das Konto der Pfarrei St. Petrus: Dar­
voll verpackte Lebensmittelspenden           den. Die Pfarrei wird dafür Sorge        lehnskasse Münster DE06 4006 0265
oder kurz vor Ostern mehr als hun­           tragen, dass jeder Haushalt der Rei­     0038 0138 01 Stichwort: St. Petrus
dert Pakete frische Eier in der Pe­          he nach die Möglichkeit erhält, sich     hilft
trus-Kirche ablegen.                         eine Tasche abzuholen. Aufgrund der
                                             Anzahl der bedürftigen Menschen          Linda Menniger
Bisher konnte die Finanzierung des           wird es so zu Wartezeiten zwischen
Projektes pfarrei-intern auf Beschluss       den Ausgabeterminen kommen. Gleich­
des Kirchenvorstandes aus dem Ver­           zeitig ist die Pfarrei zuversichtlich,
mögen einer Erbschaft sichergestellt         die Aktion auf diese Weise über
werden. Doch bei der wachsenden              einen längeren Zeitraum fortführen
Zahl an Unterstützungsanfragen und           zu können.

                                      DELFI
      Online für Eltern und ihre Babys ab der 6. Lebenswoche

                                             Mittwoch, 9.00 -10.00 Uhr
                                             Kosten 4,00 €
                                             Leitung: Janina Pilka
Eltern und ihre Babys sind zu wöchent­       Anmeldungen und Infos unter:
lichen online Treffen eingeladen.            Tel. 05341 45682
Eltern lernen die wachsenden Fähig­          info@kathfabisalgitter.de
keiten ihres Babys auf spielerische
Weise zu begleiten und zu unter­
stützen. Gespräche über Entwick­
lung, Gesundheit und Pflege geben
Sicherheit und Orientierung für das
wichtige erste Lebensjahr mit dem
Baby.

       Himmelfahrt                                 „Sende aus
         Messe im Freien                          deinen Geist
                                                 und das Antlitz
                                                der Erde wird neu“
                                               Einladung zur Pfingstnovene

                                              Vom 13. bis zum 23.5.2021 laden
Das Foto enstand bei einer Hl. Messe 2020.
                                              wir Sie jeweils um 21.30 Uhr herz­
 Die Messe am Himmelfahrtstag                 lich zur diesjährigen Pfingstnove­
    wollen wir um 12.00 Uhr                   ne ein.
    im Garten von St. Jpseph                  Im Mittelpunkt steht die Verant­
     in Schöppenstedt feiern.                 wortung für die Schöpfung - für
                                              Menschen und Natur.

                                                                                                                           7
Sonderpfarrbrief 2021-Sechster Sonntag der Osterzeit und Christi Himmelfahrt
Füreinander sorgen

                                                   Gottesdienstordnung vom 8. bis 16. Mai 2021

 Für unsere Pfarrei hat sich der Pfarreirat darauf festgelegt, Gottesdienste
 abzusagen, wenn die 7 Tage- Inzidenz im Landkreis Wolfenbüttel 150 über­
                                                                                                      Pfarrbüros und
 steigt. Ab einer 7-Tage-Inzidenz von über 100 legen wir allen Gottesdienst­                            Pfarrheime
 besuchern nahe - wenn sie noch nicht geimpft sind-, dass
 sie sich selbst testen; ab einer Inzidenz von 125 bitten                                           zurzeit geschlossen
 wir dringend darum.                                                                                Wegen der gestiegenen Infektions­
 Für alle Gottesdienste ist eine Anmeldung erforderlich.                                            zahlen sind die Pfarrbüros und die
 Diese kann im Pfarrbüro telefonisch unter der Nummer                                               Pfarrheime zurzeit leider geschlos­
 05331 920310, per E-Mail (Thorsten.sonnenburg@bis­                                                 sen.
 tum-hildesheim.net) oder online über unsere Homepage                                               Gerne können Sie mit dem Pfarr­
 (https://kath-kirche-wolfenbuettel.de) erfolgen, zu der sie                                        büro einen Termin vereinbaren. Die
 auch über den QR-Code gelangen                                                                     Pfarrbüros sind telefonisch unter
                                                                                                    05331 920310 (St. Petrus) oder un­
 Das Tragen einer medizinischen Maske während des gesamten Gottesdiens­                             ter 05331 97510 (St.Ansgar) zu er­
 tes ist gesetzlich vorgeschrieben. Wir empfehlen dringend den Gebrauch ei­                         reichen. Nutzen Sie auch die Mög­
 ner FFP2-Maske.                                                                                    lichkeit, auf den Anrufbeantworter
                                                                                                    zu sprechen. Wenn es erforderlich
                                                                                                    ist, ruft das Pfarrbüro möglichst
                                                                                                    bald zurück. Oder Sie schreiben
                             Newsletter                        Bitte um Kollekte!                   eine Email an: thorsten.sonnen­
                                                                                                    burg@bistum-hildesheim.net.
                                                              Wegen der begrenzten Teilneh­
                                                              merzahlen bei den Gottesdiensten
                                                              fehlen in unserer Pfarrei die Kol­    Impressum
      7. Sonderpfarrbrief - Erster Fastensonntag
                                                              lekten.
    Wenn Sie diesen Sonderpfarrbrief
      Liebe Leserinnen und Leser,
                                                                                                    Herausgeber:
    gerne wöchentlich per E-Mail er­
      nun hat sie also am vergange­
      nen Mittwoch begonnen: die                              So bitten wir auch weiterhin um       Katholische Pfarrei St. Petrus,
      Fastenzeit oder die österliche
      Bußzeit. Beides Namen, die

    halten wollen, schreiben Sie ans
      wohl eher abschreckend wir­
      ken.
                                                              Ihre Unterstützung durch eine Geld­   Wolfenbüttel
                                                                                                    Redaktion: Siegrun Bleschke, An­
      Doch vor uns liegen Wochen

    Pfarrbüro (thorsten.sonnenburg@­
      der Suche nach dem, was un­
      ser Leben wichtig und wertvoll
      macht, was uns im Alltag trägt
                                                              spende auf das Konto der Pfarrei:
      und Kraft gibt. Wochen, die

    bistum-hildesheim.net) oder an Chris­
      uns einladen, genau hinzu­
      schauen auf das "zu viel" und                           Darlehnskasse Münster                 gelika Heldt und Christiane Kreiß
      auf das "zu wenig".
      Dafür, wie wenig man braucht,

    tiane Kreiß (christiane.kreiss@bis­
      um aufzublühen, ist unser Blüm­
      chen ein schönes Bild. In einer
                                                              DE06 4006 0265 0038 0138 01           Verantwortlich: Christiane Kreiß
      unwirtlichen Umgebung schafft

    tum-hildesheim.net).
      sie es zu blühen und zu leuch­
      ten.
      In unserer Pfarrei gibt es in
                                                              Stichwort: Kollekte                   Auflage: 650 Exemplare
      den kommenden Wochen viele
      schöne Angebote, die dazu ein­
      laden, darüber nachzudenken,
      welche Sehnsüchte wir in uns
      tragen und was wir im Leben
      wirklich brauchen, um wie das

8     Blümchen zu blühen bzw. um
      unser Glück zu finden.
      Lassen wir uns also von dem
      Namen nicht abschrecken. Vor
      uns liegt eine spannende Zeit,
      lassen Sie sie uns gemeinsam
      nutzen!

      Möge Gott Sie und Ihre Lieben
      in dieser Zeit mit seinem Se­
Sonderpfarrbrief 2021-Sechster Sonntag der Osterzeit und Christi Himmelfahrt Sonderpfarrbrief 2021-Sechster Sonntag der Osterzeit und Christi Himmelfahrt
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