Stadtentwicklung lesen - ein Stadtplan überliefert Geschichte

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Stadtentwicklung lesen - ein Stadtplan überliefert Geschichte
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Stadtentwicklung lesen –
ein Stadtplan überliefert
Geschichte
Gabriele M. Knoll

2.1     Wirtschaftsgeschichte aus dem Kölner
        Stadtplan geholt – 12
2.2     Stadtwachstum zu Füßen des Heidelberger Schlosses – 13
2.3     Nahezu unveränderliche Kennzeichen einer
        mittelalterlichen Stadt über die Jahrhunderte hinweg – 18
2.4     Rothenburg ob der Tauber als Paradebeispiel
        einer mittelalterlichen Stadt und Destination
         des internationalen Tourismus – 19
2.5     Die Mozart- und Festivalstadt Salzburg –
        Tourismus aus Sicht der Bereisten – 21
2.6     Historic Highlights of Germany – ein
        Netzwerk zur internationalen Vermarktung
        13 altehrwürdiger Städte – 22
        Literatur – 22

         G. M. Knoll, Landschaften geographisch verstehen und touristisch erschließen,
         DOI 10.1007/978-3-642-55426-1_2, © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2014
Stadtentwicklung lesen - ein Stadtplan überliefert Geschichte
12     Kapitel 2 • Stadtentwicklung lesen – ein Stadtplan überliefert Geschichte

     Ein aktueller oder historischer Stadtgrundriss, ein          alter – wie schon zur Römerzeit – der Rhein einen
1    moderner Stadtplan, ein Ausschnitt aus einer amt-            europäischen Haupttransportweg darstellte, stand
     lichen Grundkarte und erst recht ein detaillierter           bzw. steht noch immer ein Stapelhausnahe am
2    Plan mit den Namen von Straßen, Plätzen, Gassen              Wasser. Die Kölner profitierten von einem inter-
     und Gebäuden lassen sich wie ein Geschichtsbuch              nationalen Warenangebot in ihrer Stadt, denn fast
     zur Stadtentwicklung lesen. Wo begann das Wachs-             alle Waren mussten hier gestapelt, d. h. ausgeladen
3    tum der Siedlung, die schließlich in den Rang einer          und zum Verkauf angeboten, werden (vgl. Ennen
     Stadt erhoben wurde? An welchen Details kann man             1975, S. 179): Käse, Speck, Schinken, Öl, Getreide,
4    erkennen, dass es sich um eine „richtige“ Stadt han-         Meeresfische, Salz, lebendes Vieh, Honig, Wein, Ei-
     delte? Wer hatte hier einst das Sagen? Ist die Stadt         sen, Stahl, Blei, Bauholz, Steine, Tuche, Leinwand,
5    ohne Plan entstanden oder auf dem Reißbrett? Wel-            Wolle, Waid und manches mehr. Damit man der
     che Rolle spielt die Landschaft, in der sie angelegt         anspruchsvollen Kundschaft nichts vorenthalten
     wurde? Wie sah das städtische Wirtschaftsleben in            konnte, gab es für den reisenden Kaufmann noch
6    vergangenen Zeiten aus? Wie verteilt es sich über            den Zwang, seine übrig gebliebenen Waren für die
     die Stadtfläche? Welche Wachstumsphasen lassen               Weiterfahrt in ein anderes Schiff zu laden. Köln
7    sich über die Jahrhunderte hinweg beobachten?                sollte sich somit zu einem führenden Handelsplatz
         Oder, was der Tourist auf seiner individuellen           am gesamten Rheinlauf entwickeln.
     Entdeckungstour sucht: Wo befinden sich die viel-                Vom Wohlstand und einer großen betuchten
8    leicht interessantesten Straßen und Gassen der Alt-          Klientel innerhalb der Stadtmauern künden auch
     stadt, die man gesehen haben sollte, die eventuell           Straßenbezeichnungen wie „Unter Goldschmied“,
9    nicht im Reiseführer stehen? Der Geheimtipp ab-              „Unter Seidenmacher“,„Seidmacherinnengässchen“
     seits der ausgetretenen Touristenpfade zum Selber-           oder die „Pelzergasse“. Für solcherlei Luxusgüter
10   finden oder aus einer anderen Position betrachtet:           und Statussymbole waren vor allem die zahlreichen
     eine kleine neue Attraktion als Alleinstellungsmerk-         Stifte und Kirchen im „Rom des Nordens“ gute
     mal fürs lokale Tourismusmarketing?                          Auftraggeber, aber auch die hervorragende Ver-
11                                                                kehrslage und die wirtschaftlichen Verflechtungen
                                                                  des Klerus sorgten für einen weiträumigen Absatz
12   2.1    Wirtschaftsgeschichte                                 von Kunst und Kunsthandwerk.
            aus dem Kölner Stadtplan                                  In die profane Geschichte führen Straßennamen
            geholt                                                wie beispielsweise die Fleischmengergasse und der
13                                                                Buttermarkt. Das letztgenannte Beispiel macht
     Einige Blicke auf den Plan der Kölner Altstadt er-           deutlich, dass ein Markt nicht unbedingt als Platz
14   lauben zahllose Rückschlüsse auf das Wirtschafts-            angelegt sein muss, sondern auch eine Gasse oder
     leben vergangener Zeiten. Beginnen wir am Rhein.             eine Straße sein kann. Bürgeralltag zeigt sich auch
15   Straßennamen wie „Holzwerft“ und „Franken-                   mit einer Hutmachergasse und einer Taschenma-
     werft“, die auf den Schiffsbau hinweisen, verwun-            chergasse. Ähnlich, wie man es heutzutage noch
     dern nicht bei einer Stadt am Strom. Tiefer dringt           von den Basaren der arabischen Welt kennt, konn-
16   man schon „Am Leystapel“ in ihre Geschichte ein.             ten sich die Werkstätten und Wohnhäuser einer
     Am 7. Mai 1259 bekamen die Kölner Bürger end-                Branche, einer Zunft oft in direkter Nachbarschaft
17   lich nach rund einem Jahrhundert Bemühen das                 in einer Straße oder Gasse befinden. Angst vor Kon-
     Privileg des Stapelrechtes vom Erzbischof Kon-               kurrenz war nicht unbedingt ein Thema!
     rad von Hochstaden. Das bedeutete, dass jeder                    An großen Marktplätzen fehlt es in der Kölner
18   fremde Kaufmann aus Ungarn, Böhmen, Polen,                   Altstadt auch nicht. Die Lage des „Alter Markts“
     Sachsen, Thüringen, Schwaben, Hessen, Flandern               und des „Heumarkts“ an diesen Standorten ist kein
19   oder Brabant auf seiner Handelsreise in Köln ei-             Zufall. Sie erlaubt sogar Rückschlüsse auf den Un-
     nen Stopp einlegen und seine Waren den Kölnern               tergrund, denn auf diesem sumpfigen Gelände, das
20   zum Verkauf anbieten musste. Da auch im Mittel-              zur Römerzeit noch von einem Rheinarm durch-
Stadtentwicklung lesen - ein Stadtplan überliefert Geschichte
2.2 • Stadtwachstum zu Füßen des Heidelberger Schlosses
                                                                                          13                 2

flossen wurde, vermied man es noch in der Mitte           auf trockenem Grund an einem Bach und konnten
des 12. Jahrhunderts, Häuser zu bauen. Östlich            mitten in der Altstadt auch keine Windmühlen sein!
dieser Linie zum Rhein hin befand sich eine von           Es handelte sich dabei um acht Schiffmühlen, die
den Römern mit Hafengebäuden genutzte Insel, aus          die Strömung des Rheins vor der Gasse antrieb (En-
der die mittelalterliche Rheinvorstadt um Groß St.        nen 1975, S. 139). Trotz dieses eher seltenen, wenn
Martin werden sollte. Die schmalsten und kleins-          auch nicht so ungewöhnlichen Standortes verraten
ten Gassen der Altstadt befinden sich in diesem           Ortsbezeichnungen rund um Mühlen vieles über
Bereich.                                                  die einstige Wirtschaft und oftmals versteckt sich
    Feinheiten zur Topographie des Kölner Unter-          dahinter noch ein Baudenkmal.
grunds und der Wirtschaftsgeschichte bietet der                Kaum ein Zweifel besteht bis in unserer Tage
Straßenzug „Rotgerberbach“, „Blaubach“ – in der           über die Ausdehnung einer mittelalterlichen Stadt,
Nähe von „Waidmarkt“, „Mühlenbach“ und „Fil-              denn die Befestigung mit Mauer, Wall und Graben
zengraben“. Schon die Namen weisen auf einen              legte eine unmissverständliche Grenzlinie fest. Köln
nicht mehr sichtbaren Bach hin, den Duffesbach,           kann mit seinem dritten Mauergürtel, der zwischen
der einst die Südgrenze der Colonia Claudia Ara           1180 und 1259 errichtet wurde, sogar die größte
Agrippinensium darstellte. Noch im 12. Jahrhun-           Stadtbefestigung im Heiligen Römischen Reich
dert markierte der geschwungene Bachlauf die              Deutscher Nation bieten. 7,5 km lang, mit zwölf mo-
Stadtgrenze. Im Jahr 1164 sollte sich ein kleiner         numentalen Torburgen (Teile der Eigelsteintorburg,
Zugang in der Nachbarschaft der Kirche St. Ma-            des Hahnentores, der Ulrepforte sowie des Severins-
ria im Kapitol – „Kapitol“ erinnert daran, dass           tores sind noch erhalten), zwölf kleineren Toren auf
hier zur Römerzeit der gleichnamige Tempel                der Rheinseite und 52 Wehrtürmen versehen zog sie
stand – zu einem wichtigen Meilenstein in der             sich im Halbkreis um die Stadt. Dieser Halbkreis ist
Wirtschaftsgeschichte entwickeln. Durch das               in jedem noch so abstrahierten Stadtplan auszuma-
„Dreikönigen-Pförtchen“ kamen die Gebeine der             chen! Natürlich spiegeln Straßennamen den Verlauf
Heiligen Drei Könige in die Stadt, und der Beginn         wider, so die Wallstraßen („Thürmchenswall“, „Ge-
des Aufstiegs Kölns zu einem der großen Pilger-           reonswall“, „Friesenwall“, „Mauritiuswall“, „Panta-
ziele der Christenheit begann. Diese Attraktion           leonswall“, „Kartäuserwall“, „Severinswall“) auf der
sollte nachhaltig die Wirtschaft beflügeln, die           Stadtseite der Mauer und die „Ringe“ („Ubierring“,
Bedeutung und den Reichtum der Stadt mehren.              „Karolingerring“, „Sachsenring“, „Salierring“, „Ho-
Eine Mühle am einstigen Lauf des Duffesbaches             henstaufenring“, „Habsburgerring“, „Hohenzollern-
existiert heute noch in der Nachfolge einer 1572          ring“, „Kaiser-Wilhelm-Ring“, „Hansaring“, „Theo-
erbauten städtischen Malzmühle: Es ist die Haus-          dor-Heuss-Ring“) auf der Feldseite. 1881 wurde die
brauerei „Malzmühle“, die 1858 als „Bier- und Mal-        Stadtbefestigung aufgegeben und die erste Bresche
zextrakt-Dampfbrauerei Hubert Koch“ gegründet             geschlagen: Man schuf Platz für die Anforderungen
wurde. Ob Hubert Koch bei seiner Gründung                 und Wünsche der „modernen“ Zeit.
noch auf das Wasser des Duffesbaches vertraute,
bleibt offen, doch als zweiter Standortfaktor darf
für sein Unternehmen die Nähe zum Kornhandel              2.2    Stadtwachstum zu Füßen
auf dem Heumarkt gelten. Am südlichen Rand des                   des Heidelberger Schlosses
„Heumarktes“ und nahe bei den kurzen Straßen-
abschnitten „über“ dem einstigen Duffesbach „An           Eine andere typische Variante einer Stadtentwick-
der Malzmühle“ und „Am Malzbüchel“ betreiben              lung im Mittelalter, die sich nicht minder deutlich
seine Nachfahren die Brauerei.                            in Stadtplänen ablesen lässt, zeigt das Beispiel Hei-
    Die „Mühlengasse“, die vom Nordende des               delberg. In diesem Fall ist eine Burg – auch wenn
„Alter Markts“ zum Rhein führt, lässt vermuten,           buchstäblich alle Welt vom Heidelberger „Schloss“
dass sich hier diverse Mühlen aneinanderreihten.          spricht – der Ausgangspunkt der Siedlungsentwick-
Doch die dazu gehörenden Mühlen standen nicht             lung. 1225 wird eine Burg erstmals erwähnt.
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14      Kapitel 2 • Stadtentwicklung lesen – ein Stadtplan überliefert Geschichte

                                                                        verstärkt und erhöht sein kann, ein besonders
1                                                                       gesichertes Burgtor und Türme, von denen aus
                                                                        sich die Ringmauer verteidigen ließ. Am stärks-
2                                                                       ten befestigt war der Bergfried, der auch als
                                                                        letzter Rückzugsort der Burgbewohner im Falle
                                                                        eines Angriffs diente. Als Wohn- und Amtssitz
3                                                                       des Burgherrn erbaute man den Palas, der den
                                                                        größten Wohnkomfort jener Zeit aufwies (Glas-
4                                                                       fenster, beheizbare Räume, Kemenaten, Abort­
                                                                        erker). Zur Lebensgemeinschaft auf einer Burg

5                                                                       gehörten auch Wirtschafts- und Lagergebäude,
                                                                        Unterkünfte für das Gesinde sowie Ställe, die
                                                                        oft als Holzgebäude an die Ringmauer ange-
6                                                                       lehnt oder in der Vorburg errichtet wurden.
                                                                    
7
                                                                        Schloss 
8                                                                       Bei einem Schloss (. Abb. 2.2) spielt im Gegen-
                                                                        satz zur Burg der wehrhafte Aspekt keine Rolle
9                                                                       mehr, da die Weiterentwicklung in der Waffen-
                                                                        technik einem einzelnen Gebäude – außer einer

10                                                                      Festungsanlage – keinen praktikablen Schutz
                                                                        mehr bieten kann. Das unbefestigte Schloss
                                                                        dient dem Adel als repräsentativer Wohn- und
11   .. Abb. 2.1 Heute nennt man die Burg, die die Grafen von           Amtssitz. Der Schlossbau beginnt in der Zeit
     Diez im 11. Jh. auf einem Felsen über der Lahn errichteten         der Renaissance und erlebt seinen Höhepunkt
     zwar „Grafenschloss“, doch die Wehrhaftigkeit der Anlage als
12   das entscheidende Merkmal einer Burg ist immer noch unver-
                                                                        mit dem Barock und Rokoko. Für Deutschland
     kennbar: Zum einen ist es der Standort der Höhenburg, zum          umfasst dies grob einen Zeitraum von der Mitte
     anderen die abweisende Architektur. Ein solch großzügiger          des 16. bis zum späten 18. Jahrhundert.
13   Umgang mit dem Begriff „Schloss“ ist häufig anzutreffen!           Da sich ein Schlossbau in der Regel nicht
     (Gabriele M. Knoll)                                                an Besonderheiten des Geländes anpassen
14                                                                      muss, können die Baumeister ihre Ideale
          Burg                                                         verwirklichen: eine symmetrische möglichst

15        Eine Burg ist eine wehrhafte Anlage
          (. Abb. 2.1), die dies auch schon durch ihren
                                                                        dreiflügelige Anlage um einen Ehrenhof (Cour
                                                                        d’honneur) zur Stadt. Das Hauptgeschoss
          Standort deutlich macht: als Höhenburg oder                   des Schlosses, die Beletage – meist das erste
16        Hangburg auf schwer zugänglichen und damit                    Geschoss – besitzt in seiner Mitte den Audienz-
          geschützteren Lagen am Berg sowie in der                      bzw. Festsaal, daran anschließend die Kabi-
17        Ebene als Niederburg, die in der Regel von                    nette und Wohnräume des Hausherrn in der
          einem Wassergraben (Wasserburg) umgeben                       einen Richtung und diejenigen der Dame des
          wurde. Diese befestigten Wohn- und Amtssitze                  Hauses in der anderen Hälfte des Hauptgebäu-
18        von Feudalherren entwickelten sich ab dem                     des (Corps de logis). Ein wichtiger Bauteil des
          Ende des 9. Jahrhunderts und wurden bis ins                   Corps de logis und bedeutend für das Hofzere-
19        15. Jahrhundert ausgebaut und genutzt.                        moniell ist das repräsentative Treppenhaus.
          Zu den wichtigsten Merkmalen einer Burg                       Der Schlossgarten und der sich daran anschlie-

20        gehören die Ringmauer, die an der Seite der
          größten Gefährdung zu einer Schildmauer
                                                                        ßende Park machen deutlich, wie sehr die Re-
                                                                        präsentation und nicht die Wehrhaftigkeit zu
2.2 • Stadtwachstum zu Füßen des Heidelberger Schlosses
                                                                                                       15                    2

.. Abb. 2.2 Hier am Beispiel des Rastätter Schlosses ist gut zu erkennen, dass Repräsentation die oberste Aufgabe eines
Schlossbaus ist. Die langen Fensterfolgen machen dies deutlich, diejenige im ersten Obergeschoss, der Beletage, wird durch
Bauschmuck noch besonders herausgehoben. Zu einem barocken Schloss gehören auch ein Schlossgarten und Park, die in ih-
rer Gestaltung auf das Schloss ausgerichtet sind. Hinter der Gartenseite des Rastätter Schlosses sind an den beiden turmartigen
Aufbauten die beiden Seitenflügel zu erahnen, die den zur Stadt orientierten Ehrenhof bilden (Gabriele M. Knoll)

    einem Schloss gehören. Zum absolutistischen                       Das „Rückgrat“ der Stadt im Neckartal ist
    Weltbild gehört es zu beweisen, dass sich die                die Hauptstraße. An ihrem langen Verlauf vom
    Natur dem Menschen unterzuordnen hat; dies                   Bismarck­platz bis zum Karlstor, der damit die ge-
    zeigt sich in der kunstvollen Gestaltung der                 samte Altstadt durchzieht, lassen sich zwei unter-
    schlossnahen Gartenanlagen.                                  schiedliche Hälften unterscheiden. Im östlichen Teil
                                                                sind viele Seitengassen zu finden, aber auch kleinere
                                                                 Paral­lelstraßen zur Hauptstraße. Im westlichen Teil
An dem Zugang zu der Hangburg entstand unter-                    der Altstadt stößt man auf ein großzügiger angeleg-
halb ein Burgweiler auf dem weitgehend hochwas-                  tes Straßennetz.
sersicheren Schwemmkegel des Klingenbaches rund                       Stellt sich die Frage, welche der Hälften die ältere
um die Peterskirche und an der Straße zwischen                   ist, so lässt sich dies schon aus dem Stadtplan ablei-
diesem Siedlungskern und der Burg die Burgman-                   ten. Es muss die östliche sein, weil sie mehr oder we-
nensiedlung, in der die Hofbediensteten wohnten.                 niger unterhalb der Burg liegt. Ein Stadtherr hatte
Diesen Anfängen Heidelbergs mit dem durch das                    seine Untertanen gerne im Blick und dafür oftmals
Gelände unregelmäßigen Straßenverlauf steht eine                 gute Gründe. Häufig – und so auch in Heidelberg,
Altstadt entgegen, die durch ein auffallend recht-               wie es das berühmte Merian-Panorama aus dem
winkliges Straßennetz gekennzeichnet ist. Solch ein              Jahr 1620 veranschaulicht – vereinten sich Burg-
Stadtgrundriss verrät mittelalterliche Stadtplanung,             und Stadtbefestigung zu einer gemeinsamen Wehr-
die ein Landesherr initiiert hat.                                anlage. Die gotische Heiliggeistkirche (. Abb. 2.3)
16      Kapitel 2 • Stadtentwicklung lesen – ein Stadtplan überliefert Geschichte

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10   .. Abb. 2.3 Der Blick vom Heidelberger Schloss hinunter zeigt den Kern der Altstadt um die Heiliggeistkirche. Östlich der
     Kirche – an ihren Chor anschließend – sind Marktplätze zu erkennen, die einst in den Mittelpunkt einer Stadt gehörten.
11   Verkehrsgünstig lag die Altstadt auch, da über die Alte Brücke der gesamte Verkehr auf dem rechten Ufer des Oberrheins,
     beispielsweise von der Messestadt Frankfurt nach Süden, in hochwassersicherer Lage über die Bergstraße, hier das Neckartal
     verlief. Von der Burg bzw. dem späteren Schloss ließ sich dies bestens überwachen (Gabriele M. Knoll)
12
     als älteste Pfarrkirche im östlichen Bereich, der               das Städtchen zwischen der Burg und der Alten Brü-
     große Marktplatz und kleinere Marktplätze in der                cke nicht mehr aus, und Ruprecht I. bis Ruprecht III.
13   Nachbarschaft der Kirche wie das engmaschige Gas-               ließen an einer größeren Residenzstadt arbeiten, die
     sennetz sind Hinweise auf das höhere Alter dieses               sich bis zum heutigen Bismarckplatz ausdehnt. Ru-
14   Teiles der Stadt. Auch die Alte Brücke ist trotz ihres          precht III. sorgte auch dafür, dass die Burg und die
     neueren Namens Karl-Theodor-Brücke ein Indiz für                neue Vorstadt durch gemeinsame Befestigungsmau-
15   die zeitliche Reihenfolge. Für Jahrhunderte war dies            ern zu einer Einheit zusammengefasst wurden.
     der einzige Neckarübergang nahe der Mündung des                      Unter seinen Nachfolgern im 16. Jahrhundert
     Flusses in den Rhein. An einem Straßennamen lässt               sollte sich die Burg zu einem Schloss wandeln. Ge-
16   sich auch zweifelsfrei die Grenze zwischen dem älte-            bäude der mittelalterlichen Anlage wurden durch
     ren und jüngeren Teil der Altstadt ausmachen: Die               neue repräsentative im Stil der Renaissance ersetzt,
17   „Grabengasse“, die den heutigen Universitätsplatz               wie der Friedrichsbau und der Ottheinrichsbau.
     auf seiner Westseite tangiert, erinnert an die mittel-          Große Fensterfronten machen deutlich, dass man
     alterliche Befestigung.                                         Abwehr und Sicherheit nicht mehr für nötig hielt.
18       Die östliche Hälfte der Heidelberger Altstadt               Die Umgestaltung der östlichen Befestigungsanla-
     wird auch als die staufische Kernstadt bezeichnet.              gen in den legendären hortus palatinus, den Pfälzi-
19   Konrad von Staufen beabsichtigte mit dieser Grün-               schen Garten, ab 1614 rächte sich schon für seinen
     dung ab 1170/80, der Pfalzgrafschaft bei Rhein ein              Auftraggeber Friedrich V. Im Dreißigjährigen Krieg
20   Zentrum zu geben. Als 1356 die Pfalzgrafen in den               lieferte er den Angreifern beste Ausgangspositio-
     Rang von Kurfürsten erhoben wurden, reichte ihnen               nen. Trotz seiner bewegten Geschichte und der teil-
2.2 • Stadtwachstum zu Füßen des Heidelberger Schlosses
                                                                                                      17                       2

    Aus der Tourismuspraxis
    Wie viele Facetten einer Stadtge-         Die vier Jahreszeiten                   „Schöne Brücke hast mich oft getra-
    schichte sich in ein touristisches        „Es brennt!!!“                          gen …“ – Literat(o)ur in der Altstadt
    Produkt – eine Stadtführung –             Frauen in Heidelberg                    Stadt am Fluss – der Neckar, Le-
    verwandeln lassen, zeigt die lange                                                bensader der Stadt
                                              Frauen-Tees und Männerbünde –
    Liste der Themenführungen des                                                     Stätten der Exzellenz – die Universi-
                                              Salonkultur in Heidelberg
    Stadtmarketing Heidelberg. Im Jahr                                                tätsinstitute in der Altstadt sowie im
    2012 wurden rund 100.000 Gäste            Gassenhauer und Rausschmeißer
                                                                                      Neuenheimer Feld
    durch die Altstadt geführt. Für die       Goethe in Heidelberg
                                                                                      The Wedding – eine königliche
    Touristiker stellt sich jedoch weniger    Heidelberger Kuriositäten
                                                                                      Hochzeit
    die Frage, welche Aspekte der Alt-        Heidelberger Leben im 18. Jahr-
    stadt lassen sich noch vermarkten,                                                Von Tilman Riemenschneider bis
                                              hundert
    als vielmehr, welche Zielgruppen                                                  Klaus Staeck – Kunst und Künstler in
                                              Heidelberg im Abendlicht – durch        Heidelberg
    sind zu bedienen, mit welchen Er-         die Altstadt zum Schloss
    wartungen und Wünschen kommen                                                     „Wissen-schafft-STADT“/Altstadt
                                              Heidelberg im Barock
    sie. Für die Heidelberger Altstadt                                                „Wissen-schafft-STADT“/Bahnstadt
    sind es vorrangig drei Zielgruppen,       Heidelberg – Tradition und
                                                                                      „Wissen-schafft-STADT“/Bergheim
    die das Stadtmarketing im Blick           Moderne. Von der Bürgerschule
                                              zur Stadt der Wissenschaft und          „Wissen-schafft-STADT“/Neuenhei-
    hat: die „klassischen“ Touristen, die                                             mer Feld
    Kongress- und Tagungsteilnehmer           Forschung
    und die Bürger Heidelbergs, die           Heidelberg und die Revolution           „Sonderführungen“
    jeweils die Altstadt unterschiedlich      1848/49                                 für Gruppen:
    wahrnehmen und nutzen. Die Fülle          Heidelberg von seiner schönsten         Altstadtführung mit Schifffahrt
    des Angebots an Spezialführungen          Seite – der berühmte Philosophen-       Das Neckartal – mit Schiff und Bus
    entspricht nicht unbedingt der            weg                                     bis Bad Wimpfen
    Nachfrage, gibt man zu. Ein sehr          Heidelberg zur Zeit der Romantik –      Familienführung
    aktiver Verein von Gästeführerinnen       „In einem kühlen Grunde, da geht        Führung „Köstliches Heidelberg“
    und Gästeführern entfaltet hier seine     ein Mühlenrad …“
    Kreativität. Der „klassische“ Gast, vor                                           Geführte Radtour durch Heidelberg
                                              Heiligenberg – eine Wanderung zu        und seine Stadtteile
    allem bei seinem ersten Besuch in
                                              seinen Kultstätten
    Heidelberg, möchte einen Überblick                                                Heidelberg im Nationalsozialismus
                                              Hexen, Schinder, arme Sünder: Aus
    in ca. zwei Stunden bekommen,                                                     Kann denn Liebe Sünde sein
                                              der Rechtsgeschichte Heidelbergs
    lautet die Erfahrung. Das Interesse                                               Klangerlebnis in der Heilig-Geist-Kir-
    am Detail motiviert eher den Wieder-      Historischer Spaziergang durch das
                                                                                      che mit Orgelkonzert
    holungsgast oder aber den Bürger          alte Handschuhsheim – seit über
                                              100 Jahren Stadtteil Heidelbergs        Kostümführung „Der Studenten-
    der Stadt. Für den Kongress- und
                                                                                      prinz“ – die Geschichte von Prinz
    Tagungsgast steht eher das Erleben        Hortus Palatinus – ein Garten für
                                                                                      Karl-Franz und Käthi
    der Gastronomie im Vordergrund,           eine Königstochter
                                                                                      Kostümführung „Die Wahrheit über
    Führung und Kulinarisches sind nach       Jüdisches Leben in Heidelberg
                                                                                      Heidelberg“ – ein unterhaltsamer
    einem Kongresstag gefragt.                Kinder- und Schülerführung              Rundgang von und mit Mark Twain
    Themenführungen                           Liselotte von der Pfalz – ein Frauen-   Krimiführung „Student in Heidelberg
    für Gruppen von A bis Z:                  schicksal am Heidelberger Hof           tot aufgefunden.“ Zeitreise zu einem
    Adelshöfe und Bürgerhäuser in der         Macht des Glaubens – 450 Jahre          ungelösten Mordfall
    Vor-Altstadt                              Heidelberger Katechismus                Krimiführung „Tod an der Universi-
    Am Anfang war der Durst                   Mit der „Bürgersfrau“ unterwegs im      tät“ – Heidelberger Mord mit Biss
    Auf den Spuren von Mark Twain             alten Heidelberg                        Luther-Tour
    Ärzte, Heiler, Apotheker – eine Chro-     Mittelalterliches Heidelberg            Mit dem Nachtwächter durch die
    nik der Heilkunde in Heidelberg,          Musikleben in Heidelberg                dunklen Gassen Heidelbergs
    dargestellt an den Denkmälern der         Mythos Heidelberg – internationally     Stadtrallye Heidelberg für Erwach-
    Altstadt                                  beloved                                 sene
    Bänkelsängerführung                       „Nun sag, wie hast du’s mit der         Stadtrallye Heidelberg für Schüler
    Die Räuber kommen!                        Religion?“ Kirchen und mehr in          Weihnachtsmarktführung
    Die Universität Heidelberg – Magis-       Heidelbergs Altstadt
    ter, Philister und Scholare
                                                                                      ▶ www.heidelberg-marketing.de
                                              Russen in Heidelberg
18        Kapitel 2 • Stadtentwicklung lesen – ein Stadtplan überliefert Geschichte

1          Aus der Tourismuspraxis
           Innovative Gästeführungen              der Kaiserthermen spielt, und im          ten „Erlebnisbausteinen“ wie einer
           im Städtetourismus                     nachfolgenden Jahr wurde das römi-        „Gladiatorenschule“ oder einer
2          Die „klassische“ Stadtführung – das    sche Stadttor, die Porta Nigra, zum       „Togaführung“, bei der der Stadtfüh-
           Abhaken der wichtigsten Sehens-        Theater für die Erlebnisführung „Das      rer in eine römische Toga gehüllt

3          würdigkeiten – in der Gruppe hat
           starke Konkurrenz bekommen:
                                                  Geheimnis der Porta Nigra“. Hierbei
                                                  wird nicht allein der Auftritt von vier
                                                                                            ist und „in authentischem Erzählstil
                                                                                            einen Eindruck von der Römerstadt
           Erlebnis- oder Schauspielführungen     Schauspielern geboten, sondern,           Augusta Treverorum vermittelt“.

4          wollen mehr als nur unterhaltsam
           die Fakten zur Architektur- oder
                                                  da es die Räumlichkeiten erlauben,
                                                  auch der Einsatz von Ton und Licht,
                                                                                            Die Nachfrage nach den römischen
                                                                                            Führungen in den ersten Jahren hat
           Stadtgeschichte vermitteln; nach       um weitere Illusionen zu schaffen.        Widmann (a. a. O., S. 271) ermittelt
5          Möglichkeit soll aus diesem Lernpro-
           zess in der Freizeit noch ein Event
                                                  Mit der Führung „Der Teufel in
                                                  Trier“ ist man mittlerweile in
                                                                                            und kommt zu dem Ergebnis: „Die
                                                                                            hohe Auslastung und die Nachfrage
           werden.                                der Geschichte des Mittelalters           nach Sondervorstellungen machen
6          Widmann (2007) hat die Erlebnisfüh-
           rungen der Stadt Trier untersucht,
                                                  angekommen, die im Gegensatz
                                                  zu den römischen Erlebnistouren
                                                                                            deutlich, dass dieses Produkt
                                                                                            saisonunabhängig ist. Somit ist eine
           die von der Tourist-Information        mit jeweils einer „Bühne“ auf vier        stärkere Bewerbung der Nebensai-
7          Trier angeboten werden. Die älteste    Standorten in der Stadt verteilt          son durchaus möglich, so dass in Ne-
           Stadt Deutschlands besitzt mit ihren   werden. „Nach dem Untergang               benzeiten auch verstärkt auswärtige
           römischen Bauten, die zum Welt-        Roms beginnt auch in Trier die Zeit       Gäste angezogen werden“. Nicht nur
8          kulturerbe der UNESCO gehören,         des mystischen Mittelalters – eine        für die Saisonverlängerung, auch als
           eine ausgezeichnete historische        Epoche voll dunkler Mythen und der        Produkt für den Incentivemarkt sind
           Grundlage. Die Alltagsgeschichte       Angst vor der magischen Macht des         solche Angebote interessant. Finan-
9          in der ehemaligen römischen            Teufels. Ausgerechnet im from-            ziell scheinen die Erlebnisführungen
           Provinz bekommt auf diese Weise        men Trier versucht der Höllenfürst        erfolgreich zu sein – „… bereits im
           mit den Ruinen eine authentische       die Herrschaft über die Seelen zu         Jahr 2005 [konnte (Anm. d. V.)] eine
10         Kulisse. Seit dem Jahr 2000 werden     erlangen – mit tausend Tricks und         Kostendeckung bei der Produktion
           mit professionellen Schauspielern      Verführungskünsten. Ja selbst beim        erreicht werden, und für die Zukunft

11         und eigens für diese Führungen
           ▶
           ( www.erlebnisfuehrungen.de)
                                                  Bau des Doms mischt er munter
                                                  mit. Besessene Nonnen, verwegene
                                                                                            rechnet die Tourist-Information
                                                                                            Trier mit schwarzen Zahlen. Jedoch
           geschriebenen Rollen Aspekte der       Kreuzritter, Hexenzauber und ein          handelt es sich bei der Erlebnis-

12         römischen Geschichte lebendig
           gemacht. Da wird im Amphitheater
                                                  rätselhafter Bischofsmord entführen
                                                  die Zuschauer in die dunkle, sagen-
                                                                                            führung/Schauspielführung für die
                                                                                            Tourist-Information Trier hauptsäch-
           die Geschichte des freigelassenen      hafte Welt des Mittelalters in Trier“     lich um ein Marketinginstrument zur
13         Sklaven und Gladiator Valerius          ▶
                                                  ( http://www.erlebnisfuehrungen.          weiteren Positionierung der Stadt als
           erzählt, 2004 kam das Stück „Der       de/teufel/). Angeboten werden             hochwertiges touristisches Produkt,
           Tribun Mallobaudes“ – inzwischen       alle Führungen für Einzelgäste wie        so dass das vorrangige wirtschaftli-
14         als „Verrat in den Kaiserthermen“
           umbenannt – hinzu, das in der Ruine
                                                  Gruppen, sie sind kombinierbar mit
                                                  Themenstadtführungen, sogenann-
                                                                                            che Ziel eine kostendeckende Arbeit
                                                                                            bleibt“ (a. a. O., S. 271f ).

15
     weisen Zerstörungen sind am Heidelberger Schloss                 der Nähe stellen früher wie heute den Mittelpunkt
16   die Elemente einer Burg und eines Schlosses heute                des historischen Stadtkernes dar. An diesem Platz
     noch gut zu unterscheiden.                                       treffen sich die alten Hauptstraßen – historische
17                                                                    Handelswege, die heute oft das Kernstück der Fuß-
                                                                      gängerzonen sind.
     2.3       Nahezu unveränderliche                                     Gassen und die unregelmäßigsten Verläufe
18             Kennzeichen einer                                      schmaler Straßen gehören ebenso in den mittelal-
               mittelalterlichen Stadt                                terlichen Stadtkern wie die schmalsten Parzellen
19             über die Jahrhunderte hinweg                           und Häuser. Die größte Dichte an Kirchen, die sich
                                                                      durch Pfarrkirchen, Kloster- und Stiftskirchen er-
20   Der größte Marktplatz mit dem Rathaus und oft-                   gibt, ist ein weiteres Indiz. Da Stifts- und Klosterkir-
     mals auch noch die größte wie älteste Kirche in                  chen in der Regel nur für die entsprechenden „ge-
2.4 • Rothenburg ob der Tauber als Paradebeispiel
                                                                                                  19                      2

    .. Tab. 2.1 Straßennamen erinnern – einige Beispiele

    An der Bleiche/Bleichstraße     Auf feuchtem Gelände, auf die Wiesen in Bach- und Flussauen wurde das Leinen (als
                                    Stoffbahnen oder als Kleidungsstücke) zum Bleichen, für das strahlende Weiß gelegt.

    Hellweg                         Straße als Teilstück der Fernhandelsstraße Hellweg

    Jakobsstraße                    Straße als Teilstück des Jakobsweges

    Leinpfad                        Auf diesen Wegen an den Flussufern gingen die Pferde, Ochsen und sogar auch
                                    Menschen, die Kähne und Segelschiffe stromaufwärts zogen.

    Wingert                         Die Bezeichnung erinnert an Weingärten, Weinbau auch in Städten und Regionen, in
                                    denen heute kein Winzer mehr arbeitet.

schlossenen“ Gesellschaften offenstanden, mussten             2.4      Rothenburg ob der Tauber
die Bürger ihre eigenen Gotteshäuser, die Pfarrkir-                    als Paradebeispiel
chen, bauen. Manchmal haben sich bis heute „Kir-                       einer mittelalterlichen Stadt
chen-Paare“ für die unterschiedlichen Zielgruppen                       und Destination
erhalten.                                                               des internationalen Tourismus
    Der Ring der mittelalterlichen Befestigung lässt
sich, auch wenn er vielleicht gänzlich geschleift             Der Inbegriff einer mittelalterlichen Stadt, einer
wurde, immer noch ausmachen. Zum einen ist es                 vermeintlichen Idylle, eines Ortes der Sehnsucht,
ein Ring oder Oval aus breiteren Straßen als das              ist Rothenburg ob der Tauber (. Abb. 2.4) Dies gilt
Gros derjenigen im historischen Zentrum, zum an-              nicht nur für deutsche Touristen: Rothenburg ob der
deren verbirgt sich häufig in einem anschließenden            Tauber ist weltweit ein Begriff, eine Marke, wie es
Grüngürtel, manchmal auch noch mit Wasserflä-                 geschätzte 2 Mio. Tagesgäste pro Jahr innerhalb der
chen, die an den einstigen nassen Stadtgraben er-             Stadtmauern belegen. Exakte Angaben bieten die
innern, ein Teil der einstigen Befestigungsanlagen.           Übernachtungszahlen, die 2012 mit 499.146 Über-
Auch Namen und Endungen, wie „-graben“, „-wall“,              nachtungen einen neuen Spitzenwert in der frän-
„-ring“ weisen auf die verschiedenen Teile einer              kischen Kleinstadt mit ca. 11.000 Einwohnern
Wehranlage hin.                                               erreichten. Davon entfielen 53 % bzw. 265.703 Über-
    Namen erzählen ebenso viele große und kleine              nachtungen auf ausländische Gäste. Einen solch
Kapitel einer Stadtgeschichte (. Tab. 2.1). In der            hohen Prozentsatz erreicht keine andere deutsche
mittelalterlichen Stadt erinnern sie an Berufe (z. B.         Stadt (München und Frankfurt jeweils 43 %, Berlin
„Glockengießerstraße“, „Fleischhauerstraße“, „Fi-             36 % – vgl. Statistisches Bundesamt 2012, S. 103).
schergasse“, „Schuster-“ oder „Schmiedstraße“,                Rund 74.000 Übernachtungen in Rothenburg ob
„Gerbergasse“), an Handelsgüter („Salzgasse“,                 der Tauber im Jahr 2012 sind auf japanische Gäste
„Fischmarkt“, „Weinlände“, „Holzlände“), an den               zurückzuführen, ca. 50.000 auf amerikanische. Bis
Rang („Herrengasse“), den Glauben („Judengasse“,              zum Jahr 1990 nahmen die Amerikaner die Spit-
„Augustinerstraße“, „Klosterstraße“, „Kapuziner-              zenposition bei den ausländischen Gästeübernach-
gasse“, „Minoritenweg“, „Brüderstraße“) einstiger             tungen ein.
Bewohner oder sie bestimmen ihre Lage in der                       Dies lässt sich mit den Anfängen und Intentio-
Stadt („An der Mauer“, „Burgstraße“, „Neugasse“,              nen der Romantischen Straße, an der Rothenburg
„Neumarkt“, „Alter Stadtgraben“, „Wallstraße“). Die           ob der Tauber liegt, erklärt. Die Ferienstraße wurde
Bezeichnung „Steingasse“ hebt oft die Straße heraus,          1950 in der amerikanischen Besatzungszone der
die im Gegensatz zu den meist unbefestigten schon             jungen Bundesrepublik Deutschland eröffnet, um
über eine Art Straßenpflaster verfügte und damit als          das Deutschlandbild aus der Zeit der Naziherr-
ein Abschnitt der wichtigsten Straßenverbindung               schaft und des Zweiten Weltkrieges zu revidieren.
ganzjährig in einem relativ gut nutzbaren Zustand             „Man wollte sehr bewußt nicht nur US-Amerika-
sein konnte.                                                  nern, sondern ausländischen Urlaubern insgesamt
20       Kapitel 2 • Stadtentwicklung lesen – ein Stadtplan überliefert Geschichte

1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
     .. Abb. 2.4 Die Anlage der Stadt Rothenburg in sicherer Höhe ist heute noch erkennbar, aber auch die Stadtmauern ziehen die
     mittelalterliche Stadtgrenze unverändert nach. Mit geübtem Blick lässt sich auch nachvollziehen, dass es innerhalb der mittelal-
12   terlichen Stadt einen älteren Stadtkern gibt, der ebenfalls ummauert war. Der Straßenverlauf und eine Linie von traufständigen
     Häusern machen dies deutlich, unübersehbar ist es auch an dem aus dem Dächermeer herausragenden Weißen Turm am
     rechten oberen Bildrand – einem Stadtturm scheinbar „mitten“ in der Stadt (Happy Ballooning Ballonfahrten)
13
     mit den mittelalterlichen Reichsstädten entlang der                   Den Wert des ungewöhnlich gut erhaltenen
14   Romantischen Straße ein anderes, lebensfreundli-                  historischen Stadtbildes hatte man schon im frü-
     ches und vielfältig in der europäischen Geschichte                hen 19. Jahrhundert erkannt, denn 1826 wurde ein
15   vernetztes Deutschland-Bild zeigen.“ (▶ www.ro-                   königliches Dekret für den Erhalt der Bausubstanz
     mantischestrasse.de) Zu der rund 350 km langen                    – insbesondere der aus dem Mittelalter stammen-
     Ferienstraße zwischen Würzburg und Füssen, dem                    den – erlassen. Touristisch wird das Städtchen mit
16   Main und den Alpen, die ursprünglich für den Au-                  seiner kompletten Stadtmauer, den engen Gassen
     tofahrer und einen touristischen Linienbus ange-                  und alten Häusern Ende des 19. Jahrhunderts ent-
17   legt wurde, sind inzwischen ein Radfernweg und ein                deckt. Die Gemälde von Carl Spitzweg (1808–1885)
     Weitwanderweg hinzugekommen.                                      mausern sich unter anderem als die Werbebilder auf
         Am Beispiel von Rothenburg ob der Tauber                      der Suche nach der vermeintlich guten alten Zeit in
18   lässt sich auch belegen, wie sehr die „Erfindung“                 einer Kulisse, für die Rothenburg als Vorlage gedient
     der Romantischen Straße den Tourismus beflügelte:                 haben könnte. 1902 wird eine Ortssatzung erstellt,
19   Während für das Jahr 1913 immerhin schon rund                     in der das historische Ensemble als Gesamtdenkmal
     30.000 Übernachtungen gezählt werden können,                      bewahrt werden soll.
20   sind es 1957 bereits 155.000, mehr als 220.000 im                     Im Zweiten Weltkrieg hat die Stadt schwere
     Jahr 1970 und 1986 rund 310.000.                                  Bombenschäden erlitten, rund 40 % der Gebäude,
2.5 • Die Mozart- und Festivalstadt Salzburg – Tourismus aus Sicht der Bereisten
                                                                                               21                 2

vor allem Teile des östlichen Stadtkernes, wurden              kollidieren mit diesen beim Schaufensterbummel,
zerstört. Maßstabsgerecht, das heißt in den ur-                beim Einkauf, in Restaurants und Cafés und sie er-
sprünglichen Dimensionen der mittelalterlichen                 leben das subjektive Gefühl von Überfüllung, von
Bebauung, wurden die betroffenen Häuser wieder                 zu hoher sozialer Dichte, so dass sie den Innenstadt-
aufgebaut. Dabei errichteten die Rothenburger erst             bereich im Sommer lieber meiden […]. In ihren
die Fassaden der Geschäftshäuser, der Wohnkom-                 Augen ist die Durchlaufgeschwindigkeit der Gäste
fort in ihren Häusern kam erst an zweiter Stelle. Mit          einfach zu hoch: während der Hochsaison im Som-
dem geretteten bzw. wiederhergestellten Stadtbild              mer gehören Fußgängerstaus in den gepflasterten
hatte man wieder seine touristische Anziehungs-                Gassen zum alltäglichen Erscheinungsbild. Aber der
kraft gewonnen und die wirtschaftlichen Grund-                 Tourismus bietet 6400 Arbeitsplätze und erreichte
lagen – auch für nachfolgende Generationen – ge-               2001 einen Umsatz von rund 300 Mio. Euro. Damit
schaffen. Die aktuellen Tourismuszahlen geben den              erwirtschaftete der Tourismus etwa ein Viertel des
Rothenburgern Recht.                                           Bruttosozialprodukts der Stadt“ (Luger und Köst-
                                                               ler-Schruf 2003, S. 84).
                                                                   Diese internationalen Besucherströme treffen
2.5     Die Mozart- und Festivalstadt                          in der Altstadt auf eine einheimische Bevölkerung
        Salzburg – Tourismus aus Sicht                         von 936 Einwohnern (am 1.1.2000), die sich in ih-
        der Bereisten                                          rer Altersstruktur nicht von den übrigen Salzbur-
                                                               gern (144.247 Gesamtbevölkerung) unterscheiden
Die Altstadt zwischen dem Berg mit der Festung                 (Kraft et al. 2003, S. 140f). Aus den Resultaten der
Hohensalzburg und dem linken Ufer der Salzach,                 1999 durchgeführten persönlichen Befragung von
die 1997 zum Weltkulturerbe der UNESCO erklärt                 43 Altstadtbewohnern und einem Katalog von
wurde, umfasst die mittelalterliche Bürgerstadt mit            52 Fragen ergeben sich u. a. diese Aspekte (a. a. O.,
der berühmtesten Straße, der Getreidegasse, an der
Mozarts Geburtshaus steht, sowie die im 17. Jahr-
hundert – zum Teil auf Kosten der älteren Bür-
gerstadt – entstandene Residenzstadt der Salzburger
                                                               -
                                                               S. 146):
                                                                   „74 % sehen im Tourismus eine Bereicherung
                                                                   (auch durchaus wörtlich), 28 % eine Verar-
                                                                   mung, 9 % sind ambivalent, 5 % meinen, die
Erzbischöfe mit dem 1628 geweihten, frühbarocken                   Stadt wäre ja abhängig vom Tourismus (Mehr-
Dom, den Palästen und Plätzen.
    „Das sind jene Orte, auf denen sich die durch
                                                               -   fachnennungen)“.
                                                                   Die als touristisch bewerteten Orte, allen voran
die linksseitige Bürgerstadt geschleusten touris-
tischen Ströme wieder ausbreiten und verlieren
können“ (Bachleitner et al. 2003, S. 61). „Tagestou-
risten in sind erster Linie Deutsche, Österreicher,
                                                               -   die Getreidegasse, meiden 63 %.
                                                                   „Positive Begegnungen mit Touristen schildern
                                                                   49 %, Konflikte 23 %. Konfliktthemen sind (ne-
                                                                   gatives) Verhalten, Abfall/Verschmutzungen
US-Amerikaner, in wachsendem Ausmaß auch Tou-
risten aus dem Fernen Osten, die sich individuell
oder in Gruppen die Sehenswürdigkeiten der Stadt               -   und Verkehr/Parken.“
                                                                   „Bringt Ihnen als Altstadtbewohner der
                                                                   Tourismus Vorteile? 77 % sagen ‚nein‘, 21 % ‚ja‘
aneignen. Rd. 860.000 Personen besuchten 2001 die
Festung oberhalb der Stadt, […] 320.000 durcheil-
ten Mozarts Geburtshaus, Hunderttausende auch
die Museen und Kirchen der Stadt. Sie sind Akteure
                                                               -   (v. a. wirtschaftlich), 2 % ‚kaum‘.“
                                                                   „79 % besuchten Aufführungen der Salzburger
                                                                   Festspiele (die es ohne Tourismus nicht geben
                                                                   würde, vergleiche Vorfrage), 19 % nicht.“
in Ritualen, die Trampelpfade durch das Barock
treten und dazu relativ wenig Geld für Käufe aus-              Allgemein wurden die Aspekte Einkauf, Infra-
geben. Die Rundtour durch die Altstadt, die ganz               struktur, Soziales und Veranstaltungen negativ be-
dem Tourismus und dem Konsum gewidmete Fuß-                    urteilt, auch den Eindruck einer „sterbenden Alt-
gängerzone, empfinden die flanierenden Massen –                stadt“ haben 63 % der Befragten. Zur „Belebung“
an Spitzentagen 25.000 Tagestouristen – als Erho-              der Altstadt wünschen sich 47 % mehr Geschäfte,
lungsausflug aus der Moderne. Die Einheimischen                wobei besonders Läden für Lebensmittel und Ei-
22      Kapitel 2 • Stadtentwicklung lesen – ein Stadtplan überliefert Geschichte

     senwaren vermisst werden. 37 % der Befragten sind                 Unter dem Motto History Up Your Life! werden
1    der Meinung, dass noch mehr Feste und Events der              zum einen die 13 Städte einzeln vorgestellt, zum an-
     Altstadt gut tun würden.                                      deren aber auch an Themen orientiert ihre beson-
2        Die Studie von Bachleitner (a. a. O., S. 74) för-         deren Attraktionen. In Germany’s finest selection of
     derte als „vordringlichste Anliegen“ der Salzburger           architecture wird der Bogen über die wichtigsten Sti-
     Altstadtbewohner zutage: „Stopp der Musealisie-               lepochen von der römischen Antike über Romanik,
3    rung, günstige Nahversorger einrichten, mehr Le-              Gotik, Barock und Rokoko, Klassizismus, Jugendstil
     ben in die Altstadt bringen, Autoverkehr regeln,              zur Moderne und zeitgenössischen Architektur ge-
4    mehr Sauberkeit, erweiterte Parkmöglichkeiten,                spannt. Auf Spurensuche zu deutschen Dichtern und
     Ausgleich Bewohner – Touristen, Platz für Kinder              Denkern, Komponisten, zu den wichtigsten Aspek-
5    und Jugendliche, weniger Touristen, mehr Polizei,             ten des religiösen Lebens in Deutschland – von den
     günstigere Miete, Parkplatzgestaltung, Kultur erhal-          Anfängen des Christentums bis zum Holocaust –
     ten, mehr Sitzgelegenheiten und mehr Grün.“                   werden aus den 13 Städten die dazu gehörenden Ge-
6                                                                  bäude und Orte herausgestellt. Weihnachtsmärkte,
                                                                   aber auch Kalter Krieg und die DDR sind Themen.
7    2.6     Historic Highlights of Germany                        Bei den Vorschlägen zu See & Do finden sich Hin-
             – ein Netzwerk zur                                    weise auf Festivals, Kulturleben, Museen, die 37 Stät-
             internationalen Vermarktung                           ten des UNESCO-Weltkulturerbes in Deutschland
8            13 altehrwürdiger Städte                              und Anregungen zum Einkaufen von „Souvenirs“
                                                                   jenseits des üblichen Verständnisses solcher Erinne-
9    Dreizehn geschichtsträchtige deutsche Städte haben            rungsstücke (▶ www.historicgermany.travel).
     sich 1976 zu den „Historic Highlights of Germany“
10   zusammengeschlossen. Dies sind Augsburg, Erfurt,
                                                                   Literatur
     Freiburg, Heidelberg, Koblenz, Mainz, Münster, Os-
     nabrück, Potsdam, Rostock, Trier, Wiesbaden und
11   Würzburg. Historic Highlights of Germany would like           Bachleitner R, Haas H, Weichbold M (2003) Städtische Lebens-
                                                                         welten und ihr Wandel durch Tourismus am Beispiel Salz-
     to help travelers get to destinations off the beaten tra-
                                                                         burg. In: Kagelmann HJ (Hrsg) Tourismuswissenschaftliche
12   vel paths. Thirteen historic cities have been carefully             Manuskripte. Kultur/Städte/Tourismus, Bd. 11. Profil, Mün-
     selected and suggest tours with a rich cultural expe-               chen, S 61–77
     rience, friendly environment and a relaxing time, so
13   auf der Website zu lesen.
                                                                   Dehio G (1979) Bayern I. Franken. Handbuch der Deutschen
                                                                         Kunstdenkmäler. Deutscher Kunstverlag, München
                                                                   Dehio G (2005) Nordrhein‐Westfalen I Rheinland. Handbuch
          Vorrangiges Ziel dieser touristischen Werbege-
14   meinschaft ist es, sich mit gebündelten Mitteln als
                                                                         der Deutschen Kunstdenkmäler. Deutscher Kunstverlag,
                                                                         München
     Top-Destinationen in den Zielmärkten USA, Japan,              Dehio G (2011) Nordrhein‐Westfalen II Westfalen. Handbuch
15   China, Großbritannien und Italien zu positionie-                    der Deutschen Kunstdenkmäler. Deutscher Kunstverlag,
                                                                         München
     ren. Gerade die kostenintensiven Werbeauftritte in
                                                                   Deutsches Nationalkomitee für das Europäische Denkmal-
     Übersee lassen sich so preiswerter gestalten, und
16   auch die Aufmerksamkeit für eine Gruppe von Städ-
                                                                         schutzjahr (1975) Historische Städte – Städte für morgen.
                                                                         Erarb. von den Mitgliedern des Arbeitskreises Historische
     ten ist leichter zu gewinnen als für eine einzelne.                 Stadtkerne der Deutschen UNESCO‐Kommission, Köln.
17        Our specialists will work together to create a                 http://www.unesco.de/6556.html
     custom-tailored travel program designed to meet in-           Eberle J, Eitel B, Blümel WD, Wittmann P (2010) Deutsch-
                                                                         lands Süden vom Erdmittelalter zur Gegenwart. 4. Aufl.,
     terests, needs and travel style of your customers. His-
18   toric Highlights of Germany cooperates with travel
                                                                         Spektrum, Heidelberg
                                                                   Ennen E (1975) Kölner Wirtschaft im Früh‐ und Hochmittelal-
     experts of the 13 cities, strong partners such as the               ter. In: Zwei Jahrtausende Kölner Wirtschaft, Bd. 1. Greven,
19   German National Tourist Board, Lufthansa, Deut-                     Köln, S 87–215 (Hrsg im Auftrag des Rheinisch‐Westfäli-
     sche Bahn, German Wine Institute and AVIS and                       schen Wirtschaftsarchivs zu Köln)
                                                                   Irsigler F (1975) Kölner Wirtschaft im Spätmittelalter. In: Kellen-
20   is the contact for all providers of travels throughout
                                                                         benz H (Hrsg) Zwei Jahrtausende Kölner Wirtschaft, Bd. 1.
     Germany.
Literatur
                                                                     23   2
     Greven, Köln, S 217–319 (Hrsg im Auftrag des Rheinisch‐
     Westfälischen Wirtschaftsarchivs zu Köln)
Isenmann E (2012) Die deutsche Stadt im Mittelalter 1150–
     1550. Stadtgestalt, Recht, Verfassung, Stadtregiment, Kir-
     che, Gesellschaft, Wirtschaft. Böhlau, Köln
Kraft T, Keul A, Feierle R (2003) Leben in historischen Altstädten
     – Salzburg, Österreich und Pavia, Italien. In: Kagelmann HJ
     (Hrsg) Tourismuswissenschaftliche Manuskripte. Kultur/
     Städte/Tourismus, Bd. 11. Profil, München Wien, S 139–155
Luger K, Köstler-Schruf B (2003) Kulturerlebnis Salzburg. In:
     Kagelmann HJ (Hrsg) Tourismuswissenschaftliche Manu-
     skripte. Kultur/Städte/Tourismus, Bd. 11. Profil, München,
     S 79–92
Römisch-Germanisches Zentralmuseum Mainz (Hrsg) (1980)
     Köln III Exkursionen: Südliche Innenstadt und Vororte.
     Führer zu vor‐ und frühgeschichtlichen Denkmälern Bd.
     39. Von Zabern, Mainz
Statistisches Bundesamt (2012) Tourismus in Zahlen. Statisti-
     sches Bundesamt, Wiesbaden
Widmann T (2007) Von der Gästeführung zur Erlebnisführung
     – Gladiator Valerius, der Tribun Mallobaudes und das Ge-
     heimnis der Porta Nigra. In: Schmude J, Schaarschmidt K
     (Hrsg) Tegernseer Tourismus Tage 2006, Beiträge zur Wirt-
     schaftsgeographie Regensburg. Wirtschaftsgeographie
     und Tourismusforschung. Der neue Kopierer, Regensburg,
     S 267–276
www.deutsche‐kulturlandschaft.de
www.romantischestrasse.de
www.historische‐ortskerne‐nrw.de
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