TÄTIGKEITSBERICHT ARCHÄOLOGIE UND DENKMALPFLEGE 2017
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
INHALTSVERZEICHNIS Vorwort 5 1. Überblick und allgemeiner Geschäftsgang 7 2. Personalbestand und -entwicklung 17 3. Aussenbeziehungen der Abteilung 22 4. Übergeordnete Geschäfte 26 5. Besondere Ereignisse 27 6. Öffentlichkeitsarbeit, Veranstaltungen und Aktionen 32 7. Projekte Archäologie 41 8. Projekte Denkmalpflege 49 9. Archive, Studiensammlung und Funddepots Archäologie 87 10. Alterthümer-Magazin / Studiensammlung / Bauteillager Denkmalpflege 87 11. Jury- und Expertentätigkeit / Mandate in Stiftungen und anderen Gremien 88 3
VORWORT Dieses Vorwort, also das dem Bericht «vorausgeschickte Wort», ist das nunmehr zehnte seiner Art. Seit der tiefgreifenden Neuorganisation unserer Abteilung vor gut einem Jahrzehnt fassen wir alle unsere Tätigkeiten jährlich strukturiert und komprimiert zusammen – es ist eine umfassende Darstellung dessen, was Kulturgutpflege alles beinhalten kann. Viel Freude bei der weiteren spannenden Entdeckungsreise durch die Geschichte(n) unseres Kan- tons wünscht Dr. Beat Eberschweiler Abteilungsleiter Archäologie und Denkmalpflege 5
Überblick und allgemeiner Geschäftsgang 1. ÜBERBLICK UND ALLGEMEINER GESCHÄFTSGANG Strategische Themen und Zielsetzungen Im Gegensatz zu den vorangegangenen Jahren konzentrierten wir uns im Geschäftsjahr auf eine hauptsächliche Zielerreichung, nämlich die Zusammenführung von ganz verschiedenen Quer- schnittsaufgaben aus den Ressorts in eine zentrale Einheit, die neuen «Dienste A&D». Die ent- sprechenden organisatorischen Änderungen wurden bereits Ende 2017 grösstenteils umgesetzt und werden in weiteren Teilschritten im Februar und September 2018 abgeschlossen werden können. Danach sind die Dienstleistungen Sekretariat, Geschäftsarchiv, Management von Im- mobilien und Ressourcen, Finanzwesen, Qualitätssicherung von Schriftlichkeiten und Prozessen allesamt zentral zusammengeführt. Diese erste tiefergehende Neustrukturierung der Abteilung seit den Massnahmen San04 wurde ohne eine Erhöhung des Stellenplans umgesetzt. Möglich wurde dies dank verschiedener sich eröffnender Möglichkeiten wie bspw. mehrerer Pensionierungen und dank der Flexibilität der Ressortleitungen. So konnten im Rahmen der Neubesetzungen verschiedene Aufgabenpake- te anders zugewiesen werden (neue Stellenbeschriebe), es werden künftig gewisse Aufgaben extern über Drittmittel eingekauft werden, und einzelne Mitarbeitende werden ihre Dienstleis- tungen vermehrt für die ganze Abteilung und nicht mehr ressort- oder fachstellenspezifisch erbringen. Dieser aufwändige Prozess wurde ausserhalb des Tagesgeschäfts in verschiedenen Klausuren gründlich besprochen und vorbereitet. Die diesbezüglichen Diskussionen fanden in wechselnden personellen Zusammensetzungen statt, weil im Lauf des Berichtsjahres gleich drei neue Ressort- leitende in die Geschäftsleitung aufgenommen wurden. Anstelle von Markus Graf (Ressortlei- tung KAZ / Funde und Daten) und Christoph Renold (Ressortleitung KAZ / Technik) übernahmen neu Kristin Kruse und Esther Schönenberger die entsprechenden Verantwortlichkeiten für die in den Ruhestand tretenden Kollegen. Und für die länger vakante Stelle in der KDP / Inventari- sation konnte neu Jan Capol als Leiter des Ressorts fest angestellt werden. Die dafür nötigen Stellenprozente kamen aus dem Ressort Dokumentation (vakante Stelle nach Pensionierung einer Mitarbeiterin). Erfreulich ist, dass trotz der Befristung des Projekts Inventarrevision keine weite- ren personellen Abgänge zu verzeichnen waren und dass das Ressort sich zu einem leistungsfä- higen, solidarischen Team entwickelt hat. Die Klausuren der GL A&D waren wegen dieses Fokus auch 2017 eher monothematisch auf die Implementierung der Dienste A&D ausgerichtet. Die entsprechenden Arbeiten fanden statt am 21. März (Gockhausen, Atelierhäuser), am 13. Juni (Zürich, Eden au Lac), am 19. September (Winterthur, Schloss Wülflingen) sowie am 1./2. November (St. Gallen, Militärkantine). Einige wenige ältere Zielsetzungen konnten parallel dazu dennoch zu einem erfolgreichen Ende geführt werden: So ist die Datenbank Denkmalpflege ODB endlich produktiv, das Go-Live ist erfolgt, und die Akzeptanz bei den Usern ist erfreulich hoch. Für die Fortsetzung der Kunstdenk- mälerinventarisation im Kanton Zürich konnte nach langer Suche eine gute Lösung gefunden werden. Das Projekt startet per 1. Januar 2018 mit dem Bezirk Dielsdorf unter der Leitung der Universität Zürich, Kunsthistorisches Institut. Die Denkmalpflege wird auf verschiedenen Ebenen eng ins Projekt mit eingebunden sein. Andere, bereits früher formulierte und bislang nicht erfüllte Zielsetzungen wurden hingegen be- wusst oder den fehlenden Ressourcen geschuldet auf Eis gelegt. Sie werden aktiv wieder an die Hand genommen, wenn die GL A&D so weit konsolidiert ist, wenn die neuen Ressortleitenden Überlegungen im Rahmen gut in ihre Aufgabenfelder eingearbeitet sind. Wegen des bereits bekannten nächsten Wechsels einer Klausur zur sinnvollen Umverteilung von Aufga- Mitte 2018 (frühzeitiger Altersrücktritt von Josef Gisler, Ressortleiter KAZ / Dienste, umbenannt ben auf neue Mitarbeiten- per 2018 in «Redaktion und Labor») wird diese Wiederaufnahme alter Pendenzen realistischer- de. Visualisierungsversuch, weise mehrheitlich erst ab 2019 erfolgen können. protokolliert auf Flipchart. 7
Überblick und allgemeiner Geschäftsgang Allgemeine Geschäfte In den kommenden Jahren werden uns verschiedene Themen rund um die «Digitalisierung» und den «Digital Turn» beschäftigen. Entsprechend werden sich die Anforderungen an die Mitarbei- tenden wandeln und es werden bei künftigen Neueinstellungen Fähigkeiten erwartet werden, die nicht zu den klassischen kulturhistorischen Kernkompetenzen zählen. Diese Herausforderungen beschäftigen uns natürlich bereits länger. Mit den beiden neuen Res- sortleitungen in der Archäologie wurde im Rahmen der Möglichkeiten des starren Stellenplans erstreagiert. Zudem konnte mit der Inbetriebnahme der Datenbank Denkmalpflege ODB eine Begleitgruppe installiert werden. Diese PowerUser-Gruppe hat sich engagiert in neue Themen eingearbeitet und ist nun verantwortlich für die laufende Weiterentwicklung der Datenbank, für Eingabekonventionen, Qualitätssicherung und die Bereinigung der (vorsichtig formuliert) ungenü- genden alten Datenbestände. Parallel dazu wurde nochmals das Projekt «neue Bilddatenbank» aufgestartet, das bislang Ressourcen in der Denkmalpflege absorbierte. Mittelfristig wird sich aber auch die Archäologie mit einem Upgrade auseinandersetzen müssen. Viele weitere Themen rund um die Digitalisierung wurden im Berichtsjahr diskutiert, und es gilt sich hier rechtzeitig vorzubereiten und zu positionieren. Der uneingeschränkte digitale Zugriff auf die eigenen Informationsbestände wie auch eine maximale Bereitstellung von Bildern, Texten und Plänen für interessierte Nutzer sind nur zwei von vielen anstehenden Herausforderungen. Lange Zeit war die Ressortleitung KDP / Inventarisation nicht besetzt, und so wurden die Verant- wortlichkeiten interimistisch aufgeteilt. Der Abteilungsleiter übernahm die personelle und orga- nisatorische Leitung, die grosse inhaltliche Fachverantwortung trug Thomas Müller, der dadurch parallel für zwei Ressorts verantwortlich zeichnete. Als verantwortlicher Vertreter des Kantons Zürich gab es einige A&D-Themen auf Bundesebene, die Engagement verlangten: Im Auftrag des Bundesamts für Kultur (BAK) wurde das Bundesamt für Statistik (BFS) weiter bei der Ausarbeitung des Fragebogens zur Denkmalstatistik namhaft un- terstützt. Des Weiteren wurde der Prozess für die organisatorische und strategische Neuausrich- tung der nationalen Informationsstelle für Kulturgüter-Erhaltung (NIKE) mit begleitet. Die Swiss Coordination Group (SCG) schliesslich, der Zusammenschluss der verantwortlichen Kantonsar- chäologInnen für das Welterbe Pfahlbauten, setzte sich in einer Retraite mit ihren Strukturen und möglichen Korrekturmassnahmen auseinander. Traditionsgemäss gab es auch im 2017, am 6./7. November, die «rotblaugrünen Tage» in Dü- bendorf-Stettbach, wo jeweils konzentriert aufgeräumt wird, und zwar physisch am Arbeitsplatz (rot), digital am PC inkl. CD und USB-Sticks (blau) und schliesslich, wenn denn noch Zeit bleibt, in den allgemeinen Bereichen (grün). Auch heuer wurde eine Mulde gefüllt und Gigabytes gelöscht resp. korrekt verschoben. Ressort Projekte. Bereits in den Vorjahren war der markante Zuwachs hoheitlicher Geschäfte aufgefallen, 2017 erreichte er aber eine neue Rekordzahl mit 495 Stellungnahmen zu Planungen 8
Überblick und allgemeiner Geschäftsgang und Bauvorhaben aller Art. Umfangreiche Projekte können ausführliche Vorabklärungen z.B. Blick in die Arbeitsbereiche durch Baggersondierungen hervorrufen, so etwa die Planungen der Rieter AG Winterthur im der Shedhalle. Areal des Klosters Töss. Neu und besonders gross sind die Herausforderungen bei grossflächigen Terrainveränderungen durch landwirtschaftliche Bodenverbesserungen (FFF) und Deponien. So mussten im Rahmen eines Projekts des ALN zur Festsetzung von Einträgen in regionale Richtpläne 46 Standorte beurteilt werden. Die Flächen von Terrainveränderungen für landwirtschaftliche Bodenverbesserungen übersteigen mit einigen 10000 bis 100000 m2 die Dimensionen bisheriger archäologischer Projekte bei weitem. Erste Sondierungen lassen mit neuen Fundstellen ausserhalb bekannter archäologischer Zonen rechnen. Angesichts der grossen Zahl archäologisch relevanter Bauvorhaben war die Anzahl Rettungsgra- bungen, Sondierungen und baubegleitender Untersuchungen sehr hoch. Die Frage, wieweit Pro- jekte auf Grund der Selbstbindung öffentlicher Körperschaften gemäss §204 des Planungs- und Baugesetzes von diesen zu finanzieren ist, führt immer häufiger zu Rechtsstreitigkeiten. Im Frühjahr abgeschlossen wurden die 2016 begonnenen Rettungsgrabungen an der Talgarten- strasse in Fällanden und an der Tösstalstrasse 2–4 in Winterthur. Im Mai konnte mit der 4. Etappe die Grabung im Bereich des Hochwasserrückhalteraums Oberwinterthur-Hegmatten abgeschlos- sen und die Resultate bei der Eröffnung der Öffentlichkeit präsentiert werden. Zeitgleich startete eine erste Grabungskampagne im Areal der Kiesgrube Toggenburger bei Marthalen, wo in meh- reren Etappen vor dem Kiesabbau auf rund 40000 m2 u.a. die Reste einer frühmittelalterlichen Siedlung dokumentiert werden. Mit bauseitiger Verzögerung begann im August die Rettungs- grabung am Hauptsitz der Zürich Versicherung, deren Neubau an der Breitingerstrasse in Zürich jungsteinzeitliche Pfahlbausiedlungen tangiert. In Zürich-Lengg führte die Kantonsarchäologie auf Grund von Neufunden auf einer benachbarten Parzelle auch auf den Bauparzellen des Kinder- spitals Sondierungen und, nach der Entdeckung bronzezeitlicher Spuren, eine Rettungsgrabung durch, die 2018 rechtzeitig vor Baubeginn abgeschlossen wird. Neben grossen Projekten wurden kleinere Rettungsgrabungen u.a. in Birmensdorf, Elgg, Fehraltorf, Oberwinterthur, Regensberg und Unterstammheim durchgeführt. Letztere brachte jungsteinzeitliche Siedlungsspuren aus der ersten Hälfte des 5. Jt. v.Chr. zu Tage, die in der regionalen Presse Rückhall fanden und zu den Funden mit Seltenheitswert zählen. Ein weiteres Highlight waren zwei Bronzeschalen und eine mehrteilige Bronzekette aus der Hallstattzeit (ca. 600/550 v.Chr.), die auf dem Üetliberg gebor- gen wurden, und spätmittelalterliche Webkeller mit Textilfunden in Winterthur und Elgg. Die zahlreichen archäologischen Baubegleitungen waren auf Anfang 2017 neu organisiert worden. Diese Kleinprojekte sind nun bei einer dreiköpfigen Equipe konzentriert, die alle Ar- beitsschritte von den ersten Kontakten mit Bauherrschaft/Architekt über Überwachung von Baustellen, Dokumentation und Fundbergung, Berichterstattung und archivfähiges Aufarbeiten übernimmt. Bei den Auswertungen ist auf die Projekte Rheinau-Prospektion, Regensdorf Geissberg-Gubrist und Zürich-Kanalisation Seefeld hinzuweisen, die 2018 abgeschlossen werden. Auf Grund be- deutender Resultate neu gestartet wurden Auswertungen zu den Grabungen Winterthur-Tösstal- strasse 2–4 und Oberwinterthur-Hegmatten. 9
Überblick und allgemeiner Geschäftsgang Sondierung im Vorfeld von Bodenverbesserungs- massnahmen (Fruchtfol- gefläche, FFF) in Gossau- Allenwinden. Dabei kamen überraschend römische Funde, u.a. ein Graben, zum Vorschein. Zur Erfassung und zum besseren Schutz von Fundstellen wird die Analyse hochauflösender LiDAR-Daten weitergeführt. Durch Prospektion und die Zusammenarbeit mit ehrenamtlichen MitarbeiterInnen, die systematisch geschult werden, gehen zahlreiche Prospektionsfunde ein, die systematisch erfasst und bei regelmässigen Treffen durch den Fachausschuss und Mitarbeiter des Münzkabinetts Winterthur vorbestimmt werden. Die Funde ergaben einerseits Hinweise auf bisher unbekannte wie auch auf Datierung und Ausdehnung bekannter Fundstellen. Ein Highlight unter den Prospektionsfunden ist ein Komplex römischrepublikanischer Münzen, der bei einer Kontrollbegehung in der Nähe von Bülach zum Vorschein kam. Die Kantonsarchäologie war im Zusammenhang mit einer Strafanzeige wegen illegalem Einsatz eines Metalldetektors und Ver- kauf von Fundobjekten aus dem Kanton Zürich auf der Plattform tutti.ch auf die potentielle Fund- stelle aufmerksam geworden. Um der Zerstörung von Fundstellen entgegenzuwirken, wurden 2017 weitere Fälle von Raubgrabungen angezeigt. Bisweilen gelangen Funde erst Jahrzehnte nach ihrer Auffindung in den Besitz des Kantons. Nachdem ein Besucher der Projektleiterin der Ausgrabung bei der Kiesgrube nahe Marthalen erzählt hatte, dass um 1980 in der Nähe zahlreiche Skelette mit Waffen gefunden worden seien, konnte die Kantonsarchäologie ein grösseres Konvolut von Fundobjekten aus dem Archiv der Firma Toggenburger übernehmen, die dort über Jahrzehnte gelagert hatten. Über eine Privatperson, via EMPA, gelangte ein bronzezeitliches Rixheim-Schwert nach Düben- dorf-Stettbach. Es soll vor längerer Zeit bei Baggerarbeiten in der Limmat gefunden worden sein. Aus dem Nachlass des ehemaligen Präsidenten der Gesellschaft für Schweizer Unterwasserar- chäologie GSU übergab sein Sohn nun etliche Komplexe aus verschiedenen Pfahlbaufundstellen – alles Tauchfunde aus den 1970er und 1980er-Jahren. Ressort Technik. Mit dem Wechsel der Ressortleitung im September rückte das Thema digitale Grabungsdokumentation stark in den Fokus. Einzelne Mitarbeiter arbeiteten sich in das Pro- gramm Agisoft ein. Mit der Methode ‹Structure from Motion›, kurz SfM, werden Grabungssitu- ationen dreidimensional erfasst. Erste Versuche zeigen, dass so komplexe Grabungssituationen nach Abschluss der Grabung erheblich besser verstanden und präsentiert werden können. In die- sem Zusammenhang wurde auch ein neues Programm zur automatischen Steuerung der Drohne angeschafft. Damit ist es möglich den Perimeter eines zu dokumentierenden Bereichs exakt zu definieren. Darauf basierend löst die Drohne im benötigten Abstand Fotos aus, um anschliessend im Agisoft ein georeferenziertes Orthofoto des Bereichs zu erstellen. Die Erstellung von Befundgraphiken im GIS ist nun wieder vollumfänglich beim Ressort Technik angesiedelt. Dies erleichtert die Planung sowie das Einführen von Neuerungen. Angestrebt wird längerfristig ein engerer ressortübergreifender Austausch zwischen allen GIS-Beteiligten der Ar- 10
Überblick und allgemeiner Geschäftsgang Interessiertes Publikum an der Einweihung des Hochwasserrückhalteraums Hegmatten (Winterthur) am 6. Mai 2017. chäologie und Denkmalpflege, mit dem Ziel einheitliche Vorgaben und Abläufe zu definieren. Zu- sammen mit der Ressortleitung Funde und Daten wurde das Thema ‹GIS in der Archäologie› am GEO-Forum präsentiert. Einige Vertreter des Ressorts Technik besuchten ausserdem die Tagung DigiarCH in Chur, an der digitale Lösungen für Bereiche der Archäologie, auch mit Fokus auf die Grabungstechnik, diskutiert wurden. Vor allem Dokumentationsmethoden im 3D-Bereich und digitale Zeichnungen in CAD und GIS während der Grabungsarbeit versprechen einen deutlichen Mehrwert an Inhalt und Effizienz. Vertreter der Ressorts Projekte und Technik besuchten eine zweitägige Schulung im Bereich 3D-Scans des Landesamts für Archäologie Sachsen in Dresden. In der Folge konnten dank einer Kooperation mit dem Institut für Geodäsie und Photogrammetrie der ETH Zürich mehrere Scan-Versuche durchgeführt werden. Vor allem das Scannen von Hölzern zeigte im Gegensatz zur herkömmlichen Dokumentation einen deutlichen Informationszuwachs und Zeitgewinn. Was die personellen Ressourcen betrifft, so war das Ressort Technik vor allem in der zweiten Jah- reshälfte stark gefordert. Die verbleibenden drei Grabungstechniker mussten teilweise mehrere Grabungen gleichzeitig betreuen, was von diesen Mitarbeitern grosse Flexibilität und von den erfahrenen Ausgräbern erhebliche Selbstinitiative abverlangte. Grosse Grabungen wie Marthalen- Seelwies, Unterstammheim-Hauptstrasse/Bahnhofstrasse oder Zürich-Mythenquai wurden stell- vertretend von sehr erfahrenen Grabungsfacharbeitern geleitet. Der Wechsel der Ressortleitung und die Wiederbesetzung der dadurch freiwerdenden GIS/Ausgräber-Stelle per 1. September stellten ebenfalls Anforderungen an die Flexibilität und Geduld der Mitarbeiter. Ein Mitarbeiter des neu gebildeten Bereichs «Dienste A&D» ist nun zuständig für den Unterhalt der Freilichtmu- seen Seeb und Buchs sowie den Ruinenunterhalt, was zuvor im Ressort Technik angesiedelt war. Ressort Funde und Daten. Als markantes Ereignis fand dieses Jahr ein Wechsel in der Ressortlei- tung statt. Markus Graf, der seit 30 Jahren massgeblich die Entwicklung der Kantonsarchäologie mitgeprägt hat, verabschiedete sich am 31. August 2017 in den wohlverdienten Ruhestand. Die neue Leitung übernahm Kristin Kruse, ehemalige Projektmitarbeiterin des Ressorts mit vertieften Kenntnissen in Informatik und räumlichen Datenbanken. Das Team nahm die neue Vorgesetzte offen und unterstützend auf und ermöglichten damit den reibungslosen Wechsel. Mittelfristig soll die Fund- und Datenverwaltung stärker von den neuen Möglichkeiten der Digitalisierung profitieren (z.B. computergestützte Datenübernahme bei externen Datenquellen, automatisier- te Datenverarbeitung etc.). Gleichzeitig muss eine Strategie zum langfristigen Umgang mit der Digitalisierung entwickelt werden. Wichtig ist dabei der laufende Austausch mit den übrigen Ressorts, damit wir uns gemeinsam und möglichst effizient entwickeln können. Denn erste Neue- rungen hielten dabei bereits Einzug (z.B. räumliche Dokumentation auf der Grabung, LiDAR- und 11
Überblick und allgemeiner Geschäftsgang Zürich-Mythenquai. Ta- chymetrisches Einmessen neolithischer Holzpfähle auf der Grabung der Zürich Versicherung. geophysikalische Auswertungen, stärkere Einbindung des GIS-Browsers in den Arbeitsalltag etc.). Das Ressort Funde und Daten sieht sich als mitverantwortlich, um eine optimale und langfristige Integration vermehrt räumlicher Daten in unseren Wissensbestand zu ermöglichen (siehe auch Kap. 5, Besondere Ereignisse: «Digitalisierung in der Archäologie»). Im Tagesgeschäft war das Team 2017 weiterhin mit der Pflege und Langzeitarchivierung der kan- tonalen archäologischen Fund- und Datenbestände beschäftigt. Wie bereits in den letzten Jahren musste mit gezielten Schwerpunkten gearbeitet werden, um den immer grösser werdenden Bestand aktuell zu halten (ausführlicher in Kap. 9, Archive, Studiensammlung und Funddepots Archäologie). Wie immer konnten wir uns dabei auf das Ressorts Dienste verlassen, das uns etwa bei den regelmässigen Fundübernahmen aus dem Amt für Städtebau der Stadt Zürich sowie bei den Ausleiheverfahren tatkräftig zur Seite steht. Da dieses Jahr wenige Ausleihgesuche eingin- gen, konnte die Zeit genutzt werden, um die Beziehungen mit den Ortsmuseen auszubauen. Im Fokus stehen dabei vor allem ältere Dauerleihgaben, die neu aufgearbeitet und nach aktuellem Stand in unserer Sachdatenbank «Imdas» dokumentiert werden. In Bezug auf «Imdas» fanden zwei besondere Aktionen statt: es wurde der Wechsel vom Koordinatensystem LV03 auf das seit dem 1. Januar 2017 als neuer Standard gesetzte LV95 vorgenommen. Alte Koordinaten in LV03 wurden dabei nicht überschrieben, sondern über einen hinterlegten Webservice «on the fly» um- gerechnet und ergänzt. Als zweites wurde der Datenbestand der extern abgewickelten Grabung Zürich-Opéra unter grossem Aufwand erfolgreich in unsere Sachdatenbank importiert. Damit Frühmittelalterliche Gru- benhäuser der Grabung Elgg-Florastrasse als räum- liche Visualisierung im GIS- Browser. Der rot markierte, «angewählte» Befund wird in der rechten Spalte mit Direktlink zur Sachdaten- bank angezeigt. 12
Überblick und allgemeiner Geschäftsgang kann 2018 nun die finale Aufbereitung und Ablage der Opéra-Funde im Fundlager und in der Studiensammlung angegangen werden. Neben der Betreuung des Fund- und Datenbestandes war das Team auch 2017 rege im Bereich Öffentlichkeitsarbeit im Einsatz. Es wurden sieben Führungen und acht Materialkurse im Fund- lagerbereich durchgeführt, 234 Ausleihen der Schulkoffer betreut, ca. 30 Informationsanfragen und Archivkonsultationen begleitet und diverse berufliche und private Vorträge gehalten (siehe Kap. 6. Öffentlichkeitsarbeit, Veranstaltungen und Aktionen). Ressort Dienste. Zu Beginn des Jahres standen wiederum die Berichte aus dem Kanton Zürich für das «Jahrbuch Archäologie Schweiz», die Kurzberichte zu den archäologischen Projekten des vergangenen Jahrs, die redigiert, gelayoutet und dann ins Netz unter www.archaeologie.zh.ch gestellt werden, sowie der Tätigkeitsbericht des Vorjahrs für die ganze Abteilung an. Bereits im Januar 2017 lief die Neubesetzung der Stelle von Renate Leu im Fundlabor, da sie auf Ende Februar 2017 nach 35 Dienstjahren in Pension zu gehen gedachte. Nebst zwei internen Bewerberinnen waren noch gegen 30 weitere Bewerbungsdossiers zu sichten und Gespräche zu führen. Schliesslich fiel die Wahl auf Christina Egli, die bereits seit 2005 als freie Mitarbeiterin in verschiedenen Bereichen für die Kantonsarchäologie tätig war. Da sich bei ihr aber unübersehbar Nachwuchs abzeichnete und sie die Stelle unmöglich bereits auf Ende Februar antreten konnte, musste eine andere Lösung gesucht werden, da es nicht ratsam schien, im Fundlabor der vielen Arbeiten wegen eine mehrmonatige Vakanz hinzunehmen. Renate Leu bot schliesslich Hand zu einer optimalen Lösung: ab dem 1. März bis Ende Juni arbeitete sie noch um 10% teilpensioniert mit einem Pensum von 50% befristet weiter, da im Vorfeld die Stelle der Fundlaborleitung um 10% aufgestockt worden war. Auf anfangs Juli trat dann Christina Egli die Stelle an und verstärkt nun idealer Weise das Fundlaborteam. Im Jahresverlauf standen sodann mehrere Auswertungs- und Publikationsprojekte im Vorder- grund. Im August lagen mit Heft 34 der Reihe «Zürcher Archäologie» die Studien zu den Holzfäs- Zwei Hefte der Reihe «Zür- sern und ihren Inschriften im römischen Reich mit Neufunden und Neulesungen der Fassinschrif- cher Archäologie» sind im ten aus Oberwinterthur/Vitudurum vor. Darauf folgte Heft 35 zum hallstattzeitlichen Grabhügel Jahr 2017 erschienen. von Oberstammheim-Geeren und den prähistorischen Fundstellen des Stammertals. Parallel dazu setzten erste redaktionelle Arbeiten für den Sammelband AiZ_03 ein. Wie bei allen Publikationen galt es, das Werbeprospekt zu produzieren, den Verlagsshop mit den Neuerscheinungen zu bestücken sowie den Versand der neu erschienenen Werke an unsere Tauschpartner im In- und Ausland abzuwickeln. Ab dem Jahr 2017 legt der Kommissionsverlag nur noch jährlich eine Abrechnung über die Verkäufe resp. den aktuellen Lagerbestand vor. Erneut wurden zwei Trouvaillenkarten sowie die neunte Ausgabe der Zeitschrift «einst und jetzt» produziert und in Zusammenarbeit mit der «Stiftung für Archäologie und Kulturgeschichte im Kanton Zürich STARCH» herausgegeben. Für all diese Publikationen und viele andere Ereignisse, aber auch für einzelne Projekte der Denkmalpflege erbrachte der Bereich Fotografie attraktive Bildstrecken. Bronzeschale und eine Im Bereich Wissenschaftliches Zeichnen (Zeichnen von Fundobjekten, Anfertigen von Graphiken, mehrteilige Bronzekette Karten, Diagrammen, Visualisierungen usw.) wurden vielfältige Dienstleistungen für folgende aus der Hallstattzeit (ca. Projekte erbracht: «Silextechnologie im Neolithikum und der Bronzezeit», Otelfingen-Harbern- 600/550 v.Chr.), die auf bach, Winterthur-Neumarkt 5, Vicus Vitudurum/Nordquartier, Elgg-Florastrasse, Prospektionspro- dem Üetliberg geborgen jekt Rheinau/Altenburg, Regensdorf Geissberg/Gubrist und Vicus Obfelden. wurden. Gegen Ende Jahr fielen noch zeichnerische Dokumentationen der Blockbergungen aus Zürich- Wiedikon/Üetliberg und Maur-Schifflände an, weshalb immer wieder die Projektabfolge umge- stellt werden musste. Weiter fielen diverse zeichnerische und graphische Arbeiten für verschiede- ne Artikel und längere Aufsätze (Urdorf-Schuelacher; Marthalen-Niedermartelen; diverse Artikel zu Otelfinger Grabungen usw.) an. Das ganze Jahr über waren immer wieder auch Aktualisierun- gen auf der Homepage Archäologie vorzunehmen. Nachdem Ende Oktober 2016 eine 60%-Stelle im Bereich Wissenschaftliches Zeichnen infolge Kündigung unerwartet frei wurde, hat die Geschäftsleitung A&D nach eingehenden Diskussionen an seiner Klausurtagung im November 2016 beschlossen, diese Stelle ab 2018 nicht mehr zu be- setzen, um diese Stellenprozente anderswo in der Abteilung einzusetzen. Somit verbleiben dem Ressort Dienste per 1. Januar 2018 nur noch 90 Stellenprozente im Illustrationsbereich, um die 13
Überblick und allgemeiner Geschäftsgang vielfältigen Aufträge abzudecken (vor San04 waren es noch 200 Stellenprozente). Bis auf Wei- teres wird auch in diesem Tätigkeitsgebiet mit einer freien Mitarbeiterin oder einem Mitarbeiter gearbeitet werden müssen. Da ab Herbst 2017 schrittweise der Querschnittbereich «Dienste A&D» geschaffen wurde, sah sich das Ressort Dienste gezwungen einen neuen Namen zu suchen. Schlussendlich hat man sich darauf verständigt, dass das Ressort ab 2018 neu «Ressort Redaktion und Labor» heissen soll. Im Restaurierungsbereich (Fundlabor) waren wiederum zahlreiche Projekte unterschiedlichster Art zu bewältigen, es seien hier bloss die zeitaufwendigsten genannt: Oberwinterthur, Lindbergstras- se 1 / Römerstrasse, Oberwinterthur-Bäumlistrasse 3, Winterthur-Tösstalstrasse 2 und Fällanden- Pfaffhausen/Rebacher. Die Kühlzelle war durchwegs gut bestückt. Zurückblickend kann festge- halten werden, dass sich diese Investition mehr als gelohnt hat. Ein Arbeiten ohne Kühlzelle ist aus heutiger Sicht kaum mehr vorstellbar. Die Freilegung eines latènezeitlichen Grabs aus Zürich- Aussersihl/Kernstrasse 45 (Blockbergung) wurde im Auftragsverhältnis für die Stadtarchäologie abgewickelt. Gegen Ende Jahr traf dann noch die Blockbergung aus Zürich-Wiedikon/Üetliberg ein (Bronzeschale mit Kettenverteiler) und im Wochenrhythmus wurden zahlreiche Blockbergun- gen der Zürcher Unterwasserarchäologie von der Tauchgrabung Maur-Schifflände angeliefert. Daneben fielen viele (ressortübergreifende) Arbeiten für die verschiedenen Fundlager an. Das «Zentrum für Konservierung» im Sammlungszentrum des Schweizerischen Nationalmuseums in Affoltern hatte im Jahr 2017 wiederum viele Projekte zu bearbeiten, je etwa hälftig Projekte im anorganischen wie organischen Bereich. Die Prioritätenliste umfasste zeitweise gegen 100 einzel- ne Aufträge, was eine personelle Aufstockung, die von unserer Seite angeregt worden war, zur Folge hatte. Etwa 60 Konservierungsprojekte konnten im Kalenderjahr abgeschlossen werden. Erschwerend kam hinzu, dass etwa aufgrund von Blockbergungen mehrmals die Prioritäten um- gestellt werden mussten, da bei einigen neuen Projekten kein konservatorischer Aufschub in Kauf genommen werden konnte. Daneben wurden wiederum einige Materialbestimmungen vorge- nommen und Analysen erstellt. Ressort Bauberatung. «Hier wird ein hässlicher Betonklotz vergöttert!» titelte der «Blick» im Herbst in seiner Online-Ausgabe. Auslöser des Artikels war die politische Debatte um die denk- malgerechte Sanierung eines Schulhauses von 1968, das aus architekturgeschichtlicher Sicht – und mit wenigen betrieblichen Vorbehalten durchaus auch aus derer der Nutzer – herausragende Qualitäten aufweist, von anderen hingegen abschätzig als «Sowjet-Bau» bezeichnet wird. Die Regel, dass die Wertschätzung denjenigen Bauten gegenüber am geringsten ist, deren Entste- hung der aktuellen Zeit am nächsten ist, scheint sich zu bestätigen. Die Bauten des Historismus und der Moderne, für welche die Denkmalpflege in den 1970er-Jahren noch wahre Kriege ausfechten oder sie erst identifizieren musste, sind heute grundsätzlich anerkannte Denkmäler: Im Frühjahr konnte der Schultrakt der in den frühen 1930er-Jahren entstandenen, ehemaligen Kunstgewerbeschule Zürich – ein Pionierbau des Neuen Bauens – nach sorgfältiger Restaurierung Zürich. Hauptbahnhof. als Allgemeine Berufsschule wieder in Betrieb genommen werden. Im Sommer erfolgte der Bau- Wannerhalle, Südtrakt. beginn für die insgesamt 160 Mio. Franken teure Instandsetzung des 1939 für die Landi erbauten Musterachse, um das beste Kongresshauses, das die Konzertsäle der 1895 erstellten Tonhalle integrierte. Der 1939 noch ver- Verfahren zur Fassadensa- hasste, historistische Pomp der Säle soll auf explizites Bestreben der Nutzer mit der aktuell wohl nierung zu prüfen. grössten Restaurierungskampagne der Schweiz wieder deutlich stärker erkennbar gemacht wer- den. Nicht dass es bei diesen Vorhaben noch Manches zu diskutieren und auszuhandeln gegeben hätte – doch die grundsätzlichen Diskussionen darüber, was überhaupt als Denkmal gelten kann, fokussieren heute auf die Bauten der 1960er bis 1980er-Jahre. Gut spürbar gerade in diesem Jahr ist dies an den teils hitzig geführten Auseinandersetzungen hinsichtlich der anstehenden Sanie- rungen von zahlreichen Schulhäusern aus jener Zeit. Die denkmalpflegerische Begleitung dieser Bauten, die in einem posthandwerklichen Zeitalter des Bauens und in energiepolitischer Unbe- kümmertheit entstanden sind, hält jedoch nicht nur bezüglich der Vermittlung, sondern auch auf der fachtechnischen und -ethischen Ebene einige spannende Fragestellungen bereit. Im Lauf des Jahres sind diesbezüglich jedoch auch schon Erfolge erzielt worden. In zwei Konkurrenzver- fahren für die Ermittlung von Projekten und Planern für die Sanierung von Schulhäusern konnte das Vertrauen der verantwortlichen Bauherrschaften gewonnen und auf dieser Basis tragfähige Entscheide gefällt werden. Ende des Jahres erteilte die Denkmalpflege die Baubewilligung für die 14
Überblick und allgemeiner Geschäftsgang Der Rückbau des Kongress- hauses ist ein äusserst an- forderungsreiches Projekt. umfassende Restaurierung des Südtraktes des Hauptbahnhofs Zürich. Nach intensiv geführten Gesprächen mit den SBB entwickelten deren Architekten das ursprüngliche Projekt so weiter, dass mit der von Trix und Robert Haussmann 1979/80 im Geist des «manierismo critico» entwor- fenen Da Capo-Bar eine Ikone der Schweizer Postmoderne erhalten bleibt. Die Beschäftigung mit Ensembles und Flächendenkmalen bildete einen weiteren Schwerpunkt in diesem Geschäftsjahr: Für das Areal der Givaudan in Kemptthal (ehemals Maggi) wird mit hohem Tempo eine Masterplanung durchgezogen und gleichzeitig ein erstes, unkonventionelles Umbau- projekt angeschoben. Am Tag des Denkmals erhielten sage und schreibe 1500 Besucherinnen und Besucher Einblick in die laufende Arbeit im sonst für die Öffentlichkeit nicht zugänglichen Fabrikareal. Wie schon an der Langen Nacht der Museen erwies sich das tolle Kinderprogramm als Schlüssel, um neue Publikumsschichten zu erschliessen. In Oberstammheim wurde anfangs Mai das restaurierte Gebäudeensemble um den Gasthof Hirschen eröffnet, in der ehemaligen Klosterdomäne Kappel am Albis erlangten nach langem Ringen die Stallbauten und ein erster Teil der Gärten Baubewilligungsreife. Unter der Federführung von Genossenschaften sind in Winterthur Studienaufträge für die Erneuerung und die Verdichtung von zwei Siedlungen ausge- schrieben worden. In beiden Fällen haben alle beteiligten Parteien die Prozesse ergebnisoffen in die Wege geleitet und die jeweiligen Interessen mit klar formulierten Begründungen, aber wenig prinzipiellen Einschränkungen eingebracht. In diesem Sinn verzichtete die Denkmalpflege auf die Festlegung eines präzisen Schutzumfangs, sondern formulierte Wertungen und ausführliche Würdigungen der Bestandessituation. Auf die abschliessenden Resultate der vielversprechenden Vorgehensweise darf man gespannt sein und ihre konkrete Umsetzung dürfte noch manche Herausforderung bieten. Gerade im Zusammenhang mit Wohnsiedlungen löst die unter vielen Aspekten erfreuliche Festsetzung der ersten revidierten und ergänzten Inventare vor dem Hinter- grund aktueller Erfahrungen auch besorgte Fragen bezüglich der Bewältigung der damit anfallen- den, zusätzlichen Arbeitslast aus. Ressort Dokumentation. Im Frühjahr erhielt das Bundesamt für Kultur BAK die bereinigte Liste der Objekte, die unter Bundesschutz stehen bzw. einen derartigen Grundbucheintrag haben. Es handelt sich um rund 250 Objekte, wobei die erste Unterschutzstellung ins Jahr 1910 zurück- reicht (Reformierte Kirche Greifensee). Nach einer ersten erfolglosen Ausschreibung für eine neue Bild- und Plandatenbank für die Denkmalpflege hat der zuständige Projektausschuss im Herbst 2017 den Beschaffungsentscheid gefällt: den Zuschlag hat das Produkt Celum der Firma «brix cross media» erhalten. Nach einer Testphase soll die Datenbank gegen Ende 2018 eingeführt 15
Überblick und allgemeiner Geschäftsgang werden. Im Berichtsjahr wurden aus den Beständen des Historischen Fotoarchivs wiederum rund 10000 Digitalisate der Signatur u (4/5 inch) erstellt und inhaltlich aufbereitet. Gegenwärtig ste- hen von dieser Signatur über 35000 Bilder zur Verfügung. Der 2016 von der DJI übernommene Planbestand der Kunstdenkmälerinventarisation wurde konsequent erfasst und, wo angezeigt, digitalisiert. Aufgrund des Entscheids von Regierungsrat Markus Kägi vom 6. Dezember 2016, das KdS-Pro- jekt Kanton Zürich, Neubearbeitung (Bezirk Dielsdorf, Bd. VII), mit einem externen Auftraggeber abzuwickeln, fanden in den ersten beiden Monaten des Jahres 2017 Besprechungen mit dem Kunsthistorischen Institut der Universität Zürich (KHist) und der Zürcher Hochschule für ange- wandte Wissenschaften (zhaw), Winterthur, statt. Beide Institutionen reichten ihre Angebote schriftlich ein. Nach sorgfältiger Prüfung bzw. Abwägung der Angebote entschieden sich die Verantwortlichen, das Angebot der Universität Zürich weiterzuverfolgen. Daraus resultierte ein komplexes Konstrukt, das in Verträgen zwischen der Universität Zürich/KHist und der Baudirekti- on bzw. der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (GSK) und der Baudirektion münde- te. Die beiden Verträge lagen im Spätherbst 2017 unterschriftsreif vor. Kurz vor Jahresende fällte der Zürcher Regierungsrat schliesslich den Entscheid, die Neubearbeitung der Kunstdenkmäler der Zürcher Landschaft (Bezirk Dielsdorf, Erstbearbeitung 1943) als befristetes Projekt unter der Federführung der Universität Zürich/KHist an die Hand zu nehmen. Nach aufwändiger und zeit- weise zäher Vorbereitungszeit ist es nun dank der Universität Zürich (Prof. Dr. Carola Jäggi) ge- lungen, mit dem Projekt Anfang 2018 starten zu können. Ressort Inventarisation. In den ersten Monaten des Jahres gelang es, das interne Fachlektorat der Inventarblätter der Planungsregionen Furttal und Knonauer Amt für das Inventarprojekt Kan- ton Zürich derart voranzutreiben, dass diese den entsprechenden Gremien (Planungsregionen, Gemeinden, KDK) zur inhaltlichen Prüfung im Rahmen einer Vernehmlassung vorgelegt werden konnten. Vor allem von der KDK kamen wichtige Inputs, die geprüft und eingearbeitet wurden. Im Jahresverlauf konnten die Inventarblätter bzw. Detailinventare der beiden genannten Regio- nen durch die Amtsleitung festgesetzt werden. Insgesamt handelt es sich um rund 80 Inventar- blätter bzw. 15 Detailinventare. Parallel dazu verlief das Fachlektorat unzähliger Inventarblätter und Detailinventare aus den Planungsregionen Zürcher Unterland und Stadt Winterthur im Hin- blick auf die Vernehmlassung. Eine der Herausforderungen der Inventarrevision besteht darin, die acht unterschiedlichen Schutz- massnahmen der Objekte im überkommunalen Inventar zu vereinheitlichen und in jene rechtliche Form zu giessen, die das Planungs- und Baugesetz (PBG) sowie die Kantonale Natur- und Heimat- schutzverordnung (KNHV) verlangen. Die Grundlage dazu besteht im fachgerechten Vergleich der Objekte über den ganzen Kanton. Für die Zeit bis zu Beginn des 20. Jh. ist Zürich baulich ein äusserst vielfältiger Kanton, es ist deshalb eine anforderungsreiche Arbeit, die Objekte aus den verschiedenen Regionen «gerecht» zu vergleichen und ins Inventar aufzunehmen. Für die Zeit danach, insbesondere für die «Massenproduktion» der 1960er und 1970er-Jahre ist eine gewis- senhafte Abwägung angezeigt, welche Objekte es wert sind, zukünftigen Generationen erhalten Speicher aus dem 18. Jh. in der Region Furttal. Nicht nur über das ganze Kantonsgebiet hinweg besteht eine grosse bauliche Vielfalt, auch innerhalb ei- ner Region wird die gleiche Bauerfordernis unterschied- lich gelöst. Von links nach rechts: Speicher in Misch- bau in Dällikon, Speicher als Riegelbau in Buchs, Speicher in Steinbau in Otel- fingen und Boppelsen. 16
Personalbestand und -entwicklung zu bleiben. Neben den Begehungen und Vergleichsbesprechungen (sog. Pinwand-Diskussionen) half dieses Jahr erstmals die neue Objektdatenbank (ODB). Es zeigt sich, dass sich der Aufwand lohnt, den die ganze Abteilung in dieses Instrument steckt. 2. PERSONALBESTAND UND -ENTWICKLUNG Auf Antrag der Abteilungsleitung überprüfte das HR die Einreihung der meisten Funktionen. Dabei wurde das aktuelle Stellen- und Anforderungsprofil berücksichtigt sowie Quervergleiche in der Baudirektion angestellt. Weiter führte das HR verschiedene Interviews und Gespräche und nahm vereinfachte Funktionsanalysen vor. Im Ergebnis gab es schliesslich insgesamt etwa 20 Korrekturen, wovon ein Drittel Aufstufungen und zwei Drittel Rückstufungen. Die lohnmässigen Anpassungen erfolgten weitgehend saldoneutral. MUTATIONEN (Feststellenetat) Abteilungssekretariat (Archäologie und Denkmalpflege): – Archäologie: Eintritte: Nora Gamper (per 03.01.2017, wissenschaftliche Zeichnerin, 60%; befristet bis 31.12.2017) Kristin Kruse (per 01.06.2017; ab 01.09.2017 Ressortleiterin Funde und Daten, 80%) Christina Egli (per 01.07.2017, Fundlabor, 50%) Manuela Camichel (per 01.09.2017, wissenschaftliche Projektleiterin, 70%, befristet bis 30.11.2017) Monika Dolder (per 01.09.2017, Ausgrabungen und digitale Planerstellung 80%) Übertritt: Esther Schönenberger (per 01.09.2017, neu Ressortleiterin Technik, 90%) Austritte: Renate Leu-Theuner (per 30.06.2017 infolge Pensionierung, Fundlabor, 50%) Markus Graf (per 31.08.2017 infolge Pensionierung, Ressortleiter Funde und Daten 100%) Christoph Renold (per 31.08.2017 infolge Pensionierung, Ressortleiter Technik 100%) Nora Gamper (per 31.12.2017, wissenschaftliche Zeichnerin, 60%; befristete Anstellung) Änderungen im Beschäftigungsgrad: Kathrin Trüllinger (per 01.03.2017, Leiterin Fundlabor, Pensumserhöhung um 10% auf neu 60%) Beat Zollinger (per 01.09.2017, Grabungstechniker, stv. Ressortleiter Technik, Pensumserhöhung um 10% auf neu 90%) Denkmalpflege: Eintritte: Monika Twerenbold (per 01.04.2017, Bauberatung, 80%) Jan Capol (per 07.08.2017, Ressortleiter Inventarisation, 80%) 17
Personalbestand und -entwicklung Beat Eberschweiler Abteilungsleiter Stellvertreter: Roger Strub Dienste A&D Myriam Schlesinger Trix Merksz Barbara Egli Claudia Schmid Christian Winkel Harry Heidelberger Projekte Technik Redaktion/Labor Funde/Daten Bauberatung Dokumentation Inventarisation RL Renata Windler Esther Schönenberger Josef Gisler Kristin Kruse Roger Strub Thomas Müller Jan Capol Stv. Beat Horisberger (FbL) Beat Zollinger Markus Stromer Yvonne Reich Lukas Knörr Roland Böhmer NN Verena Jauch Monika Dolder Martin Bachmann Kurt Altorfer André Barthel Andreas Gallmann Lea Brägger Daniel Käch Rolf Gamper Christina Egli Andrea Tiziani Christine Barz Nina Hüppi Stefanie Magel Markus Roth Christoph Hégelé Susanne Holzinger Sonja Vögtlin Nora Bruske Oliver Waddell Akulina Müller Barbara Hintermüller Marcus Moser Hansjörg Gilgen Pietro Wallnöfer A.-C. Schröter Annamaria Matter (FbL) Fridolin Mächler Daniel Pelagatti Christian Muntwyler Gaby Weber Raphael Sollberger Chantal Hartmann Angela Mastaglio Kathrin Trüllinger Monika Twerenbold Laetitia Zenklusen Werner Wild Gaetano Orlando Emmanuelle Urban Christian Schubert Patrick Nagy (FbL) Bruno von Aesch Adrian Huber Simon Vogt Archäologie Denkmalpflege RL = RessortleiterIn Stv.= StellvertreterIn FbL = FachbereichsleiterIn Stand 01.01.2018 Das Organigramm von A+D verzeichnet die Stellen des Feststellenetats. Das Projekt Inventarisation ist zeitlich befristet. Austritte: Anne Lauer (per 28.02.2017, Inventarisation, 90%) Änderung im Beschäftigungsgrad: Laetitia Zenklusen (per 01.08.2017, Inventarisation, Pensumserhöhung um 20% auf neu 100%) Anne-Catherine Schröter (per 01.08.2017, Inventarisation, Pensumserhöhung um 70% auf neu 100%) Lukas Knörr (per 01.07.2017, Bauberatung, Pensumserhöhung um 10% auf neu 90%). PERSONELLE RESSOURCEN AUSSERHALB DES FESTSTELLENETATS Eine unverzichtbare Stütze des Betriebs bilden die zahlreichen Mitarbeitenden, die nicht dem festen Stellenetat zugerechnet werden. So erfüllten auch im Berichtsjahr viele Personen, meist in Teilzeit, mit sehr unterschiedlichem beruflichem Hintergrund teilweise ganz wesentliche Kernaufgaben, sowohl für die Archäologie wie auch für die Denkmalpflege. Sie arbeiteten im Backoffice (Bibliothekswesen, Archivablage, Datenbanken, Dokumentation, Funddepots usw.), betätigten sich als Ausgräber, als ehrenamtliche Kuratoren oder waren als wissenschaftliche Mit- arbeiterInnen für einzelne oder mehrere Projekte zuständig. Studierende widmeten sich kleineren Grabungs- oder Archivierungsprojekten oder nutzten unser Praktikumsangebot. Es sind dies in alphabetischer Reihenfolge: Tamara Aepli, Kurt Altorfer, Sara Amadori, Raphael Annaheim, Tilman Baum, Matthias Bieri, Ad- 18
Personalbestand und -entwicklung rian Bringolf, Stefanie Brunner, Werner Brunner, Manuela Camichel, Corina Caravatti, Stephanie Chamberlain, Linda Christen, Rachel D’Angelone, Monika Dolder, Christina Egli, Naki Erikli, Julia Erni, Nakita Frater, Anja Gerth, Michelle Haag, Christian Harb, Marie-Claude Heidelberger, Maja Held, Joachim Hessel, Stephanie Hug, Rahel Imboden, Monika Isler, Rosanna Janke, Isabel Jüng- ling, Marius Käch, Simon Kaufmann, Sandrine Keck, Anna Kienholz, Dan Klaus, Kristin Kruse, Marion Landolt, Elisabeth Langenegger, Anne Lauer, Sabrina Meyer, Andreas Mezzasalma, Hans- ruedi Minder, Daniel Möckli, Anna Naeff, Christian Nötzli, Nadja Oertle, Rastislav Oravec, Sandro Pelloni, Sonia Perona, Leandra Reitmaier, Beatrice Ruckstuhl, Kiah Rutz, Diogo Sà Zanetti, Corne- lia Schweizer, Jenny Sojka, Roland Sojka, Thomas Spaenhauer, Andreas Sprecher, Jörg Steinmann (†), Ursina Thöni, Florian Tuchschmid, Manuela Weber, Helena Wehren, Elena Wetli, Adina Wicki, Fabienne Widmer, Ines Winet, Julienne Zgraggen, Matthias Zinggeler. Zivildienstleistende Archäologie: Der Zivildienstleistende Pascal Sahli erbrachte anforderungsreiche Einsätze auf Ausgrabungen (54 Tage). Zivildienstleistende Denkmalpflege: Für die Denkmalpflege leisteten im Jahr 2017 folgende Perso- nen wertvolle und vielseitige Einsätze: Ralph Bannerman (45 Tage), Christian Brüesch (54 Tage), Pascal Burlet (14 Tage), Marc-André Chatton (138 Tage), Cyril Chiquet (26 Tage), Christian Fry (26 Tage), Fabian Gygax (26 Tage), Yanick Hauenstein (42 Tage), Nico Keller (26 Tage), Maxime Rosset (26 Tage), Timothy Spillmann (61 Tage), Christoph Straessle (98 Tage), Tadeo von Känel (180 Tage), Samuel Weber (54 Tage), Ueli Weber (26 Tage), Mohamed Younes (37 Tage). Mitarbeitende im allernächsten Umfeld Im Rahmen von BD@work 2017 erhielten Damian Bachofner (AWEL) und Kurt Erismann (AWEL) einen Tag lang Einblick in den Arbeitsalltag der Archäologie. Einsatzorte waren Dübendorf- Stettbach und Marthalen (Ausgrabung Binderwis/Seelwis). Nathalie Kramer (ARE) und Christoph Abegg (TBA) waren einen Tag lang zu Gast in der Denkmalpflege. Einsatzorte waren Dübendorf- Stettbach sowie Aussentermine mit der Bauberatung. Kleine Feier am Rande der Flugpiste: Werner Unold (rechts) von der Motor- fluggruppe Zürich, Rachel D'Angelone und Simon Vogt vom Asterixteam feiern 500,5 Flugstunden für die Luftbildarchäologie. 19
Personalbestand und -entwicklung AUS- UND WEITERBILDUNG, TAGUNGEN, WORKSHOPS – «Platz da», Genese und Materialität des öffentlichen Platzes, Universität Zürich. Zürich, 15.06.– 17.06.2017. – 3D-Scans, Landesamt für Archäologie Sachsen. Dresden (D) 20./21.04.2017. – Access-Grundlagen und Aufbau der Datenstruktur, Digicomp. Zürich, 07./08.02.2017. – Adobe InDesign CC, Modul I, Grundlagen, Digicomp. Zürich, 10./11.04.2017. – Adobe InDesign CC, Modul II, Digicomp. Zürich, 09./10.10.2017. – AKD-Tagung, Denkmalpflege Graubünden. Chur, 07./08.04.2017. – CAA 2017, Computer Applications and Quantitative Methods in Archaeology. Atlanta GA (USA), 13.–16.03.2017 (auf eigene Rechnung). – Das ISOS und die gebaute Schweiz von morgen. Tagung VLP, BAK und Schweizer Heimat- schutz. Aarau, 24.01.2017. – Die Ankunft der LEG XIII und die Folgen, Forschungskolloquium. Brugg, 20./21.10.2017. – DigiarCH 2017, Archäologie Schweiz. Chur, 22./23.06.2017. – CAS Gartendenkmalpflege, HSR Rapperswil. Rapperswil, 27./28.02.2017 und 29./30.06.2017. – CAS Paralegal, zhaw Winterthur. Winterthur, 25.08.2017–25.02.2018. – Einführung in ArcGIS for Desktop mit ArcMap, ESRI Suisse. Zürich, 19.12.–21.12.2017. – Epochenkurs Eisenzeit VATG, Vereinigung des archäologisch-technischen Grabungspersonals der Schweiz. Dübendorf-Stettbach, 19.08.2017. – Epochenkurs Mittelalter VATG, Vereinigung des archäologisch-technischen Grabungspersonals der Schweiz, Universität Basel. Basel, 03.11.2017. – Excel-Grundlagen (ME1), Digicomp. Zürich, 05./06.01.2017. – Fachveranstaltung Historische Verkehrswege, ASTRA. Zurzach, 03.05.2017. – Fotokurs VATG, Vereinigung des archäologisch-technischen Grabungspersonals der Schweiz. Dübendorf-Stettbach, 31.03.2017. – Imdas-Nutzertreffen 2017, ADA/KMUZ. Zug, 30.05.2017. – Interner Weiterbildungsanlass Theorie und Praxis Geoarchäologie/Bodenkunde, durchgeführt von David Brönnimann, IPNA, Universität Basel. Dübendorf/Marthalen, 14.09.2017. – Interner Weiterbildungsanlass Theorie und Praxis Bodenkunde und Beschrieb, durchgeführt von David Brönnimann, IPNA, Universität Basel, Beat Zollinger und Christian Winkel (beide KAZ). Dübendorf-Stettbach und Zürich, 03.10.2017. – IVS-Fachexkursion «Wegverbindungen am Zurzacherberg – zwischen Erhaltung und Überprä- gung», Bundesamt für Strassen ASTRA. Zurzach/Döttingen, 03.05.2017. – Jahresversammlung ARS, Arbeitsgemeinschaft für provinzial-römische Forschung in der Schweiz. Bellinzona, 03./04.11.2017. – Kirche St. Martin Zillis – romanische Kirchendecke, Konservierungs- und Pflegeprojekt, SRK. Zillis, 18.09.2017. – Kolloquium und Jahresversammlung AGUS, Arbeitsgemeinschaft für die Urgeschichtsforschung. Bern, 03.03.2017. – Kurs AGISOFT. Structure from Motion. Kurs für Spezialistinnen und Spezialisten. Firma GGH, Freiburg i. Br. (D). Dübendorf-Stettbach, 23./24.04.2017. – Kurs AGISOFT. Structure from Motion. Kurs für Spezialistinnen und Spezialisten. Firma Field- work. Bühler, 17.11.2017. – Mitgliederversammlung und Jahrestagung SAM, Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Ar- chäologie des Mittelalters und der Neuzeit. Konstanz, 27./28.10.2017. – Open-Access-Zeitschriften in der Schweiz. Chancen – Probleme – Desiderate. Organisiert von der SAGW. Bern, 20.01.2017. – Recht des Heimatschutzes und der Denkmalpflege, zhaw. Winterthur, 28.02./23.08.2017, je ½ Tag. – Schreibkurs «punktum! Satz und Absatz, Wort und Thema» für Mitarbeitende Archäologie und Denkmalpflege. Zürich, 31.10.2017. – Sichern von Burgruinen, Pro Castellis. Zillis, 14.08.–18.08.2017. – Tagung «Epistemische Bilder», ZHdK. Zürich, 29.09.2017. – Tagung der «Deutschen Gesellschaft für Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit» und 20
Personalbestand und -entwicklung Winterthur. Tösstal- strasse 2. Aufnahme mit AgiSoft, Structure from Motion. Blick in den Web- keller mit Trittgrube. «The Society for Post-Medieval Archaeology» im Deutschen Schifffahrtsmuseum/Leibnitz-Institut für deutsche Schifffahrtsgeschichte. Bremerhaven (D), 20.09.–23.09.2017. – Tagung Werkbundsiedlungen, Amt für Stadtplanung. Stuttgart (D), 27./28.02.2017. – Word-Grundlagen (MW1), Digicomp. Zürich, 03./04.04.2017. – Workshop «Dialogverfahren – Kooperation oder Konkurrenz?». Veranstaltungsreihe Wettbe- werbsverfahren in Diskussion der Kommission SIA 142/143. Zürich, 15.11.2017. – Workshop «Imdas pro-Schulung zum Druckmodul (Printing)», Joanneum Research. Graz (A) und Zürich, 23.10.–25.10.2017, 29.11.2017. – Workshop «Wissen braucht Gestaltung», Excellenzcluster Bild – Wissen – Gestaltung, Hum- boldt-Universität. Berlin, 20.10.2017. Für den Austausch mit Fachkollegen und für die Erweiterung des Fachwissens von grosser Bedeu- tung waren die verschiedenen Jahresversammlungen von schweizerischen Fachverbänden. Die in der Archäologie tätigen TechnikerInnen und WissenschafterInnen besuchten die entsprechenden Veranstaltungen der Vereinigung für das archäologisch-technische Grabungspersonal (VATG) resp. der epochenweise organisierten Arbeitsgemeinschaften für die Urgeschichtsforschung, die Provinzial-Römische Forschung, die Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit sowie der Pro- spektion (AGUS, ARS, SAM, AGP). Viele Mitarbeitende in der Denkmalpflege besuchten sowohl die Jahresversammlungen der Lan- desgruppe Schweiz des ICOMOS wie auch die diesjährige Tagung des Arbeitskreises für Denk- malpflege (AKD), die durch den Kanton Graubünden organisiert wurde. Unter anderem konnte dort das Konvikt, ein Schulgebäude der Nachkriegsmoderne, und das Alte Gebäu, dessen Archi- tekt David Morf unter anderem auch das Zürcher Zunfthaus zur Meise und das Palais Rechberg entworfen hat, besichtigt werden. Ausserberufliches, privates Engagement. Etliche Mitarbeitende engagieren sich freiwillig und ausserhalb ihrer Arbeitszeit in fachverwandten Institutionen, Vereinigungen oder Kommissionen als Mitglieder, als assoziierte Mitglieder, im Vorstand, als Fachbeiräte oder als Fachreferenten: Antiquarische Gesellschaft in Zürich (AGZ), Arbeitsgemeinschaft für die Urgeschichtsforschung in der Schweiz (AGUS), Arbeitsgemeinschaft Prospektion Schweiz (AGP), Arbeitsgemeinschaft für die Provinzial-Römische Forschung in der Schweiz (ARS), Arbeitsgemeinschaft für Experimen- 21
Aussenbeziehungen der Abteilung telle Archäologie der Schweiz (AEAS), Arbeitskreis Denkmalpflege (AKD), Association française d‘archéologie mérovingienne, Berner Heimatschutz Region Bern Mittelland, Bezirksdenkmalrat Berlin Treptow-Köpenick, Bund Schweizer Architekten (BSA), CAS FH St. Gallen (Immobilienbe- wertung und Denkmalpflege), Computer Applications and Quantitative Methods in Archaeology (CAA International), Deutsche Gesellschaft für Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit, Domus Antiqua Helvetica (DAH), Fachgruppe Denkmalpflege Stadt Winterthur, Gesellschaft für Schweizer Unterwasserarchäologie (GSU), Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (GSK), Gesellschaft Pro Vindonissa (GPV), Heimatschutz Stadt Bern, Historischer Verein Winterthur, Landesgruppe ICOMOS Schweiz, Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Archäologie des Mittel- alters und der Neuzeit (SAM), Schweizerischer Arbeitskreis für Stadtgeschichte, Schweizerischer Burgenverein, Schweizerischer Werkbund (Ortsgruppe Zürich), Stadtbildkommission Schaffhau- sen, Stiftung Baustelle Denkmal, Verein Tösslobby, Uhrensammlung Kellenberger, Verein Hand- werk in der Denkmalpflege, Verein museum schaffen Winterthur, Vereinigung des archäologisch- technischen Grabungspersonals der Schweiz (VATG), Zürcher Heimatschutz (ZVH), Zürcher Zirkel für Ur- und Frühgeschichte. 3. AUSSENBEZIEHUNGEN DER ABTEILUNG BAUDIREKTION (BD) BD. Drei Kinoabende in Dübendorf-Stettbach, auch zwecks Kontaktpflege mit den engeren Partnern in der Baudirektion ALN: Mitarbeit in der Begleitgruppe des ALN zu Richtplaneinträgen für grossflächige Terrainver- änderungen und landwirtschaftliche Bodenverbesserungen, Erarbeitung eines Kriterienkatalogs, Bewertungen von und Stellungnahmen zu möglichen Standorten sowie Teilnahme an Exkursio- nen zu möglichen Standorten. AWEL. Neu geschaffener, periodischer, spezifischer Austausch mit der Abteilung Gewässerbau zu allgemeinen Themen des jeweiligen Fachstellenauftrags wie auch zu konkreten Projekten mit Showtime in Stettbach, Interessenkonflikten. technologisch und infra- AWEL. Umsetzung des Aabach-Projekts in Zusammenarbeit. strukturell modernisiert. ANDERE DIREKTIONEN Direktion der Justiz und des Innern. Mit Beat Gnädinger und Christine Werndli vom Staatsarchiv periodischer Austausch über Gesuche zu wiederkehrenden Betriebsbeiträgen resp. Erneuerung bestehender Vereinbarungen im Rahmen eines gemeinsamen Gremiums «KRB 5125a». Direktion der Justiz und des Innern / Finanzdirektion. Mit Vertretern des Staatsarchivs, der Fachstelle Kultur und des Lotteriefonds situativer Austausch über jene Gesuche Externer an der Schnittstelle zwischen den Fachstellen und Finanzierungstöpfen. ANDERE KANTONALE ORGANISATIONEN Kantonale Gebäudeversicherung (GVZ). Aus Anlass der Stabsübergabe der Leitung des Be- reichs Brandschutz von Lars Mülli an Thomas Oczipka organisierten die GVZ und die Kantonale Denkmalpflege am 12. Juli einen Fachaustausch in der Messe Zürich (Holiday Inn) mit allen an Schutzobjekten tätigen Mitarbeitenden (insgesamt ca. 40 P.), an welchem auch die Denkmalpfle- gen der Städte Zürich und Winterthur mitwirkten. Aus beiden Fachbereichen wurden aktuelle Projekte präsentiert und im Anschluss sehr angeregte und interessierte Fachgespräche geführt. Bei einem von der GVZ offerierten, grosszügigen Apéro riche ist der Austausch auch auf persön- licher Ebene lebhaft weitergeführt worden. 22
Sie können auch lesen