Stadt Meerbusch Dokumentation der Onlinebeteiligung zum IHKO Expert*innen und Bürger*innen
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Isabel Maniura, M. A. Sozialwissenschaften Sina Vielberg, M. Sc. Stadt- und Regionalplanung Annika Herberg, B. Sc. Angewandte Geographie Michelle Ben Dhaffeur, Cand. B. Sc. Geographie Köln, August 2020 Geschäftsführende Stadt- und Regionalplanung Gesellschafter: Dr. Jansen GmbH Dipl.-Geogr. Ursula Mölders Neumarkt 49 Stadt- und Regionalplanerin SRL 50667 Köln Dipl.-Ing. Dominik Geyer Stadtplaner AK NW, Bauassessor Fon 0221 94072-0 Stadt- und Regionalplaner SRL Fax 0221 94072-18 Gesellschafter/Seniorpartner: info@stadtplanung-dr-jansen.de Dr. Paul G. Jansen www.stadtplanung-dr-jansen.de
Inhaltsverzeichnis 1 Beteiligungsformate 1 1.1 Expertenbefragung 1 1.2 Online-Beteiligung 2 1.2.1 Fragebogen 2 1.2.2 Interaktive Karte 7 2 Auswertung der Beteiligungsformate 11 2.1 Stadtstruktur, Baustruktur und Stadtbild 11 2.1.1 Expert*innenmeinung 11 2.1.2 Bürger*innenmeinung 11 2.2 Urbanes Grün 13 2.2.1 Expert*innenmeinung 13 2.2.2 Bürger*innenmeinung 13 2.3 Erreichbarkeit 15 2.3.1 Expert*innenmeinung 15 2.3.2 Bürger*innenmeinung 16 2.5 Einzelhandel, Dienstleistung, Gastronomie und Gewerbe 20 2.5.1 Expert*innenmeinung 20 2.5.2 Bürgermeinung 20 2.6 Wohnen und Leben 23 2.6.1 Expert*innenmeinung 23 2.6.2 Bürger*innenmeinung 23 2.7 Tourismus, Freizeit und Kultur 25 2.7.1 Expert*innenmeinung 25 2.7.2 Bürger*innenmeinung 25 2.8 Bildung und Soziales 27 2.8.1 Expert*innenmeinung 27 2.8.2 Bürger*innenmeinung 27 3 Fazit 33 Stadt Meerbusch – Dokumentation der Onlinebeteiligung zum IHKO Expert*innen und Bürger*innen
In dem nachfolgenden Text verwenden wir eine geschlechtsneutrale Sprache. Bei der konkreten Ansprache von Personen werden sowohl die weiblichen als auch die männlichen Personen genannt, z. B. „Bewohnerinnen und Bewohner“. Sollte aus Versehen oder aus Gründen der besseren Lesbarkeit an einigen Stellen nur die männli- che Form, z. B. „Akteure“ gewählt sein, meinen wir aber immer auch die weiblichen Personen, nämlich die Akteurinnen. Selbstverständlich sind für uns immer Männer und Frauen gleichzeitig, gleichgestellt und chan- cengleich angesprochen. Dieses Gutachten unterliegt dem Urheberrecht. Vervielfältigungen, Weitergabe oder Veröffentlichung des Gutachtens in Teilen oder als Ganzes sind nur nach vorheriger Genehmigung und unter Angabe der Quelle erlaubt, soweit mit dem Auftraggeber nichts anderes vereinbart ist. Alle Fotografien, Pläne und Skizzen, die nicht gesondert gekennzeichnet sind: © Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH
1 Beteiligungsformate ken, Kinderbetreuung, Bibliotheken, Brauchtums- vereine, Feuerwehr sowie Fördervereine, Kirchen- 1.1 Expertenbefragung gemeinden und Wohnungsgesellschaften vertreten. Zur Bestandsaufnahme der für das IHKO relevanten Keine Rückmeldung gab es hingegen von Kulturein- Themenbereiche konnten ausgewählte Expert*- richtungen, Musikvereinen und Seniorenvertretun- innen im Mai 2020 an einer Online-Befragung teil- gen, von Ärzt*innen, Stiftungen, Verkehrsunter- nehmen. Der aus offenen Fragen bestehende nehmen, Apotheken, Handwerker*innen, der mehrgliedrige Fragebogen setzte sich aus einem Landwirtschaft sowie dem Einzelhandel und der allgemeinen Teil zur bisherigen und künftig ge- Gastronomie. Vertretende der Umweltschutzorga- wünschten Entwicklung Osteraths sowie einem nisation BUND wandten sich im Nachgang der Be- themenspezifischen Teil zusammen. Letzterer glie- fragung an das Projektteam, um noch an der Befra- derte sich in folgende vier Unterkategorien: gung teilnehmen zu dürfen. Nach Bestätigung durch die Stadt Meerbusch erfolgte die Teilnahme des Handlungsbedarfe Soziale Infrastruktur: Was BUND in Abweichung zu den übrigen Teilnehmer*- braucht der Stadtteil für welche Zielgruppe? innen schriftlich per E-Mail. Die Ergebnisse wurden Neue Mobilität – Ohne Auto im Stadtteil: Was im Anschluss zusammengefasst. Generell ist darauf muss für den Umstieg getan werden? hinzuweisen, dass die Aussagen der verschiedenen Entwicklung des Ortszentrums: Welche Schrit- Expert*innen oft kontrovers ausgefallen sind. te sind für eine Zukunftssicherung des Orts- zentrums zu gehen? Wohnen und Leben in Osterath: Was muss getan werden, damit Alt und Neu gut zusam- menleben und zusammenwachsen? Die Teilnehmenden hatte die Möglichkeit, die Fra- gen nach eigenem Ermessen sowohl ausformuliert als auch in Stichpunkten zu beantworten. Darüber hinaus konnte je nach Kenntnis und Interesse ent- weder nur auf einzelne Themenbereiche eingegan- gen oder auch der gesamte Fragebogen ausgefüllt werden. Die zu der Befragung eingeladenen 94 Personen wurden im Vorhinein durch die Stadt Meerbusch ausgewählt und setzten sich aus verschiedenen ortsansässigen bzw. ortskundigen Organisationen, Institutionen und Unternehmen zusammen. Mit einer Rücklaufquote von knapp 30 % (26 Teilneh- mende) brachten insgesamt vier Mitglieder von Interessensvertretungen und drei von sozialen Ver- einen ihre Einschätzungen und Ideen ein. Daneben nahmen jeweils zwei Vertreter*innen von Kinderta- gesstätten, Pflegeheimen bzw. -diensten, Schulen und Sportvereinen an der Befragung teil. Jeweils eine Vertretung war zudem aus den Bereichen Ban- Stadt Meerbusch – Dokumentation der Onlinebeteiligung zum IHKO Expert*innen und Bürger*innen 1
1.2 Online-Beteiligung 1.2.1 Fragebogen Um Erkenntnisse über die aktuelle Bewertung des Konzeptionierung des Fragebogens Stadtteils zu erlangen sowie Wünsche und Anre- Der aus 30 Fragen bestehende standardisierte Fra- gungen zu dessen künftiger Entwicklung zu erfah- gebogen umfasste unterschiedliche Themenfelder. ren, wurden die Bewohner*innen Osteraths zu Diese reichten von der allgemeinen Zufriedenheit einer Online-Beteiligung eingeladen. Diese war mit den Rahmenbedingungen im Stadtteil über die unter www.osterath-onlinebeteiligung.de aufzuru- Bewertung verschiedener Angebote und Infrastruk- fen und setzte sich aus einem Fragebogen und einer turen für verschiedene Zielgruppen bis hin zur interaktiven Karte zusammen. Die Stadt Meerbusch Wahrnehmung der geplanten Wohnungsbauent- hat die Onlinebefragung aktiv in der Presse sowie wicklung. Zudem wurde die Zufriedenheit mit dem mit Plakaten im Stadtteil beworben. Ortszentrum, der Versorgungsinfrastruktur sowie der verkehrlichen Situation abgefragt. Den letzten Abschnitt bildeten Fragen zu den Stärken und Vor- teilen des Stadtteils, zu allgemeinen Wünschen sowie zur Zukunft des Rathausparks. Die Online- Beteiligung erfolgte im Zeitraum vom 25.05.2020 bis 12.06.2020. 2 Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH
Abbildung 1: Ausschnitt des standardisierten Fragebogens im Rahmen der Online-Beteiligung Quelle: http://www.osterath-onlinebeteiligung.de Teilnehmerstruktur des Online-Fragebogens jeweils weniger als 10 % in den Klassen der unter An der Beantwortung des Fragebogens nahmen 20-Jährigen, der 20- bis 29-Jährigen und der über insgesamt 680 Personen teil, wobei vereinzelte 65-Jährigen. Mit gut 55 % übertrafen die weiblichen Fragen ausgelassen oder mehrfach beantwortet Teilnehmenden die männlichen, die knapp 40 % wurden. Da es sich um vereinzelte Fälle handelt, die erreichten. 0,4 % der Befragten gaben divers als aufgrund des Teilnahmeumfangs insgesamt keine Geschlecht an. Da die Angaben zu Alter und Ge- wesentlichen Veränderungen an den Aussagen schlecht auf freiwilliger Basis erfolgten, ergeben sie verursachen, können diese statistisch vernachlässigt in Summe nicht 100 % aller Teilnehmer*innen. werden. Unter den Teilnehmenden dominierte die Alters- klasse der 30- bis 49-Jährigen mit knapp 45 % aller Beteiligten. Gut 30 % der Befragten waren in der Altersklasse der 50- bis 65-Jährigen vertreten und Stadt Meerbusch – Dokumentation der Onlinebeteiligung zum IHKO Expert*innen und Bürger*innen 3
Wesentliche Ergebnisse des Online-Fragebogens Abbildung 2: Altersstruktur der Teilnehmenden an der Beantwortung des Fragebogens (in %; n = 680) Die folgenden Diagramme stellen die Auswertungs- 50 ergebnisse des Fragebogens dar. Diese werden in 45 45 40 Kapitel 2 verschiedenen Kategorien zugeordnet und 35 erläutert. Neben reinen Abstimmungsfragen zu 30 31 attraktiven Merkmalen Osteraths sowie Wünschen 25 20 für die Zukunft konnten die Teilnehmenden ver- 15 schiedene Aussagen zu ihrem Wohnort bewerten. 10 9 5 8 0 3 unter 20 Jahre 20 bis 29 Jahre 30 bis 49 Jahre 50 bis 65 Jahre über 65 Jahre Abbildung 3 zeigt die Verteilung der Antworten auf die Frage „Was macht Ihrer Meinung nach Meer- busch-Osterath als Wohnstandort aus?“. Insgesamt Abbildung 3: Merkmale, die Meerbusch-Osterath als Wohnstandort attraktiv machen (n = 2.658, wurden 2.658 Meinungen abgegeben. Davon entfal- Mehrfachnennungen) len die meisten Antworten mit 515 auf die Nähe zur Natur, mit 539 auf die gute Anbindung an den öf- Gute Anbindung an den ÖPNV 539 fentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und mit 463 Nähe zur Natur 515 auf die gute Anbindung für den motorisierten Indi- Gute Anbindung für den MIV 463 Einkaufsmöglichkeiten 282 vidualverkehr (MIV). Es folgen Einkaufsmöglichkei- Gastronomisches Angebot 269 ten und das gastronomische Angebot mit 282 und Soziale Infrastruktur 175 269 Nennungen, die soziale Infrastruktur mit 175, Gutes Angebot attraktiver Wohnungen 163 das gute Angebot attraktiver Wohnungen mit 163 Attraktives Ortszentrum 150 sowie das attraktive Ortszentrum mit 150 Stimmen. Gutes Angebot an Neubauflächen 62 Mit jeweils weniger als 100 Nennungen zählen das Kulturelle Angebote 40 gute Angebot an Neubauflächen (62) und die kultu- 0 200 400 600 rellen Angebote (40) zu den am wenigsten zuge- stimmten Antwortkategorien bei der Frage, was Abbildung 4: Merkmale, die Meerbusch-Osterath Osterath als Wohnstandort attraktiv macht. für Nicht-Osterather attraktiv machen (n = 2.694, Mehrfachnennungen) Darüber hinaus wurden im Rahmen der Frage „Was Anbindung an den regionalen Bahnverkehr 515 macht Ihrer Meinung nach Meerbusch-Osterath für Gute Anbindung an ÖPNV 468 Nicht-Osterather attraktiv?“ die Vorteile und Anzie- Gute Anbindung für den MIV 438 hungspunkte des Stadtteils für Auswärtige erfragt. Nähe zur Natur 404 Die Antworten sind in Abbildung 4 dargestellt. Ins- Gute Versorgungsangebote 237 gesamt wurden 2.694 Nennungen gezählt. Hier Gastronomisches Angebot 234 bilden ebenfalls die Nähe zur Natur mit 404 Stim- Nachbarschaftliches Miteinander 225 men sowie mobilitätsbezogene Merkmale wie die Stadtbild 139 Anbindung an den regionalen Bahnverkehr mit 515, Kulturelle Angebote 34 an den ÖPNV mit 468 sowie für den MIV mit 438 0 200 400 600 Stimmen die wichtigsten Aspekte. Die Versorgungs- angebote und gastronomischen Angebote sowie Am wenigsten Zustimmung haben mit 139 Nennun- das nachbarschaftliche Miteinander stellen mit gen das Stadtbild sowie mit 34 Stimmen die kultu- jeweils über 200 Stimmen das Mittelfeld der Nen- rellen Angebote erhalten. nungen dar. 4 Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH
Die darauf folgende Frage „Gibt es etwas, das Sie Abbildung 5: Wünsche für das Ortszentrum von Osterath (n = 2.152, Mehrfachnennungen) sich im Ortszentrum wünschen?“ bezog sich konkret auf die Zukunft des Ortszentrums Osteraths. Die Einzelhandel 413 vorgegebenen Antworten erhielten mit möglichen Begrünung 394 Mehrfachnennungen insgesamt 2.152 Stimmen, Veranstaltungen 344 deren Verteilung in Abbildung 5 zu sehen ist. Die Gastronomie 318 meisten Stimmen erhielten die Wünsche nach Ein- Sitzmöglichkeiten 305 zelhandel (413) und Begrünung (394). Veranstal- Spielgeräte für Kinder 228 tungen (344) sowie Gastronomie (318) und Sitzmög- Kunst 132 lichkeiten (305) folgten mit etwas Abstand. 228 Mir fehlt nichts 18 Stimmen entfielen auf den Wunsch nach Spielgerä- 0 100 200 300 400 500 ten für Kinder und 132 auf Kunst. Die Antwortmög- Abbildung 6: Vorrangige künftige Nutzung des Rat- lichkeit „Mir fehlt nichts“ erhielt lediglich 18 Nen- hausparks (n = 1.245, Mehrfachnennungen) nungen. Ort zum Spielen und Sport machen 433 Die nächste Frage des Online-Fragebogens lautete Ort zum Erholen, für Ruhe und Natur 368 „Welche vorrangige Nutzung sollte künftig der Rat- Ort zum Begegnen, Feiern, für Veranstaltungen 363 hauspark haben?“. Die Verteilung der insgesamt Er soll so bleiben wie er ist 81 0 100 200 300 400 500 1.245 abgegebenen Stimmen ist in Abbildung 6 dargestellt. Unter den gewünschten künftigen Nut- Abbildung 7 zeigt die Bewertung der allgemeinen zungsschwerpunkten dominiert der Wunsch nach Aussagen zum gesamten Stadtteil. Besonders posi- einem Ort zum Spielen und Sport machen mit 433 tiv wurden die Äußerungen zur allgemeinen Zufrie- Stimmen. Es folgen mit 368 bzw. 363 Nennungen denheit, zur neuen Bahnunterführung, zum Aufent- der Wunsch nach einem Ort zum Erholen sowie für halt bzw. zur Versorgung in beiden Stadtteilhälften Ruhe und Natur und der Wunsch nach einem Ort sowie zur Lebensqualität bewertet. Für jeweils 80 % zum Begegnen, zum Feiern und für Veranstaltun- der Teilnehmenden trafen die Aussagen zu diesen gen. Weitere 81 Nennungen erhielt der Erhalt des Themen zu bzw. teilweise zu. Auch die Infrastruktur Parks in seinem jetzigen Zustand. für ältere Menschen und der Zusammenhalt in Osterath wurden positiv wahrgenommen. Jeweils Darüber hinaus hatten die Teilnehmenden die Mög- über 50 % der Befragten gaben an, den Äußerungen lichkeit, verschiedene Aussagen zum Stadtteil zu voll bzw. teilweise zuzustimmen. Ambivalent fielen bewerten. Dafür standen die Antwortmöglichkeiten die Bewertungen zur Wohnungsbauentwicklung am „Trifft voll zu“, „Trifft teilweise zu“, „Trifft eher nicht Kamper Weg, zu attraktiven Wohnraumangeboten zu“, „Trifft gar nicht zu“ sowie „Keine Angabe“ zur und zu den Angeboten für Familien mit Kindern aus. Verfügung. Die negativsten Bewertungen erhielten die Äuße- rungen zu kulturellen Angeboten, zur Attraktivität des Stadtteils für Tourist*innen sowie zu Angeboten für Jugendliche, da hier für den Großteil der Teil- nehmenden die Aussagen eher nicht bzw. gar nicht zutrafen. Gleiches gilt für die Äußerung „Die Bau- maßnahmen auf der freien Siedlungsfläche in Bovert fördern das Zusammenwachsen im Stadt- teil“. Stadt Meerbusch – Dokumentation der Onlinebeteiligung zum IHKO Expert*innen und Bürger*innen 5
Neben den allgemeinen Aussagen zum Stadtteil fen“. Hier stimmten jeweils über 20 % der Teilneh- fokussierten andere Äußerungen die Zufriedenheit menden voll und über 35 % teilweise zu. Im Mittel- mit dem Ortszentrum Osteraths. Die Ergebnisse feld der Bewertungen lassen sich sowohl die Äuße- dazu sind in Abbildung 8 zu sehen. Im Vergleich zu rungen zur Erreichbarkeit mit dem Fahrrad, zu at- den Bewertungen der allgemeinen Aussagen fällt traktiven Angeboten neben dem Einzelhandel, zur hier ein geringerer Anteil der Antwortkategorie Orientierung für Fußgänger als auch zur Gestaltung „Trifft voll zu“ auf. Allerdings dominiert bei einem der Geschäfte und zur Einkaufsatmosphäre einord- Großteil der Fragen die Kategorie „Trifft teilweise nen. Mit jeweils über 50 % negativen Rückmeldun- zu“, sodass ebenfalls ein recht positives Gesamtbild gen bilden die Aussagen zur Gestaltung des Orts- erkennbar ist. Am positivsten wurden die Aussagen zentrums für mobilitätseingeschränkte Personen, zur Erreichbarkeit mit dem ÖPNV, den Ladenöff- zur allgemeinen Gestaltung sowie zum vielfältigen nungszeiten, der Erreichbarkeit mit dem Pkw sowie Verkaufsangebot die am schlechtesten bewerteten den Parkplätzen bewertet. Gleiches gilt für die Aus- Äußerungen. sage „Ich gehe gerne im Ortszentrum (…) einkau- Abbildung 7: Ergebnisse der Aussagen zum Thema Stadtteil im Rahmen der Online-Beteiligung (in %) trifft voll zu trifft teilweise zu trifft eher nicht zu trifft gar nicht zu keine Angabe Ich wohne gerne in Meerbusch-Osterath. 68% 23% Die neue Bahnunterführung wird die Mobilität im Stadtteil verbessern. 54% 29% 8% 5% Ich werde mich (auch) künftig in beiden Stadtteilhälften aufhalten/versorgen. 49% 32% 9% 5% 5% Die Lebensqualität in Meerbusch-Osterath ist hoch. 32% 48% 13% 4% Die Infrastruktur (ärztliche Versorgung, Betreuungsangebote) für ältere Menschen ist gut. 16% 41% 21% 5% 17% Den Wohnungsbauentwicklungen am Kamper Weg in Bovert sehe ich positiv entgegen. 13% 23% 18% 28% 19% Der Zusammenhalt der Bürgerinnen und Bürger ist hoch. 12% 48% 25% 5% 10% In Meerbusch-Osterath gibt es attraktive Wohnraumangebote. 11% 39% 25% 18% 7% Neue Siedlungsangebote in Bovert fördern das Zusammenwachsen. 8% 23% 22% 27% 20% In Meerbusch-Osterath gibt es viele Angebote für Familien mit Kindern. 6% 36% 33% 8% 17% Das kulturelle Angebot im Stadtteil finde ich gut. 30% 45% 16% 7% Meerbusch-Osterath ist ein attraktives Ausflugsziel für Meerbuscher*innen und Touristen. 19% 46% 27% 5% In Meerbusch-Osterath gibt es viele Angebote für Jugendliche. 11% 37% 25% 26% 0% 20% 40% 60% 80% 100% überwiegend positive überwiegend negative oder Beurteilung keine Beurteilung 6 Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH
Abbildung 8: Ergebnisse der Aussagen zum Thema Ortszentrum im Rahmen der Online-Beteiligung (in %) trifft voll zu trifft teilweise zu trifft eher nicht zu trifft gar nicht zu keine Angabe Das Ortszentrum ist mit dem ÖPNV gut zu erreichen. 25% 41% 24% 5% Im Ortszentrum sind die Ladenöffnungszeiten gut. 24% 35% 29% 7% 5% Das Ortszentrum ist mit dem Pkw gut zu erreichen. 23% 42% 22% 9% Das Angebot an Parkplätzen im Ortszentrum ist gut. 23% 41% 20% 10% 6% Ich gehe gerne im Ortszentrum an der Hochstraße und Meerbuscher Straße einkaufen. 23% 37% 26% 11% Das Ortszentrum ist mit dem Fahrrad gut zu erreichen. 16% 32% 30% 10% 12% Es gibt weitere attraktive Angebote (z.B. Gastronomie, Veranstaltungen, Markt). 15% 41% 33% 9% Im Ortszentrum ist die Orientierung für Fußgänger gut. 15% 40% 31% 10% Im Ortszentrum ist die Gestaltung der Geschäfte ansprechend. 14% 32% 30% 17% 8% Im Ortszentrum herrscht eine gute Einkaufsatmosphäre. 13% 38% 29% 11% 9% Das Ortszentrum ist für mobilitätseingeschränkte Menschen gut gestaltet. 9% 24% 38% 17% 14% Das Ortszentrum ist attraktiv gestaltet. 6% 36% 36% 18% Im Ortszentrum ist das Verkaufs-Angebot vielfältig. 5% 22% 46% 18% 9% 0% 20% 40% 60% 80% 100% überwiegend positive überwiegend negative oder Beurteilung keine Beurteilung 1.2.2 Interaktive Karte mit 611 Einträgen an der interaktiven Karte. Alle In der interaktiven Karte hatten die Bewohner*- vorgenommenen Einträge sind im Anhang zu fin- innen Osteraths die Möglichkeit, konkrete Anre- den. gungen und Wünsche für ihren Stadtteil anzugeben und räumlich zu verorten. Dafür standen folgende Die Titel der Kategorien in der interaktiven Karte Kategorien zur Verfügung: wurden aufgrund ihrer allgemeinen und einfachen Verständlichkeit gewählt. Für die Auswertung der Grünflächen relevanten Ergebnisse in Kapitel 2 wurden die getä- Mobilität tigten Einträge den im Integrierten Handlungskon- Wohnen zept für den Stadtteil Meerbusch-Osterath (IHKO) Einzelhandel und Nahversorgung verwendeten Kapiteln zugeordnet: Soziale Infrastruktur Weiteres Stadtstruktur, Baustruktur und Stadtbild Urbanes Grün Neben der Erstellung neuer Bewertungen konnten Erreichbarkeit die bereits vorgenommenen Einträge ebenfalls Einzelhandel, Dienstleistung und Gastronomie kommentiert werden. Dafür standen die Schaltflä- Wohnen und Leben chen „Finde ich auch“ und „Finde ich nicht“ zur Tourismus, Freizeit und Kultur Verfügung. Insgesamt beteiligten sich 245 Personen Bildung und Soziales Stadt Meerbusch – Dokumentation der Onlinebeteiligung zum IHKO Expert*innen und Bürger*innen 7
Abbildung 9: Ausschnitt der interaktiven Karte im Rahmen der Online-Beteiligung Quelle: https://www.open-werkstadt.de/projekte/meerbusch/uebersicht_karte_ergebnis.php 8 Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH
Zweites Kapitel Auswertung der Beteiligungsformate
10 Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH
2 Auswertung der Beteiligungsformate 2.1.2 Bürger*innenmeinung Anregungen der Bürger*innen aus der 2.1 Stadtstruktur, Baustruktur und Stadtbild Beteiligung 2.1.1 Expert*innenmeinung Fragebogen Anregungen der Expert*innen aus der Allgemein betrachtet nimmt das Stadtbild Osteraths Beteiligung im Rahmen der Frage nach Merkmalen, die den Stadtteil für Nicht-Osterather attraktiv machen, mit Die Expert*innen charakterisieren Meerbusch-Oste- 5 % der Nennungen (139 von 2.694) eine eher un- rath als kleinstädtisch und bewerten vor allem das tergeordnete Rolle ein (siehe Abbildung 4). Gleich- verkehrsberuhigte Ortszentrum als positiv. Insbe- wohl wird das Stadtbild des Ortszentrums unter- sondere die Fußgängerzone wie auch der Kirchplatz, schiedlich wahrgenommen. So bewerteten 42 % der die Spielplätze im Ortsteil sowie der Rathauspark Teilnehmenden die Aussage „Das Ortszentrum ist sorgen laut sieben von 26 Expert*innen für eine attraktiv gestaltet“ als voll bzw. teilweise zutref- gute Aufenthaltsqualität. fend, während 54 % eher nicht bzw. gar nicht zu- treffend angaben. Auch stellt das Ortszentrum bei Der positive dörfliche Charakter geht allerdings laut der Frage nach Merkmalen, die den Stadtteil als sechs Expert*innen aufgrund der Entwicklung Os- Wohnstandort attraktiv machen, mit 6 % der Nen- teraths zu einer Pendlerstadt verloren. Die Bahn- nungen (150 von 2.658) ein eher weniger relevantes schranken teilen den Stadtteil und prägen so das Kennzeichen dar (siehe Abbildung 3). Bei der Frage Stadtbild negativ. Einige Expert*innen sind gar der der Gestaltung des Ortszentrums für mobilitätsein- Ansicht, dass die Bahnschranken von einem Besuch geschränkte Personen gaben insgesamt 33 % der des Ortszentrums abschrecken. Auch der Bahnhof Teilnehmenden eine positive und 55 % eine negati- und das Bahnhofsumfeld werden von fünf Expert*- ve Rückmeldung. Wünsche für das Ortszentrum innen als unattraktiv bezeichnet. Im gesamten sind mit 18 % der Stimmen (394 von 2.152) eine Stadtteil, aber insbesondere im Ortszentrum man- stärkere Begrünung, mit 14 % (305 von 2.152) ein gelt es an Sitzbänken und Mülleimern. Ausbau der Sitzmöglichkeiten sowie mit 11 % (228 von 2.152) eine Erweiterung der Anzahl der Spielge- Einige Expert*innen gaben Ideen an, um die Um- räte für Kinder (siehe Abbildung 5). stände, die sich negativ auf das Stadtbild auswirken, zu beheben. So könnte zum Beispiel die Außengas- Die voraussichtliche Wirkung der Wohnneubau- tronomie in der Fußgängerzone ausgebaut werden maßnahmen in Bovert wird von den Befragten sehr bzw. generell der Einzelhandel und die Gastronomie unterschiedlich bewertet. Der Aussage „Die Bau- gefördert sowie vermehrt Veranstaltungen im öf- maßnahmen auf den freien Siedlungsflächen in fentlichen Raum angeboten werden. Bovert fördern das Zusammenwachsen im Stadtteil“ stimmten insgesamt 31 % der Befragten voll bzw. Von vielen Expert*innen wird befürchtet, dass der teilweise zu. 49 % gaben an, dass die Aussage eher geplante Konverter sich zukünftig sehr negativ auf nicht bzw. gar nicht zutreffe, und weitere 20 % das Stadtbild auswirken wird. machten diesbezüglich keine Angabe. Die Bewer- tung verdeutlicht, dass die Bewohnerschaft der Stadtteilerweiterung kritisch gegenübersteht. Stadt Meerbusch – Dokumentation der Onlinebeteiligung zum IHKO Expert*innen und Bürger*innen 11
Abbildung 10: Bewertungen der Aussagen zum Thema Stadtstruktur, Baustruktur und Stadtbild (in %) (n1 = 655, n2 = 671, n3 = 661) trifft voll zu trifft teilweise zu trifft eher nicht zu trifft gar nicht zu keine Angabe Das Ortszentrum ist für mobilitätseingeschränkte Menschen gut gestaltet. 9% 24% 38% 17% 14% Neue Siedlungsangebote in Bovert fördern das Zusammenwachsen. 8% 23% 22% 27% 20% Das Ortszentrum ist attraktiv gestaltet. 6% 36% 36% 18% 0% 20% 40% 60% 80% 100% überwiegend positive überwiegend negative oder Beurteilung keine Beurteilung Interaktive Karte von Grünflächen geübt und der Wunsch nach Erhalt Einen Verortungsschwerpunkt der Anregungen zum des dörflichen Charakters im Rahmen der Planung Thema „Stadtstruktur, Baustruktur und Stadtbild“ des neuen Gewerbegebiets, der Neubaugebiete bildet das Ortszentrum. Im Allgemeinen werden oder des Konverters deutlich. Bezüglich der Woh- hier vielfach eine stärkere räumliche Konzentration nungsbauentwicklung am Kamper Weg wurden eine auf einzelne Straßenbereiche sowie eine Vermei- stadtteilgerechte Größe des Gebiets sowie eine dung langer Distanzen zwischen einzelnen Geschäf- Vermeidung der Planungsfehler des Ostara-Gelän- ten gewünscht. Ebenfalls viel Zuspruch erhielten des gewünscht. Zudem kam die Idee einer auto- zudem die Vorschläge, das Zentrum in Zukunft at- freien Mustersiedlung auf, die allerdings kontrovers traktiver zu gestalten sowie ein klimaschonendes bewertet wurde. Ebenfalls auf gemischte Meinun- Beleuchtungskonzept mit LED zu verwirklichen. gen trafen die Vorschläge, auf dem Gelände der ehemaligen Barbara-Gerretz-Schule eine autofreie Der Kirchplatz wird nach der letzten Umgestaltung Mustersiedlung mit energiesparenden Häusern zu als unattraktiv und untergenutzt wahrgenommen. errichten sowie das Gebiet zwischen dem Schwert- Die Ideen der Teilnehmenden reichen von einer gesweg und dem Giesenender Kirchweg als Neu- Umgestaltung mit mehr Sitzgelegenheiten und baugebiet auszuweisen. Viel Unterstützung erhielt notwendigem Mobiliar über eine regelmäßige Säu- hingegen die Kritik an der Ausweisung der Fläche berung bis hin zu saisonalen Aktionen von Vereinen zwischen der Krefelder Straße und dem Hingsten- und Institutionen. Weitere Vorschläge beziehen sich weg als Neubaugebiet. auf die Ausweitung der Nutzung für den Wochen- markt oder die Flächenbespielung durch Außen- An einigen Orten wurde zudem auf unattraktive gastronomie. Auch für den Ernst-Nüsse-Platz zwi- Gestaltung sowie illegale Abfallentsorgung auf- schen Meerbuscher und Kaarster Straße wird eine merksam gemacht. Dazu zählt beispielsweise der Umgestaltung sowie eine stärkere Bepflanzung Rathauspark, auf den in Kapitel 2.2 näher eingegan- vorgeschlagen, für den Raiffeisenplatz ein Ausbau gen wird. Zudem wurden die Gebäude in der Meer- der Sitzgelegenheiten. buscher Straße 58 bis 60, die Reihenhäuser an der Kaarster Straße 112 bis 116 sowie die Stahlbügel an Neben dem Ortszentrum wurde ein Großteil der der Tonstraße Ecke Winklerweg aufgrund ihrer Anregungen zum Stadtbild zu den Brach- und Ent- unattraktiven Gestaltung genannt. wicklungsflächen im Stadtteil abgegeben. Allgemein wird vielfach Kritik an der zunehmenden Bebauung 12 Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH
Weitere Anregungen beziehen sich auf die Planung 2.2.2 Bürger*innenmeinung und den Bau des Stromkonverters im Stadtteil. Anregungen der Bürger*innen aus der Neben der Auswahl des Standorts wurde die feh- Beteiligung lende Bürgerbeteiligung im Planungsprozess kriti- Fragebogen siert, weitere Hinweise dazu sind in Kapitel 2.2 zu Die Grün- und Erholungsflächen im und am Rande finden. Darüber hinaus ist eine gute Beleuchtung des Stadtteils werden von den Teilnehmenden an für den Geh- und Radweg entlang des Westrings der Befragung positiv wahrgenommen. erwünscht. Im Rahmen der Frage nach Merkmalen, die den 2.2 Urbanes Grün Stadtteil als Wohnstandort sowie für Nicht-Oste- 2.2.1 Expert*innenmeinung rather attraktiv machen, zählt die Nähe zur Natur Anregungen der Expert*innen aus der mit 19 % (515 von 2.658) bzw. 15 % der Angaben Beteiligung (404 von 2.694) neben den mobilitätsbezogenen Merkmalen zu den wichtigsten Anziehungspunkten Zum Thema Urbanes Grün und Freiflächen wurden (siehe Abbildung 3 und Abbildung 4). die landwirtschaftlichen Felder genannt, die zum Spazierengehen und Joggen einladen. Neun der 26 Den Rathauspark wünschen sich die Befragten mit Expert*innen erläutern, dass der Spielplatz im Rat- 35 % der Stimmen (443 von 1.245) einerseits als Ort hauspark bei Familien mit Kindern zwar sehr zum Spielen und Sport machen, andererseits mit beliebt, aber gerade deshalb oft überlastet ist. Sie- 30 % der Angaben (368 von 1.245) als Ort zum Erho- ben Expert*innen fehlen Parks für Hundebesit- len, für Ruhe und Natur. Lediglich 7 % der Stimmen zer*innen, gastronomische Angebote innerhalb der (81 von 1.245) möchten den Park in seinem jetzigen Parkflächen sowie Begegnungsmöglichkeiten im Zustand erhalten (siehe Abbildung 6). Stadtteil. Interaktive Karte Es besteht der Wunsch nach Sicherung und Ausbau der bestehenden Park- und Grünflächen sowie nach In der interaktiven Karte wurden zum Themenbe- dem Erhalt der landwirtschaftlichen Flächen außer- reich „Grünflächen“ bzw. „Urbanes Grün“ über 200 halb des Siedlungsgebiets. Innerhalb der Grünflä- Anregungen und Ideen eingebracht. chen fehlt es den Expert*innen an Sitzgelegenhei- ten, was vor allem für Senior*innen als problema- An vielen Stellen werden eine stärkere Begrünung tisch angesehen wird. Es wird außerdem vorge- und eine Schaffung von Grünflächen gewünscht. schlagen, Osterath und Bovert mit einem breiten Darunter fallen insbesondere die Wünsche nach Grünzug, der einen Fuß- und Radweg beinhaltet, zu schattenspendenden Bäumen, beispielsweise auf verbinden und Parkplatzflächen im Ortszentrum in Spielplätzen oder im Ortszentrum, sowie einer na- kleinere Grünflächen umzuwandeln. turnahen und tierfreundlichen Bepflanzung. Kon- krete Standorte für mehr Begrünung sind unter anderem der Ernst-Nüsse-Platz mit angrenzendem Parkplatz und die Ostara Siedlung. Im Bereich der Willicher Straße bzw. dem Westring wünschen sich die Befragten eine Aufforstung. Stadt Meerbusch – Dokumentation der Onlinebeteiligung zum IHKO Expert*innen und Bürger*innen 13
Einen räumlichen Schwerpunkt im Themenfeld kam die Idee eines gastronomischen Angebots mit „Urbanes Grün“ bildet der Rathauspark, der in den Toilette auf. Dieser Aspekt steht allerdings den Augen der Bürger*innen künftig umgestaltet wer- bemängelten Lärmbelastungen entgegen. den soll. Besonders positiv wurden unter anderem die Ideen zur Vergrößerung des Parks um den Pfarr- Weitere Ideen für Spielplätze sind unter anderem garten, zum offeneren Zugang sowie der Errichtung eine Umgestaltung des Spielplatzes Am Lindchen vieler Sitzgelegenheiten bewertet. Ebenfalls viel mit einem neuen Klettergerüst, ein Wasserspiel- Zuspruch erhielten die Wünsche nach besonderen platz am Bommeshöfer Weg sowie die Erneuerung Aktionen wie Festen, Sportangeboten, Märkten des Spielplatzes mit innovativen Spielgeräten in der oder Vorstellungen, sowie der weitere Ausbau mit Goethestraße. Ferner kamen der Wunsch nach einer Schaukel und einem Sonnenschutz auf dem einer Erweiterung des Grünstreifens am Westring Spielplatz und an Sportgeräten. Im Gegensatz dazu um einen Park mit Spielplatz und Holzparcours wurde vielfach auf die starke Lärmbelästigung durch sowie die Idee des Baus eines neuen Spielplatzes Besucher*innen des Parks und die Sorge vor einer am Standort der Eichendorff-Grundschule auf. Ganz weiteren Zunahme im Zuge der Umgestaltung hin- allgemein wurde zudem eine Spielplatzkarte vorge- gewiesen. Diese Befürchtung wurde auch für ande- schlagen, um auch die Nutzung weniger bekannter re Grünflächen und Spielplätze geäußert. Spielplätze im Stadtteil zu fördern. Auch für das Grüne Band Ostara zeichnen sich eine Neben den Spielplätzen wurden die Schmitz-Seen Vielzahl von Wünschen und Anregungen ab. Diese am Grünen Weg durch einige Anregungen kommen- beziehen sich zum einen auf eine stärkere Begrü- tiert. Während einerseits die sehr kontrovers be- nung und eine Bepflanzung mit schattenspenden- wertete Idee der öffentlichen Nutzung in Kombina- den Bäumen; dazu werden Baumpatenschaften tion mit einem gastronomischen Angebot aufkam, vorgeschlagen. Darüber hinaus wird angeregt, an kritisierte ein Großteil der Teilnehmenden die Ent- dieser Stelle Spender für Hundekotbeutel aufzustel- fernung des Zauns und forderte einen stärkeren len. Zum anderen bilden die bisherige Nutzung Schutz der Natur an dieser Stelle. durch Jugendliche und der weitere Ausbau der Spiel- und Sportanlage ein sehr kontroverses The- Weiterhin gab es Hinweise bzgl. der Möblierung ma. Obwohl viele Wünsche einen Ausbau der Flä- sowie zu Sportangeboten in den Grünflächen; auch che betreffen, beispielsweise durch einen Skate- mehr Abfalleimer wurden gewünscht. Am Westring Park oder einen weiteren Basketballplatze, wird die bzw. am Krähenacker können sich einige Bürger*- bisherige Nutzung und Lärmbelästigung von ande- innen entlang der Laufstrecke zudem einen Bewe- ren stark kritisiert. gungspark aus Holz, am Kalverdonksweg eine Dirt- Bike-Strecke sowie an der Straße Zum Nauenhof Einen weiteren räumlichen Schwerpunkt bildet die eine abgemessene Laufrunde vorstellen. Die Idee, Grünfläche an der Insterburger Straße. Auch hier ist an der Ladestraße eine Klettersportanlage zu errich- eine Aufwertung in Kombination mit einer intensi- ten, wurde hingegen kontrovers bewertet. Viele veren Pflege gewünscht. Besonders positiv werden Teilnehmende wünschen sich eine Hundewiese, für die Verbesserung des Spiel- und des Bolzplatzes die verschiedene Standorte vorgeschlagen wurden, sowie die Idee eines Kletterparcours für jüngere sowie eine bessere Ausstattung des Stadtteils mit und ältere Kinder wahrgenommen. Darüber hinaus Spendern für Hundekotbeutel. 14 Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH
Abbildung 11: Einträge in der interaktiven Karte zum Thema „Urbanes Grün“ Quelle: https://www.open-werkstadt.de/projekte/meerbusch/weiteres_karte_ergebnis.php 2.3 Erreichbarkeit Um die Parkplatzsituation im Ortszentrum, insbe- 2.3.1 Expert*innenmeinung sondere in der Meerbuscher Straße und im Bom- meshöfer Weg, zu verbessern, haben einige Ex- Anregungen der Expert*innen aus der Beteiligung pert*innen vorgeschlagen, Angebote im Bereich Car-Sharing und P+R sowie den ÖPNV auszubauen. Die Erreichbarkeit und Anbindung Osteraths mit Oft angesprochen wird hier eine Verbesserung der dem MIV wird von 14 der 27 Expert*innen als Stär- Wegführung zwischen Bovert und Osterath. Sieben ke Osteraths gesehen. Durch die gute verkehrliche der 26 Expert*innen hegen den Wunsch nach einem Anbindung über A 57, A 44 und B 9 an die nahe autofreien Ortszentrum und Anliegerstraßen in den gelegenen Großstädte hat sich Meerbusch-Osterath Quartieren. laut Expert*innen in den letzten zehn Jahren zu einer Pendlerstadt entwickelt. Durch den vermehr- Die Expert*innen bewerten die Fußwege im Ortsze- ten Zuzug hat auch das Verkehrsaufkommen immer ntrum sowie die Anbindung der Wohnbereiche an weiter zugenommen. Die Expert*innen erwarten, das Ortszentrum für Fußgänger*innen im Allgemei- dass dies auch künftig weiter zunehmen wird. Vor nen als gut. Für Senior*innen ist der Weg allerdings dem Hintergrund der bestehenden Verkehrsinfra- aufgrund von fehlenden Sitzmöglichkeiten und struktur wird diese Entwicklung kritisch gesehen, da mangelnder Barrierefreiheit der Bürgersteige eine die Hauptverkehrsachsen im Stadtteil bereits heute Herausforderung. stark ausgelastet sind. Insbesondere die Bahn- schranken im Ortsteil werden als problematisch Die Infrastruktur für den Radverkehr hat sich laut angesehen, da sie zu langen Wartezeiten führen fünf von 27 Expert*innen in den letzten zehn Jahren und somit Staus verursachen. verbessert, wodurch die Fahrradnutzung in Oste- Stadt Meerbusch – Dokumentation der Onlinebeteiligung zum IHKO Expert*innen und Bürger*innen 15
rath insgesamt zugenommen hat. Ergänzend dazu gut zu erreichen“ wurde ebenfalls unterschiedlich besteht bei den Expert*innen der Wunsch nach bewertet, wobei mit 48 % die positiven Bewertun- einem Radschnellweg nach Düsseldorf sowie Leih- gen gegenüber den negativen mit 40 % leicht über- fahrrädern am Bahnhof. Insbesondere am Bahnhof wogen. mangelt es an sicheren Abstellmöglichkeiten für Fahrräder. Einen breiteren Radweg zwischen Bovert Neben der Orientierung und Erreichbarkeit für den und Büderich fordern drei von 27 Expert*innen, da Fuß- und Radverkehr wird die Situation für den MIV es für Radfahrende auf dieser Strecke viele nicht als eher positiv bewertet. Dies verdeutlichen zum einsehbare Stellen im Straßenverkehr gibt. Die einen die Aussagen „Das Ortszentrum ist mit dem Meerbuscher Straße wird wegen der Parksituation Pkw gut zu erreichen“ sowie „Das Angebot an Park- als gefährlich für Radfahrende eingeschätzt. Auch plätzen im Ortszentrum ist gut“, die jeweils mit die geplante Unterführung wird von den Expert*- rund 65 % positiven und 30 % negativen Antworten innen aufgrund von zwei 90-Grad-Abbiegungen, die versehen wurden. Zum anderen macht sowohl bei für Radfahrende äußerst gefährlich sind, kritisch den Merkmalen, die den Stadtteil als Wohnstandort betrachtet. Die Vertretung des BUND hat als Alter- als auch für Nicht-Osterather attraktiv machen, die native eine Brücke vorgeschlagen. Anbindung für den MIV mit 17 % der Stimmen (463 von 2.658) bzw. 16 % der Stimmen (438 von 2.694) Die Anbindung und Erreichbarkeit Osteraths für den jeweils die drittwichtigste Eigenschaft im Rahmen ÖPNV bewerten die Expert*innen tendenziell als der Mehrfachnennungen aus (siehe Abbildung 3 gut, mit Ausnahme der geringen Taktung des RE 7 und Abbildung 4). nach Düsseldorf und Krefeld. Dennoch wird die Anbindung des ÖPNV nach Düsseldorf, Krefeld und Die Anbindung und Erreichbarkeit Osteraths für den Neuss von 13 von 27 Expert*innen als eine der ÖPNV erhielt sehr gute Bewertungen. Bei der Aus- wichtigsten Stärken Osteraths genannt. Auch der sage „Das Ortszentrum ist mit dem ÖPNV gut zu Bahnhof der Deutschen Bahn ist gut an das Ortszen- erreichen“ übertrafen die positiven Rückmeldungen trum angebunden; allerdings besteht eine eher mit 65 % der Nennungen die der negativen mit schlechte Verbindung in die Wohnsiedlungsberei- knapp 30 % deutlich. Im Rahmen der Fragen nach che von Bovert. Die K-Bahn-Linie ist laut den Ex- den Merkmalen, die den Stadtteil als Wohnstandort pert*innen gut mit dem Busverkehr und dem Fahr- und für Auswärtige attraktiv machen, nehmen die rad zu erreichen, allerdings für den Fußverkehr zu gute Anbindung an den ÖPNV sowie die Anbindung sehr am Rand des Stadtteils gelegen. an den regionalen Bahnverkehr mit 17 % bis 20 % der Nennungen (539 von 2.658, 468 und 515 von 2.3.2 Bürger*innenmeinung 2.694) jeweils die wichtigsten Eigenschaften im Anregungen der Bürger*innen aus der Rahmen der Mehrfachantworten ein (siehe Abbil- Beteiligung dung 3 und Abbildung 4). Fragebogen Der neuen Bahnunterführung stehen die befragten Die Bewertung der Orientierung für Fußgän- Bürger*innen mehrheitlich positiv gegenüber. Die ger*innen im Ortszentrum zeichnet insgesamt ein Aussage „Die neue Bahnunterführung wird die Mo- kontroverses Bild. 55 % der Befragten stimmten der bilität im Stadtteil verbessern“ traf insgesamt für Aussage „Im Ortszentrum ist die Orientierung für 83 % der Befragten voll bzw. teilweise und lediglich Fußgänger*innen gut“ voll bzw. teilweise zu; für für 13 % eher nicht bzw. gar nicht zu. 41 % traf diese Aussage eher nicht bzw. gar nicht zu. Die Aussage „Das Ortszentrum ist mit dem Fahrrad 16 Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH
Interaktive Karte Bommeshöfer Weg auf der Höhe der Görresstraße In der interaktiven Karte zählt die Kategorie „Mobi- einen Zebrastreifen zu installieren sowie auf der lität“ mit knapp 200 Anmerkungen zu den am Strümper Straße auf der Höhe das Kalverdonkswegs stärksten genutzten. Dabei lassen sich sowohl the- einen Fahrradweg einzurichten. matische als auch räumliche Schwerpunkte ausma- chen. Weitere Hinweise bezogen sich unter anderem auf die Installation von Pollern zum Schutz von Fußgän- Ein wichtiges Themenfeld bildet die Verbesserung gern an der Ecke Hochstraße/Bommershöfer Weg/ der Fußgängerfreundlichkeit im Stadtteil. Besonders Theodor-Heuss-Straße, die Verbreiterung des Geh- viel Zustimmung erhielten die Ideen, an der Krefel- wegs am Winklerweg auf der Höhe des Kreisver- der Straße auf der Höhe der Kita eine Absperrung kehrs sowie die Schaffung einer barrierefreien Que- zwischen Gehweg und Straße zu aufzustellen, am rungshilfe auf der Strümper Straße auf der Höhe der Straße An der Rheinbahn. Abbildung 12: Bewertungen der Aussagen zum Thema Erreichbarkeit (in %) (n1 = 671, n2 = 655, n3 = 655, n4 = 661, n5 = 655, n6 = 655) trifft voll zu trifft teilweise zu trifft eher nicht zu trifft gar nicht zu keine Angabe Die neue Bahnunterführung wird die Mobilität im Stadtteil verbessern. 54% 29% 8% 5% Das Ortszentrum ist mit dem ÖPNV gut zu erreichen. 25% 41% 24% 5% Das Ortszentrum ist mit dem Pkw gut zu erreichen. 23% 42% 22% 9% Das Angebot an Parkplätzen im Ortszentrum ist gut. 23% 41% 20% 10% 6% Das Ortszentrum ist mit dem Fahrrad gut zu erreichen. 16% 32% 30% 10% 12% Im Ortszentrum ist die Orientierung für Fußgänger gut. 15% 40% 31% 10% 0% 20% 40% 60% 80% 100% überwiegend positive überwiegend negative oder Beurteilung keine Beurteilung Daneben wurde die Gestaltung der Fußgängerun- beidseitigen Radwegs entlang der Meerbuscher terführung an der Strümper Straße kritisiert; allge- Straße, wobei auch eine Verbesserung der Situation mein wurde eine attraktivere Gestaltung der Unter- für Radfahrende am Bommershöfer Weg und in der führungen gefordert. Vor dem Hintergrund der Strümper Straße auf der Höhe des Kalverdonkswe- Neukonzipierung der Bahnquerung wird die Unter- ges gewünscht wurde. Ferner wurde der Idee einer führung künftig vollständig verändert. Weiterge- direkteren Wegeführung für Radfahrende zur U- hend wurde vorgeschlagen, das Rad- und Fußwege- Bahn-Haltestelle Kamper Weg vom Wienenweg aus netz entlang des Westrings auszubauen. kommend stark zugestimmt. Weitere Hinweise beziehen sich auf die Verbreiterung des Radwegs Neben der Fußgängerfreundlichkeit spielt die At- Richtung Büderich, die Erweiterung des Radwegs traktivierung des Stadtteils für den Fahrradverkehr entlang der K-Bahn-Linie in beide Richtungen sowie eine bedeutende Rolle. Allgemein zeichnet sich eine Beschilderung des Radrundwegs am Strucks- dabei der Wunsch nach einem Ausbau der Fahr- lindenweg. Kritisiert wurde dagegen die Verdrän- radwege und der Abstellmöglichkeiten ab. Beson- gung des bestehenden Radwegenetzes durch den ders viel Zustimmung erhielten die Ideen eines Bau des Konverters. Stadt Meerbusch – Dokumentation der Onlinebeteiligung zum IHKO Expert*innen und Bürger*innen 17
Fahrradabstellmöglichkeiten werden unter ande- das Musikerviertel sowie die Willicher Straße in rem am Bolzplatz am Krähenacker, in der Tonstra- Richtung Meerbuscher Straße. Daneben kam der ße, am Grünen Band Ostara sowie im Bereich zwi- Wunsch auf, an Straßen wie dem Wienenweg und schen der Werkstraße und der Tonstraße vorge- der Kaarster Straße die Einhaltung der Tempo-30- schlagen, wobei die letzten beiden Standorte für Zone zu überprüfen und den Rudolf-Lensing-Ring als Abstellmöglichketen kontrovers gesehen werden. verkehrsberuhigte Zone auszuweisen, wobei letzte- Daneben wurde auf die unattraktive Gestaltung der res kontrovers bewertet wurde. Abstellanlagen am Bommershöfer Weg/Rewe hin- gewiesen, dem stark zugestimmt wurde. Daneben wurden viele Hinweise bezüglich des Par- kens im Stadtteil gegeben, die unter anderem das Bezüglich des ÖPNV wird für die K-Bahn-Linien U 74 Bahnhofsumfeld betreffen. Hier wurde zum einen und U 76 vielfach eine Taktverkürzung und eine auf eine unattraktive Gestaltung des P & R-Park- Verlängerung der Anbindung bis zur Haltestelle platzes hingewiesen; zum anderen wurde der Bau Görgesheide am Abend und in der Nacht ge- eines Parkhauses am Kreisverkehr Bahnhofsweg wünscht. Zudem erhielten die Ideen der Einrichtung vorgeschlagen. Kontrovers bewertet wurde dage- einer Busverbindung nach Kaarst sowie der Takt- gen die Errichtung einer Gewerbefläche mit Park- verkürzung des RE 7 viel Zustimmung. Eine weitere möglichkeiten in der Ladestraße. Zudem wurde Anregung bezieht sich unter anderem auf die Um- unter anderem auf einen Mangel an Stellplätzen im gestaltung des Bahnhofsumfelds und die Zuwegung nördlichen Teil der Kaarster Straße sowie im Bereich zu den Gleisen, was aufgrund der bereits in Umset- der neuen Kita in der Krefelder Straße aufmerksam zung befindlichen Bahnunterführung in Bearbeitung gemacht. Neben viel Zustimmung erhielt letzteres ist. auch einige Gegenstimmen. Weitere Anregungen in der interaktiven Karte betreffen bestimmte Kreu- Neben den Anregungen zum nichtmotorisierten zungen in Osterath. Auf gefährliche Verkehrssitua- Individualverkehr (NMIV) und ÖPNV stellt insbe- tionen wurde beispielsweise an der Kreuzung Hoch- sondere der MIV bzw. der Kfz-Verkehr ein wichtiges straße, Willicher Straße, Kaarster Straße und Meer- Thema im Themenbereich „Erreichbarkeit“ dar. Ein buscher Straße sowie an der Kreuzung zwischen der wichtiger Kritikpunkt sind dabei die hohen Ver- Meerbuscher Straße und dem Ingerweg hingewie- kehrsbelastungen in Osterath. Zu den Schwerpunk- sen, wobei für letzteren Standort die Idee eines ten zählen neben dem Kalverdonksweg und den Stoppschilds oder einer Ampel zwiespältig aufge- angrenzenden Wegen auch vom Kfz-Verkehr befrei- nommen wurde. Eine weitere Idee betrifft die Kreu- te Straßen und Wege wie der Fußgängerweg östlich zung Krefelder Straße/Westring, an der aus Oster- des Westrings und der Fußgängerzone im Ortszent- ath kommend ein grüner Linksabbiegepfeil vorge- rum. Auch die Sorge der steigenden Verkehrsbelas- schlagen wurde. Ferner äußerten die Teilnehmen- tung im Zuge der weiteren Bebauung Osteraths den den Wunsch nach einer automatischen Grün- erfuhr große Zustimmung, wobei hier speziell auf schaltung für Fußgänger*innen und Radfahrende an den Wienenweg hingewiesen wurde. der Ampel Meerbuscher Straße/Höhe A 57. Die Errichtung eines Kreisverkehrs ist in den Augen Darüber hinaus wurde auf zu hohe Kfz-Geschwin- vieler zudem an der Krefelder Straße und dem digkeiten und den Wunsch nach Verkehrsberuhi- Mollsweg sowie der Meerbuscher Straße und dem gung an bestimmten Straßenabschnitten hingewie- Winklerweg sinnvoll, um den Verkehrsfluss flüssiger sen. Zu den Standorten zählen unter anderem die zu gestalten. Insterburger Straße, die Matthias-Grathes-Straße, 18 Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH
Einen ganz zentralen räumlichen Schwerpunkt bil- Weitere Hinweise in diesem Themenfeld betreffen det im Themenfeld „Erreichbarkeit“ die Meerbu- die Schranke auf dem Bommeshöfer Weg, deren scher Straße. Neben den bereits erwähnten Anre- Notwendigkeit sehr kontrovers diskutiert wurde, gungen wurde beispielsweise mit vielen Stimmen sowie die fehlende Beschilderung an der Unterfüh- auf häufige Parkkonflikte in Höhe der Post hinge- rung am Hohlenweg. Auch gab es Hinweise zu einer wiesen. Daneben wurde die Einrichtung einer Fuß- für die Verkehrsteilnehmenden gefährlichen Be- gängerzone kontrovers diskutiert und auf den Be- schilderung auf der Krefelder Straße in Höhe des darf von Radwegen und barrierefreien Querungs- Westrings. Darüber hinaus wurden unter anderem möglichkeiten aufmerksam gemacht. Zudem befin- die Entfernung der Poller am Pullerweg Richtung det sich an der Kreuzung zur Schuhmannstraße eine Kaarster Straße, die Errichtung eines Carsharing- sichtbehindernde Bepflanzung. Angebots am Bahnhof sowie die Fahrbahnerneue- rung Am Sportplatz vorgeschlagen. Abbildung 13: Einträge in der interaktiven Karte zum Thema „Erreichbarkeit“ Quelle: https://www.open-werkstadt.de/projekte/meerbusch/weiteres_karte_ergebnis.php Stadt Meerbusch – Dokumentation der Onlinebeteiligung zum IHKO Expert*innen und Bürger*innen 19
2.5 Einzelhandel, Dienstleistung, Gastronomie 2.5.2 Bürgermeinung und Gewerbe Anregungen der Bürger*innen aus der 2.5.1 Expert*innenmeinung Beteiligung Anregungen der Expert*innen aus der Fragebogen Beteiligung Das Angebot in den Bereichen Einzelhandel, Dienst- Viele Expert*innen beschreiben die Entwicklung von leistung und Gastronomie nehmen die Bür- Einzelhandel, Dienstleistung und Gastronomie in ger*innen im Allgemeinen als recht positiv wahr, den letzten Jahren als negativ. Insbesondere im wobei auch einzelne Schwachstellen und Verbesse- Ortszentrum wird zunehmend Leerstand und ein rungspotenziale aufgezeigt werden. weniger vielfältiges Angebot an Einzelhandel und Gastronomie wahrgenommen. Negativ bewertet Im Rahmen der Faktoren, die den Stadtteil als wird die Nutzung von 1A-Lagen durch Fehlbelegun- Wohnstandort attraktiv machen, nehmen die Ein- gen, wie z. B. eine Kita. Edeka und Aldi in Bovert kaufsmöglichkeiten mit 11 % der Stimmen (282 von werden von 14 Expert*innen als Konkurrenz zum 2.658) sowie das gastronomische Angebot mit 10 % Lebensmitteleinzelhandel im Ortszentrum wahrge- (269 von 2.658) eine durchaus relevante Rolle im nommen. Auch die teilweise sehr unterschiedlichen oberen Mittelfeld der Nennungen ein (siehe Abbil- Öffnungszeiten der Geschäfte und Gastronomiebe- dung 3). Eine etwas geringere Relevanz weisen die triebe im Ortszentrum sehen einige Expert*innen beiden Merkmale bei der Frage nach den Eigen- als Problem an. schaften auf, die den Stadtteil für Nicht-Osterather attraktiv machen. Hier erhielten die guten Versor- Allerdings bewerten vier von 27 Expert*innen das gungsangebote und das gastronomische Angebot Angebot des Einzelhandels, der Dienstleistungen jeweils 9 % der abgegebenen Stimmen (237 und sowie der Gastronomie als gut bis ausreichend, 234 von 2.694) (siehe Abbildung 4). insbesondere wenn es um den täglichen Bedarf und die Grundversorgung der Bewohnerschaft geht. Die Eine weitere Frage bezog sich auf die Versorgungs- Gesundheitsversorgung in Osterath wird ebenfalls situation der beiden Stadtteilhälften. Der Aussage als gut bis ausreichend bewertet. Acht von 26 Ex- „Ich werde mich (auch) künftig in beiden Stadtteil- pert*innen geben an, dass es zwar eine ausreichen- hälften aufhalten/versorgen“ stimmten insgesamt de Zahl an Angeboten der Allgemeinmedizin, Kin- 81 % voll bzw. teilweise und 14 % eher nicht bzw. der- und Zahnmedizin sowie Orthopädie, Physiothe- gar nicht zu. rapie und Apotheken gibt, jedoch mangelt es nach Meinung von vier Expert*innen an fachmedizini- In einem weiteren Fragenblock wurde die Zufrie- schen Angeboten wie Augenheilkunde, HNO sowie denheit mit dem Ortszentrum erfragt. Am besten Gynäkologie und Urologie. wurden hier die drei Aussagen „Im Ortszentrum sind die Ladenöffnungszeiten gut“, „Ich gehe gerne im Ortszentrum an der Hochstraße und Meerbu- scher Straße einkaufen“ sowie „Neben dem Handel gibt es weitere attraktive Angebote für mich (z. B. Gastronomie, Veranstaltungen, Markt)“ bewertet. Jeweils 56 % bis 60 % der Rückmeldungen waren positiv, 36 % bis 42 % fielen negativ aus. 20 Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH
Abbildung 14: Bewertungen der Aussagen zum Thema Einzelhandel, Dienstleistung und Gastronomie (in %) (n1 = 671, n2 = 655, n3 = 661, n4 = 661, n5 = 655, n6 = 655, n7 = 655) trifft voll zu trifft teilweise zu trifft eher nicht zu trifft gar nicht zu keine Angabe Ich werde mich (auch) künftig in beiden Stadtteilhälften aufhalten/versorgen. 49% 32% 9% 5% 5% Im Ortszentrum sind die Ladenöffnungszeiten gut. 24% 35% 29% 7% 5% Ich gehe gerne im Ortszentrum an der Hochstraße und Meerbuscher Straße einkaufen. 23% 37% 26% 11% 3% Es gibt weitere attraktive Angebote (z.B. Gastronomie, Veranstaltungen, Markt). 15% 41% 33% 9% 2% Im Ortszentrum ist die Gestaltung der Geschäfte ansprechend. 14% 32% 30% 17% 8% Im Ortszentrum herrscht eine gute Einkaufsatmosphäre. 13% 38% 29% 11% 9% Im Ortszentrum ist das Verkaufs-Angebot vielfältig. 5% 22% 46% 18% 9% 0% 20% 40% 60% 80% 100% überwiegend positive überwiegend negative oder Beurteilung keine Beurteilung Ein diverses Bild ergibt sich bezüglich der Gestal- den Bereichen Bekleidung und Schuhe, Kinderbe- tung der Geschäfte und der Einkaufsatmosphäre im kleidung sowie Dekoration und Geschenkartikel, Ortszentrum. Der ansprechenden Gestaltung der also den klassischen Innenstadt-Shopping-Sorti- Geschäfte stimmten die Befragten mit jeweils 46 % menten. Ebenfalls werden Bäckereien, Metzgereien und 47 % zu gleichen Teilen voll bzw. teilweise zu sowie ein Weltladen vermisst, was auf den Wunsch sowie eher nicht zu bzw. gar nicht zu. Die gute Ein- höherwertiger Produkte in diesen Angebotsberei- kaufsatmosphäre erhielt dagegen 51 % positive und chen hinweist. Bezüglich des gastronomischen An- 40 % negative Bewertungen. Die schlechteste Be- gebots im Ortszentrum werden insbesondere Wün- wertung in der Kategorie Einzelhandel, Dienstleis- sche nach einer größeren Vielfalt an Restaurants tung und Gastronomie erhielt die Angebotsvielfalt und Cafés, einer deutlich stärkeren Ausprägung der mit der Aussage „Im Ortszentrum ist das Verkaufs- Außengastronomie sowie einem Angebot für Ju- Angebot vielfältig“. Dieser stimmten 27 % der Teil- gendliche deutlich. Die das gastronomische Ange- nehmenden voll bzw. teilweise zu und 64 % eher bot betreffenden Anregungen erhielten besonders nicht bzw. gar nicht zu. viele Pro-Stimmen. Kritisiert wurden dagegen viel- fach die Leerstände sowie die kurzen Ladenöff- Die angedeuteten Schwachstellen werden auch bei nungszeiten der Einzelhändler und Dienstleister. Die der Frage nach den Wünschen für das Ortszentrum Umnutzung von Einzelhandelsflächen zu Wohnun- deutlich. Mit 19 % der Nennungen die meisten gen oder für Dienstleister wird hingegen sehr kont- Stimmen (413 von 2.152) erhielt der Wunsch nach rovers gesehen. Neben einigen Befürwortern klagen Einzelhandel, wobei der Ausbau der Gastronomie viele Teilnehmende über diese Entwicklung. mit 15 % der Nennungen (318 von 2.152) ebenfalls von Relevanz ist (siehe Abbildung 5). Eine weitere Idee der Teilnehmenden ist die Schaf- fung eines Wohn- und Geschäftshauses an der Interaktive Karte Kreuzung Kaarster Straße/Meerbuscher Straße Die Teilnehmenden wünschen sich neben einer angrenzend an den Ernst-Nüsse-Platz. Der Wunsch stärkeren räumlichen Konzentration der Geschäfte nach autofreien Wochenenden in der Meerbuscher auch ein vielfältigeres Einzelhandels- und Gastro- Straße wurde kontrovers gesehen. Insgesamt wur- nomieangebot. Geschäfte fehlen beispielsweise in den aber mehr Aktionen und Feste für das Ortszent- rum gefordert. Stadt Meerbusch – Dokumentation der Onlinebeteiligung zum IHKO Expert*innen und Bürger*innen 21
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