Spiel- und Lernstuben zeigen Profil

 
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Spiel- und Lernstuben zeigen Profil
Inhalt                                                                          Vorwort

                                                                                Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,
                                                                                „Spiel- und Lernstuben zeigen Profil“ – so
                                                                                lautet die Konzeption der Spiel- und Lern-
                                                                                stuben in Rheinland-Pfalz, die Sie in Händen
                                                                                halten.

           Vorwort	                                                        3   In einem intensiven und engagierten Prozess       Der gemeinsame Nenner, dass Menschen, die
                                                                                über einen längeren Zeitraum ist dieses Pro-      benachteiligt, bzw. von Benachteiligung be-
                                                                                filpapier entstanden, das die besondere Form      droht sind, dazugehören und teilhaben sollen,
     1     Selbstverständnis	                                              4
                                                                                von Kindertageseinrichtungen im Land Rhein-       stand immer wieder im Focus und war Dreh-
                                                                                land-Pfalz beschreibt. Spiel- und Lernstu-        und Angelpunkt des dialogischen Prozesses.
     2     Geschichtliche Entwicklung	                                     5   ben arbeiten von ihrem Auftrag her familien-,
                                                                                                                                  Durch die fachliche Begleitung von Frau Ger-
                                                                                stadtteil- und sozialraumorientiert in Stadtge-
                                                                                                                                  da Holz, wissenschaftliche Mitarbeiterin beim
     3     Strukturelle Rahmensetzung	                                     6   bieten mit besonderen Entwicklungsbedarfen.
                                                                                                                                  Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik
     3.1   Gesetzlicher Rahmen	                                            6   Gesellschaftliche Veränderungen und po-           e.V. (ISS), Frankfurt am Main, gelang eine wis-
     3.2   Sozialpolitischer Auftrag	                                      6   litische Entwicklungen fordern Spiel- und         senschaftlich und inhaltlich fundierte Ausein-
     3.3   Finanzierung	                                                   7   Lernstuben immer wieder neu heraus und            andersetzung in der Gruppe. Dabei schaffte
                                                                                verlangen eine stetige Neujustierung und Wei-     sie es, konzentriert und lebendig zugleich, die
                                                                                terentwicklung der Konzepte und ihrer Umset-      Inhalte in den Diskurs und zu Ergebnissen zu
     4     Team – Fachkräfte	                                              8   zung.                                             bringen. Frau Gerda Holz war ein Glücksfall für
                                                                                                                                  die Erarbeitung des Papiers.
                                                                                Die Initiative zu diesem Profilprozess ging
     5     Lebenslagen und Bedarfe der Zielgruppen	                        8
                                                                                von der AG Nord der Spiel- und Lernstuben         Dank gebührt ebenso Frau Sissi Westrich,
                                                                                in Rheinland-Pfalz aus. Ihren Mitgliedern als     Referentin im Ministerium für Integration, Fa-
     6     Zielgruppenspezifische Angebote der Spiel- und Lernstuben       9   treibender Kraft gebührt in besonderer Weise      milie, Kinder, Jugend und Frauen und Frau
     6.1   Förderung, Erziehung und Bildung der Kinder und Jugendlichen    9   Dank.                                             Ellen Johann, Mitarbeiterin beim Sozial-
     6.2   Unterstützung, Begegnung, Beteiligung und Bildung von Eltern   10                                                     pädagogischen Fortbildungszentrum (SPFZ)
                                                                                Die Pädagoginnen und Pädagogen und alle
                                                                                                                                  in Mainz, die den organisatorischen und finan-
     6.3   Stärkung von Nachbarschaften und Gemeinwesen	                  11   Mitarbeitenden in den Einrichtungen zeich-
                                                                                                                                  ziellen Rahmen für die Treffen zur Verfügung
                                                                                nen sich dadurch aus, dass sie ihrer Beru-
                                                                                                                                  stellten und mit großem Interesse die Entwick-
     7     Spiel- und Lernstuben als Teil kommunaler                            fung nachgehen. Diese sehen sie darin, Kin-
                                                                                                                                  lungen begleiteten und förderten.
                                                                                dern und Jugendlichen und deren Eltern gute
           Präventionsketten und Netzwerke                                12
                                                                                Chancen und Entwicklungen für ein gelingen-       Die vorliegende Lektüre wird Sie als Leserin,
                                                                                des Leben zu eröffnen. Und so war der Pro-        als Leser von der ausgezeichneten Arbeit der
     8     Schlusswort	                                                   14   filbildungsprozess geprägt von dem großen         Spiel- und Lernstuben in Rheinland überzeu-
                                                                                Wunsch, die Ziele, Aufgaben und die Arbeits-      gen. Die Verantwortlichen der Einrichtungen,
           Impressum                                                      15   weise der Spiel- und Lernstuben angemessen        die in diesem Prozess federführend dabei wa-
                                                                                darzustellen und die Situation der Spiel- und     ren, dürfen mit Recht stolz sein!
                                                                                Lernstuben verstehbar und nachvollziehbar zu
                                                                                                                                  Angela Thelen
                                                                                beschreiben.
                                                                                                                                  Leiterin Abteilung
                                                                                Ich bin dankbar, dass ich diesen Prozess be-
                                                                                                                                  Kindertageseinrichtungen
                                                                                gleiten durfte. Bei der Entstehung der vorlie-
                                                                                                                                  Caritasverband
                                                                                genden Broschüre habe ich erlebt, mit wie
                                                                                                                                  für die Diözese Trier e.V.
                                                                                viel Energie, Fachlichkeit, Wertschätzung und
                                                                                Respekt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
                                                                                der Workshops reflektiert, diskutiert, gerungen
                                                                                und sich auseinandergesetzt haben.
2                                                                                                                                                                              3
Spiel- und Lernstuben zeigen Profil
1 Selbstverständnis                                                                                                                              2 Geschichtliche Entwicklung

                   Spiel- und Lernstuben sind eine         werden getragen von Werten und        Neben der individuellen Förde-
                   besondere Form von Kindertages-         Haltungen wie Solidarität, Mitbe-     rung und Begleitung setzen sich
                   einrichtungen in Rheinland-Pfalz,       stimmung und Toleranz.                Spiel- und Lernstuben auch für
                   die familien-, stadtteil- und sozial-                                         die Veränderung der Verhältnisse
                                                           Armut als mehrdimensionales
                   raumorientiert arbeiten.                                                      (strukturelle    Armutsprävention)
                                                           gesellschaftliches Phänomen be-
                                                                                                 ein und fühlen sich der Lobbyar-
                   Sie sind stets in Stadtgebieten mit     deutet für die betroffenen Men-
                                                                                                 beit verpflichtet (sozialpolitischer
                   besonderem Entwicklungsbedarf           schen „eine individuelle Lebens-
                                                                                                 Auftrag). Ziel ist die Öffnung und
                   verortet. Hierbei handelt es sich       situation mit hoch belastenden                                                        Spiel- und Lernstuben wurden in
                                                                                                 Entstigmatisierung des Stadtteils.
                   um „Wohngebiete, in denen Fak-          Risiken“2, auf allen Ebenen: ma-                                                      den 70er Jahren als Kinder- und
                   toren, die die Lebensbedingungen        terielle Grundversorgung, soziale     Sie sind wichtiger Baustein inner-              Jugendhilfeeinrichtungen in so
                   ihrer Bewohner, insbesondere die        Integration, Gesundheit und kul-      halb der im Sozialraum verorteten               genannten sozialen Brennpunk-
                   Entwicklungschancen von Kinder          turelle Teilhabe (vgl. Schaubild)3.   Hilfen und integriert in ein über               ten konzipiert. Es ging darum, von
                   und Jugendlichen negativ bestim-        Hieraus ergibt sich ein direkter      Jahre gewachsenes Vernetzungs-                  „Verwahrlosung bedrohte Kinder“
                   men, gehäuft auftreten.“1               Handlungsauftrag für Spiel- und       system.                                         so zu fördern, sodass sie in regu-
                                                           Lernstuben.                                                                           läre Bildungseinrichtungen über-
                   Spiel- und Lernstuben verbindet
                                                                                                                                                 führt und integriert werden kön-
                   eine hohe Sensibilität für Benach-      Im Rahmen ihres präventiven Auf-
                                                                                                                                                 nen4. Der für diese besonderen
                   teiligungen in all ihren Dimensio-      trages sind Spiel- und Lernstuben
                                                                                                                                                 Einrichtungen benannte Auftrag
                   nen und die Bereitschaft, sich für      ein „Schutzfaktor“, um Folgen von
                                                                                                                                                 „Hilfe in besonderen Lebensla-
                   Menschen mit all ihren Bedarfen,        Armut vorzubeugen, zu lindern
                                                                                                                                                 gen“ hat bis heute Bestand.
                   Sorgen und Nöten einzusetzen.           und die anvertrauten Personen in
                   Sie verbindet ein wertschätzendes       ihrer psychischen Widerstandsfä-                                                      Spiel- und Lernstuben haben ein
                   Menschen- und Weltbild und sie          higkeit (Resilienz) zu stärken.                                                       eigenes Profil im Hinblick auf in-
                                                                                                                                                 haltliche Schwerpunkte, Aufga-
                                                                                                                                                 bengebiete und prioritäre, klien-
                                                                                                                                                 telspezifische Zielsetzungen und
                                                                                                                                                 Methoden. In der Entwicklung der
                                                                                                                                                 Spiel- und Lernstuben hat sich
                                                                                                                                                 eine große Vielfalt an konkreten
                                                                                                                                                 Umsetzungsformen herausgebil-
                                                                                                                                                 det. Standortbedingte Faktoren
                                                                                                 1 Deutscher Städtetag (Hg). (1979) Hinweise     haben zu dieser Vielfalt beigetra-
                                                                                                 zur Arbeit in sozialen Brennpunkten, DST-       gen.
                                                                                                 Beiträge zur Sozialpolitik, Reihe D, 10. Köln
Abb. 1: Wie wird                                                                                                                                 4 Vgl. „Förderung von Spiel- und Lernstuben
 (Kinder-)Armut                                                                                  2 Holz, Gerda; Sthamer, Evelyn; Laubstein,      in sozialen Brennpunkten“, Rheinland-Pfalz,
       sichtbar?                                                                                 Claudia: Aufwachsen unter Armutsbedingun-       Ministerium für Soziales, Gesundheit und
                                                                                                 gen – Erkenntnisse aus der Forschung, in        Sport; 03. April 1979 (AZ 634 – 473-12/15)
                                                                                                 Konturen 6/2013, S. 21.
                                                                                                                                                 Anmerkung: Um einer Stigmatisierung
                                                                                                 3 Holz, Gerda; Laubstein, Claudia; Sthamer,     entgegenzuwirken, sprechen wir heute nicht
                                                                                                 Evelyn: „Lebenslagen und Zukunftschancen        mehr von „sozialen Brennpunkten“, sondern
                                                                                                 von (armen) Kindern und Jugendlichen in         von Stadtgebieten mit besonderem Ent-
                                                                                                 Deutschland, 15 Jahre AWO-ISS-Studie“,          wicklungsbedarf oder sozial benachteiligten
                                                                                                 Frankfurt a.M. November 2012, S. 7.             Wohngebieten.
4                                                                                                                                                                                              5
Spiel- und Lernstuben zeigen Profil
3 Strukturelle Rahmensetzung

         3.1 Gesetzlicher Rahmen               3.2 Sozialpolitischer Auftrag         tern auf- bzw. auszubauen sowie       zur Verfügung stehen. Beispiele
                                                                                     einen niedrigschwelligen Zugang       hierfür sind Förderprogramme im
         Spiel- und Lernstuben sind ge-        Dieser gesetzliche Rahmen wird
                                                                                     für Familien zu Beratungs- und        Rahmen des Bund-Länder-Pro-
         setzlich in der Landesverordnung      u.a. in der Koalitionsvereinbarung
                                                                                     Unterstützungsangeboten zu er-        gramms „Soziale Stadt“ und die
         zur Ausführung des Kindertages-       der Landesregierung von 2011
                                                                                     möglichen (Kommunikations- und        Landesprogramme „Kita!PLUS“
         stätten-Gesetzes verortet.            oder in den Bildungs- und Erzie-
                                                                                     Nachbarschaftszentren).“ 7            und „Kinderfreundliches Rhein-
                                               hungsempfehlungen für Kinderta-
         „§ 5 Spiel- und Lernstuben                                                                                        land-Pfalz“.
                                               gesstätten in Rheinland-Pfalz von     Gemäß der Landesverordnung
         (1) Spiel- und Lernstuben sind Kin-   2004 wie folgt aufgegriffen:          (LVO) zum Kindertagesstätten-         Ergänzend werden Teilnahmebei-
         dertagesstätten in sozialen Brenn-                                          Gesetz von 1991 bedeutet dies für     träge für Mittagstisch, Ferienpro-
                                               „Gerade Kinder, die zu gesell-
         punkten, die Kinder aller Alters-                                           unseren Hilfe- und Förderauftrag      gramme, Freizeiten und besonde-
                                               schaftlich besonders benachtei-
         gruppen unter Berücksichtigung                                                                                    re Aktivitäten erhoben. Zuschüsse
                                               ligten Gruppen gehören, bedürfen      n die Berücksichtigung der
         ihrer besonderen Lebensbedin-                                                                                     dazu können von den Eltern über
                                               einer intensiven Unterstützung           besonderen Lebenslagen,
         gungen und des sozialen Umfelds                                                                                   Einzelfallhilfen, Bildung- und Teil-
                                               durch die Kindertagesstätten. Dies
         fördern. Spiel- und Lernstuben                                              n die Berücksichtigung des           habepaket oder den Sozialfond
                                               gilt im Besonderen für Kinder(…),
         sollen in der Regel ganztägig ge-                                              sozialen Umfeldes,                 beantragt werden.
                                               die in Armut aufwachsen.“ 6
         öffnet sein. Darüber hinaus ist es
                                                                                     n die Sicherstellung der notwen-     Spenden/ Fundraising und Mittel
         erforderlich, dass die notwendi-      „Kinder haben ein Recht auf die
                                                                                        digen Gemeinwesenarbeit,           von Fördervereinen schaffen die
         ge Gemeinwesenarbeit fachlich         bestmögliche Förderung ihrer
                                                                                                                           Voraussetzung für die Finanzie-
         sichergestellt wird und dass die      Entwicklung. Herkunftsbedingter       n die Sicherstellung der Zusam-
                                                                                                                           rung von Personal- und Sach-
         Spiel- und Lernstube mit den          Benachteiligung von Kindern ist          menarbeit mit den Schulen.
                                                                                                                           kosten für besondere Angebote,
         Grundschulen zusammenarbeiten.        entgegenzuwirken. Dies gilt so-
                                                                                                                           Anschaffungen, Freizeiten und
                                               wohl mit Blick auf die Herkunft aus
         (2) Für den Erziehungsdienst ist                                                                                  Projekte. Ohne die regelmäßige
                                               Familien mit materiell oder sozial
         in der Regel für jeweils zehn Kin-                                                                                Akquise dieser Mittel, die Be-
                                               benachteiligten Lebenslagen als
         der, die die Spiel- und Lernstube                                           3.3 Finanzierung                      standteil der Arbeit einer Spiel-
                                               auch mit Blick auf die Herkunft und
         regelmäßig besuchen, eine Stelle                                                                                  und Lernstube ist, könnte die
                                               das Leben in Wohngebieten, in         Die Finanzierung der Personal-,
         vorzusehen. Ab 30 Kinder soll mit                                                                                 Qualität der Arbeit nicht sicherge-
                                               denen der Zugang zu Beratungs-        Sach- und Investitionskosten
         Zustimmung des Jugendamtes                                                                                        stellt werden.
                                               und Förderangeboten räumlich          ist im Kindertagesstättengesetz
         eine zusätzliche Stelle für den Er-
                                               und infrastrukturell erschwert ist.   §§12–15 geregelt. Kostenträger
         ziehungsdienst und die Leitungs-
                                               Um Kinder und Jugendliche zu          sind anteilig das Land, die Kom-
         aufgaben vorgesehen werden. Die
                                               fördern, bedarf es gerade in die-     mune, der jeweilige Träger und
         Stellen müssen mit Erziehungs-
                                               sen Konstellationen der Stärkung      ggf. die Eltern (Elternbeiträge).
         kräften besetzt sein, deren be-
                                               und Weiterentwicklung der Erzie-
         rufliche Qualifikation mindestens                                           Die Vielfalt der Angebote in Spiel-
                                               hungspartnerschaft von Familie
         der einer staatlich anerkannten                                             und Lernstuben ist nur möglich,
                                               und Kindertagesstätte.“                                                     5 Landesverordnung zur Ausführung des Kindertagesstättengesetzes
         Erzieherin oder eines staatlich an-                                         weil neben der Regelfinanzierung
                                                                                                                           vom 31. März 1998 (GVBl. S. 124),zuletzt geändert durch die Erste
         erkannten Erziehers mit Berufser-     „Gefördert wird die Weiterent-        Förderprogramme von Bund,             Landesverordnung zur Änderung der Landesverordnung zur Aus-
         fahrung entspricht.“5                 wicklung von Kindertagesstätten       Land und Kommune zur zusätzli-        führung des Kindertagesstättengesetzes vom 27. Dezember 2005
                                               in Wohngebieten mit besonde-                                                GVBl. S. 574), BS 216-10-2
                                                                                     chen Finanzierung von Projekten
                                               rem Entwicklungsbedarf, um den                                              6 BEE für Kindertagesstätten in Rheinlad-Pfalz, August 2004
                                               Austausch mit und zwischen El-
                                                                                                                           7 Koalitionsvertrag 2011 – 2016 SPD – BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
6                                                                                                                                                                                          7
Spiel- und Lernstuben zeigen Profil
4 Team – Fachkräfte                                                                 5 Lebenslagen und Bedarfe der Zielgruppen

         Das an den besonderen Lebens-         Qualitätskriterien der Teamar-       Die jungen Menschen und ihre          n Integration ins gesamte soziale
         lagen der Familien und den Her-       beit sind regelmäßige Fort- und      Familien haben unter anderem fol-        Umfeld,
         ausforderungen des Gemeinwe-          Weiterbildung, Begleitung durch      gende Bedarfe:                        n Stärkung der Ich-, Sach- und
         sens orientierte Aufgabenprofil       Fachberatung, Supervision, kol-                                               Sozialkompetenzen,
                                                                                    n Sicherstellung wesentlicher
         stellt sehr hohe Anforderungen an     legiale Beratung, die Mitarbeit in
                                                                                      Grundbedürfnisse wie Ernäh-         n Selbstbestimmung, Eigenstän-
         das pädagogische Fachpersonal.        Facharbeitskreisen und die lan-
                                                                                      rung, Kleidung, Wohnung,               digkeit, Selbstwirksamkeit und
         Spiel- und Lernstuben arbeiten        desweite Vernetzung mit regelmä-
                                                                                      Arbeit, Zuwendung, Bindung,            Sinnhaftigkeit,
         in einem interdisziplinären Team.     ßigen Arbeitstagungen.
                                                                                      Gesundheit, Hygiene, Sicher-        n Begleitung und Unterstützung
         Mindestanforderung ist die Qua-
                                               Das pädagogische Team wird durch       heit und Schutz,                       in schwierigen Lebenssituatio-
         lifikation als staatlich anerkannte
                                               Hauswirtschafts- und Reinigungs-     n Förderung der persönlichen            nen.
         Erzieherin / staatlich anerkannten
                                               kräfte, Hausmeister und Ver-            Entwicklung,
         Erzieher mit Berufserfahrung. Die
                                               waltungskräfte ergänzt. Im Rah-
         Leitung sollte über einen pädago-                                          n Teilhabe an wesentlichen
                                               men des Gemeinwesenauftrages
         gischen Studienabschluss verfü-                                               gesellschaftlichen Lebensberei-    8 vgl. Ottawa Charter for Health Promotion, 1986 Gesundheit
                                               werden bevorzugt Menschen aus
         gen.                                                                          chen wie Bildung und Kultur,       im Sinne der WHO-Ottawa-Charta
                                               dem Stadtteil qualifiziert und in
         Ergänzt wird das pädagogische         versicherungspflichtige Beschäf-
         Team durch Sprachförderkräfte,        tigungsverhältnisse übernommen.
         interkulturelle Fachkräfte, Hono-
                                               Der Einsatz von und die Zusam-
         rarkräfte und Kooperationsbezie-
                                               menarbeit mit Ehrenamtlichen er-
         hungen mit Ärzten, Therapeuten,
                                               gänzt oder unterstützt nach Mög-     6 Zielgruppenspezifische Angebote der
         Künstlern, Übungsleitern, Psy-
         chologen, Gesundheitsexperten.
                                               lichkeit die Arbeit der Spiel- und      Spiel- und Lernstuben
                                               Lernstuben.

                                                                                    Spiel- und Lernstuben arbeiten        Die Grundbedürfnisse der Kinder
                                                                                    mit der gesamten Familie und be-      und Jugendlichen nach emotio-
5 Lebenslagen und Bedarfe der Zielgruppen                                           ziehen darüber hinaus die Men-        naler Nähe und Bindung werden
                                                                                    schen im Sozialraum mit ein.          über die Betreuung in kleinen
                                                                                                                          Gruppen mit festen Bezugsperso-
         Familien im Einzugsgebiet von         einer hohen Krisenanfälligkeit.      6.1 Förderung, Erziehung
                                                                                                                          nen sichergestellt.
         Spiel- und Lernstuben sind in der     Diese Faktoren tragen dazu bei,      und Bildung der Kinder und
         Regel über Generationen hinweg        dass Familien über ihr „Schicksal“   Jugendlichen                          Der Aufbau einer gesunden Iden-
         von Armut und/ oder sozialer Be-      und das ihrer Kinder nur einge-                                            tität und einer entwicklungsför-
                                                                                    Spiel- und Lernstuben leisten ei-
         nachteiligung bedroht oder betrof-    schränkt selbst entscheiden kön-                                           dernden Bindung ist Ziel der
                                                                                    nen entscheidenden Beitrag zur
         fen.                                  nen.                                                                       Interaktion zwischen Erziehungs-
                                                                                    Verbesserung der Grundversor-
                                                                                                                          person und Kind. Es erfährt Lob,
         Das Leben der Menschen ist            Alles Tun und Wirken in Spiel- und   gung von Heranwachsenden aller
                                                                                                                          Wertschätzung und Angenommen
         geprägt von Bildungsbenach-           Lernstuben verpflichtet sich folg-   Altersstufen. Das geschieht durch
                                                                                                                          sein. Es erlebt sich in seinem Tun
         teiligung, Migration, Arbeitslo-      lich dem Ziel, Kindern, Jugendli-    individuelle Unterstützungsange-
                                                                                                                          als selbstwirksam und wird in sei-
         sigkeit oder prekären Arbeits-        chen und ihren Familien ein „ge-     bote wie Einzelfallhilfen, Beratung
                                                                                                                          ner Resilienz gestärkt.
         verhältnissen, Abhängigkeit von       sundes Leben“8 zu ermöglichen,       bei Fragen der Ernährung, Hy-
         Transferleistungen, Ausgrenzung,      das von Chancengleichheit, Teil-     giene und Gesundheit, Essens-         Der junge Mensch erfährt lang-
         Krankheit und Sucht, schlechten       habe und Sinnhaftigkeit geprägt      angebote, Kleiderspenden und          fristige Betreuung und Förderung
         Wohnbedingungen und schwie-           ist.                                 lebenspraktische Projekte (z.B.       in allen Entwicklungsbereichen.
         rigen familiären Verhältnissen mit                                         Einkaufstraining, Kochen).            Sehr oft sind diese Erfahrungen
8                                                                                                                                                                                       9
Spiel- und Lernstuben zeigen Profil
6 Zielgruppenspezifische Angebote der Spiel- und Lernstuben

              dauerhaft als lebensprägende           n Sprach- und Leseförderung,         intensive Beziehungen und eine
              Erlebnisse positiv wirksam. Das        n Hausaufgabenbetreuung,             vertrauensvolle Zusammenarbeit.
              sind zum Beispiel Theater- und
                                                     n Erlebnisorientierte Aktivitäten,   Zu den Angeboten der Einrichtun-
              Zirkusprojekte, Bewegungsange-
                                                     n Lebensweltorientierte Projekte,    gen gehören Elterntreffen/-cafés;
              bote, Naturerlebnisse und Exkur-
                                                                                           Eltern-Kind-Aktionen, Kreativpro-
              sionen, Freizeiten und Ferienpro-      n Brücken bauen zu (kulturellen)                                            6.3 Stärkung von Nachbar-
                                                                                           jekte wie Töpfern, Arbeits- und
              gramme.                                   Bildungsangeboten,                                                        schaften und Gemeinwesen
                                                                                           Bauprojekte u. ä..
              Spiel- und Lernstuben arbeiten         n Begleitung bei Übergängen,                                                Spiel- und Lernstuben haben den
                                                                                           Eltern werden für ihre Erziehungs-
              partizipativ. Im Spannungsfeld         n Projekte zur Sozialkompetenz/                                             besonderen Auftrag, dass Ge-
                                                                                           verantwortung sensibilisiert und in
              zwischen Freiraum und Akzeptanz           Gewaltprävention.                                                         meinwesenarbeit     sichergestellt
                                                                                           ihrem Erziehungsverhalten unter-
              von Regeln, Werten und Normen                                                                                       wird, um darüber gemeinschaft-
                                                     Die Mitarbeitenden in den Spiel-      stützt.
              werden junge Menschen beglei-                                                                                       liches Zusammenleben und en-
                                                     und Lernstuben bleiben für junge      Einen hohen Stellenwert nimmt          gagierte Nachbarschaften zu
              tet. Sie erlernen für ihre Entschei-
                                                     Menschen auch über das 14. Le-        die Unterstützung der Eltern im        stärken. Dies geschieht abhängig
              dungen und ihr Tun Verantwortung
                                                     bensjahr hinaus Vertrauensperso-      Austausch mit Schule und gege-         vom Standort durch eigene An-
              zu übernehmen.
                                                     nen. Diese Jugendliche fragen ge-     benenfalls Ausbildungsbetrieb ih-      gebote und/ oder in einem engen
              Die Arbeit ist auf Erfolgserlebnis-    zielt nach altersentsprechenden       res Kindes ein.                        Verbund mit den Akteuren des So-
              se der Kinder und Jugendlichen         Angeboten und Unterstützung. In                                              zialraums.
              fokussiert. Sie erfahren, dass es      diesem Dilemma (gesetzliche Zu-       Eltern erhalten Unterstützung bei
              möglich ist, Lösungen kreativ zu       ständigkeit bis zum 14. Lebens-       Behördengängen, Ausfüllen von          Spiel- und Lernstuben sind An-
              entwickeln und insgesamt Kreati-       jahr) versuchen Spiel- und Lern-      Anträgen und Formularen. Dar-          laufstelle und Begegnungsstätte
              vität als einen Schlüssel zur Per-     stuben eigene Angebote vorzu-         über hinaus sind die pädagogi-         für Familien, aber auch Bürgerin-
              sönlichkeitsentwicklung zu nut-        halten oder mit anderen Koopera-      schen Fachkräfte der Spiel- und        nen und Bürger im Umfeld. Sie
              zen.                                   tionspartnern zu entwickeln.          Lernstuben Ansprechpartnerinnen        vermitteln weitere Kontakte je
                                                                                           und Ansprechpartner in persönli-       nach Bedarf und Zuständigkeit.
              Ein wesentlicher Bereich des Tä-                                             chen Belastungssituationen und
              tigkeitsfeldes von Spiel- und Lern-                                          vermitteln bei Bedarf an andere        Sie haben lebensweltorientierte
                                                     6.2 Unterstützung,                                                           und sozialraumorientierte Sicht-
              stuben ist die Bildungsarbeit, die                                           Fachdienste.
                                                     Begegnung, Beteiligung                                                       weisen und handeln danach. Dazu
              von der frühkindlichen Bildung
                                                     und Bildung von Eltern                Eltern werden bewusst bei der          gehören u.a. folgende Angebote:
              angefangen oft bis hin zum erfolg-
              reichen Einstieg ins Berufsleben                                             Planung und Durchführung von
                                                     Es gilt die Eltern bzw. Erziehungs-                                          n Anwohnerfeste,
              führt. Dazu gehören u.a. folgende                                            Angeboten beteiligt und bringen
                                                     berechtigten in ihrer Rolle und
              Angebote:                                                                    ihre Kompetenzen ein. Dadurch          n Bewohnercafé,
                                                     Kompetenz als Expertinnen und
                                                                                           wird die Identifikation mit der Ein-   n Frauengruppen,
                                                     Experten in der Erziehung ihrer
                                                                                           richtung und den dort arbeitenden
                                                     Kinder wertzuschätzen, zu unter-                                             n Ad-hoc-Gespräche,
                                                                                           Menschen gestärkt. Die Begeg-
                                                     stützen und zu stärken. Ein offe-                                            n Sprachkurse,
                                                                                           nung der Eltern im gemeinsamen
                                                     nes Haus mit niederschwelligen
                                                                                           Tun stärkt solidarisches und tole-     n Computerkurse,
                                                     Angeboten erleichtert Eltern den
                                                                                           rantes Miteinander.                    n Kleiderkammer,
                                                     Zugang einerseits. Andererseits
                                                     schaffen Besuche und persönli-        Bei vielen genannten Aktivitäten       n Sozialberatung,
                                                     che Ansprache der Mitarbeiten-        ist die gesamte Familie einbezo-
                                                                                                                                  n Wohnumfeldgestaltung,
                                                     den in den Spiel- und Lernstuben      gen.
                                                                                                                                  n Initiierung von Projekten.

10                                                                                                                                                                     11
Spiel- und Lernstuben zeigen Profil
7S
  piel- und Lernstuben als Teil kommunaler
 Präventionsketten und Netzwerke

                          Spiel- und Lernstuben sind ein        Jede Präventionskette basiert auf     Spiel- und Lernstuben überneh-                   n Initiierung von Projektnetz-
                          wesentliches Element in der Prä-      Netzwerken. Diese werden als ko-      men Verantwortung als Initiatoren                   werken und Adaption in den
                          ventionskette für benachteiligte      operative Beziehungen zwischen        oder Mitgestalter von Netzwerken.                   Sozialraum,
                          Zielgruppen.                          unabhängigen      Organisationen      Dabei bringen sie sich in der Regel              n Mitgestaltung der lokalen
                                                                bzw. Akteuren verstanden, die auf     über folgende Arbeitsweisen ein:                    Bildungskette,
                          „Die Präventionskette  wird
                                                                ein gemeinsames Problem bzw.
                          durch alle zur Erreichung des je-                                           n Vernetzung durch Kooperation                  n Teil des kommunalen Netzwerks
                                                                eine gemeinsame Aufgabe fokus-
                          weiligen Präventionsziels verant-                                             mit anderen Einrichtungen,                        „Frühen Hilfen und Kinderschutz“
                                                                sieren.
                          wortlichen öffentlichen und ge-                                             n Bildung von und Beteiligung an                   in Erfüllung ihres Schutz-
                          sellschaftlichen Akteuren gebildet.   Spiel- und Lernstuben sind auf-          Runden Tischen, Arbeitskreisen                   auftrages,
                          Sie dient dazu, voneinander ge-       grund der komplexen Bedarfs-             etc.,                                         n Beteiligung an kommunalen
                          trennt erbrachte Leistungen und       lagen ihrer Zielgruppen und dem                                                           Ausschüssen.
                                                                                                      n Gestaltung des Sozialraums
                          Angebote aufeinander abzustim-        spezifischen Auftrag in ganz un-
                                                                                                         und Förderung des Miteinan-                   Spiel- und Lernstuben sind ein
                          men und zu koordinieren.“          terschiedlich Hilfe- und Förder-
                                                                                                         ders im Rahmen von Bewohne-                   wichtiger und unverzichtbarer
                          „Eine kind- und jugendbezogene        netzwerken vor Ort eingebunden,
                                                                                                         rinnen-/ Bewohnertreffen und                  Akteur in den Netzwerken des
                          (Armuts-) Präventionskette ist bio-   aber auch auf diese angewiesen.
                                                                                                         Quartiersräten etc.,                          Sozialraums.
                          graphisch angelegt und darauf
                                                                Sie sind in drei Formen von Netz-
                          ausgerichtet, Kindern und Ju-
                                                                werken engagiert:
                          gendlichen eine fördernde Be-
                          gleitung von der Geburt bis zum       Informationsnetzwerke
                          erfolgreichen Berufseinstieg – je     Diese dienen der gegenseitigen
                          nach Bedarf und zu jedem mög-         Information und dem Austausch
                          lichen Zeitpunkt – zuzusichern.       mit dem Ziel der Transparenz und
                          Entscheidend ist, zusätzlich zum      der gezielten Förderung von Ko-
                          elterlichen Engagement, eine pass-    operationen zwischen verschiede-
                          genaue und verlässliche Beglei-       nen Akteuren, z. B. Runden Tisch,
                          tung.“9                               Stadtteilkonferenzen.
                          Eine Präventionskette soll inter-     Fall- oder projektbezogene
                          disziplinär und fachbereichsüber-     Netzwerke
© Dieter Schütz/Pixelio   greifend alle Akteure in der Kom-     Diese schaffen eine Kooperations-
                          mune verbinden, die Angebote          und Austauschbasis im Rahmen
                          für die jeweilige Altersgruppe ma-    einer zeitlich befristeten gemein-                                                                                                       Diese Grafik stellt
                          chen, bzw. darüber zu entschei-       samen Aufgabe, z.B. Projekte wie                                                                                                         eine Grobstruktur
                                                                                                                                                                                                         der Netzwerkarbeit
                          den haben.                            „Gesunder Stadtteil“, oder Mit-                                                                                                          der Spiel- und Lern-
                                                                arbeit in Hilfeplanverfahren des                                                                                                         stuben dar und
                          Spiel- und Lernstuben…                                                                                                                                                         kann sich regional
                                                                Jugendamtes.
                          „sind komplex mit anderen örtlichen                                                                                                                                            unterscheiden.
                          Akteurinnen und Akteuren (…) ver-     Produktionsnetzwerke
                                                                                                      9 Holz, Gerda; Schöttle, Michael; Berg, Annette: Fachliche Maßstäbe zum Auf- und Ausbau von Präventionsketten in
                          netzt, um die Kinder optimal zu       In diesen werden Dienstleistungen     Kommunen. Strukturansatz zur Förderung des „Aufwachsens im Wohlergehen“ für alle Kinder und Jugendliche und
                          fördern und nachhaltig entwick-       einzelner Akteure zu einer potenti-   Jugendlichen, in: LVR-in Form 2/2011, S. 7. Online: http://www.lvr.de/media/wwwlvrde/jugend/service/publikationen/
                          lungsfördernde Strukturen auf-        ellen integrierten Leistung zusam-    dokumente_97/inform_2_2011.pdf
                          zubauen beziehungsweise zu be-        mengeführt, z.B. Wohnumfeldakti-      10 Studie „Aufzuwertende Stadtteile (ehemals soziale Brennpunkte) in Rheinland-Pfalz“: Erstellt im Auftrag des Minis-
                          wahren.“10                            vitäten, Kinderschutz-Netzwerke.      teriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen, Rheinland-Pfalz. Erstellt von: Prof. Dr. Uta Meier-Gräwe,
                                                                                                      Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Privathaushalts und Familienwissenschaft an der Justus-Liebig-Universität Gießen und
                                                                                                      Dr. Angelika Sennlaub, Alltag von morgen, Frankfurt am Main unter Mitarbeit von M.Sc. Anna Sdunzig Gießen/ Frankfurt
                                                                                                      a. M., März 2009
12                                                                                                                                                                                                                         13
Spiel- und Lernstuben zeigen Profil
8 Schlusswort

         Spiel- und Lernstuben überneh-        Gemeinwesenarbeit und Spiel-                   Einrichtungen, die zur Veröffentlichung der Broschüre durch inhaltliche
         men vielfältige Aufgaben zur Ge-      und Lernstuben.                                Mitarbeit und/oder finanzielle Beteiligung beigetragen haben:
         staltung und Stabilisierung der
                                               Wie bereits im 3. Armuts- und
         Gesellschaft. Sie haben sich be-                                                     Spiel- und Lernstube, Kirchengemeinde St. Stephan, Andernach
                                               Reichtumsbericht 2004 weist
         währt als wichtiger Schutzfaktor                                                     Kommunale Spiel- und Lernstube, Bad Dürkheim
                                               die LIGA im aktuellen Bericht auf
         für arme und/ oder sozial benach-
                                               die vielfältigen Erfolge der Pro-              Stadtteiltreff, Förderverein Soziale Arbeit, Bingen-Büdesheim
         teiligte Kinder, Jugendliche und
                                               jekte „der Gemeinwesenarbeit                   Kommunale Spiel- und Lernstube Nordend, Frankenthal
         ihre Familien.
                                               und der „Sozialen Stadt“ hin: Zu-              Kommunale Spiel- und Lernstube, Idar-Oberstein
         Spiel- und Lernstuben zeichnet im     kunftschancen von Kindern und                  Gemeinschaftshaus i-Punkt, Diakonisches Werk, Ingelheim
         Besonderen eine Vielfalt der An-      Jugendlichen haben sich über                   Kommunale Spiel- und Lernstube Rappelkiste, Kaiserslautern
         gebotsstrukturen aus, die sich an     die oft langjährige Arbeit in den              Spiel- und Lernstube / Kinderhort Im Kreutzchen, Caritasverband Koblenz
         den Bedürfnissen der Zielgruppe       Spiel- und Lernstuben erheblich
                                                                                              Kommunale Kindertagesstätte Pusteblume, Koblenz
         und an dem unmittelbaren Sozial-      verbessert, immer mehr Kinder
                                                                                              Kontaktstelle Holler e.V., Kusel
         raum orientieren.                     und Jugendliche erreichen einen
                                               Schulabschluss. Die Arbeit der                 Spiel- und Lernstube, Ökumenisches Sozialzentrum Landau
         Unabdingbar für die Arbeit in                                                        Lern- und Spielstube, SKF, Mainz
                                               Gemeinwesenarbeit (auch im
         Spiel- und Lernstuben sind ein                                                       Kommunales Spielhaus Sara Lehmann, Speyer
                                               Quartiermanagement) mit Be-
         grundsätzlich    wertschätzendes
                                               wohnerinnen und Bewohnern hat                  Stadtteiltreff Nordpol, Kinderschutzbund Speyer e.V.
         Menschenbild sowie das Herstel-
                                               dazu geführt, dass diese selbst-               Spiel- und Lernstube Walburga-Marx-Haus, Caritasverband Trier
         len von tragfähigen Beziehungen,
                                               bewusster auftreten, ihre Interes-             Kinderhort Ambrosius, Caritasverband Trier
         um Resilienz zu fördern, struktu-
                                               sen artikulieren und sich für die              Spiel- und Lernstube Nordend, Caritasverband Worms e.V.
         relle Veränderungen anzuschie-
                                               Quartiersentwicklung einsetzen.                Spiel- und Lernstube, Diakonisches Werk, Worms
         ben und soziale Inklusion und Teil-
                                               Sprachkurse für Migrantinnen und               Kommunale Spiel- und Lernstube, Zweibrücken
         habe zu ermöglichen.
                                               Migranten, Gesundheits- und Be-
         Spiel- und Lernstuben arbeiten        schäftigungsprojekte sowie an-
         dabei                                 dere entsprechende Angebote
         n sozialraumorientiert,              tragen dazu bei, dass sich die Vor-
                                               ausetzungen für einen Arbeitsplatz
         n niederschwellig,
                                               verbessern.“ 11
         n präventiv,
                                               Zur Ausgestaltung dieses gesell-
         n partizipativ,
                                               schaftlichen Auftrags braucht es
         n ressourcenorientiert,              mehr denn je die Bereitstellung
         n wertschätzend,                     von umfangreichen strukturellen,
         n bedarfsorientiert,                 materiellen und personellen Res-
                                               sourcen sowie viele Bündnispart-
         n flexibel,
                                               ner.
         n vernetzt.                                                                         Impressum
                                               Spiel- und Lernstuben
                                                                                              Landesarbeitsgruppe der Spiel- und Lernstuben Rheinland-Pfalz
         Das Land Rheinland-Pfalz unter-       haben Profil!                                  in Kooperation mit der Abteilung Kindertageseinrichtungen im Caritasverband für
         stützt Menschen in benachteilig-                                                     die Diözese Trier e.V. und dem Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung –
         ten Wohngebieten mit einer Viel-      11 Armut und Reichtum in Rheinland-Pfalz;      Sozialpädagogisches Fortbildungszentrum Mainz
         zahl von Maßnahmen und Pro-           Armuts- und Reichtumsbericht der Landes-       mit finanzieller Unterstützung durch das Ministerium für Integration, Familie, Kinder
                                               regierung 2009/2010; Ministerium für Arbeit,
         grammen wie z. B. das Bund-Län-       Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen       und Jugendliche, Jugend und Frauen.
         der-Programm „Soziale Stadt“,         Rheinland-Pfalz, Februar 2010, S. 326.         Fachliche Begleitung: Gerda Holz; Frankfurt am Main
14                                                                                                                                                                                    15
Spiel- und Lernstuben zeigen Profil
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