Statussymbol Gesundheit - Wie sich der soziale Status auf Prävention und Gesundheit auswirken kann - Stiftung Gesundheitswissen

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Statussymbol Gesundheit - Wie sich der soziale Status auf Prävention und Gesundheit auswirken kann - Stiftung Gesundheitswissen
Gesundheitsbericht 2020
                                                   der Stiftung Gesundheitswissen

Statussymbol
Gesundheit
Wie sich der soziale Status auf Prävention
und Gesundheit auswirken kann

www.stiftung-gesundheitswissen.de
Statussymbol Gesundheit - Wie sich der soziale Status auf Prävention und Gesundheit auswirken kann - Stiftung Gesundheitswissen
Lorem ipsum                                                                                                  Gesundheitsbericht 2020   03

              Vorwort
              Gesundheitskompetenz und sozialer Status hängen
              unmittelbar zusammen. Was lange mehr eine „ge-
              fühlte Wahrheit“ darstellte, bestätigte 2013 eine
              international beachtete Untersuchung der Welt-
              gesundheitsorganisation zu „Health Literacy“. Der
              Grad der Gesundheitskompetenz wirkt sich demnach
              direkt auf die individuelle Gesundheit aus und hat
              zudem Folgen für unser Gesundheitswesen.

              In unserem aktuellen Gesundheitsbericht kommen wir zu
              ähnlichen Ergebnissen: Gesundheit hängt auch im Jahr
              2020 von der sozialen Schicht ab. Menschen mit niedrige-     besagt? Der aktuelle Gesundheitsbericht gibt allen, die
              rem sozioökonomischem Status haben noch immer Nach-          im Gesundheitsbereich arbeiten, hierzu Anregungen und
              teile in Gesundheitsfragen. Sie sehen sich seltener in der   Impulse. Für uns stellt er eine Basis für die stetige Weiter-
              Lage, selbstständig Informationen über Gesundheit und        entwicklung unserer Arbeit dar.
              Krankheit zu finden und anzuwenden, mit weitreichenden
              Konsequenzen: Sie informieren sich nicht nur weniger, sie    Wir als Stiftung Gesundheitswissen sind bereit, uns die-
              halten auch Präventionsmaßnahmen wie Sport und ge-           ser Herausforderung zu stellen. Denn die Studie zeigt
              sunde Ernährung für deutlich unwichtiger und nehmen          auch, dass das Interesse an Gesundheitsinformationen
              Präventionsangebote in einem geringeren Maße wahr als        besonders groß ist, wenn ein persönliches Gesundheits-
              solche mit besserer Bildung und höherem Einkommen. Vor       problem oder eine Krankheit besteht. Das bestärkt uns,
              allem aber glauben sie seltener daran, dass sie durch ihr    unseren Weg fortzusetzen und unsere Gesundheits-
              Verhalten ihre Gesundheit oder den Verlauf einer Krankheit   informationen sowie die konkreten Entscheidungshilfen
              beeinflussen können. Dabei ist gerade das Zutrauen in        bei einer Erkrankung konsequent an den Bedürfnissen
              die eigenen Einflussmöglichkeiten eine Ressource für die     von Betroffenen auszurichten. Mit qualitätsgesicher-
              eigene Gesundheit und ein Schlüssel für Prävention.          ten Informationen möchten wir uns daran beteiligen,
                                                                           die Gesundheitskompetenz aller zu steigern, und eine
              Umso bedenklicher ist auch, dass dieses Zutrauen in den      Grundlage für Prävention und gesunden Lebensstil zu
              letzten Jahren sogar zurückgegangen ist – und zwar über      schaffen – damit Gesundheit nicht länger eine Frage der
              alle Bevölkerungsgruppen hinweg: 2015 waren noch             sozialen Schicht bleibt.
              46 Prozent der Bevölkerung ohne ernsthafte gesund-
              heitliche Beeinträchtigung davon überzeugt, dass sie         Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre.
              ihren Gesundheitszustand stark beeinflussen können,
              jetzt sind es, so zeigen es die aktuellen Zahlen unseres
              Berichts, nur noch 35 Prozent. Wo liegen also Anknüp-
              fungspunkte, „die Kompetenz der Menschen zu stärken,
              sodass sie zum Mitgestalter ihrer Gesundheit werden“ –       Dr. Ralf Suhr
              so, wie es das Leitbild unserer Stiftung Gesundheitswissen   Vorstandsvoritzender der Stiftung Gesundheitswissen
STATUSSYMBOL GESUNDHEIT
Bei Gesundheitsfragen geht ein Riss durch Deutschland
Menschen mit hohem sozioökonomischem Status leben
oftmals gesundheitsbewusster und achten mehr auf Prävention
                                                                                                                                                                                                          33 %
                                                                                                                                                                                                          halten Stress für
                                                                                                                                                                                                          ein ernsthaftes
                                                                                                                                                                                                                                                                           75%
als Menschen mit niedrigem sozioökonomischem Status.                                                                                                                                                                                                                       mit chronischer

                                                                                                                                                                                                                                              60 %
                                                                                                                                                                                                          Krankheitsrisiko.
                                                                                                                                                                                                                                                                           Krankheit haben
                                                                                                                                                                                                                                                                           diese „gut im Griff“.

                                                                                                                                                                                   65%
                                                                                                                                                                                                                                               treiben regelmäßig

                                                                          70%
Menschen in höheren sozialen Schichten

                                                                                                                                                                                                                                               Sport für die
                                                                                                                                                                                                                                               Gesundheit.

                                                                                                                                                77%
                                                                                                                                                                                   denken, dass sie mit
                                                                           sind an                                                                                                 ihrer Lebensweise
                                                                           Gesundheitsthemen                                                                                       Rückenschmerzen
                                                                           interessiert.                                                                                           vorbeugen können.

                                                                                                                                                halten es für wichtig,

                                                                                               86%
                                                                                                                                                sich gesundheits-
                                                                                                                                                bewusst zu ernähren.

                                               75%
                                                                                               fällt es leicht, Gesundheits-
                                                                                               informationen zu finden,
                                                                                               die ihnen weiterhelfen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                               49%
                                               bewerten ihren
                                               Gesundheits-
                                               zustand als gut.

                                                                                                                                                                                                                                                      31%
                                                                                                                                                                                                                                                      treiben regelmäßig
                                                                                                                                                                                                                                                                                               mit chronischer
                                                                                                                                                                                                                                                                                               Krankheit haben
                                                                                                                                                                                                                                                                                               diese „gut im Griff“.

                                                                                                                                                                                                                                                      Sport für die
                                                                                                                                                                                                                                                      Gesundheit.
 Menschen in niedrigeren sozialen Schichten

                                                                                                                                                                                                                                                                                                           i
                                              82 %                                                                                                                          46%
                                                                                                                                                   60%
                                                                        mendionseque                                                                                                                                                                           Studie des Instituts für

                                                                           60%
                                                                        voluptis in nam et                                                                                                                                                                     Demoskopie Allensbach im Auftrag
                                                                        voluptat iligni.
                                              mendionseque                                                                                                                                                                                                     der Stiftung Gesundheitswissen

                                                     49%
                                              voluptis in nam et
                                              voluptat iligni.                                                                                                              denken, dass sie mit                                                                      Stichprobe: repräsentative Befragung
                                                                                                                                                                            ihrer Lebensweise

                                                                                                                    63%
                                                                                                                                                   halten es für wichtig,

                                                                                                                                                                                                                              18 %
                                                                            sind an                                                                                                                                                                                   von 1.255 Deutschen über 16 Jahren
                                                                            Gesundheitsthemen                                                      sich gesundheits-        Rückenschmerzen
                                                                            interessiert.                                                          bewusst zu ernähren.     vorbeugen können.                                                                         Durchführung: mündlich-persönliche
                                                     bewerten ihren                                                                                                                                                                                                   Interviews
                                                     Gesundheits-
                                                     zustand als gut.                                                                                                                                                                                                 Zeitraum: 1. September 2019 bis
                                                                                                                     fällt es leicht,                                                                                         halten Stress für ein                   12. September 2019
                                                                                                                     Gesundheitsinformationen                                                                                 ernsthaftes
                                                                                                                     zu finden, die ihnen                                                                                     Krankheitsrisiko.
                                                                                                                     weiterhelfen.
»
»Die Qualität von
 Informationen
 einzuschätzen fällt
 vielen nicht leicht.«
 Prof. Dr. Doris Schaeffer und Prof. Dr. Klaus Hurrelmann, wissenschaftliche Berater der
 Stiftung Gesundheitswissen, kommentieren die Studienergebnisse

 Wenn eine Entscheidung in Gesundheitsfragen ansteht, dann wird sie heute
 nicht mehr allein vom Arzt oder der Ärztin getroffen. Denn die Rolle von
 Patientinnen und Patienten hat sich in den letzten drei Jahrzehnten grund-
 legend verändert: Sie sind nicht länger passive Leistungsempfänger, sondern
 haben zahlreiche Mitwirkungs- und Mitgestaltungsmöglichkeiten.

 Gemeinsam mit Ärzten, Psychotherapeuten, Pflegenden
 und Angehörigen anderer Gesundheitsprofessionen eini-
 gen sie sich heute auf Behandlungsstrategien und Versor-
 gungsmaßnahmen und treffen gemeinsam informierte
 Entscheidungen. Diese neu ausgerichtete Patientenrolle
                                                            hinaus ist es notwendig, dieses Wissen in der Interaktion
                                                            im Gesundheitssystem zu nutzen. Diese spezifischen
                                                            Kompetenzen werden auch als Gesundheitskompetenz
                                                            bezeichnet.
                                                                                                                         heitsproblem oder eine Krankheit bestehen. Wenn Gesundheits- und
                                                                                                                         Krankheitsinformationen Themen behandeln, die von unmittelbarer per-
                                                                                                                         sönlicher Bedeutung sind, steigt die Zahl derjenigen, die sehr großes In-
                                                                                                                         teresse an Information haben, von 17 auf 31 Prozent.

                                                                                                                         Der Gesundheitsbericht macht aber auch deutlich, wie groß die Unter-
                                                                                                                         schiede im Informationsverhalten zwischen verschiedenen Gruppen
                                                                                                                         sind. Die sozioökonomische Lage und der Bildungsgrad erweisen sich
                                                                                                                         als entscheidende Faktoren: Menschen aus höheren sozialen Schichten
                                                                                                                         haben ein größeres Interesse an Gesundheitsinformation, können diese
                                                                                                                         leichter rezipieren und verarbeiten und wissen sie für die Problemlösung
                                                                                                                         und das Management ihrer gesundheitlichen Situation zu nutzen – auch
                                                                                                                         im Gesundheitssystem. Menschen mit geringem Sozialstatus und nied-
                                                                                                                         riger Bildung fällt all dies schwerer, was sich auch in früheren Studien
                                                                                                                         bereits gezeigt hat. Dadurch kommt es zu Informations- und Kompe-
                                                                                                                         tenzdefiziten, die sich in schlechteren Gesundheits-Outcomes und un-
                                                                                                                         gesünderen Verhaltensweisen niederschlagen.

                                                                                                                         Die Angehörigen der unteren sozialen Schichten schätzen ihre Selbst-
                                                                                                                         wirksamkeit als gering ein. Gemeint ist die Möglichkeit, durch eigenes
                                                                                                                         Verhalten auf ihre gesundheitliche Lage und die Entstehung von Gesund-
                                                                                                                         heit und Krankheit Einfluss zu nehmen. Generell ist es – wie der Gesund-
                                                                                                                         heitsbericht zeigt – für die Bürgerinnen und Bürger, gleich ob sie gesund
                                                                                                                         oder krank sind, relativ schwierig, an gesundheitsrelevante Information
                                                                                                                         zu gelangen und sie zu beurteilen. Die Qualität von Information einzu-
                                                                                                                         schätzen und die Frage zu beantworten, welche Information zuverlässig
                                                                                                                         ist, wie mit widersprüchlichen oder gar falschen Informationen umzuge-
                                                                                                                         hen ist und wie angesichts der bestehenden Informationsfülle die richtige
                                                                                                                         Information zu finden ist – das fällt vielen nicht leicht, wie der Gesund-
                                                                                                                         heitsbericht der Stiftung Gesundheitswissen zeigt. Besonders Menschen
                                                                                                                         aus den unteren sozialen Schichten tun sich hier schwer.

                                                                                                                         Wir begrüßen es daher sehr, dass die Stiftung Gesundheitswissen es sich
                                                                                                                         zum Ziel gesetzt hat, zuverlässige und vertrauenswürdige Informationen
                                                                                                                         für breite Bevölkerungsschichten im Internet bereitzustellen und dabei
                                                                                                                         besonders auf Vorsorge und Prävention achten wird. Dies ist gerade des-
                                                                                                                         halb besonders wichtig, weil das Internet bei der Suche nach Gesund-
                                                                                                                                                                                                                  Gesundheitsbericht 2020

                                                                                                                                                                                                      Prof. Dr. Schaeffer, Leitung
                                                                                                                                                                                                      Interdisziplinäres Zentrum für
                                                                                                                                                                                                      Gesundheitskompetenzforschung
                                                                                                                                                                                                      der Universität Bielefeld
                                                                                                                                                                                                                                            07

 und das damit verbundene veränderte Informationsver-       Wie wichtig dabei öffentlich zugängliche Gesundheits-        heitsinformationen immer mehr an Bedeutung gewinnt.
 halten in Gesundheitsfragen bilden den Ausgangspunkt       informationen sind, machen die Ergebnisse des aktuellen
 des Gesundheitsberichts der Stiftung Gesundheitswissen.    Gesundheitsberichts sehr deutlich. Generell fühlt sich die   Allerdings stellen die Verständlichkeit, Vertrauenswürdigkeit und Zu-
 Damit sich Patienten aktiv einbringen können, sind u. a.   Bevölkerung demnach recht gut informiert und hat ins-        verlässigkeit der Informationen im Internet sowie die Identifikation von
 gesundheits- und krankheitsrelevantes Basiswissen, Prob-   gesamt ein recht großes Interesse an Gesundheitsinfor-       Falschinformation und manipulierter Information für die Bürgerinnen in
 lemlösungswissen, Wissen über typische Symptome und        mationen. Immerhin rund 65 %, also zwei Drittel der          Deutschland ein großes Problem dar. Die Stiftung Gesundheitswissen
 Verlaufsformen von gesundheitlichen Störungen und          Bevölkerung, interessieren sich für aktuelles Wissen zu      stellt daher auch Information und Anleitung darüber zur Verfügung,
 Krankheiten erforderlich, ebenso die Kompetenz, dieses     Fragen von Gesundheit und Krankheit. Besonders groß          wie die Suche nach Information im Internet erfolgen kann, wie geeig-         Prof. Dr. Hurrelmann, Professor of
 Wissen einordnen und auf die eigene Situation und sich     ist das Interesse an Gesundheitsinformationen, wenn          nete Suchstrategien aussehen können und wie Information beurteilt und        Public Health and Education an der
 dort stellende Probleme anwenden zu können. Darüber        eine eigene Betroffenheit, also ein persönliches Gesund-     Falsch- und Fehlinformation identifiziert werden können.                     Hertie School of Governance
08   Gesundheitsbericht 2020                                                                                                                                                                                                Gesundheitsbericht 2020   09

Ergebnisbericht, Teil I:

Gesundheit eine Frage                                                                                                            Starker Einfluss auf die eigene
                                                                                                                               Gesundheit? Selbstvertrauen sinkt
                                                                                                                                                                                          „Stress“ – bis zu einem gewissen Grad ebenfalls selbst be-
                                                                                                                                                                                          einflussbar – mit 26 Prozent auf dem dritten, „Umweltein-
                                                                                                                                                                                          flüsse“ mit 23 Prozent auf dem vierten Platz. Geschlechter-

der sozialen Schicht?
                                                                                                                                                                                          unterschiede gibt es hier kaum. Menschen, die sich „kaum“
                                                                                                                                                                                          oder „gar nicht“ für Gesundheitsfragen interessieren, mes-

                                                                                                                                                         -11
                                                                                                                                                                                          sen der eigenen „Lebensweise“ erheblich weniger Einfluss
                                                                                                                                                                         Prozent-         zu (43 Prozent) zu als diejenigen, die sich stark für Gesund-
                                                                                                                                                                         punkte           heitsthemen interessieren (59 Prozent). Jeder vierte Deut-
                                                                                                                                                         2015 glaubten 46%, die           sche traut sich bei dieser Frage allerdings keine Bewer-
                                                                                                                                                         eigene Gesundheit stark          tung der Risikofaktoren zu. Überdurchschnittlich häufig
„Wie geht’s?“ – Viele Konversationen beginnen mit die-      sich aus Einkommenssituation, Bildung, Berufstätigkeit                                       beeinflussen zu können.          kommen diese Menschen aus der Altersgruppe zwischen
                                                                                                                                                         2019 sind es nur noch 35%.
ser scheinbar banalen Frage. Wir möchten dann keinen        und der beruflichen Position. Die Bewertung des Gesund-                                                                       35 und 49 Jahren (32 Prozent), stehen also „mitten im
ausführlichen Gesundheitsbericht hören, sondern et-         heitszustands sinkt mit dem Alter – bis zum 64. Lebensjahr                                                                    Leben“, verfügen über einen niedrigen sozioökonomi-
was über den gefühlten Gesundheitszustand erfahren.         allerdings gar nicht einmal so steil. Mit dem 65. Lebensjahr,                                                                 schen Status (28 Prozent) und interessieren sich „wenig“
In Deutschland fühlen sich zwei von drei Befragten ab       also praktisch mit Rentenbeginn, nehmen die gesundheit-                                                                       bis „gar nicht“ für Gesundheitsfragen (30 Prozent).
16 Jahren gesundheitlich „gut“ bis „sehr gut“, Männer       lichen Beeinträchtigungen jedoch stark zu: Ab da geben

                                                                                                                                                                                                                                                 i
noch etwas mehr als Frauen. 75 Prozent der Menschen         nur 40 Prozent, also 23 Prozentpunkte weniger als in der
mit höherem sozioökonomischem Status behaupten              Altersstufe zuvor, an, sich gesundheitlich „gut“ oder „sehr     nomischem Status. Von diesen ist jeder Zweite der Über-
das von sich, bei solchen mit niedrigem sind es lediglich   gut“ zu fühlen.                                                 zeugung: „Ich kann mit eigenem Verhalten meinen Ge-
knapp 50 Prozent. Der sozioökonomische Status ergibt                                                                        sundheitszustand stark beeinflussen.“ Zum Vergleich: Bei
                                                                                                                                                                                              Verschiedene Perspektiven
                                                            Die eigene Gesundheit beeinflussen                              Befragten mit niedrigem sozioökonomischem Status trifft
                                                            Der gefühlte Gesundheitszustand korreliert auch mit der         das gerade auf ein Viertel zu. Sie glauben häufig, dass           auf Prävention
                                                            Einschätzung, seine eigene Gesundheit beeinflussen zu           ihr eigener Lebensstil keine bedeutenden Effekte auf ihre
                                                                                                                                                                                              Prävention beginnt im Kindesalter und zieht sich
                                                            können. Fast neun von zehn Deutschen, die ihren Ge-             Gesundheit habe. Der sozioökonomische Status scheint
       Gesundheitsempfinden hängt                           sundheitszustand mit „sehr gut“ beschreiben, glauben,           also mit einer bestimmten Einstellung und einem ent-
                                                                                                                                                                                              durch das ganze Leben. Experten unterscheiden
                                                                                                                                                                                              dabei unterschiedliche Präventionsstufen: Bei der
     vom sozioökonomischem Status ab                        dass sie durch ihr eigenes Verhalten ihre Gesundheit be-        sprechenden Verhalten rund um die eigene Gesundheit
                                                                                                                                                                                              Primärprävention geht es darum, Krankheiten
                                                            einflussen können. Hier steht im Vordergrund, Krankhei-         einherzugehen.
                                                                                                                                                                                              zu verhindern, bevor sie entstehen und so die
                                                            ten zu verhindern, bevor sie entstehen, und Gesundheit
                                                                                                                                                                                              Gesundheit zu erhalten. Vorsorgemaßnahmen
                                                            zu erhalten. Mediziner sprechen von „Primärprävention“.         Auch Menschen mit chronischen Erkrankungen glauben
                                                                                                                                                                                              reichen von ausreichend Bewegung über gesunde

                                 75%
                                                            Überdurchschnittlich häufig findet sich diese Einstellung       an den Einfluss ihrer Verhaltensweisen: Sieben von zehn
            49%                                             auch bei Menschen, die an Gesundheitsfragen sehr inter-
                                                            essiert sind. Keiner von ihnen ist der Meinung, das eigene
                                                                                                                            befragten Chronikern erklären, durch ihr eigenes Verhal-
                                                                                                                            ten den Verlauf ihrer Krankheit/Beeinträchtigung „etwas“
                                                                                                                                                                                              Ernährung bis hin zum Verzicht auf Suchtmittel
                                                                                                                                                                                              wie Nikotin. Bei der Sekundärprävention steht
                                                                                                                                                                                              die frühzeitige Erkennung von Krankheiten im
                                                            Verhalten wirke sich „gar nicht“ auf die Gesundheit aus.        bis „stark“ beeinflussen zu können. Es geht hierbei vor al-
                                                                                                                                                                                              Fokus, z. B. durch Früherkennungsmaßnahmen
                                                            Allerdings glauben gesellschaftsübergreifend nur 35 Pro-        lem darum, mit der eigenen Krankheit so umzugehen, dass
                                                                                                                                                                                              wie Krebsscreening oder Gesundheitsunter-
                                                            zent „starken“ Einfluss auf die eigene Gesundheit zu ha-        eine Verschlimmerung, schwerwiegende Komplikationen,
              49 % der Befragten mit niedrigem                                                                                                                                                suchungen für Kinder. Bei der Tertiärprävention
          sozioökonomischem Status bewerten ihre            ben. 2015 waren es noch 46 Prozent – ein Rückgang um            Folgeschäden und Rückfälle verhindert beziehungsweise
                                                                                                                                                                                              soll die Verschlimmerung einer bestehenden
              Gesundheit als gut. Bei Menschen              elf Prozentpunkte.                                              abgemildert und Funktionsfähigkeit sowie Lebensqualität
                  mit hohem Status sind es
                                                                                                                                                                                              (chronischen) Erkrankung aufgehalten werden,
                                                                                                                            wiederhergestellt werden („Tertiärprävention“).
                  26 Prozentpunkte mehr.                                                                                                                                                      Komplikationen oder Rückfälle sollen verhindert
                                                            Sozioökonomische Unterschiede
                                                                                                                                                                                              und die Lebensqualität wiederhergestellt werden.
                                                            im Selbstvertrauen                                              Lebensweise und Veranlagung
                                                            In überdurchschnittlichem Maße von den eigenen Ein-             Worin sehen die Deutschen das größte Risiko für ihre Ge-
                                                                                                                                                                                              Weitere Infos zum Thema Prävention:
                                                            flussmöglichkeiten überzeugt sind die Altersgruppe              sundheit? Jeder zweite befragte Bundesbürger schreibt der
                                                                                                                                                                                              www.stiftung-gesundheitswissen.de
                                                            zwischen 50 und 64 Jahren (39 Prozent glaubt an einen           eigenen Lebensweise das höchste Risiko zu, ernsthaft zu
                                                            starken Einfluss) sowie Menschen mit hohem sozioöko-            erkranken. „Gene“ folgen mit 37 Prozent auf Rang zwei,
Gesundheitsbericht 2020   11

     Krankheiten durch gesunde
       Lebensweise vorbeugen

                                    Mit Prävention Erkrankungen vermeiden                         Angabe“ machte von den Befragten aus den hohen so-

           58%
                                    Vor welchen Erkrankungen eine gesunde Lebensweise             zialen Schichten jeder Zehnte, bei solchen aus niedrigen
                                    schützen kann, das ist für die meisten Befragten klar:        sozialen Schichten jeder Fünfte. Fazit: Das Selbstvertrauen,
                                    Bluthochdruck/Hypertonie (58 Prozent), Rückenschmer-          zu sagen „Ich kann mit meiner Lebensweise meine Ge-
                                    zen (54 Prozent), Zuckerkrankheit/Diabetes (52 Prozent)       sundheit beeinflussen“, hängt stark vom sozioökonomi-
                                    und – mit einigem Abstand – Burnout (45 Prozent). Am          schen Status ab. Je höher der Status, desto höher auch

                                                                                                  »
                                    unteren Ende der Skala stehen Parkinson (1,3 Prozent),        das Selbstvertrauen in Gesundheitsfragen.
                                    Epilepsie (1 Prozent) und Multiple Sklerose (0,6 Prozent).
der Befragten gehen davon aus,      Die eindeutigen Ursachen bei allen drei zuletzt genann-
                                    ten Erkrankungen sind unklar. Weitgehend unstrittig ist
    durch eine gesunde Lebens-      dagegen, dass bei nahezu sämtlichen chronischen Erkran-
  weise das Risiko für Bluthoch-    kungen beispielsweise eine gesunde Ernährung positiv
   druck/Hypertonie zu senken.      aufs Gesamtbefinden wirken kann.
                                                                                                  Diese Differenzierung hinsichtlich des
                                    Verantwortungsbewusstsein für                                 Selbstvertrauens erweist sich
                                    die eigene Gesundheit                                         bei der Erstellung von Gesundheits-
                                    Auch hier hängen die Einschätzungen zum Teil vom Ge-
                                    schlecht, noch mehr vom sozialen Status ab – und zwar         informationen als essenziell.
                                    durch die Bank: Beispielsweise denken 67 Prozent der          Nur wer weiß, welche Gruppe, welche

           52%
                                    Menschen mit hohem sozioökonomischem Status, die ei-          Kompetenzen hat, kann Informationen
                                    gene Lebensweise wirke sich vorbeugend aus, um das Risi-
                                    ko für Bluthochdruck zu vermindern. Bei Befragten aus so-     gezielt aufbereiten.
                                    zial schwächeren Schichten sind es nur 55 Prozent. „Keine     Dr. Ralf Suhr

    glauben, dass sie sich durch
           ihre Lebensweise vor     Je höher der sozioökonomische Status, desto wichtiger wird Prävention bewertet
       Zuckerkrankheit/Diabetes
              schützen können.

                                              In sozial höheren                        In sozial höheren                          In sozial höheren

           45
                                               Schichten sagen                          Schichten sagen                            Schichten sagen

                                              10           Prozent-
                                                                                         17        Prozent-
                                                                                                                                   23           Prozent-

                          %
                                                           punkte                                  punkte                                       punkte

                                        mehr, dass Nichtrauchen wichtig        mehr, dass gesunde Ernährung wichtig          mehr, dass Sport wichtig ist,
                                        ist, als in schwächeren Schichten        ist, als in schwächeren Schichten           als in schwächeren Schichten
                                                 (88 zu 78 Prozent).                      (77 zu 60 Prozent).                      (82 zu 59 Prozent).

 der Befragten gehen davon aus,
durch eine gesunde Lebensweise
das Risiko für Burnout zu senken.
»
12   Gesundheitsbericht 2020

                                                                                                                        5 Fragen an Prof. Dr.
                                                                                                                        Renate Köcher
                                                                                                                                                                              5 Fragen an
Soziales Gefälle bei der Bewertung von Prävention            Nichtrauchen, Schlafen, Spazieren – was sich die           Die Geschäftsführerin des Instituts für Demoskopie Allensbach
Der sozioökonomische Status beeinflusst nicht nur die        Deutschen zur Prävention vornehmen                         über die Erkenntnisse der Studie
Selbstwirksamkeit, sondern auch die Bewertung von Prä-       Insgesamt hält die Mehrheit der Deutschen „Nicht rau-                                                                         Ja, das deckt sich auch mit Erkenntnissen in an-

                                                                                                                                                                              Frau Prof. Köcher
ventionsmöglichkeiten: Befragt anhand einer Liste, was       chen“ (82 Prozent), „Genügend schlafen“ (80 Prozent),                                                                         deren Bereichen. Ich halte es für außerordentlich
wichtig ist, um gesund zu bleiben, gibt es bei den Men-      „Möglichst oft an die frische Luft gehen, viel Bewegung“                                                                      wichtig, das Vertrauen in die Selbstwirksamkeit
schen mit niedrigerem sozioökonomischem Status die           (79 Prozent) und „Auf das Gewicht achten, versuchen,                                                                          und das entsprechende Wissen und Verhalten quer
größten Abweichungen vom gesellschaftlichen Durch-           nicht zuzunehmen“ (78 Prozent) für besonders wichtige                     Sie haben die Studie mit Ihrem Institut durch-      durch alle Schichten zu fördern, besonders auch in
schnitt bei den Faktoren                                     Möglichkeiten, gesund zu bleiben. Als weniger relevant                    geführt. Welche Ergebnisse haben Sie beson-         den sozioökonomisch schwächeren Bevölkerungs-
                                                             gelten „Yoga/Entspannungstechniken“ (20 Prozent),                         ders überrascht?                                    kreisen, und das beginnt schon bei der Betreuung
          • Gewichtsregulierung,                             „Gelegentlich fasten“ (17 Prozent).                                       Zum einen, dass das Vertrauen, die eigene Gesund-   und Erziehung von Kleinkindern.
          • gesunde Ernährung und                                                                                                      heit stark beeinflussen zu können, in den letzten
          • Sport.                                           Geschlechterunterschiede offenbaren sich bei der Ge-                      Jahren gesunken ist. Die überwältigende Mehrheit    Welche neuen Ergebnisse zeigt die vorliegen-
                                                             wichtung verschiedener Bestandteile einer gesunden                        geht zwar durchaus davon aus, dass die eigene       de Studie im Hinblick auf die alternde Gesell-
Überspitzt formuliert könnte man sagen: Menschen mit         Lebensführung: Für Frauen beispielsweise wichtiger als                    Lebensweise Auswirkungen auf den Gesundheits-       schaft?
niedrigem sozioökonomischem Status halten diese Maß-         für Männer sind Nichtrauchen (86 zu 78 Prozent), die                      zustand hat, aber diese Auswirkungen werden von     Eine alternde Gesellschaft steht zwangsläufig vor
nahmen überdurchschnittlich häufig für überflüssig oder      Inanspruchnahme von Vorsorgeuntersuchungen (76 zu                         einem Teil der Bevölkerung heute schwächer ein-     der Herausforderung, dass der Anteil chronisch Er-
überschätzt.                                                 63 Prozent), (weitgehender bis kompletter) Verzicht auf                   geschätzt als vor fünf Jahren.                      krankter wächst. Die Studie zeigt ja deutlich, wie
                                                             Alkohol (70 zu 59 Prozent) und Yoga/Entspannungstech-                                                                         eng Alter und das Auftreten chronischer Beschwer-
Dementsprechend messen die Menschen aus sozial hö-           niken (29 zu 11 Prozent).                                                 Unsere Studie zeigt eine „soziale Kluft“ in Ge-     den korrelieren. Allerdings zeigen Trendanalysen
heren Schichten vielen Präventionsmöglichkeiten mehr                                                                                   sundheitsfragen. Menschen mit höherem so-           auch, welche Fortschritte bei den Bemühungen zu
Bedeutung bei als Befragte mit niedrigem sozioöko-           Bei chronisch Erkrankten unterscheidet sich die Rang-                     zioökonomischem Status gehen bewusster mit          verzeichnen sind, die Lebensphase ohne oder nur
nomischem Status. Das gilt vor allem für die Gewichts-       folge im Vergleich zum Bevölkerungsdurchschnitt nicht:                    Gesundheitsthemen um und bewerten Präven-           mit geringen gesundheitlichen Beeinträchtigungen
kontrolle (82 zu 68 Prozent), gesunde Ernährung (77 zu       87 Prozent wissen, dass ihnen Nichtrauchen dabei helfen                   tion als wichtiger. Sehen Sie solche Nachteile      zu verlängern.
60 Prozent), regelmäßigen Sport (82 zu 59 Prozent) und       könnte, einen guten Gesundheitszustand zu erhalten.                       auch in anderen Bereichen?
Yoga/Entspannungstechniken (31 zu 10 Prozent); aber          Für 85 Prozent ist es ausreichender Schlaf, für 83 Pro-                   Wir sehen bei vielen Untersuchungen gravierende     Ein Blick in die Glaskugel: Es gibt unterschied-
auch beim Nichtrauchen lässt sich mit 88 zu 78 Prozent       zent der Spaziergang an frischer Luft. 77 Prozent erken-                  Unterschiede zwischen den sozialen Schichten,       liche sozialgesellschaftliche Megatrends. Di-
noch ein beträchtlicher Unterschied feststellen.             nen Gewichtsregulierung als wirksame Möglichkeit, um                      z. B. beim Ernährungsverhalten oder bei der Er-     gitalisierung, Globalisierung, KI, Nachhaltig-
                                                             gesund zu bleiben beziehungsweise die Krankheit besser                    ziehung und Förderung von Kindern. Auch in der      keit – um einige wenige zu nennen. Müsste
Die mittlere sozioökonomische Bevölkerungsgruppe sor-        zu kontrollieren.                                                         aktuellen Studie zur Gesundheitsorientierung zei-   Gesundheit „stärker zum Megatrend“ für die
tiert sich hier bei fast allen Fragen auch tatsächlich „in                                                                             gen sich durchgängig signifikante Unterschiede:     Gesellschaft werden?
der Mitte“ ein. Sie schätzt die einzelnen Komponenten                                                                                  Bei dem Vertrauen, Gesundheit durch das eigene      Das geschieht bereits und
einer gesunden Lebensweise im Vergleich zu den Men-                                                                                    Verhalten beeinflussen zu können, bei den kon-      die dramatischen Ereig-
schen aus sozial schwächeren Schichten als wichtiger ein,                                                                              kreten Präventionsmaßnahmen, beim Umgang mit        nisse dieses Jahres haben
hält sie aber für nicht so wichtig wie diejenigen aus ho-                                                                              chronischen Erkrankungen wie auch bei der Infor-    dem Thema Gesundheit
hen sozialen Schichten.                                                                                                                mation über Gesundheitsthemen. Nur ein Beispiel:    noch einmal eine ganz
                                                                                                                                       In den schwächeren sozialen Schichten treiben       andere Dimension ge-
                                                                                                                                       31 Prozent auch ihrer Gesundheit zuliebe regelmä-   geben.

                                                       80%
                                                                                                                                       ßig Sport, in den Schichten mit höherem sozioöko-
                                                                                                                                       nomischem Status 60 Prozent. Ähnlich groß ist der
                                                                                                                                       Unterschied bei der Ausrichtung auf eine gesund-
                                                                                                                                       heitsbewusste Ernährung.

                                                                                                                                       Insgesamt macht die Studie auch deutlich,
                                                                                                                                       dass sozioökonomisch schlechter gestellte
                                   der Deutschen halten „Genügend                                                                      Menschen in Gesundheitsfragen eine gerin-
                                         schlafen“ für eine wichtige                                                                   gere Selbstwirksamkeit haben. Decken sich
                                                                                                                                       die Ergebnisse auch mit Studien aus anderen
                                    Möglichkeit, gesund zu bleiben.
                                                                                                                                       Bereichen?
14   Gesundheitsbericht 2020                                                                                                                                                                 Lorem ipsum

                                                                                                                                        „Präventionsnachteil“ in
                                                                                                                                      sozial schwächeren Schichten
                                                                                                                              Gesunde Verhaltensweisen nehmen mit dem sozioökonomischen Status ab
Ergebnisbericht, Teil II:

Sozialer Status und
gesunde Lebensweisen                                                                                                           68 %                                                53 %
Vorsatz und gelebte Wirklichkeit klaffen oft auseinander.      zu bleiben. Aber nur 70 Prozent setzen das nach eige-                                    achten auf ihr Gewicht
Das zeigt sich auch bei den Präventionsmöglichkeiten für       nen Angaben auch tatsächlich um. Die Kluft zwischen
die eigene Gesundheit. Nicht jeder, der eine Präventions-      Wunsch und Wirklichkeit beträgt bis zu 22 Prozent-
maßnahme für wichtig hält, führt sie auch tatsächlich          punkte bei Stressvermeidung und 24 Prozentpunkte bei
durch, um möglichst gesund und fit zu bleiben.                 Sport.

Fast durchweg ist der Anteil der Befragten, die nach ei-       In puncto Disziplin stehen Frauen vor Männern: Sie wol-
genen Angaben einen gesunden Lebensstil aktuell prak-          len nicht nur bestimmte Präventionsmöglichkeiten öfter

                                                                                                                               78%
tizieren (Wirklichkeit), niedriger als bei der Einschätzung    als Männer durchführen – sie praktizieren sie auch tat-

                                                                                                                                                                                   60 %
seiner allgemeinen Wichtigkeit (Vorsatz) im vorherigen         sächlich häufiger. Sie verzichten eher auf Alkohol und
Kapitel. Ein Beispiel: 82 Prozent der Bevölkerung geben        Tabak, halten konsequenter ihr Gewicht, ernähren sich
an, dass Nichtrauchen wichtig sei, um gesund und fit           gesünder, legen öfter Entspannungspausen ein.

                                                                                                                                                       verzichten auf Zigaretten
                           Prävention zwischen Anspruch und Wirklichkeit

                                                                                                                               60 %                                                31 %
         68 %
   halten Stressvermeidung für
                                                       69 %
                                                halten Sport für wichtig, 45 %
                                                                                                 71%
                                                                                           halten gesunde Ernährung für
                                                                                                                                                       treiben regelmäßig Sport

  wichtig, 46 % vermeiden Stress.                   treiben im Alltag Sport.            wichtig, 52 % ernähren sich gesund.
16   Gesundheitsbericht 2020                                                                                                                                                                                                           Gesundheitsbericht 2020   17

Sozioökonomischer Status beeinflusst
Präventionsaktivitäten
Nicht nur das Geschlecht, auch die soziale Gruppenzuge-
hörigkeit wirkt sich darauf aus, ob jemand bei der Krank-
heitsprävention aktiv wird: In der Regel steigt mit dem
                                                                                                                                         leiden. Bei den Menschen in der sozialen Mittelschicht
                                                                                                                                         sind es 37 Prozent, in der Oberschicht 33 Prozent. Be-
                                                                                                                                         sonders groß ist der Unterschied bei den Befragten mit
                                                                                                                                         mehreren chronischen Krankheiten: Davon betroffen
                                                                                                                                         sind 31 Prozent in den sozial schwächeren Schichten,
                                                                                                                                                                                                       »
                                                                                                                                                                                                       Das sollte sich jeder vor Augen halten, der
Sozialstatus die Häufigkeit von gesunden Lebensweisen.                                                                                   aber nur 13 Prozent mit mittlerem sozialem Status und         vorschnell über Menschen urteilt, die aus
So geben 60 Prozent der Menschen aus niedriger sozia-                                                                                    10 Prozent der sozial Stärkeren.
                                                                                                                                                                                                       seiner Sicht zu wenig für ihre Gesundheit
ler Schicht an, aus Gesundheitsgründen aufs Rauchen zu
verzichten, aus der Mittelschicht sind es 71 Prozent, aus                                                                                Gesundheitskompetenz als Grundlage                            tun. Fehlt jenen der Zugang zu Gesund-
der Oberschicht 78 Prozent. Beim Sport sieht es ähnlich                                                                                  Ein Grund für die geringeren Präventionsaktivitäten bei so-   heitsthemen? Fällt es ihnen schwer, die
aus: 31 – 44 – 60 Prozent. Am kleinsten sind die Diffe-                                                                                  zial schwächer Gestellten könnte der mangelnde Zugang
renzen beim Verzicht auf Alkohol und bei Vorsorgeunter-                                                                                  zu qualitativ hochwertigen Informationen sein, denen sie
                                                                                                                                                                                                       Vielfalt der Wissensangebote zu filtern
                                                                                                                                                                                                       und deren Qualität richtig einzuschätzen?

                                                                                               54%
suchungen.                                                                                                                               vertrauen, sowie die fehlende Kompetenz, diese über-
                                                                                                                                         haupt zu finden. Diese Komponenten der Gesundheits-

                                                                     33%
                                                                                                                                                                                                       Dr. Ralf Suhr
Menschen mit niedrigem sozioökonomischem Status                                                                                          kompetenz sind aber essenziell auch für Prävention. Und
legen also insgesamt weniger Wert auf Prävention.                                                                                        sie sind die Basis dafür, dass Patienten zum Mitgestalter
Das dürfte auch daran liegen, dass sie eine geringere                                                                                    ihrer Gesundheit werden und gemeinsam mit dem Arzt            Interesse an Gesundheit hoch, aber in den letzten
“Selbstwirksamkeit” haben. Wie in der Studie festge-                                                                                     Entscheidungen treffen können.Wer Informationen zu Ge-        Jahren etwas gesunken
stellt, haben Menschen mit niedrigerem sozioökono-                                                                                       sundheitsthemen sucht, der ist – in der Regel –               Das Interesse an Gesundheitsthemen ist bei der Bevöl-
mischem Status häufiger das Gefühl, ihre Gesundheit                      54% der sozioökonomisch                                                                                                       kerung generell hoch: Zwei Drittel (65 Prozent) sind dar-
nicht selbst beeinflussen zu können. Dementsprechend                Schwächeren leiden an mindestens                                     • a
                                                                                                                                            n Gesundheitsthemen interessiert und/oder                 an „interessiert“ oder sogar „sehr interessiert“. Im Um-
weniger kümmern sie sich um gesunde Lebensweisen.                 einer chronischen Erkrankung. Bei den                                  • h
                                                                                                                                            at Zugang zu Gesundheitsthemen und/oder                   kehrschluss bedeutet das aber auch, dass sich ein Drittel
Das kann dazu führen, dass Menschen aus niedrigen                sozioökonomisch Stärkeren sind es 33%.                                  • ist
                                                                                                                                            in der Lage, die gesammelten Informationen               (34 Prozent) entweder „wenig“ oder „kaum/gar nicht“
sozialen Schichten beispielsweise weniger auf gesunde                                                                                      zu bewerten und bestenfalls zu verwerten.                   dafür interessiert. Das Interesse an Gesundheitsthemen
Ernährung oder ausreichend Bewegung achten.

                                                    i
                                                            Menschen mit niedrigem sozioökonomischem
                                                            Status häufiger chronisch krank
                                                            Die Studie zeigt außerdem einen Unterschied im Um-
     Shared Decision-Making (SDM)                           gang mit chronischen Erkrankungen. 75 Prozent der                                     Interesse an Gesundheitsthemen steigt mit dem Alter
                                                            Menschen mit hohem sozioökonomischem Status geben
     Eine gute Gesundheitskompetenz ist auch für das        an, dass sie ihre Krankheit „gut im Griff“ haben. Bei den
     Arzt-Patienten-Verhältnis wichtig. Auf ihr baut        Menschen aus sozial schwächeren Schichten behaupten
     auch das „Shared Decision-Making“ auf, eine            das nur 49 Prozent. Zudem zeigt sich ein grundsätzlicher
     Form der Kommunikation zwischen Arzt und               Unterschied im Auftreten chronischer Krankheiten zwi-
     Patient. Der Ansatz sieht vor, dass Informationen      schen den verschiedenen sozioökonomischen Gruppen:

                                                                                                                                                                                                                                               76 %
     ausgetauscht und Entscheidungen gemeinsam              23 Prozent der Menschen mit niedrigem sozioökonomi-

                                                                                                                           44 %
     gefunden werden.                                       schem Status leiden an einer chronischen Erkrankung.
                                                            Weitere 31 Prozent haben sogar mehrere lang andau-
     Alle Infos zum SDM:                                    ernde gesundheitliche Beeinträchtigungen.
     www.stiftung-gesundheitswissen.de                                                                                  der 16-34-Jährigen                                                                                                      der über 65-Jährigen
                                                            Insgesamt gibt also mehr als jeder Zweite mit niedrigem           interessieren                                                                                                     interessieren
                                                            sozialem Status an, an einer chronischen Erkrankung zu        sich für Gesund-                                                                                                      sich für Gesund-
                                                                                                                              heitsthemen.                                                                                                      heitsthemen.
18   Gesundheitsbericht 2020                                                                                                                                                                                              Gesundheitsbericht 2020   19

ist zwar allgemein noch recht hoch, in den vergangenen        Medikamenten“ (55 Prozent), „Leistungen der Kranken-                                                                       hat, dem er vertraut, der steuert diese Webseite gezielt an
Jahren jedoch insgesamt leicht gesunken: 2015 lag das         versicherungen“ (54 Prozent) sowie „Möglichkeiten der               Nützliche Informationen zu                             und informiert sich dort: 38 Prozent halten Fachbeiträge
Verhältnis bei 69 zu 29 Prozent. Im Vergleich der Al-         Gesundheitsvorsorge, Vorsorgeuntersuchungen“ (52 Pro-                                                                      für glaubwürdig, ob aus Printmedien oder dem Internet.
tersgruppen bilden die 16- bis 34-Jährigen die Gruppe         zent). Im Vergleich fällt das Interesse an „Zuständigkeiten
                                                                                                                                 Krankheiten finden? Fällt den                           Auch Wikipedia, kommerzielle Gesundheitsseiten, Inter-
mit dem schwächsten Interesse: Hier liegt es bei lediglich    im Gesundheitssystem“ (21 Prozent) und „Informationen            Befragten unterschiedlich schwer.                         netseiten von Medien, Onlineforen Betroffener, Gesund-
44 Prozent, danach steigt es bis auf 76 Prozent bei den       rund um Pflege und Pflegebedürftigkeit“ (23 Prozent) ge-                                                                   heitsapps und der Webauftritt der Krankenkassen sind ge-

                                                                                                                             ?               ?
                                                                                                                                               ?
Menschen ab 65 Jahren. Die junge Altersgruppe mag zwar        ringer aus. Wie hoch das jeweilige Interesse ist, das hängt                                                                fragt. Menschen ab 65 Jahre nutzen das Internet nicht so
weniger mit Krankheiten zu tun haben. Doch Luft nach          weitgehend vom Alter, Geschlecht und sozialen Status ab:                                                                   häufig wie der Durchschnitt, 45 Prozent von ihnen sogar

                                                                                                                                                       25 %
oben besteht zweifelsfrei, sie frühzeitig für Gesundheits-    Frauen interessieren sich prinzipiell mehr für Gesundheits-                                                                nach eigenen Angaben „nie“. Die verschiedenen Online-
prävention zu sensibilisieren, um Krankheiten vorzubeu-       themen, aber bei Männern hängt das Informationsinter-                                                                      kanäle für Gesundheitsinformationen kommen bei ihnen
gen, Gesundheit zu erhalten, Krankheiten zu erkennen          esse stärker von der Betroffenheit ab als bei Frauen – eine                                                                lediglich auf Anteile zwischen einem und sechs Prozent –
und mögliche Verschlimmerungen zu vermeiden – aber            Parallele zu den Fragen aus dem Bereich „Prävention“.                                                                      wichtig für diejenigen zu wissen, die diese Zielgruppe mit
auch, um sie vor unnötiger Behandlung zu schützen. Ne-        Auch sind ältere Menschen im Allgemeinen offener dafür                                    in sozial schwächeren            Informationen versorgen wollen. Das gilt auch für Men-
                                                                                                                                                        Schichten finden es schwierig,
ben dem Alter spielt auch das Geschlecht eine Rolle beim      als jüngere, vor allem die Gruppe der 50- bis 64-Jährigen.                                nützliche Informationen          schen mit niedrigem sozioökonomischem Status, (36 Pro-
Interesse für Gesundheitsthemen. Frauen sind an Gesund-       Die ab 65-Jährigen konzentrieren ihr Interesse vor allem                                  zu Krankheiten zu finden.        zent von ihnen nutzen das Internet nach eigenen Angaben
heitsthemen deutlich interessierter als Männer (73 zu         auf rein medizinische Angelegenheiten wie Medikamente                                                                      grundsätzlich nie). Diesen zwei Gruppen fällt es nach eige-
55 Prozent). Auch der sozioökonomische Status hat Ein-        (Spitzenwert mit 68 Prozent). Dieses Thema steht auch bei                                                                  ner Aussage in weit überdurchschnittlichem Maße „eher
fluss auf das Interesse an Gesundheitsthemen: 60 Prozent      den Menschen aus niedrigen sozialen Schichten auf Platz                                                                    schwer“ bis „sehr schwer“, bei Fragen zu Krankheiten an

                                                                                                                                                       6%
bei niedrigem, 70 Prozent bei hohem Sozialstatus.             eins der Beliebtheitsskala vor den Leistungen der Kranken-                                                                 hilfreiche Informationen zu kommen. Bei Menschen mit
                                                              versicherung. Bei Mitgliedern der Oberschicht sind es da-                                                                  niedrigerem sozioökonomischem Status trifft das auf 25
Persönliche Betroffenheit lässt das Interesse an Gesund-      gegen eine gesunde Lebensweise/Ernährung und die Ge-                                                                       Prozent zu. Zum Vergleich: Bei Befragten mit hohem sozio-
heitsthemen ebenso wachsen. Denn der eigene gesund-           sundheitsvorsorge/Vorsorgeuntersuchungen.                                                                                  ökonomischem Status sind es gerade einmal sechs Prozent.

                                                                                                                                                                                         »
                                                                                                                                                        in sozial stärkeren Schichten
heitliche Zustand ist ein wichtiger Faktor, ob sich jemand                                                                                              finden es schwierig, nützliche
auch ganz allgemein mit Gesundheitsthemen beschäf-            Vier von fünf Deutschen informieren sich online                                           Informationen zu Krankheiten
tigt oder nicht: Bei chronisch Kranken (77 Prozent) und       Doch woher beziehen die Deutschen am häufigsten ihre                                      zu finden.
Menschen in mittelmäßigem (73 Prozent) bis schlechtem         Informationen über Gesundheitsthemen? Die wichtigs-
(69 Prozent) Gesundheitszustand ist der Anteil an Gesund-     ten Informationsquellen sind persönliche Gespräche: Für
heitsthemen Interessierter überdurchschnittlich hoch – also   38 Prozent ist der Hausarzt die Anlaufstelle. Mit weitem
in einer Lebenssituation, in der es, unabhängig vom Alter,    Abstand folgt der Austausch mit Freunden, Bekannten                                                                        Wir müssen die Gesundheitskompetenz
vor allem darum geht, mögliche Risikofaktoren zu mini-        und Verwandten (25 Prozent) und der mit dem Facharzt          befragten Chroniker halten vor allem Haus- (87 Prozent)
mieren oder Verschlimmerungen zu verhindern.                  (24 Prozent). Bei chronischen Erkrankten liegt der Facharzt   und Facharzt (85 Prozent) für „besonders vertrauens-
                                                                                                                                                                                         verbessern. Das wäre auch die Basis, um
                                                              sogar auf Rang zwei. Ein Grund könnte darin liegen: Die       würdig und zuverlässig“. Von den Internetnutzern sagen       die Bedeutung von Prävention in den
Ernährung interessiert am meisten, Pflege                                                                                   81 Prozent, sie hätten sich bereits im Internet über Ge-     Köpfen zu verankern – unabhängig vom
und Gesundheitssystem am wenigsten                                                                                          sundheitsthemen informiert, 19 Prozent von ihnen ma-
Für welche Gesundheitsthemen interessieren sich die Deut-                                                                   chen das häufiger. Internetnutzer sind der Anteil der Be-
                                                                                                                                                                                         sozialen Status. Neben der Kenntnis
schen am meisten? Obenan stehen „Gesunde Lebenswei-                                                                         völkerung, der das Internet nutzt – insgesamt 93 Prozent     braucht es aber auch das Handwerkszeug,
se/Ernährung“ (61 Prozent), „Wirksamkeit und Risiken von                                                                    der Befragten.                                               um das Wissen anzuwenden. Denn unsere

                                                              81%
                                                                                                                            Alternativzugang bei internetfernen                          Studie zeigt eine Kluft zwischen ,wissen‘
                                                                                                                            Zielgruppen gefragt                                          und ,umsetzen‘. Die digitale Vermittlung
                                                                                                                            Die Hälfte der Befragten begegnet dem Internet allerdings
                                                                                                                                                                                         von Gesundheitsangeboten wird hier in
                                                                                                                            mit einer Portion Skepsis, da man dort nie wisse, ob die
                                                                                                                            Informationen „zuverlässig“ seien. Wer einmal online ein     Zukunft eine Schlüsselrolle einnehmen.
                                                                                                                            Gesundheits- (wie jeder Zehnte) oder Fachportal gefunden     Dr. Ralf Suhr
                                                     der Internetnutzer haben
                                                       sich bereits online über
                                                       Gesundheit informiert.
Zentrale Erkenntnisse des Gesundheitsberichts 2020
der Stiftung Gesundheitswissen

AUF EINEN
BLICK
1
Gesundheit hängt in
Deutschland stark vom
                                               2
                                               Das Bewusstsein
                                               für Prävention allein
                                                                                              3
                                                                                              Ungleiche Verteilung
                                                                                              des Interesses an
sozialen Status ab.                            reicht nicht aus.                              Gesundheitsthemen.
Menschen mit niedrigem sozioökonomi-           Bei der gesundheitlichen Prävention zeigt      Jüngere Menschen interessieren sich
schem Status schneiden in den meisten          sich eine deutliche Kluft zwischen Anspruch    verhältnismäßig wenig für Gesundheits-
Gesundheitsfragen „schlechter“ ab als          und Wirklichkeit: Vielen Bundesbürgern ist     themen. Menschen mit sozioökonomisch
Menschen mit hohem sozioökonomischem           bewusst, dass sich bestimmte Verhaltens-       niedrigem Status haben ebenfalls ein
Status. Das betrifft den subjektiven Gesund-   weisen wie ausreichend Bewegung oder           unterdurchschnittliches Interesse an
heitszustand, den relativen Anteil von Men-    eine gesunde Ernährung positiv auf die         Gesundheitsthemen. Gleichzeitig fällt
schen mit chronischen Erkrankungen, das        Gesundheit auswirken können. Dennoch           es ihnen schwerer als dem Bundes-
Informationsverhalten und die Umsetzung        setzt ein großer Anteil der Deutschen solche   durchschnitt, Informationen zu finden,
vieler Präventionsmaßnahmen.                   Maßnahmen in der Realität nicht um.            die ihnen wirklich weiterhelfen.
22   Gesundheitsbericht 2020                                                                                                                                                                                                               Lorem ipsum

Methodik
Wie und wann wurden die Daten für den Gesundheitsbericht 2020 der Stiftung
Gesundheitswissen erhoben? Wie groß war die Stichprobe? Welche Themen
wurden abgefragt? Ein kurzer Überblick zu Methodik und Studiendesign:

                                                                                                                         Impressum
                               Die Studie stützt sich auf insgesamt 1.255 mündlich-persönliche Interviews in
                               repräsentativer Quotenauswahl mit einem statistisch signifikanten Querschnitt der deut-   Urheber
                               schen Bevölkerung ab 16 Jahre. Die Daten für den Gesundheitsbericht 2020 der Stiftung     Stiftung Gesundheitswissen
                               Gesundheitswissen wurden vom Institut für Demoskopie Allensbach als repräsentative        Friedrichstraße 134
                               Bevölkerungsumfrage erhoben. Gefragt wurde unter anderem nach: dem gesundheit-            10117 Berlin
                               lichen Befinden der Bevölkerung, der Beurteilung von Selbstwirksamkeit und Präven-        Tel: +49 (0) 30 – 41 95 492 – 0
                               tionsmaßnahmen, den Einschätzungen zu wichtigen Gesundheitsfragen und dem                 Fax: +49 (0) 30 – 41 95 492 – 99
                               Informationsverhalten der Bevölkerung in Bezug auf Gesundheitsthemen.                     Mail: info@stiftung-gesundheitswissen.de
                                                                                                                         Web: www.stiftung-gesundheitswissen.de

                                                                                                                         Herausgeber
                               Die Auswertung der gewichteten Stichprobe unterscheidet im Allgemeinen nach               Stiftung Gesundheitswissen
                               der Herkunft (West/Ost), dem Geschlecht (weiblich/männlich) und der Altersgruppe
                               (16 bis 34, 35 bis 49, 50 bis 64, 65 Jahre und älter). Außerdem nach sozioökono-          Verantwortlich im Sinne des Presserechts
                               mischem Status (niedrig, mittel, hoch) – ermittelt auf Basis der Einkommenssituation,     Dr. Ralf Suhr
                               Bildung, Berufstätigkeit und des beruflichen Status. Hinzu kommen Unterscheidungen
                               nach Gesundheitszustand (gut bis sehr gut, mittelmäßig, schlecht bis sehr schlecht),      Redaktion und Layout
                               dem Interesse an Gesundheitsfragen (sehr interessiert, interessiert, weniger/gar nicht    Redaktion: Una Großmann (Stiftung Gesundheitswissen), Dr. Pia Nitz (Stiftung Gesundheitswissen) und komm.passion GmbH
                               interessiert) und der Krankenversicherung (gesetzlich, privat). Bei chronisch Kranken     Layout/Design: komm.passion GmbH
                               wird zudem nach Anzahl der chronischen Erkrankungen (eine, mehrere), Geschlecht,          Druck: Pinsker Druck und Medien GmbH
                               Altersgruppe (unter 50, 50 bis 65, 65 Jahre und älter) sowie dem Einschränkungsgrad
                               (erheblich, etwas, gar nicht) unterschieden.                                              Copyright
                                                                                                                         © 2020 Stiftung Gesundheitswissen

                               Die Befragungen fanden zwischen dem 1. und 12. September 2019 statt. Bei der              Bildrechte
                               Analyse stand besonders die Frage „Wieweit unterscheiden sich die sozialen                © Dr. Suhr: Stiftung Gesundheitswissen Fotografin: Laurence Chaperon
                               Schichten in Bezug auf ihr Verhalten und Informationsbedürfnis in Gesund-                 © Prof. Dr. Hurrelmann: Hertie School
                               heitsfragen?“ im Fokus. Die Untersuchung kann in Teilen an eine Studie anknüpfen,         © Deutschlandkarte: mattjeacock/iStock.com
                               die 2015 inhaltlich und methodisch vergleichbar durchgeführt wurde.
                                                                                                                         Rechtlicher Hinweis
                                                                                                                         Veröffentlichungen, ganz oder teilweise, sind nur unter Angabe der Quelle und/oder des Copyrights gestattet.
                                                                                                                         Diese Publikation ist urheberrechtlich geschützt.
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Friedrichstraße 134 | 10117 Berlin | T +49 (0) 30 – 41 95 492 – 0 | F +49 (0) 30 – 41 95 492 – 99
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