Synlab.vet - Fachinformation Allergie-management Hund Werte für Menschen, Tiere und Umwelt

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Fachinformation
Allergie-
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Hund

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                        Allergiemanagement Hund
                        Allergien auf dem Vormarsch
                        Von Jahr zu Jahr steigt die Anzahl der Patienten mit allergi-
                        schen Erkrankungen in der Tierarztpraxis an. Nach der Floh-
                        bissallergie ist die Atopische Dermatitis die zweithäufigste
                        Hauterkrankung beim Hund. Betroffen sind vorwiegend junge
                        Hunde im Alter zwischen 1 und 3 Jahren. Für die Erkrankung
                        ist eine Rassedisposition beschrieben für West-Highland-
                        White-Terrier, Cairn- und Fox Terrier, Scotch- und Boston-
                        Terrier, Lhasa Apso, Dalmatiner, Boxer, Mops, Irish Setter,
                        Retriever, Schäferhund, Labrador, Bullterrier und Chow-Chow.
                        Dagegen sind Dackel und Cocker-Spaniel selten betroffen.

                        Pathogenese
                        Die Atopische Dermatitis ist definiert als Folge einer Prädis-
                        position zur Produktion von allergenspezifischem IgE und
                        nachfolgender Reaktion vom Soforttyp, wenn der Patient mit
                                                                                         West-Highland-White-Terrier
                        dem entsprechenden Allergen in Kontakt kommt. Die IgE-Anti-
                                                                                         sind aufgrund ihrer Rasse-
                        körper heften sich mit ihrem Fc-Anteil an den Fcε-Rezeptor       disposition häufig von
                        auf der Oberfläche der Mastzellen. Die Anheftung eines           Allergien betroffen.
                        Allergens an zwei mastzellgebundene IgE und die daraus
                        resultierende Verbindung dieser Antikörper führt zur Degranulation der Zelle; Entzündungs-
                        mediatoren werden freigesetzt und die klinischen Symptome nehmen ihren Lauf.

                        Klinische Symptome der Atopie
                        Die klinischen Symptome der Atopie sind sehr vielfältig. Bei einigen Patienten beginnt die
                        atopische Dermatitis als saisonale Erkrankung im Frühjahr oder Sommer, andere wiederum
                        zeigen die ersten Symptome in den Wintermonaten. Bei den meisten Patienten geht die
                        zunächst saisonale Symptomatik in ein ganzjähriges Problem über.

                        Das primäre Zielorgan der Atopie ist die Haut und das wichtigste Symptom der Pruritus. Läsi-
                        onen müssen nicht unbedingt feststellbar sein. Sehr häufig werden jedoch die Patienten erst
                        in der Praxis vorgestellt, wenn die durch den Pruritus entstehenden Hautläsionen, wie Erythem,
                        Lichenifikation, Alopezie und sekundäre Veränderungen durch Infektionen sichtbar sind. Otitis
                        externa ist häufig durch Atopische Dermatitis verursacht, in 5% der Fälle sogar das einzige
                        klinische Symptom dieser Erkrankung. Achten Sie darauf, ob die Hautveränderungen primär
                        sind oder als sekundäre Folgen des Juckreizes auftreten. Die typische Lokalisation der Atopie
                        ist im Gesicht, besonders im Bereich der Schnauze, Augen und Ohren sowie an den Pfoten,
                        an Bauch, Achsel- und Leistengegend.

                        Die Diagnose der Atopischen Dermatitis ist eine Ausschlussdiagnose.
                        Bakteriologische und mykologische Untersuchungen, Hautgeschabsel für den Nachweis von
                        Ektoparasiten und zytologische Untersuchungen sind wichtig zur Durchführung der Differen-

                         .                      .               .                       .                  .
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                        tialdiagnostik. Weiterhin geben Eliminationsdiät, Flohkontrolle und eine diagnostische
                        Therapie gegen weitere Ektoparasiten wichtige Kenntnisse auf dem Weg zur Diagnose oder
                        Verdachtsdiagnose „Atopie“. Beachten Sie bitte auch unseren Laborleitfaden zum Thema
                        „Alopezie/Pruritus“ als Wegweiser durch die Stufendiagnostik von Hautpatienten.

                        Labordiagnostik
                        Die Abklärung dermatologischer Probleme erfordert Zeit. Stufenweise müssen mögliche
                        Differentialdiagnosen geprüft werden, um schließlich durch deren Ausschluss zur Diagnose
                        „Atopie“ zu kommen. Der Einsatz von Glucocorticoiden zur Diagnostik ist nicht ratsam, da sie
                        das klinische Bild verschleiern und Laborergebnisse beeinflussen, somit die Diagnostik
                        erschweren.

                                                  / Fcε-Rezeptor, Heska
                                            TM
                        1. ALLERCEPT
                        Dieses Testsystem ist aufgrund der Fcε-Rezeptor-Technik hinsichtlich der Spezifität anderen
                        Methoden überlegen. Der Vortest misst IgE-Antikörper als Sammelsignal gegen die Gruppen
                        der Milben, Schimmelpilze, Pollen und Flohspeichel. Positive Signale gegen eine oder mehre-
                        re dieser Gruppen können in der zweiten Stufe weiter differenziert werden. Das reduziert die
                        Kosten der Laboranalytik.

                                           Stufendiagnostik Hund/Katze

                                                          VO RT E S T
                                                          Matrerial: Serum 400 µl

                                Milben-Mix                          Schimmelpilze                      Pollen-Mix

                             Ganzjährige                            Ganzjährige                     Saisonale
                             Allergene                              Allergene                       Allergene
                             D. farinae                             Alternaria                      6-Gräsermischung*
                             Hausstaubmilbe                         Schimmelpilz                    Secale cereale
                             D. pteronyssinus                       Aspergillus                     Roggen
                             Hausstaubmilbe                         Schimmelpilz                    Artemisia
                             Tyrophagus                             Cladosporium                    Beifuß
                             Futtermilbe                            Schimmelpilz                    Plantago
                             Acarus                                 Penicillium                     Spitzwegerich
                             Futtermilbe                            Schimmelpilz                    Betula
                                                                                                    Birke
                                                                                                    Salix
                                                                                                    Weide

                                                                          *6-Gräsermischung:        Urtica dioica
                                                                Knäuelgras, Wiesenrispengras,
                                                                                                    Brennessel
                                                                 Lolchgras, Wiesenlieschgras,       Rumex
                                                              Honiggras, Wiesenschwingelgras        Sauerampfer

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                        2. Einzelallergennachweis mit saisonalen und ganzjährigen Allergenen
                        Dieses Testsystem verwendet zur Detektion der IgE ein Konjugat, das eine Mischung aus
                        mono- und polyklonalen Antikörpern darstellt. Dadurch verbessert sich die Sensitivität gegen-
                        über den Pollen. Saisonale und ganzjährige Allergene werden in einem Ansatz getestet.
                        I Allergene
                          D. pteronyssinus            Alnus glutinosa           Penicillium
                             Hausstaubmilbe           Erle                      Schimmelpilz
                             D. farinae               D. farinae                Cladosporium
                             Hausstaubmilbe           Birke                     Schimmelpilz
                             Acarus siro              Corylus avellana          Aspergillus
                             Futtermilbe              Hasel                     Schimmelpilz
                             Tyrophagus               Secale cereale            Alternaria
                             Futtermilbe              Roggen                    Schimmelpilz
                             Lepidoglyphus            Artemisia
                             Futtermilbe              Beifuß
                             Flohspeichel             Plantago
                                                      Spitzwegerich
                                                      Gräsermischung**
                             **12-Gräsermischung: Roggen, Wiesenschwingel, Lolchgras, Quecke, Wiesenfuchsschwanz, Trespe,
                             Hundszahngras, Wiesenlieschgras, Ruchgras, Glatthafer, Knäuelgras, Honiggras

                        3. Futtermitteltest zum Nachweis der IgE- und IgG-Antikörper gegen
                           Nahrungsbestandteile
                        Der Test kann und soll eine Eliminationsdiät nicht ersetzen, sondern bei der Zusammen-
                        stellung dieser Diät hilfreich sein. Eine Hyposensibilisierung gegen Futtermittel ist nicht mög-
                        lich.
                        I Allergene
                          Rind                         Huhn                     Mais
                          Pferd                        Fisch                    Weizen
                          Schwein                      Milch                    Soja
                          Lamm                         Ei                       Reis

                        Das Probenmaterial aller Allergietests wird bei synlab.vet 4 Wochen aufbewahrt. Innerhalb
                        dieser Zeit können Sie einen weiteren Allergietest nachfordern, ohne dass eine erneute
                        Blutabnahme notwendig ist.

                        Immuntherapie für Hunde
                        Die spezifische Immuntherapie (SIT) ist eine erfolgreiche und kosteneffektive Therapie zur
                        Behandlung von atopischen Hunden. Über die Wirkungsweise der Hyposensibilisierung gibt
                        es viele Theorien. Nachweisbar wird die Immunreaktion unterdrückt und die Freisetzung von
                        Interleukin 4 und 5 sowie die Produktion von Interferon in T-Zellen gesteigert.

                        Bestellung der SIT
                        Bestellen Sie die SIT mit einem tierärztlichen Rezept bei synlab.vet. Die Herstellung erfolgt
                        patientenspezifisch und dauert 3 - 4 Wochen.Zusammensetzung der Allergene

                         .                        .                .                      .                  .
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                        Die Zusammensetzung der Allergenlösung ist spezifisch für jeden Patienten und basiert auf
                        Anamnese, Klinik und dem Ergebnis des Allergietests. Formuliert werden Allergene, für die
                        der Zusammenhang zwischen der Exposition des Patienten und dem Juckreiz nachgewiesen
                        ist. Bei der Kombination verschiedener Allergene ist zu beachten, dass Pollen und Schimmel-
                        pilze nicht in einer Therapie kombiniert werden. Grund: Pilzsporen enthalten Proteasen, die
                        die Struktur der Pollen zerstören und deren immunogene Wirksamkeit verschlechtern. Des-
                        halb werden Pollen und Schimmelpilze nicht nur in getrennten Immuntherapien formuliert,
                        sondern auch an verschiedenen Körperstellen injiziert. Dem gegenüber steht der Kombination
                        von Milben und Pollen bzw. von Milben und Schimmelpilzen nichts im Weg.
                        Die Anzahl der Allergene, die in einer Immuntherapie enthalten sind, beeinflusst den Thera-
                        pieerfolg nicht. Hunde, die allergische Symptome bereits mehr als fünf Jahre vor Therapie-
                        beginn zeigen, reagieren auf die Therapie schlechter als Patienten mit kürzerer Allergieana-
                        mnese.

                        Injektionsplan für die SIT
                        In den ersten fünf Tagen der SIT erhalten Patienten über 10 kg Körpergewicht täglich eine
                        subkutane Injektion mit steigender Dosierung von 0,2 ml bis 1,0 ml. Daran anschließend er-
                        folgt eine Injektion zuerst im wöchentlichen, dann im zweiwöchentlichen und schließlich im
                        dreiwöchentlichen Abstand. Hunde unter 10 kg Körpergewicht erhalten nur die halbe Dosis.
                        Zu jeder SIT erhalten Sie eine Terminkarte für den Besitzer.
                        Der Therapieplan ist eine Empfehlung und kann entsprechend der Reaktion des Patienten
                        verändert werden.

                        Dauer der Immuntherapie
                        Die SIT besteht aus 2 Ampullen à 8 ml. Das Behandlungsset reicht bei                                           Werte für
                                                                                                                                       Tiere un Menschen,
                                                                                                                                               d Umwe
                                                                                                                                                     lt

                        Hunden über 10 kg für 7 Monate und bei Hunden unter 10 kg für über                        Allerg
                                                                                                                  beha ie-
                        ein 1 Jahr. Erfolgreiche Immuntherapien werden i.d.R. durch eine zwei-                    bei Hundlung
                                                                                                                 und Kand
                                                                                                                                tze
                        te und dritte Therapie fortgesetzt.                                                      Eine Inf
                                                                                                                         ormati
                                                                                                                        on für Tie
                                                                                                                                  rhalter

                        Erfolg der Immuntherapie
                        Die Erfahrung mit der Immuntherapie von synlab.vet zeigt, dass 70%
                        der Patienten einen guten bis sehr guten Therapieerfolg erzielen.
                        Das heißt, dass die allergischen Symptome ohne den Einsatz von
                        Glucocorticoiden kontrolliert werden können.
                        Entscheidend für den Erfolg der SIT ist die enge Zusammenarbeit
                        mit dem Tierhalter. Eine Tierhalterinformation zur Immuntherapie
                        beantwortet häufige Fragen und unterstützt das Verständnis, die
                        Therapie konsequent durchzuführen.

                        Nebenwirkungen
                        In der bisher über 10jährigen Erfahrung mit der SIT wurde keine anaphylaktische Reaktion
                        beschrieben. Als Nebenwirkung kann vorübergehend vermehrter Juckreiz an der
                        Injektionsstelle oder selten auch generalisiert beobachtet werden.

                        Mehr Informationen?
                        Gerne beraten wir Sie telefonisch und besprechen individuelle Patientengeschichten, Test-

                         .                      .               .                       .                  .
synlab.vet GmbH & Co. KG Leitershofer Straße 25 86157 Augsburg Telefon 0821 / 4 4017 80 Fax 08 21/ 40 40 99 augsburg@synlab-vet.de
          .                     .           .                       .                  .                   .
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