Südafrikas Wirtschaft und Energiemarkt Ein Überblick - Jens Hauser AHK für das südliche Afrika
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Südafrikas Wirtschaft und Energiemarkt Ein Überblick Jens Hauser AHK für das südliche Afrika Berlin, 23.09.15 Durchführer
Inhalt 1. Wirtschaftliche Situation Südafrikas & Handelspartner Deutschland 2. Energiemarkt & Energiekrise 3. Energieeffizienz in Südafrika 4. Marktchancen & Markteintritt 5. Resumee AHK Südafrika | Die Exportinitiative Erneuerbare Energien | 23.09.15 | Seite 2
AHK für das südliche Afrika Johannesburg Kapstadt Durban Maputo Johannesburg Kapstadt Durban Maputo • 1952 gegründet, 630 Mitglieder • Services: Marktinformation und Markteinstieg, Interessensvertretung, Recht & Steuern, Projekte, Messen, Aus- und Fortbildung • Kompetenzzentren: Erneuerbare Energien, Bergbau & Rohstoffe, Corporate Social Responsibility AHK Südafrika | Die Exportinitiative Erneuerbare Energien | 23.09.15 | Seite 3
AHK Kompetenzzentrum für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz Informations-, Netzwerk- und Beratungsplattform für die EE und EnEff Industrie im südlichen Afrika... • Analyse und Bereitstellung von Marktinformationen • Sektorweite Interessensvertretung, Netzwerk- und Kooperationsplattform • Beratungsleistungen für Unternehmen, inklusive Weiter- und Fortbildung • Förderung deutscher Technologien und Dienstleistungen in den Märkten des südlichen Afrika AHK Südafrika | Die Exportinitiative Erneuerbare Energien | 23.09.15 | Seite 4
1. Wirtschaftliche Situation Südafrikas und Handelspartner Deutschland • 3,5-fache Größe Deutschlands Zusammensetzung der (1,219 Mio. km²) Gesamtbevölkerung in % • Bevölkerungsgröße: ≈ 53 Mio. • 42,5 Einwohner / km² 2,6 Schwarze -‐ 79.4% 8,8 • Zunehmende Urbanisierung (Prognose 2015: 64% 9,2 Urbanisierungsquote) Weiße -‐ 9.2% • 64,9% der Bevölkerung zwischen 15-64 Jahre alt Farbige -‐ 8.8% 79,4 • 11 Amtssprachen: Englisch meist verstandene Sprache und Asiaten/ Inder -‐ 2.6% Geschäftssprache AHK Südafrika | Die Exportinitiative Erneuerbare Energien | 23.09.15 | Seite 5
1. Wirtschaftliche Situation Südafrikas und Handelspartner Deutschland • Südafrikas BIP: 341,2 Mrd. US • Konzentration der Wirtschaft in den • Diversifizierte Wirtschaft Metropolregionen Gauteng, Durban, Kapstadt, Port Elizabeth • Anstieg des privaten Konsums • Bedarf an Fachkräften – Arbeitsmarkt für „high-skilled“ wächst • Abnehmende Arbeitsintensität – Automatisierung • Hohe Arbeitslosenquote: ≈ 25% • Anhaltende „Streikwellen“ • Große soziale Ungleichheiten • Steigende Staatsverschuldung und negative Leistungsbilanz AHK Südafrika | Die Exportinitiative Erneuerbare Energien | 23.09.15 | Seite 6
1. Wirtschaftliche Situation Südafrikas und Handelspartner Deutschland BIP Veränderung zum Vorjahr in % 3,7 3,6 3,2 2,8 2,8 2,5 1,8 1,5 1,4 1.5 1.3 0,5 2010 2011 2012 2013 2014 2015 (Prognose) Deutschland Südafrika AHK Südafrika | Die Exportinitiative Erneuerbare Energien | 23.09.15 | Seite 7
1. Wirtschaftliche Situation Südafrikas und Handelspartner Deutschland Südafrikas Wirtschaft ist gekennzeichnet durch Gegensätze… Global Competitiveness Index Südafrika: Rang 56 (144 bewertete Länder) Verfügbarkeit von Finanzdienstleistungen 6 von 144 Finanzierung durch lokalen Kapitalmarkt 3 von 144 Betriebsprüfungs- und Berichtsstandards 1 von 144 Standard der Managementausbildung 24 von 144 Rechtsausübung 8 von 144 Verfügbarkeit lokaler Zulieferer 47 von 144 Qualität lokaler Zulieferer 38 von 144 Produktivität 136 von 144 Qualität des Bildungssystems 140 von 144 Anzahl / Verfügbarkeit Ingenieure und Forscher 102 von 144 Last gesetzliche Regulierung / Auflagen 112 von 144 Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Beziehung 144 von 144 AHK Südafrika| Die Exportinitiative Erneuerbare Energien | 23.09.15 | Seite 8
1. Wirtschaftliche Situation Südafrikas und Handelspartner Deutschland • Deutschland ist Südafrikas zweitwichtigstes Lieferland – 10,3% der Importe – nach China • Mehr als 600 deutsche Firmen in Südafrika vor Ort – 1,6% der formal Beschäftigten arbeiten für deutsche Firmen 2010 2011 2012 2013 2014 Import in Mrd. 5,4 6,2 5,1 4,7 4,9 EUR Südafrika nach Deutschland Export in Mrd. 7,6 8,7 8,8 8,5 8,3 EUR Deutschland nach Südafrika Handels- 13 14,9 13,9 13,2 13,2 volumen Saldo 2,2 2,5 3,7 3,8 3,4 AHK Südafrika | Die Exportinitiative Erneuerbare Energien | 23.09.15 | Seite 9
2. Energiemarkt und Energiekrise • 45,6 GW installierte Kapazität • Stromerzeugung 2014: 252.578 GWh • Steinkohle ≈ 85% Stromerzeugung • Eskom ist Hauptenergieversorger – >90% der Erzeugungskapazitäten, im Besitz des Stromnetzes • 180 kommunale Energieversorger mit eigenem Verteilnetz • Zentralistische Versorgungssystem • Marktliberalisierung und Diversifizierung: Marktanteil Eskom auf 70% reduzieren AHK Südafrika | Die Exportinitiative Erneuerbare Energien | 23.09.15 | Seite 10
2. Energiemarkt und Energiekrise Südafrikanischer Stromverbrauch nach Sektoren in 2012… Sektor GWh Verbrauch Transport 3.270 Landwirtschaft 5.139 Gewerbe 9.270 Privat 10.521 International 13.195 Bergbau 32.617 Industrie 58.632 Gemeinden 92.141 Gesamtverbrauch 224.785 Anteil gewerblicher und öffentlicher Gebäude am Gesamtenergieverbrauch wird auf 6,7% geschätzt AHK Südafrika | Die Exportinitiative Erneuerbare Energien | 23.09.15 | Seite 11
2. Energiemarkt und Energiekrise • Stromkrise seit 2007/08 • Benötigte Kapazität von 36,5 GW steht meist nicht zur Verfügung • Gründe: v verfehlte Energiepolitik und Kapazitätsplanung v Einmischung der Politik: „keep the lights on“ v Missmanagement bei Eskom und überalterte Anlagen v niedrige Energiepreise • Folge: Stromabschaltung – Load • Maßnahmen: Shedding… v Einbeziehung von Independent v Reduzierte Wirtschaftsleistung Power Producers (IPPs) v Finanzielle Probleme bei Eskom, mit v Erhöhung der Strompreise Auswirkungen auf die generelle Entwicklung des Energiemarktes AHK Südafrika | Die Exportinitiative Erneuerbare Energien | 23.09.15 | Seite 12
2. Energiemarkt und Energiekrise Strompreise in Südafrika – starker Anstieg von niedriger Basis… • Strompreise (waren) traditionell niedrig • Strompreis für gewerbliche und industrielle Abnehmer variiert in Abhängigkeit vom Standort, Verbrauch, Versorger und Tarifoptionen • Jährliche Tariferhöhungen von 12-16% • Gegenwärtige Strompreise… ü Industrie / Gewerbe: 8-20 EURc/kWh ü Haushalte: 6-10 EURc/kWh Durchschnittlicher Strompreis in ZARc/kWh Absender | Die Exportinitiative Erneuerbare Energien | 23.09.15 | Seite 13
3. Energieeffizienz in Südafrika Stromkrise als Window of Opportunity für Energieeffizienz und erneuerbare Energien… • EE Ausbauziele: 17,4 GW bis 2030 (10,3% der Gesamtkapazität) • EE-Großprojekte + neues Marktsegment: Dezentrale Stromproduktion durch PV-Aufdachanlagen • Der Trend zur Energieeffizienz begann in der industriellen Fertigung, und hat mittlerweile auch den südafrikanischen Bausektor erreicht • Generelle Push-Faktoren für Energieeffizienz: steigende Energiekosten, Versorgungsengpässe, wachsendes Umweltbewusstsein • Push-Faktoren für Energieeffizienz im Bauwesen: Nationale Baurichtlinien von 2011 SANS 10400 XA + SANS 204 • Weltweit am schnellsten wachsender Markt für „Green Buildings“ AHK Südafrika | Die Exportinitiative Erneuerbare Energien | 23.09.15 | Seite 14
3. Energieeffizienz in Südafrika Kennziffern zum Bauwesen in Südafrika… • Bausektor ist in Südafrika von wesentlicher, wirtschaftlicher Bedeutung. • 2013 ca. eine Mio. Beschäftigte – 7,5% aller Werktätigen • Ertrag von 267 Mrd. ZAR (ca. 21 Mrd. Euro). Bausektor trägt 3,8% zum südafrikanischen BIP bei • Fachkräftemangel und steigende Lohnkosten • Die private Bautätigkeit im Wohn- und Gewerbebereich zeigt weiterhin solides Wachstum • 2014 Wohn- und Gewerbegebäude in einem Wert von 3,9 Mrd. Euro errichtet bzw. fertiggestellt • Zentren der Bautätigkeit: Gauteng (48%), Western Cape (22%) und KwaZuluNatal (12%) Absender | Die Exportinitiative Erneuerbare Energien | 23.09.15 | Seite 15
3. Energieeffizienz in Südafrika AHK Südafrika | Die Exportinitiative Erneuerbare Energien | 23.09.15 | Seite 16
3. Energieeffizienz in Südafrika Genehmigte Baupläne im Zeitraum Januar bis Mai 2015 Gebäudekategorie Bauwert in Mrd. Euro Veränderung zum Vorjahreszeitraum Wohngebäude 1,47 +16% Industrie- und 0,74 +5,6% Gewerbegebäude An- und Umbauten 0,76 +8,1 Gesamtwert 2,97 +11,2% • Energieeffizienzmaßnahmen in öffentliche Gebäuden – Renovierung und Neubauten • Mittelfristig bei 60% der gewerblichen Bauprojekte Ressourcen- und Energieeffizienz im Fokus Absender | Die Exportinitiative Erneuerbare Energien | 23.09.15 | Seite 17
4. Marktchancen / -risiken und Markteintritt • Expertise im Bereich Energieeffizienz vorhanden • Fehlende Erfahrung bei Umsetzung komplexerer, systemorientierter Energieeffizienzmaßnahmen • Im Bereich Energieeffizienztechnologie ist Südafrika stark importabhängig • Nachgefragte Technologien und Services: v Dämmstoffen und Verglasung v Energieeffiziente Gebäudetechnik: HVAC, Wärmepumpen und Beleuchtung v Steuerungs-, Mess- und Regelungstechnik für Gebäudemanagement, inklusive Nachfrage nach Energiemanagementsystemen • Neuer, wachsender Markt für Energieeffizienz bietet ausreichend Chancen für deutsche Unternehmen, die innovative Lösungen, Produkte und Dienstleistungen anbieten • Der deutsche Wissensvorsprung im Bereich der Energieeffizienz ist den südafrikanischen Unternehmen bewusst. Deutsche Technologie wir im Land geschätzt AHK Südafrika | Die Exportinitiative Erneuerbare Energien | 23.09.15 | Seite 18
4. Marktchancen / -risiken und Markteintritt • Konkurrenz durch lokale Firmen • Innovative, nicht-standardisierten Baumaterialien, Gebäudetechnik, Komponenten, Systeme und Prozesse benötigen ggf. Zertifizierung durch Agrément South Africa • Local Content Vorgaben bei öffentlicher Vergabe • Transformation der südafrikanischen Wirtschaft… v Broad Based Black Economic Empowernment v Employment Equity Act / Regulations v Kündigung des bilateralen Investitionsschutzabkommens – stattdessen Promotion and Protection of Investment Bill v Wachsende Konflikte über wirtschaftspolitischen Kurs, z.B. Landbesitz • Fachkräftemangel • Verschärfte Einreisebestimmung und Visavergabe AHK Südafrika | Die Exportinitiative Erneuerbare Energien | 23.09.15 | Seite 19
4. Marktchancen / -risiken und Markteintritt • Markteintritt durch… v Lokale Vertriebs- und Projektpartner v Joint Venture mit lokaler Firma v Gründung einer Niederlassung / Tochterfirma – dies problemlos möglich, jedoch Unterstützung durch lokale Spezialisten ratsam v Südafrika als Zugang zu den wachsenden Märkten im südlichen Afrika • AHK Geschäftsreise der Exportinitiative Energieeffizienz: v 06.bis 10. Juni 2016 v Konferenz in Johannesburg v Im Anschluss individuelle B2B Gespräche in Johannesburg, Kapstadt und/oder Durban AHK Südafrika | Die Exportinitiative Erneuerbare Energien | 23.09.15 | Seite 20
Zusammenfassung • Diversifizierte Wirtschaft und gute Infrastruktur in den Wirtschaftszentren • Deutschland ist etablierter Handelspartner von Südafrika • Solides Wachstum im Bereich Wohnungs- und Gewerbebau • Wachsender Markt für Energieeffizienz durch Energiekrise, neue Baurichtlinien und steigendes Umweltbewusstsein • Starke Importabhängigkeit im Bereich Effizienztechnologien • Lokale Konkurrenz im Bereich EnEff Projektentwicklung und Beratung vorhanden • Risiken durch Transformationsprozesse und Ineffizienz in der Wirtschaft AHK Südafrika | Die Exportinitiative Erneuerbare Energien | 23.09.15 | Seite 21
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Deutsche Industrie- und Handelskammer für das südliche Afrika Jens Hauser Manager SADC Region Sustainable Energy Competence Center Western Cape Regional Office Tel +27 (0)21 418-3311 Fax +27 86 675 0723 JHauser@germanchamber.co.za www.germanchamber.co.za P.O.Box 1272 Cape Town 8000 Triangle House, 13th Floor, 22 Riebeek Street, Cape Town 8001 AHK Südafrika | Die Exportinitiative Erneuerbare Energien | 23.09.15 | Seite 22
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