STRATEGIEPAPIER Leistungssport 2020-2024 - Swiss Aquatics - Artistic Swimming Ittigen, August 2020

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STRATEGIEPAPIER
                        Leistungssport 2020-2024

Swiss Aquatics - Artistic Swimming
Ittigen, August 2020
Inhaltsverzeichnis
1   Einleitung ................................................................................................................................................................................................................................................. 3

2   Vision ........................................................................................................................................................................................................................................................... 4

3   SWOT-Analyse .................................................................................................................................................................................................................................... 5

4   Strategien aus SWOT-Analyse ............................................................................................................................................................................................7

5   Ziele 2020-2024................................................................................................................................................................................................................................. 8

6   Massnahmen ........................................................................................................................................................................................................................................ 8

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1.        Einleitung
Dieses Strategiepapier mit integrierter SWOT-Analyse definiert die Strategien, Ziele und Massnahmen von Swiss
Aquatics – Artistic Swimming für den Olympiazyklus 2020-2024. Die Analyse mit den daraus gewonnenen
Erkenntnissen in Form von Strategien, Massnahmen und Zielen hat den Fokus in den Bereichen
Nachwuchsleistungssport bis hin zum Elite-Leistungssport (FTEM T1-E2)

Im nächsten Kapitel kann die Vision des Gesamtverbandes sowie die erweiterte Vision des Sportbereiches
Artistic Swimming entnommen werden. Die nachfolgende SWOT-Analyse und die daraus gewonnenen
Erkenntnisse orientieren sich an der Vision.

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2.        Vision
Gesamtverband
Swiss Aquatics wird von der Gesellschaft, seinen Regionalverbänden, Mitgliedervereinen, deren Mitglieder,
Schwimmschulen sowie von den Athletinnen und Athleten als führendes Kompetenzzentrum der aquatischen
Sportarten und der Schwimmsportausbildung wahrgenommen und ist schweizweit visibel. Der Verband mit seinen
Sportbereichen und der Ausbildung tritt nach aussen als Einheit auf und nutzt interne und externe Synergien. Er
betreibt aktiv Vereinsentwicklung und unterstützt seine Mitgliedervereine in ihrer Professionalisierung. Die
Regionalverbände haben eine starke Rolle und werden massgeblich in die Organisation eingebunden. Der Verband
agiert als Dienstleister, was eine grosse Schwimmsportbeteiligung im Bereich Breitensport ermöglicht. Der Verband
legt grossen Wert darauf, dass der Schwimmsport als «Lifetime Sport» gelebt werden kann. Zudem sollen möglichst
viele Schwimmsportbegeisterte nach ihrer sportlichen Laufbahn als Funktionäre (Trainer, Richter, Vereinsfunktionäre
etc.) gewonnen werden und der Schwimmsportfamilie treu bleiben. Im Leistungs- und Spitzensport fördert Swiss
Aquatics seine Athletinnen und Athleten sowie die Trainerinnen und Trainer unter grösstmöglicher Professionalisierung
und nach neusten trainingswissenschaftlichen Erkenntnissen und strebt nach Höchstleistung. Der Verband erscheint
nach aussen modern und dynamisch; er wird als starke Marke wahrgenommen. Die Auftritte sowie Abläufe und
Prozesse sind zum grösstmöglichen Teil digitalisiert und die interne und externe Kommunikation erfolgen professionell,
offen, transparent, unmittelbar und über die zeitgemässen Kanäle. Starke und langfristige Partnerschaften sowie die
direkte Zusammenarbeit mit den Top-Athletinnen und -Athleten tragen massgeblich zur finanziellen Gesundheit und
Unabhängigkeit bei.
Der Gesamtverband investiert die Fördersumme von Swiss Olympic gezielt in den Leistungssportbetrieb und
subventioniert nach dem Solidaritätsprinzip mit Eigenmitteln seine Aushängeschilder. Schliesslich sind die
Leistungssportathleten die Werbeikonen des Verbandes - sie generieren u.a. mit ihren Leistungen die Fördermittel,
aber auch Sponsoreneinnahmen und sind zudem für viele Kinder der Grund, neu bei uns Mitglied und damit «Zahler»
zu werden.

Erweiterte Vision Sportbereich Artistic Swimming
Im Sportbereich Artistic Swimming wird auf Verbands-, Regionalverbands- und Clubebene mit dem gemeinsamen Ziel
der Entwicklung der Sportart und der Athletinnen/Athleten gearbeitet. Im Sinne der Sport- und Athletenentwicklung
wird neu die Disziplin Mixed Duett nach internationalem Standard gefördert.

Ein breiter Pool an Schwimmerinnen und Schwimmern von der Basis bis zur Spitze sowie ein funktionierendes
Ausbildungssystem stellen sicher, dass die Einstufung durch Swiss Olympic gehalten werden kann. Die
Leistungsentwicklung der Athletinnen und Athleten erfolgt stetig und nachhaltig; die Dropout-Rate ist gering. Sowohl
das Duett als auch das Team qualifizieren sich regelmässig für die Teilnahme an internationalen Wettkämpfen und die
Schweiz kann sich langfristig unter den Top 12 der Weltrangliste und Top 6 in Europa positionieren.

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3.                                              SWOT-Analyse

                                          Strenghts                                                       Weaknesses

                                          1.     Organisatorisch und strukturell gut aufgestellt          1.    Teilweise fehlende Loyalität der Mitglieder-vereine und
                                          2.     Gute Teilprofessionalisierung                                  fehlende Einheit, dadurch langsame Umsetzung von
                                          3.     Sportart im Olympischen Programm                               neuen Projekten
                                          4.     Sportliche Erfolge an internationalen Wettkämpfen        2.    Ehrenamtliche Führung der Sportart
                                                 trotz limitierten finanziellen Ressourcen und geringem   3.    Zu geringe mediale Präsenz
     Swiss Aquatics – Artistic Swimming

                                                 Trainingsaufwand als Team                                4.    Randsportart
                                          5.     Starke, junge Talente in der Schweiz                     5.    Mangelnde Förderung der Sportart und keine
                                          6.     Hohe Motivation der Athletinnen                                flächendeckende Verteilung in der Schweiz
                                          7.     Förderung von Leistungs- und Breitensport                6.    Beschränkte finanzielle Mittel
                                          8.     Lebenslanges Engagement ehemaliger Athletinnen im        7.    Hohe Athletenkosten
                                                 Sport (Athletin / Trainerin / Funktionärin)              8.    Geringe Nutzung von Synergien
                                          9.     Teamsport                                                9.    Hoher Trainingsaufwand der Sportart
                                          10.    Kombination verschiedener Sportarten (Schwimmen,         10.   Hohe Anzahl an Dropouts (in jungem Alter)
                                                 Akrobatik, Rhythmische Gymnastik, Ballett)               11.   Keine professionellen Athletinnen / geringe Anzahl von
                                          11.    Kombination Kunst und Sport                                    Eliteathletinnen
                                          12.    Attraktiv zum Zuschauen (ästhetische Sportart)           12.   Ungenügende Professionalität bei Vereinstrainerinnen
                                                                                                                und Abhängigkeit vom Ausland bei Trainerinnen
                                                                                                          13.   Abhängigkeit von Infrastruktur
                                                                                                          14.   Kein nationales Mixed Duett
                                                                                                          15.   Wenig Gebrauch von sportwissenschaftlicher
                                                                                                                Unterstützung

                                          Opportunities                                                   Threats

                                          1.     Entwicklung einer langfristigen Strategie und Planung    1.    Finanzielle Abhängigkeit
                                                 (Verschiebung OS)                                        2.    Freizeitgestaltung heute (grosse Auswahl, Vielfalt des
                                          2.     Finanzielle Sicherheit durch Einstufung                        Angebots)
                                          3.     Digitalisierung                                          3.    Bereitschaft für ehrenamtliche Tätigkeiten nimmt ab
                                          4.     Möglichkeit für Synergien mit anderen Sportarten         4.    Neue Anlagen sind nicht Vereins- und Leistungssport
                                          5.     Neue Organisationsformen in der Sportart                       kompatibel
                                          6.     Schritt in Richtung NLZ                                  5.    Grosse Wasserfläche notwendig für Artistic Swimming
     Umfeld

                                          7.     Unabhängige Trainerinnen (Verband/Verein)                6.    Nicht Erkennen und Akzeptieren von neuen Ideen
                                          8.     Zusammenarbeit mit ausländischen Trainerinnen und        7.    Teure Sportart
                                                 Richterinnen                                             8.    Im Ausland schwimmen die Athletinnen länger
                                          9.     Gender Equality                                                aufgrund von Lohnzahlungen
                                          10.    Wunsch nach Veränderung                                  9.    Trainingsformat und Niveauverbesserung in anderen
                                          11.    Aufbau Mixed Duett                                             Ländern (dank NLZ)
                                                                                                          10.   Reduzierung der Quotenplätze für Artistic Swimming
                                                                                                                bei Olympischen Spielen
                                                                                                          11.   Ökonomische Entwicklung nach Corona

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4.         Strategien aus SWOT-Analyse
SO-Strategien

S4+O7/6:        Vermehrte sportliche Erfolge an internationalen Wettkämpfen dank Aufbau eines nationalen
                Leistungszentrums mit unabhängigen, vom Verband angestellten Trainerinnen.

S2+O4/8:        Nutzung von Synergien mit anderen Sportarten und Austausch mit ausländischen Trainerinnen und
                Richterinnen für eine erhöhte Professionalität der Sportart.

WO-Strategien

W1/10+O5/7:     Mit neuen Organisationformen in der Sportart und unabhängigen Trainerinnen die Loyalität steigern
                und die Dropout-Rate der Athletinnen reduzieren.

W3/6/7+O3:      Nutzung der Digitalisierung, um die mediale Präsenz zu erhöhen und Sponsoren zu akquirieren. Damit
                können die Athletenkosten gesenkt und die finanziellen Mittel erhöht werden.

W14+O4/9:       Nutzung der Gender Equality Bewegung und Synergien mit anderen Sportarten für die Förderung
                eines nationalen (und später internationalen) Mixed Duetts.

ST-Strategien

S3+T2:          Aufgrund der grossen Auswahl an Freizeitangeboten Nutzung des Vorteils der Sportart im
                Olympischen Programm bei der Förderung.

S8+T3:          Kontinuierliche Förderung des Engagements ehemaliger Athletinnen, um die Abnehmende
                Bereitschaft für ehrenamtliche Tätigkeiten zu überwinden.

S4+T9:          Assimilierung am Trainingsformat von anderen Nationen, um dank erhöhtem Trainingsaufwand als
                Team noch bessere Resultate an internationalen Wettkämpfen zu erzielen.

WT-Strategien

W8+T2           Nutzung von Synergien mit anderen Sportarten, um die Sportart in der ganzen Schweiz
                flächendeckend zu fördern und somit die Bedrohung der grossen Auswahl an Freizeitangeboten zu
                überwinden.

W15+T9:         Gebrauch von sportwissenschaftlichem Wissen zur Unterstützung der Gesundheit der Athletinnen
                und für Assimilierung am Trainingsformat von anderen Nationen und die damit verbundene
                Niveausteigerung.

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5.          Ziele 2020-2024
Aus der SWOT-Analyse und den daraus abgeleiteten Strategien sollen in den folgenden vier Jahren (2020-2024)
folgende Ziele im Bereich Leistungssport erreicht werden.

•       Aufbau eines nationalen Leistungszentrums
•       Verbesserung der Resultate an internationalen Wettkämpfen
        o        (WM: Top 12 / EM: Top 6 / COMEN Top 3)
•       Synergien mit anderen Sportarten und ausländischen Verbänden nutzen
•       Professionalisierung der Trainerinnen fördern
•       Reduktion von Dropouts (Sportpsychologie, Athletenentwicklung, Prävention etc.)
•       Erhöhung der medialen Präsenz
•       Wir-Gefühl stärken
•       Aufbau Mixed Duett
•       Anzahl Lizenzen/Vereine erhöhen und vermehrte Förderung/Promotion der Sportart
•       Vermehrter Gebrauch von sportwissenschaftlicher Unterstützung

6.          Massnahmen
Die folgenden Massnahmen sollen in den folgenden vier Jahren (2020-2024) umgesetzt werden, um die im
vorgängigen Kapitel beschrieben Ziele zu erreichen.

Aufbau eines nationalen Leistungszentrums
•       Konzept für NLZ erstellen
•       Abklärungen mit möglichen Infrastrukturen
•       Bereitstellung von Trainerpersonal für NLZ

Verbesserung der Resultate an internationalen Wettkämpfen
•       Weltstandanalyse vornehmen und Trainingsfaktoren untersuchen (inkl. Stärken und Schwächen
        analysieren)
•       Regelmässigere Trainingseinheiten in NLZ

Synergien mit anderen Sportarten und ausländischen Verbänden nutzen
•       Alternative Trainings oder aktive Regeneration in anderen Sportarten
•       Männliche Athleten aus anderen Sportarten rekrutieren für Mixed Duett
•       Vermehrte      Einladungen    ausländischer     Richterinnen/Trainerinnen   oder   Zusammenkünfte         mit
        ausländischen Nationalmannschaften/Duetts

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Professionalisierung der Trainerinnen fördern
•       Ehemalige Schwimmerinnen über die Arbeitsmöglichkeiten beim Verband informieren
•       Ehemaligen Schwimmerinnen einen Teil der BTA bezahlen
•       Möglichkeit von Einsätzen beim Verband während dem Studium bieten, um Geld zu verdienen

Reduktion von Dropouts
•       Untersuchung und Eliminierung der Gründe für die hohe Dropout-Rate

Erhöhung der (medialen) Präsenz
•       Gründung eines Marketingteams für die Gewährleistung von Präsenz in den Medien wie auch in Bädern,
        um Sponsoren zu gewinnen

Wir-Gefühl stärken
•       Regelmässige Workshops für NWF-Trägerschaften organisieren, damit sich Vereine austauschen und
        einbringen können und zusammen an Projekten gearbeitet werden kann.

Aufbau Mixed Duett
•       Erarbeitung eines Konzeptes für den Aufbau eines nationalen (und später internationalen) Mixed Duett
•       Aktive Rekrutierung von männlichen Athleten in anderen Sportarten

Anzahl Lizenzen/Vereine erhöhen
•       Kurse in Regionen ohne Artistic Swimming Vereine anbieten
•       Kurse in bestehenden Schwimmvereinen anbieten

Vermehrter Gebrauch von sportwissenschaftlicher Unterstützung
•       Erarbeitung und Umsetzung eines sportwissenschaftlichen Konzeptes

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