Stadt Meerbusch Dokumentation der Onlinebeteiligung zum IHKO Expert*innen und Bürger*innen

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Stadt Meerbusch Dokumentation der Onlinebeteiligung zum IHKO Expert*innen und Bürger*innen
Stadt Meerbusch
Dokumentation der Onlinebeteiligung zum IHKO
              Expert*innen und Bürger*innen
Stadt Meerbusch Dokumentation der Onlinebeteiligung zum IHKO Expert*innen und Bürger*innen
Isabel Maniura, M. A. Sozialwissenschaften
Sina Vielberg, M. Sc. Stadt- und Regionalplanung
Annika Herberg, B. Sc. Angewandte Geographie
Michelle Ben Dhaffeur, Cand. B. Sc. Geographie
Köln, August 2020

                    Geschäftsführende                 Stadt- und Regionalplanung
                    Gesellschafter:                   Dr. Jansen GmbH
                    Dipl.-Geogr. Ursula Mölders       Neumarkt 49
                    Stadt- und Regionalplanerin SRL   50667 Köln
                    Dipl.-Ing. Dominik Geyer
                    Stadtplaner AK NW, Bauassessor    Fon 0221 94072-0
                    Stadt- und Regionalplaner SRL     Fax 0221 94072-18

                    Gesellschafter/Seniorpartner:     info@stadtplanung-dr-jansen.de
                    Dr. Paul G. Jansen                www.stadtplanung-dr-jansen.de
Stadt Meerbusch Dokumentation der Onlinebeteiligung zum IHKO Expert*innen und Bürger*innen
Inhaltsverzeichnis

1      Beteiligungsformate                                                         1
1.1    Expertenbefragung                                                            1
1.2    Online-Beteiligung                                                           2
       1.2.1     Fragebogen                                                         2
       1.2.2     Interaktive Karte                                                  7

2      Auswertung der Beteiligungsformate                                         11
2.1    Stadtstruktur, Baustruktur und Stadtbild                                   11
       2.1.1     Expert*innenmeinung                                              11
       2.1.2     Bürger*innenmeinung                                              11
2.2    Urbanes Grün                                                               13
       2.2.1     Expert*innenmeinung                                              13
       2.2.2     Bürger*innenmeinung                                              13
2.3    Erreichbarkeit                                                             15
       2.3.1     Expert*innenmeinung                                              15
       2.3.2     Bürger*innenmeinung                                              16
2.5    Einzelhandel, Dienstleistung, Gastronomie und Gewerbe                      20
       2.5.1     Expert*innenmeinung                                              20
       2.5.2     Bürgermeinung                                                    20
2.6    Wohnen und Leben                                                           23
       2.6.1     Expert*innenmeinung                                              23
       2.6.2     Bürger*innenmeinung                                              23
2.7    Tourismus, Freizeit und Kultur                                             25
       2.7.1     Expert*innenmeinung                                              25
       2.7.2     Bürger*innenmeinung                                              25
2.8    Bildung und Soziales                                                       27
       2.8.1     Expert*innenmeinung                                              27
       2.8.2     Bürger*innenmeinung                                              27

3      Fazit                                                                      33

Stadt Meerbusch – Dokumentation der Onlinebeteiligung zum IHKO Expert*innen und Bürger*innen
Stadt Meerbusch Dokumentation der Onlinebeteiligung zum IHKO Expert*innen und Bürger*innen
In dem nachfolgenden Text verwenden wir eine geschlechtsneutrale Sprache. Bei der konkreten Ansprache von
Personen werden sowohl die weiblichen als auch die männlichen Personen genannt, z. B. „Bewohnerinnen und
Bewohner“. Sollte aus Versehen oder aus Gründen der besseren Lesbarkeit an einigen Stellen nur die männli-
che Form, z. B. „Akteure“ gewählt sein, meinen wir aber immer auch die weiblichen Personen, nämlich die
Akteurinnen. Selbstverständlich sind für uns immer Männer und Frauen gleichzeitig, gleichgestellt und chan-
cengleich angesprochen.

Dieses Gutachten unterliegt dem Urheberrecht. Vervielfältigungen, Weitergabe oder Veröffentlichung des
Gutachtens in Teilen oder als Ganzes sind nur nach vorheriger Genehmigung und unter Angabe der Quelle
erlaubt, soweit mit dem Auftraggeber nichts anderes vereinbart ist. Alle Fotografien, Pläne und Skizzen, die
nicht gesondert gekennzeichnet sind: © Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH

      Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH
Stadt Meerbusch Dokumentation der Onlinebeteiligung zum IHKO Expert*innen und Bürger*innen
Erstes Kapitel
Beteiligungsformate
Stadt Meerbusch Dokumentation der Onlinebeteiligung zum IHKO Expert*innen und Bürger*innen
Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH
Stadt Meerbusch Dokumentation der Onlinebeteiligung zum IHKO Expert*innen und Bürger*innen
1     Beteiligungsformate                                   ken, Kinderbetreuung, Bibliotheken, Brauchtums-
                                                            vereine, Feuerwehr sowie Fördervereine, Kirchen-
1.1    Expertenbefragung                                    gemeinden und Wohnungsgesellschaften vertreten.
Zur Bestandsaufnahme der für das IHKO relevanten            Keine Rückmeldung gab es hingegen von Kulturein-
Themenbereiche konnten ausgewählte Expert*-                 richtungen, Musikvereinen und Seniorenvertretun-
innen im Mai 2020 an einer Online-Befragung teil-           gen, von Ärzt*innen, Stiftungen, Verkehrsunter-
nehmen. Der aus offenen Fragen bestehende                   nehmen, Apotheken, Handwerker*innen, der
mehrgliedrige Fragebogen setzte sich aus einem              Landwirtschaft sowie dem Einzelhandel und der
allgemeinen Teil zur bisherigen und künftig ge-             Gastronomie. Vertretende der Umweltschutzorga-
wünschten Entwicklung Osteraths sowie einem                 nisation BUND wandten sich im Nachgang der Be-
themenspezifischen Teil zusammen. Letzterer glie-           fragung an das Projektteam, um noch an der Befra-
derte sich in folgende vier Unterkategorien:                gung teilnehmen zu dürfen. Nach Bestätigung durch
                                                            die Stadt Meerbusch erfolgte die Teilnahme des
     Handlungsbedarfe Soziale Infrastruktur: Was           BUND in Abweichung zu den übrigen Teilnehmer*-
      braucht der Stadtteil für welche Zielgruppe?          innen schriftlich per E-Mail. Die Ergebnisse wurden
     Neue Mobilität – Ohne Auto im Stadtteil: Was          im Anschluss zusammengefasst. Generell ist darauf
      muss für den Umstieg getan werden?                    hinzuweisen, dass die Aussagen der verschiedenen
     Entwicklung des Ortszentrums: Welche Schrit-
                                                            Expert*innen oft kontrovers ausgefallen sind.
      te sind für eine Zukunftssicherung des Orts-
      zentrums zu gehen?
     Wohnen und Leben in Osterath: Was muss
      getan werden, damit Alt und Neu gut zusam-
      menleben und zusammenwachsen?

Die Teilnehmenden hatte die Möglichkeit, die Fra-
gen nach eigenem Ermessen sowohl ausformuliert
als auch in Stichpunkten zu beantworten. Darüber
hinaus konnte je nach Kenntnis und Interesse ent-
weder nur auf einzelne Themenbereiche eingegan-
gen oder auch der gesamte Fragebogen ausgefüllt
werden.

Die zu der Befragung eingeladenen 94 Personen
wurden im Vorhinein durch die Stadt Meerbusch
ausgewählt und setzten sich aus verschiedenen
ortsansässigen bzw. ortskundigen Organisationen,
Institutionen und Unternehmen zusammen. Mit
einer Rücklaufquote von knapp 30 % (26 Teilneh-
mende) brachten insgesamt vier Mitglieder von
Interessensvertretungen und drei von sozialen Ver-
einen ihre Einschätzungen und Ideen ein. Daneben
nahmen jeweils zwei Vertreter*innen von Kinderta-
gesstätten, Pflegeheimen bzw. -diensten, Schulen
und Sportvereinen an der Befragung teil. Jeweils
eine Vertretung war zudem aus den Bereichen Ban-

Stadt Meerbusch – Dokumentation der Onlinebeteiligung zum IHKO Expert*innen und Bürger*innen                 1
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1.2   Online-Beteiligung                             1.2.1 Fragebogen
Um Erkenntnisse über die aktuelle Bewertung des      Konzeptionierung des Fragebogens
Stadtteils zu erlangen sowie Wünsche und Anre-       Der aus 30 Fragen bestehende standardisierte Fra-
gungen zu dessen künftiger Entwicklung zu erfah-     gebogen umfasste unterschiedliche Themenfelder.
ren, wurden die Bewohner*innen Osteraths zu          Diese reichten von der allgemeinen Zufriedenheit
einer Online-Beteiligung eingeladen. Diese war       mit den Rahmenbedingungen im Stadtteil über die
unter www.osterath-onlinebeteiligung.de aufzuru-     Bewertung verschiedener Angebote und Infrastruk-
fen und setzte sich aus einem Fragebogen und einer   turen für verschiedene Zielgruppen bis hin zur
interaktiven Karte zusammen. Die Stadt Meerbusch     Wahrnehmung der geplanten Wohnungsbauent-
hat die Onlinebefragung aktiv in der Presse sowie    wicklung. Zudem wurde die Zufriedenheit mit dem
mit Plakaten im Stadtteil beworben.                  Ortszentrum, der Versorgungsinfrastruktur sowie
                                                     der verkehrlichen Situation abgefragt. Den letzten
                                                     Abschnitt bildeten Fragen zu den Stärken und Vor-
                                                     teilen des Stadtteils, zu allgemeinen Wünschen
                                                     sowie zur Zukunft des Rathausparks. Die Online-
                                                     Beteiligung erfolgte im Zeitraum vom 25.05.2020
                                                     bis 12.06.2020.

2     Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH
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Abbildung 1: Ausschnitt des standardisierten Fragebogens im Rahmen der Online-Beteiligung

Quelle: http://www.osterath-onlinebeteiligung.de

Teilnehmerstruktur des Online-Fragebogens                   jeweils weniger als 10 % in den Klassen der unter
An der Beantwortung des Fragebogens nahmen                  20-Jährigen, der 20- bis 29-Jährigen und der über
insgesamt 680 Personen teil, wobei vereinzelte              65-Jährigen. Mit gut 55 % übertrafen die weiblichen
Fragen ausgelassen oder mehrfach beantwortet                Teilnehmenden die männlichen, die knapp 40 %
wurden. Da es sich um vereinzelte Fälle handelt, die        erreichten. 0,4 % der Befragten gaben divers als
aufgrund des Teilnahmeumfangs insgesamt keine               Geschlecht an. Da die Angaben zu Alter und Ge-
wesentlichen Veränderungen an den Aussagen                  schlecht auf freiwilliger Basis erfolgten, ergeben sie
verursachen, können diese statistisch vernachlässigt        in Summe nicht 100 % aller Teilnehmer*innen.
werden.

Unter den Teilnehmenden dominierte die Alters-
klasse der 30- bis 49-Jährigen mit knapp 45 % aller
Beteiligten. Gut 30 % der Befragten waren in der
Altersklasse der 50- bis 65-Jährigen vertreten und

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Stadt Meerbusch Dokumentation der Onlinebeteiligung zum IHKO Expert*innen und Bürger*innen
Wesentliche Ergebnisse des Online-Fragebogens          Abbildung 2: Altersstruktur der Teilnehmenden an
                                                       der Beantwortung des Fragebogens (in %; n = 680)
Die folgenden Diagramme stellen die Auswertungs-
                                                       50
ergebnisse des Fragebogens dar. Diese werden in        45
                                                                                                     45
                                                       40
Kapitel 2 verschiedenen Kategorien zugeordnet und
                                                       35
erläutert. Neben reinen Abstimmungsfragen zu           30
                                                                                                                                31
attraktiven Merkmalen Osteraths sowie Wünschen         25
                                                       20
für die Zukunft konnten die Teilnehmenden ver-         15

schiedene Aussagen zu ihrem Wohnort bewerten.          10
                                                                                                                                                9
                                                        5                           8
                                                        0           3
                                                              unter 20 Jahre 20 bis 29 Jahre 30 bis 49 Jahre 50 bis 65 Jahre über 65 Jahre
Abbildung 3 zeigt die Verteilung der Antworten auf
die Frage „Was macht Ihrer Meinung nach Meer-
busch-Osterath als Wohnstandort aus?“. Insgesamt       Abbildung 3: Merkmale, die Meerbusch-Osterath
                                                       als Wohnstandort attraktiv machen (n = 2.658,
wurden 2.658 Meinungen abgegeben. Davon entfal-
                                                       Mehrfachnennungen)
len die meisten Antworten mit 515 auf die Nähe zur
Natur, mit 539 auf die gute Anbindung an den öf-                        Gute Anbindung an den ÖPNV                                  539

fentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und mit 463                                     Nähe zur Natur                             515

auf die gute Anbindung für den motorisierten Indi-                       Gute Anbindung für den MIV                            463

                                                                              Einkaufsmöglichkeiten                     282
vidualverkehr (MIV). Es folgen Einkaufsmöglichkei-
                                                                           Gastronomisches Angebot                     269
ten und das gastronomische Angebot mit 282 und
                                                                                Soziale Infrastruktur             175
269 Nennungen, die soziale Infrastruktur mit 175,
                                                               Gutes Angebot attraktiver Wohnungen                163
das gute Angebot attraktiver Wohnungen mit 163
                                                                             Attraktives Ortszentrum          150
sowie das attraktive Ortszentrum mit 150 Stimmen.
                                                                    Gutes Angebot an Neubauflächen           62
Mit jeweils weniger als 100 Nennungen zählen das
                                                                                Kulturelle Angebote               40
gute Angebot an Neubauflächen (62) und die kultu-
                                                                                                         0                    200         400       600
rellen Angebote (40) zu den am wenigsten zuge-
stimmten Antwortkategorien bei der Frage, was          Abbildung 4: Merkmale, die Meerbusch-Osterath
Osterath als Wohnstandort attraktiv macht.             für Nicht-Osterather attraktiv machen (n = 2.694,
                                                       Mehrfachnennungen)
Darüber hinaus wurden im Rahmen der Frage „Was              Anbindung an den regionalen Bahnverkehr                                 515
macht Ihrer Meinung nach Meerbusch-Osterath für                             Gute Anbindung an ÖPNV                             468

Nicht-Osterather attraktiv?“ die Vorteile und Anzie-                     Gute Anbindung für den MIV                            438

hungspunkte des Stadtteils für Auswärtige erfragt.                                      Nähe zur Natur                        404

Die Antworten sind in Abbildung 4 dargestellt. Ins-                       Gute Versorgungsangebote                     237

gesamt wurden 2.694 Nennungen gezählt. Hier                                Gastronomisches Angebot                 234

bilden ebenfalls die Nähe zur Natur mit 404 Stim-                   Nachbarschaftliches Miteinander                225

men sowie mobilitätsbezogene Merkmale wie die                                                Stadtbild        139

Anbindung an den regionalen Bahnverkehr mit 515,                                 Kulturelle Angebote          34

an den ÖPNV mit 468 sowie für den MIV mit 438                                                            0                    200         400       600

Stimmen die wichtigsten Aspekte. Die Versorgungs-
angebote und gastronomischen Angebote sowie            Am wenigsten Zustimmung haben mit 139 Nennun-
das nachbarschaftliche Miteinander stellen mit         gen das Stadtbild sowie mit 34 Stimmen die kultu-
jeweils über 200 Stimmen das Mittelfeld der Nen-       rellen Angebote erhalten.
nungen dar.

4     Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH
Die darauf folgende Frage „Gibt es etwas, das Sie             Abbildung 5: Wünsche für das Ortszentrum von
                                                              Osterath (n = 2.152, Mehrfachnennungen)
sich im Ortszentrum wünschen?“ bezog sich konkret
auf die Zukunft des Ortszentrums Osteraths. Die                                       Einzelhandel                           413

vorgegebenen Antworten erhielten mit möglichen                                         Begrünung                            394

Mehrfachnennungen insgesamt 2.152 Stimmen,                                        Veranstaltungen                      344

deren Verteilung in Abbildung 5 zu sehen ist. Die                                    Gastronomie                       318

meisten Stimmen erhielten die Wünsche nach Ein-                                  Sitzmöglichkeiten                    305

zelhandel (413) und Begrünung (394). Veranstal-                              Spielgeräte für Kinder              228

tungen (344) sowie Gastronomie (318) und Sitzmög-                                            Kunst         132

lichkeiten (305) folgten mit etwas Abstand. 228                                    Mir fehlt nichts       18

Stimmen entfielen auf den Wunsch nach Spielgerä-                                                      0        100          200          300         400    500

ten für Kinder und 132 auf Kunst. Die Antwortmög-
                                                              Abbildung 6: Vorrangige künftige Nutzung des Rat-
lichkeit „Mir fehlt nichts“ erhielt lediglich 18 Nen-
                                                              hausparks (n = 1.245, Mehrfachnennungen)
nungen.
                                                                          Ort zum Spielen und Sport machen                          433

Die nächste Frage des Online-Fragebogens lautete                        Ort zum Erholen, für Ruhe und Natur                        368

„Welche vorrangige Nutzung sollte künftig der Rat-             Ort zum Begegnen, Feiern, für Veranstaltungen                       363

hauspark haben?“. Die Verteilung der insgesamt                                    Er soll so bleiben wie er ist       81

                                                                                                                  0        100      200        300    400   500
1.245 abgegebenen Stimmen ist in Abbildung 6
dargestellt. Unter den gewünschten künftigen Nut-
                                                              Abbildung 7 zeigt die Bewertung der allgemeinen
zungsschwerpunkten dominiert der Wunsch nach
                                                              Aussagen zum gesamten Stadtteil. Besonders posi-
einem Ort zum Spielen und Sport machen mit 433
                                                              tiv wurden die Äußerungen zur allgemeinen Zufrie-
Stimmen. Es folgen mit 368 bzw. 363 Nennungen
                                                              denheit, zur neuen Bahnunterführung, zum Aufent-
der Wunsch nach einem Ort zum Erholen sowie für
                                                              halt bzw. zur Versorgung in beiden Stadtteilhälften
Ruhe und Natur und der Wunsch nach einem Ort
                                                              sowie zur Lebensqualität bewertet. Für jeweils 80 %
zum Begegnen, zum Feiern und für Veranstaltun-
                                                              der Teilnehmenden trafen die Aussagen zu diesen
gen. Weitere 81 Nennungen erhielt der Erhalt des
                                                              Themen zu bzw. teilweise zu. Auch die Infrastruktur
Parks in seinem jetzigen Zustand.
                                                              für ältere Menschen und der Zusammenhalt in
                                                              Osterath wurden positiv wahrgenommen. Jeweils
Darüber hinaus hatten die Teilnehmenden die Mög-
                                                              über 50 % der Befragten gaben an, den Äußerungen
lichkeit, verschiedene Aussagen zum Stadtteil zu
                                                              voll bzw. teilweise zuzustimmen. Ambivalent fielen
bewerten. Dafür standen die Antwortmöglichkeiten
                                                              die Bewertungen zur Wohnungsbauentwicklung am
„Trifft voll zu“, „Trifft teilweise zu“, „Trifft eher nicht
                                                              Kamper Weg, zu attraktiven Wohnraumangeboten
zu“, „Trifft gar nicht zu“ sowie „Keine Angabe“ zur
                                                              und zu den Angeboten für Familien mit Kindern aus.
Verfügung.
                                                              Die negativsten Bewertungen erhielten die Äuße-
                                                              rungen zu kulturellen Angeboten, zur Attraktivität
                                                              des Stadtteils für Tourist*innen sowie zu Angeboten
                                                              für Jugendliche, da hier für den Großteil der Teil-
                                                              nehmenden die Aussagen eher nicht bzw. gar nicht
                                                              zutrafen. Gleiches gilt für die Äußerung „Die Bau-
                                                              maßnahmen auf der freien Siedlungsfläche in
                                                              Bovert fördern das Zusammenwachsen im Stadt-
                                                              teil“.

Stadt Meerbusch – Dokumentation der Onlinebeteiligung zum IHKO Expert*innen und Bürger*innen                                                                  5
Neben den allgemeinen Aussagen zum Stadtteil                                                  fen“. Hier stimmten jeweils über 20 % der Teilneh-
fokussierten andere Äußerungen die Zufriedenheit                                              menden voll und über 35 % teilweise zu. Im Mittel-
mit dem Ortszentrum Osteraths. Die Ergebnisse                                                 feld der Bewertungen lassen sich sowohl die Äuße-
dazu sind in Abbildung 8 zu sehen. Im Vergleich zu                                            rungen zur Erreichbarkeit mit dem Fahrrad, zu at-
den Bewertungen der allgemeinen Aussagen fällt                                                traktiven Angeboten neben dem Einzelhandel, zur
hier ein geringerer Anteil der Antwortkategorie                                               Orientierung für Fußgänger als auch zur Gestaltung
„Trifft voll zu“ auf. Allerdings dominiert bei einem                                          der Geschäfte und zur Einkaufsatmosphäre einord-
Großteil der Fragen die Kategorie „Trifft teilweise                                           nen. Mit jeweils über 50 % negativen Rückmeldun-
zu“, sodass ebenfalls ein recht positives Gesamtbild                                          gen bilden die Aussagen zur Gestaltung des Orts-
erkennbar ist. Am positivsten wurden die Aussagen                                             zentrums für mobilitätseingeschränkte Personen,
zur Erreichbarkeit mit dem ÖPNV, den Ladenöff-                                                zur allgemeinen Gestaltung sowie zum vielfältigen
nungszeiten, der Erreichbarkeit mit dem Pkw sowie                                             Verkaufsangebot die am schlechtesten bewerteten
den Parkplätzen bewertet. Gleiches gilt für die Aus-                                          Äußerungen.
sage „Ich gehe gerne im Ortszentrum (…) einkau-

Abbildung 7: Ergebnisse der Aussagen zum Thema Stadtteil im Rahmen der Online-Beteiligung (in %)
                                                                                                trifft voll zu                     trifft teilweise zu            trifft eher nicht zu
                                                                                                trifft gar nicht zu                keine Angabe

                                                 Ich wohne gerne in Meerbusch-Osterath.                                 68%                                           23%

                   Die neue Bahnunterführung wird die Mobilität im Stadtteil verbessern.                          54%                                     29%                8% 5%

             Ich werde mich (auch) künftig in beiden Stadtteilhälften aufhalten/versorgen.                       49%                                     32%                9% 5% 5%

                                      Die Lebensqualität in Meerbusch-Osterath ist hoch.                 32%                                  48%                           13%    4%

 Die Infrastruktur (ärztliche Versorgung, Betreuungsangebote) für ältere Menschen ist gut.       16%                     41%                             21%          5%         17%

    Den Wohnungsbauentwicklungen am Kamper Weg in Bovert sehe ich positiv entgegen.             13%              23%                 18%                  28%                    19%

                                 Der Zusammenhalt der Bürgerinnen und Bürger ist hoch.          12%                          48%                                25%          5% 10%

                           In Meerbusch-Osterath gibt es attraktive Wohnraumangebote.          11%                     39%                          25%                    18%         7%

                      Neue Siedlungsangebote in Bovert fördern das Zusammenwachsen.            8%           23%                    22%                   27%                 20%

                   In Meerbusch-Osterath gibt es viele Angebote für Familien mit Kindern. 6%                     36%                             33%                  8%         17%

                                         Das kulturelle Angebot im Stadtteil finde ich gut.               30%                                45%                           16%         7%

Meerbusch-Osterath ist ein attraktives Ausflugsziel für Meerbuscher*innen und Touristen.             19%                            46%                               27%              5%

                            In Meerbusch-Osterath gibt es viele Angebote für Jugendliche.       11%                    37%                          25%                     26%

                                                                                          0%                20%               40%                 60%                 80%              100%

                                                                                                         überwiegend positive                   überwiegend negative oder
                                                                                                             Beurteilung                            keine Beurteilung

6         Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH
Abbildung 8: Ergebnisse der Aussagen zum Thema Ortszentrum im Rahmen der Online-Beteiligung (in %)

                                                                                                  trifft voll zu                trifft teilweise zu            trifft eher nicht zu
                                                                                                  trifft gar nicht zu           keine Angabe

                                     Das Ortszentrum ist mit dem ÖPNV gut zu erreichen.                 25%                          41%                           24%           5%

                                       Im Ortszentrum sind die Ladenöffnungszeiten gut.                24%                      35%                          29%                7% 5%

                                      Das Ortszentrum ist mit dem Pkw gut zu erreichen.                23%                       42%                          22%               9%
                                     Das Angebot an Parkplätzen im Ortszentrum ist gut.                23%                       41%                         20%           10% 6%
    Ich gehe gerne im Ortszentrum an der Hochstraße und Meerbuscher Straße einkaufen.                  23%                      37%                          26%                11%
                                   Das Ortszentrum ist mit dem Fahrrad gut zu erreichen.           16%                   32%                      30%                10%         12%
          Es gibt weitere attraktive Angebote (z.B. Gastronomie, Veranstaltungen, Markt).          15%                    41%                                33%                 9%
                                  Im Ortszentrum ist die Orientierung für Fußgänger gut.           15%                    40%                            31%                   10%
                           Im Ortszentrum ist die Gestaltung der Geschäfte ansprechend.           14%                   32%                      30%                     17%         8%
                                 Im Ortszentrum herrscht eine gute Einkaufsatmosphäre.            13%                    38%                           29%                11%        9%
                Das Ortszentrum ist für mobilitätseingeschränkte Menschen gut gestaltet.          9%          24%                          38%                     17%          14%
                                                  Das Ortszentrum ist attraktiv gestaltet.    6%                   36%                           36%                       18%
                                      Im Ortszentrum ist das Verkaufs-Angebot vielfältig. 5%             22%                         46%                             18%             9%

                                                                                             0%               20%              40%               60%                80%               100%

                                                                                                          überwiegend positive               überwiegend negative oder
                                                                                                              Beurteilung                        keine Beurteilung

1.2.2 Interaktive Karte                                                                      mit 611 Einträgen an der interaktiven Karte. Alle
In der interaktiven Karte hatten die Bewohner*-                                              vorgenommenen Einträge sind im Anhang zu fin-
innen Osteraths die Möglichkeit, konkrete Anre-                                              den.
gungen und Wünsche für ihren Stadtteil anzugeben
und räumlich zu verorten. Dafür standen folgende                                             Die Titel der Kategorien in der interaktiven Karte
Kategorien zur Verfügung:                                                                    wurden aufgrund ihrer allgemeinen und einfachen
                                                                                             Verständlichkeit gewählt. Für die Auswertung der
       Grünflächen                                                                          relevanten Ergebnisse in Kapitel 2 wurden die getä-
       Mobilität                                                                            tigten Einträge den im Integrierten Handlungskon-
       Wohnen                                                                               zept für den Stadtteil Meerbusch-Osterath (IHKO)
       Einzelhandel und Nahversorgung                                                       verwendeten Kapiteln zugeordnet:
       Soziale Infrastruktur
       Weiteres                                                                                       Stadtstruktur, Baustruktur und Stadtbild
                                                                                                       Urbanes Grün
Neben der Erstellung neuer Bewertungen konnten                                                         Erreichbarkeit
die bereits vorgenommenen Einträge ebenfalls                                                           Einzelhandel, Dienstleistung und Gastronomie
kommentiert werden. Dafür standen die Schaltflä-                                                       Wohnen und Leben
chen „Finde ich auch“ und „Finde ich nicht“ zur                                                        Tourismus, Freizeit und Kultur
Verfügung. Insgesamt beteiligten sich 245 Personen                                                     Bildung und Soziales

Stadt Meerbusch – Dokumentation der Onlinebeteiligung zum IHKO Expert*innen und Bürger*innen                                                                                              7
Abbildung 9: Ausschnitt der interaktiven Karte im Rahmen der Online-Beteiligung

Quelle: https://www.open-werkstadt.de/projekte/meerbusch/uebersicht_karte_ergebnis.php

8      Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH
Zweites Kapitel
Auswertung der Beteiligungsformate
10   Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH
2     Auswertung der Beteiligungsformate                    2.1.2 Bürger*innenmeinung
                                                                      Anregungen der Bürger*innen aus der
2.1    Stadtstruktur, Baustruktur und Stadtbild                       Beteiligung

2.1.1 Expert*innenmeinung                                   Fragebogen

          Anregungen der Expert*innen aus der               Allgemein betrachtet nimmt das Stadtbild Osteraths
          Beteiligung                                       im Rahmen der Frage nach Merkmalen, die den
                                                            Stadtteil für Nicht-Osterather attraktiv machen, mit
Die Expert*innen charakterisieren Meerbusch-Oste-
                                                            5 % der Nennungen (139 von 2.694) eine eher un-
rath als kleinstädtisch und bewerten vor allem das
                                                            tergeordnete Rolle ein (siehe Abbildung 4). Gleich-
verkehrsberuhigte Ortszentrum als positiv. Insbe-
                                                            wohl wird das Stadtbild des Ortszentrums unter-
sondere die Fußgängerzone wie auch der Kirchplatz,
                                                            schiedlich wahrgenommen. So bewerteten 42 % der
die Spielplätze im Ortsteil sowie der Rathauspark
                                                            Teilnehmenden die Aussage „Das Ortszentrum ist
sorgen laut sieben von 26 Expert*innen für eine
                                                            attraktiv gestaltet“ als voll bzw. teilweise zutref-
gute Aufenthaltsqualität.
                                                            fend, während 54 % eher nicht bzw. gar nicht zu-
                                                            treffend angaben. Auch stellt das Ortszentrum bei
Der positive dörfliche Charakter geht allerdings laut
                                                            der Frage nach Merkmalen, die den Stadtteil als
sechs Expert*innen aufgrund der Entwicklung Os-
                                                            Wohnstandort attraktiv machen, mit 6 % der Nen-
teraths zu einer Pendlerstadt verloren. Die Bahn-
                                                            nungen (150 von 2.658) ein eher weniger relevantes
schranken teilen den Stadtteil und prägen so das
                                                            Kennzeichen dar (siehe Abbildung 3). Bei der Frage
Stadtbild negativ. Einige Expert*innen sind gar der
                                                            der Gestaltung des Ortszentrums für mobilitätsein-
Ansicht, dass die Bahnschranken von einem Besuch
                                                            geschränkte Personen gaben insgesamt 33 % der
des Ortszentrums abschrecken. Auch der Bahnhof
                                                            Teilnehmenden eine positive und 55 % eine negati-
und das Bahnhofsumfeld werden von fünf Expert*-
                                                            ve Rückmeldung. Wünsche für das Ortszentrum
innen als unattraktiv bezeichnet. Im gesamten
                                                            sind mit 18 % der Stimmen (394 von 2.152) eine
Stadtteil, aber insbesondere im Ortszentrum man-
                                                            stärkere Begrünung, mit 14 % (305 von 2.152) ein
gelt es an Sitzbänken und Mülleimern.
                                                            Ausbau der Sitzmöglichkeiten sowie mit 11 % (228
                                                            von 2.152) eine Erweiterung der Anzahl der Spielge-
Einige Expert*innen gaben Ideen an, um die Um-
                                                            räte für Kinder (siehe Abbildung 5).
stände, die sich negativ auf das Stadtbild auswirken,
zu beheben. So könnte zum Beispiel die Außengas-
                                                            Die voraussichtliche Wirkung der Wohnneubau-
tronomie in der Fußgängerzone ausgebaut werden
                                                            maßnahmen in Bovert wird von den Befragten sehr
bzw. generell der Einzelhandel und die Gastronomie
                                                            unterschiedlich bewertet. Der Aussage „Die Bau-
gefördert sowie vermehrt Veranstaltungen im öf-
                                                            maßnahmen auf den freien Siedlungsflächen in
fentlichen Raum angeboten werden.
                                                            Bovert fördern das Zusammenwachsen im Stadtteil“
                                                            stimmten insgesamt 31 % der Befragten voll bzw.
Von vielen Expert*innen wird befürchtet, dass der
                                                            teilweise zu. 49 % gaben an, dass die Aussage eher
geplante Konverter sich zukünftig sehr negativ auf
                                                            nicht bzw. gar nicht zutreffe, und weitere 20 %
das Stadtbild auswirken wird.
                                                            machten diesbezüglich keine Angabe. Die Bewer-
                                                            tung verdeutlicht, dass die Bewohnerschaft der
                                                            Stadtteilerweiterung kritisch gegenübersteht.

Stadt Meerbusch – Dokumentation der Onlinebeteiligung zum IHKO Expert*innen und Bürger*innen                 11
Abbildung 10: Bewertungen der Aussagen zum Thema Stadtstruktur, Baustruktur und Stadtbild (in %)
(n1 = 655, n2 = 671, n3 = 661)
                                                                             trifft voll zu            trifft teilweise zu         trifft eher nicht zu
                                                                             trifft gar nicht zu       keine Angabe

 Das Ortszentrum ist für mobilitätseingeschränkte Menschen gut gestaltet.    9%         24%                38%                     17%        14%

       Neue Siedlungsangebote in Bovert fördern das Zusammenwachsen.         8%         23%           22%                    27%            20%

                                   Das Ortszentrum ist attraktiv gestaltet. 6%              36%                       36%                 18%

                                                                        0%              20%          40%             60%            80%             100%

                                                                                    überwiegend positive            überwiegend negative oder
                                                                                        Beurteilung                     keine Beurteilung

Interaktive Karte                                                                  von Grünflächen geübt und der Wunsch nach Erhalt
Einen Verortungsschwerpunkt der Anregungen zum                                     des dörflichen Charakters im Rahmen der Planung
Thema „Stadtstruktur, Baustruktur und Stadtbild“                                   des neuen Gewerbegebiets, der Neubaugebiete
bildet das Ortszentrum. Im Allgemeinen werden                                      oder des Konverters deutlich. Bezüglich der Woh-
hier vielfach eine stärkere räumliche Konzentration                                nungsbauentwicklung am Kamper Weg wurden eine
auf einzelne Straßenbereiche sowie eine Vermei-                                    stadtteilgerechte Größe des Gebiets sowie eine
dung langer Distanzen zwischen einzelnen Geschäf-                                  Vermeidung der Planungsfehler des Ostara-Gelän-
ten gewünscht. Ebenfalls viel Zuspruch erhielten                                   des gewünscht. Zudem kam die Idee einer auto-
zudem die Vorschläge, das Zentrum in Zukunft at-                                   freien Mustersiedlung auf, die allerdings kontrovers
traktiver zu gestalten sowie ein klimaschonendes                                   bewertet wurde. Ebenfalls auf gemischte Meinun-
Beleuchtungskonzept mit LED zu verwirklichen.                                      gen trafen die Vorschläge, auf dem Gelände der
                                                                                   ehemaligen Barbara-Gerretz-Schule eine autofreie
Der Kirchplatz wird nach der letzten Umgestaltung                                  Mustersiedlung mit energiesparenden Häusern zu
als unattraktiv und untergenutzt wahrgenommen.                                     errichten sowie das Gebiet zwischen dem Schwert-
Die Ideen der Teilnehmenden reichen von einer                                      gesweg und dem Giesenender Kirchweg als Neu-
Umgestaltung mit mehr Sitzgelegenheiten und                                        baugebiet auszuweisen. Viel Unterstützung erhielt
notwendigem Mobiliar über eine regelmäßige Säu-                                    hingegen die Kritik an der Ausweisung der Fläche
berung bis hin zu saisonalen Aktionen von Vereinen                                 zwischen der Krefelder Straße und dem Hingsten-
und Institutionen. Weitere Vorschläge beziehen sich                                weg als Neubaugebiet.
auf die Ausweitung der Nutzung für den Wochen-
markt oder die Flächenbespielung durch Außen-                                      An einigen Orten wurde zudem auf unattraktive
gastronomie. Auch für den Ernst-Nüsse-Platz zwi-                                   Gestaltung sowie illegale Abfallentsorgung auf-
schen Meerbuscher und Kaarster Straße wird eine                                    merksam gemacht. Dazu zählt beispielsweise der
Umgestaltung sowie eine stärkere Bepflanzung                                       Rathauspark, auf den in Kapitel 2.2 näher eingegan-
vorgeschlagen, für den Raiffeisenplatz ein Ausbau                                  gen wird. Zudem wurden die Gebäude in der Meer-
der Sitzgelegenheiten.                                                             buscher Straße 58 bis 60, die Reihenhäuser an der
                                                                                   Kaarster Straße 112 bis 116 sowie die Stahlbügel an
Neben dem Ortszentrum wurde ein Großteil der                                       der Tonstraße Ecke Winklerweg aufgrund ihrer
Anregungen zum Stadtbild zu den Brach- und Ent-                                    unattraktiven Gestaltung genannt.
wicklungsflächen im Stadtteil abgegeben. Allgemein
wird vielfach Kritik an der zunehmenden Bebauung

12       Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH
Weitere Anregungen beziehen sich auf die Planung            2.2.2 Bürger*innenmeinung
und den Bau des Stromkonverters im Stadtteil.                         Anregungen der Bürger*innen aus der
Neben der Auswahl des Standorts wurde die feh-                        Beteiligung
lende Bürgerbeteiligung im Planungsprozess kriti-           Fragebogen
siert, weitere Hinweise dazu sind in Kapitel 2.2 zu
                                                            Die Grün- und Erholungsflächen im und am Rande
finden. Darüber hinaus ist eine gute Beleuchtung
                                                            des Stadtteils werden von den Teilnehmenden an
für den Geh- und Radweg entlang des Westrings
                                                            der Befragung positiv wahrgenommen.
erwünscht.

                                                            Im Rahmen der Frage nach Merkmalen, die den
2.2    Urbanes Grün
                                                            Stadtteil als Wohnstandort sowie für Nicht-Oste-
2.2.1 Expert*innenmeinung                                   rather attraktiv machen, zählt die Nähe zur Natur
          Anregungen der Expert*innen aus der               mit 19 % (515 von 2.658) bzw. 15 % der Angaben
          Beteiligung                                       (404 von 2.694) neben den mobilitätsbezogenen
                                                            Merkmalen zu den wichtigsten Anziehungspunkten
Zum Thema Urbanes Grün und Freiflächen wurden
                                                            (siehe Abbildung 3 und Abbildung 4).
die landwirtschaftlichen Felder genannt, die zum
Spazierengehen und Joggen einladen. Neun der 26
                                                            Den Rathauspark wünschen sich die Befragten mit
Expert*innen erläutern, dass der Spielplatz im Rat-
                                                            35 % der Stimmen (443 von 1.245) einerseits als Ort
hauspark bei Familien mit Kindern zwar sehr
                                                            zum Spielen und Sport machen, andererseits mit
beliebt, aber gerade deshalb oft überlastet ist. Sie-
                                                            30 % der Angaben (368 von 1.245) als Ort zum Erho-
ben Expert*innen fehlen Parks für Hundebesit-
                                                            len, für Ruhe und Natur. Lediglich 7 % der Stimmen
zer*innen, gastronomische Angebote innerhalb der
                                                            (81 von 1.245) möchten den Park in seinem jetzigen
Parkflächen sowie Begegnungsmöglichkeiten im
                                                            Zustand erhalten (siehe Abbildung 6).
Stadtteil.

                                                            Interaktive Karte
Es besteht der Wunsch nach Sicherung und Ausbau
der bestehenden Park- und Grünflächen sowie nach            In der interaktiven Karte wurden zum Themenbe-
dem Erhalt der landwirtschaftlichen Flächen außer-          reich „Grünflächen“ bzw. „Urbanes Grün“ über 200
halb des Siedlungsgebiets. Innerhalb der Grünflä-           Anregungen und Ideen eingebracht.
chen fehlt es den Expert*innen an Sitzgelegenhei-
ten, was vor allem für Senior*innen als problema-           An vielen Stellen werden eine stärkere Begrünung
tisch angesehen wird. Es wird außerdem vorge-               und eine Schaffung von Grünflächen gewünscht.
schlagen, Osterath und Bovert mit einem breiten             Darunter fallen insbesondere die Wünsche nach
Grünzug, der einen Fuß- und Radweg beinhaltet, zu           schattenspendenden Bäumen, beispielsweise auf
verbinden und Parkplatzflächen im Ortszentrum in            Spielplätzen oder im Ortszentrum, sowie einer na-
kleinere Grünflächen umzuwandeln.                           turnahen und tierfreundlichen Bepflanzung. Kon-
                                                            krete Standorte für mehr Begrünung sind unter
                                                            anderem der Ernst-Nüsse-Platz mit angrenzendem
                                                            Parkplatz und die Ostara Siedlung. Im Bereich der
                                                            Willicher Straße bzw. dem Westring wünschen sich
                                                            die Befragten eine Aufforstung.

Stadt Meerbusch – Dokumentation der Onlinebeteiligung zum IHKO Expert*innen und Bürger*innen                13
Einen räumlichen Schwerpunkt im Themenfeld             kam die Idee eines gastronomischen Angebots mit
„Urbanes Grün“ bildet der Rathauspark, der in den      Toilette auf. Dieser Aspekt steht allerdings den
Augen der Bürger*innen künftig umgestaltet wer-        bemängelten Lärmbelastungen entgegen.
den soll. Besonders positiv wurden unter anderem
die Ideen zur Vergrößerung des Parks um den Pfarr-     Weitere Ideen für Spielplätze sind unter anderem
garten, zum offeneren Zugang sowie der Errichtung      eine Umgestaltung des Spielplatzes Am Lindchen
vieler Sitzgelegenheiten bewertet. Ebenfalls viel      mit einem neuen Klettergerüst, ein Wasserspiel-
Zuspruch erhielten die Wünsche nach besonderen         platz am Bommeshöfer Weg sowie die Erneuerung
Aktionen wie Festen, Sportangeboten, Märkten           des Spielplatzes mit innovativen Spielgeräten in der
oder Vorstellungen, sowie der weitere Ausbau mit       Goethestraße. Ferner kamen der Wunsch nach
einer Schaukel und einem Sonnenschutz auf dem          einer Erweiterung des Grünstreifens am Westring
Spielplatz und an Sportgeräten. Im Gegensatz dazu      um einen Park mit Spielplatz und Holzparcours
wurde vielfach auf die starke Lärmbelästigung durch    sowie die Idee des Baus eines neuen Spielplatzes
Besucher*innen des Parks und die Sorge vor einer       am Standort der Eichendorff-Grundschule auf. Ganz
weiteren Zunahme im Zuge der Umgestaltung hin-         allgemein wurde zudem eine Spielplatzkarte vorge-
gewiesen. Diese Befürchtung wurde auch für ande-       schlagen, um auch die Nutzung weniger bekannter
re Grünflächen und Spielplätze geäußert.               Spielplätze im Stadtteil zu fördern.

Auch für das Grüne Band Ostara zeichnen sich eine      Neben den Spielplätzen wurden die Schmitz-Seen
Vielzahl von Wünschen und Anregungen ab. Diese         am Grünen Weg durch einige Anregungen kommen-
beziehen sich zum einen auf eine stärkere Begrü-       tiert. Während einerseits die sehr kontrovers be-
nung und eine Bepflanzung mit schattenspenden-         wertete Idee der öffentlichen Nutzung in Kombina-
den Bäumen; dazu werden Baumpatenschaften              tion mit einem gastronomischen Angebot aufkam,
vorgeschlagen. Darüber hinaus wird angeregt, an        kritisierte ein Großteil der Teilnehmenden die Ent-
dieser Stelle Spender für Hundekotbeutel aufzustel-    fernung des Zauns und forderte einen stärkeren
len. Zum anderen bilden die bisherige Nutzung          Schutz der Natur an dieser Stelle.
durch Jugendliche und der weitere Ausbau der
Spiel- und Sportanlage ein sehr kontroverses The-      Weiterhin gab es Hinweise bzgl. der Möblierung
ma. Obwohl viele Wünsche einen Ausbau der Flä-         sowie zu Sportangeboten in den Grünflächen; auch
che betreffen, beispielsweise durch einen Skate-       mehr Abfalleimer wurden gewünscht. Am Westring
Park oder einen weiteren Basketballplatze, wird die    bzw. am Krähenacker können sich einige Bürger*-
bisherige Nutzung und Lärmbelästigung von ande-        innen entlang der Laufstrecke zudem einen Bewe-
ren stark kritisiert.                                  gungspark aus Holz, am Kalverdonksweg eine Dirt-
                                                       Bike-Strecke sowie an der Straße Zum Nauenhof
Einen weiteren räumlichen Schwerpunkt bildet die       eine abgemessene Laufrunde vorstellen. Die Idee,
Grünfläche an der Insterburger Straße. Auch hier ist   an der Ladestraße eine Klettersportanlage zu errich-
eine Aufwertung in Kombination mit einer intensi-      ten, wurde hingegen kontrovers bewertet. Viele
veren Pflege gewünscht. Besonders positiv werden       Teilnehmende wünschen sich eine Hundewiese, für
die Verbesserung des Spiel- und des Bolzplatzes        die verschiedene Standorte vorgeschlagen wurden,
sowie die Idee eines Kletterparcours für jüngere       sowie eine bessere Ausstattung des Stadtteils mit
und ältere Kinder wahrgenommen. Darüber hinaus         Spendern für Hundekotbeutel.

14    Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH
Abbildung 11: Einträge in der interaktiven Karte zum Thema „Urbanes Grün“

Quelle: https://www.open-werkstadt.de/projekte/meerbusch/weiteres_karte_ergebnis.php

2.3    Erreichbarkeit                                       Um die Parkplatzsituation im Ortszentrum, insbe-
2.3.1 Expert*innenmeinung                                   sondere in der Meerbuscher Straße und im Bom-
                                                            meshöfer Weg, zu verbessern, haben einige Ex-
          Anregungen der Expert*innen aus der
          Beteiligung                                       pert*innen vorgeschlagen, Angebote im Bereich
                                                            Car-Sharing und P+R sowie den ÖPNV auszubauen.
Die Erreichbarkeit und Anbindung Osteraths mit              Oft angesprochen wird hier eine Verbesserung der
dem MIV wird von 14 der 27 Expert*innen als Stär-           Wegführung zwischen Bovert und Osterath. Sieben
ke Osteraths gesehen. Durch die gute verkehrliche           der 26 Expert*innen hegen den Wunsch nach einem
Anbindung über A 57, A 44 und B 9 an die nahe               autofreien Ortszentrum und Anliegerstraßen in den
gelegenen Großstädte hat sich Meerbusch-Osterath            Quartieren.
laut Expert*innen in den letzten zehn Jahren zu
einer Pendlerstadt entwickelt. Durch den vermehr-           Die Expert*innen bewerten die Fußwege im Ortsze-
ten Zuzug hat auch das Verkehrsaufkommen immer              ntrum sowie die Anbindung der Wohnbereiche an
weiter zugenommen. Die Expert*innen erwarten,               das Ortszentrum für Fußgänger*innen im Allgemei-
dass dies auch künftig weiter zunehmen wird. Vor            nen als gut. Für Senior*innen ist der Weg allerdings
dem Hintergrund der bestehenden Verkehrsinfra-              aufgrund von fehlenden Sitzmöglichkeiten und
struktur wird diese Entwicklung kritisch gesehen, da        mangelnder Barrierefreiheit der Bürgersteige eine
die Hauptverkehrsachsen im Stadtteil bereits heute          Herausforderung.
stark ausgelastet sind. Insbesondere die Bahn-
schranken im Ortsteil werden als problematisch              Die Infrastruktur für den Radverkehr hat sich laut
angesehen, da sie zu langen Wartezeiten führen              fünf von 27 Expert*innen in den letzten zehn Jahren
und somit Staus verursachen.                                verbessert, wodurch die Fahrradnutzung in Oste-

Stadt Meerbusch – Dokumentation der Onlinebeteiligung zum IHKO Expert*innen und Bürger*innen                 15
rath insgesamt zugenommen hat. Ergänzend dazu           gut zu erreichen“ wurde ebenfalls unterschiedlich
besteht bei den Expert*innen der Wunsch nach            bewertet, wobei mit 48 % die positiven Bewertun-
einem Radschnellweg nach Düsseldorf sowie Leih-         gen gegenüber den negativen mit 40 % leicht über-
fahrrädern am Bahnhof. Insbesondere am Bahnhof          wogen.
mangelt es an sicheren Abstellmöglichkeiten für
Fahrräder. Einen breiteren Radweg zwischen Bovert       Neben der Orientierung und Erreichbarkeit für den
und Büderich fordern drei von 27 Expert*innen, da       Fuß- und Radverkehr wird die Situation für den MIV
es für Radfahrende auf dieser Strecke viele nicht       als eher positiv bewertet. Dies verdeutlichen zum
einsehbare Stellen im Straßenverkehr gibt. Die          einen die Aussagen „Das Ortszentrum ist mit dem
Meerbuscher Straße wird wegen der Parksituation         Pkw gut zu erreichen“ sowie „Das Angebot an Park-
als gefährlich für Radfahrende eingeschätzt. Auch       plätzen im Ortszentrum ist gut“, die jeweils mit
die geplante Unterführung wird von den Expert*-         rund 65 % positiven und 30 % negativen Antworten
innen aufgrund von zwei 90-Grad-Abbiegungen, die        versehen wurden. Zum anderen macht sowohl bei
für Radfahrende äußerst gefährlich sind, kritisch       den Merkmalen, die den Stadtteil als Wohnstandort
betrachtet. Die Vertretung des BUND hat als Alter-      als auch für Nicht-Osterather attraktiv machen, die
native eine Brücke vorgeschlagen.                       Anbindung für den MIV mit 17 % der Stimmen (463
                                                        von 2.658) bzw. 16 % der Stimmen (438 von 2.694)
Die Anbindung und Erreichbarkeit Osteraths für den      jeweils die drittwichtigste Eigenschaft im Rahmen
ÖPNV bewerten die Expert*innen tendenziell als          der Mehrfachnennungen aus (siehe Abbildung 3
gut, mit Ausnahme der geringen Taktung des RE 7         und Abbildung 4).
nach Düsseldorf und Krefeld. Dennoch wird die
Anbindung des ÖPNV nach Düsseldorf, Krefeld und         Die Anbindung und Erreichbarkeit Osteraths für den
Neuss von 13 von 27 Expert*innen als eine der           ÖPNV erhielt sehr gute Bewertungen. Bei der Aus-
wichtigsten Stärken Osteraths genannt. Auch der         sage „Das Ortszentrum ist mit dem ÖPNV gut zu
Bahnhof der Deutschen Bahn ist gut an das Ortszen-      erreichen“ übertrafen die positiven Rückmeldungen
trum angebunden; allerdings besteht eine eher           mit 65 % der Nennungen die der negativen mit
schlechte Verbindung in die Wohnsiedlungsberei-         knapp 30 % deutlich. Im Rahmen der Fragen nach
che von Bovert. Die K-Bahn-Linie ist laut den Ex-       den Merkmalen, die den Stadtteil als Wohnstandort
pert*innen gut mit dem Busverkehr und dem Fahr-         und für Auswärtige attraktiv machen, nehmen die
rad zu erreichen, allerdings für den Fußverkehr zu      gute Anbindung an den ÖPNV sowie die Anbindung
sehr am Rand des Stadtteils gelegen.                    an den regionalen Bahnverkehr mit 17 % bis 20 %
                                                        der Nennungen (539 von 2.658, 468 und 515 von
2.3.2 Bürger*innenmeinung                               2.694) jeweils die wichtigsten Eigenschaften im
           Anregungen der Bürger*innen aus der          Rahmen der Mehrfachantworten ein (siehe Abbil-
           Beteiligung                                  dung 3 und Abbildung 4).
Fragebogen
                                                        Der neuen Bahnunterführung stehen die befragten
Die Bewertung der Orientierung für Fußgän-
                                                        Bürger*innen mehrheitlich positiv gegenüber. Die
ger*innen im Ortszentrum zeichnet insgesamt ein
                                                        Aussage „Die neue Bahnunterführung wird die Mo-
kontroverses Bild. 55 % der Befragten stimmten der
                                                        bilität im Stadtteil verbessern“ traf insgesamt für
Aussage „Im Ortszentrum ist die Orientierung für
                                                        83 % der Befragten voll bzw. teilweise und lediglich
Fußgänger*innen gut“ voll bzw. teilweise zu; für
                                                        für 13 % eher nicht bzw. gar nicht zu.
41 % traf diese Aussage eher nicht bzw. gar nicht zu.
Die Aussage „Das Ortszentrum ist mit dem Fahrrad

16     Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH
Interaktive Karte                                                               Bommeshöfer Weg auf der Höhe der Görresstraße
In der interaktiven Karte zählt die Kategorie „Mobi-                            einen Zebrastreifen zu installieren sowie auf der
lität“ mit knapp 200 Anmerkungen zu den am                                      Strümper Straße auf der Höhe das Kalverdonkswegs
stärksten genutzten. Dabei lassen sich sowohl the-                              einen Fahrradweg einzurichten.
matische als auch räumliche Schwerpunkte ausma-
chen.                                                                           Weitere Hinweise bezogen sich unter anderem auf
                                                                                die Installation von Pollern zum Schutz von Fußgän-
Ein wichtiges Themenfeld bildet die Verbesserung                                gern an der Ecke Hochstraße/Bommershöfer Weg/
der Fußgängerfreundlichkeit im Stadtteil. Besonders                             Theodor-Heuss-Straße, die Verbreiterung des Geh-
viel Zustimmung erhielten die Ideen, an der Krefel-                             wegs am Winklerweg auf der Höhe des Kreisver-
der Straße auf der Höhe der Kita eine Absperrung                                kehrs sowie die Schaffung einer barrierefreien Que-
zwischen Gehweg und Straße zu aufzustellen, am                                  rungshilfe auf der Strümper Straße auf der Höhe der
                                                                                Straße An der Rheinbahn.

Abbildung 12: Bewertungen der Aussagen zum Thema Erreichbarkeit (in %) (n1 = 671, n2 = 655, n3 = 655, n4 =
661, n5 = 655, n6 = 655)
                                                                              trifft voll zu               trifft teilweise zu          trifft eher nicht zu
                                                                              trifft gar nicht zu          keine Angabe

     Die neue Bahnunterführung wird die Mobilität im Stadtteil verbessern.                     54%                               29%            8% 5%

                      Das Ortszentrum ist mit dem ÖPNV gut zu erreichen.           25%                          41%                     24%          5%

                        Das Ortszentrum ist mit dem Pkw gut zu erreichen.         23%                       42%                        22%          9%

                       Das Angebot an Parkplätzen im Ortszentrum ist gut.         23%                      41%                     20%             10% 6%

                    Das Ortszentrum ist mit dem Fahrrad gut zu erreichen.      16%                  32%                     30%              10%     12%

                    Im Ortszentrum ist die Orientierung für Fußgänger gut.    15%                    40%                          31%              10%

                                                                         0%              20%              40%            60%             80%              100%

                                                                                     überwiegend positive               überwiegend negative oder
                                                                                         Beurteilung                        keine Beurteilung

Daneben wurde die Gestaltung der Fußgängerun-                                   beidseitigen Radwegs entlang der Meerbuscher
terführung an der Strümper Straße kritisiert; allge-                            Straße, wobei auch eine Verbesserung der Situation
mein wurde eine attraktivere Gestaltung der Unter-                              für Radfahrende am Bommershöfer Weg und in der
führungen gefordert. Vor dem Hintergrund der                                    Strümper Straße auf der Höhe des Kalverdonkswe-
Neukonzipierung der Bahnquerung wird die Unter-                                 ges gewünscht wurde. Ferner wurde der Idee einer
führung künftig vollständig verändert. Weiterge-                                direkteren Wegeführung für Radfahrende zur U-
hend wurde vorgeschlagen, das Rad- und Fußwege-                                 Bahn-Haltestelle Kamper Weg vom Wienenweg aus
netz entlang des Westrings auszubauen.                                          kommend stark zugestimmt. Weitere Hinweise
                                                                                beziehen sich auf die Verbreiterung des Radwegs
Neben der Fußgängerfreundlichkeit spielt die At-                                Richtung Büderich, die Erweiterung des Radwegs
traktivierung des Stadtteils für den Fahrradverkehr                             entlang der K-Bahn-Linie in beide Richtungen sowie
eine bedeutende Rolle. Allgemein zeichnet sich                                  eine Beschilderung des Radrundwegs am Strucks-
dabei der Wunsch nach einem Ausbau der Fahr-                                    lindenweg. Kritisiert wurde dagegen die Verdrän-
radwege und der Abstellmöglichkeiten ab. Beson-                                 gung des bestehenden Radwegenetzes durch den
ders viel Zustimmung erhielten die Ideen eines                                  Bau des Konverters.

Stadt Meerbusch – Dokumentation der Onlinebeteiligung zum IHKO Expert*innen und Bürger*innen                                                                   17
Fahrradabstellmöglichkeiten werden unter ande-       das Musikerviertel sowie die Willicher Straße in
rem am Bolzplatz am Krähenacker, in der Tonstra-     Richtung Meerbuscher Straße. Daneben kam der
ße, am Grünen Band Ostara sowie im Bereich zwi-      Wunsch auf, an Straßen wie dem Wienenweg und
schen der Werkstraße und der Tonstraße vorge-        der Kaarster Straße die Einhaltung der Tempo-30-
schlagen, wobei die letzten beiden Standorte für     Zone zu überprüfen und den Rudolf-Lensing-Ring als
Abstellmöglichketen kontrovers gesehen werden.       verkehrsberuhigte Zone auszuweisen, wobei letzte-
Daneben wurde auf die unattraktive Gestaltung der    res kontrovers bewertet wurde.
Abstellanlagen am Bommershöfer Weg/Rewe hin-
gewiesen, dem stark zugestimmt wurde.                Daneben wurden viele Hinweise bezüglich des Par-
                                                     kens im Stadtteil gegeben, die unter anderem das
Bezüglich des ÖPNV wird für die K-Bahn-Linien U 74   Bahnhofsumfeld betreffen. Hier wurde zum einen
und U 76 vielfach eine Taktverkürzung und eine       auf eine unattraktive Gestaltung des P & R-Park-
Verlängerung der Anbindung bis zur Haltestelle       platzes hingewiesen; zum anderen wurde der Bau
Görgesheide am Abend und in der Nacht ge-            eines Parkhauses am Kreisverkehr Bahnhofsweg
wünscht. Zudem erhielten die Ideen der Einrichtung   vorgeschlagen. Kontrovers bewertet wurde dage-
einer Busverbindung nach Kaarst sowie der Takt-      gen die Errichtung einer Gewerbefläche mit Park-
verkürzung des RE 7 viel Zustimmung. Eine weitere    möglichkeiten in der Ladestraße. Zudem wurde
Anregung bezieht sich unter anderem auf die Um-      unter anderem auf einen Mangel an Stellplätzen im
gestaltung des Bahnhofsumfelds und die Zuwegung      nördlichen Teil der Kaarster Straße sowie im Bereich
zu den Gleisen, was aufgrund der bereits in Umset-   der neuen Kita in der Krefelder Straße aufmerksam
zung befindlichen Bahnunterführung in Bearbeitung    gemacht. Neben viel Zustimmung erhielt letzteres
ist.                                                 auch einige Gegenstimmen. Weitere Anregungen in
                                                     der interaktiven Karte betreffen bestimmte Kreu-
Neben den Anregungen zum nichtmotorisierten          zungen in Osterath. Auf gefährliche Verkehrssitua-
Individualverkehr (NMIV) und ÖPNV stellt insbe-      tionen wurde beispielsweise an der Kreuzung Hoch-
sondere der MIV bzw. der Kfz-Verkehr ein wichtiges   straße, Willicher Straße, Kaarster Straße und Meer-
Thema im Themenbereich „Erreichbarkeit“ dar. Ein     buscher Straße sowie an der Kreuzung zwischen der
wichtiger Kritikpunkt sind dabei die hohen Ver-      Meerbuscher Straße und dem Ingerweg hingewie-
kehrsbelastungen in Osterath. Zu den Schwerpunk-     sen, wobei für letzteren Standort die Idee eines
ten zählen neben dem Kalverdonksweg und den          Stoppschilds oder einer Ampel zwiespältig aufge-
angrenzenden Wegen auch vom Kfz-Verkehr befrei-      nommen wurde. Eine weitere Idee betrifft die Kreu-
te Straßen und Wege wie der Fußgängerweg östlich     zung Krefelder Straße/Westring, an der aus Oster-
des Westrings und der Fußgängerzone im Ortszent-     ath kommend ein grüner Linksabbiegepfeil vorge-
rum. Auch die Sorge der steigenden Verkehrsbelas-    schlagen wurde. Ferner äußerten die Teilnehmen-
tung im Zuge der weiteren Bebauung Osteraths         den den Wunsch nach einer automatischen Grün-
erfuhr große Zustimmung, wobei hier speziell auf     schaltung für Fußgänger*innen und Radfahrende an
den Wienenweg hingewiesen wurde.                     der Ampel Meerbuscher Straße/Höhe A 57. Die
                                                     Errichtung eines Kreisverkehrs ist in den Augen
Darüber hinaus wurde auf zu hohe Kfz-Geschwin-       vieler zudem an der Krefelder Straße und dem
digkeiten und den Wunsch nach Verkehrsberuhi-        Mollsweg sowie der Meerbuscher Straße und dem
gung an bestimmten Straßenabschnitten hingewie-      Winklerweg sinnvoll, um den Verkehrsfluss flüssiger
sen. Zu den Standorten zählen unter anderem die      zu gestalten.
Insterburger Straße, die Matthias-Grathes-Straße,

18    Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH
Einen ganz zentralen räumlichen Schwerpunkt bil-            Weitere Hinweise in diesem Themenfeld betreffen
det im Themenfeld „Erreichbarkeit“ die Meerbu-              die Schranke auf dem Bommeshöfer Weg, deren
scher Straße. Neben den bereits erwähnten Anre-             Notwendigkeit sehr kontrovers diskutiert wurde,
gungen wurde beispielsweise mit vielen Stimmen              sowie die fehlende Beschilderung an der Unterfüh-
auf häufige Parkkonflikte in Höhe der Post hinge-           rung am Hohlenweg. Auch gab es Hinweise zu einer
wiesen. Daneben wurde die Einrichtung einer Fuß-            für die Verkehrsteilnehmenden gefährlichen Be-
gängerzone kontrovers diskutiert und auf den Be-            schilderung auf der Krefelder Straße in Höhe des
darf von Radwegen und barrierefreien Querungs-              Westrings. Darüber hinaus wurden unter anderem
möglichkeiten aufmerksam gemacht. Zudem befin-              die Entfernung der Poller am Pullerweg Richtung
det sich an der Kreuzung zur Schuhmannstraße eine           Kaarster Straße, die Errichtung eines Carsharing-
sichtbehindernde Bepflanzung.                               Angebots am Bahnhof sowie die Fahrbahnerneue-
                                                            rung Am Sportplatz vorgeschlagen.
Abbildung 13: Einträge in der interaktiven Karte zum Thema „Erreichbarkeit“

Quelle: https://www.open-werkstadt.de/projekte/meerbusch/weiteres_karte_ergebnis.php

Stadt Meerbusch – Dokumentation der Onlinebeteiligung zum IHKO Expert*innen und Bürger*innen              19
2.5   Einzelhandel, Dienstleistung, Gastronomie      2.5.2 Bürgermeinung
      und Gewerbe
                                                              Anregungen der Bürger*innen aus der
2.5.1 Expert*innenmeinung                                     Beteiligung
          Anregungen der Expert*innen aus der        Fragebogen
          Beteiligung
                                                     Das Angebot in den Bereichen Einzelhandel, Dienst-
Viele Expert*innen beschreiben die Entwicklung von   leistung und Gastronomie nehmen die Bür-
Einzelhandel, Dienstleistung und Gastronomie in      ger*innen im Allgemeinen als recht positiv wahr,
den letzten Jahren als negativ. Insbesondere im      wobei auch einzelne Schwachstellen und Verbesse-
Ortszentrum wird zunehmend Leerstand und ein         rungspotenziale aufgezeigt werden.
weniger vielfältiges Angebot an Einzelhandel und
Gastronomie wahrgenommen. Negativ bewertet           Im Rahmen der Faktoren, die den Stadtteil als
wird die Nutzung von 1A-Lagen durch Fehlbelegun-     Wohnstandort attraktiv machen, nehmen die Ein-
gen, wie z. B. eine Kita. Edeka und Aldi in Bovert   kaufsmöglichkeiten mit 11 % der Stimmen (282 von
werden von 14 Expert*innen als Konkurrenz zum        2.658) sowie das gastronomische Angebot mit 10 %
Lebensmitteleinzelhandel im Ortszentrum wahrge-      (269 von 2.658) eine durchaus relevante Rolle im
nommen. Auch die teilweise sehr unterschiedlichen    oberen Mittelfeld der Nennungen ein (siehe Abbil-
Öffnungszeiten der Geschäfte und Gastronomiebe-      dung 3). Eine etwas geringere Relevanz weisen die
triebe im Ortszentrum sehen einige Expert*innen      beiden Merkmale bei der Frage nach den Eigen-
als Problem an.                                      schaften auf, die den Stadtteil für Nicht-Osterather
                                                     attraktiv machen. Hier erhielten die guten Versor-
Allerdings bewerten vier von 27 Expert*innen das     gungsangebote und das gastronomische Angebot
Angebot des Einzelhandels, der Dienstleistungen      jeweils 9 % der abgegebenen Stimmen (237 und
sowie der Gastronomie als gut bis ausreichend,       234 von 2.694) (siehe Abbildung 4).
insbesondere wenn es um den täglichen Bedarf und
die Grundversorgung der Bewohnerschaft geht. Die     Eine weitere Frage bezog sich auf die Versorgungs-
Gesundheitsversorgung in Osterath wird ebenfalls     situation der beiden Stadtteilhälften. Der Aussage
als gut bis ausreichend bewertet. Acht von 26 Ex-    „Ich werde mich (auch) künftig in beiden Stadtteil-
pert*innen geben an, dass es zwar eine ausreichen-   hälften aufhalten/versorgen“ stimmten insgesamt
de Zahl an Angeboten der Allgemeinmedizin, Kin-      81 % voll bzw. teilweise und 14 % eher nicht bzw.
der- und Zahnmedizin sowie Orthopädie, Physiothe-    gar nicht zu.
rapie und Apotheken gibt, jedoch mangelt es nach
Meinung von vier Expert*innen an fachmedizini-       In einem weiteren Fragenblock wurde die Zufrie-
schen Angeboten wie Augenheilkunde, HNO sowie        denheit mit dem Ortszentrum erfragt. Am besten
Gynäkologie und Urologie.                            wurden hier die drei Aussagen „Im Ortszentrum
                                                     sind die Ladenöffnungszeiten gut“, „Ich gehe gerne
                                                     im Ortszentrum an der Hochstraße und Meerbu-
                                                     scher Straße einkaufen“ sowie „Neben dem Handel
                                                     gibt es weitere attraktive Angebote für mich (z. B.
                                                     Gastronomie, Veranstaltungen, Markt)“ bewertet.
                                                     Jeweils 56 % bis 60 % der Rückmeldungen waren
                                                     positiv, 36 % bis 42 % fielen negativ aus.

20    Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH
Abbildung 14: Bewertungen der Aussagen zum Thema Einzelhandel, Dienstleistung und Gastronomie (in %)
(n1 = 671, n2 = 655, n3 = 661, n4 = 661, n5 = 655, n6 = 655, n7 = 655)
                                                                                             trifft voll zu                trifft teilweise zu           trifft eher nicht zu
                                                                                             trifft gar nicht zu           keine Angabe

            Ich werde mich (auch) künftig in beiden Stadtteilhälften aufhalten/versorgen.                     49%                                32%               9% 5% 5%

                                       Im Ortszentrum sind die Ladenöffnungszeiten gut.          24%                      35%                          29%               7% 5%

    Ich gehe gerne im Ortszentrum an der Hochstraße und Meerbuscher Straße einkaufen.            23%                       37%                         26%               11% 3%

          Es gibt weitere attraktive Angebote (z.B. Gastronomie, Veranstaltungen, Markt).      15%                   41%                               33%                9% 2%

                           Im Ortszentrum ist die Gestaltung der Geschäfte ansprechend.      14%                   32%                     30%                 17%         8%

                                 Im Ortszentrum herrscht eine gute Einkaufsatmosphäre.       13%                    38%                          29%               11%     9%

                                      Im Ortszentrum ist das Verkaufs-Angebot vielfältig. 5%         22%                        46%                           18%          9%

                                                                                        0%               20%              40%             60%                80%            100%

                                                                                                     überwiegend positive               überwiegend negative oder
                                                                                                         Beurteilung                        keine Beurteilung

Ein diverses Bild ergibt sich bezüglich der Gestal-                                     den Bereichen Bekleidung und Schuhe, Kinderbe-
tung der Geschäfte und der Einkaufsatmosphäre im                                        kleidung sowie Dekoration und Geschenkartikel,
Ortszentrum. Der ansprechenden Gestaltung der                                           also den klassischen Innenstadt-Shopping-Sorti-
Geschäfte stimmten die Befragten mit jeweils 46 %                                       menten. Ebenfalls werden Bäckereien, Metzgereien
und 47 % zu gleichen Teilen voll bzw. teilweise zu                                      sowie ein Weltladen vermisst, was auf den Wunsch
sowie eher nicht zu bzw. gar nicht zu. Die gute Ein-                                    höherwertiger Produkte in diesen Angebotsberei-
kaufsatmosphäre erhielt dagegen 51 % positive und                                       chen hinweist. Bezüglich des gastronomischen An-
40 % negative Bewertungen. Die schlechteste Be-                                         gebots im Ortszentrum werden insbesondere Wün-
wertung in der Kategorie Einzelhandel, Dienstleis-                                      sche nach einer größeren Vielfalt an Restaurants
tung und Gastronomie erhielt die Angebotsvielfalt                                       und Cafés, einer deutlich stärkeren Ausprägung der
mit der Aussage „Im Ortszentrum ist das Verkaufs-                                       Außengastronomie sowie einem Angebot für Ju-
Angebot vielfältig“. Dieser stimmten 27 % der Teil-                                     gendliche deutlich. Die das gastronomische Ange-
nehmenden voll bzw. teilweise zu und 64 % eher                                          bot betreffenden Anregungen erhielten besonders
nicht bzw. gar nicht zu.                                                                viele Pro-Stimmen. Kritisiert wurden dagegen viel-
                                                                                        fach die Leerstände sowie die kurzen Ladenöff-
Die angedeuteten Schwachstellen werden auch bei                                         nungszeiten der Einzelhändler und Dienstleister. Die
der Frage nach den Wünschen für das Ortszentrum                                         Umnutzung von Einzelhandelsflächen zu Wohnun-
deutlich. Mit 19 % der Nennungen die meisten                                            gen oder für Dienstleister wird hingegen sehr kont-
Stimmen (413 von 2.152) erhielt der Wunsch nach                                         rovers gesehen. Neben einigen Befürwortern klagen
Einzelhandel, wobei der Ausbau der Gastronomie                                          viele Teilnehmende über diese Entwicklung.
mit 15 % der Nennungen (318 von 2.152) ebenfalls
von Relevanz ist (siehe Abbildung 5).                                                   Eine weitere Idee der Teilnehmenden ist die Schaf-
                                                                                        fung eines Wohn- und Geschäftshauses an der
Interaktive Karte                                                                       Kreuzung Kaarster Straße/Meerbuscher Straße
Die Teilnehmenden wünschen sich neben einer                                             angrenzend an den Ernst-Nüsse-Platz. Der Wunsch
stärkeren räumlichen Konzentration der Geschäfte                                        nach autofreien Wochenenden in der Meerbuscher
auch ein vielfältigeres Einzelhandels- und Gastro-                                      Straße wurde kontrovers gesehen. Insgesamt wur-
nomieangebot. Geschäfte fehlen beispielsweise in                                        den aber mehr Aktionen und Feste für das Ortszent-
                                                                                        rum gefordert.

Stadt Meerbusch – Dokumentation der Onlinebeteiligung zum IHKO Expert*innen und Bürger*innen                                                                                     21
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