Impfungen für Kinder und Jugendliche - Gesundheitsdossier Wirksamer Schutz vor schweren Krankheiten - MedSolution
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Impfungen für Kinder und Jugendliche Impfungen gehören zu den wirksamsten Schutzmassnahmen in Impfen schützt nicht nur der neueren Geschichte der Medizin. Viele schwere Krankheiten das eigene Kind Je mehr Kinder geimpft sind, desto sel- sind heute praktisch verschwunden. Dies nützt dem Einzelnen, tener treten gewisse Krankheiten auf. Imp- aber auch der Gesamtbevölkerung. fungen schützen nicht nur das eigene Kind, sondern alle Kinder, besonders auch Neu- geborene, die noch nicht geimpft sind, und vor 30 Jahren regelmässig Kinder an ältere oder kranke Personen. Für Men- Kehlkopfentzündung und Hämophilus- schen, die wegen einer Krankheit nicht Hirnhautentzündung gestorben sind. geimpft werden können, ist es besonders Heute sind diese Krankheiten fast ver- wichtig, dass ihre Mitmenschen geimpft schwunden. sind und so gewisse Krankheiten nicht Einige Impfstoffe sind so wirksam, dass weiterverbreiten. sie sich fast selber überflüssig gemacht haben – aber eben nur fast. Experten meinen, dass zum Beispiel die Kinder- Starrkrampffälle, immer bei Menschen, lähmung früher oder später wieder ein- die nicht oder sehr lange nicht mehr geschleppt wird, wenn wir nicht mehr geimpft wurden. Warum soll man Kinder impfen? dagegen impfen. Sie existiert immer In der Schweiz werden Impfungen auch Impfungen sollen in erster Linie gefähr- noch, in einigen afrikanischen und asia- gegen Krankheiten empfohlen, die bei liche Krankheiten verhindern, die das tischen Ländern, aus denen Menschen uns seit Langem nicht mehr heimisch Leben bedrohen oder bleibende Schä- nach Europa kommen. Von anderen sind oder die als eher harmlos gelten. den hinterlassen können. Krankheiten wissen wir dies mit Sicher- Warum? Viele Menschen können sich heute heit. Starrkrampfbazillen zum Beispiel Masern zum Beispiel sind unangenehm, nicht mehr vorstellen, was Starrkrampf leben überall im Boden, und so gibt es aber meist ungefährlich, etwa wie eine oder Kinderlähmung ist oder dass noch auch bei uns noch jedes Jahr einzelne schwere Grippe. Aber es gibt eben Was sollte wann geimpft werden? (Schweizer Impfplan für gesunde Kinder ohne Risikofaktoren) Basisimpfungen Ergänzende Impfungen Alter Diphtherie Kinder Haemophilus Hepatitis B Masern Windpocken Papilloma Pneumo Meningo FSMEZecken Starrkrampf lähmung influenzae Mumps (Varizellen) viren kokken kokken Hirnhaut Keuchhusten (Poliomyelitis) Röteln entzündung 2 Monate DTPa 1) IPV 1) Hib 1) (HBV) 1) PCV 4 Monate DTPa 1) IPV 1) Hib 1) (HBV) 1) PCV 9 Monate MMR (VZV) 4) 12–13 Monate DTPa 1) IPV 1) Hib 1) (HBV) 1) MMR (VZV) 4) PCV 24 Monate MCV 3) 4–7 Jahre 1, 6) dTPa 1) IPV 1) ab 6 Jahren FSME (3x) 5 3) 11–15 Jahre 6) dTPa 6) (IPV) (HBV) (2x) 2) (VZV) (2x) 4) HPV (2x) MCV 7) 3) Erwachsen alle 10 Jahre (ev. alle 10 J.) Für Kinder, die im ersten Lebensjahr nicht geimpft wurden oder Impfungen verpasst haben, gibt es andere Impfpläne. 1) Kombination 4-, 5- oder 6-fach: DTPa-IPV-(Hib)-[HBV] 5) falls im Risikogebiet wohnhaft (z. Zt ganzer Kanton Zürich – Risiko in Stadt klein) 2) Hep. B: falls nicht als Baby geimpft (entweder als Baby oder in Oberstufe impfen) 6) reduzierte Diphtherie- und Keuchhustendosis; Polio je nach Situation 3) falls nicht schon zweimal MMR-geimpft: Nachholimpfungen 7) Diphtherie und Tetanus nur alle 20 Jahre zwischen 25–65 Jahren, Keuchhusten bei Kontakt mit 4) kombiniert mit MMR, wenn gewünscht, oder mit 11–15 Jahren falls Windpocken nie gehabt Säuglingen/für werdende Eltern 2
auch schwere Verläufe mit Masern- Lungenentzündung oder -Hirnhaut- entzündung. 10 bis 30% aller Kinder mit Masern müssen im Spital gepflegt werden, und etwa 1 von 1000 Kindern trägt einen bleibenden Schaden da- von, meistens Taubheit. Das Risiko für Ihr Kind ist also recht gering, nämlich 1:1000. Aber auf die ganze Schweiz berechnet wären das doch jedes Jahr mindestens 50 Kinder mit bleibenden Alle Kinder der Welt sollten geimpft werden. Schäden. Es brauchte also mehre- re heilpädagogische Sonderklassen auch der ganzen Gesellschaft, nicht andere Frage. Immerhin investiert die jedes Jahr zusätzlich nur wegen der zuletzt wirtschaftlich gesehen. Und sie Weltgemeinschaft Milliarden dafür). Masern. Dazu kämen noch vereinzelte schützen auch Menschen, die selber Es wäre also etwas schwierig, zum Bei- Todesfälle und mehrere tausend Spi- nicht wirksam geimpft werden können spiel afrikanische Eltern zu motivieren, talaufenthalte. Das muss ja nicht sein. wegen einer Immunschwäche, zum ihre Kinder zu impfen, während wir in Die verursachten Kosten wären enorm, Beispiel Leukämie. Europa Polio- und Masernimpfungen bedeutend höher als die Kosten der Es gibt auch einen internationalen As- nicht mehr für nötig halten. Die WHO- Impfung. Die Masernimpfung und eini- pekt: Die WHO empfiehlt einige Imp- Standards gelten für alle. ge andere Impfungen dienen also nicht fungen für alle Kinder der Welt (ob sie nur dem Einzelnen, sondern vor allem dann auch Zugang dazu haben, ist eine Basisimpfungen für Kinder und Jugendliche Diphtherie (Krupp) – die Impfung alle 10 Jahre auffrischen, nur im künstlichen Koma auf der Inten- Abkürzung Di, D, d zusammen mit der Starrkrampf- und sivstation. Fast die Hälfte der Menschen Diphtherie (echter Krupp) wird von Bak- Keuchhustenimpfung (und evtl. der mit Starrkrampf stirbt trotzdem. Jedes terien ausgelöst. Sie führt zu starker Impfung gegen Kinderlähmung). Es Jahr gibt es durchschnittlich 1 bis 2 Fälle Schwellung und Belägen in Rachen und handelt sich um einen Totimpfstoff aus von Tetanus in der Schweiz, immer bei Kehlkopfbereich, was die Atmung er- Teilen abgetöteter Diphtheriebakterien. nicht oder lange nicht mehr geimpften schwert und eine künstliche Beatmung Personen. Die Grundimpfung im Kindes- durch einen Luftröhrenschnitt nötig Starrkrampf (Tetanus) – alter besteht aus 2 Spritzen im 1. Lebens- machen kann. Die Bakterien produzie- Abkürzung Te, T, t jahr und je einer Auffrischimpfung mit ren auch ein Gift, das Herz und Ner- Starrkrampf wird ebenfalls durch Bakte- 12 Monaten und 4 bis 7 Jahren (kombi- vensystem angreifen kann. Seit 1983 rien (auch Bazillen genannt) verursacht. niert mit anderen Impfstoffen); Erwach- ist in der Schweiz niemand mehr an Die Tetanusbazillen bilden Sporen, die sene sollten die Impfung alle 10 Jahre Diphtherie erkrankt. Diphtherie kommt jahrelang im Freien in der Erde über auffrischen, zusammen mit der Diphthe- aber noch in vielen Ländern vor. Sie leben. rie- und Keuchhustenimpfung (und evtl. kann leicht importiert werden und un- Gelangen diese durch eine Verletzung der Impfung gegen Kinderlähmung). geimpfte Personen befallen. (Wunde, Verbrennung, Schürfung) in Der Impfstoff besteht aus unschädlich Deshalb sollen weiterhin alle Personen die Haut, können sich Tetanusbakterien gemachtem Tetanusgift, das eine Im- gegen Diphtherie geimpft werden. Die vermehren und bilden dann ein enorm munität gegen das echte Gift verleiht. Grundimpfung im Kindesalter besteht starkes Gift. Dieses führt zur totalen aus 2 Spritzen im 1. Lebensjahr und je und extrem schmerzhaften Muskelver- Keuchhusten (Pertussis) – einer Auffrischimpfung mit 12 Monaten krampfung und lähmt schliesslich auch Abkürzungen Per, P, Pa und 4 bis 7 Jahren (kombiniert mit an- die Atemmuskulatur. Ist Starrkrampf ein- Keuchhusten kommt noch recht häu- deren Impfstoffen); Erwachsene sollten mal ausgebrochen, überlebt man meist fig vor. Bei Kindern, Jugendlichen und 3
der kleinere Ausbrüche bei ungeimpf- ten Personen. Die Impfung schützt zu 100%. Nur ungeimpfte Personen kön- nen an Kinderlähmung erkranken. Die Grundimpfung im Kindesalter besteht aus 2 Spritzen im 1. Lebensjahr und je einer Auffrischimpfung mit 12 Monaten und 4 bis 7 Jahren, kombiniert mit an- deren Impfstoffen. Erwachsene müssen die Impfung nicht regelmässig wieder- holen. Für Personen, die nach Asien oder Afrika reisen wollen, wird die Auf- frischimpfung jedoch empfohlen. Der Erwachsenen mit einem hartnäckigen, Kinderlähmung (Poliomyelitis) – in der Schweiz heute verwendete Impf- trockenen Husten ist oft das Keuch Abkürzungen Pol, IPV, OPV stoff ist ein Totimpfstoff zum Spritzen. hustenbakterium die Ursache. Jedes Die Kinderlähmung war der Schre- Die Poliotropfen (Lebendimpfstoff zum Jahr werden etwa in den Zürcher Schu- cken unserer Grosseltern. Sie ist fast Einnehmen) werden bei uns nicht mehr len Dutzende von Fällen registriert. Ge- vollständig verschwunden dank einer verwendet, weil durch diesen Schluck- fährlich ist das für diese Gruppe zwar der erfolgreichsten Impfkampagnen impfstoff in seltenen Fällen (1:1 Million) nicht, aber wochenlanger, quälender der Geschichte. Kinderlähmung wird Lähmungen auftraten. Husten belastet Kinder und Eltern. Bei durch ein Virus übertragen, das ei- Säuglingen kann Keuchhusten zudem gentlich eine Magen-Darm-Infektion Haemophilus influenzae Typ b – das Atem- und Kreislaufzentrum stö- auslöst. Es ist hoch ansteckend – wie Abkürzung Hib ren und zu Atempausen mit schwerem andere Durchfallviren. Das Virus kann Dieses Bakterium mit dem unaus- Sauerstoffmangel führen. Dank den auch Nervenzellen befallen und führt sprechlichen Namen war vor 30 Jahren heutigen medizinischen Möglichkeiten dann zu Lähmungen in verschiedenen noch der häufigste Erreger der bakteri- sterben heute auch Säuglinge kaum Körperregionen. Manchmal gehen sie ellen Hirnhautentzündung bei Kindern mehr daran. Häufig müssen sie aber langsam wieder zurück, meist bleiben – vor allem die ganz kleinen Kinder wa- längere Zeit im Spital bleiben, um ihre jedoch Lähmungen zurück. Auch die ren betroffen. Diese Krankheit ist sehr Herz- und Atemfunktion zu überwachen, Atemmuskulatur kann gelähmt wer- schwer, verläuft oft tödlich oder kann manchmal mehrere Wochen lang. den. Dann muss man langfristig oder bleibende Schäden hinterlassen. Auch Die Keuchhustenimpfung schützt nicht gar lebenslang künstlich beatmet wer- die ebenfalls lebensgefährliche Kehl- zu 100% vor der Krankheit. Sie redu- den, früher in den sogenannten ei- deckelentzündung (Epiglottitis) wurde ziert jedoch die Häufigkeit auf einen sernen Lungen. Kinderlähmung befällt meist dadurch verursacht. 1990 wur- Fünftel und vermindert den Schwere- keineswegs nur Kinder. Sie heisst nur de die generelle Impfung gegen Hib grad der Krankheit. Die Grundimpfung so, weil sie früher so häufig war, dass eingeführt. Seither sind die Hib-Hirn- im Kindesalter besteht aus 2 Spritzen im viele Menschen schon als Kind Kon- hautentzündung und Kehldeckelent- 1. Lebensjahr und je einer Auffrischimp- takt mit dem Virus hatten. Tatsächlich fung mit 12 Monaten und 4 bis 7 Jahren, verläuft sie umso schwerer, je älter die kombiniert mit anderen Impfstoffen. befallene Person ist. 1955 wurde die Erwachsene müssen die Impfung nicht Impfung eingeführt, worauf die Kinder- regelmässig auffrischen. Für Eltern von lähmung in kürzester Zeit verschwand. Säuglingen und solche, die es werden Heute kommt sie hauptsächlich noch wollen, ist dies aber sinnvoll, wie auch in Indien und Nigeria sowie in einigen für Personen, die Kleinkinder betreuen anderen asiatischen und afrikanischen (z.B. KrippenmitarbeiterInnen, Tages Ländern vor. Dort erreicht die Impfung eltern oder Grosseltern). Der Impfstoff aus politischen oder religiösen Gründen besteht aus künstlich hergestellten Tei- nicht alle Kinder. Aber auch in Europa Kinderlähmungs-Abteilung, USA, len des Bakteriums. gab es in den letzten Jahren immer wie- 50er-Jahre mit «eisernen Lungen» 4
zündung fast verschwunden. Hib kann len, Kinder oder spätestens Jugendliche hinderungen, zum Beispiel zu Taubheit, auch eine Lungen-, Mittelohr- oder gegen Hepatitis B zu impfen. In vielen Sehstörungen oder Lähmungen. Etwa Knochenmarkentzündung und andere EU-Ländern und den USA wird die jeder 5000. Erkrankte stirbt bei uns an Krankheiten verursachen. Dagegen nützt Impfung bereits bei Babys gemacht, in Masern – in Entwicklungsländern sind der Impfstoff nicht viel. Er verhindert vor einer Spritze kombiniert mit den ande- es sehr viel mehr. Wenn niemand gegen allem die lebensbedrohlichen Infektio ren 5 Säuglingsimpfungen (Sechsfach- Masern geimpft wäre, würden fast alle nen mit Hib. Der Schutz dafür beträgt impfung). Das ist auch in der Schweiz Menschen Masern bekommen, wie dies über 95%. Die Grundimpfung im Kin möglich. vor der Impfung der Fall war. Pro Jahr des alter besteht aus 2 Spritzen im Es erspart spätere separate Impfungen würden also etwa 60 bis 70 Menschen 1. Lebensjahr und einer Auffrischimpfung in der Jugendzeit. Die Impfung erst im in der Schweiz eine bleibende Behin- mit 12 Monaten, kombiniert mit anderen Jugendalter ist aber auch möglich. derung davontragen und etwa 10 bis Impfstoffen. Ältere Kinder und Erwach- Der Impfstoff besteht aus gentechnisch 15 sterben. Das sind wesentlich mehr sene müssen die Impfung nicht auffri- hergestellten Virusbestandteilen und ist als zum Beispiel durch die von Zecken schen. Der Impfstoff besteht aus künst- sehr gut verträglich. Bei Kindern und übertragenen Viren. Es ist also nicht lich hergestellten Teilen des Bakteriums. Jugendlichen von 1 bis 15 Jahren ge- ganz logisch, sich gegen Zecken-Hirn- nügen 2 Impfungen, bei Erwachsenen hautentzündung zu impfen und auf die Hepatitis B (Gelbsucht Typ B) – braucht es 3, bei Säuglingen auch 3 Masernimpfung zu verzichten. Abkürzung Hep. B (kombiniert mit den anderen Säuglings Der MMR-Impfstoff besteht aus leben- Hepatitis heisst Leberentzündung. Es impfungen). Neugeborene von Hepati- digen, aber abgeschwächten Viren und gibt mehrere Typen, durchbuchstabiert tis-B-Virus-Trägerinnen müssen sofort ist sehr gut verträglich. Bei etwa 1% der von A bis G (zurzeit). nach Geburt geimpft werden. Geimpften kann nach 10 bis 14 Tagen Impfungen gibt es gegen Hepatitis A eine masernähnliche Krankheit auftre- und B. Hepatitis A wird über Nahrungs- Masern, Mumps und Röteln – ten, die aber milder, kürzer und ohne mittel und Wasser übertragen und eine Abkürzung MMR Komplikationen verläuft. Es braucht Impfung dagegen wird für Reisende in Gegen diese Krankheiten gibt es nur insgesamt 2 Impfungen für einen le- viele Länder empfohlen, siehe Seite 9 noch einen Kombinationsimpfstoff. benslangen Schutz, gemäss Plan im oder «Dossier Reisemedizin». Hepati- Gegen die einzelnen Krankheiten kann Alter von 9 und 12 bis 13 Monaten. Die tis B (sowie C und D) werden wie HIV/ man nicht mehr impfen, da die letzten Impfung lässt sich jederzeit nachholen. Aids übertragen, also über Blut und Einzelimpfstoffe nicht mehr regelmässig Wenn weniger als 95% der Menschen Körpersekrete. Die Übertragung erfolgt im Handel erhältlich sind. geimpft sind, treten immer wieder Epi- meistens sexuell, aber auch durch demien auf. Bluttransfusionen, Verletzungen mit Masern blutverunreinigten Nadeln oder Kon- Masern sind eine Infektionskrankheit mit Röteln takt mit Körpersekreten wie Speichel, hohem Fieber, starkem Krankheitsge- Röteln wären eigentlich eine ganz Tränen usw. Hepatitis B ist extrem an- fühl, Halsweh, Augenentzündung, ver- harmlose Krankheit mit Ausschlag und steckend, eine winzige Blutmenge ge- schiedenen anderen Beschwerden und eher leichtem Fieber – wenn sie nicht nügt zur Übertragung. In Europa haben natürlich dem typischen Ausschlag. Sie bei schwangeren Frauen zu schwers- sich früher bis zu 20% der Menschen sind nicht ganz so harmlos, wie oft ge- ten Fehlbildungen des ungeborenen im Lauf des Lebens mit Hepatitis B infi- glaubt wird: Bei den letzten Epidemien Kindes führen würden. Erkrankt eine ziert. Bei etwa 10% der Infizierten wird in Europa musste jede(r) vierte Erkrank- werdende Mutter an Röteln, wird die die Infektion chronisch: Das Virus bleibt te im Spital behandelt werden. Leider Schwangerschaft in der Regel abgebro- jahrelang oder lebenslang im Körper entwickeln sich bei 20 bis 30% der Er- chen, weil das Kind meistens taub und und ist schwierig wegzubringen. Über krankten Komplikationen, wie Lungen- mit einem Herzfehler sowie einer Hirn- Jahre und Jahrzehnte kann dies zu ei- entzündung oder auch Hirnhautentzün- schädigung geboren wird und oft auch ner Leberzirrhose oder zu Leberkrebs dung. Mit Antibiotika lassen sich die- blind ist. Deshalb sollten alle Mädchen führen. Weltweit ist Hepatitis B neben se nicht behandeln. Zwar heilen auch 2-mal gegen Röteln geimpft werden. Alkohol die häufigste Ursache für ein diese Komplikationen meist folgenlos Buben werden – weil der Impfstoff nur Leberversagen oder Leberkrebs. In den ab, aber bei mindestens 1 von 1000 Er- in der Kombination erhältlich ist – auch meisten Ländern wird deshalb empfoh- krankten führen sie zu bleibenden Be- geimpft, obwohl das für sie selber nicht 5
unbedingt nötig wäre. Gegen Röteln ist. Geimpfte Mädchen stecken keine cken bekommen, dann sind sie immun. geimpfte Buben können auch keine Buben mehr an. Allerdings muss man Wer aber Windpocken bis zur Pubertät schwangeren Frauen mehr anstecken! sagen, dass der Impfschutz gegen nicht gehabt hat (was bei uns selten ist), Mumps nicht perfekt ist. Er beträgt nur sollte sich mit 11 bis 15 Jahren doch Mumps (Ziegenpeter, Parotitis) etwa 80%. Gegen Röteln und Masern impfen lassen. Ab diesem Alter ist die Im Unterschied zu den Röteln kann beträgt der Schutz fast 100%. Bei ge- Krankheit wesentlich unangenehmer Mumps für Jungen ab der Pubertät un- impften Personen verläuft Mumps aber und eben auch gefährlicher als bei angenehme Folgen haben: Die Mumps- milder, wenn sie trotzdem erkranken. Kindern. Bei Schwangeren ist zudem viren können zur Hoden-/Nebenhoden- auch das Ungeborene gefährdet. Kin- Entzündung und damit zur Sterilität füh- Windpocken (wilde Blattern, Varizellen, der mit chronischen Hautkrankheiten ren. Im Übrigen verursacht Mumps die chickenpox) – Abkürzung VZV – und wie Neurodermitis oder atopischem Ek- bekannte Schwellung der Speicheldrü- Gürtelrose (Herpes zoster, shingles) zem sollten ebenfalls geimpft werden. sen vor den Ohren, oft auch eine eher Gegen die wilden Blattern gibt es schon Bei ihnen können die wilden Blattern harmlose Entzündung der Bauchspei- lange einen Impfstoff. In den USA und in schwer und langwierig verlaufen und cheldrüse und ziemlich häufig (5–15%) Japan werden Kinder dagegen geimpft, auch zu Narben führen. Die Impfung auch eine leichte Hirnhautentzündung. bei uns in der Regel nicht. Zwar kön- gegen Windpocken muss 2-mal im Ab- Schwerhörigkeit ist zudem in jedem nen Windpocken auch Komplikationen stand von mindestens 1 Monat gemacht Alter eine mögliche Folge von Mumps. verursachen, wie Hirnhautentzündung werden. Es gibt eine Kombination mit Etwa 1 bis 2% der Kinder mit Mumps oder Lungenentzündung. Bei Kindern Masern-Mumps-Röteln, man kann also werden im Spital behandelt. Mit der ist dies aber sehr selten, bei Erwach- Windpocken zusammen mit MMR bei MMR-Impfung werden Buben und senen deutlich häufiger. Deshalb lässt 9 und 12 bis 13 Monaten mitimpfen Mädchen geimpft, obwohl die Mumps man meistens Kinder im Kindergar- oder aber jederzeit nachholen, einzeln impfung für Mädchen weniger wichtig ten- oder Schulalter einfach Windpo- oder mit MMR. Die Impfung schützt ähnlich gut wie eine durchgemachte Infektion, etwa zu 95%. Sie führt bei 10 bis 20% zu einer Rötung und Schwellung an der Impfstelle, die einige Tage bestehen kann. Das Windpockenvirus bleibt nach ei- ner Infektion lebenslang im Körper und kann später Schübe von Gürtelrose (Herpes zoster, shingles) verursachen, eine lokal begrenzte, oft schmerzhafte bläschenbildende Hautkrankheit. Wer gegen Windpocken geimpft wurde, be- kommt aber auch keine Gürtelrose. 6
Ergänzende Impfungen für Kinder und Jugendliche Pneumokokken – Abkürzung PCV muss 3-mal verabreicht werden, 2-mal oder PCV 13 im ersten Lebensjahr, z.B. mit 2 und 4 Pneumokokken verursachen verschie- und dann nochmals mit 12 Monaten. Er dene Krankheiten. Gefährlich sind die ist gut verträglich. Asien und Afrika, aber auch in Grossbri- Pneumokokken-Hirnhautentzündung, tannien und in Nord- und Südamerika. wohl die schwerste bakterielle Hirn- Meningokokken Typen A, C, W Kinder, die regelmässig dort hinreisen hautentzündung überhaupt, sowie und Y – Abkürzung MCV-ACWY und Kontakt mit anderen Kindern ha- Blutvergiftung und Lungenentzündung. oder Men-ACWY ben, sollten geimpft werden. In Nord- Besonders gefährdet sind ehemals Die Impfung gegen Meningokokken (zu- europa wäre ein Impfstoff gegen den frühgeborene oder immungeschwäch- erst nur der Gruppe C) wurde ebenfalls Typ B am sinnvollsten. Den gibt es zwar, te Kinder, aber etwa die Hälfte der er- 2006 kassenpflichtig und wird Eltern aber es ist noch nicht ganz klar, wie krankten Kinder waren ganz gesund. empfohlen, die einen optimalen Impf- gut er wirkt und ob er mehr Nebenwir- Vor der Einführung als ergänzende schutz wünschen. Inzwischen gibt es kungen verursacht, daher ist er in der Impfung erkrankten in der Schweiz einen Impfstoff gegen die Typen A, C, W Schweiz noch nicht registriert. pro Jahr etwa 70 Kleinkinder unter und Y. Meningokokken verursachen wie Der Impfstoff ist sehr wirksam und gut 5 Jahren an einer schweren Pneumo Pneumokokken und Haemophilus influ- verträglich. Er besteht aus künstlich kokkeninfektion, etwa 2 starben daran, enzae bakterielle Hirnhautentzündung hergestellten Bakterienbestandteilen. und einige trugen bleibende Schäden oder Blutvergiftung. Im Gegensatz zu Die Impfung sollte man im Alter von davon – nicht viele also, aber für die diesen Bakterien verursachen sie aber 2 Jahren machen und nochmals im A lter Betroffenen war das natürlich sehr keine anderen schweren Krankheiten. von 11 bis 15 Jahren. Ist das Risiko er- schlimm. Heute sind rund 70 bis 80% Es gibt mehrere Typen von Meningo- höht, etwa aufgrund von Reisen ausser- der Kleinkinder gegen Pneumokok- kokken, die weltweit sehr unterschied- halb Europas, kann die Impfung schon ken geimpft, und die Anzahl schwerer lich häufig vorkommen: In der Schweiz vor 2 Jahren gemacht werden. Jugend- bakterieller Infektionen hat stark ab- ist der Typ B der häufigste Erreger. Ge- liche und junge Erwachsene h aben wie genommen. Unangenehm, aber meist gen Typ B gibt es leider noch keinen Kleinkinder unter 5 Jahren ein grösseres ungefährlich sind Mittelohr- und Nasen- in der Schweiz zugelassenen Impfstoff, Risiko als Kinder im Schulalter. nebenhöhlenentzündungen. Allerdings was sich in den nächsten Jahren än- ist oft ein Antibiotikum zur Behandlung dern könnte. Typ C war der zweithäu- Zecken-Hirnhautentzündung notwendig. Seit 2006 wird die Pneumo- figste Erreger, in den letzten Jahren (Frühsommer-Meningoenzephalitis) kokkenimpfung für alle Kinder empfoh- sind aber die Typen Y und W häufiger – Abkürzung FSME len, «deren Eltern den Schutz vor rela- geworden. Deshalb wird neu der Kom- Zecken können wichtige Krankheits- tiv seltenen, aber potenziell tödlichen binationsimpfstoff gegen die Typen A,C erreger übertragen, am häufigsten Krankheiten als wichtig erachten» (Zitat W und Y empfohlen. Borrelien und FSME-Viren. Borrelien BAG). Der Impfstoff schützt nicht vor In den letzten Jahren gab es total etwa sind Bakterien, die neben einer meist allen Pneumokokken. Er enthält Be- 50 bis 60 Fälle pro Jahr – wenige also, leichten, aber manchmal chronischen standteile der wichtigsten 13 Pneumo- aber diese sind umso dramatischer. Hirnhautentzündung auch Gelenk- kokkentypen – diese verursachen in der Man kann sich allerdings fragen, ob und Hautbeschwerden und seltsame Schweiz etwa 80% aller gefährlichen bei diesen Zahlen eine Impfung aller Pneumokokkenerkrankungen. Die Imp- Kinder wirklich gerechtfertigt ist. Hier fung vermindert auch die Zahl der viel gilt: Wer sein Kind vor möglichst al- häufigeren Lungen- und Mittelohrent- len gefährlichen Krankheiten schützen zündungen etwas. Wo Kinder gegen möchte, die durch Impfungen zu verhin- Pneumokokken geimpft werden, haben dern sind, soll diese Impfung auf jeden zudem Erwachsene – vor allem ältere Fall machen lassen. Wer das Risiko der Leute wie Grosseltern – deutlich selte Krankheit für zu klein hält, lässt es blei- ner Pneumokokkeninfektionen, weil sie ben. Das Risiko, an Meningokokken zu meistens von Kindern angesteckt werden. erkranken, gegen die man sich impfen Der Impfstoff besteht aus künstlich her- kann (Typen A, C, W, Y), ist grösser im gestellten Bakterienbestandteilen und Mittelmeergebiet, im Nahen Osten, in 7
Hirn(haut)entzündung – Erreger bei Kindern Zahlen / Prozente bei NICHT geimpften Kindern! Bakterien – immer schwer: 1– 2% Die meisten unklare Beschwerden wie Müdigkeit, Hirn(haut)entzündungen Schwindel und Konzentrationsstörun- sind viral gen verursachen können. Typisch ist ein roter Ring um die Bisstelle nach 10 bis 20 Tagen. Borrelien sind relativ häufig und kommen in der ganzen Schweiz Viren – meist leicht: vor. Gegen Borrelien gibt es KEINE Imp- 98–99% fung, dafür kann man sie mit Antibiotika behandeln. Hirn(haut)entzündung – Viren bei Kindern FSME-Viren kommen in bestimmten Zahlen / Prozente, wenn niemand geimpft wäre (MMR, FSME)! Regionen der Schweiz, in Österreich Enteroviren: 0,4% und Süddeutschland sowie Nord- und ■ Impfung möglich Herpes: 0,1% ■ Keine Impfung möglich! Osteuropa vor. Nicht alle Kantone sind Masern (schwer) FSME: 0,3% betroffen und in den Kantonen auch mit Folgen: 0,5% Mumps (leicht): 40% nicht alle Regionen gleich (zum Beispiel Masern (leicht bis mittelschwer): Die MMR-Impfung gab es bisher in der Stadt Zürich kaum 59% verhindert am meisten infizierte Zecken, obwohl der Kanton Hirn(haut)entzündungen! als Risikogebiet gilt). Die FSME ist eine meist eher harmlos verlaufende Hirn- hautentzündung, mit Kopfschmerzen, Mumps (mittel bis schwer): Übelkeit/Erbrechen und grippeähn- 6% lichen Beschwerden. Gelegentlich kön- nen schwere Verläufe mit Lähmungen auftreten. In den letzten Jahren wurden Hirnhautentzündung – Bakterien bei Kleinkindern in der ganzen Schweiz jeweils 100 bis Zahlen / Prozente vor Einführung der entsprechenden Impfungen! 400 Fälle pro Jahr registriert – davon Pneumokokken nur etwa 15% bei Personen bis 20 Jah- andere: 9% Pneumokokken – Impfstämme: 19% ■ Impfung möglich re und etwa 20% von allen Fällen im Meningokokken B Impfung ■ Keine Impfung möglich! andere: 7% seit 2006 Über 85% der bakteriellen Impfung seit 2006 Hirnhautentzündungen lassen Meningokokken sich durch Impfungen ver- A, C, W, Y: 7% hindern (vor allem Haemophilus und Pneumokokken) Haemophilus influenzae: 58% Impfung seit 1990 Kann man gegen Krankheiten impfen? Beispiel Hirnhaut und Hirnentzündung Man kann nicht gegen Krankheiten impfen, sondern nur gegen bestimmte Erreger. Zum Teil ist das dasselbe. Für Masern oder Windpocken gibt es zum Beispiel nur einen einzigen Erreger. Andere Kanton Zürich. Pro Jahr sterben 1 bis Krankheiten können durch verschiedene Erreger ausgelöst werden. Typische Beispiele sind die Hirn- 2 Personen an FSME – wenige im Ver- hautentzündung (Meningitis) und die Hirnentzündung (Enzephalitis). Diese können durch verschiedene gleich zu mehreren hundert Todesfällen Viren, Bakterien und auch Parasiten verursacht werden. Gegen die einen kann man impfen, gegen wegen Grippe. Das Risiko, wegen FS- andere nicht (siehe Grafiken). Wenn ein Kind also gegen «Hirnhautentzündung» geimpft ist, heisst das ME einen bleibenden Schaden davon- nicht, dass es auf keinen Fall Meningitis bekommt. Das Risiko für bestimmte Typen von Meningitis zutragen, ist um ein Vielfaches geringer und Enzephalitis wird aber stark gesenkt. als zum Beispiel jenes aufgrund einer Masern-Hirnhautentzündung. Trotzdem 8
fürchten sich viele Menschen mehr vor ren gibt es praktisch keine schweren die sich in Risikogebieten aufhalten. Sie Zecken als vor der Grippe oder vor Ma- Verläufe, vor der Pubertät selten, bei besteht aus 2 Spritzen im Abstand von sern. Zeckenkrankheiten sind auch in Jugendlichen und Erwachsenen etwas mindestens 1 Monat, eine einzelne den Medien viel präsenter –wahrschein- häufiger. Menschen, die sich in einem Impfung schützt nicht, eine zweite ist lich, weil eine Infektion durch ein kleines Risikogebiet öfters im Wald oder Garten nötig. Diese ersten beiden Impfungen Krabbeltier einfach gruseliger erscheint aufhalten, sollten sich impfen lassen. sollten vorzugsweise ausserhalb der als eine Grippe, die man sich im Kinder- Dazu gehören zum Beispiel Schreber- Zeckensaison gemacht werden, also garten oder von Arbeitskollegen holte. gärtner, Jogger, Biker, OL-Läufer, Pfad- zwischen November und März. Eine Grundsätzlich gilt: Hauptsächlich be- finder oder Pilzsammler. Die Impfung ist Auffrischimpfung ist erstmals nach troffen sind Erwachsene. Unter 6 Jah- ab etwa 6 Jahren sinnvoll für Menschen, 1 Jahr, später alle 10 Jahre nötig. Weitere eventuell sinnvolle Impfungen Hepatitis A (HAV, Hep. A) tens 6 Monaten. Umgekehrt sollte man Impfungen?»). Auch den Kombinations- Die Hepatitis A ist eine virale Leber- sich bei der Hepatitis-B-Impfung im Al- impfstoff A+B muss die Grundversiche- entzündung, die praktisch nie zum Tod ter von 11 bis 15 Jahren überlegen, ob rung nicht in jedem Fall bezahlen, häufig oder zu bleibenden Schäden führt. man nicht gleich die Kombination He- tut sie es trotzdem. Schlimmstenfalls ist man einige Wochen patitis A+B impfen sollte. Die meisten krank. Kinder unter 6 Jahren werden fast Menschen reisen doch irgendwann Papillomaviren nie krank – sie können zwar Hepatitis A ausserhalb von Nord- und Mitteleuropa (HPV, Gebärmutterhalskrebs) auflesen, bleiben aber beschwerdefrei. und müssten die Hepatitis-A-Impfung 2006 wurde die Impfung gegen Papil- Sie können jedoch andere Personen dann separat nachholen. Beide Impf- lomaviren für alle Mädchen und junge anstecken, zum Beispiel die Gross- stoffe wirken mindestens 30 Jahre lang, Frauen zwischen 11 und 26 Jahren eltern oder die Kindergärtnerin. Auch bei sehr wahrscheinlich sogar lebenslang. empfohlen; seit 2016 auch für Jungen Schulkindern und vielen Erwachsenen Die Hepatitis-A-Impfung gilt als Rei- derselben Altersgruppe. Bis 2018 wurde verläuft die Infektion häufig ohne Sym- seimpfung und wird NICHT in jedem der Vierfachimpfstoff gegen Papilloma- ptome. Die Viren werden über verun- Fall von der Grundversicherung über- viren der Typen 6, 11, 16 und 18 verwen- reinigtes Wasser oder Nahrungsmittel nommen (siehe auch «Wer bezahlt für det; ab 2019 gibt es einen neuen Neun- aufgenommen. In der Schweiz kommen sie kaum vor, hingegen in vielen Reise- Wer bezahlt für Impfungen? gebieten wie dem Balkan, in der Türkei, Die Basisimpfungen und die ergänzenden Impfungen (Pneumokokken, Meningokokken, FSME in im Nahen Osten, in Afrika, insbesondere Risikogebieten wie z.B. im Kanton Zürich) gemäss Impfplan werden von der Grundversicherung über- in Ägypten, Marokko, Tunesien, in ganz nommen (abzüglich Selbstbehalt von 10% und der Jahresfranchise, die bei Kindern aber meistens Asien und Südamerika sowie gelegent- 0 Franken beträgt). lich auch in Südeuropa (Italien, Spanien, Das Bundesamt für Gesundheit hält Impfungen für so wichtig, dass auch Impfungen gegen seltene Portugal) und in den USA. Krankheiten trotz hoher Kosten fast gratis sein sollen. Auch in Ländern, wo der Staat selber für Imp- Kleinkinder muss man also nicht unbe- fungen aufkommt (wie in Grossbritannien), sind alle wichtigen Impfungen gratis, – auch weil das dingt impfen, ausser zum Schutz von Kosten-Nutzen-Verhältnis sehr gut ist. Kontaktpersonen. Kinder über 6 Jahre Nicht übernommen werden ausgesprochene Reiseimpfungen wie jene gegen Gelbfieber oder Typhus; sollte man bei Reisen in die genannten gegen Hepatitis A / A+B sowie Grippe nur in besonderen Fällen. Nicht bezahlt wird die Impfung gegen Regionen impfen – am besten gleich zu- Rotaviren. sammen mit der Hepatitis-B-Impfung, Viele Personen haben aber eine Zusatzversicherung für Präventiv- und Alternativmedizin oder für die ohnehin mit 11 bis 15 Jahren ge- Nichtpflichtmedikamente. Sie übernimmt unterschiedliche Leistungen, etwa Leistungen für Brillen macht werden sollte (sofern sie nicht oder Zahnstellungskorrekturen, und oft auch Impfungen, meist zu 75 bis 90% oder bis zu einem schon im Säuglingsalter gemacht wur- bestimmten Betrag (eine Jahresfranchise gibt es hier nicht). Eine solche Zusatzversicherung ist ziem- de). Es gibt einen Kombinationsimpfstoff lich günstig und lohnt sich in der Regel. Bei Neugeborenen kann sie ohne Vorbehalte oder Unter- für Hepatitis A und B. Kinder brauchen suchung abgeschlossen werden. 2 Injektionen im Abstand von mindes- 9
fachimpfstoff, der vor 5 weiteren Typen halb auf keinen Fall die regelmässigen am Arbeitsplatz fehlen kann, darf sein schützt, die Krebs auslösen können. frauenärztlichen Untersuchungen! Aber Kind gegen Rotaviren impfen und so die Papillomaviren können Veränderungen es gibt in Zukunft wohl seltener krebs- Wahrscheinlichkeit eines Brechdurch- der Schleimhaut am Gebärmutterhals verdächtige Befunde und Nachunter- falls etwa halbieren. Es handelt sich um verursachen, die wiederum nach vie- suchungen. Wir werden erst in vielen eine Schluckimpfung mit abgewandel- len Jahren zum Gebärmutterhalskrebs Jahren wissen, wie gut der Schutz wirk- ten, unschädlichen Rotaviren, die 2-mal (Zervixkarzinom) führen können. Ge- lich ist und wie lange er anhält – soweit verabreicht werden muss, im Alter von bärmutterhalskrebs war früher nach man heute weiss, mindestens 10 bis 2 und 4 Monaten. Sie wird nicht von der Brustkrebs die zweithäufigste tödliche 20 Jahre. Die Impfung wird von der Versicherung bezahlt und ist relativ teu- Krebserkrankung bei Frauen. Etwa zwei Grundversicherung bzw. direkt vom er (2 × 122 Fr., Stand 2018). Drittel aller Fälle von Gebärmutterhals- Kanton übernommen (siehe auch «Wer krebs werden durch die Viren Typ 16 bezahlt für Impfungen?»). Tuberkulose (Tbc, Impfung BCG) und 18 verursacht. Die Papillomavi- Gegen Tuberkulose wird in der Schweiz ren Typ 6 und 11 verursachen häufig Rotaviren nicht mehr routinemässig geimpft. Die Genitalwarzen (genannt auch spitze Die Rotavirus-Impfung ist seit Mai 2007 Krankheit ist zu selten und die Impfung Kondylome oder Feigwarzen), die un- in der Schweiz registriert, aber nicht relativ wenig wirksam. Sie hinterlässt gefährlich, aber lästig und mühselig zu kassenpflichtig. eine Narbe und erschwert die Diagno- behandeln sind. Eine schwangere Frau Rotaviren sind häufige Erreger des se einer Tuberkulose. Die Impfung wird mit Genitalwarzen benötigt in der Re- Brechdurchfalls bei Kleinkindern. Viele für Kinder mit erhöhtem Risiko empfoh- gel einen Kaiserschnitt. Verschiedene Kinder machen in den ersten Lebens- len: Kinder von Entwicklungshelfern in Papillomaviren verursachen oft «ver- jahren eine Rotavirus-Infektion durch. Afrika oder Indien etwa oder solche, die dächtige» Muttermundabstriche bei Das führt zu Erbrechen und Durchfall, oft dorthin reisen. den frauenärztlichen Routineuntersu- oft auch zu Fieber, und dauert in der chungen, die zu Folgeuntersuchungen Regel etwa 5 Tage. Eine Magen-Darm- Grippe (Influenza) und Ungewissheit bei den betroffenen Grippe ist in der Schweiz heutzutage Kinder und Jugendliche erkranken ge Frauen führen. Alle Papillomaviren wer- nicht mehr lebensgefährlich. Weltweit nauso oft an Grippe wie Erwachsene. den durch Geschlechtsverkehr übertra- gehören Rotavirus-Infektionen hinge- Die meisten Erkältungen sind aber nicht gen. Eine Mehrheit aller Frauen wird im gen wegen mangelnder Behandlungs- eine echte Grippe (Influenza), sondern Verlauf ihres Lebens angesteckt, die möglichkeiten zu den häufigsten To- durch andere Viren verursachte Atem- meisten schon in jugendlichen Jahren. desursachen. In der Schweiz müssen wegserkrankungen. Die echte Grippe Kondome schützen nicht sicher vor ei- rund 1 bis 2% der Kinder mit Rota ist unangenehm, aber meistens harm- ner Ansteckung. viren im Spital behandelt werden. Die los bei gesunden Menschen, auch bei Männer können auch durch Papilloma- Magen-Darm-Grippe ist bei kranken den allermeisten Kindern. Es gibt aller- viren verursachte Krebsarten bekom- Kleinkindern zudem der zweithäufigste dings Risikogruppen, die schwer krank men, wie Anal- oder Peniskrebs; diese Grund für einen Arztbesuch. Die Rota- werden können. Dies betrifft vor allem sind jedoch extrem selten. Genitalwar- virus-Impfung rettet also bei uns keine Kinder mit angeborenen Herzfehlern zen aber können Männer und Jugend- Leben. Aber sie kann dem Kind und und Lungenkrankheiten oder seltenen liche genauso gut bekommen. Die Imp- den Eltern einige unangenehme Tage Stoffwechselstörungen. Diese Kinder fung für Jungen und Männer wurde vor ersparen, mehreren tausend pro Jahr sollten vor dem Winter gegen Grippe allem eingeführt, um die Übertragung einen Arztbesuch und einigen weni- geimpft werden. auf Frauen zu verhindern. gen einen Spitalaufenthalt. Zumindest Man darf auf Wunsch aber alle Kinder Der Impfstoff verhindert die Ansteckung kann das Kind einige Tage nicht in impfen, wenn man eine echte Grip- mit 9 Virustypen und damit möglicher- die Krippe oder zur Tagesmutter. Das pe verhindern will. Beim ersten mal weise bis 90% aller Fälle von Gebär- gilt aber auch für andere Erreger von braucht es zwei Impfungen im Abstand mutterhalskrebs und bis 90% aller Fälle Magen-Darm-Krankheiten oder andere von 1 Monat, dann jeweils eine ab von Genitalwarzen. Virusinfektionen. Trotzdem: Wer nicht Oktober/November. Der Impfstoff deckt Das heisst aber auch, dass etwa 10- bis 20-mal pro Tag Windeln wech- nicht alle Grippeviren ab, es kommt vor, 10% der Viren nicht vom Impfstoff ab- seln und tagelang Tee und Wasser löf- dass ein anderes Grippevirus im Umlauf gedeckt sind. Die Impfung ersetzt des- feln will oder wer nicht gut einige Tage ist, vor dem die Impfung nicht schützt. 10
Impfungen haben Nebenwirkungen ... Jede Impfung kann unerwünschte Wir- Kinderlähmung, Masern/Mumps/Rö- kungen haben. Bei einigen Impfstoffen teln, Rotaviren. ist dies selten, bei anderen recht häu- fig. Die häufigen Nebenwirkungen sind Gibt es auch Impfschäden? immer leicht, sonst würde ein Impfstoff Als «Impfschaden» bezeichnen ein- nicht zugelassen. Am häufigsten sind zelne Impfkritiker bleibende, negative lokale Reaktionen, wie Rötung, Schwel- Folgen von Impfungen. Aber gibt es lung, Schmerzen an der Einstichstelle. wirklich solche Impfschäden? Im Ver- Etwas seltener sind Fieber und allge- lauf der letzten Jahrzehnte wurden ver- meine Beschwerden wie Krankheitsge- schiedene Theorien aufgestellt, unter fühl, Kopfweh, Schwindel, Leeregefühl. anderem sollen Allergien, Diabetes, Bei Lebendimpfstoffen kann auch eine Autismus nach bestimmten Impfungen Kontakt, als in der Impfspritze enthalten Krankheit auftreten, die der zu verhin- gehäuft vorkommen. In grossen sta- sind. Der Unterschied ist nur, dass die dernden Krankheit ähnelt, zum Bei- tistischen Untersuchungen konnten Impfstoffe nicht eingeatmet, sondern spiel Impfmasern (Fieber mit oder ohne diese Behauptungen eindeutig wider- gespritzt werden, damit die genaue Do- Ausschlag). Diese verläuft aber immer legt werden. Man hat bei Zehntausen- sis und sichere Aufnahme gewährleistet milder als die «Originalkrankheit», und den von geimpften und ungeimpften sind. Das Immunsystem muss stimuliert Komplikationen sind seltener. Schwe- Kinder nachgerechnet, ob es einen werden, sonst nützt es ja nichts. re Nebenwirkungen bei den gängigen Unterschied in der Häufigkeit solcher Impfstoffen sind extrem selten, ganz Krankheiten gibt: Es gibt keinen, oder Ist es nicht besser, ausgeschlossen sind sie aber nie. dann einen zugunsten der Impfungen. Kinderkrankheiten durchzumachen? Allergien zum Beispiel scheinen sogar Man sagt, Krankheiten förderten Welche Impfungen haben oft ein wenig seltener zu sein bei geimpften manchmal auch die Entwicklung der unerwünschte Wirkungen und Kindern. Kinder. Nachgewiesen ist das nicht, welcher Art sind sie? Wie oben beschrieben, kann ein Impf- aber auch wenn dem so wäre: Es blei- Unwohlsein/Weinen: stoff selten einmal eine Krankheit aus- ben noch mehr als genug Krankheiten Häufig (ca. 35 %) bei Säuglingen bei lösen wie zum Beispiel Impfmasern, übrig, gegen die man nicht impft, wie den Vier-, Fünf- und Sechsfach-Kom- Impfwindpocken usw. Wie die echte erfahrene Eltern gerne bestätigen wer- binationsimpfstoffen. Dauer meist nur Krankheit kann auch diese Impfkrank- den. Impfungen sollen die sicher oder ein paar Stunden, max. 48 Stunden. heit Komplikationen und in extrem sel- möglicherweise gefährlichen Krank- Lokalreaktionen: tenen Fällen bleibende Folgen wie die heiten verhindern, nicht alle Krank- Häufig bei Starrkrampf/Diphtherie/ Originalkrankheit haben. Dieses Risiko heiten. Keuchhusten (und bei den Vier-, Fünf- ist aber um ein Vielfaches kleiner als bei und Sechsfach-Kombinationsimpfstof der echten Krankheit, die ungeimpfte Soll man Impfungen aufschieben fen für Säuglinge), beim Windpocken-, Kinder ja mit grosser Wahrscheinlich- (z.B. erst ab 1 Jahr machen)? Pneumokokken-, Meningokokken- und keit bekommen. Das empfehlen wir nicht, auch nicht für FSME–Impfstoff. allergiegefährdete Säuglinge. Das All- Fieber: Wird das Immunsystem durch so ergierisiko ist nachgewiesenermassen Häufig (5 –10 %) bei Säuglingen bei den viele Impfungen nicht überlastet? nicht grösser. Zwar ist ein Schutz zum Vier-, Fünf- und Sechsfach-Kombina- Unser Immunsystem bildet in den ers Beispiel gegen Starrkrampf oder Kin- tionsimpfstoffen. Dauer meist nur ein ten Lebensjahren Hunderttausende von derlähmung bei uns im 1. Lebensjahr paar Stunden, max. 48 Stunden. Abwehrstoffen (Antikörper) gegen kör- kaum nötig. Andere im Kombination- Kopfweh, Übelkeit: perfremde Stoffe (Antigene). Die Zahl simpfstoff enthaltene Impfstoffe sind Gelegentlich bei FSME-Impfung und der zusätzlichen Antikörper, die durch aber gerade im 1. Lebensjahr beson- Hepatitis-A-Impfung. Impfstoffe stimuliert werden, ist im ders wichtig. Keuchhusten und Hirn- Verhältnis dazu minimal. Wenn Sie mit hautentzündung zum Beispiel betref- Diese Impfstoffe verursachen nur Tram und Bus zum Kinderarzt oder in fen speziell ganz kleine Kinder. Die selten unerwünschte Wirkungen: den Supermarkt fahren, hat Ihr Kind be- Impfstoffe sind teilweise nicht einzeln Hepatitis B, Haemophilus influenzae, reits auf dem Weg mit mehr Antigenen erhältlich. Es ist auch nicht sinnvoll, die 11
Kann man auf bestimmte Impfungen verzichten? Es gibt sicher einige Impfungen, die weniger wichtig sind – entweder weil die betreffenden Krankheiten sehr selten oder nicht besonders schwer sind (siehe auch die Texte zu den einzelnen Impfungen). Man findet aber auch sehr Nach unserer Meinung sind die Impfungen gegen Meningokokken ACWY, FSME (je nach Region, zum kritische Meinungen zu Impfungen Beispiel Stadt Zürich), Rotaviren, Windpocken und eventuell Hepatitis A zwar sinnvoll, aber nicht un- Das ist so. Einige Impfkritiker raten bedingt erforderlich. Ziemlich wichtig sind die Impfungen gegen Pneumokokken und wohl auch gegen zum Beispiel von einzelnen Impfungen Papillomaviren. Für sehr wichtig halten wir die Impfungen gegen Diphtherie, Starrkrampf, Keuchhusten, ab oder empfehlen, sie später durch- Kinderlähmung, Haemophilus influenzae, Masern/Mumps/Röteln und Hepatitis B. zuführen. Zum Teil sind die Argumente nachvollziehbar, zum Teil aber auch nicht – siehe oben. Es gibt auch ex- Was machen die Ärzte? treme Ansichten. Gerade im Internet Negative Meinungen zu Impfungen kommen am häufigsten bei Akademikern vor, mit einer Ausnahme: finden sich viele sehr impfkritische den Ärzten. In der Schweiz impfen über 95% aller Ärzte ihre eigenen Kinder nach dem offiziellen Seiten, bis hin zur völligen Ablehnung Impfplan, bei den Kinderärztinnen sind es sogar über 98%. Wenn Ärzte ihre eigenen Kinder impfen aller Impfungen. Allerdings findet man lassen, dann deshalb, weil sie die Zahlen kennen und überzeugt sind, dass Impfungen weit mehr im Internet auch die Behauptung, dass Vorteile als Nachteile haben. die Amerikaner gar nie auf dem Mond gelandet seien oder dass die Erde eine Scheibe sei und viele andere unsinnige Impfungen aufzuteilen, sonst muss man verabreicht werden, mit entsprechend Behauptungen … Wir müssen uns an insgesamt viel mehr Spritzen machen. mehr Nebenwirkungen. Die Menge ist die Zahlen halten, und die sprechen Auch Säuglinge lieben Impfungen nicht, aber sehr klein, und Aluminium kommt eine eindeutige Sprache: Impfungen aber die Angst ist bei älteren Kindern auch in der Nahrung vor. Ein Säugling sind nicht ganz ohne Nachteile, aber sie sicher grösser. Nebenwirkungen sind nimmt in einer Woche mehr Aluminium haben eine enorme Zahl von schweren bei Säuglingen nicht häufiger. über die Milch auf, als in einer Impfung Krankheiten verhindert. Jedes Jahr wer- enthalten ist. Bisher konnten durch Alu- den weltweit Dutzende von Millionen Was ist mit Quecksilber minium in diesen Mengen keine Gesund- Kindern geimpft. Wenn dies so grosse und Aluminium in Impfstoffen? heitsschäden nachgewiesen werden. Nachteile hätte, müsste man dies doch Alle Impfungen im Standardimpfplan wirklich langsam wissen und mit Zahlen sind heute quecksilberfrei. Nur wenige Kann man auch Kinder beweisen können! spezielle Impfstoffe enthalten noch die mit Entwicklungsrückstand Wer behauptet, die empfohlenen Imp- Quecksilberverbindung Thiomersal, ob- oder Epilepsie impfen? fungen seien grundsätzlich unsicher wohl nachteilige Folgen von Thiomer- Ja, man soll sie impfen. Impfungen kön- oder gefährlich, unterstellt damit eine sal nie wirklich nachgewiesen werden nen Fieber auslösen, und bei Fieber, grosse Verschwörung aller Ärzte, Ge- konnten. egal, welcher Ursache, können Fieber- sundheitsfachleute und staatlichen so- Viele Totimpfstoffe enthalten Alumi- krämpfe auftreten. Abgesehen davon wie internationalen Organisationen auf niumhydroxid: Es verstärkt die Immun- haben die Impfungen auf Entwicklungs- der ganzen Welt seit Jahrzehnten und antwort um ein Vielfaches. Ohne Alu- störungen oder Epilepsie keinen nega- mit Stillschweigen der Medien. Das er- minium müssten viel höhere Impfdosen tiven Einfluss. gibt einfach keinen Sinn. IMPRESSUM © 2019 by Verein mediX schweiz Das Gesundheitsdossier «Impfungen für Kinder und Jugendliche» wurde zuletzt im Januar 2019 aktualisiert. Bitte beachten Sie, dass es sich bei den Zahlen in diesem Text um Grössenordnungen handelt und sich die Zahlen je nach zugrunde liegender Studie leicht unterscheiden können. Leitung Redaktion: Dr. med. Uwe Beise Autor: Dr. med. Rolf Solèr, mediX-Gruppenpraxis, Rotbuchstrasse 46, 8037 Zürich, Facharzt für Kinder und Jugendliche, Facharzt für Tropen- und Reisemedizin Die Informationen in diesem Gesundheitsdossier beruhen auf dem aktuellen Stand des Wissens. Sie erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie ersetzen im Einzelfall keine professionelle medizinische Beratung oder Behandlung. Jegliche Haftung des Vereins mediX schweiz, der Redaktion, der Autoren und des auf der ersten Seite erwähnten Ärztenetzes ist ausgeschlossen. Alle mediX-Gesundheitsdossiers finden Sie im Internet unter www.medix.ch oder bei: mediX schweiz, Sumatrastr. 10, 8006 Zürich, Telefon 044 366 53 75, info@medix.ch 12
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