SPIELZEIT 2020/2021 Vorschau - from Theater Koblenz
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DAS SPARSCHWEIN Komödie von Eugène Labiche Übersetzung und Bearbeitung von Botho Strauß Sechs honorige Provinzbürger schlachten ihr Sparschwein und wollen den Er- lös gemeinsam in Paris verprassen. Diese Vergnügungsreise gerät allerdings zunehmend zum Horrortrip, denn die Großstadt überfordert sie komplett. Als es schließlich Nacht wird in Paris, sitzen sie ohne Geld in der Tasche und ohne Dach überm Kopf auf der Straße. Erst allmählich gelangen sie zur Erkennt- nis, dass jeder von ihnen seinen ganz speziellen Grund hatte, in die Metropole reisen zu wollen. Gemeinsinn aber war keiner der Gründe. So scheint auch eine gemeinsame Lösung der Misere nicht in Sicht. Die Uraufführung von „Das Sparschwein“ fand 1864 im Théâtre du Palais- Royal in Paris statt. Mit dieser Komödie verstand es Eugène Labiche meister- haft, hinter die Fassade der bourgeoisen Gesellschaft zu blicken und mit skurri- lem Witz deren geheime Sehnsüchte zu offenbaren. 3. Oktober 2020, Großes Haus Inszenierung Markus Dietze
LUCIA DI LAMMERMOOR Oper von Gaetano Donizetti Die Adelsfamilien der Ashtons und der Ravenswoods sind bis aufs Blut mitein- ander verfeindet. Lucia Ashton aber liebt Edgardo di Ravenswood. Um einen drohenden Machtverlust zu verhindern, zwingt Enrico Ashton, während Ed- gardo im Ausland weilt, seine Schwester Lucia zur Heirat mit dem einfluss- reichen Lord Arturo Bucklaw. Die Hochzeitsfeierlichkeiten werden durch den unerwartet zurückkehrenden Edgardo gestört, der Lucia des Treuebruchs be- zichtigt. Lucia sucht nach einem Ausweg aus dieser Situation. Noch während der Hochzeitsnacht tötet sie ihren Gatten, verfällt daraufhin in Wahnsinn und stirbt. Als er von Lucias Tod erfährt, tötet sich auch Edgardo. Mit der Vertonung dieses Stoffes, basierend auf dem Roman „Die Braut von Lammermoor“ des schottischen Dichters Sir Walter Scott, schuf Gaetano Doni- zetti 1835 eines der bedeutendsten Bühnenwerke der italienischen Belcanto- Oper. Besonders Lucias berühmte Wahnsinnsszene zählt zu den spektakulärs- ten Arien der gesamten Opernliteratur. 10. Oktober 2020, Großes Haus Inszenierung Elmar Goerden
SCHWANENSEE Ballett von Steffen Fuchs Musik von Pjotr Iljitsch Tschaikowski „Schwanensee“ gilt als Inbegriff des klassischen Balletts. Pjotr Iljitsch Tschai- kowski komponierte das dramatischste seiner Ballett-Trias 1877 im Auftrag des Moskauer Bolschoi-Balletts. In dieser Komposition erlebte das Publikum erstmals eine emotionale Tiefe, die weit entfernt von den sonst üblichen mu- sikalischen Knalleffekten war. Dies ist einer der Gründe, warum sich so viele Choreografen bis heute so intensiv mit diesem Werk auseinandersetzen. Der Ballettklassiker erzählt die Liebesgeschichte zwischen Prinz Siegfried und der Schwanenprinzessin Odette. Unter dem Bann des Zauberers Rotbart verwandelt sich Odette im Morgengrauen in einen Schwan, nur des Nachts kann sie Mensch sein. Der Fluch, der auf ihr liegt, kann nur durch die wahre Liebe gebrochen werden. Als Siegfried, durch Rotbarts Zaubereien verwirrt, seinen Treueschwur bricht, kommt es zum entscheidenden Kampf zwischen Prinz und Zauberer um das Leben Odettes. 17. Oktober 2020, Großes Haus Musikalische Leitung Mino Marani Choreografie Steffen Fuchs
THE LAST SHIP Buch von John Logan und Brian Yorkey Musik und Liedtexte von Sting Inspiriert von seiner eigenen Biografie erzählt Sting vom Schicksal der Werft- arbeiter im englischen Newcastle: Als Gideon nach siebzehn Jahren in seine Heimatstadt zurückkehrt, sieht er seine Hoffnungen auf eine nahtlose Anknüp- fung an seine Vergangenheit nicht erfüllt. Denn die Inhaber der Schiffswerft sehen sich mit der baldigen Schließung konfrontiert, nachdem sich die Re- gierung gegen eine Rettungsaktion entscheidet. Damit ist das Überleben der gesamten Region gefährdet. Um dem entgegenzuwirken, müssen Gideon und die Arbeiter selbst die Kontrolle über ihr Schicksal übernehmen. In der An- näherung an seine Jugendliebe Meg lernt Gideon seine bis dahin unbekannte Tochter kennen. Wie einst auch Sting verlässt die Tochter in jungen Jahren ihr Zuhause, um in London Karriere als Musikerin zu machen. Die Werftarbeiter bauen unterdessen auf eigene Faust das letzte, halbfertige Schiff zu Ende – gegen jeden Widerstand der Inhaber und der Regierung. „The Last Ship“ wurde 2014 in Chicago uraufgeführt. Dem Theater Koblenz ist es gelungen, als erstes Theater einen Vertrag für die deutschsprachige Erstaufführung dieses monumentalen Werks zu erhalten. 7. November 2020, Großes Haus Der Vorverkauf für „The Last Ship“ beginnt bereits am 15. Juni 2020 Musikalische Leitung Karsten Huschke Inszenierung Markus Dietze
SCHNEEWITTCHEN Märchen nach den Brüdern Grimm In einer Bearbeitung von Hans Peter Doll und Günther Fleckenstein Der Zauberspiegel verkündet es mehrfach unmissverständlich: Die Schönste im ganzen Land ist Schneewittchen. Rasend vor Eifersucht trachtet die böse Stiefmutter ihr deshalb nach dem Leben. Dank der mitleidigen Hilfe zweier Die- ner und vor allem von sieben gutmütigen Zwergen übersteht Schneewittchen mehrere Todesgefahren und kann schließlich ihren Traumprinzen heiraten. Diese sacht modernisierte und vor allem ihres brutalen Endes befreite Bear- beitung wird im Theater Koblenz als spartenübergreifende Inszenierung des Schauspiels und des Puppentheaters für Kinder ab vier Jahren gespielt. 15. November 2020, Großes Haus Inszenierung Antje Siebers Musik Ralf Schurbohm
GRÄFIN MARIZA Operette von Emmerich Kálmán Während der verarmte Graf Tassilo als Gutsverwalter auf den Ländereien der Gräfin Mariza arbeitet, lebt sie selbst – jung, schön und ein wenig kapriziös – in der Stadt. Um ihre zahlreichen Verehrer auf Distanz zu halten, hat sie sich kurzerhand einen Verlobten erfunden und dafür einen Namen aus der Operette ausgeborgt: Baron Koloman Zsupán. Umso größer ist die Überraschung, als der erfundene Bräutigam tatsächlich auftaucht. Lisa, die Schwester Tassilos, verliebt sich in diesen Zsupán. Und auch Mariza und ihr Verwalter kommen sich allmählich näher. Doch erst nachdem zahlreiche Missverständnisse aus- geräumt sind, steht einem glücklichen Ende nichts mehr im Wege. Nach dem Welterfolg der „Csárdásfürstin“ schuf Emmerich Kálmán mit „Gräfin Mariza“ eine weitere Operette, die als Zeitstück die realhistorische Situation der Entstehungszeit um 1924 seismografisch aufnimmt. Musikalische Schlager wie „Grüß mir die süßen, die reizenden Frauen im schönen Wien“ und „Komm mit nach Varasdin“ garantieren die ungebrochene Beliebtheit dieser Operette bis zum heutigen Tag. 28. November 2020, Großes Haus Musikalische Leitung Daniel Spogis Inszenierung Pascale-Sabine Chevroton
DON GIOVANNI Dramma giocoso von Wolfgang Amadeus Mozart Don Giovanni liebt nicht eine Frau, er liebt alle. 2065 Eroberungen hat sein Diener Leporello in einem sorgsam geführten Verzeichnis der Liebschaften seines Herrn bereits katalogisiert. Allein in Spanien sind es 1003. Doch in sei- nen letzten Stunden will ihm nichts mehr gelingen. Beim Versuch, aus dem Schlafzimmer Donna Annas zu entfliehen, stellt sich ihm deren Vater, der Komtur, entgegen, den Giovanni daraufhin im Zweikampf tötet. Die von ihm verlassene Donna Elvira verfolgt ihn, alte Rechte einfordernd, auf Schritt und Tritt, was ihn in die Enge treibt. Die junge Bäuerin Zerlina versucht er gar am Tage ihrer Hochzeit zu verführen, was ebenfalls misslingt. Dennoch sind es nicht die Frauen, die ihn zu Fall bringen. Als Giovanni das Standbild des Komturs zum Nachtmahl einlädt, erscheint der steinerne Gast tatsächlich und mahnt den Verführer zur Umkehr. Doch Giovanni ist nicht bereit, seinen Le- benswandel zu ändern. Lieber fährt er zur Hölle. Die Figur Don Juans zählt wie Faust und Don Quijote zu den zentralen Mythen der europäischen Kulturgeschichte. Aus den unzähligen Auseinandersetzun- gen mit diesem Stoff, beginnend mit der ersten Bühnenadaption durch den spanischen Mönch Tirso de Molina im frühen 17. Jahrhundert, ragt Mozarts „Don Giovanni”, 1787 in kongenialer Zusammenarbeit mit dem Librettisten Lorenzo da Ponte entstanden und von E. T. A. Hoffmann als „Oper aller Opern” gepriesen, unvergleichlich hervor. Markus Dietzes Neuinszenierung aus der Spielzeit 2019/2020 erfreut sich eines so großen Erfolgs, dass die Inszenierung für eine kleine Anzahl von Vorstellun- gen auch im Dezember 2020 wieder auf dem Spielplan stehen wird. Wiederaufnahme 4. Dezember 2020, Großes Haus Musikalische Leitung Mino Marani Inszenierung Markus Dietze
NUSSKNACKER UND MAUSEKÖNIG Ballettabend von Steffen Fuchs Musik von Pjotr Iljitsch Tschaikowski In E. T. A. Hoffmanns Märchen vom „Nussknacker und Mausekönig” lässt Ober- gerichtsrat Drosselmeier in der Nacht des Weihnachtsfestes für sein Paten- kind Marie Stahlbaum die Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit verwi- schen: Die verfluchte Prinzessin Pirlipat erhält mithilfe der Nuss Krakatuk ihr schönes Gesicht zurück, will aber ihren Retter nicht wie vereinbart zum Mann nehmen. Der junge Mann wurde beim Rettungsversuch in einen Nussknacker verwandelt. Die Rückverwandlung der hölzernen Puppe in seine ursprüngli- che Gestalt ist an zwei Bedingungen geknüpft: Der Mausekönig muss durch die Hand des Nussknackers fallen und eine Dame muss den Nussknacker trotz seines hässlichen Aussehens liebgewinnen. Mit Maries Hilfe besiegt der Nussknacker den Mausekönig. Da das Mädchen der Holzpuppe sehr zugeneigt ist, bricht der Fluch. Der Nussknacker verwandelt sich zurück in einen jungen Mann, der Marie seine Liebe gesteht, die sie innig erwidert. Mit der Musik von Pjotr Iljitsch Tschaikowski avancierte das Märchen seit sei- ner Uraufführung 1892 zu einem der beliebtesten Ballette, welches die Ballett- compagnie in Begleitung des Staatsorchesters Rheinische Philharmonie nun schon in der dritten aufeinanderfolgenden Spielzeit erzählt. Wiederaufnahme 23. Dezember 2020, Großes Haus Choreografie Steffen Fuchs
LUISA MILLER Oper von Giuseppe Verdi Schon die Überschriften der drei Akte dieser Oper verdeutlichen den unaufhalt- sam ihrem tragischen Ende entgegeneilenden Gang der Handlung: „Die Liebe“ – „Die Intrige“ – „Das Gift“. Rodolfo, Sohn des Grafen von Walter, liebt die Bür- gerliche Luisa, die Tochter des ehemaligen Soldaten Miller, der er sich unter falschem Namen genähert hat. Wurm, der intrigante Sekretär des Grafen, der Luisa ebenfalls begehrt, verrät ihrem Vater die wahre Identität des Grafen- sohnes und dem Grafen die geheime Liebschaft seines Sohnes. Graf von Walter schließt mit Wurm ein Komplott, dem die Liebe Luisas und Rodolfos schließlich zum Opfer fällt. Friedrich Schillers Drama „Kabale und Liebe“, das 1784 zunächst unter dem Titel „Luise Millerin“ uraufgeführt wurde, bildet die Vorlage für Giuseppe Ver- dis Oper. In der Zusammenarbeit mit seinem Librettisten Salvatore Cammarano gelang Verdi der Kunstgriff, den gattungsimmanenten Anforderungen der Oper ebenso gerecht zu werden wie den politischen Sprengstoff der Geschichte zu erhalten. 23. Januar 2021, Großes Haus Musikalische Leitung Mino Marani Inszenierung Benedikt Borrmann
PRINZ FRIEDRICH VON HOMBURG ODER DIE SCHLACHT BEI FEHRBELLIN Drama von Heinrich von Kleist In der Schlacht bei Fehrbellin missachtet der junge preußische General Prinz Friedrich von Homburg den strategisch entscheidenden Befehl seines Kurfürs- ten Friedrich Wilhelm von Brandenburg. Erschöpft vom Krieg und abgelenkt von Traumbildern hatte er sich nicht auf die Besprechung im Kriegsrat kon- zentrieren können. Obwohl er siegreich aus der Schlacht gegen Schweden zu- rückkehrt, wird er unter dem Vorwurf der Insubordination zum Tode verurteilt. Natalie, Nichte seines Dienstherrn, erwirkt eine Begnadigung unter der Vor- aussetzung, dass der Prinz sich vor dem Kriegsgericht erfolgreich verteidigt. Erst die erzwungene Einsicht seiner Schuld rettet ihm schließlich das Leben. In dem 1821 posthum in Wien uraufgeführten Drama veranschaulicht Heinrich von Kleist den Konflikt zwischen der Verantwortung des Einzelnen und der Pflicht gegenüber einem übergeordneten Gesetz. 30. Januar 2021, Großes Haus Inszenierung Esther Hattenbach
NIXON IN CHINA Oper von John Adams „Nixon in China“ bringt Zeitgeschichte auf die Opernbühne und handelt vom ersten Staatsbesuch eines amerikanischen Präsidenten in der Volksrepub- lik China. Am 21. Februar 1972 landet das Flugzeug des Präsidenten Richard Nixon, begleitet von seiner Frau Pat und dem Sicherheitsberater Henry Kis- singer, in Peking. Es kommt zum legendären Handschlag mit Mao Tse-tung, dem Vorsitzenden der Kommunistischen Partei. Zum Rahmenprogramm des Staatsbesuchs gehört ein Besuch in der Oper, wo ein von Madame Mao, der vierten Ehefrau des Vorsitzenden, inszeniertes Revolutionsballett aufgeführt wird. Am Ende wirft Premierminister Chou En-lai seinen Blick in die Zukunft: „Wie viel von dem, was wir taten, war gut?“ John Adams, von popkulturellen Strömungen ebenso beeinflusst wie von poli- tischen Ereignissen, zählt zu den erfolgreichsten Komponisten der Gegenwart. Neben Philip Glass und Steve Reich ist er einer der Mitbegründer der soge- nannten Minimal Music. „Nixon in China“, uraufgeführt 1987 in Houston, war seine erste Arbeit für das Musiktheater. 6. März 2021, Großes Haus Inszenierung Markus Dietze
MARIA STUART Drama von Friedrich Schiller Ergänzt von Deborah Kötting Maria, katholische Königin von Schottland, wurde als vermeintliche Betrügerin und Mörderin ihres Mannes vom Thron verjagt und hat Zuflucht bei ihrer Ver- wandten Elisabeth, der protestantischen Königin von England, gesucht. Doch aus Angst, in Maria eine Konkurrentin um den eigenen Thron an ihrem Hof aufzunehmen, hält Elisabeth sie unter Anklage des Hochverrats als Gefange- ne im Kerker. Um diese beiden Frauen im Zentrum der Macht scharen sich intrigante Männer, die um Gunst und Einfluss buhlen. Elisabeth lässt schließ- lich Maria hinrichten – und bezahlt für diesen scheinbaren Sieg den hohen Preis, dass Maria als Märtyrerin stirbt. In diesem Spannungsfeld zwischen Macht und Moral, Politik und Religion, Liebe und Intrige bewegt sich Friedrich Schillers 1800 am Weimarer Hoftheater ur- aufgeführtes Drama. Die Autorin Deborah Kötting, deren Schauspiel „Das 20. Jahrhundert in Kartons“ 2018 in Koblenz uraufgeführt wurde, beleuchtet das Duell der zwei Königinnen aus Sicht einer jungen Frau des beginnenden 21. Jahrhunderts. 20. März 2021, Großes Haus Inszenierung Jana Milena Polasek
IM GOLDENEN SCHLOSS Ballettabend von Steffen Fuchs Musik von Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel u. a. Im Zentrum dieses symphonischen Ballettabends steht die choreografische Auseinandersetzung mit den Klangwelten verschiedener barocker Komponisten und ihrer Schaffenslust, mit der sie neue musikalische Landschaften erkun- deten. Daraus entwickelten sie neue Gattungen wie die Oper oder das Orato- rium oder befreiten Instrumente von der bisher absoluten Vormachtstellung der Stimme in Instrumentalkonzerten. Das Zeitalter des Generalbasses, wie der musikalische Barock auch genannt wird, ist zum wiederholten Male Ausgangspunkt für eine fortwährende Aus- einandersetzung des Choreografen Steffen Fuchs. Sein besonderes Interesse gilt dabei dem Spätbarock, welcher sich vor allem durch hohe musikalische Virtuosität, gepaart mit dem Wissen um die Affekte, auszeichnet. War es bei dem Ballettabend „Ridicule“ vor allem das barocke Lebensgefühl, das der Choreograf auf die Bühne stellte, so sind es „Im goldenen Schloss“ die musika- lischen Strukturen, welche er tänzerisch offenlegen möchte. 27. März 2021, Großes Haus Choreografie Steffen Fuchs
COSÌ FAN TUTTE Oper von Wolfgang Amadeus Mozart Ferrando liebt Dorabella, und Guglielmo liebt Fiordiligi. Angestiftet von ihrem älteren Freund Don Alfonso lassen sich die beiden jungen Offiziere auf eine Wette ein, die die Treue ihrer Verlobten auf die Probe stellen soll. Verkleidet werben sie um die Partnerin des jeweils anderen. Zu spät erst merken die beiden Männer, dass sie selbst keineswegs die souveränen Drahtzieher ihres Experiments sind und dass sie der Manipulierbarkeit menschlicher Gefüh- le, die sie zu inszenieren glauben, durchaus selbst erliegen. Am Ende stehen beide Paare vor den Trümmern ihrer Beziehungen und ihrer Gefühle. Der Zy- niker Don Alfonso sieht sich indes bestätigt: „Così fan tutte“ – „So machen es alle“! Mit „Così fan tutte“, uraufgeführt 1790 am Wiener Burgtheater, gelang Wolf- gang Amadeus Mozart und seinem kongenialen Librettisten Lorenzo da Ponte ein Kammerspiel um Liebe und Treue, in dem Komik und Tragik nahe beiein- ander liegen. 24. April 2021, Großes Haus Musikalische Leitung Mino Marani Inszenierung Bettina Geyer
AVENUE Q Musik und Songtexte von Robert Lopez und Jeff Marx, Buch von Jeff Whitty Basierend auf dem Originalkonzept von Robert Lopez und Jeff Marx Deutsch von Dominik Flaschka (Dialoge) und Roman Riklin (Songtexte) In der fiktiven New Yorker Avenue Q, einer ganz und gar nicht glamourösen Adresse, leben Menschen und Puppen in zumeist friedlicher Nachbarschaft zusammen. Sie schlagen sich mit Humor, Schlagfertigkeit und vor allem fet- zigem Gesang durch die Unwägbarkeiten des modernen Lebens. Dabei wer- den auch schwierige Themen wie Immigration und Rassismus, Homosexua- lität, Arbeits- und Obdachlosigkeit unterhaltsam und absolut respektlos auf die Bühne gebracht. „Avenue Q“ feierte 2003 am New Yorker Broadway seine umjubelte Urauffüh- rung und war dort sechs Jahre lang zu sehen. Mittlerweile hat das Stück längst die deutschen Bühnen erobert. Am Theater Koblenz teilen sich alle vier Spar- ten die Bühne für ein unvergleichlich spritziges, freches und nicht immer ju- gendfreies Abenteuer. 8. Mai 2021, Großes Haus Musikalische Leitung Ralf Schurbohm
DER FLIEGENDE HOLLÄNDER Oper von Richard Wagner Darauf haben Wagnerfans seit bereits zwei Spielzeiten sehnsüchtig gewartet. Mino Maranis und Markus Dietzes Erfolgsproduktion mit Susanne Serfling und Nico Wouterse in den Titelpartien kehrt auf den Spielplan des Theaters Koblenz zurück. Auf dem Weg in seine Heimat gerät das Schiff des Seefahrers Donald in ei- nen schweren Sturm. In einer Bucht vor Norwegen muss er vor Anker gehen. Dort taucht aus dem Nichts das Geisterschiff des Holländers auf, der bis in alle Ewigkeit verdammt ist, auf den Weltmeeren umherzuirren, es sei denn, er fände eine Frau, die bereit wäre, ihm bis in den Tod hinein die Treue zu halten. Aus dem Schlaf erwacht, grüßt Donald den Holländer, woraufhin dieser ihm seine Schätze zeigt. Der geschäftstüchtige Donald zögert nicht lange und ver- spricht dem Holländer im Gegenzug die Hand seiner Tochter Senta. „Der fliegende Holländer“ ist die früheste Oper Richard Wagners, die Eingang ins weltweite Repertoire gefunden hat. Die Aufführung am Theater Koblenz präsentiert das Werk in der selten gespielten Pariser Urfassung von 1841, die Wagners ursprünglichen Intentionen entspricht und des Komponisten anfäng- liche Orientierung an der italienischen und französischen Operntradition noch stärker zu erkennen gibt als alle nachfolgenden Werke. Wiederaufnahme 10. Juni 2021, Großes Haus Musikalische Leitung Mino Marani Inszenierung Markus Dietze
WEST SIDE STORY Musik von Leonard Bernstein Buch von Arthur Laurents Songtexte von Stephen Sondheim Vorlage nach einer Konzeption von Jerome Robbins Deutsche Fassung Frank Thannhäuser und Nico Rabenald Die Handlung der „West Side Story“ ist eine Übertragung von William Shakes- peares „Romeo und Julia“ in das New York der 1950er Jahre. Zwei rivalisierende Jugendbanden liefern sich Straßenkämpfe auf Leben und Tod. Mittendrin ein Liebespaar: Tony gehört zu den amerikanischen Jets, Maria zu den puertori- canischen Sharks. Ihre Romanze nimmt eine dramatische Wendung, als Tonys bester Freund Riff von Marias Bruder Bernardo in einem Duell niedergesto- chen wird. Dies ist Auslöser einer Welle von Gewalttaten. Erst an der Leiche Tonys kann Maria die beiden Gangs dazu bringen, Frieden zu schließen. Seit seiner Uraufführung 1957 hat Bernsteins mitreißendes Musical „West Side Story“ nicht an Popularität und an Aktualität eingebüßt. Seine vielschichtige und motivische Musik umfasst kunstvoll das Spannungsfeld von Liebe und Gewalt mit Elementen des Modern Jazz, Blues, lateinamerikanischen Rhyth- men und auch opernhaften Zügen sowie mitreißenden Tanzszenen. Genau 10 Jahre nach der zur Bundesgartenschau 2011 bejubelten Inszenie- rung kehrt die „West Side Story“ im Sommer 2021 wieder auf die Musical- Bühne im Retirierten Graben der Festung Ehrenbreitstein zurück. 3. Juli 2021, Festung Ehrenbreitstein Musikalische Leitung Daniel Spogis Inszenierung Anja Nicklich Choreografie Luches Huddleston jr.
Abonnements für die Spielzeit 2020/2021 sind ab dem 30. März 2020 im Verkauf. Das Spielzeitheft 2020/2021 erscheint am 27. März 2020. Gruppenbuchungen für Schulklassen sind ab dem 25. Mai 2020 möglich. Der allgemeine Vorverkauf für die Spielzeit 2020/2021 beginnt am 17. August 2020. IMPRESSUM Informationsbroschüre des Theaters Koblenz anlässlich der Vorstellung des Abo-Spielplans 2020/2021 · Intendant Markus Dietze (V.i.S.d.P.) · Redaktion Dramaturgie Foto Theater Koblenz · Grafik Anja Merfeld · Redaktionsschluss 15.11.2019
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