Neugestaltung Alpen- und Gotthardstrasse Projektwettbewerb im selektiven Verfahren Jurybericht
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Neugestaltung Alpen- und Gotthardstrasse Projektwettbewerb im selektiven Verfahren Jurybericht September 2018
Inhaltsverzeichnis Einleitung5 Wettbewerbsaufgabe7 Verfahren9 Preisgericht10 Jurierung und Rangierung 11 Schlussfolgerungen13 Genehmigung15 Projektverfasserinnen und -verfasser 16 Projekte engere Wahl 18 1. Beurteilungsrundgang 34 Baudepartement Stadt Zug / Städtebau 3
Einleitung Die Stadt Zug veranstaltete über die Alpen- und die Gotthardstrasse so- wie über die Pilatus- und die Erlenstrasse einen Projektwettbewerb mit Präqualifikation nach der Ordnung SIA 142. Es wurden im Rahmen einer Präqualifikation acht Teams bestehend aus einem Landschaftsarchitek- ten (Federführung) und einem Verkehrsplaner für die Bearbeitung der Wettbewerbsaufgabe ausgewählt. Übergeordnet untersteht der Wettbe- werb dem öffentlichen Beschaffungswesen. Ziel des Wettbewerbs ist die Erlangung eines soliden und sinnvollen Vor- schlags zur Verbesserung der Gestaltung, der verkehrlichen Infrastruk- tur, der Organisation und Abwicklung aller Verkehrsteilnehmer sowie der Bewegungssicherheit und -qualität für Fussgänger und Velofahrer auf der Basis einer aktuellen Untersuchung zu den verkehrlichen Anforderungen. Auf der Grundlage des Siegerprojekts soll dem Stadtrat (SR; Exekutive) und dem Grossen Gemeinderat (GGR; Legislative) im Anschluss an den Wettbewerb ein Projektierungs- und im Jahr 2020 ein Ausführungskredit beantragt werden. Die Ausführung soll ab 2020/2021 erfolgen. rot: Bearbeitungsperimeter: Perimeterfläche ca. 8‘320 m2 Baudepartement Stadt Zug / Städtebau 5
Einleitung Bearbeitungsperimeter mit Folgeauftrag (rot) Der Bearbeitungsperimeter legt einen klaren Fokus auf die Strassenräu- me der Alpen- und der Gotthardstrasse, der Erlen- und der Pilatusstrasse sowie auf die Schnittstellen des Übergangs zum Bundesplatz. Aufgrund der Notwendigkeit der Sanierung der Alpenstrasse dient das Projekt auch als Katalysator für die weitere Entwicklung des Quartiers Neustadt und als Anregung für die zukünftige Weiterentwicklung des Bundesplatzes. Für den Bearbeitungsperimeter wird nach Beendigung des Wettbewerbs der Folgeauftrag zur Projektierung und Ausführung vergeben und zuge- sichert. Umgebung Bearbeitungsperimeter ohne Folgeauftrag Die angrenzende Umgebung des Bearbeitungsperimeters war in den Kontext der Neugestaltung des Strassenraums einzubeziehen. Vor dem Hintergrund der Vernetzung des neugestalteten Strassenraums zum be- stehenden Strassenraum war zudem auf die bestehende Gestaltung ein- zugehen. Im weiteren Umfeld des Bearbeitungsperimeters sind keine weiteren Pla- nungen vorgesehen. Diese sind zum Teil bereits erfolgt und haben sich bewährt (Bundesplatz Ost, auch Garten- und Rigistrasse) oder die Stras- sen sind Kantonsstrassen und somit nicht in der Zuständigkeit der Auf- traggeberin Stadt Zug. Zukünftig soll auch der Bundesplatz Nord neugestaltet werden. Dies kann jedoch erst erfolgen, wenn die Machbarkeit und die Finanzierung, respektive die Trägerschaft, geklärt sind, um die jetzigen oberirdischen Parkplätze in eine Tiefgarage unter den Platz zu verlegen. Diese Lösungsfindung war kein Bestandteil der Wettbewerbsaufgabe. Ge- staltungs- und Projektvorschläge werden nicht in die Beurteilung einbe- zogen. Selektionierte Teilnehmer des vorliegenden Projektwettbewerbs sind auch berechtigt, an allfällig folgenden Studien oder Konkurrenzverfah- ren zur Neugestaltung Bundesplatz Nord teilzunehmen. 6 Projektwettbewerb Neugestaltung Alpen- und Gotthardstrasse
Wettbewerbsaufgabe Die Alpenstrasse ist die direkte Verbindung des Bahnhofs Zug zum Zuger- see. Sie entstand im Rahmen der Verlegung des alten Bahnhofs 1897 an seinen jetzigen Standort und der damit verbundenen Stadterweiterung in nördlicher Richtung. Der im Wettbewerb ausgeschiedene Bearbeitungs- perimeter umreisst den ‘jüngsten‘ Teil der Alpenstrasse, der erst seit ca. 120 Jahren existiert. Die Gotthardstrasse ist ebenfalls ein Resultat dieser Planung und stellt heute eine wichtige Ost-West-Verbindung in der Stadt dar. Die angegliederten Quartierstrassen Erlen- und Pilatusstrasse ergän- zen das Strassennetz an diesem Ort. Die Alpen- und die Gotthardstrasse konnten durch ihre relativ junge Pla- nungsgeschichte noch kein einheitliches Bild und keine Identität entwi- ckeln und hervorbringen. Die Sanierung dieser Strassen gibt nun den Anlass für eine umfassende Planung. Diese soll neben der technischen Aufwertung des Strassenraums auch die gestalterische Qualität erhöhen. Es besteht somit die Möglichkeit, neben der Verbesserung der technischen Infrastruktur, dem Quartier Neustadt durch eine gezielte Aussenraum- gestaltung ein einheitliches Gesicht, eine Identität zu verleihen. Der Ver- kehrs- und Strassenraum bildet das Grundgerüst weiterer Planungen und ist das Initial für die Weiterentwicklung des Quartiers. Die neue, qualita- tiv hochwertige Strassengestaltung wird bestehende und neue Strukturen stärker miteinander vernetzen und eine neue Qualität an diesem Ort her- vorbringen. Fussgängern und Velofahrern soll die Orientierung an diesem Ort durch gestalterische Mittel erleichtert werden. Dem Busverkehr vom und zum Bahnhof sowie den weiteren Verkehrsteilnehmern soll ein reibungsloser Betrieb und ein sicheres Nebeneinander gewährleistet werden können. Die Läden und Geschäfte entlang der Gotthardstrasse müssen weiterhin ihren Betrieb (auch während den Bauphasen) aufrechterhalten können. Eine weitere wichtige Verbindung stellt die Diagonale über den Bundes- platz dar. Sie ist historisch als Wegverbindung zur Altstadt geplant und somit ebenso ein wichtiger Bestandteil des Ortes, der ausserhalb des Bear- beitungsperimeters liegt. Baudepartement Stadt Zug / Städtebau 7
Wettbewerbsaufgabe Alpen- und Gotthardstrasse Die Alpenstrasse (Abschnitt zwischen Gotthard- und Bundesstrasse) und die Gotthardstrasse sind baulich in einem schlechten Zustand und sollen saniert werden. Die Verkehrsführungen und -regimes benötigen für alle Verkehrsarten so- wie für die Fussgänger ein klares Konzept. Durch geeignete gestalterische Massnahmen soll die Alpenstrasse als Achse vom Bahnhof zum See ge- stärkt werden. Pilatus- und Erlenstrasse Kreuzung Alpen- und Gotthardstrasse mit Blick auf Bundesplatz Die Pilatus- und die Erlenstrasse sind durch Suchverkehr für die Längs- parkfelder an der Erlenstrasse und durch die Befahrung als Schleichweg oft verkehrlich belastet. Durch geeignete Massnahmen (Reduzierung die- ser öffentlichen Parkplätze nach der Erstellung der Tiefgarage Bundes- platz, allenfalls Einfahrtshemmnisse oder Einbahnregime) soll dem ent- gegengewirkt werden. Die Vorzonen der Wohnhäuser und die Parkplätze Pilatusstrasse sind in privatem Besitz. Die Ausdehnung des Bearbeitungs- perimeters bis an die Gebäudefassaden ist durch Baulinien legitimiert. 8 Projektwettbewerb Neugestaltung Alpen- und Gotthardstrasse
Verfahren Wettbewerb und Verfahren Der Wettbewerb wurde als selektiver Projektwettbewerb nach der Ord- nung SIA 142, Ausgabe 2009 (Ordnung für Architektur- und Ingenieur- wettbewerbe) durchgeführt. Im Rahmen der Präqualifikation wurden acht Teams bestehend aus einem Landschaftsarchitekten und einem Ver- kehrsplaner für die Bearbeitung der Wettbewerbsaufgabe ausgewählt. Davon wurde aus den eingegangenen Bewerbungen ein Nachwuchsbüro (Jahrgang 1977 und jünger) berücksichtigt. Übergeordnete Rechtsgrundlagen - Submissionsverordnung (SubV) Kanton Zug, 20. September 2005 (Stand 1. Januar 2012) - Gesetz über die Interkantonale Vereinbarung über das öffentliche Be- schaffungswesen (IVöB), 25. November 1994 / 15. März 2001 - Verordnung über das öffentliche Beschaffungswesen (VöB), 24. Oktober 2012 - Bundesgesetz über das öffentliche Beschaffungswesen (BöB), 16. Dezember 1994 Beurteilungskriterien Gestaltung Stadträumliche Qualität der Strassenräume bei Tag und Nacht / Gesamtkonzept / Identitätsstiftendes Potenzial / Flexibilität in der Realisierung / Integration und Kon- text zu anderen Stadträumen im Umfeld Verkehr und Nutzung Verkehrsplanerische Funktionalität aller Verkehrsarten und -system / Bewegungssi- cherheit und -qualität für Fussgänger und Veloverkehr / Kohärenz mit den überge- ordneten Zielen (Betrachtungsperimeter) Wirtschaftlichkeit Realisierbarkeit der Gestaltungsvorschläge / Ausgewogenes Kosten- und Nutzenver- hältnis / Wertbeständigkeit und -unterhalt Baudepartement Stadt Zug / Städtebau 9
Preisgericht Sachpreisgericht - Christian Schnieper, Stadtarchitekt, Baudepartement Stadt Zug (Vorsitz) - Jascha Hager, Stadtingenieur, Baudepartement Stadt Zug - Claudius Berchtold, Projektleiter öffentliche Anlagen, Baudepartement Stadt Zug (Ersatz) Fachpreisgericht - Patrick Altermatt, Landschaftsarchitekt, Zürich - Ingo Golz, Landschaftsarchitekt, Wettingen - Oscar Merlo, Verkehrsingenieur, Cham - Remy Frommenwiler, stv. Stadtplaner, Baudepartement Stadt Zug (Er- satz) Experten (ohne Stimmrecht) - Dajana Bässler, Projektleiterin Städtebau, Baudepartement Stadt Zug - Stefan Juch, Leiter Sicherheit und Verkehr, Departement Soziales, Um- welt und Sicherheit Stadt Zug - Frank Kessler, Verkehrsingenieur, Wettingen - Fritz Meier-Iten, Vertreter Nachbarschaft Vorstadt-Neustadt, Zug - Hans-Kaspar Weber, Amtsleiter, Amt für öffentlichen Verkehr, Kanton Zug - Daniel Müller, Amt für öffentlichen Verkehr, Kanton Zug - Nathalie Wey, Amt für Denkmalpflege und Archäologie, Kanton Zug Verfahrensbegleitung und Wettbewerbssekretariat Pius Wiprächtiger Architekt SWB Bauökonom AEC Bürgenstrasse 4, 6005 Luzern, pius.wipraechtiger@bluewin.ch, 041 360 89 77 10 Projektwettbewerb Neugestaltung Alpen- und Gotthardstrasse
Jurierung und Rangierung Das Preisgericht tagte am 22. August 2018. Formelle Vorprüfung Alle Projekte wurden fristgerecht bis 5. Juli 2018 und unter der Wahrung der Anonymität eingereicht. Sie wurden für das Verfahren in der Reihen- folge ihrer Eingänge nummeriert: Nr. 1 T-bone Nr. 2 ZUG UM ZUG Nr. 3 WALK THE LINE Nr. 4 CHRIESI Nr. 5 open space Nr. 6 Alpenteppich Nr. 7 carillon Nr. 8 INNOVATIS Die Projekte wurden nach den Grundsätzen der SIA-Ordnung 142 wert- frei vorgeprüft. Die formellen Anforderungen an die Unterlagen, die Einhaltung des Perimeters, die vorgeschlagenen Oberflächenmaterialien sowie Stand- orte von festen Einrichtungen (Veloabstellplätze und Unterflurcont- ainer) und die Massnahmen zu den Hochstammbäumen wurden von Pius Wiprächtiger geprüft. Frank Kessler und Stefan Juch prüften die vorge- schlagenen verkehrlichen Massnahmen und –konzepte auf ihre Realisier- barkeit. Daniel Müller prüfte die Projekte bezüglich der ÖV-Tauglichkeit. Nathalie Wey erläuterte generelle Anforderungen aus der Sicht der Denk- malpflege und Fritz Meier-Iten die Sicht der Nachbarschaft. Die BG Ingenieure erstellten Verkehrssimulationen des Ist-Zustandes und von drei unterschiedlichen Konzeptansätzen, die anschliessend gegen- übergestellt wurden. Beurteilung Das vollzählige Preisgericht jurierte am 22. August 2018 die acht Projek- te. Nach Anhörung und Konsultation der Vorprüfungsberichte beschloss das Preisgericht, alle Projekte zur Beurteilung und Preiserteilung zuzulassen und allen Verfassenden die gemäss Programm festgelegte Entschädigung (CHF 5‘000 exkl. 7.7% MwSt.) zuzusprechen. Anschliessend hat das Preisgericht in drei Gruppen die acht Projekte an- hand der Beurteilungskriterien des Programms studiert. Nach diesem Studium wurde jedes Projekt dem Preisgericht einzeln vorgestellt und umfänglich diskutiert. Diese Vorstellungsrunde verschaffte allen Mitglie- dern die Kenntnis der Konzepte und ermöglichte einen Vergleich. Baudepartement Stadt Zug / Städtebau 11
Jurierung und Rangierung Im nachfolgenden Rundgang wurden vier Projekte ausgeschieden. Diese zeigen nach Auffassung des Preisgerichts in der Gesamtbeurteilung der Be- urteilungskriterien und im speziellen in der stadträumlichen Integration wesentliche Mängel: Nr. 1 T-bone Nr. 6 Alpenteppich Nr. 7 carillon Nr. 8 INNOVATIS Die verbliebenen vier Projekte wurden erneut verglichen und nach konst- ruktiven Diskussionen konnte die Rangierung und Preisgeldzuteilung (exkl. 7.7% MwSt.) vorgenommen werden. Rangierung 1. Rang / 1. Preis Nr. 4 CHRIESI CHF 22‘000 2. Rang / 2. Preis Nr. 2 ZUG UM ZUG CHF 18‘000 3. Rang / 3. Preis Nr. 3 WALK THE LINE CHF 12‘000 4. Rang / 4. Preis Nr. 5 open space CHF 8‘000 Vor der abschliessenden Festlegung wurden alle acht Projekte einem Kont- rollrundgang unterzogen, der alle Ausscheidungen und die Rangierung be- stätigte. Alle Entscheide fielen einstimmig. 12 Projektwettbewerb Neugestaltung Alpen- und Gotthardstrasse
Schlussfolgerungen Empfehlungen Das Preisgericht empfiehlt der Auftraggeberin Stadt Zug die Verfassenden des Projekts CHRIESI, gemäss den Absichtserklärungen des Programms, für die Weiterbearbeitung und Ausführung zu beauftragen. Neben der Würdigung im Projektbeschrieb sollen in der weiteren Bearbeitung fol- gende Punkte weiterentwickelt und präzisiert werden: - Das Temporegime innerhalb des Bearbeitungsperimeters ist zu präzisieren, insbesondere bezüglich Tempo 30 auf Gotthard- und Al- penstrasse, der Kreuzung Alpen- und Bundesstrasse und den Übergän- gen zu Tempo 50. - Die Anbindung der Alpenstrasse an die westliche Bundesstrasse ist zu überprüfen. - Die Fussgängerquerung von der nördlichen Alpenstrasse über die Gotthardstrasse auf den Bundesplatz ist zu präzisieren. - Die Fahrbahnbreite der Gotthardstrasse ist hinsichtlich unterschied- licher Begegnungsfälle zu überprüfen. Dank Die acht Projekte zeigten dem Preisgericht, dass trotz vermeintlich klei- nem Gestaltungsspielraum mit den übergeordneten Anforderungen an den öffentlichen und den motorisierten Individualverkehr sehr unter- schiedliche Konzepte möglich sind und auch aufgezeigt wurden. Dies er- möglichte einen umfassenden Vergleich. Das Preisgericht kam zur Auffas- sung, dass diejenigen Konzepte, welche bezüglich der vorgeschlagenen Materialität und Vielfalt der Oberflächen zurückhaltend sind – insbeson- dere auch im Bereich der Alpenstrasse auf der Höhe des Bundesplatzes – für die Gesamtwirkung innerhalb des Perimeters und im generellen Kontext zum Stadtraum Vorteile haben und eher angemessen sind. Das Preisgericht ist der Meinung, dass die Verfassenden des erstrangierten Projekts die Programmzielsetzungen am besten erfüllt haben. Das Preisgericht und die Auftraggeberin Stadt Zug danken allen Verfasse- rinnen und Verfassern ganz herzlich für ihre sorgfältigen und stimmigen Projekte und das sehr grosse Engagement. Baudepartement Stadt Zug / Städtebau 13
14 Projektwettbewerb Neugestaltung Alpen- und Gotthardstrasse
Genehmigung Zug, den 22. August 2018 Das Preisgericht: Christian Schnieper (Vorsitz) Jascha Hager Claudius Berchtold Patrick Altermatt Ingo Golz Oscar Merlo Remy Frommenwiler Baudepartement Stadt Zug / Städtebau 15
Projektverfasserinnen und -verfasser Mit der Unterzeichnung der Genehmigung wurden die Rangfolge, die Festsetzung der Preissummen sowie die Schlussfolgerungen und Empfehlungen gutgeheis- sen. Bei der anschliessenden Öffnung der verschlosse- nen und anonymisierten Teilnahmecouverts wurden die folgenden Projektverfasserinnen und -verfasser ermittelt. 1. Rang / 1. Preis PROJEKT NR. 04 CHRIESI PROJEKT NR. 03 WALK THE LINE (Antrag zur Weiterbearbeitung) Landschaftsarchitektur: koepflipartner landschaftsarchitekten Landschaftsarchitektur: bbz bern gmbh gmbh Wasserwerkgasse 20, 3011 Bern Neustadtstrasse 3, 6003 Luzern Projektbearbeitung: Tino Buchs, Johanna Hofbauer, Amina Projektbearbeitung: Stefan Koepfli, Anna Sarroca, Blanche McCarthy Keeris Verkehrsplanung: Büro Dudler, Raum- und Verkehrs- Verkehrsplanung: AKP Verkehrsingenieur AG planung Habsburgerstrasse 26, 6003 Luzern Alexander-Schöni-Strasse 43, 2503 Biel Projektbearbeitung: Adrian Leuenberger, Christian Tschopp Projektbearbeitung: Felix Dudler, Daniel Torres 2. Rang / 2. Preis 4. Rang / 4. Preis PROJEKT NR. 02 ZUG UM ZUG PROJEKT NR. 05 OPEN SPACE Landschaftsarchitektur: extrã Landschaftsarchitekten AG Landschaftsarchitektur: S2L Landschaftsarchitekten BSLA SIA Schönburgstrasse 52, 3013 Bern Flurstrasse 56, 8048 Zürich Projektbearbeitung: Simon Schöni, Tina Kneubühler, Vasiliki Projektbearbeitung: Daia Stutz, Jan Stadelmann, Valentin Stavrotheodorou, Daniela Rosati Hofer, Aicha Halder Verkehrsplanung: KONTEXTPLAN AG Verkehrsplanung: IBV – Hüsler AG Käfiggässchen 10, 3011 Bern Olgastrasse 4, 8001 Zürich Projektbearbeitung: Markus Hofstetter, Milena Meier Projektbearbeitung: Luca Urbani, Serena Marra Visualisierungen: Antonino Bisaccia Raumplanung: Eckhaus AG Städtebau Raumplanung 3. Rang / 3. Preis Rousseaustrasse 10, 8037 Zürich Projektbearbeitung: Christian Blum, Philip Spring 16 Projektwettbewerb Neugestaltung Alpen- und Gotthardstrasse
Projektverfasserinnen und -verfasser 1. Beurteilungsrundgang PROJEKT NR. 01 T-BONE PROJEKT NR. 07 CARILLON Landschaftsarchitektur: TSCHUMI Landschaftsarchitektur Landschaftsarchitektur: Andreas Geser Landschaftsarchitekten Sängglenstrasse 20, 8118 Pfaffhausen Freyastrasse 20, 8004 Zürich Projektbearbeitung: Christian Tschumi, mit Beat Zoderer Projektbearbeitung: Andreas Geser, Max Geiser, David Berli (Künstler) Verkehrsplanung: Planwerkstadt AG Verkehrsplanung: Metron Verkehrsplanung Binzstrasse 39, 8045 Zürich Stahlrain 2, 5201 Brugg Projektbearbeitung: Stefan Peter, Men-Duri Gaudenz Projektbearbeitung: Yves Meyer, Marc Schneiter, Ingenieur: Wälli Ingenieure Josip Jerkovic Stirnrütistrasse 45, 6048 Horw Beleuchtung: art light Projektbearbeitung: Lukas Wohlwend Zürcher Strasse 202, 9014 St. Gallen Projektbearbeitung: Mario Rechsteiner, Angelo Rocco PROJEKT NR. 06 ALPENTEPPICH PROJEKT NR. 08 INNOVATIS Landschaftsarchitektur: Studio Vulkan Landschaftsarchitektur Landschaftsarchitektur: Appert Zwahlen Partner AG GmbH Zugerstrasse 4, 6330 Cham Vulkanstrasse 120, 8048 Zürich Projektbearbeitung: Karin Meissle, Benjamin Gorzawski, Projektbearbeitung: Lukas Schweingruber, Robin Winogrod, Aleksandra Ilic Helena Guedes, Joanna Szyda, Verkehrsplanung: Emch + Berger WSB AG Helen Yu, Lene Zingenberg Rüeggisingerstrasse 41, Verkehrsplanung: Transitec Beratende Ingenieure AG 6020 Emmenbrücke Aarbergergasse 30, 3011 Bern Projektbearbeitung: Peter Kurmann, Samuel Regli Projektbearbeitung: Aline Renard, Julian Fleury Beleuchtung: Mosersidler AG für Lichtplanung Visualisierungen: ATELIER BRUNECKY, Nela Harastova Austrasse 38, 8045 Zürich Projektbearbeitung: Uli Sidler Baudepartement Stadt Zug / Städtebau 17
Projekte engere Wahl 1. Rang / 1. Preis PROJEKT NR. 04 CHRIESI (Antrag zur Weiterbearbeitung) Landschaftsarchitektur: bbz bern gmbh Wasserwerkgasse 20, 3011 Bern Projektbearbeitung: Tino Buchs, Johanna Hofbauer, Amina McCarthy Verkehrsplanung: Büro Dudler, Raum- und Verkehrs- planung Alexander-Schöni-Strasse 43, 2503 Biel Projektbearbeitung: Felix Dudler, Daniel Torres Visualisierung Alpenstrasse Aus der Analyse leiten die Verfasser die Wichtigkeit nicht auffallen, ist die Devise. von Gotthard- und Alpenstrasse ab und zeigen, wie sich Mit einem reduzierten Verkehrsregime über den gan- das Quartier der Vorstadt gewandelt hat. Die Klarheit zen Perimeter schlagen die Verfasser, im Querver- und Grosszügigkeit der damaligen Strassenzüge sol- gleich eher unkonventionell, ein gleichwertiges, tiefes len wieder gestärkt werden. Hierzu werden die Trot- Temporegime mit einer Begegnungszone mit Tempo toirs verbreitert und zur Fahrbahn hin mit einem Na- 20 vor. Allerdings sehen sie auch die Möglichkeit in tursteinband abgetrennt. Die Achse der Alpenstrasse den Hauptachsen Gotthard- und Alpenstrasse Tempo ist heute in verschiedene Abschnitte geteilt. Über den 30 umzusetzen. Mit Lichtsignalanlagen in der Gott- mittigen Mehrzweckstreifen aus Beton wird der Bezug hardstrasse und am Bundesplatz erfolgt die Busbevor- zu den Betonflächen im nördlicheren Teil gemacht. zugung in der Alpenstrasse, so dass die Busse taktge- Gleichzeitig ermöglichen schmalere Fahrstreifen und nau fahren können. zusätzliche Mehrzweckstreifen sicheres Queren für Der zurückhaltende und doch präzise Entwurf zeigt Fussgänger ohne dabei den Verkehr zu behindern. eine gute Materialisierung auf. Die Verfasser schaffen Die ganze Strasse sollen langfristig Zierkirschen be- es durch ihre Analyse, die Entwicklung der histori- gleiten, welche in lockerer Art, wo möglich, gepflanzt schen Vorstadt zu lesen. Genauso erkennen sie, dass werden, begleitet von vielfältig bepflanzten Kübeln. das Quartier durch neuere Bauten und Nutzungen ge- Ebenso soll die abgehängte Beleuchtung von seitli- prägt ist, was eine differenziertere Lesart bedingt. Mit chen Abspannmasten die Axialität unterstreichen. der Wahl der Baumaterialien und Ausstattungen hebt Alpen- und Gotthardstrasse erhalten einen Belag aus sich das Konzept nicht ab, sondern integriert sich im eingefärbtem Rauasphalt. Dieser soll eine Referenz an Stadtgefüge und betont den Ort trotzdem subtil. So, frühere Beläge darstellen, aber auch die Aufmerksam- dass dabei alle Verkehrsteilnehmer bessere Bedingun- keit der Verkehrsteilnehmer in diesem Perimeter erhö- gen erhalten. Es liegt ein auf allen Ebenen überzeu- hen. Pilatus- und Erlenstrasse werden auf Trottoirni- gend durchgearbeitetes Konzept vor, das zur Umset- veau gehoben, die Fläche mit einem Natursteinband zung empfohlen wird. gegliedert. Durch die Umstrukturierung der Parkplät- ze soll der gartenhafte Charakter des Quartiers wie- der in Erscheinung treten. Ausstattungen werden vom Mobiliarkatalog der Stadt Zug übernommen. Ebenso sollen viele Flächen mit normalem Asphalt mit Na- tursteinabschlüssen erstellt werden. Subtil abheben, 18 Projektwettbewerb Neugestaltung Alpen- und Gotthardstrasse
Situation M 1:2000 Baudepartement Stadt Zug / Städtebau 19
Situation M 1:1250 Strassenprofile Gotthardstrasse (links), Erlenstrasse (mitte) und Alpenstrasse (rechts) M 1:400 20 Projektwettbewerb Neugestaltung Alpen- und Gotthardstrasse
Funktionsschema Verkehrsführung Beleuchtungskonzept Entwurfskonzept Visualisierung Baudepartement Stadt Zug / Städtebau 21
Projekte engere Wahl 2. Rang / 2. Preis PROJEKT NR. 02 ZUG UM ZUG Landschaftsarchitektur: extrã Landschaftsarchitekten AG Schönburgstrasse 52, 3013 Bern Projektbearbeitung: Simon Schöni, Tina Kneubühler, Vasiliki Stavrotheodorou, Daniela Rosati Verkehrsplanung: KONTEXTPLAN AG Käfiggässchen 10, 3011 Bern Projektbearbeitung: Markus Hofstetter, Milena Meier Visualisierungen: Antonino Bisaccia Visualisierung Alpenstrasse Das Konzept ist begründet auf dem Freispielen der bedarf jedoch kompensierender Massnahmen, die im historischen Stadtachse zwischen Bahnhof und See. Beitrag nicht ersichtlich sind. Die Einführung einer Ein Mehrzweckstreifen auf der Alpenstrasse sowie die Begegnungszone mit Tempo 20 wird insbesondere im geometrisch kultivierten Lindenspaliere gliedern den Bezug zum Busbetrieb als zu einschränkende Mass- Raum und stärken in ihrer Ausprägung die angestreb- nahme beurteilt. Ebenso wird die Führung des Radver- te visuelle und räumliche Verbindung zum See. kehrs über die Gehbereiche als Mischverkehrsflächen Durch reduzierte Fahrbahnbreiten, den Verzicht auf aufgrund der Unfallgefahren trotz Flächenvergrösse- eine separate Busspur in der Alpenstrasse und ein rungen kritisch beurteilt. Die Kreuzungspunkte der Tempo-30-Regime entsteht Handlungsspielraum für Alpenstrasse zur Gotthard- und Bundesstrasse sind den Fuss- und Veloverkehr. In direkter Verbindung verkehrstechnisch noch nicht befriedigend gelöst. vom Bahnhof zum Bundesplatz wird zur Verkehrsbe- Der Beitrag zeigt ein gut durchdachtes Zielbild als ruhigung zusätzlich eine Begegnungszone in einem Grundlage für die mittel- und langfristige Entwick- Teilabschnitt der Gotthardstrasse vorgeschlagen. lung auf. Die Idee einer räumlichen Öffnung des Über- Ausgehend von einem prägnanten Zielbild gelingt es gangs vom nördlichen Bundesplatz zum Bahnhof zeigt den Verfassenden ein klares, gut verständliches Ge- das zukünftige Entwicklungspotential gut auf. staltungs- und Verkehrskonzept zu formulieren. Die Herleitung der Idee über die städtebauliche Ge- schichte und den Kontext des Ortes überzeugt. Die daraus abgeleiteten Gestaltungselemente und Mate- rialvorschläge sind angemessen und wohltuend zu- rückhaltend in ihrer Erscheinung. Für das heterogen wirkende Umfeld ist es ein richtiger Ansatz, den Stadt- raum weiterzuentwickeln. Das Element der geschlos- senen Lindenspaliere wird in Bezug auf die visuelle Einschränkung der dahinterliegenden Gebäude und im Bereich der Bestandesbäume zur Reformierten Kir- che kritisch beurteilt. Verkehrstechnisch kann der Vorschlag mit dem Ziel der Verkehrsberuhigung grundsätzlich funktionieren. Der Abbau der separaten Busspur in der Alpenstrasse 22 Projektwettbewerb Neugestaltung Alpen- und Gotthardstrasse
Situation M 1:2000 Baudepartement Stadt Zug / Städtebau 23
ZUG UM A A‘ C‘ B ZUG UM C B‘ ZUG UM ZUG Situationsplan / Mst. 1:200 ZUG U n / Mst. 1:200 Situationsplan M 1:1250 Situationsplan / Mst. 1:200 Visualisierung 02, Blick zum See hen Ende des Bundesplatzes Die auf dem Plakat 1 dargestellte Vision stellt dieses Zielbild dar, welches rekter Linie zur Diagonale Bundesplatz zu queren. Mit der Vision wird auf der Westseite der Alpenstrasse im Abschnitt Cha- geschaffen und die Sichtach- über den Zeithorizont und den Bearbeitungsperimeter des Konzepts (Pla- In der Vision wird der Busbahnhof verlegt und der Knoten Gotthard- / Al- mer- bis Erlenstrasse ein Fussweg mit Radfahren gestattet geschaffen. kat 2) hinausgeht. Das Zielbild geht gegenüber vom Konzept von zwei penstrasse als Platz gestaltet, die Begegnungszone wird dazu erweitert. Das neue Zwei-Richtungs-Angebot schafft direkten Zugang zur nationa- weiteren Befreiungsschlägen aus, der Verlegung des Busbahnhofs der len Veloverbindung entlang vom See und bietet auch einen sicheren und Alpenstrasse Nord und der Reduktion der Fahrstreifen in der Alpenstras- direkten Zugang zur Musikschule. se (Abschnitt Kanton). Mit der Verlegung des Busbahnhofs soll die Al- penstrasse nördlich der Gotthardstrasse von Fassade bis Fassade flächig 04 Fussverkehr Das Angebot endet nordseitig auf der Höhe der Erlenstrasse, wo sich der Veloverkehr wieder in die Fahrbahn einfügen kann (u.A. via Aufstellmög- gestaltet und mit einem Baumspalier versehen werden. Der Knoten Gott- lichkeit auf dem Mehrzweckstreifen). Für die zwei wichtigen Verbindungen Bahnhof-Alpenstrasse-See und Bahn- hard-, Alpenstrasse soll der Analogie zu einem Platz umgestaltet werden. hof-Diagonale Bundesplatz-Altstadt/See werden attraktive, durchgängige Die Reduktion der Fahrstreifen in der Alpenstrasse (Abschnitt Kanton) er- Räumlich möglich wird die Schaffung des Fusswegs mit Radfahren gestat- und gut erkennbare Fussverkehrsangebote geschaffen. Die Westseite der möglicht es, die Westseite der Alpenstrasse zu verbreitern, wodurch als tet durch das Reduzieren der Fahrstreifen in der Alpenstrasse Süd (Ab- Alpenstrasse wird verbreitert, mit Baumspalieren als grosszügige und at- neues Veloangebot ein Fussweg mit Radfahren gestattet geschaffen und schnitt Kanton), indem der Aufstellbereich für den Fahrstreifen-Wechsel traktive Fussverkehrsachse zum See ausgebildet. das gestalterische Konzept mit einem weiteren Baumspalier verstärkt mit dem rechten Fahrstreifen und der Busspur kombiniert wird. Die Trottoirüberfahrten der Querstrassen unterstützen das durchgängi- werden kann. Das Konzept funktioniert in sich eigenständig, wird jedoch ge Fussverkehrsangebot. Für die Verbindung via Diagonale ermöglicht die mit der Realisierung der Vision noch stringenter und stärker. Platzgestaltung und Begegnungszone im Teilbereich der Gotthardstrasse ein direktes und vortrittsberechtigtes Queren. Der Mehrzweckstreifen im Teilabschnitt der Alpenstrasse gliedert die 06 Parkierung, Anlieferung, Entsorgung 02 Entlang der Gotthardstrasse wird durch das Verschmälern des Strassenprofils /das nördliche Lindenspaliere: Avenue de la Gare Neuchâtel Verkehrsfläche und wirkt als verbindendes Element zwischen östlicher und westlicher Neustadt, indem er u.A. eine Aufstellmöglichkeit für den Um den Parksuchverkehr im Bearbeitungsperimeter zu reduzieren, sind Situationsplan Mst. 1:200 Trottoir verbreitert und mit einer durchge- querenden Fussverkehr bildet. die Parkings in ein Leitsystem integriert und alle Oberflächen-Parkfelder 03 se werden Linden gesetzt, die henden Baumreihe und Beleuchtung gestärkt und sichtbar gemacht. als Kurzzeit-Parkfelder signalisiert. Das neue Parking beim Bundesplatz ollen die Lindenspaliere vom Niedriggeschwindigkeit Nord ist über die mit dem Coop kombinierte Rampe ab der Alpenstras- In der Vision weicht der Busbahnhof einer flächigen Gestaltung von Fas- n. Eine Neugestaltung des Es entstehen grosszügige Vorplätze, welche den angrenzenden Läden zur se zugänglich, Linksabbieger ins Parking können sich auf dem Mehr- sade bis Fassade, welche in die Platzgestaltung und Begegnungszone am beiden Erschliessungsachsen Verfügung stehen. Der gesamte Bearbeitungsperimeter wird neu als Tempo-30-Zone orga- zweckstreifen aufstellen und behindern so den Busbetrieb/MIV nicht. Knoten Alpen- / Gotthardstrasse übergeht. Der südliche Rand der Gotthardstrasse bleibt in seiner Lage unverändert. nisiert (Ausnahme punktuelle Begegnungszone in der östlichen Gott- Der Knoten wird zu einem Platz und vernetzt die zwei wichtigen Fuss- Auf den Vorplätzen ist ein Längsparkieren und das Abstellen von Veloab- hardstrasse). Die Velo-Verträglichkeit wird verbessert und das flächige, Die Pilatus- und Erlenstrasse wird als kleinräumiger Raum mit Quartierbe- verkehrsverbindungen Alpenstrasse-See und Diagonale Bundesplatz-Alt- stellen möglich. Auch die Entsorgungsstelle befindet sich östlich des Bun- disperse Queren für den Fussverkehr ermöglicht. Der Bus ist in der Tem- zug gestärkt, die öffentlichen Parkfelder in der Erlenstrasse werden ent- stadt/See mit dem Vorbereich des Bahnhofs. desplatzes. po-30-Zone vor dem Fussverkehr vortrittsberechtigt. fernt. In der Erlen- und Pilatusstrasse werden keine öffentlichen Parkplätze mehr angeboten. Mit einer Trottoirüberfahrt werden die Strassen vom Verkehrsnetz abgekoppelt. Die reduzierte Fahrbahnbreite von 5.50m lässt nur noch ein langsames Begegnen auf der Strasse zu. Eine Entsorgungs- Auf der Gotthardstrasse und Alpenstrasse (Abschnitt Stadt) werden im Grundsatz keine Fussgängerstreifen markiert, die Fahrbahn kann frei ge- 05 Veloverkehr Die Anlieferung erfolgt analog zu heute in den teils verbreiterten Seiten- bereichen. Die Unterflurcontainer werden in der Gotthardstrasse Ost und Erlenstrasse angeordnet quert werden, wodurch die Zirkulation zwischen den beidseitig vorhande- stelle wie auch Veloabstellplätze sind an der Erlenstrasse angeordnet. Mit nen Nutzungen unterstützt wird. Im Bereich der neuen Tempo-30-Zone und Begegnungszone wird der Querschnitt AA‘, Mst. 1:200 Querschnitt Mittelfristig BB‘, Mst. 1:200 diesen Massnahmen wird der Schleichverkehr ausgeschlossen. Der Stras- Das Queren zur Musikschule wird in der Gotthardstrasse West mit einem Veloverkehr im Grundsatz im Mischverkehr mit dem motorisierten Ver- senzug wird Teil des verkehrsberuhigten Quartiers. gestalterischen Element unterstützt, im Knotenbereich der Alpen- / Bun- kehr geführt. Mit der Stärkung der beiden Sichtachsen zum See und der Altstadt durch desstrasse wird weiterhin ein Fussgängerstreifen angeboten. Der Mehrzweckstreifen der Alpenstrasse bietet eine Aufstellmöglichkeit die Baumreihe auf dem Bundesplatz und den Lindenspalieren, erhält die- für den linksabbiegenden Veloverkehr. A‘, Mst. 1:200 Querschnitt Mittelfristig BB‘, ser Raum eine Struktur, welche der Orientierung dient und zugleich die Mst. 1:200 In der östlichen Gotthardstrasse ist punktuell eine Begegnungszone vor- Querschnitt Mittelfristig BB‘, Mst. 1:200 Dispers verteilte Abstellanlagen ermöglichen das Abstellen des Velos Querschnitt Mittelfristig BB‘, Mst. 1:200 Querschnitt CC‘, Mst. 1:200 Querschnitt CC‘, Mst. 1:200 Querschnitt CC‘, Mst. el Strassenquerschnitt Gotthardstrasse West (AA‘), Alpenstrasse (BB‘), Gotthardstrasse Ost (CC‘) M 1:800 heute schon vielen qualitätsvollen und zum Teil gut durchgrünten Freiräu- me vernetzt. gesehen, welche dem Fussverkehr ermöglicht, die Gotthardstrasse in di- nahe der Zielorte. Querschnitt AA‘, Mst. 1:200 Querschnitt Mittelfristig BB‘, Mst. 1:200 Querschnitt CC‘, Mst. 1:200 Ansicht Alpenstrasse M 1:1250 24 Projektwettbewerb Neugestaltung Alpen- und Gotthardstrasse
Konzeptschemen und Funktionsschema Verkehrsführung ZUG UM ZUG Visualisierung Kreuzung Alpen- und Gotthardstrasse Querschnitt CC‘, Mst. 1:200 Baudepartement Stadt Zug / Städtebau 25
Projekte engere Wahl 3. Rang / 3. Preis PROJEKT NR. 03 WALK THE LINE... Landschaftsarchitektur: koepflipartner landschaftsarchitekten gmbh Neustadtstrasse 3, 6003 Luzern Projektbearbeitung: Stefan Koepfli, Anna Sarroca, Blanche Keeris Verkehrsplanung: AKP Verkehrsingenieur AG Habsburgerstrasse 26, 6003 Luzern Projektbearbeitung: Adrian Leuenberger, Christian Tschopp Visualisierung Alpenstrasse Der Beitrag zeichnet sich durch eine dezente, zurück- Radstreifen, welche aus Platzgründen jedoch nicht haltende Gestaltung aus. Mit feinen und subtilen Ein- auch im östlichen Teil angeboten werden kann. Das griffen werden vorhandene gestalterische Qualitäten Angebot für Velofahrer endet bei der Alpenstrasse. Die gestärkt und Verunklärungen behoben. Zentrales Alpenstrasse wird mit dem blauen Mittelstreifen er- Gestaltungselement ist die blaue Linie, welche einen gänzt, um die Trennwirkung für Fussgänger zu redu- sinnlichen und poetischen Bezug zum See schafft. zieren. Dieses Element reagiert undifferenziert auf die Nicht nur in der Farbe, sondern auch in der Oberflä- unterschiedlichen Nutzungen entlang der Alpenstras- chenbeschaffenheit, welche dem Wellenschlag nach- se, welche sich in zwei klar unterschiedliche Abschnit- empfunden ist. Dieses Artefakt soll die Bedeutung der te zwischen Gotthard- und Bundesstrasse unterteilen Achse Bahnhof–See betonen. Um diese Sichtachse lässt. Der südliche Abschnitt wird von der Anlieferung vom Bahnhof zum See wieder zu stärken, sollen ein- Coop City und der Reformierten Kirche begrenzt, wo zelne Bäume gefällt werden und seitliche Einbauten wenig Querungsbedarf besteht. Um Schleichverkehr wie Lichtkandelaber an den Rand versetzt werden. in der Pilatusstrasse und Erlenstrasse zu verhindern, Die Beleuchtung in der Alpenstrasse wird durch Seil- ist nur noch Einrichtungsverkehr in Richtung Norden hängeleuchten ersetzt. In der Gotthardstrasse soll die möglich. Der Veloverkehr ist in beiden Richtungen zu- Aufenthaltsqualität mit einer Abfolge von situativ an- gelassen. In beiden Strassen wird dazu ein Radstrei- geordneten Bäumen verbessert werden. Dabei wird fen markiert. Um der heutigen verkehrlichen Situation im östlichen Abschnitt der Gotthardstrasse die heute entsprechen zu können, werden daher auch gestalte- schon beengte Situation beim Café Speck und beim risch prägende verkehrsorientierende Elemente wie Kino Gotthard noch weiter eingeschränkt. Die Flächen Markierungen und klassische Schutzinseln eingesetzt. in der Erlen- und der Pilatusstrasse, in welchen ein Unsicher ist, ob der blaue Mittelstreifen mit seinem in Einbahnverkehr angeordnet wird, möchten die Ver- Beton ausgeführten Wellenschlag einfach und wirt- fasser besser den angrenzenden Flächen zugeordnet schaftlich erstellt und die filigrane Struktur im Unter- wissen. Dabei wird in diesen beiden Strassen die Auf- halt langfristig bestehen kann. enthaltsqualität gegenüber heute nicht verbessert. Trotz der sehr sorgfältigen und präzisen Gestaltung, Die Verfasser sind sich der funktionalen Bedeutung welche verkehrliche Optimierungen ermöglicht, ist der Gotthard- und Alpenstrasse im Gesamtsystem der die Strahlkraft für diesen Ort eher bescheiden. Stadt Zug sehr bewusst. Daher bleibt das übergeord- nete Verkehrssystem unverändert. Die Gotthardstras- se erhält im westlichen Teil eine Kernfahrbahn mit 26 Projektwettbewerb Neugestaltung Alpen- und Gotthardstrasse
Situation M 1:2000 Baudepartement Stadt Zug / Städtebau 27
Situation (oben) und Ansicht Alpenstrasse und Gotthardstrasse (unten) M 1:1250 28 Projektwettbewerb Neugestaltung Alpen- und Gotthardstrasse
Funktionsschema Verkehrsführung Beleuchtungskonzept Strassenprofile AA‘ bis GG‘ ohne M Visualisierung Gotthardstrasse Baudepartement Stadt Zug / Städtebau 29
Projekte engere Wahl 4. Rang / 4. Preis PROJEKT NR. 05 OPEN SPACE Landschaftsarchitektur: S2L Landschaftsarchitekten BSLA SIA Flurstrasse 56, 8048 Zürich Projektbearbeitung: Daia Stutz, Jan Stadelmann, Valentin Hofer, Aicha Halder Verkehrsplanung: IBV – Hüsler AG Olgastrasse 4, 8001 Zürich Projektbearbeitung: Luca Urbani, Serena Marra Raumplanung: Eckhaus AG Städtebau Raumplanung Rousseaustrasse 10, 8037 Zürich Projektbearbeitung: Christian Blum, Philip Spring Visualisierung Alpenstrasse Mit ihrem Beitrag gehen die Verfassenden weit über Der Beitrag besticht durch seine übergreifende grund- den üblichen Rahmen der Aufgabenstellung hinaus. sätzliche Auseinandersetzung mit den gesellschaft- Sie beschäftigen sich insbesondere mit dem Wandel lichen Veränderungen. Die sich daraus ergebenden der Mobilität im Licht gesellschaftlicher Trends und Schlüsse werden plausibel in ein Gesamtkonzept ver- die daraus folgenden Verhaltensveränderungen der woben. Das Freihalten grosser Teile des Stadtraums Stadtraumnutzenden. Daraus ergibt sich für den öf- zugunsten möglicher Entwicklungen ist konzeptionell fentlichen Raum eine deutlich veränderte Program- nachvollziehbar. Die konkrete gestalterische Umset- mierung. In Verbindung mit vorgeschlagenen Netzer- zung dazu vermag aber leider weniger zu überzeu- gänzungen und einer stärkeren Hierarchisierung der gen. Der subtile Umgang mit dem Bestand und dem Strassenräume mit dem Ziel einer sogenannten „har- Einfügen von neuen Elementen in der Pilatus- und monischen“ Beruhigung des motorisierten Individual- Erlenstrasse wird im Umgang, insbesondere mit der verkehrs, wird ein detailliertes durchdachtes Gesamt- Alpenstrasse, vermisst. Das visualisierte Erschei- system anschaulich präsentiert. nungsbild der Alpen- und Gotthardstrasse ist zu sehr Verkehrlich ist eine Tempo-30-Zone auf der Alpen- aus dem Prozessgedanken künftiger Entwicklungen und Gotthardstrasse vorgeschlagen. Die Pilatus- und hergeleitet. Verkehrstechnisch sind die Massnahmen Erlenstrasse sind als Begegnungszone mit Tempo 20 im Projektperimeter angemessen und umsetzbar. ausgebildet. Die Alpenstrasse weist aufgrund der Be- Insgesamt ist der Beitrag sehr bemerkenswert, formu- vorzugung des Busverkehrs weiterhin eine separate liert er doch Entwicklungsprozesse, die für die künfti- Busspur auf. Die Gotthardstrasse als „Quartierlink“ ge Stadtentwicklung Massgabe sein werden. bezeichnet, erhält durch die Ausbildung einer mitti- gen offenen Entwässerungsrinne einen veränderten nutzerorientierten Ausdruck. Gestalterisch augen- fällig sind vor allem lineare Elemente in Form von offenen Entwässerungsrinnen in der Gotthardstrasse und versetzten breiten Natursteinbändern in der Al- penstrasse. Das Baumkonzept beschränkt sich auf die Anordnung von fiederblättrigen versetzten Baumpa- keten in der Gotthardstrasse. Die Alpenstrasse ist als sogenannte Seeachse von Elementen freigestellt und räumlich offen. 30 Projektwettbewerb Neugestaltung Alpen- und Gotthardstrasse
Situation M 1:2000 Baudepartement Stadt Zug / Städtebau 31
Situation M 1:1250 32 Projektwettbewerb Neugestaltung Alpen- und Gotthardstrasse
Visualisierung Gotthardstrasse Konzeptansatz „Fix was nötig, so flexibel wie möglich“ Funktionsschema Verkehrsführung Baudepartement Stadt Zug / Städtebau 33
1. Beurteilungsrundgang PROJEKT NR. 1 T-BONE Landschaftsarchitektur: TSCHUMI Landschaftsarchitektur Sängglenstrasse 20, 8118 Pfaffhausen Projektbearbeitung: Christian Tschumi, mit Beat Zoderer (Künstler) Verkehrsplanung: Metron Verkehrsplanung Stahlrain 2, 5201 Brugg Projektbearbeitung: Yves Meyer, Marc Schneiter, Josip Jerkovic Beleuchtung: art light Zürcher Strasse 202, 9014 St. Gallen Projektbearbeitung: Mario Rechsteiner, Angelo Rocco Visualisierung Alpenstrasse Aus der historischen Analyse der Vorstadt geht die hingegen sehen und stärken sie als Quartiererschlies- Wichtigkeit der Achse Bahnhof-See hervor, welche sungsstrasse und schlagen hier eine Begegnungszone akzentuiert werden soll. Aus der heutigen Schwäche vor. Das Verkehrsregime bleibt grundsätzlich gleich des Nichtbezugs zum See und zu den Alpen wird der mit den erwähnten Temporeduktionen. Der Velofah- Schwerpunkt auf die bestehenden Raumsequenzen rer zirkuliert im Mischverkehr mit dem Autofahrer auf gelegt, mit der Option, den zentral hervorgehobenen der ausgewiesenen Fahrbahn, welche seitlich mit ei- Teil bis zum See zu verlängern. Dieser identitätsstif- nem Randstein von 3 cm Anschlag markiert wird. Der tende Abschnitt wird mit einem wellenartigen, ex- Fussgänger kann so ungehindert queren. pressiven Belagsmuster belegt, welches das nahe Was- Die durch die Strassengestaltung, Hierarchisierung ser spürbar machen soll. Die Wellen setzen sich aus und das Pflanzkonzept angestrebten Ziele werden zwei unterschiedlichen Asphaltmischungen zusam- durch die Beleuchtung nachts unterstützt. Hänge- men, einmal mit blauen, einmal mit weissen Kieseln leuchten in der Alpen- und Gotthardstrasse stärken aus Glas. Das Bodenmuster belegt den Strassenraum den Charakter des städtischen Strassenraumes, ein- wie ein Teppich von Fassade zu Fassade und soll als fache Kandelaberleuchten in den übrigen Strassen Icon wirken. Wie auch die Tortensitze, welche lose stärken den Quartiercharakter. Die Freiräume Kirche verteilt um die Kreuzung anzutreffen sind. Die Sitz- und Platz werden zusätzlich in Szene gesetzt, genauso möbel sind eine Referenz an die Zuger Kirschtorte. So wie die Nutzungsarten der Unterführungen mit unter- soll die Transformation vom klassischen Strassenraum schiedlichen Lichtqualitäten hervorgehoben werden. hin zum urbanen Lebensraum erfolgen. Die Gotthard- Bezüglich Lebenszykluskosten ist das Projekt schwer strasse wird weniger stark transformiert und bekommt einzuschätzen. Erfahrungen zeigen, dass die farb- und primär eine neue Identität über das Strassenprofil, formgleiche Erneuerung des Asphalts schwierig ist. dem hier nur mit weissem Kiesel ergänzten Belag und Das Projekt zeigt hohe Kohärenz zwischen Verkehr, der neuen Bepflanzung in Form von Zierkirschen. Die Tempozonen, Strassenquerschnitt und Beleuchtung. Pilatusstrasse und die Erlenstrasse werden mit nor- Die starke Auszeichnung des Belages, mit speziellen malem Asphalt ausgeführt, erhalten aber je eine neue Farben und Mustern, kann im Detail, bspw. im Bereich Baumreihe aus Erlen und Mehlbeeren. der Anlieferung des Coop City Gebäudes, nicht nach- Unter T-bone verstehen die Verfasser die übergeordnet vollzogen werden. Zu beliebig sind Anschlüsse, Be- wichtigen Achsen Alpen- und Gotthardstrasse, auf wel- ginn und Ende besonders im südlichen Abschnitt der chen sie Tempo 30 und einen hohen Öffentlichkeits- Alpenstrasse. grad vorschlagen. Die Pilatus- und die Erlenstrasse 34 Projektwettbewerb Neugestaltung Alpen- und Gotthardstrasse
Situation M 1:2000 Baudepartement Stadt Zug / Städtebau 35
Situation M 1:1250 Strassenprofile M 1:800 36 Projektwettbewerb Neugestaltung Alpen- und Gotthardstrasse
Funktionsschema Verkehrsführung Beleuchtungskonzept Visualisierung Bahnhofplatz bei Nacht Baudepartement Stadt Zug / Städtebau 37
1. Beurteilungsrundgang PROJEKT NR. 06 ALPENTEPPICH Landschaftsarchitektur: Studio Vulkan Landschaftsarchitektur GmbH Vulkanstrasse 120, 8048 Zürich Projektbearbeitung: Lukas Schweingruber, Robin Winogrod, Helena Guedes, Joanna Szyda, Helen Yu, Lene Zingenberg Verkehrsplanung: Transitec Beratende Ingenieure AG Aarbergergasse 30, 3011 Bern Projektbearbeitung: Aline Renard, Julian Fleury Visualisierungen: ATELIER BRUNECKY, Nela Harastova Visualisierung Alpenstrasse Prägendes Element der Gestaltung ist der Alpentep- Auch mit der Beleuchtung wird der Unterschied zwi- pich, welcher über die Alpenstrasse gelegt wird. Die- schen Alpen- und Gotthardstrasse unterstrichen. In ser aus verschiedenen Gneisen gewobene Teppich der Alpenstrasse sind an Masten befestigte Spots vor- drückt eine hohe Zentralität für den Ort aus, soll aber gesehen und in der Gotthardstrasse wird die bestehen- auch gleichzeitig die Achse zum See betonen und die de abgespannte Beleuchtung aufgenommen. verschiedenen Räume verbinden. Für den Fahrver- Konsequenterweise wird auch verkehrlich die Idee der kehr werden noch zwei wie Intarsien ausgebildete Flaniermeile umgesetzt. Der Abschnitt zwischen Er- Asphaltstreifen im Teppich eingesetzt. Er soll gleich- len- und Gotthardstrasse wird im Einrichtungsverkehr zeitig Aufenthaltsort und Flaniermeile sein. Gewollt in Richtung Norden betrieben. Bus und Velo können reagiert er nicht auf die doch unterschiedlichen Nut- in beide Richtungen verkehren. Dadurch kann der zungen an der Alpenstrasse, wie z. B. Reformierte heute dreistreifige Querschnitt auf zwei Fahrstreifen Kirche oder Anlieferung Coop City. Der Alpenteppich reduziert werden, ohne Einschränkungen für den Bus- bildet für sich einen neuen Raum. Die Gotthardstrasse verkehr. Obwohl die neue Verkehrsführung durch ein erstreckt sich flankierend zum Bahnhofplatz. Durch Tempo-30-Regime überlagert wird, ist unsicher, ob die Anpassung des Strassenquerschnitts wird Raum ge- Gotthardstrasse dem zu erwartenden Mehrverkehr ge- schaffen, um mehr Aufenthaltsqualität zu schaffen. wachsen ist, da sie zudem noch in ihrem Querschnitt Ergänzende Baumreihen schaffen ein ruhiges Stras- reduziert wird. Um die Erreichbarkeit im Quartier zu senbild, welches sich deutlich von der Alpenstrasse gewährleisten, müssen zum Teil grössere Umwegfahr- abhebt. Die Unterführungen unter den Bahnviadukten ten in Kauf genommen und Anpassungen am Knoten werden in spielerischer Art als Tore inszeniert. Ihre Gotthard- und Baarerstrasse vorgenommen werden. Unterseite soll farblich herausgearbeitet werden. Die Dieser im Konzeptionellen wie auch im Detail sorg- Erlenstrasse wird ihrer Bedeutung entsprechend als fältig bearbeitete Beitrag stellt durch seine starke ei- ruhige Quartierstrasse zurückhaltend gestaltet. Die genständige Identität wenig Bezug zum Ort her und Pilatusstrasse hingegen wird als nördliche Verlänge- sprengt durch die vorgeschlagene hochwertige Gestal- rung des Schulhausplatzes mit fliessenden Asphaltflä- tung den Rahmen der Verhältnismässigkeit. chen interpretiert und auch so gestaltet. Ergänzt wird die situativ präzis differenzierte Gestaltung auch mit einem Repertoire von entsprechenden Möblierungs- elementen, wie hölzerne Sitzbänke und Trinkbrun- nen. 38 Projektwettbewerb Neugestaltung Alpen- und Gotthardstrasse
Situation M 1:2000 Baudepartement Stadt Zug / Städtebau 39
Situation und Längsansicht Gotthardstrasse (AA‘) M 1:1250 Strassenprofile Gotthardstrasse (BB‘), Erlenstrasse (CC‘), Alpenstrasse (DD‘) M 1:800 40 Projektwettbewerb Neugestaltung Alpen- und Gotthardstrasse
Legende: kehrsstrasse 50 km/h Bestehend Planung trasse / Hauptverkehrsstrasse 50 km/h ungsstrasse 50 km/h Sammelstrasse / mit Eingangstor Erschliessungsstrasse 50 km/h ngszone 20 km/h Zone 30 mit Eingangstor otszone mit Ausnahmen Begegnungszone 20 km/h erdienst, Bus, ...) Fahrverbotszone mit Ausnahmen (Zubringerdienst, Bus, ...) Einbahn mit ogegenverkehr Einbahn mit Bus-/Velogegenverkehr Ausfahrten öffentlicher er / Parkplätze Ein- und Ausfahrten öffentlicher Parkhäuser / Parkplätze Legende: Legende: Legende: Legende: usfahren Bus auf Eigentrassee Bus auf Eigentrassee Legende: Zufahrt Zufahrt Legende: Geradeausfahren Bus auf Eigentrassee Zufahrt ng Bus im Mischverkehr, Bevorzugung durch LSA-Steuerung Bus im Mischverkehr, Bevorzugung durch LSA-Steuerung Ausfahrt Ausfahrt biegerverbot Aufhebung 1:2000 1:2000 (Ring-Bundesplatz, Ausfahrt P Coop City) (Ring-Bundesplatz, Ausfahrt P Coop City) 1:2000 Bus im Mischverkehr, Bevorzugung durch LSA-Steuerung 1:2000 Ausfahrt Rechtsabbiegerverbot 1:2000 (Ring-Bundesplatz, Ausfahrt P Coop City) 1:2000 Funktionsschema Verkehrsführung Konzept Visualisierung Gotthardstrasse Baudepartement Stadt Zug / Städtebau 41
1. Beurteilungsrundgang PROJEKT NR. 07 CARILLON Landschaftsarchitektur: Andreas Geser Landschaftsarchitekten Freyastrasse 20, 8004 Zürich Projektbearbeitung: Andreas Geser, Max Geiser, David Berli Verkehrsplanung: Planwerkstadt AG Binzstrasse 39, 8045 Zürich Projektbearbeitung: Stefan Peter, Men-Duri Gaudenz Ingenieur: Wälli Ingenieure Stirnrütistrasse 45, 6048 Horw Projektbearbeitung: Lukas Wohlwend Visualisierung Kreuzung Alpen- und Gotthardstrasse Der Bahnhofplatz soll neu über die Kreuzung Gott- zugeschlagen. Die Einengung der Fahrbahn führt im hard- und Alpenstrasse hinaus gelesen werden und mittleren Abschnitt der Alpenstrasse zu einem Versatz diese miteinbeziehen. Räumlich wird der Platz im Be- der Strassenachse und bei der Einmündung Bundes- reich der Kreuzung Alpen- und Gotthardstrasse durch platz zu einem grösseren Umbau der Kreuzung. die beginnenden Lindenalleen, welche sind entlang Das Geviert um die Erlen- und Pilatusstrasse wird als der Alpen- und Gotthardstrasse erstrecken, gefasst. Begegnungszone ausgebildet. Gestalterisch sehen die Die Strassenachsen führen seitlich gleichwertig weg Verfasser, neben der durchgehenden Belagsfläche, und ihre begleitenden Bäume laufen langsam aus. Trinkbrunnen und Beleuchtungskörpern, die Pflan- Auf dem erweiterten Platz steht ein neuer Glocken- zung von markanten Tulpenbäumen vor, die die Auf- turm als Referenz an Plätze in anderen Städten mit enthaltsqualität steigern und den Durchgangsverkehr ähnlichen Uhren. Die Beleuchtung des Glockenspiels mindern sollen. Rundbänke unterstreichen den neuen nimmt Bezug auf die Beleuchtung des Bahnhofs. Der Aufenthaltscharakter des Ortes. Asphaltbelag des Bahnhofplatzes hebt sich leicht von Die Gestaltung stärkt das Geviert Erlen- und Pilatus- den umgebenden Strassenbelagsflächen des städti- strasse räumlich und zeigt einen neuen und span- schen Kontextes ab. nenden Gestaltungsansatz der Quartierstrassen auf. Das Verkehrskonzept definiert für jede Strasse einen Analyse, Lesart und Interpretation des erweiterten einheitlichen Systemschnitt. Alpenstrasse und Gott- Bahnhofplatzes können allerdings nicht nachvollzo- hardstrasse werden neu Tempo-30-, die übrigen Stras- gen werden. Die Vorschläge von Glockenuhr, Plätz- sen Tempo-20-Zonen. Das Projekt greift wesentlich chen in der Begegnungszone und Alleen sind schöne in das bestehende Verkehrsregime ein, indem es die Elemente, hierzu kann jedoch kein Ortsbezug herge- Alpenstrasse auf Höhe Bundesplatz für den Individu- stellt werden. alverkehr sperrt. Dies führt zu einer zusätzlichen Be- lastung des Knotens Gotthard- und Baarerstrasse. Die Auswirkungen können nur schwer abgeschätzt wer- den. Die Strassenquerschnitte werden sehr verengt, so dass teilweise ungünstige Querschnitte für die Begegnungs- fälle Bus/Bus und Bus/Bus/Velo entstehen. Die ge- wonnenen Flächen werden dem Langsamverkehr, den Parkierungen und den Aussenflächen der Geschäfte 42 Projektwettbewerb Neugestaltung Alpen- und Gotthardstrasse
Situation M 1:2000 Baudepartement Stadt Zug / Städtebau 43
Situationsplan und Strassenprofil Gotthardstrasse (BB‘), Alpenstrasse (CC‘) / Ansicht Alpenstrasse (AA‘) M 1:1250 44 Projektwettbewerb Neugestaltung Alpen- und Gotthardstrasse
Funktionsschema Verkehrsführung Fussverkehr, MIV, ÖV und Veloverkehr Visualisierung Kreuzung Erlen- und Pilatusstrasse Baudepartement Stadt Zug / Städtebau 45
1. Beurteilungsrundgang PROJEKT NR. 08 INNOVATIS Landschaftsarchitektur: Appert Zwahlen Partner AG Zugerstrasse 4, 6330 Cham Projektbearbeitung: Karin Meissle, Benjamin Gorzawski, Aleksandra Ilic Verkehrsplanung: Emch + Berger WSB AG Rüeggisingerstrasse 41, 6020 Emmenbrücke Projektbearbeitung: Peter Kurmann, Samuel Regli Beleuchtung: Mosersidler AG für Lichtplanung Austrasse 38, 8045 Zürich Projektbearbeitung: Uli Sidler Visualisierung Alpenstrasse Die strassenbegleitenden Baumstellungen sind be- te Strassenquerschnitte und ein Regimewechsel auf gründet mit dem Ziel der Anknüpfung an die „ur- Tempo 30 in der Alpen- und Gotthardstrasse, und ein sprünglichen räumlichen Verhältnisse“. Daraus Verzicht auf die separate Busspur in der Alpenstras- werden Baumreihen vorgeschlagen, die den oberen se vorgeschlagen. Für die Quartierstrassen der zwei- Bereich der Alpenstrasse und den Kreuzungspunkt zur ten Hierarchiestufe wie die Pilatus- und Erlenstrasse Gotthardstrasse akzentuieren. werden Begegnungszonen mit Tempo 20 eingeführt. Das Konzept baut auf einer klaren Logik der Ver- Der damit gewonnene Freiraum ist überwiegend den kehrsführung mit einem räumlichen Bezug zur his- Gehbereichen zugeschlagen. Durch die Anhebung der torischen Situation um die Wende vom 19. in das Fahrbahn entstehen an den Kreuzungspunkten zur 20. Jahrhundert auf und ist nachvollziehbar. Daraus Gotthard- und Bundesstrasse platzartige Zonen, die folgend wirkt die Alpenstrasse in Ihrer Erscheinung direkt mit den anschliessenden Gehbereichen verbun- zu fragmentarisch. Der Schwerpunkt verlagert sich den sind. durch die Baumstellungen an den Kreuzungsbereich Die verkehrstechnischen Vorschläge der verkehrsbe- zur Gotthardstrasse. Dies steht im Widerspruch zu ruhigenden Massnahmen sind plausibel. Kritisch be- dem formulierten Freiraumkonzept der räumlichen urteilt werden die ungünstigen Querschnitte in der Stärkung der Hauptachsen zum See und zur Altstadt. Alpenstrasse bezüglich dem Begegnungsfall Bus/Bus/ Der gestalterische Ausdruck ist zu vage formuliert. So Velo. Kompensierende Massnahmen für den Wegfall scheint die Visualisierung der Alpenstrasse eher einer der separaten Busspur in der Alpenstrasse fehlen. Die Quartierstrasse zugehörig als der Hauptachse zum mit Bodennägeln markierten Kreuzungsbereiche sind See. Die Umschreibung des Baumkonzepts, des Aus- in dieser Form verkehrstechnisch nicht umsetzbar. stattungs- und Materialkonzepts, des Beleuchtungs- Insgesamt liegt hier ein solides, aus dem Ort gedach- konzepts sowie der technischen Details ist präzise und tes Konzept vor. Hervorzuheben sind die detaillierten gut nachvollziehbar. Die Möblierung wird aus dem technischen Aussagen. Vermisst wird die vertiefte vorhandenen Katalog des Stadtmobiliars ausgewählt. Auseinandersetzung mit dem Erscheinungsbild und Die Vorschläge sind zurückhaltend und dem Ort an- die zeitgemässe Umsetzung aus dem analysierten his- gemessen. torischen Kontext. Abgeleitet aus dem historischen Kontext propagieren die Verfassenden die freiräumliche Stärkung der Al- penstrasse sowie die Diagonale über den Bundesplatz als Hauptachsen. Daraus folgend werden reduzier- 46 Projektwettbewerb Neugestaltung Alpen- und Gotthardstrasse
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