Sträucher- und Obstbaumaktion 2019 - Sortenkatalog
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Gehölze zur Verbesserung der Bienenweide 2 Inhalt Einleitung ................................................. 3 Apfelsorten Berner Rosenapfel.................................... 5 Bohnapfel................................................. 5 Börtlinger Weinapfel................................ 6 Brauner Matapfel..................................... 6 Gelber Edelapfel...................................... 6 Roter Trierer Weinapfel............................ 7 Schöner aus Berwangen.......................... 7 Taffetapfel.................................................. 7 Welschisner................................................ 8 Winterprinz ................................................ 8 Zuccamaglio.............................................. 9 Birnensorten Alexander Lukas...................................... 10 Champagnerrenette.........................…. 10 Nordhäuser Winterforelle....................... 11 Pastorenbirne.......................................... 11 Weilersche Birne..................................... 11 Kirschensorte Späte schwarze Knorpel........................ 12 Wildobst Elsbeere.................................................... 14 Mispel....................................................... 15 Speierling................................................. 16 Wildapfel................................................. 17 Wildbirne................................................. 17 Sträucher Feldahorn................................................ 19 Hainbuche.............................................. 19 Roter Hartriegel....................................... 19 Hasel........................................................ 20 Zweigriffeliger Weißdorn........................ 20 Pfaffenhütchen....................................... 20 Liguster..................................................... 21 Schlehe.................................................... 21 Hundsrose................................................ 22 Salweide.................................................. 22 Grauweide.............................................. 22 Mandelweide......................................... 23 Korbweide............................................... 23 Schwarzer Holunder............................... 23 Gewöhnlicher Schneeball..................... 24
Gehölze zur Verbesserung der Bienenweide 3 Einleitung Die Vielfalt einer intakten Pflanzen- und Tierwelt ist eine wichtige Vorraussetzung zur Erhaltung eines funktionierenden Naturhaushaltes. Wichtige Aufgabe in dieser vielseitigen Wechselwirkung übernehmen die Honig- und Wildbienen durch die Bestäubung, die bei vielen Pflanzen Voraussetzung für den Fruchtansatz ist. Der Fruchtansatz wiederum sichert den Vögeln und anderen Tieren Nahrung und dem Landwirt die Erträge. Man kann davon ausgehen, dass der Wert der Bestäubung von Nutzpflanzen den des Honigertrages um ein Vielfaches übersteigt. Bienen sind unentbehrlich für das biologische Gleichgewicht der Natur. Die Bienen benötigen für ihren Lebensunterhalt Blütenstaub (Pollen) sowie Nektar und Honigtau. Der Blütenstaub dient dank seines Eiweiß- und Vitamingehaltes als Aufbaufutter. Aus Nektar und Honigtau bereiten die Bienen den Honig. Dieser dient als Energielieferant für die Jungbienen, bei der Aufzucht der Brut sowie zur Heizung des Stocks. Pflanzen, die Nektar und /oder Pollen liefern und Pflanzen, auf denen Honigtau erzeugt wird, nennt man Bienenweidepflanzen. Die Gesamtheit aller Pflanzen, die zur Ernährung und Honigerzeugung der Bienen beitragen, nennt man Bienenweide. Alle Obstarten sind wichtige Nährpflanzen für Wildbienen und sehr gute Pollen- und Nektarspender für die Honigbiene. Die Sträucher wurden speziell nach ihrer Eignung als Bienennährgehölze ausgesucht, sie besitzen aber noch weitere positive Wirkungen auf den Naturhaushalt. Sie dienen unter anderem als Vogelschutzgehölze, zur Unterstützung des biologischen Pflanzenschutzes, als Luftfilter und zur ästhetischen Bereicherung der Landschaft. Die ausgesuchten Gehölze sind standortgerecht, gebietsheimisch und widerstandsfähig.
Gehölze zur Verbesserung der Bienenweide 5 Äpfel Berner Rosenapfel Name und Herkunft: Der vollständige Name lautet "Neuer Berner Rosenapfel". Die Sorte ist seit 1888 bekannt. Sie wurde in der Schweiz als Sämling im Wald gefunden. Standortansprüche: Sind die Böden ausreichend feucht, kann der Anbau auch in mittleren oder höheren Lagen erfolgen. Die Blüte hält lange an, sie ist wenig witterungs- und frostempfindlich. Guter Pollenspender. Pflege: Damit die hohen Erträge nicht zu rascher Vergreisung führen, sind gelegentliche Überwachungsschnitte notwendig. Ertrag und Ernte: Der Ertrag setzt früh ein, ist hoch und regelmäßig. Bei sehr hohen Erträgen besteht jedoch eine Neigung zur Kleinfruchtigkeit. Die mittelgroßen, hochgebauten Früchte besitzen eine feste glatte Schale, die zuerst gelbgrün ist, dann rosa bis leuchtend kamin. Das Fleisch ist mittelfest und saftig, von süßsäuerlichem schwach aromatischem Geschmack. Verwendung: Der Berner Rosenapfel eignet sich für den Frischverzehr und die häusliche Verarbeitung. Er ist ein beliebter Weihnachtsapfel. Bohnapfel Name und Herkunft: Der Rheinische Bohnapfel soll bereits zwischen 1750 und 1800 in der Gegend von Neuwied entdeckt worden sein. Standortansprüche: Es handelt sich im Allgemeinen um eine sehr anpassungsfähige Sorte, deren Blüte und Holz relativ frosthart sind. Es wird jedoch empfohlen, ihn nicht auf Nordhänge zu pflanzen, da er kühles Klima nicht gut verträgt. Zu trockene oder zu feuchte Böden verursachen darüber hinaus eine erhöhte Anfälligkeit gegen Krankheiten. Wegen seiner steil aufgerichteten Krone ist er auch gut für Viehweiden geeignet Pflege: An sich recht anspruchslos, sollte man ihn lediglich regelmäßig auslichten. Es ist eine robuste, wenig krankheitsanfällige Sorte, die allerdings an schlechten Standorten Schorf und Obstbaumkrebs bekommen kann. Ertrag und Pflege: Die Fruchtbarkeit setzt spät ein, sie ist dann aber sehr hoch. Wegen der hohen Neigung zur Alternanz ist der Gesamtertrag aber nur mäßig. Etwa ab Mitte Oktober können die Früchte abgeerntet werden. Diese sind sehr lange haltbar. Verwendung: Der Bohnapfel ist sehr vielseitig verwendbar. Seine Früchte eignen sich zum Kochen, Backen, zur Most- und Saftgewinnung aber auch als Tafelobst.
Gehölze zur Verbesserung der Bienenweide 6 Börtlinger Weinapfel Name und Herkunft: Es handelt sich um einen Zufallssämling aus Börtlingen Kreis Göppingen, die viele Jahrzehnte nur in der Umgebung dieser Gemeinde verbreitet war. Standortansprüche: Der Börtlinger ist eine an Klima und Boden anpassungsfähige Sorte. Besonders günstig sind frische gut durchlüftete und nährstoffreiche Böden. Sowohl Holz als auch Blüte sind weitgehend frosthart. Pflege: Die Kronen sollten öfters ausgelichtet werden. Die Bäume sind sehr wenig anfällig für Schorf und wenig bis mäßig anfällig für Mehltau. Ernst und Ertrag: Kleine Äpfel werden ab Anfang Oktober vom Baum geschüttelt. Sie sind gut 2 Monate haltbar. Verwendung: Die Früchte geben einen aromatischen Süßmost sowie einen guten Most. Brauner Matapfel Name und Herkunft: Manche Autoren führen die Herkunft dieses Apfels bis in die Römerzeit zurück. Im Altgermanischen hat "Mat" die Bedeutung von Speise oder Essen. Das lateinische "madere" oder altgriechische "madan" lässt sich sinngemäß mit "saftig" übersetzen. Unser Matapfel erhielt also vor Jahrhunderten seinen Namen um ihn als Speiseapfel von den eher (wilden) Most- und Holzäpfeln abzusetzen. Standortansprüche: Der Baum ist widerstandsfähig und bildet große Kronen. Ernst und Ertrag: Die mittelgroßen, unregelmäßigen, dunkeltrübroten Früchte werden Anfang Oktober reif und lassen sich bis April lagern. Verwendung: Wirtschaftsapfel. Gelber Edelapfel Name und Herkunft: Um 1800 in einem alten Garten in Downham, England gefunden. Seit 1820 in Deutschland, wurde früher oft zur seitlichen Bepflanzung von Landstraßen benutzt. Standortansprüche: Die Bäume sind sehr genügsam und können dementsprechend sehr alt werden. Pflege: Bei starkem und anhaltendem Wachstum entwickeln sich große, breitpyramidale Kronen. Ernte und Ertrag: Der mittelgroße bis große, auffällig gelbe Apfel wird ab Mitte September einzeln gepflückt. Er hält sich bis Weihnachten.
Gehölze zur Verbesserung der Bienenweide 7 Verwendung: Die Früchte sind sehr saftig mit weinsäuerlichem, zarten Aroma und hohem Vitamin C -Gehalt. Spitzensorte für Kuchen, Mus, Kompott und Saft. Roter Trierer Weinapfel Standortansprüche: Liebt kräftigen, feuchten Boden, auf trockenen Böden liefert der Baum wenig Ertrag. Er ist nicht geeignet für Schorflagen und kalte Böden. Pflege: Die Sorte ist wenig anfällig für Krebs, dafür schorfanfällig. Der Baum wächst mittelstark und besitzt eine pyramidale Krone. Ertrag und Ernte: Der Ertrag setzt früh ein und ist sehr hoch. Baumreife Mitte bis Ende Oktober, Genussreife November bis Februar. Verwendung: Die kleinen Früchte sind zum Kochen und als Mostobst verwendbar. Schöner von Berwangen: Name und Herkunft: Zufallssämling aus dem Kraichgau ("Maiers Apfel"). Standortansprüche: Robust gegen Schorf und Mehltau. Ertrag und Ernte: Reifezeit September. Genussreif von Dezember bis Sommer. Das Fleisch ist weiß, fest und saftig, mit wohlschmeckendem, weinsäuerlichem Geschmack und wenig druckempfindlich. Verwendung: Für alle Verwertungsarten geeignet. Taffetapfel Name und Herkunft: „Taffet“ ist eine Nebenform von Taft und kommt aus der persischen Sprache. Es bezeichnet ein „dichtes feinfädiges Seidengewebe“. Der Name bezieht sich wohl auf das feinzellige dichte Fleisch der Äpfel. Standortansprüche: Hinsichtlich des Standortes ist der Taffetapfel eine anspruchslose Sorte. Besonders wertvoll ist die geringe Frostempfindlichkeit der Blüten, die durch eine extrem späte Entfaltung bedingt wird. Pflege: Weder Blätter noch Früchte sind schorfanfällig, die Mehltauempfindlichkeit ist sehr gering. Ertrag und Ernte: Die Äpfel werden Mitte September bis Anfang Oktober geerntet. Sie sind bis November / Dezember haltbar. Die Sorte beginnt verspätet mit dem Fruchten, trägt aber dann regelmäßig, durchschnittlich.
Gehölze zur Verbesserung der Bienenweide 8 Verwendung: Der Taffetapfel wird überwiegend zur Most und Süßmostbereitung verwendet. Welschisner Name und Herkunft: Herkunft ungewiss, vermutlich in Österreich oder Böhmen als Zufallssämling entstanden. Standortansprüche: Die Ansprüche an den Boden sind gering, er ist bis in raue Lagen anbaufähig. In luftfeuchten Lagen oder mangelhaft durchlüfteten Böden Gefahr von Obstbaumkrebs. Pflege: Die große, breitpyramidale oft überhängende Krone neigt zum Verkahlen und muss deshalb kürzer als sonst beim Apfel üblich angeschnitten werden. Im Allgemeinen resistent gegen Krankheiten, aber mäßig anfällig für Schorf. Ernst und Ertrag: Später Fruchteinsatz, dann aber reichlich und sehr regelmäßig. Baumreife Anfang bis Ende Oktober, bis April lagerfähig. Der Ertrag alterniert. Verwendung: Das gelblich-weiße Fruchtfleisch ist fest, gering saftig, wenig Aroma aber angenehm. Hauptsächlich im Haushalt und zum Mosten verwendet. Winterprinz Name und Herkunft: In Deutschland seit dem 16. Jahrhundert im Anbau. Pflege: Häufig kleine Anflüge von Rost. Ertrag und Ernte: Die mittelgroßen Früchte sind ab Mitte Oktober zu ernten, Genußreife von Ende Dezember bis März. Der Ertrag setzt früh ein, ist sehr gut und regelmäßig. Eine Massenertragssorte. Verwendung: guter Tafel- und Wirtschaftsapfel. Das Fruchtfleisch ist grünlichgelb, ziemlich fein, saftig, angenehm gewürzt mit etwas vorherrschender Säure bei ausreichendem Zuckergehalt.
Gehölze zur Verbesserung der Bienenweide 9 Zuccamaglio Name und Herkunft: Der vollständige Name ist "von Zuccamaglio Renette". Die Sorte wurde 1878 in Gevenbroich gezüchtet. Standortansprüche: Die länger anhaltende Blüte ist wenig witterungs- und spätfrostempfindlich. Guter Pollenspender. Nicht für Höhenlagen geeignet. Pflege: Die Neigung zur Kleinfruchtigkeit kann durch strenge Schnittmaßnahmen wesentlich verbessert werden. Die Sorte ist wenig anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Ertrag und Ernte: Trotz einer Neigung zur Alternanz ertragssicher und reiche Ernten. Früchte fast bis zum Winterende lagerfähig. Verwendung: Der Vorzügliche Tafelapfel ist im Haushalt vielseitig verwendbar. Würziges Aroma, süß-weinsäuerlich.
Gehölze zur Verbesserung der Bienenweide 10 Birnen Alexander Lukas Name und Herkunft: Die Sorte stammt aus Orléons in Frankreich und hieß ursprünglich Beurré Alexandre Lucas. Standortansprüche: Der Baum wünscht tiefgründige, mittelschwere bis leichte Böden in windgeschützten warmen Lagen. Die Sorte ist aber nicht sehr empfindlich gegen Witterungseinflüsse. Pflege: Ein guter Erziehungsschnitt und das Zurückhalten des Mitteltriebes zugunsten der Seitenäste sind notwendig. Ertrag und Ernte: Die Fruchtbarkeit beginnt ziemlich früh und ist regelmäßig. Baumreife beginnt Ende September bis Oktober, Genussreife Ende Oktober. Die Früchte sind 1-2 Monate haltbar. Verwendung: Die großen bis sehr großen Früchte sind saftig, schmelzend, süß und als Tafelfrüchte geeignet. Champagner Bratbirne Standortansprüche: Die Sorte benötigt feuchte, nährstoffreiche Böden in warmen Lagen. Pflege: Die Bäume wachsen mittelstark. Die Krone wird breit pyramidal. Die Sorte ist wenig schorfanfällig. Ertrag und Ernte: Der Ertrag beginnt früh und ist reich. Die Früchte können ab Ende Oktober geerntet werden. Genussreife November. Verwendung: Die kleinen, rundlichen Früchte sind saftig, werden aber recht schnell teigig. Durch hohen Zucker und Gerbstoffgehalt geben sie vorzüglichen Most. Nordhäuser Winterforelle Name und Herkunft: Die Sorte entstand in Norddeutschland und wurde von Nordhausen aus verbreitet. Sie wird auch Winterforellenbirne genannt. Standortansprüche: Der Anbau der Sorte sollte auf guten Böden in warmen und luftfeuchten Lagen erfolgen. Lufttrockene Lagen sind ungeeignet. Pflege: Regelmäßige Schnitte sind notwendig. Bei ungünstigen Anbaubedingungen ist die Sorte etwas schorfempfindlich.
Gehölze zur Verbesserung der Bienenweide 11 Ertrag und Ernte: Der Ertrag setzt früh bis mittelfrüh ein, ist mittelhoch und regelmäßig. Die Ernte beginnt Anfang Oktober, Genussreife ab Januar. Die Früchte sind bis März haltbar. Verwendung: Die Sorte ist eine sehr gute Tafel und Wirtschaftsbirne. Die mittelgroßen Früchte sind angenehm würzig und süß. Pastorenbirne Name und Herkunft: Diese Sorte wurde um 1760 von einem Pfarrer in Frankreich in einem Wald entdeckt. Auf die große Beliebtheit und weite Verbreitung dieser Sorte weisen auch die zahlreichen weiteren Namen hin. So heißt diese Birnensorte in Bayern „Flaschenbirne“, in Hessen „Glockenbirne“, im Elsass „Zapfenbirne“. In Baden soll auch der Name „Frauenschenkel“ gebräuchlich sein. Standortansprüche: Zwar hat die Pastorenbirne hinsichtlich der Bodenverhältnisse eine große Toleranzbreite, bessere Böden (fruchtbar, frisch aber nicht zu trocken) wirken sich aber deutlich positiv auf Ertrag aus. Das Weinklima in Kraichtal verspricht überwiegend gute Erträge. Holz und Blüten sind allerdings nur mäßig frosthart. Pflege: Es wird empfohlen öfter auszulichten und zu verjüngen. Die Birne ist etwas schorfanfällig, besonders in feuchten Jahren. Ertrag und Ernte: Der Ertrag ist früh bis mittelfrüh einsetzend, dann aber sehr reichlich (Massenträger). Erntezeit ist je nach Klima ab Anfang bis Ende Oktober. Verwendung: Die Pastorenbirne kann sehr vielseitig verwendet werden. Als Tafelobst eignet sie sich ebenso wie zum Kochen, Backen und zur Saftherstellung. Weilersche Mostbirne Name und Herkunft: Findling um 1850 aus dem Raum Sinsheim-Weiler. Standortansprüche: Geringe Ansprüche an den Boden. Auch für Höhenlagen geeignet, da sehr frosthart. Pflege: Zuerst starkes Wachstum, aber nur mittelgroße Bäume, die nicht sehr alt werden. Nur extensive Pflege notwendig. Ertrag und Ernte: Ernte Mitte – Ende Oktober, haltbar 2-3 Wochen, Früchte mit hohem Zuckergehalt, weinsäuerlich, würzig. Verwendung: Saft, Wein, Brennerei.
Gehölze zur Verbesserung der Bienenweide 12 Kirschen Große Schwarze Knorpel Name und Herkunft: Diese auch als „Weilheimer Riesen“ bezeichnete, sehr alte Sorte stammt aus Frankreich. Standortansprüche: Wegen des mäßig frostharten Holzes sollten Spätfrost gefährdete Lagen gemieden werden. Die Blüten vertragen Spätfröste. Pflege: Über diese Kirschensorten ist hinsichtlich der Anfälligkeit für Krankheiten und Schädlinge wenig Nachteiliges bekannt. Gelegentlich kann es zu Spitzendürre kommen. Bei lang anhaltendem Regen kann sich Monilia einstellen. Ertrag und Ernte: Der Ertrag setzt schon ab dem 4. bis 5. Standjahr ein und ist dann reichlich und regelmäßig. Die Früchte sind erst an der 5. - 6. Kirschenwoche reif und in den letzten Tagen von der Vollreife bei Gewitter nach vorhergehender Trockenheit platzanfällig. Verwendung: Als Tafelkirsche und für die Herstellung von Konserven geeignet.
Gehölze zur Verbesserung der Bienenweide 13 Wildobst
Gehölze zur Verbesserung der Bienenweide 14 Elsbeere (Sorbus torminalis) Die Elsbeere ist auch unter den Namen Atlasbaum, Arisbeere, Arlesbeere, Elzbeere, Alzbeere, Schweizer Birnbaum und Wilder Sperberbaum bekannt. Die Früchte sind verkehrt eiförmig bis rundlich, erst olivgrün, später dann braun mit hellen Punkten und etwa 1,5 cm groß. Die Elsbeere wird bis ca. hundert Jahre alt, kann aber in seltenen Fällen auch älter werden. Sie wächst meist an wärmeren Lagen, südlich exponierten Hängen. Solitärbäume außerhalb des Waldes sind in Deutschland – im Gegensatz etwa zu Österreich – sehr selten. Es ist nur rund ein Dutzend solcher „Feld-Elsbeeren“ bekannt. Das Holz der Elsbeere ist eines der härtesten europäischen Hölzer. Besonders im Elsass wird aus den Früchten der Elsbeere unter dem französischen Namen Alisier ein im Geschmack dem Schlehenschnaps ähnlicher Schnaps hergestellt.
Gehölze zur Verbesserung der Bienenweide 15 Mispel (Mespilus germanica) Der bis 4 m hoch werdende baumartige Strauch stammt aus Vorderasien und dürfte, nachdem er sich im Mittelalter in unseren Breiten großer Beliebtheit erfreute, aus den Gärten ausgewildert sein. Er stellt an den Boden keine großen Ansprüche. Seine erst grünlichgelben später dann goldigbräunlichen und schließlich braunen, runden, oben abgeflachten Früchte mit je 5 samtig, pelzigen Kernen, reifen ab Oktober. Sie können allerdings erst nach ersten Frühfrösten (oder einer mehrwöchigen Lagerung in Stroh), wenn sie musig weich geworden sind und obstartig duften, genossen werden. Ihr Geschmack ist süßsäuerlich, die richtige Konsistenz des Fruchtfleisches ist sämig musig. Den besonderen „Touch“ erhält der Geschmack durch den vorhandenen Schuss Gerbsäure. Laut Literatur sind Mispeln harntreibend, regen die Darmtätigkeit an, bauen Entzündungen ab und halten eine Verkalkung hintan. Früher sollen sie auch als Weinzusatz in Verwendung gewesen sein.
Gehölze zur Verbesserung der Bienenweide 16 Speierling (Sorbus domestica) Der Speierling ist ein Wildobstbaum, der in Deutschland sehr selten geworden ist; es gibt nur noch wenige Exemplare in der Natur. Aus diesem Grund wurde der Speierling 1993 zum Baum des Jahres gewählt. Der Speierling ist ein 10–20 m hoher Baum. Er erreicht ein Alter bis zu 600 Jahren, in Mitteleuropa aber meist deutlich weniger. Aus den Blüten im Mai entwickeln sich im September/Oktober 2–4 cm große birnen- bis apfelförmige Früchte, die aber erst im überreifen Zustand essbar sind. Der gerbstoffreiche Saft der unreifen Früchte wird manchmal in geringen Mengen (1 bis 3%) dem Apfelwein zugefügt. Dieser haltbare, herbe Apfelwein wird Speierling genannt und ist eine Spezialität im Frankfurter Raum. Im Mittelalter war der Speierling ein wichtiges Kulturgehölz.
Gehölze zur Verbesserung der Bienenweide 17 Wildapfel (Malus sylvestris) Der Europäische Wildapfel, auch als Holzapfel bezeichnet, ist vielleicht die heimische Stammform des Kulturapfels. Der Holzapfel ist ein sommergrüner Baum, der Wuchshöhen von bis zu 10 m erreicht; überwiegend wächst er jedoch als großer Strauch mit Wuchshöhen von 3 bis 5 m. Die ab September reifen, kugeligen, häufig schrumpeligen Früchte sind gelbgrün mit roter Backe. Sie haben nur einen Durchmesser von 2 bis 4 cm, sind herbsauer und holzig. Holzäpfel wurden schon zur Zeit der Pfahlbauten genutzt. Die Früchte sind gedörrt oder gekocht wohlschmeckend. Seit Verbreitung des Kulturapfels hat der Holzapfel keine wirtschaftliche Bedeutung. In der Küche kann man den Gerbstoffreichtum des Holzapfels nutzen, um Konfitüren ein pikantes Aroma zu verleihen. Das natürliche Verbreitungsgebiet des Holzapfels ist wohl Europa bis Vorderasien. Er bevorzugt Flussauen und Standorte im Gebiet der Nässegrenze des Waldes. Da diese natürlichen Standorte durch menschliche Eingriffe stark zurückgegangen sind, ist der Holzapfel in seinem Bestand bedroht. Der Holzapfel wächst, auf frischem, nährstoff- und basenreichen, meist tiefgründigen Lehm- und Steinboden in humid milder Klimalage. Seine Robustheit, insbesondere seine gute Kälteverträglichkeit begünstigen seine Verwendung als Kreuzungspartner in der Apfelzüchtung. Wildbirne (Pyrus pyraster) Die Wildbirne, auch Holzbirne genannt, ist ein sommergrüner Baum. Sie erreicht eine Höhe von 8 bis 20 m, kommt aber auch als mittelgroßer Strauch mit einer Höhe von 2 bis 4 m vor. Die Wildbirne blüht von April bis Mai. Anders als bei den Kulturformen sind die Äste mit Dornen besetzt. Die Pflanzen können ein Alter von 100 bis 150 Jahren erreichen. Die Früchte weisen Steinzellennester auf, die für die "Verholzung" sorgen. Aus der Wildbirne sind hunderte von Kultursorten mit weicheren und schmackhafteren Früchten gezüchtet worden. Der Baum der nährstoffreichen und warmen Auwälder ist in Mitteleuropa vornehmlich in den wärmeren Gegenden Mittel- und Süddeutschlands verbreitet. Das Holz der Wildbirne ist schwer, nur wenig elastisch, aber dauerhaft und auch politurfähig. Es kann für Tischler-, Drechsel- und Schnitzarbeiten verwendet werden. In der Vergangenheit fand es als Imitat von Ebenholz Verwendung. In der Mythologie wird der Birnbaum häufig als Ort von Drachen, Hexen und Dämonen angesehen.
Gehölze zur Verbesserung der Bienenweide 18 Sträucher
Gehölze zur Verbesserung der Bienenweide 19 Wissenschaftlicher Blüte Früchte (Fr) Wert für Tiere Schnittver- Giftigkeit Standort Name/Name träglichkeit/ (*-***) Wachstum Acer campestre – Mai August- Blätter: Rehe; wurden früher für + sonnig-schattig, November wiederkäuende Haustiere Feldahorn grüngelb, mittelstark nicht zu geschnitten wenig geflügelt wachsend, schwere und zu auffallend Früchte: Vögel und Nagetiere konkurrenz- feuchte Böden schwach Vogelnistplatz durch dichte Verzweigung Carpinus betulus – März-April kleine Blätter: Buchenblattwespe und + halbschattig- Hainbuche männliche gelb Nüsschen an Feldmaikäfer mäßig schattig, dreilappigen hängend, Früchte: Eichelhäher, Eichhörnchen, wachsend eher feuchter „Flügelchen“ weibliche Waldmäusen, Buchfink und Grünfink als trockener, lehmiger Boden unauffällig Cornus sanguinea – Mai-Juni kugelig, Blätter: Raupennahrung für den eher * sonnig- schwarzviolett Brombeerzipfelfalter und langsam habschattig, Roter Hartriegel weiße Blatt, Fr Schirmrispen, mit weißen Faulbaumbläuling wachsend, mäßig Punkten streng duftend Blüten: kleinen Fliegenarten mäßig trockener bis konkurrenz- frischer Boden Früchte: Drosseln, Kernbeißern und stark Hänflingen
Gehölze zur Verbesserung der Bienenweide 20 Wissenschaftlicher Blüte Früchte (Fr) Wert für Tiere Schnittver- Giftigkeit Standort Name/Name träglichkeit/ (*-***) Wachstum Corylus avellana – Februar-April August- Blätter: Haselblattroller und die + sonnig- männliche Oktober Raupe des Birkenzipfelfalters; die halbschattig, Hasel in den Blüten in wohlschmeck jungen Triebe ernähren die Larve des ersten frischer, Schwarzen Haselbockes gelben ende Nüsse Jahren recht nährstoffreicher Kätzchen, Früchte: Kleiber, Eichelhäher, langsam, Boden weibliche Spechten, Eichhörnchen, dann Blüten Siebenschläfern und der Haselmaus schnell unauffällig wachsend (Knospenform) Crataegus laevigata Mai scharlachrot Vogelschutzgehölz mittelstark sonnig bis - Zweigriffeliger wachsend halbschattig, weiß oder Weißdorn leicht rosa in trockener bis Doldenrispen, mäßig feuchter Standort Euonymus Mai- Juni August- Blätter: Raupen von Bläulingen und langsam- ** halbschattig bis europaeus - Oktober Stachelbeerspanner mittelstark schattig, gelb-grün, alle Teile Pfaffenhütchen wachsend unscheinbar 4-lappig, Blüten: Schwebfliegen, Sandbienen frischer, rosarot, und Blaubockkäfer nährstoffreicher Samenschale Früchte: Amseln, Elstern und Boden orange Rotkehlchen gefressen (insgesamt 24 Vogelarten)
Gehölze zur Verbesserung der Bienenweide 21 Wissenschaftlicher Blüte Früchte (Fr) Wert für Tiere Schnittve- Giftigkeit Standort Name/Name träglichkeit/ (*-***) Wachstum Ligustrum vulgare – Mai-August ab August Blätter: Raupennahrung für den ++ *** sonnig bis Ligusterschwärmer halbschattig, Liguster grünlich-weiß, erbsengroße mittelstark alle Teile unscheinbar Steinfrüchte Blüten: Wildbienen wachsend frischer Boden zunächst rot, Früchte: Mönchsgrasmücke, dann schwarz Dompfaff und Grünfink der Saft wurde früher zum Färben von Wein verwendet Prunus spinosa – April-Mai ab Blätter: Raupen von ++ sonnig, September Schlehenzipfelfalter, Baumweißling Schlehe Strauch langsam trockener bis übersäht mit haselnuss- und Segelfalter; wachsend, frischer Boden schneeweißen, große, Blüten: Zierbock, Kaisergoldfliege und sehr kurzgestielten blauschwarz Tanzfliege konkurrenz- Scheibenblüten bereifte Früchte: Vögel und Feldhasen stark Steinfrüchte; essbar (Likör) Dornen und spitze Zweige dienen dem Neuntöter zum Aufspießen der Beute
Gehölze zur Verbesserung der Bienenweide 22 Wissenschaftlicher Blüte Früchte (Fr) Wert für Tiere Schnittver- Giftigkeit Standort Name/Name räglichkeit/ (*-***) Wachstum Rosa canina – Mai-Juni ab Blätter: Raupe des Kleinen + sonnig, September Nachtpfauenauges; Hundsrose hellrosa Blüten schnell mäßig Blattschneiderbienen polstern mit leuchtend wachsend trockener bis den Blättern ihre Brutzellen aus orange bis frischer Boden scharlachrote Blüten: Blattrosenkäfer, Honigbienen, Hagebutten, Grabwespen und Steinhummeln Fruchtfleisch Früchte: Grünfink, Kernbeißer, essbar Dompfaff, Igel und Feldhase (süßsauer, z.B. Hägemark) Salix caprea – März-April grauwollige Blätter: Weidenblattkäfer und ++ sonnig, Salweide Kätzchen, Fruchtkätz- Raupen vom Großen Fuchs oder schnell frischer bis chen Großem Schillerfalter männliche wachsend feuchter Boden gelb, weibliche Blüten: die Kätzchen sind erste und graugrün wichtige Bienenweide im Jahr vom Saft des Strauches ernähren sich Käfer, wie der Moschusbock; seine Larve lebt im Holz Salix cinera – März-April silbergraue, wichtige frühe Bienenweide + halbschattig bis Grauweide Kätzchen, filzige schnell sonnig Fruchtkätz- männliche gelb wachsend nasser bis chen staunasser Boden
Gehölze zur Verbesserung der Bienenweide 23 Wissenschaftlicher Blüte Früchte (Fr) Wert für Tiere Schnittver- Giftigkeit Standort Name/Name träglichkeit/ (*-***) Wachstum Salix triandra – April-Mai Fruchtkätz- wichtige frühe Bienenweide + sonnig chen Mandelweide Kätzchen, in der feuchter bis männliche Jugend sehr nasser Boden, gelb, weiblich schnell anspruchslos grün wachsend gute Flechtweide Salix viminalis – April-Mai grauwollige als Kopfweide guter Nistplatz für + sonnig Fruchtkapseln Vögel Korbweide Kätzchen, schnell frischer, nasser männliche gelb wachsend bis gute wechselfeuch- ter Boden Flechtweide Sambucus nigra – Juni-August September, Blüten: Fliegen, Bienen, Hummeln + sonnig bis Schwarzer Holunder – gelblich-weiße erbsengroße und Rosenkäfer schnell habschattig Blüten in Früchte; bis zu 62 Vogelarten können sich von wachsend mäßig großen gelocht ihm ernähren trockener bis Trugdolden, essbar; frischer, essbar Marmelade, nährstoffreicher (Hollerküchle) Saft, Wein Boden, anpassungs- fähig
Gehölze zur Verbesserung der Bienenweide 24 Wissenschaftlicher Blüte Früchte (Fr) Wert für Tiere Schnittver- Giftigkeit Standort Name/Name träglichkeit/ (*-***) Wachstum Viburnum opulus - Mai-Juni ab Blätter: Schneeballblattkäfer ++ ** halbschattig Gewöhnlicher September bis sonnig, weiße Blüten: Blüteböcke, Blumenwanzen, schnell alle Teile Schneeball feuchtfrischer, Trugdolden, oft bis zum Dickkopffliegen wachsend nährstoffreich außen Kranz Frühjahr Früchte: nach dem Frost für er Boden von großen hängend, Wintergäste unfruchtbaren späte Vogel- Scheibenblüten nahrung Weitere Infos erhalten Sie bei der Stadtverwaltung Kraichtal Rathausstr. 30 76703 Kraichtal Tel. 07250/7726 t.kassner@kraichtal.de Texte zu den Obstsorten aus: www.meinlebensraum.com/Sortenbeschereibungen.47.0.html Bilder: Elsbeere – Bruno Glätsch auf Pixabay Mispel – Hans Braxmeier auf Pixabay Speierling – Kunno01 auf Pixabay Übrige - Tina Kassner
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