Betriebliches Mobilitätsmanagement - Beispiele aus der Praxis Erfurter Unternehmen - Erfurt.de

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Betriebliches Mobilitätsmanagement - Beispiele aus der Praxis Erfurter Unternehmen - Erfurt.de
Betriebliches
Mobilitätsmanagement
Beispiele aus der Praxis
Erfurter Unternehmen
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 Betriebliches Mobilitätsmanagement
 vom unternehmerischen Standpunkt

 Aktiver Klima- und Umweltschutz werden in dauerhafter, strategisch ausgerichteter Prozess
 den kommenden Jahren für Unternehmen noch zur Schonung der globalen und betrieblichen
 weiter an Bedeutung gewinnen: Gesetzliche Um- Ressourcen.
 weltauflagen werden ergänzt durch Emissions-
 handel und umweltorientierte Abgaben. Auch Potenziale des betrieblichen Mobilitäts­
 Unternehmen orientieren sich am langfristigen managements:
 Ziel der Bundesregierung, 80 bis 95 % Kohlendi- Ein wesentliches Potenzial liegt in der Senkung
 oxid einzusparen. Der Bereich der betrieblichen der direkten Kosten für Mobilität, zum Beispiel
 Mobilität kann dazu wesentlich beitragen. durch Beschaffungs- und Auslastungsoptimie-
 rung von Fahrzeugen. Eine weitere Möglichkeit
 Das weltweite Wirtschafts- und Bevölkerungs- setzt dort an, wo der Mobilitätsbedarf entsteht:
 wachstum führt in Verbindung mit veränderten beim Planungs- und Mobilitätsverhalten des
 Lebensstilen zu einem Mehrbedarf und somit zu Nutzers. Insgesamt ist durch die Einführung
 einer Verteuerung begrenzter Ressourcen. eines strukturierten betrieblichen Mobilitäts-
 managements die Senkung der Mobilitätskosten
 Effizienzsteigerungen bei Produkten und Dienst- um 30% und mehr realistisch.
 leistungen allein, werden durch die vermehrte
 Nutzung überkompensiert. Am Beispiel der Für viele Unternehmen sind Mitarbeiter- und
 Mobilität bedeutet dies, dass zwar die Motoren Kundenbindung wesentliche Erfolgsfaktoren.
 effizienter werden, gleichzeitig aber mehr Kilo- Mit der Verbesserung der Erreichbarkeit des
 meter in durchschnittlich größeren Fahrzeugen Unternehmens kann Mobilitätsmanagement
 zurückgelegt werden. dazu beitragen, MitarbeiterInnen und KundIn-
 nen an das Unternehmen zu binden.
 Daher ist zusätzlich ein intelligenter Umgang
 mit diesen Ressourcen nötig, um die globalen Der gesellschaftliche Blick auf Unternehmen
 Lebensgrundlagen langfristig zu sichern. Einzu- ändert sich deutlich. Laut der Shell Jugendstudie
 lösen ist künftig die weitgehende Entkoppelung 2010 halten 76 % aller Jugendlichen den Klima-
 von Ressourcenbedarf und Produkt oder Dienst- wandel für ein großes oder sogar sehr großes Pro-
 leistung. Im Bereich der Mobilität bedeutet dies blem. 44 % versuchen, häufiger mit dem Fahrrad
 das intelligente Vermeiden (weniger Kilometer), zu fahren und das Auto stehen zu lassen und 39%
 Verlagern (umweltfreundliche Mobilität) und entscheiden sich für ein kleineres Auto mit gerin-
 schließlich Verbessern (Effizienzsteigerungen). gerem Verbrauch.Statussymbole beginnen sich zu
 verändern und auch die ökologische und gesell-
 Bei Unternehmen kann das betriebliche Mobi- schaftliche Wahrnehmung von unternehmeri-
 litätsmanagement dabei unterstützen. Dieser scher Verantwortung sind inzwischen für manche
 Ansatz ist eben nicht nur geeignet, technische Mitarbeiter entscheidend für die Identifikation
 Effizienzpotenziale umzusetzen, sondern zeigt mit Ihrem Arbeitgeber. Ein Prozess den man durch
 darüber hinaus erhebliche Potenziale durch das betriebliche Mobilitätsmanagement bewusst
 organisatorische Unterstützung und Verhaltens- aufgreifen und nutzen kann, auch um das Image
 änderung bei der Mobilität auf. Stärker als dies des Unternehmen gegenüber Kunden, Stakehol-
 in den meisten anderen Bereichen des betrieb- dern und MitarbeiterInnen zu stärken.
 lichen Alltags der Fall ist, können mit geringen
 Investitionen erhebliche Umwelt- und Kosten- Mobilitätsmanagement ist dabei ein wichtiger
 effekte erzielt, und damit die Position des Un- Teil des Umweltmanagements von Unterneh-
 ternehmens im Wettbewerb gestärkt werden. men. Die Teilnehmer des Pilotprojektes betrieb-
 liches Mobilitätsmanagement zeigen damit ein
 Es handelt sich um eine Win-Win-Situation hohes Maß an gesellschaftlicher, ökologischer
 für Kostensenkung und Umweltschutz. Daher aber auch ökonomischer Verantwortung.
 ist betriebliches Mobilitätsmanagement ein
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Vorgehensweise im Projekt

In Bezug auf Klimawandel und Umweltbe- • Elektromobilität auf 2 und 4 Rädern
lastung, aber auch zur Kostensenkung stellt • Ladeinfrastruktur
das Thema Mobilität eines der wichtigsten • Fahrrad-Verleihsysteme
Handlungsfelder für Unternehmen sowie deren • Pedelec-Leasing
MitarbeiterInnen dar. Um dies zu verdeutli-
chen initiierte die Stadtverwaltung Erfurt das • Mitfahrportale
Pilotprojekt „betriebliches Mobilitätsmanage- • Jobticket
ment“ mit 4 Erfurter Unternehmen. Das Projekt • Optimierung der ÖPNV
wurde im Zuge der Richtlinie zur Förderung der • Fahrzeug-Pooling und Fuhrparkoptimierung
nachhaltigen Entwicklung in Thüringen durch (Fleetris)
das Land Thüringen und mit EFRE-Mittel der • CarSharing
Europäischen Union gefördert.
 • Parkraummanagement
Zum Projektstart im Juli 2012 lud die Stadtver- • Radfahraktionen, Service für Radfahrer
waltung gezielt Unternehmen zu einer Informa-
tionsveranstaltung ein. In mehreren Vorträgen In den Vorort-Terminen bei den jeweiligen
wurden Handlungsfelder und beispielhafte Unternehmen wurden mit den für die Mobilität
Lösungsansätze aufgezeigt und dabei das große Verantwortlichen das aktuelle Mobilitätssystem
wirtschaftliche und ökologische Potenzial für erörtert und auf Optimierungspotenziale hin
Unternehmen dargestellt. Die abschließend überprüft. Für dabei identifizierte Ansatzpunkte
ausgesprochene Einladung zur Teilnahme am wurden durch die Unternehmen selbst die dafür
Pilotprojekt nahmen die Unternehmen Zalando erforderliche Datenbasis zusammen getragen
Logistics GmbH Co. KG, Siemens AG, Messe und analysiert, in Einzelfällen unterstützt durch
Erfurt sowie IHK Erfurt an. das Beratungsunternehmen. Für drei der vier
 Firmen erwies sich die Mitarbeitermobilität als
Das Projekt bestand sowohl aus gemeinsamen Schwerpunkt. Daher wurde in einem gemein-
Workshops als auch aus individuellen Beratun- samen Workshop die individuelle Beratung von
gen in den Unternehmen. Seitdem setzten die MitarbeiterInnen durch Multiplikatoren in den
Teilnehmer die ersten der im Projekt entwickel- Unternehmen geschult. Der letzte Workshop und
ten Maßnahmen um. der letzte Vorort-Termin bei den Unternehmen
 diente der Festlegung der Maßnahmen und des
In den drei Workshops stellte Michael Schramek weiteren Vorgehens beim betrieblichen Mobili-
von der EcoLibro GmbH, das seitens der Stadt- tätsmanagement.
verwaltung beauftragte Mobilitätsberatungs-
unternehmen, zusammen mit unterschiedlichen Alle Beteiligten wollen das betriebliche
Anbietern intelligenter Mobilität die vielfälti- Mobilitätsmanagement in einem längerfristigen
gen Möglichkeiten zur Gestaltung betrieblicher Prozess fortführen, in dem schrittweise weitere
Mobilität vor. Auf Basis einer Standortanalyse Maßnahmen umgesetzt werden können.
der Unternehmen und der Wohnortanalyse der
MitarbeiterInnen wurden diese Möglichkeiten Mit der gemeinsamen öffentlichen Vorstellung
konkret mit den Unternehmen untersucht. Unter der Ergebnisse am 31.01.2014 werben die betei-
anderem zählten dazu: ligten Einrichtungen und Unternehmen gemein-
 sam für das betriebliche Mobilitätsmanagement
 als betriebswirtschaftlich, gesellschaftlich und
 ökologisch sinnvolles Management-Element für
 weitere Unternehmen in Erfurt und Umgebung.
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 Praxisbeispiele Erfurter Unternehmen
 Industrie­ und Handelskammer Erfurt

 Portrait
 Die Organisation
 Wir sind eine öffentlich rechtliche Selbstverwal-
 tungsorganisation der gewerblichen Wirtschaft,
 die mit einer Reihe hoheitlicher Aufgaben
 betraut ist. Darüber hinaus vertreten wir die
 Interessen der rund 65.000 Mitglieder offensiv
 gegenüber Politik und Öffentlichkeit. Im Umwelt-
 bereich bieten wir neben den hoheitlichen Auf-
 Die Ausgangslage
 gaben wie z.B. der Ausbildungsbetreuung, dem
 Unsere Büros befinden sich in Erfurt gegenüber
 Prüfungswesen oder der EMAS-Registrierung die
 des Thüringer Landtags. Besucher erreichen uns
 berufsbegleitende Weiterbildung, die Energie-
 bequem mit öffentlichen Verkehrsmitteln – vom
 und Umweltschutzberatung sowie die Technolo-
 Hauptbahnhof nach zwei Stadtbahnstationen.
 gie- und Existenzgründungsberatung an.

 In der IHK Erfurt sind zurzeit 100 MitarbeiterIn-
 Mit der Teilnahme am Projekt ÖKOPROFIT Erfurt
 nen beschäftigt. Dreiviertel der MitarbeiterInnen
 haben wir uns seit dem Jahr 2002 aktiv für den
 nutzen regelmäßig das Auto für den Weg zur Arbeit,
 Schutz der Umwelt und der natürlichen Ressour-
 die anderen fahren mit Bus und Bahn. Ein Jobticket
 cen engagiert. Aus unserer Sicht stehen dabei
 zur Nutzung des ÖPNV nutzen bis zu 20 Prozent.
 nicht staatliche Ge- und Verbote im Vordergrund,
 Immerhin jede/r Fünfte fährt gelegentlich bis regel-
 sondern die partnerschaftliche Zusammenarbeit
 mäßig mit dem Fahrrad ins Büro.
 von Verwaltung, Kammern und Betrieben. Dabei
 hat uns überzeugt, dass Unternehmen erfolgreich
 Wir verfügen über einen Fahrzeugpool von vier
 sein können, wenn die umweltpolitischen Rah-
 PKWs. Diese stehen unseren MitarbeiterInnen für
 menbedingungen richtig gestaltet werden.
 Unternehmensbesuche zur Verfügung.

 Nur so können wir eine zukunftsfähige Wirt-
 Die Ziele
 schaftsentwicklung in Thüringen gewährleisten.
 Wo kann ein Dienstleister wie wir Energieeffizienz
 Die bei ÖKOPROFIT erarbeiteten Ergebnisse
 und Klimaschutz leben? Vorrangig bei der Mobili-
 konnten wir seit 2006 unmittelbar für die Integ-
 tät! Mit der Teilnahme am Projekt „betriebliches
 ration der Umweltanforderungen der ISO 14001
 Mobilitätsmanagement“ streben wir die Sensibi-
 in das bestehende Qualitätsmanagementsystem
 lisierung unserer MitarbeiterInnen und Mitglieds-
 nutzen.
 unternehmen für CO2-Minderung und Klimaschutz
 an. In der täglichen Beratung bieten wir neben der
 Die Teilnahme am Projekt „betriebliches Mobi-
 Umweltschutz- und Energieeffizienzberatung auch
 litätsmanagement“ ist für uns ein konsequenter
 EVAG-Jobtickets für Unternehmen mit weniger als
 Schritt im Rahmen des Umweltmanagementsys-
 25 Nutzern an. Da uns mittelfristig weniger Park-
 tems und ein Aufruf zur Nachahmung für kleine
 plätze am Standort zur Verfügung stehen, möchten
 und mittlere Unternehmen in Mittel-, West- und
 wir gemeinsam mit den MitarbeiterInnen Alternati-
 Nordthüringen.
 ven für ihren Weg zur Arbeit finden. Meist lohnt sich
 der Umstieg für den Geldbeutel und die Umwelt.
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Projekt beiterInnen voll bewusst ist. Daher werden die
 persönlichen Beratungen fortgesetzt.
Die Maßnahmen Die weiteren Maßnahmen wie z.B. Bezuschus-
In der IHK Erfurt wurde zu Beginn des Projektes sung des Jobtickets, Umkleidemöglichkeiten
die Mitarbeitermobilität analysiert. Schwer- und eine geschützte Fahrradabstellanlage
punkte waren die Verbesserung des öffentlichen werden noch auf ihre Umsetzbarkeit geprüft
Verkehrs, sowie von PKW- und Fahrradverkehr und voraussichtlich 2014 abschließend beurteilt.
für die Arbeitswege und die geschäftliche Mo- Neben der Betrachtung der Mitarbeitermobilität
bilität. Damit sollten die verkehrsbedingten Kos- wurde auch die Auslastung der vier Dienstwagen
ten reduziert und Ressourcen geschont werden. betrachtet. Diese wurden bereits 2012 um einen
 PKW reduziert. Eine (teilweise) Umstellung des
Mit dem JobMOBILEETY-Tool wurde den Mit- Pools auf CarSharing wird geprüft. Für die IHK
arbeiterInnen die Möglichkeit des Umstiegs Erfurt ist es wichtig, mit diesem Beispiel Vorbild
auf Alternativen zum Auto aufgezeigt. Je nach für weitere Unternehmen zu sein. Sie möchte
Lage des Wohnortes wurde deutlich, dass mal dazu aufrufen, über die eigene Mobilität nach-
der PKW und mal das Fahrrad oder der ÖPNV zudenken und einen Beitrag zur CO2-Senkung
schneller sind, was aber gar nicht allen Mitar- und damit dem Klimaschutz zu leisten.

 Maßnahme geplant begonnen umgesetzt
 Beratung JobMOBILEETY 2012
 Bezuschussung des Jobtickets 2014
 Umkleidemöglichkeiten 2014
 geschützte Fahrradabstellanlagen 2014
 Mitnutzung CarSharing Station 2014
 Kauf eines Erdgas-Fahrzeuges 2013

 Erreichtes / erwartetes Ergebnis
 Durch die Nutzung von Alternativen zum ver-
 gleichsweise zur Zeit stark genutzten Verkehrs-
 mittel Auto können die Kosten sowohl für die
 Ansprechpartnerin: einzelnen MitarbeiterInnen als auch die Kosten
 für die IHK Erfurt selbst gesenkt werden. Im
 Stadtgebiet von Erfurt wird verstärkt der ÖPNV
 genutzt, auf längeren Dienstreisen hat die Bahn
 Industrie- und Handelskammer Erfurt
 Vorrang. Der Anteil der Mobilität an den CO2
 Arnstädter Straße 34
 -Emissionen der IHK Erfurt ist höher als alle
 99096 Erfurt
 anderen Verursacher wie Heizung, Beleuchtung
 und IT. Somit wird sich dieses Umdenken deut-
 Projektleiterin:
 lich in der Gesamtbilanz niederschlagen. Der IHK
 Antje Welz
 Erfurt sind darüber hinaus die indirekten Erfolge
 +49 361 3484-218
 im Sinne der MitarbeiterInnen und der Mitglieds-
 ✉ welz@erfurt.ihk.de
 unternehmen sehr wichtig. Gern nimmt sie die
 in diesem Projekt gewonnen Erkenntnisse in ihre
 Informations- und Beratungstätigkeit auf.
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 Praxisbeispiele Erfurter Unternehmen
 Messe Erfurt GmbH

 Das Ziel
 Wohlfühlen mit gutem Gewissen: In einer
 zunehmend umweltbewusster werdenden Welt
 wird Nachhaltigkeit für ein Messe-Unternehmen
 früher oder später zur Frage des Überlebens. Die
 Portrait Verpflichtung zu nachhaltigem Wirtschaften
 ist stärker denn je und rückt zunehmend in den
 Das Unternehmen Focus der Kunden. Die Messe Erfurt arbeitet
 Als zweitgrößter Messestandort in den neuen täglich daran, Ökonomie und Ökologie in zu
 Bundesländern hat sich die Messe Erfurt GmbH Einklang bringen. Die zentrale Lage und die
 als Forum für Unternehmen und Verbraucher- gute Erreichbarkeit lassen den Freistaat auch als
 Innen in der Mitte Deutschlands etabliert. Tagungs- und Kongressstandort immer beliebter
 Jährlich finden hier rund 200 Veranstaltungen werden. Mit der für 2017 geplanten Inbetrieb-
 mit über 7.000 Ausstellern und etwa 600.000 nahme des neuen ICE-Knotens in Erfurt wird sich
 BesucherInnen statt. Die Messe Erfurt verfügt dieser Trend weiter verstärken. Wichtige Hand-
 insgesamt über 25.070 Quadratmeter über- lungsfelder für die Etablierung des Unterneh-
 dachte Ausstellungsfläche und 21.600 Quadrat- mens als grüner Tagungs- und Messestandort
 meter Freigelände. Veranstalter, Aussteller und sind daher die Bereiche Unterbringung, Energie-
 BesucherInnen erwarten am Messeplatz Erfurt versorgung, Kommunikation und Dokumenta-
 ein multifunktionales Hallenkonzept, separate tion, Abfallmanagement sowie Verpflegung.
 Tagungsräume im direkt angeschlossenen
 Congress Center, ausreichende Parkmöglich-
 keiten, beste logistische Voraussetzungen und
 umfassender Service auf höchstem Niveau.

 Die Ausgangslage
 Multifunktionalität inklusive einer ökologisch-
 ökonomischen Gebäudeinfrastruktur ist im
 Congress Center und in allen Hallen selbst-
 verständlich. Die Messe Erfurt unternimmt
 erhebliche Anstrengungen, alle Facetten des
 Messegeschäfts nachhaltig zu gestalten: von der
 Organisation, dem Standbau und der Durch-
 führung begleitender Veranstaltungen bis zu
 messeinduziertem Verkehr und Energiever-
 brauch. Die langjährige Einbindung in regionale
 Umweltinitiativen, sowie die geplante inter-
 nationale Green Globe-Zertifizierung sichern
 eine Ressourcen schonende Durchführung von
 Messen, Kongressen, Konzerten und Events ab
 – nicht zuletzt durch den nachhaltigen Einsatz
 von 100 Prozent Ökostrom.
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Projekt Stadtbahnen und Stadtbusse durch den Einsatz
 von Kombitickets.
Die Maßnahmen
Die Messe Erfurt veranstaltet jährlich durch- Mit der Nutzung von Elektromobilität sollen
schnittlich 200 Veranstaltungen mit über die verkehrsbezogenen Energieverbräuche bei
600.000 BesucherInnen. Dabei spielt eine nach- MessebesucherInnen und -ausstellern sowie im
haltige klima- und umweltverträgliche Mobilität eigenen Fuhrpark zusätzlich reduziert werden.
der BesucherInnen eine zunehmend wichtigere
Rolle in den Nachhaltigkeitsbemühungen der Die Messe Erfurt möchte die nationalen
Messe Erfurt. Eine primäre Zielstellung ist dabei Klimaziele unterstützen, eine Million Elektro-
die CO2- freie Anreise für alle BesucherInnen und Fahrzeuge bis 2020 auf die Straße zu bringen
Aussteller. und wird in einer Kooperation mit den Stadt-
 werken Erfurt eine eigene Ladesäule mit 4
Bereits realisierte Kooperationen mit der Deut- Anschlüssen auf dem Messegelände errichten.
schen Bahn und der EVAG ermöglichen den Mes- Zugleich wird die Messe Erfurt ein eigenes
sebesucherInnen und -ausstellern eine vergüns- Elektro-Fahrzeug für den internen Fuhrpark
tigte Anreise bzw. die kostenfreie Nutzung der anschaffen.

Maßnahme geplant begonnen umgesetzt
Errichtung eines Elektroladesystems auf dem Messegelände für 2014
Anschaffung eines Elektro-Fahrzeuges für den eigenen Fuhrpark für 2014
Kombitickets bei allen Eigenveranstaltungen seit 2013
Weihnachtstickets zusammen mit der EVAG seit 2012
interne Straßenbahntickets für Dienstfahrten von
 seit 2012
MitarbeiterInnen
Mobilitätsanalysen zur Optimierung bei Großveranstaltungen
 seit 2013
(Mario Barth)

 Erreichtes / erwartetes Ergebnis
 Ansprechpartner:
 • Vorteile für alle BesucherInnen der Messe
 Erfurt mit Elektrofahrzeugen
 • kostenfreies Parken bei allen Veranstaltungen
 Messe Erfurt GmbH auf der Messe Erfurt
 Gothaer Straße 34 • kostenfreies Auftanken mit E-Strom
 99094 Erfurt (Die Messe Erfurt bezieht seit 2013
 ausschließlich Ökostrom)
 Projektleiter: • kostenfreier Eintritt bei allen Eigenveran-
 Patrick Schneider, staltungen der Messe Erfurt
 Unternehmensentwicklung • Reduzierung der verkehrsbezogenen Energie-
 +49 361 4001030 verbräuche im eigenem Fuhrpark durch
 ✉ pschneider@messe-erfurt.de Anschaffung E-Fahrzeug
 • Entlastung der Innenstadt beim Weihnachts-
 markt durch Parkmöglichkeiten auf der Messe
 Erfurt (Weihnachtstickets)
 • Entlastung der Verkehrsströme bei Messen
 durch Kombitickets (Ticket inkl. ÖNPV Nutzung)
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 Praxisbeispiele Erfurter Unternehmen
 Siemens AG, Generatorenwerk Erfurt

 Portrait
 Das Unternehmen
 Das Generatorenwerk Erfurt hat von seiner
 Gründung bis heute eine bemerkenswerte
 Entwicklung durchlaufen, die auch immer von
 den MitarbeiterInnen beeinflusst wurde. In
 nunmehr fast 70 Jahren entwickelten sie das
 Werk zu einer der weltweit führenden Entwick-
 lungs- und Produktionsstätten für luftgekühlte
 Generatoren. Darüber hinaus ist Erfurt heute
 ein Kompetenzzentrum für die Herstellung
 von Ständerwicklungen für luft-, wasser- und
 wasserstoffgekühlte Generatoren sowie für die
 Fertigung von Segmentblechen, Erregermaschi-
 nen und Schleifringwellen. Die Komponenten
 und Generatoren aus Erfurt werden an renom-
 mierte Energieversorger und Unternehmen in
 aller Welt geliefert. Auch der globale Werkever-
 bund von Siemens Energy vertraut auf High-Tech
 aus Thüringen.

 Das Werk Erfurt – Daten und Fakten Die Ziele
 • Ca. 115.000 m2 Werksfläche • Reduzierung Motorisierter Individualverkehr
 • Mehr als 700 MitarbeiterInnen (MIV)
 • Über 30 Auszubildende in acht Ausbildungs- • Bildung/Förderung von Fahrgemeinschaften
 berufen • Stärkere Nutzung ÖPNV, Fahrrad und Fuß
 • Übergreifendes Fachwissen vor Ort: • Zufriedenheit der MitarbeiterInnen halten
 Einkauf, Vertrieb, Forschung und Entwicklung, • Förderung des Gesundheitsschutzes
 Konstruktion, Fertigung, Qualitätsmanage- • effizientere Nutzung der Ressourcen
 ment, Qualitätssicherung und Service • Sensibilisierung der MitarbeiterInnen im
 • Produktion von 2- und 4-poligen luftgekühlten Hinblick auf monetäre/umweltorientierte
 Generatoren Kriterien
 • Komponentenfertigung von Stäben und
 Segmentblechen
 • Fertigung von Erregermaschinen und
 Schleifringwellen
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Projekt nahmen zur Optimierung der Mobilität der
 Mitarbeiter/Innen, Ressourcenschonung und der
Die Maßnahmen Steigerung des Umweltgedankens begleitet und
Für das Unternehmen bildet der attraktive nachhaltig unterstützt. So startet zum 01.01.2014
Zugang zu einer möglichst vielfältigen Mobi- die zweite Umweltschutz-Aktion durch das
lität eine zentrale Bedeutung als attraktiver Verbesserungswesen des Standortes, die mit
Arbeitgeber in der Region. In Zusammenhang der Verlosung eins E-Bikes abgeschlossen wird.
mit dem Pilotprojekt „Betriebliches Mobili- Weiterführend folgen die Aktionen „Sicher mit
tätsmanagement“ veranstaltet das Siemens dem Fahrrad in den Frühling“, Bremsen- und
Generatorenwerk Erfurt im Frühjahr 2014 eine Beleuchtungsüberprüfung, „Tag der Elektro-
Mobilitätswoche. Neben der Beratung durch die mobilität“ Vorstellung/Probefahren E-Bike
Standort-Multiplikatoren zum Mobilitätstool, sowie E-Car, Infostand EVAG zum Jobticket und
wird dieses Projekt durch verschiedene Maß- TeilAuto.

Maßnahme geplant begonnen umgesetzt
Woche der Mobilität April 2014
Beratung JobMOBILEETY März 2014
Fahrradsicherheitsaktion März 2014
Vorstellung E-Car/E-Bike April 2014
Umkleidemöglichkeiten August 2013
Jobticket Mai 2012

 Ansprechpartner:

 Siemens AG, Generatorenwerk Erfurt
 Werner-von-Siemens-Str. 1
 99086 Erfurt

 Projektleiter:
 Frank Deutscher
 ✉ frank.deutscher@siemens.com
 Sandra Leißling
 ✉ sandra.leissling@siemens.com
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 Praxisbeispiele Erfurter Unternehmen
 Zalando Logistics GmbH & Co. KG

 Portrait Die Ausgangslage
 Die Ansiedlung des Logistikzentrums im Güter-
 verkehrszentrum in Erfurt macht es gleichzeitig
 Das Unternehmen
 notwendig, eine kostengünstige, schnelle und
 Zalando (www.zalando.de) ist Europas größter
 nachhaltige Anbindung an umliegende Regio-
 Online-Anbieter für Schuhe und Fashion. Das
 nen zu schaffen. Die Herausforderung besteht
 umfangreiche Angebot für Damen, Herren und
 darin, ein betriebliches Mobilitätsmanagement
 Kinder reicht von bekannten Trendmarken bis
 für unsere aktuell 2.000 MitarbeiterInnen zu eta-
 hin zu gefragten Designerlabels – insgesamt
 blieren. Entscheidend ist es dabei, die Wünsche
 arbeitet Zalando mit über 1.500 Markenherstel-
 und Ideen der MitarbeiterInnen einzubeziehen
 lern zusammen. Neben Schuhen und Bekleidung
 und die Ziele bedarfsgerecht zu definieren.
 gehören exklusive Accessoires, Beauty-Produkte
 und Sportartikel zum umfassenden Sortiment.
 Die Ziele
 Ziel des Projektes ist es, ausgehend von den
 Im Jahr 2012 eröffnete der Online-Händler sein
 Ideen und Wünschen der MitarbeiterInnen
 erstes selbst konzipiertes Logistikzentrum in
 die Anbindung umliegender Regionen an das
 Erfurt. Auf mehr als 120.000 Quadratmetern
 Güterverkehrszentrum in Erfurt zu optimieren.
 werden im „größten Kleiderschrank Europas“
 Um den CO2-Ausstoß zu verringern und nach-
 Produkte aus allen unseren Kategorien gelagert,
 haltig zu agieren, liegt unser Hauptaugenmerk
 in Pakete verpackt und europaweit verschickt.
 darauf, Alternativen zum Auto anzubieten und
 die MitarbeiterInnen für ressourcenschonende
 Formen von Mobilität zu sensibilisieren.
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Projekt des ÖPNV durch Bau eines Zalando-Wartehau-
 ses, Gestaltung eines Busses auf der Strecke
Die Maßnahmen Apolda-Weimar-Zalando, Einführung eines
• Verbesserung der ÖPNV-Anbindung des GVZ zu günstigen Jobtickets mit zusätzlicher Subven-
 den Schichtzeiten gemäß den Ergebnissen der tion durch den Arbeitgeber, Unterstützung bei
 Wohndatenanalyse; der Suche nach dem optimalen Weg zur Arbeit
 • Einführung eines professionellen Tools für durch konkreten Ansprechpartner vor Ort und
 Mitfahrgelegenheiten (MatchRider); Informationstafeln;
 • Einführung von Mobilitätswochen mit umfas- • Einführung eines standortübergreifenden
 senden Informationen und Beratung für die CarSharing-Programms mit privater Nutzungs-
 MitarbeiterInnen durch die Ansprechpartner möglichkeit des PKW für Verwaltungsmitarbei-
 der Verkehrsbetriebe, des Mitfahrgelegenheits- terInnen;
 portals und individueller Beratung zu alterna- • Individualberatung von Neueinstellungen
 tiven Fortbewegungsmitteln zum Arbeitsort; • Berücksichtigung von Fahrgemeinschafts-
 • Verbesserung der Attraktivität zur Nutzung möglichkeiten bei der Schichteinteilung

 Maßnahme geplant begonnen umgesetzt
 Wohndatenanalyse + Befragung umgesetzt
 Verbesserung ÖPNV-Anbindung Sömmerda, Gotha Umgesetzt für AP,
 WE, UH-Kreis, EF
 Mitfahrgelegenheitsportal umgesetzt
 Mobilitätswochen umgesetzt (1 Mal/
 Quartal)
 Verbesserung Attraktivität ÖPNV umgesetzt
 CarSharing 1. Auto vorhanden

 Ansprechpartner: Erreichtes / erwartetes Ergebnis
 Insgesamt zielen die geplanten und bereits
 umgesetzten Maßnahmen auf die Verringerung
 des CO2-Ausstoßes, eine geringere Parkplatz-
 Zalando Logistics GmbH & Co. KG auslastung und Fahrtkostensenkung für die
 In der Hochstedter Ecke 1 MitarbeiterInnen ab. Diese Ziele konnten bereits
 99098 Erfurt teilweise erreicht werden, wie die folgenden
 Zahlen belegen: bereits 20% aller MitarbeiterIn-
 Projektleiter: nen nutzen das Jobticket und damit den ÖPNV;
 Anne Zarend, Daniel Behlert 3% der MitarbeiterInnen sind im Mitfahrge-
 +49 176 12758725 legenheitsportal MatchRider angemeldet, um
 ✉ anne.zarend@zalando-operations.com Fahrgemeinschaften zu bilden; weitere Fahrge-
 meinschaften bilden sich innerhalb der Teams;
 die Standzeiten des Pool-Cars konnten mit Hilfe
 des CarSharing-Programms minimiert werden.
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 Fachliche Beratung
 EcoLibro GmbH

 Portrait
 Die EcoLibro GmbH unterstützt innovative Bahn, Flugzeug oder öffentlicher Nahverkehr.
 Unternehmen und öffentliche Einrichtungen Neben den Verkehrsmitteln werden zudem die
 bei der Erarbeitung und Umsetzung maßge- Dimensionen Mensch, Prozess und Technik in
 schneiderter intelligenter Mobilitätslösungen, die Betrachtungen einbezogen.
 mit denen die Kosten und der CO2-Ausstoß im
 Bereich der betrieblichen Mobilität gesenkt und Der Beratungsansatz „intelligente Mobilität“
 gleichzeitig die Attraktivität als Arbeitgeber für umfasst die integrierte Optimierung betriebli-
 MitarbeiterInnen und BewerberInnen gesteigert cher Mobilität in den vier wesentlichen Säulen:
 wird.
 • Ermittlung des optimalen Mobilitätsmix aus
 Das Beratungsportfolio der EcoLibro umfasst die allen Verkehrsmitteln
 Themengebiete Fuhrpark, Dienstreisen, Service-, • Optimierung aller direkt und indirekt
 Produktions- und Lieferverkehr sowie die Fahr- mobilitätsrelevanten Prozesse
 ten der MitarbeiterInnen zum Arbeitsplatz. • Bewertung der Potenziale verfügbarer
 Softwarelösungen
 Im Rahmen der Beratung werden alle Arten von • Begleitendes Change Management
 Verkehrsmitteln in die Betrachtungen mit ein-
 bezogen – egal ob Auto aus dem firmeneigenen EcoLibro begleitet seine Kunden vom Konzept
 Fuhrpark, Mietwagen oder CarSharing Fahrzeug, bis zur operativen Umsetzung.
 intelligentexMobilität

 intelligentexMobilität

 intelligentexMobilität
 Optimaler Prozesse/ Softwarex/x Change-
 Mobilitätsmix Richtlinien Dienstleistungen Management

 Optimaler Prozesse/ Softwarex/x Change-
 Mobilitätsmix Richtlinien Dienstleistungen Management

 Optimaler Prozesse/ Softwarex/x Change-
 Mobilitätsmix Richtlinien Dienstleistungen Management
 Potenzialanalyse

 Potenzialanalyse

 Potenzialanalyse
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Projekt
Das Projekt stellte aus Sicht des Beraters durch Im Rahmen des Projekts entwickelte EcoLibro
die Inhomogenität der teilnehmenden Unter- die neuartige Analysesoftware JobMOBILEETY.
nehmen eine echte Herausforderung dar: Damit wurden ohne nennenswerten Aufwand
 für die teilnehmenden Betriebe die verschie-
• ein produzierendes Unternehmen im Stadt- denen Mobilitätsalternativen der Mitarbeiter
 gebiet mit einer langjährig gewachsenen auf dem täglichen Arbeitsweg – unabhängig
 Belegschaft und einer durch den Konzern stark von den unterschiedlichen Standorten, Erreich-
 vorgegebenen dienstlichen Mobilität barkeiten und Belegschaftsstrukturen – trans-
 • ein neu gegründetes, schnell wachsendes parent mit den jeweiligen Zeiten, den Kosten
 Logistikunternehmen außerhalb der Stadt im und dem CO2-Ausstoß aufbereitet. Grundlage
 mit ÖPNV und Zweirad schlechter angebunde- bildeten einfache, anonymisierte Adresslisten
 nen Güterverkehrszentrum der MitarbeiterInnen. Auf dieser Basis konnte
 • eine Messe am Rande der Stadt, bei der die Be- mit den Teilnehmern gemeinsam der individuell
 sucher von Veranstaltungen den allergrößten passende Mix an Maßnahmen zur Unterstützung
 Anteil des Mobilitätsaufkommens ausmachen eines effizienten und klimaschonenden Mobili-
 • sowie eine IHK mitten in der Stadt, mit lang- tätsverhaltens erarbeitet werden. So entstanden
 jährig eingeübten Mobilitätsverhaltensweisen für die vier Betriebe vollkommen unterschied-
 sowohl auf den dienstlichen Wegen als auch liche Konzepte, deren Maßnahmen durch diese
 auf dem täglichen Weg zwischen Wohnung teils bereits umgesetzt wurden, teils noch für
 und Arbeitsstätte. 2014 auf der Agenda stehen.

Der hohen Inhomogenität geschuldet, waren Die dienstliche Mobilität spielte aufgrund der
es somit eigentlich vier Einzelprojekte mit sehr beschriebenen Besonderheiten nur bei der IHK
unterschiedlichen Themenschwerpunkten, die eine nennenswerte Rolle im Projekt, die Kun-
dennoch im Rahmen der gemeinsamen Work- denmobilität hingegen stand bei der Messe im
shops zusammen zu führen waren. Mittelpunkt des Interesses.

 Ansprechpartner:

 Michael Schramek
 Lindlaustr. 2c
 53842 Troisdorf

 +49 2241 26599-0
 +49 2241 26599-29
 ✉ michael.schramek@ecolibro.de
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 Initiator und Träger
 Landeshauptstadt Erfurt

 Ein Leitbild und die Ziele des Klimaschutzes in
 Erfurt wurden 2012 vom Stadtrat beschlossen,
 um eine Vision für Erfurt im Klimaschutz festzu-
 legen. Mit diesem Handlungskonzept wurde das
 weitere Vorgehen bis 2020 und im Ausblick auch
 darüber hinaus geplant.

 Die übergeordnete Zielstellung ist es, Erfurt
 langfristig klimaneutral zu entwickeln, also kon-
 kret bis 2050 mindestens 80 Prozent der Kohlen-
 dioxidemissionen von 2008 einzusparen. Daraus Maßnahmenbündel in den Bereichen Informati-
 abgeleitet ergibt sich mittelfristig das Ziel on, Organisation, Beratung und Infrastruktur als
 bis 2020 mindestens 30 Prozent einzusparen. wichtigster Bestandteil des Klimaschutzes im
 Dabei ist die Landeshauptstadt nur ein Akteur Bereich Mobilität verstanden.
 unter vielen. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor des
 Klimaschutzes in Erfurt wird es sein, Bürger und Betriebliches Mobilitätsmanagement hat das
 Bürgerinnen ebenso wie die Wirtschaft und Ziel, die Mobilität von Unternehmen bewusst so
 Institutionen in dem Bemühen um die Erhaltung auszugestalten, dass sie ausgewogen wirtschaft-
 der natürlichen Lebensgrundlagen zu unterstüt- lich, ökologisch und mitarbeiterorientiert ist.
 zen und einzubinden. Dazu gehört neben den Themen Fuhrpark und
 Geschäftsreisen auch die Mobilität der Mitarbei-
 Bei Verkehr und Mobilität besteht der Hand- terInnen auf dem täglichen Weg zur Arbeit. Im
 lungsansatz vorwiegend in der Integration von Zusammenwirken von Unternehmen, Stadtver-
 Belangen des ÖPNV, des Radverkehrs und der waltung und Mobilitätsdienstleistern werden
 Fußgänger in die städtischen Planungen zur die Rahmenbedingungen, Mobilitätsangebote,
 Entwicklung der Infrastruktur (insbesondere Prozesse und Anreize so ausgestaltet, dass die
 Verkehrsentwicklungsplanung). Neben einer Op- MitarbeiterInnen der Unternehmen in die Lage
 timierung der Bedingungen im Umweltverbund versetzt und motiviert werden, ihre Mobilität
 (Öffentlicher Verkehr, Fahrrad und Fußgänger) in einem effizienten Mobilitätsmix zu organi-
 im Hinblick auf die verbesserte Verknüpfung sieren. Die Unternehmen profitieren nicht nur
 unterschiedlicher Verkehrsarten, wird das Mobi- wirtschaftlich, sondern auch in Bezug auf ihr
 litätsmanagement als ein angebotsorientiertes Image und ihre Umweltauswirkungen.
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Der Baustein „betriebliches Mobilitätsmanage- Die Landeshauptstadt verfolgt beim Mobilitäts-
ment“ startete 2012 als Pilotprojekt mit vier management ihre Ziele im Umwelt- und Klima-
großen Unternehmen in Erfurt. Eines dieser schutz in Kooperation mit den Unternehmen.
Unternehmen, das sich erst kürzlich am Standort Ähnlich wie beim lange etablierten und sehr
Erfurt angesiedelt hat, konnte eine Jobticketquo- erfolgreichen Projekt ÖKOPROFIT entstehen
te von 20 Prozent erreichen. Die Abstimmung Vorteile für alle Beteiligten: die Unternehmen
von Streckenführung und Fahrzeiten mit den profitieren bezüglich der Kosten, ihres Images,
Unternehmen führte zu einer deutlich höheren ihrer eigenen Ökobilanz aber auch in Bezug auf
Auslastung im ÖPNV. Die Mobilitätsberatung Erreichbarkeit, Mitarbeiterzufriedenheit und
von MitarbeiterInnen wird durch die Unterneh- Gesundheit der MitarbeiterInnen. Die Mitarbei-
men selbst fortgeführt – ein Gewinn für alle terInnen profitieren, indem sie kostengünstiger
Beteiligten. oder schneller oder auch – wie im Fall von Perso-
 nen ohne Führerschein oder Auto – überhaupt die
 Arbeitsstelle erreichen. Und die Stadt und ihre
 Bewohner profitieren durch die Verbesserung der
 Umwelt und Lebensqualität in Erfurt.

 Ansprechpartner:

 Landeshauptstadt Erfurt Frau Angela Völkel
 Dezernat Wirtschaft und Umwelt Amt für Wirtschaftsförderung
 Fischmarkt 1 +49 361 655-1950
 99084 Erfurt ✉ wirtschaftsfoerderung@erfurt.de

 Herr Christian Prechtl Herr Josef Ahlke
 Klimaschutzkoordinator Agenda-21-Koordinator
 +49 361 655-2611 +49 361 655-2324
 ✉ umweltamt@erfurt.de ✉ agenda21@erfurt.de
Impressum

Herausgeber
Landeshauptstadt Erfurt
Stadtverwaltung

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