Sonntagsblatt zum 7. Sonntag im Jahreskreis

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Sonntagsblatt zum 7. Sonntag im Jahreskreis
  19. Februar 2023 im Pfarrverband Bad Griesbach - Lesejahr A
Liebe Schwestern und Brüder,
Die Freude an Gott und an seiner frohen Botschaft, sei mit euch.
An diesem Faschingswochenende,
bekommt der Gottesdienst die Wende.
Froh und bunt ist unser Gotteshaus,
zum Lobpreis Gottes mit viel Applaus.
Ich grüß die Frischen und die Müden,
die Frohen und die etwas Trüben.
Ich grüß Erwachsene und Kinder,
die Paare und Singles nicht minder.
Der Gruß gilt allen, die zur Stunde,
hier feiern in fröhlicher Runde.
Der Fasching nähert sich dem Ende,
am Aschermittwoch kommt die Wende.
Vor dem Ende ist die Narrenzeit,
auch hier bei uns eine Wirklichkeit.
Doch keine Angst vor dem was hier kommt,
alles bleibt schon so, dass es uns frommt.
Grüßen wir Jesus in der Mitte,
der uns weist die richtigen Schritte.
Kyrierufe:
Herr Jesus Christus, du zeigst uns die wahre Liebe.
Deine Liebe gibt jedem Menschen, der um etwas bittet.
Deine Liebe fordert uns bis hin zur Feindesliebe.
Tagesgebet:
Gott, du liebst deine Geschöpfe, und es ist deine Freude, bei uns
Menschen zu wohnen. Gib uns allen, die wir uns hier versammelt ha-
ben, ein geduldiges und fröhliches Herz, das bereit ist, dich in Wort
und Sakrament aufzunehmen. Darum bitten wir durch Jesus Chris-
tus, deinen Sohn, unseren Herrn und Gott, der in der Einheit des
Heiligen Geistes, mit dir lebt und uns liebt, in alle Ewigkeit. – Amen.
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1. Lesung: Lev 19,1-2.17-18
2. Lesung: 1 Kor 3,16-23
Evangelium: Mt 5,38-48
Predigtgedanken:
Liebe Schwestern und ihr Brüder hier alle,
ich grüße euch in dieser Kirchenhalle.
Ich grüße die Jungen und auch die Alten,
ich grüß die Leute mit und ohne Falten.
Die als regelmäßige Gäste gelten,
sind gegrüßt, wie die, die nur kommen selten.
Nicht nur zur frohen Faschingszeit überall,
braucht es derzeit die Narren auf jeden Fall.
Die Narren durften sich schon immer trauen,
mit der Wahrheit auf die Pauke zu hauen,
um alle Mächtigen darauf zu trimmen,
in der Welt neue Wege abzustimmen.
„Denn Wahrheit“, so sagt die Bibel, „macht uns frei“,
nicht das süße Reden um den heißen Brei.
Ja, unsere Welt ist oft ein Narrenhaus,
und wie es hier zugeht, das ist oft ein Graus.
Was sich da abspielt medial, lässt staunen,
verursacht letztlich immer wieder Raunen.
Aber jeder Krieg, Hass und Nicht-Verstehen,
kann oft bei uns im Kleinen schon geschehen.
In der Bibel hörten wir weise Worte,
die Platz haben sollten an diesem Orte.
Jesus spricht zu unserer Pfarrgemeinde,
von einer Liebe auch sogar zum Feinde.
Beten sollen wir für die, die uns hassen,
und damit in keiner Gefahr nachlassen.
Nach Jesu Wort, jeder geliebt werden soll,
und nicht gegen Menschen hegen einen Groll.
Nicht Auge für Auge, und nicht Zahn für Zahn,
weil das weiterführt den kriegerischen Wahn.
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Nicht vergessen, aber immer vergeben,
durch Gespräche Wege suchen zum Leben,
damit die Kriege bei uns und überall,
endlich enden ohne weiteren Zerfall.
Wir kommen nicht weiter wenn wir aussieben,
und nur ganz bestimmte Mitmenschen lieben.
Zum „Aussieben“ fällt mir nun ein eine Mär,
sie stammt von Sokrates, ist schon lange her.
Er spricht hier von den drei geistigen Sieben,
mit deren Gebrauch wird leichter das Lieben.
Zu Sokrates kam einst ein Mann zum Reden,
hatte was Interessantes für jeden.
Wollte erzählen von einem Bekannten,
die Geschichte, hörte er von Verwandten.
„Halt ein“, sagte Sokrates – „Moment einmal,
hier braucht es die drei Siebe für diesen Fall.“
„Drei Siebe?“ fragte der Mann erwartungsvoll,
was das nun bedeuten kann und helfen soll?
„Schütte die Geschichte in drei Siebe hier,
denn so erschließt sich ihr echter Wert nun mir.“
Das erste Sieb: „Ist die Geschichte denn wahr?“
„Ich weiß es nicht, hörte sie, nur das ist klar.“
„Nun, allein aufs Hören sollst du nichts geben,
da ist schweigen viel wichtiger als reden.“
Das zweite Sieb: „Ist die Geschichte nun gut?
Macht sie mir, wenn ich sie höre, echten Mut?“
„Gut ist sie nicht, das Gegenteil ist der Fall,
wird sie öffentlich, gibt´s einen großen Knall.“
„Vergiss es schnell“, sprach Sokrates nun weiter,
„vielleicht wird es beim dritten Sieb gescheiter:
Ist die Geschichte nun notwendig für mich,
und wenn du sie sagst, was bewegt damit dich?“
„Notwendig ist sie nicht, geb ich gerne zu,
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ich glaub, ich lass dich damit lieber in Ruh.“
Sokrates sagt: „Der Fall ist für mich nun klar –
und er kratzt sich dabei sein Gelehrtenhaar.
„Wenn eine Geschichte weder wahr noch gut,
sie dann auch selten jemanden nützen tut.
Die Notwendigkeit ist hier nicht gegeben,
was sollen wir länger darüber reden.
Belaste dich und auch mich nicht mit Sachen,
die nichts bringen und nur viel Ärger machen.“
Solche Siebe wünsche ich mir im Leben,
dann geht bei Menschen weniger daneben,
wenn wir vieles hören, dann aber schweigen,
das Herz doch eher mehr zum Guten neigen,
wenn wir tun und reden, was Anderen nützt,
sie in ihrem Menschsein kräftig unterstützt.
So sind Jesu Worte zeitlos und modern,
ich hör seine Botschaft immer wieder gern.
Sie schmeichelt nicht, ist anstößig und ist wahr,
mit diesen Worten seh ich im Herzen klar.
Seh mich und die Menschen im anderen Licht,
weil hier nun die Liebe bekommt ihr Gewicht.
Das ist Weisheit unseres Herrn Jesu Christ,
die zeitlos modern und immer gültig ist.
Eine Herzensschau mit Liebe und Güte,
so erreicht das Leben die wahre Blüte.
Wovon das Herz voll ist, davon spricht der Mund,
das ist die Botschaft für unser Erdenrund.
Entdecke nun, wer und wie du selber bist,
ein frommer und zugleich auch sündiger Christ.
Du bist mit allem von Gott angenommen,
das macht froh durch Liebe die du bekommen.
Das gilt für dich, und für Schwester und Bruder,
niemand ist nur schlecht, böse und ein Luder.
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In jedem und jeder steckt ein guter Kern,
darum sei das Böse deinem Herzen fern.
Vergiss es nicht, die Lehre von der Liebe,
denke an dein Herz und an die drei Siebe.
Mit echter Wahrheit, Güte, Notwendigkeit,
kommt auch echte Freude und Gelassenheit.
Nun ihr lieben Brüder und liebe Schwestern,
meine Gedanken sind hier nicht von gestern.
Vielleicht meint ihr und sagt auch: Du bist ein Narr,
ein solches Sieb der Liebe wird niemals wahr.
Und doch – Visionen bringen Menschen weiter,
und wer weiß, vielleicht werden wir gescheiter.
Hören endlich auf mit dem sinnlosen Krieg,
und verschaffen Liebe und Frieden den Sieg.
Vielleicht fehlt uns auch der fromme Übermut,
der bei allem immer neu das Gute tut,
der glaubt, dass es geht und wir es noch schaffen,
uns in der Welt zum Frieden aufzuraffen.
Ich kann in Frieden schließen etwas heiter,
mit einem Blick, der uns nun führt auch weiter,
der beim Traurigen das Lachen nicht verlernt,
sondern durch die Liebe das Böse entfernt.
Denn Liebe und Heil sind in Jesu Namen,
so sprech ich jetzt und ganz getrost mein – Amen.

Fürbitten:
Herr, unser Gott, vollkommen vor dir ist, wer seinen Nächsten liebt,
wie sich selbst und dazuhin noch seine Feinde. In aller Regel sind
wir weit entfernt davon, vollkommen zu sein. So kommen wir zu dir
mit allem, was uns freut und was uns belastet:
 Wir danken dir, dass Hass nicht das letzte Wort hat. Schenke
  uns täglich die Kraft, deine Liebe zu leben. Gott des Friedens. –
  Wir bitten dich, erhöre uns.

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 Wir danken dir für die Menschen, die sich weltweit für den Frie-
   den einsetzen. Lass ihre Bemühungen Frucht bringen, damit Hass
   und Krieg ein Ende haben. Gott des Friedens.
 Wir danken dir für alle Christen, die sich für die Opfer der
   Kriege und der Naturkatastrophen einsetzen. Lass ihr Tun zum
   Segen werden. Gott des Friedens.
 Wir danken dir, dass wir in Familien, Freundschaften, Gemein-
   schaften leben dürfen. Stärke uns, dass auch wir unseren Beitrag
   für ein gutes Miteinander geben können. Gott des Friedens.
 Wir danken dir für das ewige Leben. Nimm unsere Verstorbenen
   auf in die himmlische Vollendung. Gott des Friedens.
Liebe zu unserem Nächsten und zu unseren Feinden können wir im-
mer wieder von dir erbitten, denn du hast uns zuerst geliebt. Seit
aller Ewigkeit. – Amen.

Gabengebet:
Gott, du erfüllst uns durch dein Wort und dein Sakrament mit
Freude. So bringen wir dir unsere Gaben dar, Brot und Wein, die
Zeichen deiner Gegenwart. Nimm sie an und wandle mit ihnen auch
uns, damit wir Menschen werden, die „Freude am Glauben“ aus-
strahlen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. - Amen.

Kommunionvers:
„Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde
und betet für die, die euch verfolgen.“ Mt 5,44

Schlussgebet:
Gott, du Freude des Lebens. Wir danken dir für das Geschenk die-
ser Stunde. Wir bitten dich, begleite uns auf unseren Wegen. Gib
uns Freude durch deine Gegenwart und lass uns mit dir das Ziel
erreichen, das du für uns bestimmt hast. Darum bitten wir durch
Christus, unseren Herrn. – Amen.

                     Gottes Segen und Gruß
                   Gunther Drescher, Pfarrer
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