SOZIALCOURAGE REGIONALAUSGABE 2/2017 - CARMEN GGMBH
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Sozialcourage Regionalausgabe 2/2017 Haus Eulenhorst: ein schönes und modernes Zuhause Nach etwas mehr als zweijähriger Bauzeit haben wir Insgesamt arbeiten zurzeit 45 Mitarbeiter in den Berei- Anfang Februar im Haus Eulenhorst, das seit 1981 in Kob- chen Betreuung, Hauswirtschaft und Verwaltung im lenz-Metternich als Einrichtung der Eingliederungshilfe Haus. Sie leisten rund um die Uhr Assistenz, Unterstüt- besteht, mit unseren Bewohnern und vielen Gästen ein fro- zung und Begleitung. hes Fest mit einem feierlichen Festakt feiern können: Hier leben nun 38 Menschen mit unterschiedlichem Unterstüt- Der kurzweilige Festakt mit Grußworten, gemeinsamem zungsbedarf aufgrund einer geistigen Behinderung. Singen und der feierlichen Einsegnung durch Weih- bischof Jörg Michael Peters sowie der nachfolgenden Zahlreiche Gäste aus Politik, Kirche, Verwaltung und Präsentation der neuen Räumlichkeiten sorgte für aner- Wirtschaft bekundeten mit ihrem Kommen ihr Interesse kennendes Lob unter den Gästen. Bei einem Rundgang am Abschluss der Baumaßnahme, bei der 2,8 Millionen konnten sich diese einen eigenen Eindruck vom Leben Euro mit Unterstützung des Landes Rheinland-Pfalz und und Wohnen in den neuen Räumlichkeiten machen. der Aktion Mensch investiert wurden. Das Ergebnis kann Nicht nur das Haus Eulenhorst strahlte im neuen Glanz, sich mehr als sehen lassen und bedeutet für alle Bewoh- auch die Augen der Bewohner strahlten vor Freude und ner und Mitarbeiter eine enorme Verbesserung. Stolz über „ihr“ neues Zuhause. Durch die Schaffung von acht Plätzen für Menschen mit Einblicke in das Leben und Wohnen in unserem neuen schwerer mehrfacher Behinderung wurde zudem die Ver- Haus Eulenhorst präentieren wir Ihnen auf den folgen- sorgung von Bewohnern mit hohem Assistenzbedarf bzw. den Seiten dieser Sozialcourage. Mobilitätseinschränkungen optimiert. Der demografi- sche Wandel ist auch in unserem Haus spürbar. In diesem Bereich leisten wir in unserer Region Pionierarbeit und möchten den Bewohnern auch im hohen Alter eine best- Anette Moesta Martina Best-Liesenfeld mögliche Wohn- und damit Lebensqualität bieten. Die bau- Vorsitzende Caritasdirektorin lichen Voraussetzungen dafür sind nunmehr geschaffen.
3 Fragen, 3 Antworten Zahlen & Fakten Werner Schmelzer Jeder Mensch ist einzigartig mit seinen Stärken und Schwächen. Bewohnerbeirat Haus Eulenhorst Wir sind Partner der Menschen mit Behinderung, die in unseren Wohnhäusern leben oder ambu- lant betreut werden. Respekt Seit Januar 2006 lebt Werner und Wertschätzung sind für uns Schmelzer im Haus Eulenhorst. handlungsleitend. Wohnen, wie es für mich passt Tagsüber arbeitet er im Metall- bereich der Rhein-Mosel- Mit unseren Wohn- und Betreu- Werkstatt für behinderte ungsangeboten ermöglichen wir Menschen. Das Amt des Assistenz und Unterstützung Bewohnerbeirates übt er zur Verwirklichung von Teil- mit großer Freude seit sie- habe und Selbstbestimmung. ben Jahren aus. In einer beeindruckenden 90 Rede bedankte sich Werner Schmelzer im Rahmen des Festaktes am 8. Februar und erwachsenen Frauen und Män- blickte zurück auf den Verlauf der nern bieten wir in unseren vier Baumaßnahmen. Wohnhäusern in den Koblenzer Stadtteilen Metternich und Wie haben die Bewohner die Zeit Besonders gefallen uns die hellen Oberwerth, in Weißenthurm und der Bauarbeiten erlebt? und großzügigen Räumlichkeiten. Lingerhahn ein Zuhause. Für uns Bewohner war es natürlich An dieser Stelle ein großes Danke- 38 eine besondere Zeit, die mit einigen schön an alle Beteiligten, die diese Einschränkungen und Belastun- Umbauarbeiten unterstützt und gen verbunden war. Dazu zählten durchgeführt haben! Bewohner leben im größten Haus natürlich der Baulärm sowie die im Eulenhorst, 11 in der kleinsten Umzüge innerhalb des Hauses. Im Sie sprechen häufig in der Einheit auf dem Oberwerth. Vordergrund stand bei uns jedoch Wir-Form. Liegt das an Ihrem 80 immer die Vorfreude auf das „neue“ Amt des Bewohnerbeirates? Haus Eulenhorst. Ja, ich bin sehr stolz darauf, dass ich als Bewohnerbeirat gewählt wurde Mitarbeiter gehören zum Team Wie ist Ihre Gefühlslage nach und vertrete gerne die Interessen der pädagogischen, pflegerischen Beendigung der Bauarbeiten? aller Bewohner. Die Arbeit ist Freude und hauswirtschaftlichen Fach- Wir sind alle sehr, sehr glücklich und sowie Verantwortung zugleich und und Hilfskräfte. fühlen uns wohl im neuen Zuhause. die Zusammenarbeit mit der Haus- 82 Es ist wunderschön geworden. leitung ist sehr vertrauensvoll. Menschen werden im Rahmen des Selbstbestimmten Wohnens betreut, 23 im Koblenzer Stadtge- biet, 17 im Kreis Mayen-Koblenz und 42 im Rhein-Hunsrück-Kreis. 12 Bald wird die Zeitung „Rückenwind“ an den Start gehen. Es ist eine Zeitung von pädagogische Fachkräfte unter- Menschen mit Behinderung. Sie wird in einfacher Sprache verfasst und bein- stützen bei der eigenständigen haltet viele Fotos und Bilder. „Rückenwind“ wird ein Sprachrohr für die Men- Lebensführung in der eigenen schen sein, die in unseren Wohnhäusern leben oder von uns durch das Selbst- Wohnung und ermöglichen bestimmte Wohnen betreut werden. Wir wünschen dem Redaktionsteam und gesellschaftliche Teilhabe. allen Unterstützern einen guten Start und freuen uns auf die erste Ausgabe. Seite 2 Seite 3
Bühne frei für das „Babo-Beat-Festival“ Görres-Schüler absolvierten Rollstuhltraining Pop To Go – unterwegs im Leben: Zum Ende der Projektwoche hieß Was heißt schon barrierefrei? 33 Kinder aus unserer Spiel- und es dann: Bühne frei für das Babo- Lernstube „Im Kreutzchen“ und Beat-Festival! Eltern, Freunde und der Jugendsozialarbeit in Neuen- Bekannte waren begeistert und Ankippen auf die Hinterräder, Über- aus seinem persönlichen Erfah- dorf stellten in einem Kooperati- belohnten die jungen Künstler mit winden von Bordsteinkanten oder rungsschatz. Ein großes Thema onsprojekt mit dem Music Live e. V. frenetischem Applaus. kleinen Steigungen: Für die Jugend- waren auch Vorurteile, Unwissen und der Jugendkunstwerkstatt e. V. „Pop To Go – unterwegs im Leben“ ist lichen war das Rollstuhltraining im und Unsicherheiten im täglichen eine Bühnenshow der besonderen eine Maßnahme aus dem Bundespro- Evangelischen Stift St. Martin in Umgang miteinander. Art auf die Beine. gramm „Kultur macht stark“ - Bünd- Koblenz eine ganz neue Erfahrung nisse für Bildung und Forschung, und besondere Herausforderung. Im Anschluss standen zahlreiche In verschiedenen Workshops wur- gefördert durch das Bundesminis- Im Projekt „IDEE“ (Idealismus und praktische und spielerische Übun- den die acht- bis fünfzehnjährigen terium für Bildung und Forschung. Engagement im Ehrenamt) engagie- gen in der Turnhalle des Klinikums Kinder von professionellen Künst- Träger des Programms ist der Bun- ren sich Schüler des Görres-Gymna- auf dem Programm, bevor die Gym- lern angeleitet und unterstützt. desverband Popularmusik e.V., die siums in ihrer Freizeit ehrenamtlich nasiasten eigene Alltagserfahrungen Während die HipHop-Tanzgruppe Administration erfolgt durch die in Koblenzer Seniorenheimen. im Rollstuhl sammeln konnten. an ihrer Performance arbeitete und Landesarbeitsgemeinschaft Rock & die Moderationsgruppe an ihren Pop Rheinland-Pfalz e. V. Im Rahmen des Trainings hatten die „Das Projekt läuft bereits seit neun Bühnenansagen feilte, probten die Schüler die Möglichkeit, Einblicke Jahren. Die Jugendlichen sammeln Band und Artisten ebenfalls für info in das Leben eines Rollstuhlfahrers wertvolle soziale Kompetenzen und ihren großen Auftritt. Bevor es aber zu erlangen. Arno Becker, langjähri- beleben gleichzeitig den Heimall- losgehen konnte, mussten zunächst Spiel- und Lernstube „Im Kreutzchen“ ger Sportlehrer im Gemeinschafts- tag der Senioren“, beschreibt Cari- einmal die Bühnenbauer und Requi- Telefon: 0261 82352 klinikum und zertifizierter Roll- tasmitarbeiter Andreas Kunz, der siteure ganze Arbeit leisten. kita_kreutzchen@caritas-koblenz.de stuhl- und Mobilitätstrainer, sprach gemeinsam mit Lehrer Oliver Wolff mit den Jugendlichen über theore- den Schülern jederzeit begleitend tische Hintergründe und berichtete zur Seite steht. Magische Musikmomente Ängste und Vorbehalte wurden abgebaut Während des gemeinsamen Singens erfuhr Andreas Frey, dass die Kinder sich sehr über ein E-Piano freuen Die Polizei, dein Freund und Helfer. Anders sieht es für viele Flüchtlings- in unserem Caritasverband eine würden. Spontan initiierte er eine Mit diesem Leitgedanken wachsen kinder aus, die in ihren Heimatlän- gemeinsame Aktion mit dem Polizei- Spendenaktion und sucht Unter- fast alle Kinder in unserer Gesell- dern häufig sehr negative Erfahrun- präsidium Koblenz. An einem Nach- stützer, damit dieser Wunsch mög- schaft auf, spielen gerne mit kleinen gen mit Polizei, Ordnungsbehörden mittag besuchte die Puppe Kaspar in lichst bald in Erfüllung gehen wird. Polizeiautos und sind ganz fasziniert, oder in der Schule machen mussten. Begleitung von drei Polizeibeamten wenn ein Einsatzwagen mit Sirene und Aus diesem Grund organisierte das das Haus Bastian im Stadtteil Mosel- Alle Spenden kommen in voller Höhe Blaulicht an ihnen vorbeirast. Ehrenamtsprojekt für Flüchtlinge weiß, in dem einige Flüchtlingsfami- den Montessori-Kindern zugute. Auf lien untergebracht sind. Wunsch erhalten alle Spender eine Zuwendungsbestätigung. Zunächst wurde gemeinsam gebas- telt und gespielt. Mit sehr viel Ein- Spendenkonto fühlungsvermögen gelang es den Polizisten, die Kinder mit ihrem „E-Piano Montessori-Kinderhaus“ Mitmachprogramm zu begeistern. „Ich lieb` den Frühling, ich lieb` den Diese Freude und Begeisterung IBAN: DE62 5705 0120 0000 1466 05 Zwei ältere Kinder und Betreue- Sonnenschein!“ Mit fröhlichen Lie- faszinierten auch den Koblenzer BIC: MALADE51KOB rin Karima Faddane übersetzten dern begrüßten die Kinder im Sing- Andreas Frey, der selbst als Kind ins Arabische. Alle Kinder durften kreis des Montessori-Kinderhauses einige Jahre auf der Karthause im Polizeiwagen sitzen, Blaulicht auf der Koblenzer Karthause die wohnte und an diesem Vormittag info und Sirene betätigen und über den anbrechende warme Jahreszeit. In der zu Gast war. „Der selbstverständli- Außenlautsprecher eine Ansage Einrichtung unseres Caritasverbandes che und herzliche Umgang mitein- Integratives Montessori-Kinderhaus machen. Zum krönenden Abschluss werden 30 Kinder mit und ohne Beein- ander, unabhängig von Handicaps Austinstraße 44, 56075 Koblenz bekamen alle Kinder einen Fahrrad- trächtigung im Sinne Maria Montesso- oder Beeinträchtigungen, ist etwas Telefon: 0261 14461 helm und eine Warnweste von der ris betreut und gefördert. ganz Besonderes.“ kita_montessori@caritas-koblenz.de Polizei geschenkt. Seite 4 Seite 5
Projekt für junge Flüchtlinge an der Untermosel Musik verbindet Menschen und Kulturen Gitarrenklänge hallten freitagabends Initiative „Music Live Koblenz e. V.“ Es wurden verschiedene Instru- durch die Flure der Grundschule unterstützt. Gleich zum ersten Tref- mente ausprobiert, Grundgriffe und in Dieblich. Regelmäßig trafen sich fen kamen zehn junge Flüchtlinge, Techniken erlernt. Zum Abschluss engagierte Bürger und junge Flücht- um gemeinsam Spaß zu haben, Musik brachte Sebastian Wittig von Music linge im Musikraum, um gemein- zu machen und Zeit miteinander zu Live ein mobiles Tonstudio mit, sam die Freude an der Musik zu tei- verbringen. Trommeln, Akkordeon sodass jeder Teilnehmer mit einem len. Das Angebot lief insgesamt vier oder Gitarre: Instrument seiner Wahl eigene Takte Monate und entstand auf Initiative oder seinen Lieblingssong aufneh- von Eva Pfitzner aus Dieblich, die men und als Erinnerung auf CD mit- sich seit langer Zeit ehrenamtlich bei nehmen konnte. der Unterstützung von Flüchtlingen an der Untermosel engagiert. Darüber hinaus boten die beiden Pfadfinder Adam und Matthew Dank der Förderung durch das Deka- Cowen ehrenamtlich einen Gitar- nat Maifeld-Untermosel, das Land renkurs an. Ob Anfänger oder Fort- Rheinland-Pfalz sowie den Caritas- geschrittene bzw. verschiedene verband Koblenz wurde die Gruppe Musikgeschmäcker spielte dabei durch professionelle Musiker der keine Rolle. Gemeinsam Hürden überwinden Die „Integration von Flüchtlingen ständige, von staatlicher Unterstüt- den. Außerdem, schilderte Bern- Dass die Arbeit mit Flüchtlingen Flüchtlinge unter 30 Jahre alt – und in den Arbeitsmarkt“ stand im Mit- zung unabhängige Lebensführung; hard Jurgasz, Personalchef der evm ein Prozess ist, der immer wieder damit in einem Alter, in dem sie leicht telpunkt einer Tagung, zu der unser ein Ziel, dessen Erreichen für jeden aus Arbeitgebersicht, könne es ohne überprüft und fortentwickelt wer- zu qualifizieren seien. „Diese jungen FAiR-Projekt (Flüchtlinge und Asyl- einzelnen Flüchtling, aber auch ausreichende Sprachkenntnisse im den muss, betonten unter ande- Leute haben die besten Chancen, in suchende integriert in der Region) für die Gesellschaft wichtig sei. Die täglichen Arbeitsprozess zu bedenk- rem Landrat Dr. Alexander Saftig, einigen Jahren in unseren Arbeits- gemeinsam mit seinen Verbundpart- Voraussetzungen am Arbeitsmarkt lichen Situationen kommen, wenn Diözesan-Caritasdirektorin Dr. Bir- markt integriert zu sein.“ nern in die Räume der Handwerks- seien grundsätzlich gut. Dennoch, so man zum Beispiel Gefahrenquellen git Kugel und Staatssekretär David info kammer Koblenz eingeladen hatte. Burkert, dürfe man keine schnellen nicht erklären könne. Allerdings sei es Langner – und wurden von Andrea Am Nachmittag vertieften die Teil- Erfolge erwarten. „Auch wenn wir auch notwendig, die Mitarbeiter eines Nahles bestätigt. „Wir haben schon nehmer der Tagung die verschie- Projekt „FAiR“ Für das notwendige Grundlagen- andererseits intensiv daran arbeiten Unternehmens auf den kulturellen viel bewegt, aber wir müssen unsere denen Themen in mehreren Work- Gregor Hülpüsch wissen sorgte Dr. Carola Burkert müssen, den Integrationsprozess zu Hintergrund der neuen Kollegen vor- Konzepte immer wieder an die kon- shops – und erreichten damit bereits Hohenzollernstraße 118 vom Institut für Arbeitsmarkt- und beschleunigen.“ zubereiten. Das habe bei evm manche krete Situation anpassen“, erklärte eines ihrer wichtigsten Ziele: Sie 56068 Koblenz Berufsforschung, die die These auf- Situation entschärft. Eine Einschät- die Ministerin und zeigte sich sehr bauten das „Flüchtlingsnetzwerk“ Telefon: 0261 13906-520 stellte: „Ob Integration gelingen wird Das „A und O“ bei der Integration zung, die Bürgermeisterin Hammes- interessiert an Rückmeldungen, die in und um Koblenz aus. fair@caritas-koblenz.de oder scheitert, entscheidet sich auf sei der Spracherwerb, auch darin Rosenstein für die Stadtverwaltung noch ungelöste Probleme aufzeigten. dem Arbeitsmarkt.“ Denn Arbeit und waren sich alle Redner einig. Denn bestätigen konnte. Dabei räumte sie offen ein, dass sie ein ausreichendes Einkommen seien wer die Sprache nicht beherrsche, noch nicht auf jede Frage eine Ant- die Voraussetzungen für eine eigen- könne auch nicht qualifiziert wer- wort habe. Vieles bewege sie, sei aber noch nicht in ein fertiges Kon- zept gegossen. Hilfreich seien da vor allem die Besuche an der Basis. „Wir „Die Integration von Flüchtlingen ist ein Dauerlauf, der sich können nur miteinander lernen, lohnt. Dabei müssen viele mit ihrem Wissen, ihrem Können, ihren schließlich war niemand von uns auf Erfahrungen ineinandergreifen und gemeinsam anpacken. Genau diese Situation vorbereitet.“ Einem Gedankenspiel erteilte Nahles aller- dazu leistet das FAiR-Projekt einen unverzichtbaren Beitrag. Nur dings eine klare Absage: Eine „Billig- mit solchen vorbildhaften Netzwerken können aus Geflüchteten Ausbildung“ für Flüchtlinge werde es Nachbarn und Kollegen werden.“ mit ihr nicht geben. Ohnehin sei sie nicht notwendig, glaubt sie. Schließ- Andrea Nahles, Bundesministerin lich seien mehr als 80 Prozent der Seite 6 Seite 7
Drei neue Fahrzeuge für „Essen auf Rädern“ „Tour de Neuendorf“ Seit mehr als 40 Jahren ermöglicht Seit März 2017 dreht sich „Im Kreutz- schaftshaus mitten im Wohngebiet, „Essen auf Rädern“ Senioren sowie chen“ vieles um zwei Räder. Esther um das Projekt zu präsentieren und beeinträchtigten Menschen ein Fitzek, verantwortlich für die Aufsu- gleich zu Beginn kräftig die Wer- weitgehend unabhängiges Leben chende Sozialarbeit der Caritas, bie- betrommel zu rühren. Auf einem in den eigenen vier Wänden. Unser tet gemeinsam mit Stephanie Baust Fahrradparcours konnte man seine Menüservice gehört zum Angebot von der präventiven Jugendarbeit der Geschicklichkeit unter Beweis stel- der Sozialstation und ergänzt in Stadt Koblenz ein Fahrradprojekt an. len. Bei einem Check der Caritas- vielen Fällen die ambulante Pflege. Fahrradwerkstatt bestand die Mög- Zwölf Mitarbeiter sorgen dafür, dass „Ziel ist es, Kindern und lichkeit, seinen Drahtesel auf Herz täglich drei Fahrzeuge im Koblenzer und Nieren überprüfen zu lassen. Stadtgebiet sowie an den Orten der Jugendlichen die Möglichkeit Untermosel unterwegs sind. zu geben, ihr Potential und Bei der nächsten Etappe besuchte Können im Sport zu erleben die Gruppe ein Repaircafé. Ziel war Jetzt freute sich das engagierte Der Menüservice ist kurzfristig ein- es, über die Themen Nachhaltigkeit, Team über drei neue und speziell satzbereit und bietet eine individu- sowie ihr handwerkliches Schonung von Ressourcen und Wie- „Für uns sind die neuen Fahr- ausgerüstete Fahrzeuge. Zubereitet elle und bedarfsgerechte Beratung. Geschick zu verbessern.“ derverwertung zu informieren. Als werden die Menüs täglich frisch in zeuge eine wichtige Investi- Besonders bewährt hat sich die positiver Nebeneffekt entwickelte Ausflug in den Koblenzer Stadtwald der Koblenzer Rhein-Mosel-Werk- tion in die Zukunft. Wir möch- wöchentliche Menüauswahl mit täg- Esther Fitzek sich hieraus ein weiteres Projekt. zu Beginn der Sommerferien fand statt. Spezielle Thermoeinbauge- ten weiterhin für Senioren und lich fünf unterschiedlichen Gerich- Caritasmitarbeiterin So wird es demnächst im Jugend- ein erstes Techniktraining statt. Hier räte erfüllen höchste Standards im ten sowie separaten Angeboten für treff eine Aktion zum Austausch von ging es für die Teilnehmer darum, Bereich der Lebensmittelhygiene Menschen mit Handicaps ein Vegetarier und Diabetiker. Wie bei einer richtigen Radrund- kaputten Handydisplays geben. ihr Fahrrad und ihre eigenen Fähig- und sorgen dafür, dass das Essen verlässlicher Partner sein und fahrt ist das Projekt in verschiedene keiten kennenzulernen: umsichti- konstant auf Temperatur gehal- ihnen ein unabhängiges Leben Etappen aufgeteilt. Der Startschuss Weiter ging es auf die nächste ges Fahren, richtiges Bremsen oder ten wird und so bei den Senioren info erfolgte am 18. März am Gemein- Etappe: Als Vorbereitung für einen das richtige Verhalten in kniffligen ankommt, als hätte man es erst zu Hause in der vertrauten Situationen. „Die jungen Radfahrer frisch zubereitet oder aus dem Back- Umgebung ermöglichen." Essen auf Rädern waren mit großer Begeisterung bei ofen genommen. Salate und Des- Carmen Hunscha der Sache“, sagt Stephanie Baust serts werden in separaten Kühlgerä- Carmen Hunscha Telefon: 0261 13906-113 von der Stadt Koblenz. „Als weitere ten frisch gehalten. Sachbearbeiterin „Essen auf Rädern“ hunscha@caritas-koblenz.de Etappen stehen die Beteiligung bei der „Suchtwoche Alkohol“ sowie die Umgestaltung des Fahrradparcours auf der Agenda.“ Gemeinsam mit Oasennachmittag Pflege braucht Persönlichkeiten den Jugendlichen wird im Vorfeld ein Modell erarbeitet, das dann mit Zu einer kleinen Auszeit aus dem Arbeitsalltag trafen sich 17 Pflegekräfte absolvierten mit Erfolg die Hilfe engagierter Bewohner in einer einige Caritasmitarbeiter in den Räumen der Katholischen zweijährige Weiterbildung zur „Leitung 48-Stunden-Aktion umgesetzt wird. Hochschulgemeinde. Zum Thema „Ich bin, weil du bist“ einer Pflege- und Funktionseinheit in Alle Etappen werden mit Bild und führte Pastoralassistentin Carina Rui durch den Nachmit- Einrichtungen des Gesundheitswe- Ton festgehalten und gemeinsam tag. Neben thematischen Impulsen und einer Meditation sens und in der Altenpflege“. mit medien.rlp zu einer Präsenta- gab es auch eine Gruppenarbeit, die zur Freude der Teil- „Wir brauchen gut ausgebildete Füh- tion verarbeitet. nehmer bei schönem Frühlingswetter im Garten stattfin- rungspersönlichkeiten, die einen den konnte. christlichen Geist in den Einrichtun- Wir bedanken uns bei den Firmen gen leben“, sagte Prälat Franz-Josef Canyon, Fahrrad Franz, Intersport Gebert. Dies sei umso wichtiger für die Krumholz, evm, Globus Koblenz Pflegebedürftigen und Patienten, als der Impressum und der Polizei für die großartige demografische Wandel und der Fachkräftemangel in Unterstützung! der Pflege innovative Konzepte und Ideen erforderten. Herausgeber: Fotos: Caritasverband Koblenz e. V. Caritasverband Koblenz Nicht nur hohes Fachwissen und interdisziplinäres Hohenzollernstr. 118 Redaktion (Stand: 30.04.2017): info Denken sind erforderlich, um gut leiten zu können – 56068 Koblenz Marco Wagner auch die ehrliche Auseinandersetzung mit der eigenen Telefon: 0261 13906-0 Satz und Layout: Esther Fitzek Persönlichkeit, den Stärken und Schwächen ist dazu Fax: 0261 13906-180 TomTom PR Agentur Im Kreutzchen 74, 56070 Koblenz unerlässlich. Unter den erfolgreichen Absolventen war info@caritas-koblenz.de Druck: CEWE-PRINT.de Telefon: 0261 9823394 auch Diana Schergel, Mitarbeiterin unserer Sozialsta- www.caritas-koblenz.de Auflage: 2500 fitzek@caritas-koblenz.de tion, der wir an dieser Stelle herzlich gratulieren. Seite 8 Seite 9
Kick-Off-Party young caritas 6879 Euro für unsere Stiftung „pianoforte” sang zeitlos schöne Lieder Im vergangenen Jahr startete unser Caritasverband mit dem Projekt „young caritas“. Ziel ist es, junge Die Klosterkirche in Koblenz-Aren- Menschen für bürgerschaftliches berg war bis auf den letzten Platz Engagement und soziale Berufe zu gefüllt. Lang anhaltende Ovationen der interessieren. Bei allen Aktivitä- Zuschauer belohnten die Künstler am ten stehen die Interessen, Ideen, Ende eines begeisternden Konzertes. Talente und Ressourcen der jungen Menschen und ihre Erfahrungs- Unter dem Motto „Zeitlos“ sorgte Foto: Larissa Cudock welt im Vordergrund. Das Projekt „pianoforte“, der Chor der Kolpings- ermöglicht Freiräume für kreative, familie St. Mauritius Kärlich, für ein eigene Aktionen und bietet fachliche besonderes Musikerlebnis. Die Kon- Begleitung dort, wo sie sinnvoll, not- zertbesucher erlebten ein bewegen- wendig oder erwünscht ist. des Repertoire aus zeitlos schönen geistlichen Liedern, Gospels und Ende März fand im HOT-Haus der Pop-Arrangements. offenen Tür in Metternich die „Kick- bereits seit Jahren, z. B. das Woh- Off-Party young caritas“ statt. Ein- nungslosenprojekt des Bischöfli- Der Reinerlös aus dem Konzert von geladen waren junge Menschen zwi- chen Cusanus-Gymnasiums, das 6879,- Euro kommt in voller Höhe schen 13 und 26 Jahren. Die Gäste Projekt IDEE (Idealismus und der Caritas-Stiftung Koblenz zugute. freuten sich über nette Begegnungen, Engagement im Ehrenamt) des coole Musik, u. a. mit Sänger und Görres-Gymnasiums oder die vie- Songwriter René Tholey, eine Cock- len jungen Menschen im Bundes- Wussten Sie, … tailbar sowie eine Fotobox für persön- freiwilligendienst oder dem Frei- liche Erinnerungsschnappschüsse. willigen Sozialen Jahr. info Man darf gespannt sein, wie Zukünftig werden sich auch die Aus- sich das Projekt „young caritas“ zubildenden der Sparkasse Koblenz young caritas dass unsere Caritas-Stiftung zukünftig entwickeln wird. Viel- in unterschiedlichen Projekten und Telefon: 0261 13906-114 bisher Mittel in Höhe von versprechende Ansätze gibt es Einrichtungen engagieren. youngcaritas@caritas-koblenz.de 34.698 Euro eingesetzt hat? Zusammenhalten, wo wir leben: Nach diesem Leitgedanken wer- den die Gelder nur auf lokaler Ebene eingesetzt und kommen Herzlichen Glückwunsch Endlich weg mit dem Glimmstängel! direkt Menschen in Not zugute bzw. fließen in Projekte, die sonst 18 nicht umgesetzt werden könnten. Schwester Andrea Wagner ist die Millionen Menschen in Deutschland rauchen. gute Seele unserer Wohnungslo- Davon versucht jährlich etwa ein Drittel Sparkassen-Chor unterstützt Caritas-Stiftung senhilfe in der Neustadt 20. Seit aufzuhören - meist leider vergebens. info vielen Jahren engagiert sie sich in Ein freudiges Ereignis für alle Mitwirkenden in der Fahrradwerkstatt der Car- der Pflegeambulanz für Menschen Regelmäßig bietet unser Zentrum für ambulante Suchtkran- Men gem. GmbH. Ernst Josef Lehrer, Vorstandsmitglied der Sparkasse Kob- Caritas-Stiftung Koblenz ohne Wohnung. Für diese „gelebte kenhilfe Rauchfrei-Kurse an. Das Programm gliedert sich in lenz, überreichte einen Spendenscheck über 2.000 Euro für die Caritas-Stif- Caritasdirektorin Nächstenliebe“ ist sie von ihrem sechs Gruppentermine mit bis zu zwölf Teilnehmern. Dazu tung. Der Betrag ist der Erlös des Benefizkonzertes des Sparkassen-Chores, Martina Best-Liesenfeld Orden, den Schwestern vom Heiligen gehört auch eine individuelle telefonische Nachbetreuung das kürzlich in der Koblenzer Kastorkirche stattfand. Telefon: 0261 13906-300 Geist, freigestellt. durch die Trainer. Die Fahrradwerkstatt ist eines von vielen Projekten, die regelmäßig durch stiftung@caritas-koblenz.de die Stiftung gefördert wurden. In der zertifizierten Meisterwerkstatt werden Am 1. Mai dieses Jahres feierte Schwester Andrea ihr Reparaturen durchgeführt sowie gebrauchte, gespendete Fahrräder aufberei- 50-jähriges Professjubiläum. Zu diesem besonderen info tet. Zum engagierten Team gehören Menschen mit Handicaps und Teilnehmer Anlass gab es für sie und weitere Jubilarinnen eine in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen. Spendenkonto Messe mit anschließender Feierstunde im Mutterhaus Zentrum für ambulante Suchtkrankenhilfe „Wir sind froh, dank des musikalischen und sozialen Engagements unseres des Ordens im Koblenzer Marienhof. Klaus Grosch Chores ein solches Vorzeigeprojekt unterstützen zu können“, sagte Ernst Sparkasse Koblenz Telefon: 02632 250240 Josef Lehrer. „Die Fahrradwerkstatt bietet Möglichkeiten zur Qualifizierung IBAN: DE30 5705 0120 0000 1718 19 Herzlichen Glückwunsch und Gottes Segen! grosch@caritas-koblenz.de und Beschäftigung und dient gleichzeitig durch den Recyclingeffekt der Scho- Swift-BIC: MALADE51KOB nung von Ressourcen sowie Wertstoffen.“ Seite 10 Seite 11
Gesichter der Caritas Ein klassischer Fall für 2 Das Thema Digitalisierung spielte in Marko Lorenz ist seit 2013 für der fast hundertjährigen Geschichte den Caritasverband aktiv. Der IT- unseres Verbandes mehr als sieben „Schwarzer Bildschirm oder Systemelektroniker und Adminis- Jahrzehnte lang gar keine Rolle. In trator genießt die Vielfalt seines Druckerprobleme: Wenn den Büros regierten Aktenordner Arbeitsgebietes. „Der persönliche und Hängeregistraturen. Erst im unser Telefon klingelt, muss Kontakt zu den Kollegen ist mir Laufe der 80er Jahre begann für uns es schnell gehen, weil meistens sehr wichtig“, sagt der 49-Jährige. das Computerzeitalter. ein akutes Problem vorliegt.“ Heute gibt es bei der Koblenzer Cari- „Die Chemie muss stimmen, tas ca. 170 PC-Arbeitsplätze, Smart- Andrey Dubilyer phones gehören zur Grundausstat- EDV-Experte gerade wenn es darum geht, tung zahlreicher Mitarbeiter. Mit technische Abläufe und Fach- Andrey Dubilyer und Marko Lorenz begriffe zu erklären.“ sorgen zwei engagierte Mitarbeiter Kompetent und unkompliziert in unserer EDV-Anwenderbetreuung helfen die beiden EDV-Experten, dafür, dass jeder Sachbereich die sowohl in der Geschäftsstelle in der Marko Lorenz geeignete PC-Ausstattung erhält und Hohenzollernstraße als auch in den IT-Systemelektroniker rund um E-Mails, Word- und Excel- zahlreichen Diensten und Einrich- Dateien sowie Downloads auch alles tungen unseres Verbandes. reibungslos läuft. Beide Kollegen engagieren sich auch über ihre Fachkenntnisse hin- aus für unseren Verband. Seit Jah- ren ist Andrey Dubilyer in unserem Betriebsfußballteam ein sicherer Rückhalt mit katzenartigen Sprün- gen und unglaublichen Reflexen. Darüber hinaus unterstützen seine Frau und die beiden Kinder regel- mäßig Caritas-Veranstaltungen mit musikalischen Beiträgen an Klavier und Geige. Künstlerich ist auch sein Pendant Marko Lorenz unterwegs. Er gibt in seiner Freizeit Gitarrenunterricht und trat gemeinsam mit seinen Schü- lern u. a. bei den Solidaritätsaktionen „Eine Million Sterne“ und „Heilig- abend in Gemeinschaft“ auf. Eines haben Andrey Dubilyer und Marko Lorenz auf alle Fälle gemein- sam: Sie freuen sich natürlich über das Lob und die Freude der Kollegen, wenn PC-Probleme gelöst sind und alles wieder funktioniert. Unsere EDV-Anwenderbetreuung ist eben ein klassischer Fall für 2.
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