Sucht am Arbeitsplatz - Informationen für MitarbeiterInnen - Sucht- und Drogenkoordination Wien

Die Seite wird erstellt Finn-Luca Wieland
 
WEITER LESEN
Sucht am Arbeitsplatz - Informationen für MitarbeiterInnen - Sucht- und Drogenkoordination Wien
Sucht am Arbeitsplatz

 Informationen für MitarbeiterInnen
Sucht am Arbeitsplatz - Informationen für MitarbeiterInnen - Sucht- und Drogenkoordination Wien
IMPRESSUM:

Medieninhaber und Herausgeber:
Institut für Suchtprävention der Sucht- und Drogenkoordination Wien gemeinnützige GmbH
Für den Inhalt verantwortlich: Lisa Brunner
Redaktion und Text: Andrea Lins-Hoffelner, Brigitte Wegscheider
Lektorat: Sabine Wawerda
Gestaltung: Gert Schnögl – Grafikdesign, Wien
Fotos: contrastwerkstatt - fotolia.com
Bei allen Fotos handelt es sich um Symbolbilder. Die dargestellten Personen sind Models und stehen in keinem
Bezug zum behandelten Thema.
Hersteller: Druckerei gugler GmbH
Verlagsort: Wien
Gedruckt auf ökologischem Papier aus der Mustermappe von „ÖkoKauf Wien“, Cyclus Recycling Print,
Umschlag 200 g und Kern 130 g
Stand: August 2018
1. Auflage

Alle Angaben ohne Gewähr
Sucht am Arbeitsplatz - Informationen für MitarbeiterInnen - Sucht- und Drogenkoordination Wien
INHALTSVERZEICHNIS

1. Warum diese Broschüre?................................................................................................................................. 4

2. Wie erkenne ich ein Suchtproblem bei KollegInnen? ............................................................ 5

3. Was kann ich tun, wenn ich mir Sorgen mache? ....................................................................... 7

4. Warum soll ich als KollegIn das Thema frühzeitig ansprechen? ............................. 10

5. Wie kann ich ein kollegiales Gespräch führen?........................................................................ 11

6. Wie verhalte ich mich bei der Wiedereingliederung?.......................................................... 13

7. Wo bekommt man Informationen, Beratung und Hilfe?................................................... 16

8. Quellen ........................................................................................................................................................................... 18

                                                                                                                                                                                            3
Sucht am Arbeitsplatz - Informationen für MitarbeiterInnen - Sucht- und Drogenkoordination Wien
?
    1. Warum diese Broschüre?
    Sucht ist noch immer ein Tabu, das nicht so leicht angesprochen werden kann. Mit
    dieser Broschüre unterstützen wir Sie, wenn es in Ihrem Betrieb KollegInnen gibt, die
    zu viel Alkohol trinken oder andere Suchtmittel nehmen. Denn Sie bemerken zuerst,
    wenn jemand Probleme bekommt oder vielleicht schon hat. Sie sehen sich nämlich
    fast jeden Tag und arbeiten zusammen. Wer das schon erlebt hat, weiß, dass sich
    dann einige Fragen stellen …

    Die vorliegende Broschüre beantwortet Ihnen diese Fragen:
    • Was kann ich tun, wenn ich bemerke, dass eine Kollegin oder ein Kollege Probleme mit
      Alkohol oder anderen Suchtmitteln hat?
    • Wer im Betrieb trägt die Verantwortung bei solchen Fragen?
    • Welche Rolle habe ich als KollegIn?
    • Welche Rolle hat die Führungskraft?
    • Was können BetriebsrätInnen, Sicherheitsvertrauenspersonen oder andere MitarbeiterInnen
      mit Beratungsfunktion tun?
    • Wie kann ich das Thema gegenüber suchtauffälligen KollegInnen richtig ansprechen?
    • Wo gibt es Beratungsstellen, an die sich Betroffene und Betriebe wenden können?
    • Was ist bei einer Wiedereingliederung nach einer Behandlung zu beachten?
    • Was bedeutet Wiedereingliederungs-Teilzeit?

    Was Sie immer tun können, ist, das Thema anzusprechen – je früher, desto besser. Darüber zu
    reden kann langfristig Spannungen und Belastungen im Team verringern. Sinkende Arbeits-
    leistungen, Fehler bis hin zu Unfällen sowie Fehlzeiten belasten nämlich oft das ganze Team.
    Wenn Sie die betroffene Person bald ansprechen, hat sich das Problem meist noch nicht ver-
    festigt. Die Person ist noch eher in der Lage, selber gegenzusteuern. Achten Sie auch darauf,
    dass die Situation für Sie selbst nicht zu belastend wird.

    {
        Die Broschüre gibt Ihnen Hinweise und Tipps, wie Sie ein Problem erkennen. Sie erfah-
        ren auch, was Sie tun können, wenn Sie sich Sorgen machen oder selbst Unterstützung
        im Umgang mit betroffenen KollegInnen brauchen.

4
Sucht am Arbeitsplatz - Informationen für MitarbeiterInnen - Sucht- und Drogenkoordination Wien
!
2. Wie erkenne ich ein Suchtproblem
   bei KollegInnen?
Eine Suchtkrankheit oder -auffälligkeit zu erkennen ist oft schwierig. Auffälligkeiten
können auch ganz andere Gründe haben. Erst wenn sich Anzeichen häufen, kann das
auf eine Abhängigkeit hindeuten und weitere Schritte notwendig machen. Die Anzei-
chen können von Person zu Person ganz unterschiedlich sein und sich auch bei ver-
schiedenen Suchtmitteln unterscheiden.

Anzeichen1:

    MÖGLICHE ANZEICHEN EINER                                             MÖGLICHE ANZEICHEN EINER
    ALKOHOL-KRANKHEIT                                                    MEDIKAMENTEN-KRANKHEIT
    • nach Alkohol riechen                                               Noch schwieriger als bei Alkohol-Krankheit ist
    • unpünktlich und unzuverlässig sein                                 es, eine Abhängigkeit von Medikamenten zu
    • häufig und kurzfristig in der Arbeit fehlen                        erkennen: Betroffene ziehen sich oft zurück
    • sich schlecht konzentrieren können                                 und verweisen auf chronische Schmerzen oder
    • heimlich trinken                                                   psychische Erkrankungen.
    • das Trinken leugnen
    • die Trinkmenge herunterspielen                                     Diese Anzeichen können auftreten:
    • weniger gut durchhalten können                                     • überkorrektes Verhalten
    • zittern und schwitzen oder andere Entzugser-                       • Gefühlsschwankungen
      scheinungen                                                        • apathischer Blick
    • sich selbst überschätzen                                           • Vergessen von wichtigen Informationen
                                                                         • häufiges Wiederholen derselben Gedanken
                                                                         • übertriebene Ängstlichkeit

Ob und in welchem Ausmaß Sie Hilfe und                                  n Wenn Probleme gerade erst sichtbar
Unterstützung anbieten, hängt von mehre-                                   werden
ren Faktoren ab. Eine wichtige Grundlage für                            In einem frühen Stadium leidet im Normalfall
diese Entscheidung ist, ob die Person erst                              das Wohlbefinden. Hier ist es schwierig, den
seit Kurzem beeinträchtigt ist oder ob sich                             Grund für das Problem zu erkennen: Oft befin-
das Problem schon verfestigt hat. Inwieweit                             det sich die betroffene Person in einer Krise.
die Hilfe angenommen wird, entscheidet die                              In diesem Fall ist es sinnvoll, Mitgefühl zu zei-
betroffene Person immer selbst.2                                        gen. Sie können auch Alternativen zur Stress-

1) vgl. DAK-Gesundheit Gesetzliche Krankenversicherung 2015, S. 12 f.
2) vgl. Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen 2016, S. 18 ff.

                                                                                                                            5
Sucht am Arbeitsplatz - Informationen für MitarbeiterInnen - Sucht- und Drogenkoordination Wien
!
    bewältigung ohne Alkohol und Medikamente         Gesundheit ganz deutlich: etwa Herz- und/
    vorschlagen. Besser erkennbar ist ein Problem,   oder Kreislaufbeschwerden, psychosomati-
    wenn zum Beispiel Berge unerledigter Arbeit,     sche Beschwerden oder riskanter Konsum.
    Ärger mit KundInnen oder Krankschreibungen       Sollte die Situation für alle Beteiligten zu
    aufgrund hoher Infektanfälligkeit auftreten.     belastend werden, müssen Sie in Erwägung
                                                     ziehen, die Führungskraft einzubeziehen.
    n In dieser Situation ist es am besten, so
      vorzugehen:                                    n Dafür sprechen folgende Gründe:
    • der Person mit einer Mischung aus Verste-      • Sie als KollegIn sind gesetzlich nicht ver-
      hen-Wollen und Mitfühlend-Sein gegen-            pflichtet zu agieren. Vorgesetzte aber haben
      übertreten                                       eine gesetzliche Fürsorgepflicht, der sie
    • die eigenen Beobachtungen mitteilen              nachkommen müssen.
    • Grenzen aufzeigen, was die Akzeptanz des       • Es besteht eventuell eine Gefahr für andere
      Verhaltens betrifft                              Personen.
    • über Hilfsangebote oder Anlaufstellen          • Ihre eigene Belastungskapazität ist aus-
      informieren, Kontakte oder Infos anbieten        geschöpft – emotional und auch vom
                                                       Arbeitsaufwand her, sofern Sie Aufgaben
    n Wenn sich Einschränkungen und Be-                und Verpflichtungen des/der Betroffenen
      schwerden bemerkbar machen                       in kollegialer Art und Weise übernommen
    Auf einer weiteren Stufe – bei Einschrän-          haben.
    kungen und Beschwerden – zeigen sich die         • Hilfe für die betroffene Person ist not-
    Auffälligkeiten einer Beeinträchtigung der         wendig.

6
Sucht am Arbeitsplatz - Informationen für MitarbeiterInnen - Sucht- und Drogenkoordination Wien
3. Was kann ich tun, wenn ich mir
Sorgen mache?
Im besten Fall gibt es in Betrieben ein Konzept oder ein festgelegtes Vorgehen bei
Anlassfällen. Dazu zählen: Betriebsvereinbarungen, Stufenpläne, gesetzliche Vor-
gaben, Regelungen im Rahmen betrieblicher Gesundheitsförderung.
Diese zielen darauf ab,
• dass sich alle Beteiligten nicht für ihren Einsatz rechtfertigen müssen,
• dass alle gleich behandelt werden und
• dass alle Vorfälle korrekt und einheitlich abgewickelt werden.

Wenn es solch ein Konzept oder ein Programm
der betrieblichen Suchtprävention gibt, gilt
Handeln für alle als selbstverständlich. Die    KONZEPTE ODER PROGRAMME DER
Vorgesetzten sind idealerweise in der Anwen-    BETRIEBLICHEN SUCHTPRÄVENTION
dung eines speziellen Interventionsleitfadens   Ein umfassendes Konzept oder Programm
geschult, denn aufgrund einer gesetzlichen      beinhaltet meist diese Elemente:
Verpflichtung müssen sie handeln. Dabei geht    • vorbeugende Aktivitäten für die Beschäftig-
es nicht nur um den Umgang mit schwieri-          ten – wie Gesundheitstage, Nichtraucher-
gen Situationen, sondern generell um eine         Innentrainings, Seminare zur Stressbewälti-
offene Kommunikation zu dem Thema Sucht           gung, Workshops zu diversen Themen
im Unternehmen.                                   wie Tabak, Alkohol, Glücksspiel oder Sucht
                                                  generell;
In größeren Unternehmen gibt es in vielen       • Intervention von Führungskräften bei Auffäl-
Fällen klare Strukturen und Zuständigkeiten       ligkeiten von Beschäftigten – wie Schulun-
für den betrieblichen Umgang mit Suchtmit-        gen von Führungskräften zum Thema und
teln. Wenn Ihr Betrieb noch kein Programm         Gesprächsführungs-Skills in diesem Kontext,
zur Suchtprävention hat, können Sie trotzdem      Integration der Themen in das interne Fort-
handeln. Am besten suchen Sie das Gespräch        bildungsprogramm;
mit der betroffenen Person und dem/der Vor-     • Beratung und Hilfsangebote – wie Coaching
gesetzten.                                        für Führungskräfte, Aufbau von Netzwerken
                                                  und Kontakten zu Einrichtungen der Sucht-
Wenn Sie nicht wissen, ob es so ein Konzept       prävention und Suchthilfe, Einbindung von
oder ein einheitliches Vorgehen in Ihrem          betriebsinternen Schlüsselpersonen;
Betrieb gibt: Der Betriebsrat, das Personal-    • interne Kommunikation und Qualitätssiche-
management oder das Gesundheitsmanage-            rung – etwa mithilfe von MitarbeiterInnenbe-
ment sowie die Präventivkräfte geben Ihnen        fragungen.
dazu Auskunft.

                                                                                                 7
Sucht am Arbeitsplatz - Informationen für MitarbeiterInnen - Sucht- und Drogenkoordination Wien
Ihre Rolle als MitarbeiterIn                         • nicht am Freitagmittag oder kurz vor
    Jeder Mensch trägt die Verantwortung für sein          Arbeitsende darüber reden,
    Verhalten.3 Aber ArbeitnehmerInnen dürfen            • auf einen geeigneten Zeitpunkt achten,
    sich nicht durch Alkohol, Arzneimittel oder
    andere Suchtmittel in einen Zustand versetzen,       Tipps für die Gesprächsführung siehe
    in dem sie sich oder andere Personen gefähr-         auch Kapitel 5.
    den können (gemäß § 15 Absatz 4 Arbeitneh-
    merInnenschutzgesetz). Dies bedeutet, dass        Das Gespräch wird natürlich davon beein-
    ArbeitnehmerInnen sich oder andere nicht          flusst sein, wie Sie zur betroffenen Person
    durch ihr Verhalten gefährden dürfen: Sie         stehen: entweder freundschaftlich oder rein
    müssen ihren Konsum so handhaben, dass            beruflich. Bei einem freundschaftlichen Ver-
    durch ihn keine negative Auswirkung während       hältnis ist es sinnvoll, Ihre Sorgen auszudrü-
    der Arbeitszeit gegeben ist.                      cken. Sie können sagen, was Ihnen aufgefal-
                                                      len ist, warum Sie zum Beispiel das Trinken
    Wenn Sie den Verdacht haben, dass jemand          und dessen Auswirkungen in der Arbeit als
    an Ihrem Arbeitsplatz ein Suchtproblem hat,       problematisch empfinden. Sie können auch
    dann liegt eine spezielle Situation vor: Sie      ansprechen, dass dadurch das gute Verhältnis
    stehen der betroffenen Person oft viel näher      der KollegInnen untereinander leidet.
    als eine Führungskraft oder Präventivkraft.
    Gleichzeitig befürchten Sie wahrscheinlich,       Wenn Sie ausschließlich beruflich miteinander
    die Person zu verraten, wenn Sie Hilfe suchen.    zu tun haben, geht es bei dem Gespräch um
    Oder Sie befürchten, dass Sie als „Spaßbremse“    Schwierigkeiten in der Arbeitsbeziehung: Das
    gelten, wenn Sie das Problem ansprechen.          problematische Trinken sorgt zum Beispiel für
                                                      Konflikte, mehr Fehlzeiten und kann auch das
           Wenn Sie als KollegIn etwas tun wollen,    sonst gute Betriebsklima stören. In diesem
           ist das direkte Gespräch mit der betrof-   Fall kann klar angesprochen werden, dass Sie
           fenen Person am besten. Diese Punkte       nicht bereit sind, laufend für die Fehler oder
           sind dabei wichtig:                        Versäumnisse der betroffenen Person einzu-
           • nur Ihre eigenen Beobachtungen kund-     springen und Aufgaben zu übernehmen. Denn
              tun und Ihre Sorge sachlich und wert-   dadurch leidet auch die eigene Arbeitsqualität.
              schätzend ausdrücken.
           • nicht stigmatisieren,
                                                      Die Fürsorgepflicht von Führungs-
           • keine Diagnosen stellen,
           • keine Vorwürfe machen und keine Wer-     kräften ist gesetzlich geregelt
              tungen abgeben,                         ArbeitgeberInnen haben eine gesetzliche Ver-
           • nicht vor anderen oder mit belustigtem   pflichtung zu handeln: Das Gesetz verpflichtet
              Unterton oder Zynismus sprechen,        sie, alle geeigneten Maßnahmen zu treffen, um
           • keine Botschaften „durch die Blume“      Unfällen vorzubeugen. Führungskräfte ver-
              vermitteln,                             nachlässigen dann ihre Fürsorgepflicht, wenn
           • nicht als verlängerter Arm der Füh-      sie wissentlich MitarbeiterInnen berauscht
              rungskraft agieren,                     arbeiten lassen und dadurch das Risiko

    3) vgl. SuchtSchweiz 2012, S. 8 f.

8
Sucht am Arbeitsplatz - Informationen für MitarbeiterInnen - Sucht- und Drogenkoordination Wien
einer Gesundheitsschädigung entsteht – sei            Die Rolle von Präventivkräften und
es durch die Einnahme von Alkohol oder von
                                                      BetriebsrätInnen
anderen Suchtmitteln.
Die Fürsorgepflicht ist geregelt in § 1157 Allge-     Präventivkräfte sind verpflichtet zu handeln,
meines Bürgerliches Gesetzbuch (ABGB), in §           wenn sie von gesundheitlichen Beeinträchti-
18 Angestelltengesetz (Ang) und in § 3 Arbeit-        gungen der MitarbeiterInnen und von Gefähr-
nehmerInnenschutzgesetz (ASchG).                      dungen der Sicherheit erfahren oder diese
                                                      selber bemerken. Präventivkräfte sind zum
                                                      Beispiel: ArbeitsmedizinerInnen, Arbeitspsy-
                                                      chologInnen und Sicherheitsvertrauensper-
  DIE FÜRSORGEPFLICHT                                 sonen.
  VON ARBEITGEBERINNEN
  Im ArbeitnehmerInnenschutzgesetz (ASchG)            Aber auch BetriebsrätInnen müssen einschrei-
  wird die Fürsorgepflicht in einem Teilbereich       ten, wenn sie von einer Gefährdung und einer
  etwas präzisiert: „ArbeitgeberInnen sind            Hilfsbedürftigkeit von Beschäftigten mit auf-
                                                      fälligem Konsum erfahren.
  verpflichtet, für Sicherheit und Gesundheits-
  schutz der ArbeitnehmerInnen in Bezug auf
                                                      Ein zentrales Element ist es, die betroffene
  alle Aspekte, die die Arbeit betreffen, zu sorgen
                                                      Person zu unterstützen. Für Sie als KollegIn
  […]. ArbeitgeberInnen haben die zum Schutz
                                                      sind BetriebsrätInnen wichtige Ansprechpart-
  des Lebens und der Gesundheit erforderlichen        nerInnen, die Sie ins Vertrauen ziehen können.
  Maßnahmen zu treffen, einschließlich der            Vor allem, wenn Sie zögern, die Person alleine
  Maßnahmen zur Verhütung arbeitsbedingter            anzusprechen oder Unterstützung brauchen.
  Gefahren, zur Information und zur Unterwei-
  sung. […].“ (§ 3 Absatz 1 ASchG)

                                                                                                       9
4. Warum soll ich als KollegIn das Thema
        frühzeitig ansprechen?
     Sie als KollegIn sind nicht dafür verantwortlich, Suchtprobleme in Ihrem Arbeits-
     umfeld zu lösen. Trotzdem gibt es viele Gründe, das Thema bei Betroffenen
     anzusprechen:4

         1
                Das frühzeitige Ansprechen kann        die Situation von alleine verbessert. Je früher
                der Person helfen und eine Verän-      das Thema angesprochen wird, desto besser
                derung bewirken: Selbst ein kurzes     ist es für alle Beteiligten.
     Gespräch ist besser als keines. Auch dann,

                                                         3
     wenn Sie der Meinung sind, das Gespräch sei                 Schon eine Vermutung kann Sie
     nicht gut verlaufen oder gescheitert: Sie haben             sehr belasten. Sie befürchten wahr-
     das Thema – möglichst sachlich und unter vier               scheinlich, mit der Person Schwie-
     oder sechs Augen – angesprochen. Vielleicht       rigkeiten zu bekommen, diese bloßzustellen
     hört die Person das erste Mal, dass ihr Ver-      oder zu verraten.
     halten als „auffällig“ wahrgenommen wird.

                                                         4
     Wahrscheinlich wird ihr bewusst, dass der                  Alleine der Wunsch, zu helfen,
     bisherige Schutz im Team wegfallen könnte.                 kann schon belastend sein: Es geht
     Auch wenn die Person eher negativ reagiert                 darum, sich über die eigene Belas-
     oder gar nicht auf das eingeht, was Sie sagen:    tung und die Sorgen klar zu werden und diese
     Sie hat es gehört. Sie muss dann für sich eine    auch anzusprechen. Denn wie schon erwähnt
     bewusste Entscheidung darüber treffen, ob         sind KollegInnen nicht dafür verantwortlich
     sie über das Gesagte nachdenkt, ob sie es         und auch nicht dafür geeignet, Suchtprobleme
     verdrängt oder überhört oder wieder vergisst.     von anderen am Arbeitsplatz zu lösen.
     Es kann eine Hilfe für Betroffene sein, wenn

                                                         5
     Dinge angesprochen werden. Dadurch bekom-                  Es gibt auch Situationen, in denen
     men sie einen Namen, eine Bezeichnung und                  Alkohol am Arbeitsplatz oder andere
     werden damit sichtbarer.                                   berauschende Substanzen ganz
                                                       unmittelbar ein Risiko darstellen: für die

         2
              Die Mehrarbeit, der gut gemeinte         betroffene Person selbst oder für andere Per-
              Schutz und die gut gemeinte Kol-         sonen. Zum Beispiel wenn jemand gefährliche
              legialität belasten möglicherweise       Maschinen bedient oder ein Fahrzeug lenkt. In
     das ganze Team. Das kann mit der Zeit zu          solchen Fällen gilt es immer für jede/n, schnell
     Überlastungen führen. Sie sollten aus Sorge       einzuschreiten – zum Beispiel durch das Ein-
     um andere nicht das eigene Wohlbefinden           beziehen der direkten Führungskraft, die im
     vernachlässigen. Das bedeutet, nicht zu lange     Bedarfsfall die Person nach Hause schickt
     abzuwarten und nicht zu erwarten, dass sich       (siehe auch Kapitel 2).

     4) vgl. SuchtSchweiz 2012, S. 12 f.

10
5. Wie kann ich ein kollegiales Gespräch
   führen?
Schon bei ersten Auffälligkeiten ist es sinnvoll, das Gespräch zu suchen. Dabei hilft
es, für sich klare Gesprächs-Ziele zu haben. Diese Ziele können Sie nur für das, was
Sie tun, formulieren. Es liegt nicht in Ihren Händen, ob sich nach dem Gespräch die
Einstellung oder das Verhalten der Person ändern. Änderungen in der Einstellung oder
beim Verhalten der anderen Person können deswegen nie Gesprächsziele sein.5

Ziele des Gespräches können sein:                              • Sätze und Vorwürfe vermeiden, die mit „Du
• aus eigener Sicht mitteilen, wie ich die Per-                  bist …“ oder „Du hast …“ oder Ähnlichem
  son im Moment wahrnehme und wie ich                            beginnen.
  das Problem mit riskantem Alkoholkonsum                      • Auch Worte wie „immer“ oder „ständig“
  oder Medikamenteneinnahme sehe,                                lösen meist Widerstand oder Ärger aus.
• der Person die eigenen Sorgen und das                        • Im Gespräch bei der Sache bleiben und
  Unbehagen darlegen,                                            nicht das Verhalten deuten oder Vermu-
• Unterstützung anbieten,                                        tungen anstellen.
• Hintergründe erfragen,                                       • Eigene Sorgen, Ängste und Befürchtungen
• die eigene Wahrnehmung erklären,                               ansprechen. Auch hier ist es hilfreich, über
• einen bestehenden Veränderungswunsch                           sich selbst zu sprechen, wie: „Ich mache
  der Person bestärken,                                          mir Sorgen“, „Es belastet mich“, und nicht
• einen Denkanstoß geben.                                        Sätze zu verwenden wie: „Du bereitest mir
                                                                 Sorgen.“
                                                               • Der betroffenen Person keine Schuldgefühle
Gesprächsvorbereitung                                            machen.
Besonders wichtig ist es, wie Sie in das                       • Der betroffenen Person Fragen stellen,
Gespräch einsteigen. Eine gute Vorbereitung                      wie zum Beispiel: „Was/wie denkst du
hilft Ihnen dabei und gibt Ihnen Sicherheit.                     darüber?“
                                                               • Fragen, die nur mit „Ja“ oder „Nein“ zu
Dabei können folgende Tipps hilfreich sein:                      beantworten sind, sind meist weniger hilf-
• Die ersten Sätze aufschreiben.                                 reich. Offene Fragen stellen, z.B. „Wie siehst
• Darauf achten, nicht zu verurteilen oder zu                    du das?“
  moralisieren.                                                • Der Person Zeit und Raum lassen, um darü-
• Vorerst nur Ihre Beobachtungen mitteilen.                      ber nachzudenken oder darüber zu sprechen.
• Bei sich bleiben und Sätze zum Beispiel                      • Vielleicht das Gespräch zu einem anderen
  so beginnen: „Mir ist aufgefallen …“, „ Ich                    Zeitpunkt weiterführen und das Gesagte
  habe beobachtet …“                                             sickern lassen.

5) vgl. Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen 2016, S. 32 ff.

                                                                                                                  11
• Interesse an dem zeigen, was die betroffene              tanz müssen dabei gar nicht im Vordergrund
       Person sagt, wie sie das Problem sieht, und              stehen. Achten Sie darauf, aus Ihrer Sicht zu
       nicht ihre Perspektive oder Wahrnehmung                  sprechen und bei Ihren Beobachtungen und
       zu korrigieren versuchen.                                Wahrnehmungen zu bleiben. Das kann die
     • Bedenken, dass die betroffene Person Zeit                betroffene Person motivieren, sich mit ihrem
       braucht, um darüber nachzudenken. Wenn                   Verhalten auseinanderzusetzen. Du-Botschaf-
       das Gespräch nicht so gut funktioniert, hat              ten sollten auf jeden Fall vermieden werden.
       das wahrscheinlich damit zu tun.
     • Das Gespräch beenden, zum Beispiel mit                   Vor dem Gespräch sollte auch gut überlegt
       dem Satz: „Mir war es wichtig, dir das zu                werden, ob Sie das Gespräch mit der betrof-
       sagen“ oder „Danke, dass du mir zugehört                 fenen Person alleine oder mit jemandem aus
       hast.“                                                   Ihrem Team oder dem Betriebsrat führen wol-
     • Die Person ermutigen, mit einer Beratungs-               len. Es sollten aber keine „Interventionen“,
       stelle Kontakt aufzunehmen oder mit einer                Gespräche vor versammelter Belegschaft oder
       Ärztin/einem Arzt zu sprechen.                           „überfallsartige“ Gespräche stattfinden. Auch
     • Die Bereitschaft für ein weiteres Gespräch               sollte die Aussprache, wenn möglich, in ange-
       signalisieren.                                           messener Art und Weise angekündigt sein.

     Wichtig ist es, zu beschreiben, was Ihnen Sor-               Ein Gespräch ist immer einen Versuch
     gen macht und wie Sie die Situation erleben.                 wert. Ob die Person Hilfe annimmt, liegt
     Das Thema Alkohol oder die jeweilige Subs-                   nicht in Ihrer Verantwortung.

        DIESE GESPRÄCHS-STRUKTUR KANN HILFREICH SEIN6

        1. Eine gute Vorbereitung auf das Gespräch ist notwendig, sowohl was die Atmosphäre als auch was
           mögliche Reaktionen der angesprochenen Person betrifft.
        2. Überlegen Sie sich ein realistisches Ziel für das Gespräch.
        3. Sagen Sie, was der Grund des Gespräches ist.
        4. Wählen Sie aus, an welchen konkreten Erlebnissen oder Situationen Sie die Wahrnehmung festma-
           chen, und nennen Sie konkrete Beispiele.
        5. Möchten Sie der betroffenen Person Hilfe anbieten? Wie könnte diese aussehen? Das kann ein
           Informations-Folder sein, den Sie der Person geben; oder Sie bieten an, dass Sie zukünftig Informati-
           onen und Kontakte weiterleiten werden.
        6. Sie brauchen einen Plan B, der Ihnen Sicherheit gibt, sollte das Gespräch eskalieren. Wen könnten
           Sie ins Vertrauen ziehen und damit für sich selbst Unterstützung holen? Den Betriebsrat, Präventiv-
           kräfte oder jemand anderen?

     6) vgl. Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen 2016, S. 37

12
6. Wie verhalte ich mich bei der Wiederein-
   gliederung einer KollegIn?
Wenn KollegInnen nach einer längeren Abwesenheit, während der die Erkran-
kung beispielsweise stationär behandelt wurde, wieder zur Arbeit kommen, ist
das eine Herausforderung sowohl für die Betroffenen als auch für das Arbeits-
umfeld. Da stellt sich dann die Frage: Wie kann sich das Team bei einer Rück-
kehr verhalten?

Am Ende der Behandlung einer Suchterkran-            Arbeitsplatz gibt es in der Realität aber
kung bekommen PatientInnen einen ärztlichen          kaum, und die Umsetzung dieser Anforde-
Entlassungsbericht, in dem auch Aussagen             rung ist nicht so einfach möglich.
zur beruflichen Leistungsfähigkeit der betrof-   •   Die Re-Integration in die bestehende
fenen Person stehen. Die ArbeitgeberInnen            Arbeitsorganisation ist oft nicht möglich
haben keinen Anspruch auf Einsicht in die-           – wie bei Schicht-, Akkord-, Nachtarbeit.
sen Bericht. Die betroffene Person kann im       •   Die Re-Integration in das alte Arbeitsteam
Wiedereingliederungs-Gespräch freiwillig             ist aufgrund von Vorbehalten, Ablehnung
Auskunft geben, soweit sie das möchte.               oder Konflikten schwierig.
                                                 •   Es gibt Unsicherheiten bei allen Beteiligten,
Im besten Fall hat Ihr Betrieb für konkrete          wie sie sich am besten verhalten sollen.
Regelungen der betrieblichen Wiedereinglie-      •   Ein angemessener Umgang erfordert hohe
derung vorgesorgt: einerseits durch Infor-           Sensibilität und auch eine gewisse Offen-
mation über diese Regelungen der Wieder-             heit der oder des Erkrankten.
eingliederung und andererseits durch das         •   Oft gibt es wenig Rücksicht im Arbeits-
Schaffen von Akzeptanz für Bedingungen               umfeld, diese beruht aber oft auf negati-
der Wiedereingliederung sowie durch eine             ven Vorerfahrungen oder Vorbehalten dem
Betriebsvereinbarung als Basis. Damit haben          Thema gegenüber.
alle im Betrieb eine Richtlinie und Orientie-
rung, wie vorgegangen wird.                          Konkrete Regelungen zur betrieblichen
                                                     Wiedereingliederung wirken diesen Pro-
n Bei der Wiedereingliederung können Pro-            blemen erfolgreich entgegen.
  bleme auftreten, die das gesamte Team
  und auch Sie als KollegIn betreffen:           Sehr schwierig kann der Umgang mit fol-
• Die Person ist noch eingeschränkt belastbar.   genden Problemen bei der Wiedereinglie-
• Eine Prognose der Leistungsfähigkeit ist       derung suchterkrankter Beschäftigter sein:
  nicht möglich.                                 eingeschränktes Arbeitsverhalten und ein-
• Die ÄrztInnen fordern einen stressfreien       geschränkte Leistung, längere Abwesenhei-
  Arbeitsplatz. Einen völlig stressfreien        ten und wiederholte Kurzabwesenheiten.

                                                                                                     13
Wie bei jeder anderen schweren Erkrankung       n Kernprozesse beim BEM7
     auch, ist hier von den KollegInnen viel Ver-    Die Anwendung eines BEM ist in Österreich
     ständnis und Empathie gefragt.                  nicht gesetzlich geregelt. Es kann aber auch
                                                     ohne gesetzliche Grundlagen eingeführt wer-
                                                     den und gut funktionieren. BEM sollte immer
     Betriebliches Eingliederungsma-
                                                     über eine Arbeitszeit-Reduzierung hinausge-
     nagement (BEM)                                  hen und auch die Arbeitsbedingungen berück-
     Der Grundsatz des BEM lautet: Die Gesundheit    sichtigen. Im Idealfall gibt es eine Betriebsver-
     und die Arbeitsfähigkeit erhalten, wiederher-   einbarung dazu. BetriebsrätInnen spielen bei
     stellen und fördern.                            solchen Prozessen eine entscheidende Rolle.

     Das BEM stimmt mit den Prinzipien der           Gesetzlich geregelt ist in Österreich die
     betrieblichen Suchtprävention überein. Wenn     Wiedereingliederungs-Teilzeit.
     sich zeigt, dass krank machende Arbeitsbe-
     dingungen für die Erkrankung (mit-)verant-      n Wiedereingliederungs-Teilzeit
     wortlich sind, werden aus dieser Erkenntnis     Nach langer Krankheit ist der Einstieg in
     Präventionsmaßnahmen abgeleitet. Von diesen     den Arbeitsprozess bei vollem Zeitpensum
     Maßnahmen profitieren dann alle im Betrieb.     oft nicht einfach. Das kann auch für sucht-

         KERNPROZESSE BEIM BEM

            VORBEREITUNG UND
            BEGLEITUNG                    EINLEITUNG
                                          • Kontaktaufnahme            SITUATIONSANALYSE
            • Informationsarbeit
                                          • Information                • Ausgangsbedingungen
            • Akzeptanz schaffen
                                          • Abstimmung                   und Möglichkeiten klären
            • Betriebsvereinbarung
              abschließen                 • Prozessentwurf

                                                                       MASSNAHMENPLANUNG
             NACHBEREITUNG                                             • Umsetzungsschritte und
                                           MASSNAHMEN-
             • Dokumentation                                             Abläufe festsetzen
                                           UMSETZUNG
             • Evaluation
             • Analyse von Synergien

     7) vgl. Koberwein I 2017, Folie 13

14
kranke Personen gelten. Seit 1. Juli 2017 gilt   mindestens sechs Wochen gedauert haben.
das Gesetz zur Wiedereingliederungs-Teilzeit.    Gemeinsam mit „fit2work“ wird ein Wieder-
Es ermöglicht eine kürzere Arbeitszeit nach      eingliederungs-Plan erstellt. Der Beginn,
längerer Erkrankung, also auch nach einer        die Dauer und das Ausmaß der verringerten
Suchterkrankung. Die Krankenversicherung         Arbeitszeit werden schriftlich vereinbart.
ersetzt einen Teil des Entgeltverlustes.         Schließlich kommt es zu einer chefärztlichen
                                                 Überprüfung der medizinischen Zweckmä-
Das Prinzip ist die Freiwilligkeit zwischen      ßigkeit der Wiedereingliederung. Dabei wird
allen Beteiligten: Niemand darf in eine Wie-     der Anspruch auf Wiedereingliederungs-Geld
dereingliederungs-Teilzeit gedrängt werden.      festgestellt.
Gleichzeitig besteht aber auch kein Rechts-
anspruch auf diese Maßnahme.                     n Arbeitszeitreduktion und Wiedereinglie-
                                                    derungs-Geld
n Voraussetzungen für eine Wiedereinglie-        Normalerweise beträgt die vereinbarte Dauer
  derungs-Teilzeit                               der Wiedereingliederungs-Teilzeit ein bis
Voraussetzung für eine Wiedereingliederungs-     sechs Monate. Die maximale Dauer der Teilzeit
Teilzeit ist eine ärztlich bestätigte Arbeits-   kann auf neun Monate verlängert werden. Die
fähigkeit. Das Dienstverhältnis muss vor         bisher geleistete Normalarbeitszeit muss um
Abschluss der Wiedereingliederungs-Teil-         mindestens 25 bis maximal 50 Prozent redu-
zeit-Vereinbarung zumindest drei Monate          ziert werden. Zusätzlich zum Entgelt für die
bestehen – Krankenstanddauer miteingerech-       reduzierte Arbeitszeit steht dem/der Arbeit-
net. Der Krankenstand muss ununterbrochen        nehmerIn Wiedereingliederungs-Geld zu.

                                                                                                 15
7. Wo bekommt man Informationen, Beratung
        und Hilfe in Wien?
     Betreuungsangebot für Betroffene                   n Anton Proksch Institut
     Erste Anlaufstelle in Wien für Personen mit          Gräfin-Zichy-Straße 6, 1230 Wien
     Alkoholproblemen ist das regionale Kompe-            Tel.: +43 1 880 10-0
     tenzzentrum:                                         info@api.or.at
                                                          http://api.or.at
     n Regionales Kompetenzzentrum                      ✦ Ambulante und stationäre Angebote bei Abhän-
       der Suchthilfe Wien                                gigkeit von illegalen als auch legalen Substanzen
       Gumpendorfer Straße 157 (Anmeldung im EG),         und Verhaltenssüchten
       1060 Wien
       Tel.: +43 1 4000-53640                           n checkit! der Suchthilfe Wien
       kompetenzzentrum@suchthilfe.at                     Gumpendorfer Straße 8, 1060 Wien
       www.alkohol.at                                     Tel.: +43 1 4000-53650
       www.suchthilfe.at/regionales-kompetenzzentrum      checkit@suchthilfe.at
     ✦ Alkohol                                            www.checkit.wien
                                                        ✦ Persönliche Information, telefonische Beratung;
                                                          Online-Information & Beratung:
     Sonstige Betreuungsangebote für                      https://checkit.beranet.info
     Betroffene
                                                        n Dialog – Integrative Suchtberatung
     n AKH Wien – Universitätsklinik für Psychiatrie      Gudrunstraße
       und Psychotherapie                                 Gudrunstraße 184/EG/zwischen Stiege III und IV,
       Währinger Gürtel 18–20, 1090 Wien                  1100 Wien
       Tel.: +43 1 404 00-35470                           Tel.: +43 1 205 55-2600
       suchttherapie@meduniwien.ac.at                     verein@dialog-on.at
       www.akhwien.at/default.aspx?pid=265                www.dialog-on.at
     ✦ Ambulanz für Essstörungen, Drogenambulanz,       ✦ Psychosoziale Beratung und medizinische
       Ambulanz für Alkoholismusgefährdete                suchtspezifische Versorgung

     n Ambulante Behandlungseinrichtung                 n Dialog – Integrative Suchtberatung
       Spielsuchthilfe                                    Modecenterstraße
       Siebenbrunnengasse 21/DG, 1050 Wien                Modecenterstraße 14/Block A/4. Stock,
       Tel.: +43 1 544 13 57                              1030 Wien
       therapie@spielsuchthilfe.at                        Tel.: +43 1 205 55-2300
       www.spielsuchthilfe.at                             verein@dialog-on.at
     ✦ Telefonische, persönliche oder Online-Beratung     www.dialog-on.at
       bei Glücksspielabhängigkeit und problemati-      ✦ Psychosoziale Beratung und medizinische
       schem Glücksspielverhalten                         suchtspezifische Versorgung

16
n Dialog – Integrative Suchtberatung                                                                                                                                                                                                                   n Schweizer Haus Hadersdorf
  Wassermanngasse                                                                                                                                                                                                                                        Mauerbachstraße 34, 1140 Wien
  Wassermanngasse 7, 1210 Wien                                                                                                                                                                                                                           Tel.:+43 1 979 10 83
  Tel.: +43 1 256 63 63                                                                                                                                                                                                                                  office@shh.at
  verein@dialog-on.at                                                                                                                                                                                                                                    http://shh.at
  www.dialog-on.at                                                                                                                                                                                                                                     ✦ Stationäres, teilstationäres und ambulantes
✦ Psychosoziale Beratung und medizinische                                                                                                                                                                                                                Angebot
  suchtspezifische Versorgung
                                                                                                                                                                                                                                                       n Verein Pass
n Grüner Kreis – Ambulantes Beratungs- und                                                                                                                                                                                                               Alser Straße 24/11A, 1090 Wien
  Betreuungszentrum Wien                                                                                                                                                                                                                                 Tel.: +43 1 714 92 18
  Simmeringer Hauptstr. 101/6. Stock, 1110 Wien                                                                                                                                                                                                          info@pass.at
  Tel.: +43 1 526 94 89                                                                                                                                                                                                                                  http://www.pass.at
  ambulanz.wien@gruenerkreis.at                                                                                                                                                                                                                        ✦ Ambulantes therapeutisches Angebot mit medi-
  www.gruenerkreis.at                                                                                                                                                                                                                                    zinischer, suchtspezifischer Begleitung
✦ Stationäres, teilstationäres und ambulantes Ange-
  bot. Spezielle Angebote im stationären Bereich                                                                                                                                                                                                       n Zentrum für Suchtkranke des
  gibt es für Jugendliche, Familien und Frauen                                                                                                                                                                                                           Otto-Wagner-Spitals
                                                                                                                                                                                                                                                         Baumgartner Höhe 1, 1140 Wien
n Rauchfrei Telefon                                                                                                                                                                                                                                      Tel.: +43 1 91060-20120
  Tel.: 0800 810 013                                                                                                                                                                                                                                   ✦ Ambulante, stationäre und tagesklinische Leis-
  info@rauchfrei.at                                                                                                                                                                                                                                      tungen für alkohol-, opiat- bzw. mehrfachabhän-
  https://rauchfrei.at                                                                                                                                                                                                                                   gige PatientInnen
✦ Kostenlose telefonische Beratung und Unterstüt-
  zung auf dem Weg zur Rauchfreiheit. Kostenlose
  App unter www.rauchfreiapp.at

Broschüren für Betriebe und MitarbeiterInnen in Wien
Download und kostenlose Bestellung: https://sdw.wien/de/unser-angebot/dokumente/

                                                           Promille-R
                                                                               echner für
                                                                                                       gesunde
                                             Mit dem Prom                                                                 Erwachsen
                                                            ille-Rechn
                                                                      er können                                                    e
                                                                                  Sie ganz
                                                                   berechne                 einfa
                                                                              n, der in Prom ch Ihren unge                                                              Rechtliche
                                                                                              ille angegebe          fähren Bluta                                                                   Bestimmu
                                                                 Etwa die
                                                                            gleiche Meng                       n wird.            lkoholspi
                                                                                                                                            egel                                                                             ngen
                                                                    – in einem             e Alkohol                                                                  n Am Arbe
                                                                                                                                                                                       itspla
                                                                                Krügel norm             ist enthalten                                               Bei Problemen tz
                                                               – in etwa                     alem Bier,                 :
                                                         – in drei Stam s weniger als einem               0,5 Liter,                                                Stufenplan       , die durch
                                                                        perln Whis             Vierte                                                                            der betrieblicheden Alkoholkonsum
                                                                                   ky oder Wodk l Wein, 0,2 Liter,                                                 Grundsätzli
                                                                                                                                                                                ch dürfen          n Suchtpräv               von Mitarbeiter
                                                                                                   a, insgesamt                                                                             sich Arbeitnehm ention vorgegange                Innen entste
                                             STELLEN                                                              0,06 Liter.                                     versetzen,
                                                                                                                                                                               in dem sie                                              n werd              hen, sollte                                                                  Kann ich
                                                     SIE
                                             KÖRPERGE HIER IHR                                                                                                    Regeln. Mitar             sich oder
                                                                                                                                                                                                        andere
                                                                                                                                                                                                                erInnen nicht
                                                                                                                                                                                                                                durch Alkoh en.
                                                                                                                                                                                                                                                                         nach einem
                                                                                                                                                                                                                                                                                      etablierten                                                nach
                                                      WICHT (KG)                                                                                                 fristlose Entlas
                                                                                                                                                                                  beiterInnen
                                                                                                                                                                                               , die trotzd Personen gefährden ol, Arzneimittel oder                                                                                    einem Krü
                                                                    EIN!                                                                                                                                                                                                                                                                          gel
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Auto fahren noch
                                                                                                                                                                                                             em durch
                                                                                                        LESEN SIE
                                                                                                                     HIER IHRE                                  Mehr Inform sung drohen.                                 Alkohol beein können. Für einzelne Suchtgift in einen Zusta
                                                                                                       BLUTALKO                N                                               ationen zum                                              trächtigt arbei           Tätigkeiten                 nd
                                                                                                                                                                platz – ein                                                                                                    gelten
                                                                                                                   HOLSPIEG
                                                                                                                              EL (‰ ) AB!                                    Leitfaden        Stufenplan
                                                                                                                                                                                         für Führungskr finden Sie in der Brosc
                                                                                                                                                                                                                                                        ten, kann
                                                                                                                                                                                                                                                                     im Wiederholu strengere
                                                                                                                                                                                                                                                                                    ngsfall die
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   ?
                                                                                                                                                                                                            äfte“: www                hüre „Alko
                                                                                                                                                                                                                                                   hol
                                                                                                                                                               n Im Straß
                                                                                                                                                                             enverkehr
                                                                                                                                                                                                                         .sdw.wien
                                                                                                                                                                                                                                     /de/unser- und andere Suchtmitte                                               Wie viel Alk
                                             Männer                                                                                                           Generell darf
                                                                                                                                                              Promille man man ein Fahrzeug nicht
                                                                                                                                                                                                                                                  angebot/d
                                                                                                                                                                                                                                                               okumente          l am Arbei
                                                                                                                                                                                                                                                                                            ts-                                  ohol
                                                            Frauen                                                                                                                                                                                                                                                  enthält ein                             Darf ich am
                                                                                                                                                             vom Steue hat. Spätestens wenn lenken, wenn man
                                                                                                                1          2
                                                                                                                                                                          r oder Lenke
                                                                                                                                                                                         r.
                                                                                                                                                                                                          die folgen
                                                                                                                                                                                                                     den Maxim
                                                                                                                                                                                                                                  durch Alkoh
                                                                                                                                                                                                                                  alwerte übers
                                                                                                                                                                                                                                               ol beeinträch                                                        Getränk?                                Arbeitspla
                                                                                                                                 3
                                                                                                                         Getrunken       4     5            Alle Motorfahrz
                                                                                                                                                                                                                                                              tigt
                                                                                                                                                                                                                                                 chritten werd ist, egal wie „wenig“                                                                                   tz
                                                                                                                                   e Gläser*                • bis zum         euge wie zum
                                                                                                                                                                                                Beispiel
                                                                                                                                                                                                                                                                  en, heißt es
                                                                                                                                                                                                                                                                               Hände weg                                                                    Alkohol trin
                                                                                                                                                                         20.
                                                                                                                                                           • in der Probe Geburtstag: 0,1 Prom Auto oder Moped:                                                                                                                                                          ken        ?
                                                                                                                                                                            zeit (die ersten          ille,
                                                                                                                                                           • älter als                        zwei Jahre
                                                                                                                                                                        20 Jahre und                         nach Führe
                                                                                                                                                                                        Probezeit                          rscheinerw
                                                                                                                                                                                                    vorbei: 0,5                       erb) imme
                                                                 0,5 Liter                                                                                Für RadfahrerIn                                         Promille                        r: 0,1 Prom
                                                                                  0,2                                                                                       nen gilt als                                                                       ille,
                                Schon bei                                              Liter                                                                                              Maximalwer
                                             geringen Meng                                        0,06 Liter                                                                                             t 0,8 Prom
                              Bei gleich                                                                                                                                                                             ille.
                                         er Trinkmeng        en lässt die
                                                      e ist in              Aufmerksa
                                                                                        mkeit nach
                                               Gesunde Erwa der Regel der Bluta                       und die Risik
                                                                                      lkoholspieg
                                                              chsene baue
                                                                              n pro Stund          el bei Fraue obereitschaft steig
                                                                                           e ca. 0,1 bis       n höher              t.
                                                    *Die Gläser
                                                                angaben bezieh                           0,2 Promille als bei Männern.
                                                                             en sich auf                             ab.
                                                                                           die oben genan
                  ISP-Promiller                                                                          nten Menge
                               echner-Druc                                                                          n.                              Impressum:
                                          k2.indd
                                                    1                                                                                               verantwortlich:Medieninhaber und
                                                                                                                                                                                     Herausgeber:
                                                                                                                                                   davis – Fotolia. Lisa Brunner; Redakti          Institut für
                                                                                                                                                                    com; Bei              on und Text:          Suchtpräventio
                                                                                                                                                   Alle Angabe
                                                                                                                                                               n ohne Gewährden Fotos handelt          Andrea                  n der Sucht-
                                                                                                                                                                                                es sich um Lins-Hoffelner, Brigitte         und Drogen
                                                                                                                                                                                                              Symbolbilder.
                                                                                                                                                                                                                            Hersteller:
                                                                                                                                                                                                                                        Wegscheider; koordination Wien
                                                                                                                                                                                                                                                                         gemein
                                                                                                                                                                                                                                        REMA Print; Gestaltung: Gert Schnög nützige GmbH;                                                      Mit Promi
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           lle-Rechn
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Alkohol: W
                                                                                                                                                                                                                                                   Verlags- und             l–                 Für den
                                                                                                                                                                                                                                                                Herstellungsort Grafikdesign; Titelfoto Inhalt
                                                                                                                                                                                                                                                                               : Wien; Stand:          /Fotos:
                                                                                                                                                                                                                                                                                              Jänner 2016;                                                                  er
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    irkungen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    verstehen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 15.02.16
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            17:33

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        17
i
     8. Quellen

     Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz (Hrsg.): Wiedereinglie-
     derungsteilzeit. Arbeitsrechtlicher und sozialversicherungsrechtlicher Leitfaden. Wien 2017.

     DAK-Gesundheit Gesetzliche Krankenversicherung (Hrsg.): Das blaue Wunder. Sucht am
     Arbeitsplatz. Hamburg 04/2015.

     Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (Hrsg.): Das Gespräch unter Kolleginnen und Kollegen.
     Eine Praxishilfe für Suchtarbeit im Betrieb. Hamm 2016.

     Institut für Suchtprävention der Sucht- und Drogenkoordination Wien gemeinnützige
     GmbH (Hrsg.): Alkohol und andere Suchtmittel am Arbeitsplatz. Ein Leitfaden für Führungs-
     kräfte. Wien 2016 (2. Auflage).

     Koberwein, Isabel: Betriebliche Wiedereingliederung. Dimensionen, Möglichkeiten, Erfolgs-
     faktoren. Vortrag auf dem ÖGB-Seminar: Nach dem Krankenstand – wiedereingliedern statt
     ausmustern. Wien, 3. Oktober 2017.

     SuchtSchweiz (Hrsg.): Alkoholprobleme am Arbeitsplatz. Hinweise für Mitarbeitende. Lau-
     sanne 2012.

     http://blog.arbeit-wirtschaft.at/betriebliches-eingliederungsmanagement-von-erkrank-
     ten-fuer-die-praevention-lernen/

18
www.sdw.wien
Sie können auch lesen