Statusbericht zu den CO2 - Emissionen neu zugelassener Pkw in Österreich im Jahr 2016 - Emissionen neu zugelassener ...
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CO2-MONITORING PKW 2016 IMPRESSUM Medieninhaber und Herausgeber: BUNDESMINISTERIUM FÜR NACHHALTIGKEIT UND TOURISMUS Stubenring 1, 1010 Wien bmnt.gv.at Gesamtkoordination: DI Robert Thaler, Mag. Robin Krutak Abteilung I/5 Verkehr, Mobilität und Lärm BUNDESMINISTERIUM FÜR NACHHALTIGKEIT UND TOURISMUS Stubenbastei 5, 1010 Wien Autorin: Mag. Barbara Schodl Umweltbundesamt Spittelauer Lände 5, 1090 Wien www.umweltbundesamt.at Bildnachweis: Titelseite: © tournee – Fotolia.com Diese Publikation erscheint ausschließlich in elektronischer Form auf http://www.bmnt.gv.at/umwelt/ Alle Rechte vorbehalten. Wien, Dezember 2017 --- 2 ---
CO2-MONITORING PKW 2016 INHALTSVERZEICHNIS Zusammenfassung 4 Einleitung 7 EU-Strategie zur Reduktion von CO2 - Emissionen von Personenkraftwagen 7 Monitoringsystem der CO2 - Emissionen neuer Personenkraftwagen 11 Bestimmung der CO2 - Emissionen neuer Personenkraftwagen – Typenprüfzyklus 12 Methodik in Österreich 13 Datenerfassung 13 CO2 - Emissionen neuer Pkw in Österreich 2000–2016 14 CO2 - Emissionen der Neuzulassungen nach Merkmalsprägungen 19 Pkw CO2 - Emissionen nach Emissionsklassen 19 Entwicklung der CO2 - Emissionen von Pkw nach Fahrzeugherstellern 21 CO2 - Emissionen von Pkw mit alternativen antrieben 25 Pkw CO2 - Emissionen nach Gewichtsklassen 28 Pkw CO2 - Emissionen nach Leistungsklassen 33 Pkw CO2 - Emissionen nach Hubraumklassen 38 Vorläufiger Ausblick für das Jahr 2017 44 Literaturverzeichnis 46 --- 3 ---
CO2-MONITORING PKW 2016 ZUSAMMENFASSUNG Der Bericht zum CO2-Monitoring der neu zugelas- Emissionen3 lagen für benzinbetriebene Pkw bei senen Pkw wird gemäß Entscheidung 122,1 g/km (1,1 g/km weniger als 2015) und für Nr. 1753/2000/EG, Art. 4, Abs. 4 des Europäischen Diesel-Pkw bei 123 g/km (3,37 g/km weniger als Parlaments und des Rates jährlich erstellt. Der Be- 2015). richt über die Kohlendioxidemissionen aller Pkw- Neuzulassungen wird an die Europäische Kommis- Tabelle 1: Durchschnittliche CO2-Emissionen neu sion übermittelt.1 Für Österreich erstellt das Um- zugelassener Personenkraftwagen in Österreich (in g/km). weltbundesamt im Auftrag des Bundesministeriums Flottendurchschnitt für Nachhaltigkeit und Tourismus den jährlichen Diesel Benzin (alle Antriebe) CO2-Monitoring-Bericht. Das CO2-Monitoring 2000 162 176 167,3 wurde 2017 bereits zum sechzehnten Mal durchge- 2001 161 175 165,8 führt und enthält die Daten des Berichtsjahres 2016. 2002 161 173 164,6 2003 161 170 163,6 Im Jahr 2016 wurden in Österreich insgesamt 2004 159 168 161,6 329.6042 Pkw (Klasse M1) neu zugelassen. Nach 2005 161 165 162,4 2006 164 163 163,6 Abzug von Sonderfahrzeugen und falsch gemeldeten 2007 164 161 162,8 Fahrzeugen die nicht in die Monitoring Pflicht fallen 2008 160 155 157,7 wurden 329.263 Neufahrzeuge an die Kommission 2009 153 148 150,3 gemeldet. 2010 145 143 144,0 2011 140 137 138,7 Rund 57,3 % der Neuzulassungen waren Diesel- 2012 138 134 136,2 fahrzeuge (188.816) und rund 41,3 % Benzinfahr- 2013 134 129 131,5 zeuge (136.130). Die restlichen 1,3 % entfallen auf 2014 131 127 128,4 alternative Antriebskonzepte. Wie schon 2015 wur- 2015 126 123 123,7 den somit mehr Diesel- als Benzinfahrzeuge neu 2016 123 122 120,5 zugelassen. Bei den Benzin- und Dieselfahrzeugen sind insgesamt 4.707 Hybrid-Pkw (Benzin- oder Diesel-/Elektroantrieb) inkludiert. Außerdem wur- Die durchschnittlichen CO2-Emissionen sowohl für den 119 Erdgasfahrzeuge, 365 Fahrzeuge für kom- diesel- als auch für benzinbetriebene Personenkraft- binierten Benzin- und Erdgasbetrieb sowie wagen sind im Jahr 2016 die niedrigsten seit Beginn 3.826 Elektrofahrzeuge neu zugelassen. des Monitorings 2000. In den letzten Jahren konnten Der durchschnittliche Wert der CO2-Emissionen aller die Verbräuche und damit die CO2-Emissionen durch neuen Pkw betrug 120,5 g/km und hat gegenüber technische Weiterentwicklungen, vor allem durch die dem Vorjahr weiter abgenommen. Die Flotte neuer voranschreitende Elektrifizierung und das Downsi- Benzin- und Diesel-Pkw erreicht im Mittel 122,5 zing der Antriebe, reduziert werden. Diese Ver- g/km. Die errechneten durchschnittlichen CO2- brauchsvorteile wurden durch den Trend zu leis- tungsstärkeren und schwereren Fahrzeugen teilweise 1 kompensiert: So hat etwa die durchschnittliche Mo- Entscheidung 1753/2000/EG wurde durch die EU VO (EG) 443/2009 ersetzt. torleistung bei neu zugelassenen Dieselfahrzeugen 2 inklusive 322 „Fahrzeuge mit besonderer Zweckbestim- von 2000 bis 2016 um rd. 37 % zugenommen und mung“ (wie. Krankenwägen, Leichenwägen etc.) und 19 ist 2016 auf 103 kW gestiegen. Die durchschnittli- Fahrzeuge mit falscher Verwendungsbestimmung. Für 147 Fahrzeuge gibt es keine CO2-Werte in der Zulas- 3 sungsdatenbank, somit werden für nachstehende, CO2 re- Bei der innermotorischen Verbrennung entstehen aus levante, Analysen 329.116 Fahrzeugneuzulassungen be- 1 Liter Benzin rund 2,32 kg CO2 und aus 1 Liter Diesel rücksichtigt. rund 2,65 kg CO2. --- 4 ---
CO2-MONITORING PKW 2016 che Motorleistung von benzinbetriebenen Fahrzeu- gen stieg 2016 ebenfalls leicht auf 79 kW. Die Ver- Einen wesentlichen und zeitlich unmittelbar zuorden- teilung der Neuzulassungen nach Leistungsklassen baren Beitrag zur Verringerung der CO2-Emissionen zeigt, dass Diesel-Pkw gegenüber Benzin-Pkw in hatte auch das Ökologisierungsgesetz 2007 geleis- den höheren Leistungsklassen vorherrschen. tet. Durch dieses Gesetz erfolgte mit 1. Juli 2008 eine Änderung des Normverbrauchsabgabegesetzes Eine ähnliche Entwicklung ist bei Hubraum und (NoVAG) als Lenkungsmaßnahme für den Erwerb Gewicht der neu zugelassenen Personenkraftwagen von sauberen und verbrauchsarmen Personenkraft- festzustellen. Auch hier liegen die Verkaufsspitzen wagen. Dabei wurden neue Pkw mit niedrigen von Dieselfahrzeugen im Durchschnitt in höheren Schadstoff- und CO2-Emissionen (unter 120 g/km) Klassen als bei den Benzinern. Konkret haben sowie mit alternativen Antrieben (Hybridantrieb, Dieselfahrzeuge im Durchschnitt einen um 39 % E85-Superethanol, Erdgas/Biogas-Antrieb, Wasser- größeren Hubraum und ein um 31 % höheres stoff oder Flüssiggas) steuerlich begünstigt, während Gewicht als Benzinfahrzeuge. Pkw mit CO2-Emissionen über 150 g/km und Diesel-Pkw ohne Partikelfilter steuerlich mehr TREND DER CO2-EMISSIONEN belastet wurden. WEITER ABNEHMEND Durch das Abgabenänderungsgesetz 2014 (AbgÄG Der in den vergangenen Jahren beobachtete sinkende von 28.2.2014, BGBl. I Nr. 13/2014) mit Wirksam- Trend der CO2-Emissionen von Benzinfahrzeugen keit ab 1.3.2014 wurde eine neue NoVA- setzte sich auch 2016 fort. Bei Dieselfahrzeugen war, Bemessungsgrundlage geschaffen. Für die Berech- nachdem die CO2-Emissionen bis 2004 annähernd nung des Steuersatzes wird nun nicht mehr der konstant waren, in den Jahren 2004 bis 2007 ein Normverbrauch in Litern/100 km herangezogen, Anstieg der durchschnittlichen CO2-Emissionen sondern der CO2-Emissionswert des Fahrzeugs in festzustellen, hauptsächlich verursacht durch den g/km. Elektrisch betriebene Fahrzeuge sind von der Trend zu schwereren und leistungsstärkeren Fahr- Normverbrauchsabgabe befreit. Für Plug-In Hybrid- zeugmodellen (vor allem SUV-Modelle4). Danach fahrzeuge verringert sich die KFZ-Steuer, da die sanken die durchschnittlichen CO2-Emissionen der Motorleistung des elektrischen Antriebs nicht ver- Diesel-Pkw stetig auf 123 g/km im Jahr 2016. Ge- steuert wird. nerell kann seit dem Jahr 2008 eine beschleunigte Reduktion der CO2-Emissionen bei Neufahrzeugen Seit dem 1. Jänner 2016 ist bei der Bemessung der beobachtet werden. Ursache für das Abfallen der Einkommenssteuer für alle Fahrzeuge mit einem CO2-Emissionen ist neben der Einführung weiterer CO2-Emissionswert unter 130 g/km ein Sachbezug Effizienzsteigerungen auch der Trend zu kleineren für die private Nutzung in der Höhe von 1,5 % des Fahrzeugen (v. a. bei Benzinfahrzeugen), der in den Kaufpreises zu entrichten, für Fahrzeuge mit mehr letzten Jahren festzustellen ist. Einer der Gründe als 130 g/km beträgt der Sachbezug 2 %. dafür ist die Verordnung VO (EG) Nr. 443/ 2009. Der Sachbezug für die private Nutzung von Firmen Diese schrieb einen Zielwert von 130 g CO2/km E-Pkw mit einem CO2-Emissionswert von 0 g/km über die ganze Neuwagenflotte der EU bis zum Jahr entfällt seit Anfang 2016. Dies betrifft alle rein 2015 beziehungsweise einen Grenzwert von batterieelektrischen Fahrzeuge (z.B. BMW i3,VW 95 g CO2/km bis 20215 vor (2020 müssen zunächst e-Golf, Nissan Leaf, Renault ZOE, VW e-Up) eben- nur 95 Prozent der Neuwagen diesen Wert einhal- so wie Brennstoffzellen-Fahrzeuge (z.B. Hyundai ten, erst ab 2021 gilt er dann für die gesamte Flotte) ix35, Toyota Mirai). und stellt einen Anreiz für Automobilhersteller dar, ihr Portfolio an die zukünftigen Anforderungen Die Auswirkungen der Ökologisierung der Steuer- anzupassen. gesetzgebung sind, dass die Marktanteile von klei- neren Pkw mit weniger als 120 g/km CO2-Ausstoß 4 SUV = Sport Utility Vehicle kontinuierlich zunehmen. Die Neuzulassungen sol- 5 http://ec.europa.eu/clima/policies/transport/ cher Pkw sind im Jahr 2016 auf 57 % angestiegen, vehicles/cars/index_en.htm --- 5 ---
CO2-MONITORING PKW 2016 während die Zulassungszahlen von großen Pkw (mehr als 150 g/km) auf rund 10% abnahmen. --- 6 ---
CO2-MONITORING PKW 2016 EINLEITUNG EU-STRATEGIE ZUR REDUKTION VON CO2-EMISSIONEN VON PERSONENKRAFTWAGEN IM JAHR 1993 WURDE IN DER EUROPÄISCHEN UNION mit der Entscheidung Nr. 93/389/EWG ein System zur Erhebung der CO2-Emissionen und anderer Treibhausgase in der Gemein- schaft errichtet (CO2-Monitoring Pkw). Da Pkw zu den maßgeblichen Verursachern von CO2-Emissionen zählen, wurde 1995 von der Europäischen Kommission eine Strategie zur Reduktion der CO2-Emissionen von Personenkraftwagen erstellt (KOM/95/689). Als Ziel wurde für die Neuwagenflotte ein durchschnittlicher Wert von 120 g CO2/km (ent- spricht dem Verbrauch von 5 Liter pro 100 km für Ottomotoren und 4,5 Liter pro 100 km für Dieselmotoren) für das Jahr 2012 festgelegt. Seit dem Jahr 2000 gibt es eine Berichtspflicht der Mitgliedstaaten über die CO2-Emissionen neu zugelasse- ner Pkw.6 Im Rahmen des Kyoto Protokolls (1997) verpflichteten sich 35 Industriestaaten, darunter die EU-15 Staaten, im Zeitraum 2008–2012 die Treibhausgasemissionen um 5 % bzw. für die EU-15 um 8 % gegenüber 1990 zu senken. Im Rahmen der EU-Lastenaufteilung war Österreich verpflichtet, seine Treibhausgasemissionen um 13 % zu verringern. 6 Entscheidung Nr. 1753/2000/EG vom 22. Juni 2000 zur Einrichtung eines Systems zur Überwachung der durchschnittlichen spezifischen CO2-Emissionen neuer Personenkraftwagen. --- 7 ---
CO2-MONITORING PKW 2016 Die Strategie der Kommission baute auf drei Kernbereichen auf: --- Selbstverpflichtung der Automobilindustrie Eine der Strategien der Gemeinschaft war die Umweltvereinbarung mit der Automobilindustrie im Jahr 1998. Ziel war es, bis zum Jahr 2008/09 durch technische Maßnahmen eine Reduktion des spezifischen CO2-Verbrauchs auf 140 g/km zu erreichen. Mit dem Nicht-Erreichen der Ziele im Jahr 2008/09 wurde von der Europäischen Kommission eine Ver- ordnung mit verpflichtenden Zielwerten für die CO2-Emissionen von Pkw angekündigt. --- Angabe des Kraftstoffverbrauchs und der spezifischen CO2-Emissionen von Pkw Im Jahr 1999 trat die Richtlinie 1999/94/EG in Kraft. Diese verlangt, dass den KonsumentInnen die ent- sprechenden Verbrauchs- und Emissionsinformationen beim Kauf oder Leasing von Fahrzeugen zur Ver- fügung gestellt werden. Im Jahr 2001 wurde diese Richtlinie in Österreich mit dem Personenkraftwagen-Verbraucherinformationsgesetz (Pkw-VIG) in nationales Recht übergeführt. Umge- setzt ist dies in Österreich durch die Web-Plattform www.autoverbrauch.at, die alle neu verfügbaren Pkw-Modelle und deren Verbrauch und CO2 Emissionen pro 100 km auflistet. --- Förderung von Pkw mit geringem Kraftstoffverbrauch durch fiskalische Maßnahmen Im Juli 2002 unterbreitete die Europäische Kommission den Mitgliedstaaten den Vorschlag, die Besteue- rung von Pkw auf Basis der CO2-Emissionen vorzunehmen (KOM/2002/431). Im Juli 2005 wurde diese Empfehlung in weiteren Dokumenten bekräftigt (KOM/2005/261), (KOM/2007/19). Die Kommission hatte folgende Maßnahmen vorgetragen: --- Schrittweise Abschaffung der Zulassungssteuer --- Einführung eines Systems zur Erstattung der Zulassungssteuer für Pkw, die in einen EU- Mitgliedstaat exportiert werden --- Ausrichtung der Bemessungsgrundlage der jährlichen Kfz-Steuer und der Zulassungs steuer auf den CO2-Ausstoß. Die Reduktion der CO2-Emissionen von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen ist ein wesentlicher Teil der Ge- samtstrategie, welche im EU Energie- und Klimapaket7 festgelegt wurde. Im Jahr 2008 wurde dieses Energie- und Klimapaket verabschiedet, das zahlreiche einzelne Maßnahmen umfasst und folgende „20-20-20“-Ziele bis 2020 umsetzen soll: --- Senkung der Treibhausgasemissionen um mindestens 20 % gegenüber dem Stand von 2005, (minus16 % für Österreich); --- Steigerung des Anteils erneuerbarer Energiequellen auf 20 % der Gesamtenergieproduktion, (10 % im Verkehrssektor); --- Steigerung der Energieeffizienz um 20 % gegenüber dem Niveau von 2005. Die konkrete Umsetzung erfolgt durch Richtlinien zum EU-Emissionshandelssystem (EU-EHS), zu verbind- lichen einzelstaatlichen Zielvorgaben für die Erhöhung des Anteils von erneuerbaren Energiequellen am Energiemix, zur Schaffung eines Rechtsrahmens für den sicheren und umweltverträglichen Einsatz von Technologien für die CO2-Abscheidung und -Speicherung (CCS) sowie zur Änderung der Richtlinie für Kraftstoffqualität, die von den Mitgliedstaaten umzusetzen sind. 7 http://ec.europa.eu/clima/policies/package/ --- 8 ---
CO2-MONITORING PKW 2016 Des Weiteren wird das Energie- und Klimapaket mittels einer Entscheidung über die „Lastenverteilung“8, welche verbindliche einzelstaatliche Zielvorgaben für nicht unter das EU-EHS fallende Emissionen vorgibt, sowie der Verordnung über CO2-Emissionen von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen umgesetzt. Mit dieser Verordnung sollen mehr als ein Drittel der Emissionsreduktionen erreicht werden, die in den nicht unter das EU-EHS fallenden Sektoren erforderlich sind. Die Evaluierung des CO2-Monitorings in den Mitgliedstaaten ergab 2008, dass das Ziel der Selbstverpflich- tung der Automobilindustrie nicht erreicht wurde. Daher wurde, aufbauend auf dem Vorschlag der Kommission (KOM/2007/856), im Dezember 2008 die Verordnung VO (EG) Nr. 443/2009 . Diese ersetzte die Selbstverpflichtung der Automobilindustrie durch eine Verordnung mit verpflichtenden Normen. Die Verordnung hält an dem von der EU-Kommission vorgeschlagenen Ziel eines durchschnittli- chen CO2-Ausstoßes von 120 g CO2/km für die gesamte Neuwagenflotte der EU fest, allerdings mit einem anderen Zeithorizont in der Umsetzung bis 2015. Ab 2012 bis 2015 sollten die Autohersteller den CO2-Ausstoß von Neuwagen verbindlich auf durchschnitt- lich 120 g/km senken. Der zu erreichende CO2-Zielwert wird dabei für jedes Fahrzeug eines Herstellers in Abhängigkeit vom Fahrzeuggewicht berechnet und über alle zugelassenen Fahrzeuge eines Herstellers ge- mittelt; ein höheres Fzg-Gewicht ergibt einen höheren Zielwert, ein geringeres einen niedrigeren. Die Verordnung schreibt vor, dass 130 g CO2/km durch Verbesserungen bei der Motorentechnik sowie mit Hilfe innovativer Technologien erreicht werden müssen. Dabei können Einsparungen von bis zu 7 g CO2/ km durch sogenannte „Ökoinnovationen“ (etwa Solardächer, Energiesparleuchten, Abwärmespeicher), die bei der Typenprüfung nicht erfasst werden, angerechnet werden. Eine weitere CO2-Reduktion von 10 g/km, die zur Erreichung des EU-Gesamtziels von 120 g/km benötigt wird, soll durch zusätzliche fahrzeugtechnische Maßnahmen erreicht werden – wie z. B. Leichtlaufreifen, effiziente Klimaanlagen, Gangwechselanzeigen oder die Nutzung von Biokraftstoffen. Entsprechende Moda- litäten wurden in der Durchführungsverordnung VO (EU) Nr. 725/2011 sowie der Verordnung VO (EU) Nr. 63/2011 festgelegt. Der Zielwert von 130 g CO2/km musste im Durchschnitt über die ganze Neuwagenflotte in der EU bis zum Jahr 2015 zur Gänze erreicht werden. Dabei mussten ab dem Jahr 2012 zunächst 65 % (und danach mit zu- nehmendem Prozentsatz: 75 % ab 2013, 80 % ab 2014, 100 % ab 2015) der jeweiligen herstellerspezifischen Zielwerte, die als Funktion des Fahrzeuggewichtes definiert sind, erzielt werden. Bei Überschreiten der Zielwerte wurden zwischen 2012 und 2015 gestaffelte Pönalen für jedes Gramm CO2 pro Kilometer fällig, wobei bei marginalen Überschreitungen von bis zu 3 g CO2/km reduzierte Pönalen festgelegt waren. Ab 2019 ist eine Pönale von 95 € bereits ab dem ersten Gramm über dem Zielwert fällig. Ab 2021 darf der durchschnittliche CO2-Wert für die gesamte Neuwagenflotte in der EU höchstens 95 g CO2/km betragen. Von 2015 bis 2021 müssen die CO2 Emissionen (gemessener Normverbrauch bei der Typenprüfung) somit um weitere 27 % reduziert werden. Für kleine Hersteller, die weniger als 10.000 Fahrzeuge produzieren, sowie für Nischenhersteller, die Volu- mina zwischen 10.000 und 300.000 Fahrzeuge pro Jahr herstellen, gibt es in der Verordnung Ausnahmerege- lungen und spezifisch definierte Emissionsziele. 8 -36% für Österreich im Jahr 2030 --- 9 ---
CO2-MONITORING PKW 2016 Umweltfreundliche Pkw mit spezifischen CO2-Emissionen von weniger als 50 g/km (z. B. Elektrofahrzeuge und Plug-in Hybridfahrzeuge) werden insofern berücksichtigt, als sie von 2012 bis 2015 sowie ab 2020 bei der Berechnung des Flottendurchschnitts eines Herstellers mehrfach gezählt werden können (sog. Supercre- dits; gestaffelter Faktor von 2,5 in 2012/2013 bis 1,5 in 2015). Damit können die durchschnittlichen CO2- Emissionen der Fahrzeugflotte eines Herstellers zusätzlich verringert werden. --- 10 ---
CO2-MONITORING PKW 2016 MONITORINGSYSTEM DER CO2 - EMISSIONEN NEUER PERSONENKRAFTWAGEN MIT DER ENTSCHEIDUNG Mit 1. Januar 2010 wurden die Vorgaben zum NR. 1753/2000/EG wurde die Einrichtung eines CO2-Monitoring durch die VO (EG) Nr. 443/2009 Systems zur Überwachung der durchschnittlichen wesentlich erweitert und verbindliche Grenzwerte CO2-Emissionen neuer Personenkraftwagen zur für die Fahrzeughersteller definiert. Die Mitglied- Überprüfung der Selbstverpflichtung der Automobil- staaten müssen seither die folgenden Angaben über hersteller beschlossen. Gemäß Art. 4 Abs. 4 dieser neue Personenkraftwagen, die in ihrem Hoheitsgebiet Entscheidung sind von den Mitgliedstaaten jährlich zugelassen werden, erfassen und an die Europäische die geforderten Daten an die Europäische Kommis- Kommission bis 28. Februar des Folgejahres über- sion zu melden.9 Die Anzahl der neu zugelassenen mitteln: Fahrzeuge sowie die durchschnittlichen CO2-Emis- a. Hersteller, sionen sind zu erfassen und zu übermitteln. b. Typ, Variante und Version, Des Weiteren hat eine Aufteilung der Daten c. spezifische CO2-Emissionen (in g/km), zu erfolgen nach: d. Masse (in kg), e. Radstand (in mm) und --- spezifischen CO2-Emissionen (in g/km), f. Spurweite (in mm). --- Kraftstofftyp (z. B. Benzin, Diesel, Elektro und alternative Kraftstoffe), Zusätzlich ermittelt jeder Mitgliedstaat --- Hersteller beziehungsweise Marke, für jeden Hersteller --- Masse (in kg), a. die Gesamtzahl der in seinem Hoheitsgebiet --- Nennleistung (in kW) und zugelassenen neuen Pkw, --- Hubraum (in cm³). b. die durchschnittlichen spezifischen CO2-Emissionen, c. die durchschnittliche Masse, d. für jede Version, jede Variante und jeden Typ eines neuen Pkw i) die Gesamtzahl der in seinem Hoheits- gebiet zugelassenen neuen Pkw, ii) die spezifischen CO2-Emissionen und den Anteil der Emissionsreduktion durch innovative Technologien, iii) die Masse, iv) die Fahrzeugstandfläche des Pkw. 9 Die Entscheidung Nr. 1753/2000/EG wurde durch die Verordnung VO (EG) Nr. 443/2009 außer Kraft gesetzt. Aus Gründen der Datenkonsistenz über den Betrachtungs- zeitraum wird der hier vorliegende Bericht weiterhin gemäß der Vorgaben der Entscheidung Nr. 1753/2000/EG aufbe- reitet. Parallel dazu berichtet die Republik Österreich die Monitoringdaten gemäß VO (EG) Nr. 443/2009 an die Europäische Kommission. --- 11 ---
CO2-MONITORING PKW 2016 BESTIMMUNG DER CO2 - EMISSIONEN NEUER PERSONENKRAFTWAGEN – TYPENPRÜFZYKLUS DIE SPEZIFISCHEN CO2- gen zur Messung von Abgasemissionen (NOx und EMISSIONEN NEUER PERSONENKRAFT- Partikel) im realen Fahrbetrieb die erstmals be- WAGEN werden in der Europäischen Union mit grenzt werden. einem standardisierten Verfahren (Typgenehmigung) nach der in der Verordnung VO (EG) Nr. 715/ 2007 vorgeschriebenen Methodik gemessen. Die Methodik wird mit der Verordnung VO (EG) Nr. 692/ 2008 im Anhang XII (NEFZ) bzw. Verordnung VO (EU) 2017/1151 (WLTP) umgesetzt. Die allgemeinen Vorschriften für die Durchführung der Prüfungen und die Auswertung der Ergebnisse entsprechen im Wesentlichen denen von Absatz 5 der UN/ECE- Regelung Nr. 101. Zertifizierte EG-Prüflaboratorien führen die Messungen der Abgas- und CO2- Emissionen auf dem Rollenprüfstand durch. Die Messwerte werden in das Genehmigungsdokument (COC-Papier oder österreichischer Datenauszug) des Fahrzeugs eingetragen und dienen dem Nachweis der Übereinstimmung mit den Anforderungen der Ver- ordnungen hinsichtlich der Abgasnormen und CO2- Zielwerte. Die Ermittlung des Kraftstoffverbrauchs sowie der Abgas- und CO2-Emissionen von Pkw in der EG erfolgte seit dem 1. Januar 1996 bis September 2017 nach dem standardisierten, neuen Europäischen Fahrzyklus (NEFZ), welcher einen City-Zyklus (städtische Bedingungen) und einen Überland- Zyklus (außerstädtischen Bedingungen) enthielt. Der NEFZ stand seit längerem in der Kritik, nicht dem realen Nutzungsprofil von Pkw zu entsprechen. Internationale Studien zeigen, dass reale Ver- brauchswerte nicht nur maßgeblich höher als die im NEFZ gemessen Typenprüfwerte sind (ICCT 2012), sondern dass in den letzten Jahren die Differenz zu den Messungen in der realen Fahrweise noch zuge- nommen hat (ICCT 2013). Der sogenannte WLTC- Zyklus (Worldwide Harmonized Light Duty Test Cycle) soll für eine entsprechende Verbesserung durch Standardisierung des Fahrzyklus und auch der Messprozedur sorgen10. Dieser wurde mit Septem- ber 2017 eingeführt. Zusätzlich gibt es Anforderun- 10 Vergleiche https://www2.unece.org/wiki/pages/ viewpage.action?pageId=2523179 --- 12 ---
CO2-MONITORING PKW 2016 METHODIK IN ÖSTERREICH DATENERFASSUNG GRUNDLAGE FÜR DAS CO2 - codes (Eurotax-Code) oder anhand des Marken MONITORING bilden die Datenerhebungen der /Typencodes der Statistik Austria. Statistik Austria. Als Basis gelten die Neuzulassun- gen von Pkw bei den Kfz-Versicherungsanstalten: Ein vollständiger Datensatz ermöglicht die Zuord- fabrikneue Fahrzeuge, die zum ersten Mal in Öster- nung von CO2-Werten zu Herstellerland, Marke, reich zugelassen werden. Als Personenkraftwagen Modell, Type, Treibstoffart und Variante13. werden nur Fahrzeuge der Kategorie M111 ausge- wiesen. Ist keine der Ergänzungsmethoden erfolgreich, so wird das Fahrzeug zwar unter den Zulassungszahlen Die Angaben über die CO2-Werte und den durch- ausgewiesen, aber nicht in die Durchschnitts- schnittlichen Kraftstoffverbrauch stammen primär aus berechnung für den CO2-Wert einbezogen (bzw. als den Übereinstimmungsbescheinigungen (Certificate Spalte unbekannt ausgewiesen). Derzeit liegt der of Conformity – den COC-Papieren12, EU- Anteil dieser Fahrzeuge bei etwa 0,01 % der Pkw- Typenbescheinigung) – welche den im Typen- Neuzulassungen. Es handelt sich dabei in der Regel prüfzyklus gemessenen Wert angeben. um Fahrzeuge, für die keine COC-Papiere vorhanden sind bzw. um einzelgenehmigte Spezialversionen. Diese Daten werden von den Herstellerfirmen bzw. den Importeuren in elektronischer Form an den Als mögliche Kraftstoff- und Antriebsarten waren im Verband der Versicherungsunternehmen Österreichs Jahr 2016 Benzin, Diesel, Benzin-Hybrid, Diesel- (VVO) übermittelt. Hybrid, Erdgas, Elektrisch, Wasserstoff (Brenn- stoffzelle), Benzin-Flüssiggas und Benzin-Erdgas Für den Fall, dass zum Zeitpunkt der Neuzulassung angegeben.14 beim Versicherungsverband noch keine passenden Als Parameter für die Bestimmung des CO2- COC-Daten eingegangen sind oder überhaupt keine Zielwertes wird seit dem Berichtsjahr 2016 die COC-Papiere vorliegen, müssen die für die Zulas- Masse in fahrbereitem Zustand verwendet. Dieser sung notwendigen Fahrzeugdaten von den Versiche- Wert beinhaltet das Gewicht des Basisfahrzeugs, rungsbediensteten manuell eingetragen werden. einen zu 90% gefüllten Tank, den Fahrer und die Wenn in den übermittelten Zulassungsdaten kein notwendigen Betriebsflüssigkeiten. Zuvor wurde CO2- oder Verbrauchswert enthalten ist, wird ver- das tatsächliche Fahrzeuggewicht (inkl. Sonderaus- sucht, den fehlenden Wert anhand anderer Daten zu stattung + LenkerIn (+75 kg) ohne Gewicht von ergänzen, wie z. B. anhand des nationalen Typen- Treibstoff, Flüssigkeiten) herangezogen. 11 Betrachtet werden ausschließlich neu zugelassene Klasse M: Kraftfahrzeuge für Personenbeförderung mit mindestens vier Rädern bis maximal 2,6 t Gesamtgewicht Kraftfahrzeuge, gemäß der Entscheidung Nr. 1753/ sowie Kraftfahrzeuge für Personenbeförderung mit drei 2000/EG Art. 2. Rädern und einer zulässigen Gesamtmasse von über 1 t; Klasse M1: Fahrzeuge für Personenbeförderung mit höchstens 8 Sitzplätzen außer dem Fahrersitz. 12 Übereinstimmungsbescheinigung; entspricht im Wesent- lichen dem Typenschein. Das COC-Papier bestätigt, dass 13 das neue Fahrzeug zum Zeitpunkt der Auslieferung der Beim Eurotax-Code ist auch die Version des Fahrzeugs EU-Betriebserlaubnis für dieses Fahrzeug entsprochen hat. angegeben. 14 Zwingend vorgeschrieben ist eine EU-Betriebserlaubnis Mit Gas betriebene Fahrzeuge können z. T. auch alternativ für neue Fahrzeugtypen seit 1997. mit Benzin (z. B. aus dem Reservetank) betrieben werden. --- 13 ---
CO2-MONITORING PKW 2016 CO2 - EMISSIONEN NEUER PKW IN ÖSTERREICH 2000–2016 IN ÖSTERREICH WURDEN IM BERICHTSZEITRAUM 2016 insgesamt 329.604 PWK (Klasse M1) neu zugelassen, inklusive 322 „Fahrzeuge mit besonderer Zweckbestimmung“ (wie. Krankenwägen, Leichenwägen etc.), die nicht unter das CO2-Monitoring fallen und 19 Fahrzeuge mit falscher Verwendungsbestimmung. Für 147 Fahrzeuge gibt es keine CO2-Werte in der Zulassungsdatenbank, somit werden für nachstehen- de, CO2 relevante, Analysen 329.116 Fahrzeug- neuzulassungen berücksichtigt. Rund 57,3% der Neuzulassungen waren Diesel- fahrzeuge (188.816) und rund 41,3 % Fahrzeuge Abbildung 1: Anteil der neu zugelassenen Personen- kraftwagen nach Antriebsart. Benzinfahrzeuge (136.130). Die restlichen 1,3 % entfallen auf alternative Antriebskonzepte. Wie Nachdem im Jahr 2004 ein erster Höchststand an schon 2015 wurden somit mehr Diesel- als Benzin- Neuzulassungen erreicht wurde, sanken diese seit fahrzeuge neu zugelassen. Bei den Benzin- und 2005 tendenziell wieder leicht. Ab 2009 stiegen die Dieselfahrzeugen sind insgesamt 4.707 Hybrid-Pkw Neuzulassungen rapide an. Im Jahr 2011 wurde die (Benzin- oder Diesel-/Elektroantrieb) inkludiert. bisher höchste Zahl an Neuzulassungen im gesamten Außerdem wurden 119 Erdgasfahrzeuge, 365 Fahr- Monitoringzeitraum erreicht. Der abnehmende zeuge für kombinierten Benzin- und Erdgasbetrieb Trend 2012 - 2014 wurde im Jahr 2015 gebrochen sowie 3.826 Elektrofahrzeuge neu zugelassen.. und 2016 fortgeführt. (Abbildung 2). --- 14 ---
CO2-MONITORING PKW 2016 Pkw-Neuzulassungen und Ø CO2-Emissionen 400.000 Benzin Diesel Sonstige altenative Antriebe 138,7 350.000 120,5 144,0 136,2 131,5 150,3 167,3 161,6 162,4 163,6 165,8 163,6 162,8 157,7 128,4 123,7 300.000 Anzahl der Zulassungen 164,6 194.603 146.889 167.097 189.959 250.000 180.989 188.499 191.281 172.345 179.514 160.449 191.705 176.696 199.694 220.255 192.681 214.505 200.000 194.555 150.000 171.850 100.000 159.092 158.753 143.665 136.455 132.256 131.740 126.489 122.825 120.309 118.133 116.094 107.681 100.833 91.022 85.586 84.905 50.000 0 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Abbildung 2: Anzahl aller neu zugelassenen Personenkraftwagen (Benzin, Diesel bzw. Hybridfahrzeuge, Erdgas, Elektrisch, Benzin-E85, Benzin-Erdgas und Wasserstoff) sowie die durchschnittlichen CO2 Emissionen über die gesamte Neuwagenflotte Der in den Jahren 2000 bis 2004 feststellbare Trend 2016 ging deren Anteil auf 41 % zurück, der zwi- hin zum Dieselfahrzeug wurde im Jahr 2005 zum schenzeitliche Trend hat sich also wieder umge- ersten Mal abgeschwächt. Die Daten für 2006 bis kehrt. 2010 zeigen eine Fortsetzung dieser Entwicklung. Bis 2008 war der Anteil der Dieselfahrzeuge mit Nachdem 2004 der bisherige Höchststand von 55 % immer noch dominant, 2009 wurden mit 54 % Neuzulassungen von Dieselfahrzeugen mit über erstmalig seit dem Jahr 2000 wieder mehr Benzin- 220.000 erreicht wurde, ging die Anzahl der Neu- fahrzeuge neu zugelassen (siehe Abbildung 2). zulassungen von Dieselfahrzeugen bis 2009 zurück, stieg dann bis 2011 wieder an, ging dann bis 2014 wieder leicht zurück und stieg seitdem wieder an. --- 15 ---
CO2-MONITORING PKW 2016 Der Flottendurchschnitt der CO2-Emissionen lag im Diesel Benzin Flottendurchschnitt Jahr 2016 bei 120,5 Gramm CO2/km (siehe Tabelle 2006 164 163 163,6 2). Der Durchschnitt von Benzin- und Dieselfahr- 2007 164 161 162,8 2008 160 155 157,7 zeugen lag im Jahr 2016 bei 122,5g CO2/km. Ben- 2009 153 148 150,3 zinbetriebene Personenkraftwagen lagen mit durch- 2010 145 143 144,0 schnittlichen 122 g CO2/km15 um 0,5 % unter den 2011 140 137 138,7 Emissionswerten der dieselbetriebenen Fahrzeuge 2012 138 134 136,2 (123 g CO2/km). 2013 134 129 131,5 2014 131 127 128,4 Generell kann seit dem Jahr 2008 eine beschleunigte 2015 126 123 123,7 Verringerung der CO2-Emissionen bei Neufahrzeu- 2016 123 122 120,5 gen beobachtet werden (Abbildung 3). Ursache für diese positive Entwicklung ist neben der Einführung weiterer Effizienzsteigerungen auch der Trend zu Einen wesentlichen und zeitlich unmittelbaren Bei- kleineren Fahrzeugen, der in den letzten beiden trag zur Verringerung der CO2-Emissionen hat auch Jahren festzustellen ist. das Ökologisierungsgesetz 2007 – und der damit verbundene Steuerbonus für Fahrzeuge mit niedrigen Die VO (EG) Nr. 443/2009, welche 2009 vom Eu- CO2-Emissionen und Fahrzeuge mit alternativen ropäischen Parlament und Ministerrat beschlossen Antrieben – geleistet. wurde und einen Zielwert von 130 g CO2/km über die ganze Neuwagenflotte der EU bis zum Jahr Die spezifischen CO2-Emissionen neu zugelassener 2015 vorschreibte, die wesentliche Vorgabe für Benzinfahrzeuge in Österreich gehen seit dem im Automobilhersteller dar. Jahr 2000 relativ hohen Wert stetig zurück; derzeit liegen sie 28 % unter dem Wert zu Beginn des Moni- torings. Der Durchschnittswert bei Dieselfahrzeugen stieg bis 2006 auf 164 g CO2/km an und stagnierte im Jahr 2007. Erst 2008 änderte sich der Trend und im Jahr 2016 lagen die CO2-Emissionen der Die- selfahrzeuge bei 123 g CO2/km, was einer Verringe- rung von 24 % im Betrachtungszeitraum entspricht. In Abbildung 3 werden die Entwicklungen der durchschnittlichen CO2-Emissionen getrennt nach Kraftstofftyp dargestellt. Die strichlierten Linien Tabelle 2: Durchschnittliche CO2-Emissionen benzin- und dieselbetriebener Personenkraftwagen (in g CO2/km). zeigen den Trendverlauf der Emissionsentwicklung und verdeutlichen einen schwächeren Abwärtstrend Diesel Benzin Flottendurchschnitt bei Dieselfahrzeugen gegenüber einer steileren 2000 162 176 167,3 Reduktion bei benzinbetriebenen Fahrzeugen. 2001 161 175 165,8 2002 161 173 164,6 2003 161 170 163,6 2004 159 168 161,6 2005 161 165 162,4 15 Im Rahmen des Fahrzyklus der Typenzulassung gemesse- ne Normverbrauchs-Werte. Die unter realen Fahrbedingungen auf der Straße gemessenen Werte können davon abweichen und liegen meist deutlich höher. --- 16 ---
CO2-MONITORING PKW 2016 CO2-Emissionen neu zugelassener Pkw 190 180 Benzin Diesel 170 160 CO2 Emissionen [g/km] 150 140 176 175 173 170 168 130 165 164 164 163 162 161 161 161 161 161 160 159 155 153 120 148 145 143 140 138 137 134 134 131 129 110 127 126 123 123 122 100 90 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Abbildung 3: Trend der durchschnittlichen CO2-Emissionen für neu zugelassene Diesel- und Benzin-Pkw. Seit dem Jahr 2008 ist eine beschleunigte Reduktion VERGLEICH ÖSTERREICH - EU der CO2-Emissionen der Neufahrzeuge zu beobach- ten: In neun Jahren sind die durchschnittliche CO2- Der Vergleich der CO2-Emissionsentwicklung Emissionen von 162,8 g/km (2007) auf 120,5 g/km neu zugelassener Pkw in Österreich mit jenen im (2016; gesamte Neuwageflotte) gefallen. Dies ent- EU-Raum wird in Abbildung 4 veranschaulicht. spricht einer durchschnittlichen jährlichen Redukti- Die durchschnittlichen CO2-Emissionen im EU- on von rund 4,7 g/km, während die CO2-Emissionen Raum lagen 2016 um 2,5 g/km unter jenen in Öster- von 2000 bis 2007 insgesamt nur um rund 4,5 g/km reich. sanken. Der Zielwert von 130 g CO2/km, welcher im Durch- schnitt über die ganze Neuwagenflotte in der EU bis zum Jahr 2015 zur Gänze erreicht werden musste, wurde bei Betrachtung des gesamten EU-Raumes bereits 2012 annähernd erreicht. --- 17 ---
CO2-MONITORING PKW 2016 Abbildung 4: Durchschnittliche CO2-Emissionen der gesamten Pkw-Neuzulassungen – Vergleich der Entwicklung in Österreich und in der EU. Während über den Zeitraum 2000 bis 2004 eine Abnahme der durchschnittlichen Emissionen er- CO2-Emissionen (der gesamten Neuwagenflotte inkl. sichtlich ist, so zeigt sich in den Jahren 2005 und alternativer Fahrzeuge) gegenüber dem Vorjahr um 2006 in Österreich eine Umkehr dieses Trends. 3,2 g/km auf rd. 120,5 g/km und sind damit auf dem Seit dem Jahr 2007 sanken dann die durchschnittli- tiefsten Wert seit Beginn des Monitorings. Von chen CO2-Emissionen wieder und kamen im Jahr 2008 auf 2009 fand mit 7,4 g/km die größte bis dato 2008 mit 157,7 g/km wieder unter den Wert von beobachtete jährliche Verringerung der CO2- 2004 zu liegen. Im Jahr 2016 sanken die durch- Emissionen statt (siehe Tabelle 2). schnittlichen --- 18 ---
CO2-MONITORING PKW 2016 CO2 - EMISSIONEN DER NEUZULASSUNGEN NACH MERKMALSPRÄGUNGEN PKW CO2 - EMISSIONEN NACH EMISSIONSKLASSEN Die Verteilung der Neuzulassungen nach Emissions- Dieselfahrzeuge zeigen eine ähnliche Verteilung wie klassen zeigt bei den Benzinfahrzeugen eine schiefe Benzinfahrzeuge, die Spitzenwerte verteilen sich über Verteilung mit der höchsten Zahl an Neuzulassungen zwei Emissionsklassen (101–120 g CO2/km und in der Klasse 120 – 140 g CO2/km (siehe Abbil- 121–140 g CO2/km; siehe Abbildung 5). Die relativ dung 5) hohen Zulassungszahlen bei den Dieselfahrzeugen in den oberen Emissionsklassen weisen auf den Trend zu größeren und leistungsstärkeren Fahrzeu- gen (beispielsweise SUV) hin. Pkw-Neuzulassungen nach Emissionsklassen 2016 90.000 80.000 Benzin 70.000 Anzahl Neuzulassungen Diesel 60.000 50.000 40.000 30.000 20.000 10.000 0 81-100 < 60 101-120 121-140 141-160 161-180 181-200 201-250 60-80 >250 CO2-Emissionsklassen Abbildung 5: Neuzulassungen von Benzin- und Diesel-Pkw nach CO2-Emissionsklassen. --- 19 ---
CO2-MONITORING PKW 2016 Tabelle 3: Kumulierte Werte Anzahl Neuzulassungen, CO2-Ausstoß, Kraftstoffverbrauch entspricht Verbrauch Fahrzeuge kumuliert CO2-Ausstoß (Durchschnitt Benzin-/ Dieselkraftstoff in l/100 Anzahl der Neuzulassungen bis zu (in g/km) km) bis
CO2-MONITORING PKW 2016 ENTWICKLUNG DER CO2-EMISSIONEN VON PKW NACH FAHRZEUGHERSTELLERN NACHFOLGEND FINDET SICH Pool Hersteller EINE BEWERTUNG der CO2-Emissionen neuer Mitsubishi MITSUBISHI MOTORS CORPORATION MMC Motors MITSUBISHI MOTORS EUROPE BV MME Pkw nach Herstellern, welche verbindlich Zielwerte MITSUBISHI MOTORS THAILAND CO LTD der EU-Verordnung VO (EG) Nr. 443/ 2009 einhal- MMTH ten müssen. Gemäß Artikel 7 dieser Verordnung Renault AVTOVAZ JSC können Hersteller eine Emissionsgemeinschaft bil- AUTOMOBILE DACIA SA RENAULT SAS den (sogenanntes Pooling), um die Zielvorgaben Suzuki Pool MAGYAR SUZUKI CORPORATION LTD (Artikel 4) zu erfüllen. MARUTI SUZUKI INDIA LTD SUZUKI MOTOR CORPORATION In nachfolgender Tabelle sind diese sogenannten SUZUKI MOTOR THAILAND CO LTD Herstellerpools aufgelistet. Im Wesentlichen werden Tata Motors JAGUAR LAND ROVER LIMITED Ltd, Jaguar TATA MOTORS LIMITED dabei mehrere Herstellerfirmen und Fahrzeugmar- Cars Ltd, ken unter einem Poolnamen zusammengefasst. Land Rover VW Group AUDI AG PC AUDI HUNGARIA MOTOR KFT Tabelle 4: Herstellerpools im Jahr 2016. BUGATTI AUTOMOBILES SAS Pool Hersteller MAN TRUCK & BUS AG BMW Group BAYERISCHE MOTOREN WERKE AG DR ING HCF PORSCHE AG BMW M GMBH QUATTRO GMBH ROLLS-ROYCE MOTOR CARS LTD SEAT SA SKODA AUTO AS Daimler AG DAIMLER AG VOLKSWAGEN AG MERCEDES-AMG GMBH FCA Italy ALFA ROMEO SPA SPA FCA US LLC Die Bewertung findet in diesem Bericht bezogen auf FCA ITALY SPA die Republik Österreich statt und hat für die einzelnen Ford Werke CNG-TECHNIK GMBH GMBH Hersteller keinerlei rechtliche Auswirkung, da die FORD INDIA PRIVATE LIMITED FORD MOTOR COMPANY OF AUSTRALIA Emissionsziele EU-weit für die gesamte Flotte der LIMITED Neuzulassungen eines Herstellers gelten. FORD MOTOR COMPANY FORD-WERKE GMBH Die CO2-Zielwerte für jedes einzelne Fahrzeug General CHEVROLET ITALIA SPA Motors GENERAL MOTORS COMPANY errechnet sich pro Hersteller/-pool folgendermaßen: GENERAL MOTORS HOLDINGS LLC GM KOREA COMPANY CO2 = 130 g + a × (M – M0) ADAM OPEL AG M0 ... Bezugsmasse Honda Motor HONDA AUTOMOBILE CHINA CO LTD bis inkl. 2015 (Basiswert aus 2006 der EU-Gesamtflotte): Europe Ltd HONDA MOTOR CO LTD 1.372 kg, HONDA AUTOMOBILE THAILAND CO LTD ........ ab 2016 HONDA TURKIYE AS ........ 1392,4 kg HONDA OF THE UK MANUFACTURING LTD M .... Flottendurchschnitt der Masse der Pkw Hyundai HYUNDAI MOTOR COMPANY eines Hersteller(s)/-pools in kg HYUNDAI ASSAN OTOMOTIV SANAYI VE a ...... Steigung der Gerade; 0,0457 [g/kg] TICARET AS HYUNDAI MOTOR MANUFACTURING CZECH SRO In nachfolgender Tabelle findet sich eine Übersicht HYUNDAI MOTOR EUROPE GMBH der für die Zielerfüllung relevanten Herstellerpara- HYUNDAI MOTOR INDIA LTD meter, bezogen auf die Republik Österreich. KIA KIA MOTORS CORPORATION Zur Berechnung der durchschnittlichen spezifischen KIA MOTORS SLOVAKIA SRO CO2-Emissionen eines Herstellerpools müssen --- 21 ---
CO2-MONITORING PKW 2016 100 % der neuen Personenkraftwagen gemäß Ziel- vorgaben im Jahr 2016 herangezogen werden. Tabelle 5: Übersicht über die Herstellerperformance und die verbindlichen Emissionsziele 2016 (bezogen auf die Republik Österreich). Ø Masse Ø CO2-Emissionen (g/km) Zulassungen Hersteller/-pool (kg) (100 % Neuzulassungen) Gesamt Zielwert** AA-IVA 1.720 164,3 195 146 AA-NSS 870 21,0 2 107 ALPINA BURKARD 1.864 183,0 1 152 BOVENSIEPEN GMBH E CO KG ASTON MARTIN LAGONDA LTD 1.845 288,0 11 152 AUTOMOBILES CITROEN 1.413 105,6 7.699 132 AUTOMOBILES PEUGEOT 1.403 101,4 10.059 131 AUTOMOBILI LAMBORGHINI 1.662 304,1 16 143 SPA BENTLEY MOTORS LTD 2.536 289,4 63 183 BMW GROUP 1.629 121,3 22.055 142 CATERHAM CARS LIMITED 636 133,2 5 96 DAIMLER AG 1.663 125,0 17.336 143 FCA ITALY SPA 1.306 123,5 19.212 127 FERRARI SPA 1.723 280,3 34 146 FORD-WERKE GMBH 1.468 123,2 19.248 134 FUJI HEAVY INDUSTRIES LTD 1.606 155,7 477 141 GENERAL MOTORS 1.437 124,9 22.546 133 HONDA MOTOR EUROPE LTD 1.379 119,8 2.430 130 HYUNDAI 1.468 130,4 16.758 134 KIA 1.403 120,7 9.394 131 KOENIGSEGG AUTOMOTIVE AB 1.483 381,0 1 135 KTM-SPORTMOTORCYCLE AG 929 194,0 7 110 LADA AUTOMOBILE GMBH 1.285 216,0 70 126 LOTUS CARS LIMITED 1.187 193,8 5 122 MAHINDRA & MAHINDRA LTD 1.973 92,0 2 157 MASERATI SPA 2.153 202,4 131 166 MAZDA MOTOR CORPORATION 1.304 125,1 10.025 127 MITSUBISHI MOTORS 1.411 128,8 3.478 132 MORGAN TECHNOLOGIES LTD 1.058 173,2 6 116 NISSAN INTERNATIONAL SA 1.433 114,9 7.324 133 RENAULT 1.395 110,6 26.922 131 SSANGYONG MOTOR 1.807 155,3 107 150 COMPANY SUZUKI POOL 1.212 121,3 6.255 123 TATA MOTORS LTD, JAGUAR 2.024 145,8 3.018 160 CARS LTD, LAND ROVER TESLA MOTORS LTD 2.265 - 717 171 TOYOTA MOTOR EUROPE NV 1.453 107,4 6.598 134 SA VOLVO CAR CORPORATION 1.707 121,4 3.636 145 VW GROUP PC 1.564 121,2 113.420 139 * Kleinserien ** berechnet in Bezug auf Masse --- 22 ---
CO2-MONITORING PKW 2016 Abbildung 7 zeigt grafisch aufbereitet die jeweiligen lergruppen angeführt, die eine höhere Gesamtzulas- CO2-Werte der österreichischen Neuzulassungen je sungszahl im Jahr 2016 aufweisen. Diese wieder- Herstellergruppe in Bezug zum masseabhängigen rum erreichen alle ihre spezifischen Herstellerziele Zielwert für 2016. Bis 2015 mussten alle Hersteller für das Jahr 2016. 62% der Hersteller/-gruppen ha- ihre CO2-Zielwerte für die Fahrzeugflotte erreichen. ben ihre Zielwerte für 2016 erfüllt. Die Größe der Kreise symbolisiert dabei die Anzahl der Neuzulassungen in Österreich. Abbildung 8 und Tabelle 6 zeigen die Entwicklung der durchschnittlichen CO2-Emissionen der 15 zu- Für die Interpretation der Abbildungen 7 ist anzu- lassungsstärksten Marken (Basisjahr 2007) über merken, dass die Größe der Kreise die Anzahl der den Zeitraum von 2000 bis 2016. Zudem ist der Neuzulassungen in Österreich symbolisiert. Von den österreichische Mittelwert aller Neuzulassungen 37 relevanten Herstellern bzw. Herstellergruppen im dargestellt. Jahr 2016 (davon 13 Herstellerpools) sind rund 17 grafisch dargestellt. Es sind vor allem jene Herstel- Abbildung 7: CO2-Emissionen 2015 nach Herstellern (bei 100 % Zielerreichungsvorgabe) mit Bezug zur EU-Grenzwertgeraden 2015. (Supercredits und Ökoinnovationen nicht berücksichtigt) Die Entwicklung der CO2-Emissionen der einzelnen durchschnittlichen CO2-Emissionen feststellbar ist, Herstellermarken ist gegenüber dem österreichischen stagnierte der Wert bei anderen Produzenten nahezu Trend bis zum Jahr 2007 recht unterschiedlich. bzw. waren erst in den letzten Jahren signifikante Während bei einigen Herstellern – bezogen auf das Reduktionen zu beobachten. Basisjahr 2000 – eine signifikante Reduktion der --- 23 ---
CO2-MONITORING PKW 2016 Es zeigt sich auch, dass die Hersteller größerer lichst jedem Fahrzeugsegment vertreten zu sein. Fahrzeuge (vor allem Audi, BMW und Mercedes) die Dieser Trend ist bei Volumenherstellern insofern zu Emissionen seit 2000 merklich verringern konnten.. beobachten, als diese vermehrt Modelle der Ober- Die Hersteller großer Fahrzeuge drängen vermehrt bzw. Luxusklasse oder Geländewagen (z. B. SUV) in die Kompaktklasse (Beispiel Mercedes mit A- auf den Markt bringen (z. B. Volkswagen mit den Klasse, Audi mit A1 oder BMW mit 1er- Fahrzeugmodellen Phaeton und Tuareg). Damit stei- Modellreihe), was sich bei der Reduktion der durch- gen die durchschnittlichen CO2-Emissionen an und schnittlichen CO2-Emissionen auswirkt. die Hersteller nähern sich in ihren durchschnittlichen CO2-Emissionen wiederum tendenziell an (siehe Volumenstarke Marken, die früher vor allem Fahr- Abbildung 8). Die Spreizung der Werte zwischen zeuge in unteren Fahrzeugklassen produziert haben dem Hersteller mit dem geringsten und dem höchsten (wie Volkswagen, Citroen, Peugeot oder Skoda) CO2-Durchschnitt hat sich seit dem Jahr 2000 auf konnten hingegen ihre durchschnittlichen CO2- etwa 23,7 g CO2/km (siehe Abbildung 8 bzw. Ta- Emissionen teilweise nur in geringerem Ausmaß belle 6) verringert reduzieren. Neben dem derzeitigen Trend zu schwe- reren und leistungsstärkeren Fahrzeugen in der je- Die höchste prozentuelle Verringerung der CO2- weiligen Fahrzeugklasse liegt die Ursache auch darin Emissionen seit dem Jahr 2000 ist bei den Fahrzeug- begründet, dass die Fahrzeughersteller ihre Modell- herstellern Toyota (– 41%) und Mercedes (– 39%) paletten teils stark erweitern und versuchen, in mög- zu beobachten. CO2-Emissionstrend nach Herstellern AUDI 195 BMW CITROEN 175 FIAT/FCA FORD CO2-Emissionen [g/km] 155 HYUNDAI MAZDA 135 MERCEDES/Daiml er OPEL PEUGEOT 115 RENAULT SKODA 95 SUZUKI 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Abbildung 8: Entwicklung der CO2-Emissionen der 15 zulassungsstärksten Marken und CO2- Mittelwert der Pkw aller Neuzulassungen --- 24 ---
CO2-MONITORING PKW 2016 Tabelle 6: Entwicklung der durchschnittlichen CO2-Emissionen der 15 zulassungsstärksten Marken (Basis 2007) und CO2-Mittelwert der Neuzulassungen in Österreich (in g/km). Jahr 2000 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 2016 AUDI 177,3 170,1 174,7 174,8 158,2 142,5 134,9 127,8 120,9 BMW 190,0 187,4 187,4 175,1 150,8 145,9 137,5 126,4 120,7 CITROEN 155,0 148,9 146,0 148,0 151,6 134,0 124,2 108,5 105,6 FIAT 151,7 147,0 144,6 143,6 135,4 125,2 127,2 121,7 116,9 FORD 157,2 150,5 146,6 151,9 146,0 135,8 127,6 121,2 120,7 HYUNDAI 189,2 173,6 170,4 165,5 140,4 135,3 133,0 133,7 115,6 MAZDA 170,5 171,7 164,8 163,2 149,3 140,2 131,8 126,1 125,1 MERCEDES/Daimler 194,8 188,2 182,0 180,7 168,4 151,8 143,3 125,4 124,4 OPEL 165,5 160,7 153,8 156,1 152,6 136,6 134,7 129,4 124,8 PEUGEOT 151,0 147,7 148,7 146,2 141,4 135,4 117,9 104,9 101,4 RENAULT 166,3 155,1 152,7 156,0 151,8 137,6 113,1 112,2 107,6 SKODA 147,4 140,8 143,7 145,1 147,6 134,3 124,9 116,0 112,9 SUZUKI 176,0 172,0 167,5 172,6 149,2 136,4 135,7 116,8 117,9 TOYOTA 182,4 173,8 162,5 155,5 138,6 131,6 122,5 113,4 107,4 VW 152,6 157,8 162,5 160,4 148,4 135,8 131,1 123,8 122,9 Durchschnitt 167,3 163,6 162,4 162,8 150,3 138,7 131,1 123,7 120,5 Österreich CO2 – EMISSIONEN VON PKW MIT ALTERNATIVEN ANTRIEBEN auf sehr niedrigem Niveau, gewinnt aber in den PKW MIT ALTERNATIVEN ANTRIEBEN letzten Jahren an Bedeutung. Die Bestandsstatistik zeigt, dass der überwiegende Teil dieser Fahrzeuge Im Sinne der Ökologisierung der Normverbrauchs- aus Hybridfahrzeugen, welche jeweils Benzin- und abgabe sollen alternativ angetriebene Pkw steuerlich Elektromotor besitzen und sogenannten Flexfuel- begünstigt werden. Im Jahr 2016 waren in Österreich Fahrzeugen, welche mittels Benzin oder Ethanol 40.657 Pkw mit einem alternativen Antrieb zugelas- (E85) betrieben werden, gebildet wird. Es ist abseh- sen Abbildung 9), 9.024 (inkl. Elektrofahrzeuge) bar, dass vor allem der Anteil der Hybridfahrzeuge davon waren Neuzulassungen. durch die voranschreitende Elektrifizierung des Antriebsstranges kurz- und mittelfristig stark an- Die Entwicklung der Neuzulassungen von alternativ steigen wird. angetriebenen Pkw bewegt sich zwar noch immer --- 25 ---
CO2-MONITORING PKW 2016 Bestand alternative Antriebe 2016 Plug-in Hybrid 2.287 Voll-Hybrid 17.746 Elektro 9.073 Flex Fuel (Benzin/E85) 6.165 Erdgas (CNG) 2.457 Flüssiggas 1 Benzin/Erdgas (bivalent) 2.574 Benzin/LPG (bivalent) 341 Brennstoffzelle 13 0 2.000 4.000 6.000 8.000 10.000 12.000 14.000 16.000 18.000 20.000 1: Plug-in Hybrid (Benzin/El. und Diesel /El.) insgesamt, davon 113 Diesel/El. Plug-in Hybrid 2: Voll-Hybrid (Benzin/El. und Diesel /El.) insgesamt, davon 1.224 Diesel/El. Voll-Hybrid Quelle: Statistik Austria. Kfz-Bestand 2016 Abbildung 9: Bestand an Personenkraftwagen mit alternativem Antrieb 2016. ÄNDERUNG DER NORMVERBRAUCHSABGABE DURCH DAS ABGABEN- ÄNDERUNGSGESETZ 2014 (ABGÄG 2014) Ziel dieser Lenkungsmaßnahme ist es, den Erwerb --- 2015: für alle Autos 400 Euro verbrauchs- und emissionsarmer Fahrzeuge durch --- 2016: für alle Autos 300 Euro steuerliche Begünstigungen stärker zu fördern. Grundlage für die Berechnung der steuerlichen Das Ergebnis ist der Steuersatz der zur Berechnung Entlastung ist der CO2-Emissionswert in Gramm der NoVA herangezogen wird. CO2/km, der sich aus dem kombinierten Verbrauch laut Typen- bzw. Einzelgenehmigung gemäß Kraft- Der Höchststeuersatz beträgt 32 %. Hat ein Fahrzeug fahrgesetz 1967 oder der EG-Typengenehmigung einen höheren CO2-Ausstoß als 250 g/km, erhöht sich ergibt. Folgende Formel ist zur Ermittlung des Steu- die Steuer für den, die Grenze von 250 g/km über- ersatzes anzuwenden: steigenden CO2-Ausstoß um 20 Euro je Gramm CO2/ Steuersatz [ %] = (CO2-Wert – 90)/5 ± Abzugspos- km. Für die Jahre 2014, 2015 und 2016 kommen ten* weitere Abzugsposten* gemäß § 6 Abs. 3 NoVAG 1991 zum Tragen. *Abzugsposten: --- 2014: für Dieselautos 350 Euro für andere Au- tos 450 Euro --- 26 ---
CO2-MONITORING PKW 2016 Steuerbonus für alternative Antriebsmotoren Der Steuerbonus für alternative, umweltfreundliche Antriebsmotoren, wie Hybridmotoren, Erdgas- und Biogasmotoren, Flüssiggasmotoren, die unter Ver- wendung von Kraftstoff der Spezifikation E 85, von Methan in Form von Erdgas/Biogas, Flüssiggas oder Wasserstoff betrieben werden, wurde von 500 auf 600 Euro erhöht und bis Ende 2015 verlängert. Zudem verringert sich für Fahrzeuge mit Hybridmo- toren die motorbezogene Versicherungssteuer, da bei diesen Kraftfahrzeugen ausschließlich die Leis- tung des Verbrennungsmotors als Bemessungs- grundlage herangezogen16wird. Steuerbefreiung Ausschließlich elektrisch betriebene Fahrzeuge sind von der Normverbrauchsabgabe befreit. Im Jahr 2016 waren rund 881 Fahrzeuge (0,27 % der Neuzulassungsflotte) von den Zuschlägen (20 Euro je Gramm über 250g/km) betroffen. 3.826 Fahrzeuge waren reine Elektrofahrzeuge und damit steuerbefreit. 11.896 Pkw mit CO2-Werten unter 90g/km waren ebenfalls steuerbefreit. Rund 5.198 Fahrzeuge sind in der Förderklasse „alternative An- triebe“ (Bonus 600 Euro) fallen 16 https://www.bmf.gv.at/steuern/fahrzeuge/motorbezogene- versicherungssteuer.html#Befreiungen --- 27 ---
CO2-MONITORING PKW 2016 PKW CO2 – EMISSIONEN NACH GEWICHTSKLASSEN DAS DURCHSCHNITTLICHE Benzinmotoren gelangen in Österreich speziell in FAHRZEUGGEWICHT der 2016 zugelassenen Kleinwagen zum Einsatz – die meisten benzinbetrie- Pkw betrug 1.498 kg. Der Durchschnittswert für benen Fahrzeuge gehören einer Gewichtsklasse von Benzinfahrzeuge lag bei 1.261 kg, jener von Diesel- 1.151–1.250 kg an, großvolumige Benzinmotoren fahrzeugen bei 1.655 kg (siehe Abbildung 10). Dar- spielen statistisch gesehen nur eine untergeordnete aus ergibt sich, dass Dieselfahrzeuge im Durch- Rolle. Bei den Dieselfahrzeugen verzeichneten die schnitt um 393 kg bzw. 31 % schwerer sind als beiden Gewichtsklassen von 1.351–1.550 kg bzw. Benzinfahrzeuge. 1.551–1.750 kg die höchsten Zulassungszahlen – hier werden also in erster Linie größere Fahrzeuge gekauft (siehe Abbildung 10). Von allen neu zuge- lassenen Dieselfahrzeugen fallen 61 % in diese beiden Klassen. Pkw-Neuzulassungen nach Gewichtsklassen 2016 70.000 Diesel 60.000 Benzin 50.000 Anzhal Neuzulassungen 40.000 30.000 20.000 10.000 0 1051-1150 1151-1250 1251-1350 1351-1550 1551-1750 1751-2000 2001-2250 2251-2500 2501-2800 >2800 < 650 650-750 751-850 851-950 951-1050 Gewichtsklassen Abbildung 10: Neu zugelassene Benzin- und Diesel-Pkw nach Gewichtsklassen. Zwischen dem Gesamtgewicht der Fahrzeuge und Generell sind die CO2-Emissionen aus Dieselfahr- dem Treibstoffverbrauch sowie den damit verbun- zeugen in der gleichen Gewichtsklasse geringer als denen CO2-Emissionen besteht ein enger, annähernd bei Benzinfahrzeugen, da tendenziell im gleichen linearer Zusammenhang (siehe Abbildung 11). Gewichtssegment leistungsstärkere Benzinmotoren Bei höheren Gewichtsklassen nimmt auch der Unter- eingebaut werden. Der Unterschied wird mit zuneh- schied zwischen den durchschnittlichen CO2-Emis- mendem Gewicht größer. sionen der Benzin- und Dieselfahrzeuge zu. --- 28 ---
CO2-MONITORING PKW 2016 Pkw-Neuzulassungen nach Gewichtsklassen 2016 70.000 Diesel 60.000 Benzin 50.000 Anzhal Neuzulassungen 40.000 30.000 20.000 10.000 0 1051-1150 1151-1250 1251-1350 1351-1550 1551-1750 1751-2000 2001-2250 2251-2500 2501-2800 >2800 < 650 650-750 751-850 851-950 951-1050 Gewichtsklassen CO2-Emissionen neu zugelassener Pkw nach Gewichtsklassen 2016 350 Durchschnittliche CO2- Emissionen [g/km] Benzin Diesel R² = 0,9193 300 250 200 R² = 0,9985 150 100 50 0 901 801 1.001 1.101 1.201 1.301 1.451 1.651 1.876 2.126 2.376 2.651 Gewichtsklassen (jeweilige Klassenmitte) [kg] Abbildung 11:: Durchschnittliche CO2-Emissionen von Benzin- und Diesel-Pkw nach Gewichtsklassen. --- 29 ---
CO2-MONITORING PKW 2016 ENTWICKLUNG DES Diesel- und Benzinfahrzeug von 258 auf 393 kg DURCHSCHNITTLICHEN bzw. um 135 kg (+ 52 %) erhöht. FAHRZEUGGEWICHTS Der erkennbare stärkere Anstieg im Jahr 2003 (siehe Abbildung 12) ist dadurch zu erklären, dass in diesem Das durchschnittliche Fahrzeuggewicht der neu zuge- Jahr erstmals das durchschnittliche Gewicht der Len- lassenen Pkw entwickelte sich im Zeitraum 2000 bis kerInnen (75 kg) in der Berechnung berücksichtigt 2016 für Dieselfahrzeuge und Benzinfahrzeuge un- wurde. terschiedlich. Während das Durchschnittsgewicht von mit Benzin betriebenen Fahrzeugen seit 2003 Seit 2000 hat das durchschnittliche Fahrzeuggewicht nahezu konstant blieb, stieg es bei Dieselfahrzeugen bei Benzinern um 132 kg bzw. 12 % zugenommen, kontinuierlich an. bei Dieselfahrzeugen um 268 kg bzw.19 % (ohne Seit Beginn der Aufzeichnungen hat sich somit die LenkerIn). Gewichtsdifferenz zwischen einem durchschnittlichen Gewicht neu zugelassener Pkw 1.800 Benzin 1.700 Diesel 1.600 1.500 Gewicht [kg] 1.400 1.300 1.200 1.100 1.000 900 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Abbildung 12: Veränderung des durchschnittlichen Gewichts von neu zugelassenen Benzin- und Diesel-Pkw, 2000– 2015 (Anmerkung: Der stärkere Anstieg von 2002 auf 2003 ist darin begründet, dass seither das Gewicht der Lenke- rInnen einbezogen wird) ENTWICKLUNG DER CO2-EMISSIONEN CO2-Emissionen. Von allen Benzinfahrzeugen sind NACH GEWICHTSKLASSEN 6,7 % der Gewichtsklasse > 1.550 kg zuzuordnen. Der Sprung im Jahr 2003 resultiert vor allem aus Die folgenden beiden Abbildungen (13 und 14) der geänderten Methode der Gewichtsberechnung zeigen den Emissionstrend von Benzinfahrzeugen, (vgl. statistischer Effekt aus Abbildung12). bezogen auf verschiedene Gewichtsklassen sowie den jeweiligen Prozentanteil dieser Klassen im Be- Die Gewichtsverteilung blieb seit 2003 nahezu trachtungszeitraum 2000 bis 2016. konstant. Sie betrug im Jahr 2015 rund 62,9 % in Bei Benzinfahrzeugen zeigt sich ein kontinuierlicher der Klasse 1.150–1.550 kg und rund 30,5 % in der Trend sinkender CO2-Emissionen sowohl in allen Klasse unter 1.150 kg. Schwere Otto-Benziner ver- Gewichtsklassen als auch bei den durchschnittlichen bleiben auf konstant niedrigem Niveau. --- 30 ---
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