Psychodynamische Gruppentherapie bei Patienten mit einem Leiden am Tinnitus

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   Psychodynamische Gruppentherapie
   bei Patienten mit einem Leiden am Tinnitus
   Helmut Schaaf

Wenn hinter dem Leiden am Tinnitus Probleme stehen, die das Leiden
hervorgerufen haben oder aufrechterhalten, kann eine psychodynamisch
orientierte Gruppentherapie weiterführend hilfreich sein

Zusammenfassung                                             Psychodynamic Group Therapy with
Bei der Behandlung des Leidens am Tinnitus gel-             Patients Suffering from Tinnitus
ten Elemente der kognitiven Verhaltenstherapie als
Königsweg. Deswegen arbeiten viele Kliniken bei
                                                            Summary
Tinnitus-Patienten entlang eines verhaltenstherapeu-
                                                            In the treatment of tinnitus, elements of cognitive be-
tischen Manuals. Dafür gibt es viele gute Gründe,
                                                            havioral therapy are considered an ideal solution. That is
aber auch relevante Bedingungen, die vorab erfüllt
                                                            why many clinics work with tinnitus patients based on
sein müssen, aber oft nicht gegeben sind. Zudem
                                                            behavioral therapy manuals. There are many good rea-
stellt sich in aller Regel heraus, dass nicht allein das
                                                            sons for this, but also relevant conditions, that must be
Symptom, sondern der Tinnitus-Patient mit einer oft
                                                            met in advance, but are often not given. In addition, it
somatisierenden Abwehr in den Focus der Behand-
                                                            usually turns out, that not only the symptom, but the
lung rückt. Hier haben psychodynamische Zugänge
                                                            tinnitus patient, often with a somatising disorder, be-
ihre Vorteile, teilweise in einem besonderen Verständ-
                                                            comes the focus of treatment. Here psychodynamic ap-
nis des Symptoms und teilweise in der Beziehungs-
                                                            proaches can have their advantages, partly in a special
gestaltung. Beispielhaft werden in diesem Artikel
                                                            understanding of the tinnitus symptom and partly in the
Szenarien aus einer Folge von psychodynamisch ver-
                                                            formation of relationships. In this article, scenarios from
standenen Gruppentherapien mit Patienten in einer
                                                            a series of psychodynamically group therapies with pa-
auf Tinnitus spezialisierten Klinik geschildert.
                                                            tients in a clinic specializing in tinnitus are described.
Schlüsselwörter
                                                            Keywords
Leiden am Tinnitus, somatisierende Abwehr, Bezie-
                                                            suffering from tinnitus, somatizing resistance, forma-
hungsgestaltung, psychodynamische Gruppentherapie
                                                            tion of relationships, psychodynamic group therapy

98 | Trauma – Zeitschrift für Psychotraumatologie und ihre Anwendungen   19 Jg. (2021) Heft 3
Psychodynamische Gruppentherapie bei Tinnitus-Patienten
                                                                                                Helmut Schaaf

Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind                 Patienten sollten – dann ggf. auch initial – sta-
zufällig, aber typisch                                   tionär psychosomatisch behandelt werden.
                                                         Dies wird gesehen, wenn bei – subjektiv,
Tinnitus und das Leiden am Tinnitus                      also im Empfinden des Patienten – der Tinni-
Tinnitus bezeichnet alle Formen von nicht                tus zu einer dauernden Beeinträchtigung im
durch äußere Schallquellen bedingten Hör-                privaten und beruflichen Bereich (mit emoti-
wahrnehmungen, die auf einer verifizierba-               onalen, kognitiven und körperlichen Auswir-
ren audiologischen Grundlage beruhen und                 kungen) führt, oder bei einer „völligen De-
nicht als Halluzinationen gewertet werden                kompensation“ im privaten Bereich und bei
müssen. Dabei lässt sich die subjektive Tin-             Berufsunfähigkeit.
nitus-Lautheit maximal 5-15 dB über der Hör-                 Gefordert wird in der Leitlinie, dass die
schwelle (entspricht leisem Blätterrauschen)             dann angestrebte stationäre Therapie auch
bestimmen. Seltene Ausnahmen finden sich                 evidenzbasierte Behandlungsverfahren um-
bei objektiven Tinnitus-Formen (Goebel &                 fasst, wobei nur das Manual zur kognitiven
Büttner 2004, Hesse 2015).                               Verhaltenstherapie anerkannt wird. Grundla-
   Im Idealfall kann beim Symptom Tinni-                 ge dafür ist eine seit 2005 wiederholt pub-
tus ambulant neurootologisch vorgegangen                 lizierte Cochrane Metaanalyse von Martinez-
werden. Damit kann nach einer Ab- und Auf-               Devesa et al. (2007), während Vertreter der
klärung (Counselling) durch einen neurooto-              psychodynamischen Therapien bislang über
logisch Versierten und einer sachgerechten               Kasuistiken hinaus (Ballo et al 2005, Schaaf &

Tinnitus bezeichnet alle Formen von nicht durch äußere Schall­
quellen bedingten Hörwahrnehmungen, die nicht als Halluzina­
tionen gewertet werden müssen
Hörunterstützung insbesondere Tinnitus Pa-               Seling 2002, Tillmann 2007) keine evaluierten
tienten ohne psychische Zusatzbelastung oft              Untersuchungen zum Evidenznachweis bei
ausreichend geholfen werden. Bei Patienten               Tinnitus vorgelegt haben.
mit psychischen Zusatzbelastungen soll das                  Die in der Leitlinie nicht berücksichtigte Vo-
Counselling eine Grundlage dafür bieten, Lö-             raussetzung für alle Psychotherapieverfahren
sungsmöglichkeiten auch für Problemstellun-              dort ist, dass sowohl der Therapeut wie der
gen zu ermöglichen, die über die Neurooto-               Patient (!) von dem Vorgehen überzeugt sind
logie hinausgehen (Beyrau, Schaaf & Hesse                und der Patient eine Veränderung wünschen
2018, Schaaf 2015) Im Idealfall entspricht das           (Svitak, Rief & Goebel 2001). So wird „ein
Vorgehen am ehesten einem psychothera-                   passiv „hinnahmebereiter“ Patient“ (9) allein
peutischen Erstgespräch mit einem zusam-                 nicht oder kaum von den ansonsten hilfrei-
menfassenden Resümee von beiden Seiten                   chen und gut ausgearbeiteten Manualen
und einem – zumindest ersten – hilfreichen               profitieren. (Delb, D‘Amelio & Archonti 2002,
Ansatz für das weitere Vorgehen (D’Amelio,               Hesse & Schaaf H 2012, Kröner-Herwig, Jä-
Schaaf & Kranz 2021). Das ist allerdings im              ger & Goebel 2010, Weise et al.2016).
Rahmen einer HNO-ärztlichen Kassenambu-
lanz kaum leistbar.                                      Therapiekonzept
    Erst wenn die ambulanten Therapiemög-                Wir behandeln stationär Patienten mit einem
lichkeiten ausgeschöpft sind, soll eine sta-             Leiden am Tinnitus auf einer fundierten neu-
tionäre Therapie erfolgen – so die Leitlinie             rootologischen Grundlage. Darauf ansetzend
Tinnitus 2015 (AWMF 2015). Nur schwerer                  zielt eine personell aufwendige und fachlich
leidende, psychosomatisch stärker belastete              abgesicherte Therapie auf eine Verbesse-

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Psychodynamische Gruppentherapie bei Tinnitus-Patienten
Helmut Schaaf

rung des Hörvermögens sowohl apparativ                     Adresse bekommt und nach außen getragen
wie in der Hörtherapie. Verbunden ist dies                 werden kann. Die dem Patienten und natür-
mit einem schulenübergreifenden psycho-                    lich auch dem Umfeld nicht bewusste Gefahr
therapeutischen und psychosomatischen                      liegt allerdings darin, dass die Suche nach
Ansatz in der Einzel- und in einer dreimal                 Hilfe auf die somatisierende Komponente be-
wöchentlich stattfindenden Gruppenthera-                   schränkt bleiben kann.
pie (Doppelstunde).
   Dieses Vorgehen – ohne die Festlegung                   Durchgeführte Behandlungselemente
auf ein vorgegebenes Manual – wird ihrem                   1. Morgendliche Aktivierung mit Bewegung
Wesen nach als eine personenzentrierte                     2. Tägliches neurootologisches Counselling
Medizin verstanden, bei der im Behand-                        und Psychoedukation (30 Minuten) in einer
lungsteam neurootologische Maßnahmen                          10er Gruppe
mit psychosomatischen und psychotherapeu-                  3. Eine auf die individuelle Störung ausgerich-
tischen Ansätzen Hand in Hand gehen.                          tete Hörtherapie, in der die Teilnehmer auch
   Unter Wertschätzung der Elemente der ko-                   an aversive Stimuli und Sensationen heran-
gnitiven Verhaltenstherapie verstehen wir ein                 geführt werden, um dabei das Vertrauen in
Leiden am Tinnitus auch, wenn                                 die Hörfähigkeit zu festigen und verschie-
• sich die Abwehrmechanismen erschöp-                         dene Trigger habituieren zu können
   fen und dabei den anstehenden Aufgaben                  4. Entspannungstraining (PMR)
   nicht mehr gerecht werden können,                       5. Neurootologische und psychosomatische
• ein Konflikt für den Betroffenen auf der be-                Befunderhebung und Verlaufskontrolle mit
   wussten Ebene nicht lösbar ist,                            für den Patienten verstehbarer ärztlicher
• oder traumatische Erfahrungen gemacht                       Besprechung
   werden mussten.                                         6. Mindestens zweimal Einzeltherapie und
                                                              dreimal Gruppenpsychotherapie pro Woche
Ein Leiden am Tinnitus verstehen wir auch,                 7. Wenn nötig: Besprechen der Möglichkeit
wenn traumatische Erfahrungen gemacht                         auch einer antidepressiven Medikation un-
werden mussten                                                ter Vermeidung (!) von Sedativa

Dann kann es im Erleben zu einer „Resoma-                  Eine Gruppentherapie-Doppelstunde
tisierung“ im Sinne M. Schurs statt der Wahr-              Es steht wieder ein Abschied an. Nach der
nehmung der Überlastung oder des Konflik-                  Eingangsrunde, die ich ritualisiert mit einer
tes zu einer vermehrten Wahrnehmung der                    Klangkugel und den Fragen an jeden und jede
körperlich empfundenen Reaktionen kom-                     einleite, frage ich alle Beteiligten einzeln:
men). Positiv gesehen kann die Wahrneh-                    • Bin ich bereit, aktiv mitzuarbeiten?
mung eines nach Auflösung verlangenden                     • Habe ich ein Thema für die Gruppe?
Tinnitus ein (Ermann 2004) für den Patienten               Dabei bittet ein Patient um Hilfe der Gruppe
wahrnehmbares Zeichen einer psychogenen                    für seine Rückfallprophylaxe. Dieser erlitt vor
Not sein. Im analytischen Sinne wird damit                 15 Jahren einen traumatisch verarbeiteten
die Tinnitus-Wahrnehmung (nicht das orga-                  Arbeitsunfall durch heißen Schwefel. Dabei
nisch immer vorhandene Eigengeräusch des                   kam es zu Verbrennungen von 14 % der Kör-
Hörsystems) zum Korrelat der „Signalangst“.                peroberfläche. Zudem drang auch flüssiger
Der Tinnitus wird damit zum somatischen                    Schwefel in die Gehörgänge ein und führte
Kristallisationspunkt des sich darin ausdrü-               zu Verbrennungen bis hinter das Trommelfell.
ckenden seelischen Prozesses. Der Vorteil                  In der Akutphase war er lange mit den Folgen
dieser Symptombildung ist, dass damit die                  der Verbrennungen konfrontiert, ehe er seine
Angst und der dahinterstehende Konflikt eine               Höreinschränkungen und den Tinnitus bemer-

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Psychodynamische Gruppentherapie bei Tinnitus-Patienten
                                                                                                Helmut Schaaf

ken konnte. Um sich abzulenken, stürzte er               schon zu einer Verbesserung der Konzentration
sich trotz der noch nicht ausgeheilten Nach-             und einer Minderung der Hörarbeit sowie eines
wirkungen der Verbrennungen viel zu früh                 besseren Verstehens und Verständnisses.
wieder in die Arbeit und abends, wenn der Er-               Manchmal ist es möglich, am Ende eines
regungszustand und die Unruhe immer noch                 längeren Prozesses zu einem „passenden“
zu hoch waren, in den Substanzmissbrauch.                Zeitpunkt im Sinne einer hilfreichen Umdeu-
   Geblieben war trotz einer Wiederherstel-              tung zu fragen, ob der Patient an Schutzen-
lung des verbrannten Trommelfells eine lange             gel glauben könne. Wenn er dies bejaht, ist
abgewehrte Schwerhörigkeit. Der Umgang                   es möglich, sich mit ihm vorzustellen, dass
damit war ihm sehr schwergefallen. Er wurde              diese in der Unfallsituation sehr auf ihn aufge-
noch dünnhäutiger, geräuschempfindlicher                 passt haben: Auch deswegen konnte er ge-
und fühlte sich in Gesprächssituationen im-              rettet werden und hat überlebt. Im Weiteren

Geblieben war trotz einer Wiederherstellung des verbrannten
­Trommelfells eine lange abgewehrte Schwerhörigkeit, mit der er
 sich nur schwer abfinden konnte
mer ausgegrenzter. Dies sei vor allem beruf-             könnte es sein, dass diese Schutzengel ihn
lich sehr schlimm gewesen. Dabei hat er das              immer noch umkreisen und dabei sehr emsig
Verhalten der Vorgesetzten und Kollegen als              mit ihren Flügeln schlagen …
rücksichtslos erlebt und sich letzten Endes                 Vielleicht kann er das auch in seinem Ohr
letztlich gemobbt gefühlt.                               hören?
    Aber erst als es drei Jahre zu Hause auch               Wahrscheinlich – so kann man dann im
so nicht mehr weiter ging, konnte er sich auf            Sinne eines Reframings weiter fantasieren –
Betreiben seiner Frau auf eine Traumathera-              werden die Schutzengel solange hörbar ihre
pie (mit Hypnoseelementen und EMDR) ein-                 Flügel schlagen, wie es nötig ist. Und auch
lassen.                                                  danach würden sie nicht wegfliegen, aber sie
    Problematisch blieb, dass ein lauter Emp-            müssten erst wieder hörbar mit ihren Flügeln
finden des Tinnitus (in der Wahrnehmung des              schlagen, wenn er sie braucht. Und wenn
Patienten: ein lauter werdender Tinnitus) ihn            man dann zwischendurch mal in sich hinein-
unwillkürlich an den Unfall erinnerte, was               hört, kann man sich auch versichern, dass sie
dann zu oft Flashbacks und Intrusionen nach              noch da sind.
sich zog. Dies herauszuarbeiten, zu verste-                 Da alle in der Gruppe einverstanden sind,
hen und ein Stück weit in die Bearbeitung                unterstützt von der Intervention, dass eine
bringen zu können, war neben dem immer                   Rückfallprophylaxe nie zu früh begonnen wer-
nötigen Counseling, dem Erarbeiten eines                 den kann, nehmen wir das Anliegen auf. Wie
Bedingungsmodells, einer auf direktes Er-                immer, wenn darüber hinaus keine spontanen
leben ausgerichteten Hörtherapie und der                 Ideen aufkommen, arbeiten wir dabei entlang
Einzel- und Gruppentherapien wichtig für die             des „Briefes an uns selbst“. Dieser soll sonst
überwiegend gelingende Verarbeitung, deren               spätestens bei Entlassung von den Patienten
Früchte nun in das häusliche Umfeld mitge-               „an sich selbst“ geschrieben werden (siehe
nommen werden wollten.                                   auch D´Amelio, Schaaf, Kranz 2021).
    Eine Verbesserung brachte dabei eine ad-
äquate Hörgeräteversorgung, die es ermög-                „Der Brief an mich selbst“
lichte, nicht nur das Hören und Verstehen zu             In dem „Brief an sich selbst“ wird zu Beginn
verbessern, sondern eben auch die Tinnitus-              – und jetzt in der Gruppe für alle – als erstes
Wahrnehmung zu mindern. Dies führte allein               folgende Frage gestellt:

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Psychodynamische Gruppentherapie bei Tinnitus-Patienten
Helmut Schaaf

„Was habe ich, als ich (vor geraumer Zeit)                           Abb. 1 Szene aus einer Gruppentherapie:
in diese Klinik gekommen bin, erwartet?“                          Ich bin wirklich in die Klinik gekommen, …
Wenn wir dies schriftlich und mit kleinen                            Ich bin wirklich in die Klinik gekommen, …
Auszeiten bearbeiten, bitte ich die Mitschrei-                    • weil ich gedacht habe, ich würde alles für
benden viel Platz bis zur nächsten Frage zu                          meine Familie tun, indem ich gearbeitet
lassen. Die Erwartungen sind meistens höher                          und gearbeitet habe. Dabei habe ich mei-
als das, was sich im Verlauf als realistisch und                     ne Frau und einen meiner beiden Söhne
sinnvoll erweist.                                                    verloren und in einem nicht enden wollen-
   Dieses Mal lasse ich die Frage im Raum                            der Rosenkrieg keinen Boden mehr unter
ein wenig wirken. Da wir in den letzten Wo-                          den Füssen behalten.
chen gut gearbeitet haben, ist es möglich,                        • weil ich nach meiner Lymphdrüsenerkran-
die Frage zu erweitern und jede und jeden in                         kung/Tumorerkrankung (Morbus Hodgkin)
der Gruppe zu fragen: „Bitte hören Sie einmal                        im ersten Drittel meines Lebens so durch-
tief hinein, warum Sie wirklich in die Klinik                        starten wollte, als wenn nichts wäre und
gekommen sind“ – wobei die Betonung auf                              einfach keine Kontrolle über meinen Kör-
wirklich! liegt:                                                     per und mein Hören bekomme

                                                                         weil ich trotz
                                      weil ich wegene                 lebensbedrohlicher
                                           meiner                  Erkrankung durchstarten
                                      Angsterkrankung                und kontrolle haben
                                     nicht mehr auf die                     wollen
                                     Beine gekommen
                                                                                                                Weil ich über
                                                                                                              meine Bemühen
                weil ich den Ort                                                                              den Kontakt zur
                meiner Träume in                                                                               Frau und Sohn
                dr Ferne gesucht                                                                                  verloren
                      habe

                                                                                                                   weil ich i Kontakt
        ich "selbst" und                                                                                               mit dem
         "ständig" alles                                                                                             Sensenmann
        gegen die Wand                                                                                              gekommen bin
         gefahren habe

               weil ich mich nach
                      einem                                                                           weil ich nach
                 unerfüllbaren                                                                          meinem
              Kinderwunsch in die                                                                  Verbrennungsunfall
                nicht erfüllende                                                                     lange versucht
              Arbeit gestürzt habe                                                                 habe, alles mit mir
                                                                                                         alleine
                                                                                                      auszumachen
                                            weil mir nach dem          weil es etwas gibt,
                                             Tod meiner Frau            worüber ich in dr
                                           nur noch verlässlich        Gruppe nicht reden
                                               der Tinnitus                   kann
                                               geblieben ist

Abb. 1 Szene aus einer Gruppentherapie

102 | Trauma – Zeitschrift für Psychotraumatologie und ihre Anwendungen             19 Jg. (2021) Heft 3
Psychodynamische Gruppentherapie bei Tinnitus-Patienten
                                                                                                 Helmut Schaaf

• weil ich mich in meiner Arbeit und in mei-              genheit geben, selbst zu entscheiden, was er
  ner Beziehung so verloren habe, dass ich                annehmen kann. Im Anschluss stellt er vor,
  in einen Burnout – oder jetzt weiß ich – in             was er gehört und was davon angekommen
  eine Depression gerutscht bin, die mich                 ist. Dann kann die nächste, daraus abgeleite-
  in direkten Kontakt zum Sensenmann ge-                  te und entscheidende Frage gestellt werden:
  bracht hat (bei der mir jede Perspektive
  verloren gegangen ist)                                  „Und was davon werden Sie im Alltag,
• weil ich wegen meiner Angsterkrankung                   das heißt „alle Tage“,umsetzten?
  nach der an sich erfolgreichen Bestrahlung              Wenn wir diesen Brief an den Patienten
  meines Akustikusneurinoms nicht mehr                    selbst in der Gruppe, im Einzel oder als
  auf die Beine gekommen bin und weiter                   „Hausaufgabe“ machen lassen, bitten wir die
  unsicher bin und auch nach 1,5 Jahren                   Patienten, den Brief in einen verschlossenen
  nicht wieder ins Lot gekommen bin.                      Umschlag an sich selbst zu adressieren. Wir
• weil ich versucht habe, nach dem Ende                   übernehmen es, diesen nach ca. 3 Wochen
  der Lebensarbeitszeit an den Ort meiner                 an den Patienten zu schicken. Dies geschieht
  Träume zu kommen und dort festgestellt                  unabhängig von dem formalen Entlassungs-
  habe, dass alles anders ist, als ich dachte             brief, der in aller Regel, aber auf einer anderen
  und nun beziehungslos an der dröhnenden                 Ebene, vor der Entlassung mit den Patienten
  Umwelt verzweifele.                                     besprochen wird.
• weil ich als Selbständiger am Ende selbst                  Diesem Patienten war es wichtig, die aus
  und ständig „alles gegen die Wand gefah-                der Traumtherapie gelernten Ansätze weiter
  ren habe“.                                              zu führen und dem Tinnitus dabei die ihm
• weil ich mich nach meinem nicht erfüllba-               zukommende Bedeutung auch als „Hinweis-
  ren Kinderwunsch in die Arbeit gestürzt                 Signal“ zu würdigen. Am regelmäßigsten
  habe und dabei alles um mich herum au-                  und am erfolgreichsten wird die hier erlernte
  ßer Acht gelassen habe – auch mich selbst               Progressive Muskelrelaxation nach Jacobsen
• weil mir nach dem Tod meiner Frau und                   durchgeführt.
  nach einem langen erfolgreichen Berufsle-
  ben jetzt nur noch der Tinnitus geblieben ist           Woher komme ich? Was brauche ich
• Dazwischen nimmt eine Patientin Anteil,                 dazu? Wo will ich hin?
  die aus gutem Grund selbst in dieser rela-              Vorausgegangen sind Gruppensitzungen, in
  tiv vertrauten Gruppe lieber nichts von ih-             denen die Patienten in wechselnden Kons-
  rer Trauma-Geschichte aus ganz anderem                  tellationen in Beziehung getreten sind. Dabei
  Zusammenhang erzählt.                                   kann es durchaus auch zu Auseinanderset-
                                                          zungen und Konflikten mit Reinszenierungen
Am regelmäßigsten und am erfolgreichsten                  alter Beziehungsmuster, Verwicklungen und
wird die hier erlernte Progressive Muskel­                „Verwechselungen“ (Übertragungen) kom-
relaxation nach Jacobsen durchgeführt                    men. Oft sind dazu Rollenspiele, Kommu-
                                                          nikationsproben und gerne das Loben der
Da der Patient, der um Unterstützung bittet,              schon vorhandenen Fähigkeiten und Eigen-
selbst nur vage Vorstellungen äußert, bitte               schaften durch die Mitpatienten hilfreich. Es
ich zunächst die Gruppe, für ihn zu überle-               bestätigt sich in aller Regel die Grundannah-
gen, was ihm konkret geholfen haben könnte                me, dass sich alles, was sich „draußen“ in
und was sich verändert hat. Wir lassen ihn die            Beziehungsstrukturen zeigt, auch im Klini-
Rückmeldungen an der Flipchart so notieren,               kalltag wiederholt. Anders als „zu Hause“, in
ohne dass die anderen das sehen können.                   der Familie, mit Geschwistern, im Umgang
Dies soll ihn zu schützen und ihm die Gele-               mit Kollegen und mit Freunden ist es aber

                    Trauma – Zeitschrift für Psychotraumatologie und ihre Anwendungen 19 Jg. (2021) Heft 3   | 103
Psychodynamische Gruppentherapie bei Tinnitus-Patienten
Helmut Schaaf

möglich, dies in der psychotherapeutischen                 Erfahrungen und Erlebnisse, die unter die
Arbeit zu spiegeln und vor allem zu bearbei-               Haut gehen, mit zu erleben (und Betroffen-
ten. Dies macht insbesondere dann Sinn,                    heit auslösen können).
wenn es sich um Problem-Konstellationen                       Psychodynamische Verfahren haben me-
handelt, die entweder zum Leiden am Tin-                   thodisch die Besonderheit, dass sie den
nitus geführt haben oder das Leiden auf-                   Interaktionen zwischen den Patienten und
rechterhalten. In diesem Sinne dürfen die                  dem Therapeuten eine zentrale Bedeu-

       Die Arbeit des Therapeuten ist fokussiert auf das Erleben in der
       Psychotherapiesituation, wohl wissend, dass die Kommunikation
       mit dem Patienten oft nur „über den Tinnitus“ möglich ist
Mitpatienten und die Therapeuten auch als                  tung zumessen. Dies gilt „bewusst“ auch
„Ersatzspieler auf Zeit“ verstanden werden.                für nonverbale Beziehungsangebote und
   Eine weitere Grundannahme ist, dass                     -konstellationen. Die Arbeit von Seiten des
Gefühle und Beziehungen eine Schlüssel-                    Therapeuten ist dabei fokussiert auf das Er-
stellung im Heilungsprozess, auch in der                   leben in der Psychotherapie-Situation, wohl
Tinnitus Behandlung, haben. Auf der Ober-                  wissend, dass beim Leiden am Tinnitus, die
fläche äußeren sich diese oft als Wut, Ärger,              Kommunikation mit dem Patienten oft nur
Enttäuschung, Sprachlosigkeit, schweigen,                  „über den Tinnitus“ möglich ist. Das heißt,
klagen, innere Anspannung, innere Unru-                    dass man für sich und später mit dem Pa-
he, ineffektive Umtriebigkeit und eben auch                tienten übersetzen muss, was im Tinnitus
im Leiden am Tinnitus. Letzteres – nicht der               Leiden ausgedrückt sein könnte.
Tinnitus selbst – kann psychodynamisch als                    Dabei geht es nicht darum, alles zu deu-
frühes Warnzeichen im seelischen Gefüge                    ten, was wahrgenommen wird. Wichtig ist
verstanden werden. Fachgerecht würde man                   in aller Regel, im „Hier und jetzt“ zu bleiben.
es als „Korrelat der Signalangst“ bezeichnen               „Besonderheiten“ sollten nur angesprochen
(D’Amelio, & Kranz 2021, Schaaf 2015, 2019).               werden, wenn dies produktiv erscheint – und
Den Therapeuten fällt dabei die Aufgabe zu,                wenn dies mit einer positiven Intervention
die Interaktionen in der Gruppe und auch die               verbunden werden kann (s. auch D´Amelio,
eigene Rolle zu reflektieren, um dieser der                Schaaf & Kranz 2021).
Bearbeitung dienlich zu machen. Wichtig ist,
dass die Hoffnung aufkommen kann, dass es
Lösungen gibt, die ein Leben auch mit Tinni-
tus möglich machen.
   Wirksam kann in der Gruppentherapie
– unabhängig von der sonstigen therapeuti-
schen Ausrichtung –- die Erfahrung werden
(Horn 2018)
• dass man in einem strukturierten Rahmen
   wohlwollenden und vertrauenswürdigen
   Menschen gegenübersitzt,
• denen man sich mitteilen kann
• die bereit sind, dass Problem mit anzu-
                                                           Abb. 2 Der Tinnitus kann lange zwischen der thera-
   schauen
                                                           peutischen Beziehung stehen
• und die als Weggefährten oder „solidari-
   sche Leidensgenossen“ dabei sind,

104 | Trauma – Zeitschrift für Psychotraumatologie und ihre Anwendungen   19 Jg. (2021) Heft 3
Psychodynamische Gruppentherapie bei Tinnitus-Patienten
                                                                                                Helmut Schaaf

 Beispiele von möglichen Interventionen – verbunden mit einem hilfreichen Angebot!

 • Schaffung eines subjektiven Sinngefüges: Ich kann gut verstehen, dass Sie bei der
   von Ihnen geschilderten Situation zu Hause und/oder auf der Arbeit von ihrem Tinnitus er-
   innert werden, dass es (in der letzten Zeit/im Lauf der Jahre) einiges zu viel geworden ist.
   + hilfreiches Angebot: Wer könnte Sie unterstützen, diese Belastungen einzugrenzen
   oder ihre Kapazitäten (Bewältigungsmöglichkeiten) zu verbessern?

 • Konfliktzentrierte Intervention: Erst fühlen Sie sich auf der Arbeit und oder zu Hause
   überfordert, dann erleben Sie eine Tinnitus Verstärkung. Diese lösen das Gefühl aus,
   den Anforderungen wegen des lauter werdenden (erscheinenden) Tinnitus nicht mehr
   gerecht werden zu können.
   + hilfreiches Angebot: Lassen Sie uns eine Möglichkeit überlegen, wer Sie unterstüt-
   zen könnte.

 • Strukturbezogene Intervention: Sie fühlen sich überfordert, der Tinnitus verstärkt sich
   in der Wahrnehmung (ohne „objektiv“ lauter werden zu können). Es kommen Angst und
   Ohnmachtsgefühle hinzu, die nun als „durch den Tinnitus“ ausgelöst empfunden werden.
   + hilfreiches Angebot: Wollen wir uns gemeinsam anschauen, wer welches Stopp-Zei-
   chen vor der Überforderung setzen darf?

  Oder: Wollen wir uns gemeinsam anschauen, mit wem Sie die drohende Überforderung
 	
  auch anders erkenn könnten, solange noch ein Stopp-Zeichen gesetzt werden kann.

Diesmal vorangegangen war eine intensi-                  Hinwollen schon mal als Knoten im Kopf,
ve und über das Wochenende vorbereitete                  der erst mal aufgelöst werden muss. Eine
Gruppentherapie zu drei – biographisch und               Patientin konnte am Ende als Symbol ihre
psychodynamisch gemeinten –Fragen:                       Kastanie mitnehmen, die sie zu Hause ein-
   •    Woher komme ich?                                 pflanzen wird, um deren Wachstum zu be-
   •    Wo will ich hin?                                 gleiten, damit sie sich ungefähr genauso
   •    Was brauche ich dazu?                            lange Zeit für die Veränderung geben kann
Dazu wurden die Patienten vor dem Wochen-                wie die Kastanie braucht, um zu wachsen
ende eingeladen, Symbole für diese drei Sta-             (auszutreiben).
tionen zu finden und – bei ausreichendem                    Eindrucksvoll war die bildlich dargestellte
Vertrauen – in der Gruppe vorzustellen. Das              Sequenz, die auch in der Gruppe extreme
kann auf den ersten Blick auch sehr banal er-            Reaktionen ausgelöst hat. In der tiefen Ver-
scheinen. Meist aber entwickelt das Symbol               zweiflung, Berührung und Entwicklung the-
in der Würdigung und Interpretation durch die            rapeutisch musste der Prozess mitgetragen
Gruppe, psychotherapeutisches Nachfragen                 werden, auch wenn schon für den Verlauf
und ggf. durch Umgruppieren der Symbole                  eine positive Perspektive sichtbar war.
einen anderen Kontakt zur psychischen Situ-                 Manchmal ist es auch besser, im gegen-
ation des Vorstellenden. Dieser kann oft über            seitigen Einverständnis seine Symbole nicht
den Anschein und den Moment hinauswirken.                in der Gruppe, sondern eher in der Einzelthe-
   So erweist sich ein geknotetes Halstuch               rapie darzustellen, oder erst noch einmal mit-
als Verbindung zwischen Herkommen und                    zunehmen.

                   Trauma – Zeitschrift für Psychotraumatologie und ihre Anwendungen 19 Jg. (2021) Heft 3   | 105
Psychodynamische Gruppentherapie bei Tinnitus-Patienten
Helmut Schaaf

Abb. 3 Woher komme ich,? Was brauche ich dazu? Wo will ich hin? (Bilder mit Genehmigung von D. K.): Im
Nachhinein sah der Patient auch im ersten Bild doch schon ein Licht am Ende des Tunnels, auch wenn es
durch den Sensenmann noch sehr verstellt war. Geholfen hat auch seine „Schlitzohrigkeit“
                                                                                       , die ihm zu „großen
Ohren“ für eine sonnigere Umgebung führen könnte.

   Beide Gruppensequenzen haben u.a. auch                  gen davon ab, wie das Verhältnis von Anfor-
dazu geführt, dass ein großes Verständnis                  derungen – sowohl von außen wie von sich
und Vertrauen für die weitere Gruppenarbeit                selbst – zu den Ressourcen steht. Letztere
entstanden ist. Dahinter durften bis dahin er-             basieren wesentlich
lebte Konflikte und – normale – neurotische                • auf dem Beziehungsgefüge in der Paarbe-
Einengungen sowie so manches an Ausagie-                       ziehung oder in der Familie,
ren zurückstehen. So konnte Mann und Frau                  • dem Beziehungsgefüge zu den Freunden
sich in der Gruppe auch schwach zeigen,                        – so welche vorhanden sind,
ohne bei den Anderen Stärke oder Ablehnung                 • den Herausforderungen und Anforderun-
auszulösen. Deswegen konnte selbst eine                        gen im Beruf
Patientin, die „schon immer“ kein Vertrauen                • und nicht zuletzt auf der körperlichen Ge-
zu Anderen entwickeln konnte und geübt ist,                    sundheit,
entlang der Bedürfnisse der anderen zu agie-               vorausgesetzt die materielle Absicherung
ren, ein bisschen mehr wirklich „bei sich und              reicht aus, damit die darüber hinausgehen-
bei den anderen sein“.                                     den Bedürfnisse zur Geltung kommen dürfen.
   Zwischendurch kam „der Tinnitus“ und die                    Wahrscheinlich ist eine solche Gruppenar-
Tinnitus-Wahrnehmung („Wie erlebt ihr das?)                beit auch nur oder besser möglich, wenn das
auch zu seinem Recht, wobei wir uns da                     grundlegende Bedürfnis nach Wissen und die
grundlegend an dem Modell aus der „Kleinen                 dazu gehörige „Psychoedukation“      , das Erler-
Einführung in die Tinnitus-Wahrnehmung“ ori-               nen eines Entspannungsverfahrens und bei
entieren (Schaaf 2018). Im Wesentlichen geht               uns auch die Hörtherapie ebenfalls Teil des
es dabei um die „Hörfilter-Prozesse“,die dafür             Klinikalltags sein darf. Ziel dabei ist, dass am
sorgen, dass der Tinnitus mit seinen maximal               Ende jeder zumindest seine eigene Tinnitus
15 dB Verdeckbarkeit (nach Abzug der Hör-                  Entwicklung verstehen kann – und mög-
schwelle) nicht mehr als nötig in der Wahr-                lichst auch seinen eigenen Hörbefund erklä-
nehmung einnehmen kann. Dabei hängen die                   ren kann. „Trotzdem“ kommt es auch immer
Hörfilter-Funktionen nach unseren Vorstellun-              wieder vor, dass es nötig wird, dass Tinnitus

106 | Trauma – Zeitschrift für Psychotraumatologie und ihre Anwendungen   19 Jg. (2021) Heft 3
Psychodynamische Gruppentherapie bei Tinnitus-Patienten
                                                                                                     Helmut Schaaf

                                                              Martinez Devesa, P., Wadell, A., Perera, R. &Theodou-
Modell auch in seinem organischen Anteil in                      lou, M. (2007). Cognitive behavioural therapy for tin-
Gruppensitzungen zu integrieren und ggf. zu                      nitus. Cochrane Database Syst Rev; 24: CD005233.
Sachfragen Stellung nehmen zu können.                         Schaaf, H. & Seling, B (2002). Not verschafft sich Ge-
   Letztlich hängt das Vorgehen bei Tinnitus-                    hör. HNO Nachrichten, 8 (4), 16-19.
                                                              Schaaf, H. & Eichenberg, C. (2008). Psychosomati-
Patienten natürlich auch von den Möglichkei-                     sche Ansätze beim Leiden am Tinnitus. Ein Plädo-
ten und Ressourcen der jeweiligen „Anbieter“                     yer für ein störungsspezifisches Vorgehen unter
oder Kliniken ab. Dabei sind Manuale sicher                      Einschluss von 52 Tinnitus Patienten einer Spezi-
gute Wegweiser. Sie ermöglichen, ersetzen                        alambulanz. ZPPM 6(4); 43-57
                                                              Schaaf, H. (2015). Psychopathologie (des Leidens am
aber nicht die Therapie. Schließlich geht es                     Tinnitus). In G. Hesse (Hrsg.) Tinnitus. 2.überarb.
nicht nur um das Symptom Tinnitus, sondern                       und erweiterte Auflage (S. 57-73). Stuttgart: Thieme
um den betroffenen Patienten, der verstanden                  Schaaf, H (2015) Psychosomatik (des Leidens am Tin-
und begleitet werden möchte – auch das ist                       nitus). In G. Hesse (Hrsg.). Tinnitus. 2. überarb. und
                                                                 erweiterte Auflage (S. 93-112). Stuttgart: Thieme.
der Unterschied von Counselling, Abarbeiten                   Schaaf, H. (2018). Kleine Einführung in die Tinnitus-
von Manualen und Psychotherapie.                                 Wahrnehmung. Eine kleine Bildergeschichte. Wup-
                                                                 pertal: DTL.
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  urgie. Leitlinie017/064:1–16 5.                                scher Ansätze TF S. 25-30
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Goebel, G. &Büttner, U. (2004). Grundlagen zu Tinni-             tät. Ein Versuch zum individuellen und kulturellen
  tus: Diagnostik und Therapie. Psychoneuro 30                   Verständnis der psychodynamischen Bedeutungen
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  pie. Stuttgart: Thieme.                                                            Tinnitus Klinik Dr. Hesse
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                        Trauma – Zeitschrift für Psychotraumatologie und ihre Anwendungen 19 Jg. (2021) Heft 3   | 107
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