Stiftungsantrag an Schweizer Förderstiftung Visio Permacultura - Ringsom
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Stiftungsantrag an Schweizer Förderstiftung Visio Permacultura Ringsom Projekttyp: Waldgarten/Agroforstsystem auf 8000m² Projektleiterin/Permakulturdesignerin: Melanie Alder Vertreter Kientalerhof: Mario Binetti Projektadresse : Kientalerhof Griesalpstrasse 94 3723 Kiental BE Dezember 2020
1 Zusammenfassung Worum geht es bei diesem Antrag? Kurz zusammengefasst Rundum einen bestehenden Garten der nach den Prinzipien der Permakultur bewirtschaftet wird und eine halben Hektar umfasst, soll eine weitere Fläche von 8000m² umgestaltet werden. Daher der Projektname „ringsom“. Diese Fläche ist momentan als Graswirtschaft genutzt. Durch die Kombination von Grundsätzen und Erfahrungen aus den Bereichen Waldgarten, Agroforst und Syntropischer Landwirtschaft entstand diese Planung für das Projekt. Dabei sind die Ziele… … Schaffung von Lebensräumen für Mensch, Tier, Pflanzen und allem anderem Lebendigem. … Aufbau der Humusschicht. … Förderung der Vielfalt in den Bereichen Visionen/Ideen, Pflanzen, Arbeiten, Ernten. … Erkenntnisgewinnung über Waldgartensysteme an einem solchen Standort (Was für Sorten, welche Bewirtschaftungsform, Übergang von Graswirtschaft zu Pflanzenbau) Durch einen einmaligen, grösseren gestalterischen Eingriff soll im Verlauf des Jahres 2021 aus einer Weidefläche ein Waldgartensystem entstehen. Im Frühjahr wird der Boden so vorbereitet und mit angepassten Vorkulturen eingesät, dass im Herbst Oktober/November der grösste Teil der Gehölze mit passenden Unter- und Nebenkulturen gepflanzt werden kann. Das Projekt generiert in vielerlei Hinsicht einen Mehrwert für das Grundstück, die Region und die hier lebenden Menschen. 2
Inhalt 1 Zusammenfassung .......................................................................................................................... 2 2 Einleitung ........................................................................................................................................... 4 3 Menschen ......................................................................................................................................... 5 3.1 Der Kientalerhof ....................................................................................................................... 5 3.2 Melanie Alder ........................................................................................................................... 5 3.3 Permakultur Gartenteam ...................................................................................................... 5 4 Der Ort ................................................................................................................................................ 6 4.1 Lage ............................................................................................................................................ 6 4.2 Boden.......................................................................................................................................... 7 4.3 Klima ............................................................................................................................................ 7 5 Planung .............................................................................................................................................. 8 5.1 Planungsskizzen ........................................................................................................................ 8 5.3 Zeitrahmen Projektaufbau .................................................................................................. 10 5.4 Pflanzlisten ............................................................................................................................... 11 5.5 Bewirtschaftung ..................................................................................................................... 13 6 Budget und Finanzierung ............................................................................................................ 15 6.1 Investitionskosten ................................................................................................................... 15 6.2 Laufende Kosten pro Jahr................................................................................................... 16 6.3 Einnahmen............................................................................................................................... 16 7 Mehrwert ......................................................................................................................................... 18 7.1 Erkenntnisgewinnung............................................................................................................ 18 7.2 Ernte........................................................................................................................................... 18 7.3 Lebensraum ............................................................................................................................ 18 8 Abschluss ......................................................................................................................................... 19 3
2 Einleitung Gut zu wissen… Um eine kleinen Hof inmitten der Berge auf einem Talboden des Tales, das den Namen Kiental trägt, darum wird es auf den folgenden Seiten gehen. Dieser kleine Betrieb ist Teil des Kientalerhof AG, einem Seminarhaus für Körpertherapie. In diesem Dossier konnte ich viel Gedachtes und gefühltes festhalten – niederschreiben und zeichnen. Täglich tauchen neue Ideen, Inspirationen von Begegnungen, Erkenntnisse und Einfälle auf, die diese Arbeit zu einem dicken Buch machen könnten. Da dies nicht meine Absicht ist, und meine Geduld am Laptop zu sitzen und zu schreiben übersteigen würde, habe ich probiert alle nötigen Informationen kurz und übersichtlich festzuhalten. Vor bald drei Jahren, im Februar 2018 kam ich ins Kiental und durfte mich, ohne dass ich mit einer solchen Absicht ankam, auf diesem vom Kientalerhof gemieteten 2ha Betrieb einbringen. Unter anderem konnte ich interessante Beobachtungen machen, da auf einer Fläche von einem halben Hektar bereits seit 2012 nach den Prinzipien der Permakultur bewirtschaftet wurde. Dieser Garten ist von einer vielfältigen Wildsträucherhecke umgeben. Hinter dieser Hecke liegt das restliche dazugehörige Land, welches seit 2018 vom Nachbar zur Futtergewinnung genutzt wird. Über die Zeit die ich hier verbracht habe, bewirtschafteten wir in einem dreier Team diesen Garten nach den Grundsätzen der Permakultur. Wir lernten den Ort, das Klima die Vegetation und unsere Mitbewohner und Mitlandnutzer kennen und wirkten auf dem Land. Jetzt ist es an der Zeit, den Schritt durch die Hecke zu wagen, um weitere 8000m² dazugehöriges Land zu gestalten. Seit Kindheit bin ich von bergiger Landschaft, die mit Viehwirtschaft gepflegt wird, geprägt. Daher liegt ein grosses persönliches Interesse darin, wie Land bei diesen klimatischen Bedingungen weiterhin bewirtschaftet werden kann, sodass Lebensräume erhalten und erweitert werden. Gleichzeitig sollen sich auch die Menschen wieder vom Land ihrer nächsten Umgebung ernähren dürfen. Schnell tauchen bei diesen Fragen Bäume und Gehölze als mögliche Antworten auf. Für eine optimale Gestaltung setze ich mich mit Erfahrungen aus den Themengebieten des Waldgartens, des Agroforsts und der syntropischen Landwirtschaft auseinander. Ebenfalls vernetze ich mich mit Landwirtschaftsbetrieben oder kleineren Permakulturprojekten die in den Themengebieten ähnliche Ansätze Verfolgen. 4
3 Menschen Wer steckt hinter dem Projekt? 3.1 Der Kientalerhof Der Kientalerhof ist ein Campus für Körpertherapie wie z. B. Shiatsumassagen, Cranio Sacral Therapie oder Ayurvedamassage Ausbildung. Der Campus (www.kientalerhof.ch) sowie das 2018 eröffnete Chienehuus (www.chienehuus.ch) eine durch Holz 100 Bauweise und Mondholz erbautes Gebäude, sind auch offen für Hotel- und Feriengäste. Seit 2017 gehört auch das Permakulturprojekt, ein 2ha Betrieb zum Kientalerhof. Dort finden Kurse und Führungen statt und die Seminarküche vom Kientalerhof wird von dem Betrieb mit Kräuter und Salaten beliefert. Der Hof liegt ein Kilometer vom Campus entfernt, am anderen Ende des Dorfes. https://www.gruppenhaus.ch/de/haus/kurshaus/kientalerhof/25#group-1 3.2 Melanie Alder Seit Februar 2018 lebe ich im Kiental und begann im selben Sommer auf dem Permakulturprojekt des Kientalerhofes zu arbeiten. Parallel dazu arbeitete ich an verschiedenen Projekten für die Diplomausbildung zur Permakulturdesignerin. Das Diplom durfte ich im Oktober 2019 entgegen nehmen. Meine Schwerpunkte sind die Auseinandersetzugen zu den Themen Kompostierung/Bodenlebendigkeit, Saatgutgewinnung und Agroforstsysteme. Ich bin zuständig für die Initiierung des Projekts Ringsom und werde dieses von der Planung über die Umsetzung bis zur Bewirtschaftung begleiten. Ich erkenne riesiges Potenzial in kleinen Betrieben wie diesem. Ringsom stellt für mich persönlich eine Gelegenheit dar eigene Visionen umzusetzen, Erfahrungen zu sammeln und auf eine Weise mein Leben zu gestalten, die für mich stimmt. 3.3 Permakultur Gartenteam Bis anhin waren wir über die Sommersaison ein Gartenteam von 3 Personen für die bestehende Gartenfläche von 0.5ha. Für den nächsten Sommer 2021 werden ebenfalls 3-4 Menschen die in verschiedenen Bereichen zuständig sind, zum fixen Gartenteam gehören. Wir bieten die Möglichkeit im Austausch Mitarbeit auf dem Hof gegen Kost, Logie und Erfahrungen eine Praktikumsmöglichkeit für Menschen die bereits einen PDC besucht haben. Dadurch stellt sich ein Team zusammen von Menschen die längerfristig und solchen die für einen kürzeren Zeitrahmen vor Ort wirken. 5
4 Der Ort Ein Einblick ins Land 4.1 Lage Das Land umfasst die Parzelle 2451. Südlich fliesst die Chiene durch und entlang gibt es einen Spazierweg. Nordöstlich verläuft die Griesalpstrasse. Der Ort liegt auf dem Talboden und ist ganz eben. Das Kiental (geoportal Bern) Foto von 2011 (geoportal Bern) Foto Herbst 2019 (Bestehender Garten. Das dazugehörige Land aussen rum ist frisch gemäht) 6
4.2 Boden Vor Bald zehn Jahren, wurde die Talfläche nach einem Unwetter zum zweiten Mal ganz überschwemmt. Dies hatte einen enormen Einfluss auf den Boden. Die Grasflächen sind eher mager. Unterhalb der mittlerweile entstandenen Erdschichten sieht es aus wie in einem Flussbeet. Grosse Steine lassen sich teilweise nicht weit unter der Erdoberfläche finden. Die Erde ist Mineralreich, beinhaltet dafür kaum Ton. Innerhalb von kurzer Zeit konnten wir auf dem bis jetzt bewirtschafteten Teil durch einarbeiten von organischem Material, einen für den Gemüseanbau idealeren Boden erzeugen. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Land noch einmal überschwemmt wird ist sehr gering, da nach der zweiten Überschwemmung Massnahmen getroffen wurden. Unter anderem die Aufschüttung von einem Damm sowie das rausnehmen von Bäumen Flussabwärts, die nach einem Umstürzen, ein Aufstauen des Flusses ermöglichen würden. Bodenproben vom Land sind zurzeit gerade im Labor. Die Resultate sollen dazu dienen für die verschiedenen Gehölze optimale Bedingungen zu schaffen. Je nachdem werden verschiedene Nährstoffressourcen ins Pflanzloch mit eingebracht. (z.B. Kompost) 4.3 Klima Der Fokus liegt vor allem darin, die kurze Vegetationszeit optimal zu nutzen. Während die Sommer von üppigen Wachstum strotzen, gibt es im Winter wenig Sonnenstunden. Auch auf die Spätfröste achte ich besonders bei der Sortenwahl der Kulturgehölze. https://www.meteoblue.com/de/wetter/historyclimate/weatherarchive/kiental 7
5 Planung Die Ideen auf Papier gebracht 5.1 Planungsskizzen Vogelperspektive: Skizze: grobe Darstellung vom Waldgartensystem Das Modell ist hilfreich bei dem ausrechnen von den Flächen und den Pflanzabständen. Ein geeignetes Werkzeug wenn man, wie ich, nicht gerade ein Hirsch ist mit Planungsprogramen auf dem Computer. 8
Blick in die Baumreihen 5.2 Gestaltung Die Baumreihen werden in einem Abstand von 8m zueinander angelegt. Und ein Meter breit werden sie vorbereitet. 8m zwischen den Reihen lässt es den Bäumen zu in den ersten Jahren eine Krone auszubilden. Die Bewirtschaftung könnte mit diesem Reihenabstand ebenfalls Maschinell gemacht werden. Die Beerenhecke, die Vertikalgewächse und die Erste Reihe verlaufen entlang der Grundstücksgrenze an dem ein Wanderweg entlangführt sowie dahinter der Fluss fliesst. Dies eignet sich den restlichen Teil von Wind und Kälte zu schützen. (Prädestiniert ist die Beerenhecke zum selber pflücken direkt am Wanderweg) Ebenfalls gibt es eine Haselhecke an der nördlichen Grundstücksgrenze, die demselben Zweck dient. Die übrigen Baumreihen sind Nord-Süd ausgerichtet und ermöglichen so eine bestmöglichen Sonneneinfall. Die Bepflanzung ist so angedacht, dass abgesehen von den Haselsträuchern, sich immer ein Kulturbaum und ein unterstützender Baum (Stickstofffixierer/Schneitelbaum) abwechseln. So kann eine Mischkultur mit verschiedenen Wurzeltiefen und Nährstoffbedürfnissen entstehen. Die Erste Bepflanzung wird dicht sein und kann so mit den Jahren mehr und mehr ausgedünnt werden, damit genügend Sonne und Licht in das System kommt. 9
5.3 Zeitrahmen Projektaufbau Dieser Jahresverlauf ist für das 2021 vorgesehen. Im Frühling und im Herbst gibt es zwei grosse Eingriffe bei denen menschliche sowie finanzielle Ressourcen benötigt werden. 10
5.4 Pflanzlisten Diese Pflanzliste ist in stetiger Bearbeitung und noch nicht komplett. Sortenwahl, Bodenansprüche und Besonderheiten werden in der Detailplanung genau betrachtet. Dazu dient der Austausch mit Baumschullisten, Bauern und anderen Experten. Was Bemerkung lm K S Anzahl Lm: Lunearmeter (Platzbedarf) K: Pflanzen kaufen S: Pflanzen selber sammeln, Stecklinge machen oder ziehen Beerenhecke zum selber Pflücken Heidelbeeren benötigt sauren Boden 1 x 30 Rote Johannisbeere 1 x x 24 Weisse Johannisbeere 1 x x 24 Cassis Schattenverträglich als Zwischen Baumreihen probieren 1 x x 24 Jostabeere 1.5 x x 20 Stachelbeere 1 x x 24 Sommerhimbeere Rankhilfe optimal 0.5 x x 40 Herbsthimbeere 0.5 x 40 Japanische Weinbeere Rankhilfe optimal 0.5 x 10 Brombeere Verschiedene Sorten für längere Erntedauer 0.5 x 10 Aroniabeere 1 x x 20 Schlinger und Ranker 2. Reihe Rebe Südlich gepflanzt bei Feldahorn oder Schwarzerle x 10 Kiwi Südlich gepflanzt bei Feldahorn oder Schwarzerle x 10 Erle Stickstofffixierer, Pioniergehölz, Sämlinge in der x Umgebung sammeln 20 Feldahorn x Nüsse Kulturhasel Verschiedene Sorten x 40 Walnuss 4 versch. Sorten 2pro Sorte für optimale Bestäubung x 8 Obst – ein Teil Baumschulware, ein Teil Sämlinge veredeln Kernobst Apfel x x Birne x x 21 Quitte Mischsorten Quitte-Apfel zum roh essen x x Steinobst Zwetschgen x x Pflaumen x x Mirabellen x x 6 Kirschen x x Pfirsich x x Weinbergpfirsich x 11
Zwischengehölze/Unterstützer/Schneitelbäume Erle Stickstofffixierer x Ölweide Stickstofffixierer x Sanddorn Stickstofffixierer x Schwarzer Holunder x Kornelkirsche x Ca. 50 Maulbeere Bergahorn x Feldahorn Linde x Birke x Unterkulturen von Bäumen Zwiebelgewächse Mehrj. Sachen wie Elefantenknoblauch, Etagenzwiebel, x Schlangenknoblauch, Berglauch, Bärlauch etc. Kartoffeln x Minze x 1200 Erdbeeren x lm Div. Kräuter Lavendel, Kamille, Ringelblumen, d x Meerrettich x Zwischenkulturen (1-jährig) Ackerkulturen (frühe Aussaat, dass alles ausreift) Sonnenblumen Flachs Quinoa Fäulnisgefahr Amaranth Ca. Buchweizen 5000 Hanf m² Mais Roggen Dinkel Hafer Gemüse Knoblauch Schalotten Zwiebeln Kartoffeln Hülsenfrüchte Erbsen, Kracherbsen, gelbe Erbsen, Auskernbohnen (alles was Rapunzel so aus Chinesischer LW hat ausprobieren 12
5.5 Bewirtschaftung Vermarktung Die Ernten aus dem Agroforstsystem soll zur Selbstversorgung, zur Versorgung der Kientalerhof Seminarküche sowie zur Direktvermarktung dienen. Bereits seit zwei Jahren vermarkten wir Gemüse direkt vor Ort. Wir konnten sehr gute Erfahrungen machen und wählten den Weg auf möglichst einfache Art und Weise die Ernten unter die Leute zu bringen. (Kunden bestimmen den Preis selber oder bringen Einkaufstasche selber mit) Die Nachfrage ist vorhanden, sei das von den Menschen die im Dorf leben, von Touristen oder auch Gästen vom Kientalerhof. Ebenfalls sehe ich grosses Potenzial in der Belieferung von Bergrestaurants rund ums Kiental sowie Belieferung des Dorflädeli Aellig. Arbeiten Der grösste Eingriff auf dem Land findet im ersten Jahr statt und ist die Bodenvorbereitung und die Pflanzung der Gehölze. In den ersten Jahren nach der Pflanzung, brauchen die jungen Bäume mehr Pflege. Unkrautregulierung wird in der Zeit ein grösserer Arbeitsaufwand sein. Je nach dem was in den Baumreihen angebaut wird, kann man aufwendigere Kulturen (Gemüse, Getreide) oder weniger aufwendigere Kulturen (Gras, Gründüngungen) anbauen. So lässt sich der Arbeitsaufwand regulieren. Je grösser die Bäume wachsen, desto kleiner und schattiger werden die kultivierten Flächen zwischen den Bäumen. Anzustreben ist es, den Boden gar nicht mehr zu bearbeiten. Dafür können Zwischengehölze geschnitten werden, gehäckselt und direkt als Mulchmaterial verwendet werden. (Schneitelbäume – auf Kopf gesetzte Bäume bieten wertvolle Lebensräume für Tiere) Das zurückschneiden einzelner Bäume soll einen Wachstumsimpuls in das gesamte System geben, sobald dieses sich durch die Wurzelhärchen und die Mykorrhiza verbunden hat. Je etablierter das System ist, desto weniger Eingriffe müssen getätigt werden. Die Hauptaufgaben werden nach den ersten Jahren das Ernten, Verarbeiten und Vermarkten sein. 13
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6 Budget und Finanzierung Was wird an finanziellen Ressourcen gebraucht um das Projekt wie geplant umzusetzen? 6.1 Investitionskosten Was Bemerkung Bezugsort Preis Anzahl Total Pflanz- Nüsse Walnuss Glauser 8 600.- material Baumschul 75.- e Grossfruchtige Hasel 40 1680.- 42.- Obst Kernobst 89.- 21 1869.- Steinobst 109.- 6 654.- Reben 44.- 10 440.- Beeren- Johannisbeere 26.- 48 1248 sträucher Stachelbeere 32 24 768.- Jostabeere 32.- 10 320.- Himbeere 9.50 80 760.- Brombeere 34.- 10 340.- Jap. Weinbeere 34.- 10 340.- Heidelbeere 34.- 30 1020.- Total Pflanzmaterial 10039.- Saatgut Gründüngung Baumreihen Sativa 1200m² 40.- Wildblumen-wiese 280m² 150.- Total Saatgut 190.- Maschinen Treeline Transport und Miete Rhenustek 1000.- preparer Bodenfräse Transport, Miete 500.- Total Maschinen 1500.- Weitere Kompost Big Maurer 180.- 2 360.- Ressourcen Bag Münsingen Stammschutz Glauser 5.- 35 175.- Pfosten Glauser 3.- 35 105.- Kompoststart Pfeifer-Lübke Starter Verora 300g 75.- er 300g Total weitere Ressourcen 715.- Total Investitionskosten 12444.- 15
6.2 Laufende Kosten pro Jahr Was Bemerkung Preis Anzahl Total Arbeits- Richtlohn Landw. und bäuerl.-hausw. 12 30780.- kosten Betriebsange-stellte : 3760Fr. – 4790Fr. 2565.-/Mt (Mittelwert 4275.-) (0.8 ha Spezialkulturen = 0.258 SAK) Mehraufwand im PK System und nicht maschineller Bewirtschaftung ≈ 60% Anstellung Unterkunft Zimmer im Haus 12 4800.- 400.-/Mt Jährliches Für Saatgut, Maschinen, Pflanzmaterial etc. 5000.- Budget Total/Jahr 40580.- 6.3 Einnahmen Beispielrechnung 1 : Ertrag aus den Nutzgehölzen bei Direktvermarktung ohne Verarbeitung Was Mengen Wie Standjahr Verkaufs Total preis Beerenhecke 280 Sträucher Selber ab 2. Jahr 7.-/kg 3920.- (ø 2kg/Strauch) pflücken Kernobst 21 Bäume (Vollertrag Tafelobst ab 5. Jahr 2.30/kg 4830.- 100kg/Baum) Steinobst 6 Bäume (Vollertrag Tafelobst ab 5. Jahr 3.30/kg 792.- 40kg/Baum) Walnüsse 8 Bäume (Vollertrag Getrocknete ab 8. Jahr 8.-/kg 2240-. 35kg/Baum) Nüsse Haselnüsse 40 Sträucher Ungeschälte Ab 5. Jahr 10.-/kg 3200.- (Vollertrag bis Nüsse 8kg/Strauch Total/Saison 14982.- Quellen: https://www.bioaktuell.ch/fileadmin/documents/ba/Markt/Direktvermarktung/Richtpreise_Direktvermarktung_Hofprodukte_2018- 2019.pdf https://www.liebegg.ch/upload/rm/seitenausbeerenanbau-diegruene19-2016-2.pdf?_=1539952795000 https://www.meier-ag.ch/cms-wAssets/docs/ratgeber/obstgarten/Obstbaum_pflanzen_Meiers_Profitipp_A5.pdf Wirz Handbuch Pflanzen und Tiere 2019 Revival der Walnuss – Vivian Böllersen 16
Beispielrechnung 2: Ertrag aus Zwischenkulturen (auf ca. 5000m²) Die Zahlen für die Erträge sind aus klimatisch geeigneteren Ackerbauregionen. Daher ist diese Beispielrechnung sehr theoretisch. Was Mengen Wie Standjahr Verkaufs Total preis Hülsenfrüchte 1000m² ≈ 100kg Getrocknet Ersten 3 Jahre 8-10.- 900.- (ø 1t/ha) /kg Getreide 1000m² ≈500kg Körner Ersten 3 Jahre 1.05Fr./ 525.- (Ø 5t/ha) kg Knoblauch 1000m² ≈1200kg Frisch Gemüse Erste 5 Jahre 18.-/kg 21600.- (ø12t/ha) Kartoffeln 1000m² ≈ 4000kg Frisch Gemüse Erste 5 Jahre 0.90Fr/k 3600.- (Ø 40t/ha) g Samen/Körner 1000m² ≈ 200kg Mischungen Ersten 3 Jahre 15.-/kg 3000.- (Flachs, (Ø 2t/ha) Sonnenblumen, Kürbiskerne,..) Total/Saison 26925.- Quellen: https://www.lid.ch/fileadmin/lid/infoservices/Dossier/479/LID_Dossier_479.pdf https://www.green-shop.ch https://www.bioaktuell.ch/fileadmin/documents/ba/Markt/Direktvermarktung/Preisempfehlungen_Direktvermarktung_2019- 20_Gemuese__Kartoffeln.pdf https://www.pantiru-knoblauchkulturen.de/knoblauch/anbau/ Wirz Handbuch 2019 17
7 Mehrwert Welche Auswirkungen wird dieses Projekt haben? 7.1 Erkenntnisgewinnung Durch den Aufbau und die Beobachtung von diesem Waldgartensystem, kann viel gelernt werden. In Bezug auf die Kulturen: Was gedeiht gut, welche Kulturen ergeben ausgiebig Ertrag und sind leicht zu Bewirtschaften. Welche Pflanzen wirken sich positiv auf das Umgebende System aus und wie können Gehölz Mischkulturen funktionieren. Eine solche Bewirtschaftung bedeutet gleichzeitig auch die Anpassung der eigenen Lebensweise. Wir können erkennen, was für einem persönlich wirklich wichtig ist, was wirklich benötigt wird. Wie reagiert man selber wenn man tagtäglich die Natur beobachten kann und mit ihr zusammenarbeitet? 7.2 Ernte Mit dem Anbau ergibt sich der Mehrwert von den Menschen vor Ort und in der Umgebung, Lebensmittel direkt zu beziehen. Grossteils solche, die ansonsten nicht (mehr) aus der Region erhältlich sind. Diese Lebensmittel werden auf eine natürliche Art und Weise angebaut und geben uns Menschen wieder die Möglichkeit zu erfahren, was es wirklich heisst, lebendige Nahrung zu sich zu nehmen. Auch Saatgut und Pflanzmaterial (Stecklinge) dürfen geerntet werden um weiter Flächen vielfältiger zu gestalten. Alte und/oder gefährdete Kultursorten können hier erhalten werden. (z.B. von ProSpecieRara) Die Humusschicht wird so aufgebaut, dass sie zu einer Natürlichkeit kommen kann wie man sie in Wildnis Gebieten sehen kann. Diese Bodenlebendigkeit hat einen positiven Einfluss auf die direkte Umgebung. 7.3 Lebensraum Gestaltung von mehr Lebensraum für Insekten hat zur Folge, dass es mehr Insekten gibt die in der Umgebung fleissig Blütenstände bestäuben. Ebenso bieten sich mehr Nahrungsquellen an für die Honigbienen die in den vielen Bienenhäusern im Kiental hausen. Wenn die Wildtiere wieder mehr Raum haben in dem sie sich bewegen dürfen, werden wir erfahren können, was es wirklich heisst, wenn sich die Natur selber reguliert. Zusammengefasst ergeben sich aus diesem Projekt unzählige Mehrwerte für die Menschen vor Ort, für die Menschen in der Region und auch vom grösseren Umkreis. Einige sind zu erahnen und zu erwarten und andere werden sich auf ganz natürliche Art ergeben. 18
8 Abschluss Die Ethik der Permakultur steht im Mittelpunkt und wird bei Ringsom zur praktischen Erfahrung gebracht. Wir tragen Sorge zu der Erde Nach besten Wissen und Gewissen wirken wir so auf diesem Stück Land, dass für Lebensraum gesorgt ist. Wir lassen die Lebendigkeit der Erde in all ihren Facetten gewähren und bewegen uns achtsam auf dem Land. Scheinbare Probleme können zu Lösungen werden die langfristig und stabil sind. Besonderes Augenmerk gilt den Bodenlebewesen, der Grundlage von allem was darauf wächst. Wir tragen Sorge zu den Menschen Jeder geht seinen ganz eigenen individuellen Weg in diesem Leben. Die Fähigkeiten und die Unterschiedlichkeit in diesem werden wertgeschätzt. Wir wollen eine Grundlage schaffen um den Menschen die Erfahrung des Geniessens von lebendiger Nahrung wieder zu geben. Wir teilen Überschüsse und sorgen für die Zukunft Dies sind Überschüsse in Form von Lebensmitteln, Saatgut, Pflanzmaterial, Erfahrungen, Arbeiten, Energie, Wissen, Weisheiten, Liebe und vieles mehr. Mit einem solchen Walgarten-/Agroforstsystem machen wir eine grosse Investition in die Zukunft. Je eher wir Bäume pflanzen, desto eher werden wir die Früchte ernten dürfen und von all ihren positiven Auswirkungen (Schaffung Lebensräume, Humusaufbau, Erosionsschutz, Sonne- und Windschutz, Schutz vor Verdunstung, Reduktion von Stickstoff und Phosphorausträgen, Luftfilter und Freunde der Menschen) profitieren. 19
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