Tätigkeitsbericht Archäologie und Denkmalpflege 2018

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Tätigkeitsbericht Archäologie und Denkmalpflege 2018
Kanton Zürich
Baudirektion
Amt für Raumentwicklung

Tätigkeitsbericht
Archäologie und
Denkmalpflege
2018
Tätigkeitsbericht Archäologie und Denkmalpflege 2018
Tätigkeitsbericht Archäologie und Denkmalpflege 2018
Inhaltsverzeichnis

         Vorwort									4

       1 Überblick und allgemeiner Geschäftsgang		                         6

       2 Personalbestand und -entwicklung				                             14

       3 Aussenbeziehungen der Abteilung					                             18

       4 Besondere Ereignisse
                                   22

       5 Öffentlichkeitsarbeit, Veranstaltungen und Aktionen		            26

       6 Projekte Archäologie
                                   34

       7 Projekte Denkmalpflege						                                     46

       8 Archive, Studiensammlung und Funddepots Archäologie              74

       9 Alterthümer-Magazin und Bauteillager Denkmalpflege               76

      10 Jury- und Expertentätigkeit, Mandate in Stiftungen und Gremien   78

                                                                          Titelseite
                                                                          Restaurierungsarbeit an Stu-
                                                                          ckatur und Decke in der Villa
                                                                          Mazzucchi in Rüschlikon.

                                                                          Seite 2
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                                                                          in Zürich-Oerlikon werden
                                                                          seit über 100 Jahren Wett-
         3      Tätigkeitsbericht 2018                                    kämpfe ausgetragen.
Tätigkeitsbericht Archäologie und Denkmalpflege 2018
Tätigkeitsbericht Archäologie und Denkmalpflege 2018
Vorwort
Alle Jahre wieder kommt es zu einer faszinierenden Erweiterung des eigenen
Wortschatzes. Begrifflichkeiten wie «smarte Ziele», «Umfeldanalyse», «Risikoevaluation»
oder «SWOT-Analyse» gehörten schon lange zum Repertoire, noch weit bevor
unsere Regierung mit RRB 903/2017 den Wechsel hin zu Hermes als neu gültige
Projektmanagementmethode für alle Verwaltungseinheiten beschloss.

Weniger abstrakt aber nichtsdestotrotz wenig eingängig sind andere Wörter wie
beispielsweise «robust» oder «zeitnah». Beides kam erst im vergangenen Jahr in der
Verwaltung so richtig auf und ist mittlerweile in beinahe jedem Protokoll oder Bericht
zu finden: hier mal eine robuste Argumentation, dort ein zeitnaher Entscheid.

Gemeint sind wohl eine gute, belastbare Argumentation und ein rascher Entscheid – das
täte es vollauf. Gerade «zeitnah» scheint mir mit beträchtlichen Unsicherheiten behaftet.
Wenn ich gerne «zeitnah» ein Faktenblatt wollte, weiss mein Gegenüber, dass ich das
spätestens morgen acht Uhr haben möchte? Und wenn eine andere Fachstelle verspricht, uns
«zeitnah» den Mitbericht zu liefern, muss ich von einer mehrwöchigen Wartezeit ausgehen?

Da lobe ich mir die Begeisterung unserer Praktikantin nach einem Erfolgserlebnis: «Voll krass».
Das verstehe auch ich, der mittlerweile Post für erste Pensionierungsvorbereitungskurse
erhält und Sonderangebote für Zeitschriften wie «Best Ager» oder «50plus».

Wir haben jedenfalls versucht, den diesjährigen Tätigkeitsbericht so zu schreiben, dass er von
allen Altersstufen gelesen und verstanden werden kann, heute und in Zukunft, also zeitlos
und damit «enkeltauglich» – noch so eine neue Wortschöpfung, die graue Haare beschert.

Dr. Beat Eberschweiler (57)
Abteilungsleiter Archäologie und Denkmalpflege

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                                                                                                  Beat Eberschweiler erklärt
                                                                                                  an den Tagen des Denkmals
                                                                                                  in Uetikon am See die Arbeit
                        5      Tätigkeitsbericht 2018                                             der Unterwasserarchäologie.
Tätigkeitsbericht Archäologie und Denkmalpflege 2018
Tätigkeitsbericht Archäologie und Denkmalpflege 2018
1 Überblick und allgemeiner
			Geschäftsgang
Strategische Themen und Zielsetzungen
Für das Berichtsjahr 2018 wurden verschiedene Ziele auf Stufe Abteilung Archäologie und
Denkmalpflege (A&D) formuliert, die allesamt nicht erfüllt werden konnten. Gründe waren ein
markanter Anstieg der Geschäftslast, personelle Wechsel und die Zusatzbelastung durch
Datenbank- und Datenbereinigungsprojekte. Übersicht über die für 2018 gefassten Ziele:

 – Das Projektmanagement funktioniert auf allen Stufen selbständig (nicht erfüllt, wird mit der
   amtsweiten Implementierung von Hermes für 2019 neu aufgesetzt).
 – Es liegt ein aktualisierter Leitfaden Öffentlichkeitsarbeit vor (nicht erfüllt, aber wichtige
   Grundsatzentscheide liegen vor, Umsetzung in Teilschritten 2019).
 – Das Geschäftsarchiv ist geordnet und aktualisiert (nicht erfüllt, es existieren jetzt aber eine
   Übersicht und Vorstellungen, wie beim notwendigen Umzug stettbachintern die Dokumente
   neu zu ordnen sind).
 – Es gibt einen verbindlichen Fahrplan, wann welche Aufgaben unter dem Titel «Digitalisie-
   rungsschub» aufgenommen und umgesetzt werden (teilweise erfüllt, es sind aber aufgrund
   der hohen Belastung die Milestones der laufenden Datenbankprojekte verschoben worden).
 – Projekte für die eigenen NHF-Liegenschaften können im Rahmen der vorhandenen Bud-
   gets aufgestartet werden (nicht erfüllt, es fehlen noch immer die personellen Ressourcen).
 – Zur Bekanntmachung des UNESCO-Welterbelabels ist ein umfassender Massnahmenkata-
   log erarbeitet (nicht erfüllt, es ist aber eine entsprechende Zusammenarbeit mit Vertretern
   des Zürcher Oberlandes lanciert).

Traditionsgemäss wurden vier Klausuren der Geschäftsleitung A&D (drei eintägige, eine zwei-
tägige) durchgeführt:

 – Klausur am 3. April (Zürich, St. Gotthard) zum Kommunikationskonzept ARE, zur Öffentlich-
   keitsarbeit, zu den anstehenden Schritten für eine verstärkte Digitalisierung in Archäologie
   und Denkmalpflege
 – Klausur am 12. Juni (Zürich, HB) zum Raumprogramm Stettbach, Langzeitplanung 2035
 – Klausur am 18. September (Zürich, Kalkbreite) nochmals zum Raumprogramm Stettbach,
   Themenskizzen für die Doppeltagklausur
 – Klausur vom 31. Oktober bis 1. November (Wislikofen AG) zur Überarbeitung des Konzep-
   tes Öffentlichkeitsarbeit, zur Strukturierung der Aufgaben der Abteilung in Hinblick auf die
   anstehenden Wechsel in der Baudirektion (neuer Baudirektor oder neue Baudirektorin, zwei
   neue Amtschefs IMA und HBA, neue Abteilungsleitung Raumplanung im ARE), zu den Be-
   und Überlastungen und Herausforderungen

Im Rahmen der wöchentlichen Koordinationssitzungen der Denkmalpflege (mit dem
Abteilungsleiter und allen drei Ressortleitenden) wurden separat noch zwei Halbtages-
Klausuren anberaumt, um einzelne Themen etwas vertiefter zu diskutieren, was im
Tagesgeschäft chancenlos blieb (am 8. Mai und 2. Oktober).

Der umfassende Aufräumtag «RotGrünBlau» (physisch und digital am Arbeitsplatz, allgemei-
ne Flächen) fand für alle Mitarbeitenden obligatorisch am 12. und 13. November statt, dazu
gab es neu auch hier einen zusätzlichen Tag für die Denkmalpflege wegen der zu vielen nicht
rückgeführten Dossiers und Bücher, dies am 20. Juni.

Umfeld
Auf administrativer Ebene wurden neue Instrumente eingeführt. Neu gilt Hermes anstelle von
Posat als für alle Verwaltungseinheiten gültige Projektmanagementmethode; CATS ProTime
löste die vorangehende Zeiterfassungs-Software ab, was eine sehr aufwändige Überprüfung
sämtlicher Regelungen und Vergütungen zwecks Vereinheitlichung in der Abteilung zur Folge
hatte. Mit ElPro können neu die internen Prozessschritte mit Visumslauf für direktionseigene
Bauvorhaben elektronisch abgewickelt werden. Im Rahmen der Umstellung auf das elekt-
ronische Baubewilligungsverfahren konnten keine wesentlichen Fortschritte hinsichtlich der
Klärung einer zweckmässigen Archivierung der Dokumente erzielt werden.

Das Kulturerbejahr 2018 wurde dazu benutzt, eine Idee «mein Kulturerbe» im Kanton Zürich
als Amtsprojekt aufzustarten. Die Vorarbeiten wurden geleistet, die Umsetzung erfolgt 2019.
Im Sommer (6. Juli) fand zum 60-jährigen Jubiläum der Abteilung der Abteilungsanlass mit
vielen Gästen auf dem Areal des römischen Gutshofes in Seeb statt.

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                                                                                                     der Umbau der Gstadhäu-
                         7      Tätigkeitsbericht 2018                                               ser in Zollikon.
Tätigkeitsbericht Archäologie und Denkmalpflege 2018
Allgemeine Geschäfte
Dienste
Verschiedene ressortübergreifende Aufgaben wurden 2018 in das neu gegründete Stabsressort
Dienste A&D übertragen. Es sind dies Finanzen und Controlling, Qualitätssicherung, Immobilien
und Ressourcen sowie Sekretariat und Administration. Ziel ist es, sowohl bei der Archäologie
wie auch bei der Denkmalpflege die Abläufe und Standards zu vereinheitlichen und durch den
Zusammenzug Skaleneffekte zu erzielen. Die Qualitätssicherung erfolgt nun bei allen Verfügun-
gen und Regierungsratsbeschlüssen einheitlich.

Auslaufende Mietverträge und ein übervoller Klimaraum gaben Anlass, sich mit den Vor- und
Nachteilen der Liegenschaft an der Stettbachstrasse 7 auseinanderzusetzen. Grundsätzlich hat
die Geschäftsleitung entschieden, dass am Standort Stettbach festgehalten wird. Es sind aber
einige bauliche und organisatorische Anpassungen vorzunehmen. Der bestehende Klimaraum
zur langfristigen Lagerung von archäologischen Funden platzt aus allen Nähten und muss
dringend erweitert werden. Zugleich müssen die Arbeitsbedingungen in der grossen, schlecht
beheizbaren und zugigen Halle verbessert werden. Die Geschäftsleitung hat die Bedürfnisse
für ein reibungsloses Funktionieren des Betriebs definiert und einem Architekten übergeben,
zwecks Erarbeitung eines konkreten Vorschlags. Daneben konnten einige Sofortmassnahmen
zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen bereits umgesetzt werden. Als erstes wurde die
Zugluft mit Filzvorhängen gedämmt, dann wurden die Arbeitsplätze auf dem Betonboden mit
Wärmedämmteppichen und Heizlüftern ausgestattet. Die Arbeitssicherheit wurde in verschie-
denen Bereichen verbessert. So wurden klare Weisungen formuliert, zum Beispiel was den
Umgang mit Baumaschinen betrifft. Alle Mitarbeitenden wurden ihrem Aufgabengebiet entspre-
chend geschult und mit dem neuen «Handbuch Arbeitssicherheit» ausgestattet. Im Bauteillager
wurde eine Sicherheitsschleuse zur sicheren Beschickung des Zwischenbodens eingebaut.

Diverse Schäden am Gebäude und an der Haustechnik wirkten sich störend auf unsere Arbeit
aus sorgten für einen Mehraufwand. Ein Wassereinbruch im Kellerarchiv hatte zur Folge, dass
der ganze Inhalt aus- und wieder eingeräumt werden musste. Die aufwändige Suche nach der
Ursache für das eindringende Wasser war ein weiterer Störfaktor. Auch der Ausfall der Hallen-
heizung kurz vor Weihnachten sorgte für Unannehmlichkeiten.

Mit der Anschaffung eines dritten VW-Kleintransporters konnten wiederholte Engpässe bei der
Fahrzeugbelegung beseitigt werden. Das Hauptthema im Fachbereich Ruinen war der Ersatz
von beschädigten oder verschwundenen Informationstafeln. In die Produktion neuer Tafeln
in einem zeitgemässen Layout waren diverse Parteien involviert: Betriebsintern waren es die
Ressorts Projekte, Funde und Daten und die Redaktion, welche in enger Zusammenarbeit mit
einem externen Layouter dazu beitrugen, dass als Pilotprojekt bei der Burgruine Freienstein
2019 die erste neue Infotafel aufgestellt wird.

Die Einführung des neuen Arbeitszeiterfassungssystems CATS ProTime beschäftigte die
ganze Abteilung, insbesondere jedoch das Sekretariat, welches sich als First-Level-Support in
kürzester Zeit einen Wissensvorsprung erarbeiten musste. Nicht vorgesehene Probleme und
das Definieren interner Abläufe und Zuständigkeiten haben viele Ressourcen beansprucht.

Ressort Projekte
Das Jahr 2018 war geprägt durch sehr viele Prospektionen, Sondierungen und Ausgrabun-
gen. Allein Baubegleitungen wurden rund 90 durchgeführt. Zwei Rettungsgrabungen prähis-
torischer Siedlungsreste in Zürich, in der Lengg (Kinderspital) und am Mythenquai (Zürich
Versicherung), hatten bereits im Vorjahr begonnen und konnten in der ersten Jahreshälfte
abgeschlossen werden. Unerwartet musste baubegleitend zur neuen Platzgestaltung vor der

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Tätigkeitsbericht Archäologie und Denkmalpflege 2018
Klosterkirche Rheinau eine Rettungsgrabung organisiert werden, die wegen Kapazitätseng-        Grabung Marthalen-Binder-
pässen an die Firma ProSpect vergeben wurde.                                                   wis, Panorama-Aufnahme
                                                                                               am frühen Morgen.

Planmässig startete im Frühsommer die zweite Grabungsetappe im Kiesabbauareal Martha-
len. Neben den erwarteten frühmittelalterlichen Siedlungsresten kamen überraschend reich
ausgestattete Gräber der Bronze- und der Eisenzeit zum Vorschein. Die Feldarbeit wird 2019
und 2020 fortgesetzt. Ein weiterer Höhepunkt waren reichhaltige jungsteinzeitliche Funde
aus organischem Material (Schuhe, Textilien und Fischreusen), die bei Tauchgrabungen in
Maur-Schifflände geborgen wurden. In der Altstadt von Winterthur konnte bei einer Ret-
tungsgrabung am Obertor erstmals die römische Strasse (Teil der West-Ost-Achse durch das
schweizerische Mittelland) nachgewiesen werden. Eine Rettungsgrabung in Küsnacht betraf
den mittelalterlichen Friedhof bei der Kirche. Weitere Untersuchungen in Kyburg, Kappel
und Rüti förderten mittelalterliche und neuzeitliche Spuren des einstigen Städtchens bzw.
der ehemaligen Klöster und Amtshäuser zu Tage. Im Herbst wurde eine Rettungsgrabung im
Ortskern von Kloten begonnen. Unter den zahlreichen Sondierungen ist eine Schutzabklärung
auf dem Kirchhügel Oberwinterthur zu erwähnen, die wenige Zentimeter unter dem aktuellen
Fussboden die spätrömische Befestigungsmauer freilegte. Die Mauer soll erhalten bleiben, im
Bereich geplanter Unterkellerungen folgt 2019 eine Rettungsgrabung.

Weitere Abklärungen erfolgten im Zusammenhang mit den immer zahlreicher werdenden
grossflächigen Bodenaufwertungen. Die Erfahrungen zeigen, dass vorgängige Sondierungen
und gegebenenfalls gezielte Abklärungen zu befriedigenden Ergebnissen führen. So konnte
bei Gossau, weitab von bekannten Fundstellen, eine vermutlich römische Grabenanlage do-
kumentiert werden. Baubegleitungen erwiesen sich als problematisch. In Zusammenhang mit
Bodenaufwertungen und temporären Anlagen wie Installationsplätzen stellt sich immer wieder
die Frage, wie sich Aufschüttungen auf darunterliegende archäologische Schichten, Funde
und Befunde auswirken. Ein Projekt, das in Zusammenarbeit mit weiteren Institutionen diesen
Fragen nachgehen soll, ist in Planung.

Bei den laufenden Auswertungen konnten die grossen Projekte Rheinau-Prospektion, Regens-
dorf-Gubrist und Zürich Kanalisation Seefeld abgeschlossen werden. In den Projekten Oberwin-
terthur-Nordquartier und Otelfingen-Harbernbach wurden wichtige Zwischenschritte erreicht.

Gezielte Detektorprospektionen, zum Teil mit ehrenamtlichen Mitarbeitenden, erbrachten
wiederum viele Funde. Geophysikalische Prospektionen bei Bülach und Adlikon ergaben neue
Erkenntnisse zu römischen Gutshöfen. Durch die Analyse von LiDAR-Daten konnte bereits
in den Vorjahren eine grosse Zahl neuer Fundstellen entdeckt werden. Wegen der neuen
Erkenntnisse ist eine Revision der archäologischen Zonen in Vorbereitung.

Im Zusammenhang mit der Revision des Kulturgüterschutzinventars des Bundes wurden auch
die Inventarobjekte im Kanton Zürich überprüft und einige neue Objekte wie auch Streichun-
gen vorgeschlagen. Zur Revision des kantonalen Landschaftsschutzinventars werden Ergän-
zungsvorschläge erarbeitet.

Ressort Technik
Prägend für das Ressort Technik war dieses Jahr die Einführung der Grabungsdokumentation
durch photogrammetrisch erstellte 3D-Modelle. Mehrere Personen haben sich in kurzer Zeit
und grösstenteils selbstständig in die Verwendung des Programmes Agisoft Photoscan eingear-
beitet. Auf der Ausgrabung Küsnacht-Singsaal wurde die Methode zum ersten Mal ausführlich
getestet. Viele der freigelegten Bestattungen wurden zusätzlich zur herkömmlichen Fotografie
als 3D-Modell aufgenommen. Die Resultate waren verblüffend: Einige der Modelle waren so
detailreich, dass Altersbestimmungen daran vorgenommen werden konnten. Die Aufnahmen

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Tätigkeitsbericht Archäologie und Denkmalpflege 2018
Rechts
Improvisiertes Fotostudio
im Wald für die photogram-
metrische 3D-Aufnahme ei-
nes Grenzsteins in Affoltern
am Albis.

Oben
Das 3D-Modell des Grenz-
steins mit gut sichtbaren
Beschriftungen.

                               waren der Anthropologin ausserdem eine Hilfe, wenn im Nachhinein die Lage der Knochen be-
                               trachtet werden musste. Gerade bei komplexen dreidimensionalen Funden und Befunden liefert
                               die photogrammetrische Methode eine Fülle von zusätzlichen Informationen. Geklärt werden
                               muss im nächsten Jahr, wie die Archivierung der Daten angegangen werden soll.

                               Die Archäologie ist seit diesem Jahr im Besitz von fünf GPS-Vermessungsgeräten. Die einfa-
                               che Anwendung und gute Verfügbarkeit dieser Geräte hat zur Folge, dass die Dokumentation
                               einfacher Befunde wie Pfostengruben immer öfter über GPS-Messungen ausgeführt wird,
                               womit auf der Ausgrabung erheblich Zeit gespart wird. Auf ein lokales Vermessungsnetz wird
                               zunehmend verzichtet. Anstatt eines handgezeichneten Planes besteht die zeichnerische Do-
                               kumentation der Grabung oft nur noch aus einem GIS-Plan. Dieser Paradigmenwechsel warf
                               sowohl auf der Grabung als auch im GIS-Bereich und in der Archivierung Fragen auf, welche
                               übers Jahr gesammelt und diskutiert wurden.

                               Der GIS-Bereich der Archäologie wurde neu strukturiert. Die Pläne werden nun ganz im Res-
                               sort Technik erstellt. Es wurden ausserdem verschiedene Sitzungsgefässe eingeführt, welche
                               zum Ziel haben, den Austausch über GIS-Belange in Archäologie und Denkmalpflege zu
                               fördern und zu koordinieren. Unstimmigkeiten in Arbeitsabläufen und Datenstrukturen werden
                               nun laufend diskutiert und Lösungen dafür erarbeitet. Für die Aufarbeitung von Altlasten in
                               der GIS-Planerstellung wird eine Strategie entwickelt. Ausserdem wird an einem Konzept zur
                               Archivierung von Geophysikdaten gearbeitet.

                               Der Wegzug einer Grabungstechnikerstelle zum Ressort Dienste war auch in diesem Jahr deut-
                               lich spürbar. Zusammen mit einer baldigen Pensionierung gab dieser Umstand den Ausschlag
                               dazu, die Ausbildung zweier neuer Grabungstechniker in Angriff zu nehmen.

                               Ressort Funde und Daten
                               Im Jahr 2018 wurde die Digitalisierung in der Fund- und Datenverwaltung aktiv vorangetrie-
                               ben. Mittelfristig soll stärker von den neuen Möglichkeiten profitiert werden (z.B. computerge-
                               stützte Datenübernahme bei externen Datenquellen, automatisierte Datenverarbeitung, mehr
                               Vernetzung, mehr Überblick, bessere Zugriffsmöglichkeiten). Dank dem vollen Einsatz aller
                               Ressortmitglieder können erste Resultate erreicht werden.

                               Um die Datenerfassung raus aufs Feld zu bringen, wurde Anfang des Jahres ein neuer Zugang
                               auf die archäologische Sachdatenbank Imdas eingerichtet («Remote Desktop»-Zugang). Dieser

                                                              Archäologie und Denkmalpflege        10
erlaubt erstmals eine gemeinsame Nutzung der Datenbank vom Büro und von Grabungen aus.
2019 wird der Wechsel auf eine neue Webschnittstelle (Imdas culture.web) folgen, von der wir hö-
here Performance, einfachere Bedienung und mehr Flexibilität erwarten. Organisatorisch werden
die Veränderungen begleitet durch die «fabelhafte Imdas-Koordination». Diese neu geschaffene,
ressortübergreifende Plattform stellt den Wissenstransfer an alle Mitarbeitenden und die frühzei-
tige Einbindung aller Beteiligten in eine gemeinsame Weiterentwicklungsstrategie sicher.

Auch bei der inhaltlichen Datenerschliessung war die sukzessive Digitalisierung spürbar.
Schwerpunktartig wurden dieses Jahr Datenbestände aufbereitet, die auf extern verwaltete
Sammlungsbestände im Schweizerischen Nationalmuseum und im Münzkabinett Winterthur
verweisen. Eines der Ziele dabei lautet: Grundlagen schaffen für eine automatisierte Verknüp-
fung zwischen dem eigenen und dem externen Archiv («linked data»). Ein entsprechendes
Pilotprojekt ist mit dem Münzkabinettes für ca. 2020 geplant.

Im Tagesgeschäft war das Team mit der Pflege und Langzeitarchivierung der archäologischen
Fund- und Datenbestände beschäftigt. Gemeinsam mit dem Ressort Redaktion und Labor
wurden neun Ausleihen ausgeführt, der im Vorjahr begonnene Austausch mit Ortsmuseen wurde
weitergeführt. Ausserdem wurde eine Statistik unseres Lagers in Stettbach erstellt. Diese dient
der Langzeitplanung, da spätestens ab 2020 das klimatisierte Lager voll sein wird. Für 2019/2020
sind Umbauarbeiten geplant, um das Lager für weitere 15 Jahre bespielen zu können.

Das Team war auch wieder in der Öffentlichkeitsarbeit im Einsatz. Speziell zu erwähnen ist die
erstmalige Zusammenarbeit mit dem Verein Archäomobil für den Ferienpass in Oberwinterthur.
Im Lager fanden zwei Führungen und drei Materialkurse statt, 218 Ausleihen der Schulkoffer wur-
den betreut, 25 Reproduktionen bewilligt und 13 Archiv- und Sammlungskonsultationen begleitet.

Ressort Redaktion und Labor
Am Anfang des Jahres stand ein Namenswechsel: nicht mehr «Dienste», sondern «Redaktion
und Labor» heisst das Ressort seit dem 1. Januar. Nach dem neuen Namen kam der neue
Ressortleiter. Am 1. Juli trat Andreas Teuscher die Nachfolge von Josef Gisler an, der sich in
den verdienten Ruhestand verabschiedete. Josef Gisler hinterliess nicht nur ein Regal voller
Monographien und unzähliger anderer Publikationen, die unter seiner Ägide entstanden sind,
er hinterliess auch ein motiviertes und erfahrenes Team.

An Herausforderungen fehlte es dem «neuen» Ressort nicht. Blockbergungen aus den Gra-
bungen Maur-Schifflände und Zürich Versicherung füllten die Kühlzelle des Fundlabors bis
unter den Rand, im Sommer musste gar ein zusätzlicher Kühlcontainer draussen vor der Halle
aufgestellt werden. Mit der Blockbergung und Freilegung der Funde aus Maur-Schifflände,
mit der sorgfältigen Bergung von Keramikfunden auf der Grabung in Marthalen und mit der
Bearbeitung von Projekten wie Elgg-Pfaffenmatten, Elgg-Kirchgasse, Elgg-Schützenstrasse
oder Winterthur-Marktgasse war das Laborteam mehr als ausgelastet. Die Zusammenarbeit
mit dem Zentrum für Konservierung des Schweizerischen Landesmuseums wurde im Jahr
2018 weitergeführt und intensiviert. Gestartet wurden rund 100 grössere und kleinere Konser-
vierungsprojekte, etwa gleich viele Projekte konnten erfolgreich abgeschlossen werden.

Die Redaktion hat Anfang Jahr wieder die Berichte aus dem Kanton Zürich für das «Jahrbuch
Archäologie Schweiz», die Kurzberichte zu den archäologischen Projekten sowie den Tätig-
keitsbericht produziert. Im Sommer erschien der Sammelband AIZ_03, im Herbst die zehnte
Ausgabe der Zeitschrift «einst und jetzt» (in Zusammenarbeit mit der Stiftung für Archäologie
und Kulturgeschichte STARCH). Die externe Redaktion der Monographien Nr. 51 (Archäolo-
gie in Rheinau und Altenburg) und Nr. 52 (Jungsteinzeitliche Siedlungen im Zürcher Seefeld,
Band 3) konnte erfolgreich abgeschlossen werden. Ausserdem haben die Redaktionsarbeiten
für den Sammelband AIZ_04 und die Monographie Nr. 53 (Regensdorf-Gubrist) begonnen.
Projekte wie Regensdorf-Gubrist, Oberwinterthur-Nordquartier, Fehraltorf Im Berg und Zürich
Versicherung beschäftigten auch die wissenschaftlichen Illustratorinnen und Illustratoren,
während im Fotoatelier die Blitze heissliefen zur lückenlosen Dokumentation der Funde und
zur Bebilderungen der Publikationen.

Neben dem laufenden Geschäft wurden Überlegungen zur strategischen Neuausrichtung des
Publikationswesens und der Öffentlichkeitsarbeit angestellt. Themen wie Open-Access-Pub-
likationen, Social Media und digitale Fundvisualisierungen werden das Ressort in naher und
ferner Zukunft in Bewegung halten.

                        11      Tätigkeitsbericht 2018
Ressort Bauberatung
                            Für wie viele Gebäude ist die Bauberatung der kantonalen Denkmalpflege zuständig? Auch
                            wenn diese Frage so einfach gestellt worden wäre, hätte es 2018 mehrere Antworten darauf
                            gegeben. Zum Beispiel: für 4188 Objekte (so viele Schutzobjekte, gezählt nach Versicherungs-
                            nummern, befanden sich gemäss Bundesamt für Statistik Ende 2016 im überkommunalen
                            Inventar). Oder: Zählt man die mit Privatdienstbarkeit geschützten Objekte der kommunalen
                            Inventare mit, kommen 1602 dazu, also sind es 5790 Objekte. Oder: mit den Neufestsetzungen
                            der letzten zwei Jahre sind es deutlich mehr Objekte als 2016 (tatsächlich sind mit der Festset-
                            zung des ergänzten überkommunalen Inventars allein in Winterthur 521 Objekte dazu gekom-
                            men). Zählt man die einzelnen Gebäude, ist der Zuwachs noch eindrücklicher. Tatsächlich
                            sind mit der Aufnahme von 22 Siedlungen nämlich 497 Einzelgebäude hinzugekommen. Das
                            Bundesamt für Statistik wollte es genau wissen und stellte im Rahmen der erstmals durchge-
                            führten Schweizerischen Denkmalstatistik zusätzliche Fragen zu Gebäudetypologien, Eigen-
                            tumsverhältnissen und Schutzstatus, welche für den Kanton Zürich, wo die Gemeinden für die
                            Denkmalpflege zuständig sind, schwierig oder gar nicht zu beantworten waren.

                            Ebenfalls neu in die Zuständigkeit der kantonalen Denkmalpflege fallen aufgrund von Gut-
                            achten der Kantonalen Denkmalpflege-Kommission die schutzwürdigen Gebäude der SBB
                            im Neugass- und im «Werkstadt»-Areal in Zürich. In engem Zeitraster sind noch im gleichen
                            Jahr Machbarkeitsstudien und Workshops zur Ermittlung möglicher Erhaltungs-, Umbau- und
                            Verdichtungsstrategien durchgeführt worden.

                            In die Zuständigkeit einiger weniger, jedoch umso engagierterer Personen scheint die Frage der
                            Umsetzung des Masterplans «Revitalisierung Kloster Kappel» geraten zu sein, der im März durch
                            den Baudirektor, den Gemeindepräsidenten von Kappel am Albis und Vertreter der evangelisch-
                            reformierten Landeskirche unterzeichnet worden ist. Der Widerstand gegen die Erstellung eines
                            die bestehende Klostermauer ergänzenden Mauerzugs ist ungebrochen und droht die Unterstüt-
                            zung des Vorhabens durch den Lotteriefonds zu gefährden.

                            Etwas übersichtlicher ist die Anzahl von Gebäuden, welche die Denkmalpflege in ihrem
                            Liegenschaften-Portfolio des Natur- und Heimatschutzfonds zu verwalten hat. 2018 ver-
                            abschiedete die Baudirektion nach intensiver Vorarbeit der Denkmalpflege die zugehörige
                            Teilportfolio-Strategie. Es bleibt zu hoffen, dass auf dieser Grundlage trotz notorischer
                            Ressourcen-Probleme in allen beteiligten Ämtern bald konkrete Projekte realisiert und auch
                            einzelne Gebäude abgestossen werden können.

Restaurierungsarbeiten im
grossen Tonhalle-Saal in
Zürich.

                                                           Archäologie und Denkmalpflege         12
Die strategische Phase definitiv verlassen haben einige grosse Projekte: Am Bahnhofplatz
ist der Baustart für die Generalsanierung des HB-Südtraktes erfolgt, und mit der Entfernung
der Werbeplakate an den Gleisköpfen in der Querhalle ist ein räumlich äusserst wohltuendes
Element des Werbe- und Beschriftungskonzepts endlich umgesetzt. An der Claridenstrasse
in Zürich konnten Ende Jahr die letzten Ausführungsdetails für die Restaurierung des gros-
sen Tonhalle-Saals und der Sgraffito-Flächen im Kongresshaus festgelegt und der Entwurf
des Orgelprospektes definiert werden. An der Höschgasse steht die denkmalpflegerische
Instandstellung des Pavillons Le Corbusier vor dem Abschluss und im Hochschulgebiet ist
der Wettbewerb für die Neubauten des Universitätsspitals ausgelobt – die lange umstrittene
Erhaltung der «Alten Anatomie» gelingt dem Siegerentwurf. In Rheinau schliesslich sind die
Mittelschülerinnen und -schüler auf der Insel gelandet: Seit Anfang Jahr kochen, bügeln,
schreinern, betten und waschen sie in den Hauswirtschaftskursen im ehemaligen Männer-
gasthaus im sogenannten Wolff-Trakt und lernen ganz nebenbei, wie lohnenswert die Erhal-
tung von Baudenkmälern ist.

Ressort Dokumentation
Das Projekt Kunstdenkmälerinventarisation (Bezirk Dielsdorf) konnte nach langer Vorberei-
tungsphase in Zusammenarbeit mit der Universität Zürich, der Gesellschaft für Schweizerische
Kunstgeschichte (GSK) und der Baudirektion erfolgreich gestartet werden. In Absprache mit allen
involvierten Parteien wurden zwei Stellen ausgeschrieben. Aus den eingegangenen über 80 Be-
werbungen wurden ein Historiker und eine Kunsthistorikerin ausgewählt, die per 1. Mai bzw. 1. Juli
2018 ihre an der Universität Zürich angesiedelten Stellen antraten. Unter der Leitung von Regula
Crottet begann das Dreierteam zügig mit der Bearbeitung der Probemanuskripte zu den Gemein-
den Dielsdorf und zum Kirchenbezirk Weiach.

Am 11. September traf sich die neu zusammengesetzte kantonale Kunstdenkmälerkom-
mission zu ihrer ersten Sitzung unter dem Präsidium der Kantonsrätin und Kunsthistorikerin
Barbara Franzen. Dabei wurde unter anderem das Probemanuskript zum Bezirkshauptort
Dielsdorf besprochen, das allgemein grossen Anklang fand. Das Team fand einen guten Mix
aus monografischen Texten, bautypologischen Überblickskapiteln und kürzeren Objekt-
texten. Vorgestellt wird unter anderem ein bisher wenig bekanntes, qualitätsvolles Ensemble
an der Bahnhofstrasse 23 in Dielsdorf. Es handelt sich um das 1880–1882 errichtete Arzthaus
Bucher, das 1887 ein freistehendes Nebengebäude erhielt. Im Innern des Wohnhauses ist ein
Apothekeneinbau aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert erhalten. Am 16. November hat die
Redaktionskommission der GSK die Probemanuskripte verabschiedet.

Ressort Inventarisation
Die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Partnern zeichnete das Jahr 2018 aus. Nachdem
die Inventarisation das überkommunale Inventar der Denkmalschutzobjekte in der Stadt
Winterthur in enger Zusammenarbeit mit der städtischen Denkmalpflege erstellt hatte, konnte
es der Amtschef im Juli festsetzen. Von November 2018 bis März 2019 lag auch das revidierte
und ergänzte Inventar der Denkmalschutzobjekte von überkommunaler Bedeutung zur An-
hörung auf und zwar in den Gemeinden des Limmattals, bei der Kantonalen Denkmalpflege-
kommission (KDK) und bei der Planungsregion Limmattal (ZPL). Es sind sowohl kritische wie
wohlwollende Rückmeldungen eingetroffen, die die Denkmalpflege berücksichtigen wird.

Eine enge Kooperation besteht auch mit den SBB und der Stadt Zürich: Auf Einladung des
Baudirektors erstellt die kantonale Denkmalpflege gemeinsam mit der Denkmalpflege der
Stadt und den SBB das Inventar über die schützenswerten Bauten und Anlagen im Gleisbe-
reich in der Stadt Zürich. Der Entscheid, welche Objekte im kommunalen bzw. im überkom-
munalen Inventar festgesetzt werden sollen, wird gemeinsam mit der Stadt Zürich erfolgen.
Eine weitere Kooperation startete die Denkmalpflege und die reformierte Landeskirche des
Kantons Zürich. Die Landeskirche passt die Organisationsstruktur der Kirchgemeinden auf
die Zukunft mit kleineren Mitgliederzahlen an. Diese Anpassung wird sich auch auf die Nut-
zung der kirchlichen Gebäude auswirken – und damit auf die Aufgaben der Denkmalpflege.

In der Arbeitsweise der Inventarisation erfolgten Änderungen. Bisher arbeitete eine Inventari-
satorin bis zur Festsetzung an ihrer «eigenen» Region. Um die Arbeit interessanter zu gestal-
ten und vor allem um die Auswahl breiter abzustützen, arbeiten nun zwei bis drei Inventarisa-
torinnen gemeinsam an einer Region. Zusätzlich wird die gesamte Denkmalpflege und auch
die Raumplanung enger in den Auswahlprozess einbezogen.

                         13     Tätigkeitsbericht 2018
2 Personalbestand und
			-entwicklung
Mutationen
Eintritte
– Maja Held, per 1.7.2018, Projektleiterin Inventarisation und Bauberatung 100%
– Isabel Jüngling Vaszary, per 1.10.2018, Bauberaterin 80%
– Myriam Schlesinger, per 1.1.2018, Adjunktin, Leiterin Dienste A&D 80%
– Andreas Teuscher, per 1.7.2018, Ressortleiter Redaktion und Labor 80%

Austritte
– Josef Gisler, per 31.6.18, Ressortleiter Redaktion und Labor 80%
– Stefanie Magel, per 31.7.2018, Projektleiterin Inventarisation 80%
– Monika Twerenbold, per 31.7.2018, Bauberaterin 80%

Änderung im Beschäftigungsgrad
– Christine Barz, per 1.1.2018, Bauberatung, Pensumsreduktion um 30% auf neu 70%
– Nora Bruske, per 1.1.2018, Bauberatung, Pensumserhöhung um 10% auf neu 80%
– Akulina Müller, per 1.6.2018, Inventarisation, Pensumsreduktion um 10% auf neu 70%
– Anne-Catherine Schröter, per 1.1.2018, Inventarisation, Pensumsreduktion um 20% auf neu
  80%; per 1.6.2018, Pensumsreduktion um 20% auf neu 60%
– Raphael Sollberger, per 1.1.2018, Inventarisation, Pensumsreduktion um 10% auf neu 70%
– Laetitia Zenklusen, per 1.1.2018, Inventarisation, Pensumsreduktion um 30% auf neu 70%

Personelle Ressourcen ausserhalb des Feststellenetats
Eine unverzichtbare Stütze des Betriebs sind die zahlreichen Mitarbeitenden, die nicht
dem festen Stellenetat zugerechnet werden. Auch im Berichtsjahr erfüllten viele Perso-
nen teilweise ganz wesentliche Kernaufgaben, meist in Teilzeit, mit sehr unterschiedlichen
beruflichen Hintergründen, sowohl für die Archäologie wie auch für die Denkmalpflege. Sie
arbeiteten im Backoffice (Bibliothekswesen, Archivablage, Datenbanken, Dokumentation,
Funddepots), betätigten sich als Ausgräberinnen und Ausgräber, als ehrenamtliche Kurato-
ren oder waren als wissenschaftliche Mitarbeiterinnen für einzelne oder mehrere Projekte
zuständig. Es sind dies in alphabetischer Reihenfolge:

Kurt Altorfer, Sara Amadori, Raphael Annaheim, Tilman Baum, Matthias Bieri, Simon Boss-
hard, Stefanie Brunner, Werner Brunner, Manuela Camichel, Corina Caravatti, Karin Casa-
nova, Stephanie Chamberlain, Linda Christen, Rachel D’Angelone, Naki Erikli, Nakita Frater,
Nora Gamper, Erick Gunneman, Christian Harb, Joachim Hessel, Stephanie Hug, Rosanna
Janke, Marius Käch, Sandrine Keck, Anna Kienholz, Dan Klaus, Marion Landolt, Elisabeth
Langenegger, Sabrina Meyer, Andreas Mezzasalma, Christine Michel, Daniel Möckli, Christi-
an Nötzli, Nadja Oertle, Rastislav Oravec, Sandro Pelloni, Carmelo Porto, Leandra Reitmaier,
Beatrice Ruckstuhl, Kathrin Rüedi, Erika Schmid, Rahel Schwalm, Cornelia Schweizer, Jenny
Sojka, Andreas Sprecher, Ursina Thöni, Florian Tuchschmid, Konstantina Vafeiadou, Helena
Wehren, Adina Wicki, Albert Wiedmann, Ines Winet, Hicham Zbair, Matthias Zinggeler

Praktika
Sara Barata, Irina Gerber, Zora Hebeisen, Katrin Koyro, Bettina Leemann, Jana Lingg,
Pierina Roffler, Gabrielle Rubin, Flavio Stucky, Fabienne Widmer, Ulla Wingenfelder, Laura
Wysling

Zivildienst
Roberto Borrello (47 Tage), Christian Brüesch (26 Tage), Oliver Burch (74 Tage), Fabian Gygax
(6 Tage), Roman Hodel (26 Tage), Philipp Kleiner (40 Tage), Michel Lazzari (40 Tage), Felix Liebi
(26 Tage), Nico Mäder (54 Tage), Dominic Meier (26 Tage), Michael Meier (26 Tage), Derya
Manuel Sancar (26 Tage), Timothy Spillmann (54 Tage), Samuel Weber (35 Tage), Georgios
Tzinoglou (16 Tage)

Auszubildende
Die Geomatikerin Sophie Häring von der Abteilung Geoinformation leistete als Lernende einen
einmonatigen Einsatz in der Archäologie.

Mitarbeitende aus dem allernächsten Umfeld
Willhelm Natrup (ARE) war einen halben Tag zu Gast in der Archäologie. Einsatzort war Küs-
nacht, Ausgrabung Singsaal. Josua Raster (ARE) war zwei Tage zu Gast in der Archäologie.
Einsatzort war Marthalen, Ausgrabung Binderwis-Seelwis.

                                                                                                    Seite 14
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                                                                                                    saal der Kantonsschule
                        15      Tätigkeitsbericht 2018                                              Küsnacht.
Beat Eberschweiler
                                                                                        Abteilungsleiter

                                                                             Stellvertreter: Roger Strub

                                    Dienste A&D

                                    Myriam Schlesinger
                                    Trix Merksz
                                    Barbara Egli
                                    Claudia Schmid
                                    Christian Winkel
                                    Harry Heidelberger

       Projekte                       Technik                 Redaktion/Labor            Funde/Daten             Bauberatung                 Dokumentation      Inventarisation

RL     Renata Windler                 Esther Schönenberger    Josef Gisler               Kristin Kruse           Roger Strub                 Thomas Müller      Jan Capol

Stv.   Beat Horisberger     (FbL)     Beat Zollinger          Markus Stromer             Yvonne Reich            Lukas Knörr                 Roland Böhmer      Akulina Müller

       Verena Jauch                   Monika Dolder           Martin Bachmann            Kurt Altorfer           André Barthel               Andreas Gallmann   Lea Brägger
       Daniel Käch                    Rolf Gamper             Christina Egli             Andrea Tiziani          Christine Barz              Nina Hüppi         Stefanie Magel
       Markus Roth                    Christoph Hégelé        Susanne Holzinger          Sonja Vögtlin           Nora Bruske                 Oliver Waddell     A.-C. Schröter
                                      Barbara Hintermüller    Marcus Moser                                       Hansjörg Gilgen             Pietro Wallnöfer   Raphael Sollberger
       Annamaria Matter (FbL)         Fridolin Mächler        Daniel Pelagatti                                   Christian Muntwyler         Gaby Weber         Laetitia Zenklusen
       Chantal Hartmann               Angela Mastaglio        Kathrin Trüllinger                                 Monika Twerenbold
       Werner Wild                    Gaetano Orlando                                                            Emmanuelle Urban
                                      Christian Schubert
       Patrick Nagy (FbL)             Bruno von Aesch
       Adrian Huber
       Simon Vogt

           Archäologie                    Denkmalpflege      RL = RessortleiterIn      Stv.= StellvertreterIn   FbL = FachbereichsleiterIn                             Stand 01.01.2018

Das Organigramm von A&D
verzeichnet die Stellen
                                                Aus- und Weiterbildung
des Feststellenetats. Das                       BD-Akademie
Projekt Inventarisation ist                     Angela Mastaglio ist seit Herbst 2018 Teilnehmerin der BD-Akademie mit dem Hauptziel, sich
zeitlich befristet.
                                                in Vermessung und angrenzenden Gebieten weiterzubilden, um State-of-the-Art-Methoden in
                                                der Archäologie zu fördern.

                                                Tagungen, Workshops, Kurse
                                                – 50plus: Bilanz ziehen – Zukunft entwerfen, Lernwelt Kanton ZH, Au, 17. Mai, 14. Juni & 12.
                                                  Juli 2018
                                                – Adobe InDesign CC Modul I, Grundlagen, Digicomp, Zürich, 25.–26. Juni 2018
                                                – Anspruchsvolle Instandsetzung von Stahlbrücken, Wissenschaftlich-Technische Arbeitsge-
                                                  meinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege WTA Schweiz, Rapperswil, 20. März
                                                  2018
                                                – Arbeitssicherheit auf Grabungen, SIBE A&D und NSBIV AG, Stettbach, 20. März 2018
                                                – Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz, Lernwelt Kanton ZH, Andelfingen, 22. Mai 2018
                                                – Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz, Vereinigung des archäologisch-technischen Gra-
                                                  bungspersonals VATG, Sursee, 23.–24. April 2018
                                                – ArchPro Symposium and Workshop on Limitations and Challenges of Archaeological Prospec-
                                                  tion and resulting Data Interpretations, Ludwig Boltzmann Institut, Graz (A), 3. Oktober 2018
                                                – Baudenkmäler stiften Identität und vermitteln Heimat – oder nicht?, Konferenz der Schweizeri-
                                                  schen Denkmalpflegerinnen und Denkmalpfleger KSD, Regensdorf, 16. November 2018
                                                – Befestigung und Grenze in Mittelalter und Neuzeit, Deutsche Gesellschaft für Archäologie
                                                  des Mittelalters und der Neuzeit DGAMN, Halle (D), 19.–21. März 2018
                                                – Brandspuren im archäologischen Kontext, Vereinigung des archäologisch-technischen
                                                  Grabungspersonals VATG, Basel, 11. Januar 2018
                                                – Die Schweiz von 1350 bis 1850 im Spiegel archäologischer Quellen, Kolloquium zur Mittelal-
                                                  ter-/Neuzeitarchäologe in der Schweiz, Universität Bern, 25.–26. Januar 2018
                                                – Digitale Grabungsdokumentation – objektiv und nachhaltig, VLA-Kommission Archäologie
                                                  und Informatiksysteme, Dresden (D), 1.–2. Februar 2018
                                                – Erdbeben, Feuer, Wasser und andere Katastrophen – Einfluss auf Stadtentwicklung und
                                                  Stadtgestalt im Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit, Archäologische Bodenforschung
                                                  & Denkmalpflege Basel-Stadt, 1.–2. Februar 2018

                                                                                              Archäologie und Denkmalpflege                        16
– Gestaltung und Typographie, Digicomp, Zürich/Basel, 23.–24. April 2018
– HERMES 5.1, Modul für Projektauftraggeber/Manager, 29. Mai 2018
– HERMES 5 Foundation, ZHAW, Winterthur, 22.–23. März 2018
– Human history and digital future, Computer Applications and Quantitative Methods in
  Archaeology CAA, Tübingen (D), 19.–23. März 2018
– Imdas-Nutzertreffen 2018, Kantonsarchäologie Aargau, Brugg, 24. Mai 2018
– Jahresversammlung AGP, Arbeitsgemeinschaft Prospektion Schweiz, Lenzburg, 24. No-
  vember 2018
– Jahresversammlung AGUS, Arbeitsgemeinschaft für die Urgeschichtsforschung in der
  Schweiz, Bern, 23. März 2018
– Jahresversammlung ARS, Arbeitsgemeinschaft für die provinzialrömische Forschung in der
  Schweiz, Winterthur, 2.–3. November 2018
– Kulturerbe, ein gemeinsames Gut. Für wen und warum?, Formation Continue NIKE/BAK/
  ICOMOS, Biel, 15.–16. März 2018
– MAS Denkmalpflege und Umnutzung, Grundkurs Ethik, Berner Fachhochschule, Burgdorf,
  9. Februar – 9. März 2018
– MAS Denkmalpflege und Umnutzung, Modul Holz und Holzbau, Berner Fachhochschule,
  Burgdorf, 5. Januar – 2. Februar 2018
– MAS Denkmalpflege und Umnutzung, Modul Therapie, Berner Fachhochschule, Burgdorf,
  14. September – 12. Oktober 2018
– Mitgliederversammlung und Jahrestagung SAM, Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für
  Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit, Liestal, 27.–26. Oktober 2018
– Mitgliederversammlung und Vorstandssitzung ICOMOS Suisse, Rorschach, 25.–26. Mai 2018
– MS Project, Digicomp, Zürich, 7.–8. März 2018
– Nationale Open-Access-Konferenz, swissuniversities, Lausanne, 26. Oktober 2018
– Peripheries of the late Neolithic Corded Ware Phenomena, Universität Bern, 31. Mai –
  2. Juni 2018
– Personalführung, Vereinigung des archäologisch-technischen Grabungspersonals VATG,
  Stettbach, 29. Juni 2018
– Projektmanagement Einführungsseminar, Lernwelt Kanton ZH, Au, 25. Januar & 1. Februar 2018
– Projektmanagement Einführungsseminar, Lernwelt Kanton ZH, Au, 4. & 11. Juli 2018
– Projektmanagement Einführungsseminar, Lernwelt Kanton ZH, Au, 17. & 24. September 2018
– Punktum! Satz und Absatz, Wort und Thema, Schreibkurs, C. Scholz, Zürich, 16. Januar 2018
– Regex (Aufbereiten Messdaten für Bilddatenexport), Eduvision, Zürich, 26. Februar 2018
– Soziale Beziehungen, Netzwerke und Sozialstrukturen im Neolithikum Europas, AG Neolithi-
  kum, Halle (D), 19.–21. März 2018
– Tagung AKD, Arbeitskreis Denkmalpflege, Solothurn, 27.–28. April 2018
– Tagung und Generalversammlung VATG, Vereinigung des archäologisch-technischen Gra-
  bungspersonals, Schaffhausen, 4.–5. Mai 2018
– Tagung zum Recht des Heimatschutzes und der Denkmalpflege, Interessenabwägung,
  ZHAW, Winterthur, 27. Februar 2018
– Wissenschaftliches Schreiben, Vereinigung des archäologisch-technischen Grabungsper-
  sonals VATG, Stettbach, 7. September 2018
– Zeichnungskurs, Vereinigung des archäologisch-technischen Grabungspersonals VATG,
  Bern, 26. Oktober & 30. November 2018

                       17     Tätigkeitsbericht 2018
3 Aussenbeziehungen
			der Abteilung
Baudirektion
ARE
Raumplanung, Fachstelle Landschaft, Mitarbeit bei der Erarbeitung des neuen Landschafts-
schutzinventars, Vorschläge von Inventarobjekten mit Resten historischer Landschaftsnutzung.

ALN
Mitarbeit in der Begleitgruppe des ALN zu Richtplaneinträgen für grossflächige Terrainverän-
derungen und landwirtschaftliche Bodenverbesserungen.

ALN – ARE – AWEL
Transferplattform (inkl. Moderation).

AWEL
Austausch über gemeinsame Projekte der Abteilung Wasserbau und der Denkmalpflege und
Einblick in das Aufgabenportfolio.

Andere Direktionen
Direktion der Justiz und des Innern
Im Rahmen des gemeinsamen Gremiums «KRB 5125a», mit Beat Gnädinger und Christi-
ne Werndli vom Staatsarchiv, periodischer Austausch über Gesuche zu wiederkehrenden
Betriebsbeiträgen respektive Erneuerung bestehender Vereinbarungen. Vertiefte Ausei-
nandersetzung mit dem Gesuch Zürich im Landesmuseum («Einfach Zürich»): Die neue
Dauerausstellung im Landesmuseum erhält ab 2018 wiederkehrende Betriebsbeiträge aus
dem Denkmalpflegefonds. Neu erhält auch das Heimatschutzzentrum in der Villa Patumbah
jährliche Beiträge.

Sicherheitsdirektion
Austausch mit dem Amt für Militär und Zivilschutz, Entwicklung einer gemeinsam getragenen
pragmatischen Minimallösung zur Umsetzung der Bundesgesetzgebung in Sachen Kulturgü-
terschutz. Künftig sollen Ausbildner aus Andelfingen tageweise oder spezifisch für Weiterbil-
dungsanlässe eingeladen werden. Konkretisierung im Folgejahr.

Andere kantonale Organisationen
Reformierte Landeskirche
Nach Vorgesprächen 2003 und 2017 verstetigt sich der Austausch mit der Landeskirche.
Zentrale Frage ist, wie die Kirchgemeinden mit ihrem inventarisierten Bestand an Kirchen,
Pfarrhäusern und Kirchgemeindehäusern bei schrumpfendem Raumbedarf umgehen. Dafür
werden der Bedarf der Landeskirche mit den Anforderungen der kantonalen Denkmalpflege
abgeglichen und gemeinsame Strategien im Umgang mit den Bauten erarbeitet.

Gemeinden
Benken
Erarbeitung eines Grundsatzpapiers «Wohnbauförderung» zur Umsetzung einer massvollen
inneren Verdichtung. Sitzungen und Ortstermine mit Gemeindebehörden, Ortsbildschutz und
der Firma IBID.

Dietikon
Weiterbildungsanlass der Denkmalpflegen von Kanton und der Städte Zürich und Winterthur:
Begehung und Besprechung von Siedlungen der 1940er-, 50er- und 60er-Jahre am Beispiel
von Dietikon. Wie sollen sich diese Bauten im Inventar konkretisieren und wie könnte ein
denkmalpflegerischer Umbau oder eine denkmalpflegerisch begleitete Sanierung aussehen?
Die Erfahrungen fliessen bereits in die Alltagsarbeit ein.

Neftenbach
Beratung der Gemeinde und des bearbeitenden Büros zur Erstellung des kommunalen Inventars.

Weisslingen
Besprechungen mit dem Bausekretär, Ortsbegehung und Diskussion einzelner Bauten.

Winterthur                                                                                      Seite 18
Das überkommunale Inventar der Stadt Winterthur wurde am 27. August 2018 festgesetzt.           Maur-Schifflände, Unter-
                                                                                                wasserausgrabung, Kran-
Es ist die dritte Festsetzung im Rahmen der Inventarrevision.                                   bergung eines Blockes mit
                                                                                                jungsteinzeitlicher Korbreuse
                                                                                                in Zusammenarbeit mit der
                                                                                                Fachstelle für Unterwasser­
                                                                                                archäologie des Amtes für
                        19      Tätigkeitsbericht 2018                                          Städtebau der Stadt Zürich.
Die Fundmünzenbearbeitung am Münzkabinett Winterthur war erneut durch viele neue Mün-
                               zen und andere münzähnliche Objekte geprägt. Die hohe Fundzahl ist auf Prospektion und
                               intensive Zusammenarbeit der Kantonsarchäologie mit Ehrenamtlichen zurückzuführen.

                               Zürich
                               Die in den Seen befindlichen Teile der prähistorischen Pfahlbaufundstellen werden im Rah-
                               men einer Leistungsvereinbarung von der Fachstelle für Unterwasserarchäologie des Amtes
                               für Städtebau der Stadt Zürich betreut. Die 2017 begonnenen Vorbereitungen für den Schutz
                               der Fundstelle Maur-Schifflände wurden 2018 fortgeführt. Wegen der vielen Textilfunde waren
                               die Arbeiten wesentlich aufwendiger als projektiert. Die bauliche Schutzmassnahme wurde im
                               November realisiert. Grössere taucharchäologische Interventionen in Wollishofen-Haumesser
                               und Männedorf Weieren mussten auf 2019 verschoben werden. Unter den kürzeren Aktionen
                               sind ausserordentliche Kontrolltauchgänge hervorzuheben, mit denen die Auswirkungen des
                               Sturmtiefs Burglind am 2./3. Januar 2018 auf die Fundstellen dokumentiert wurden.

                               Auswertungsprojekt Fraumünsterquartier der Stadtarchäologie Zürich. Einsitz im Steuerungs­
                               ausschuss; Leitung des wissenschaftlichen Beirats.

                               Zürich und Winterthur
                               Im Rahmen der periodischen Treffen der drei Denkmalpflege-Fachstellen im Kanton neuerli-
                               cher Austausch auch mit den Juristen der Ämter, um aktuelle Fälle und Gerichtsentscheide
                               vorzustellen und zu diskutieren.
Rekonstruktion des Perl-
randbeckens vom Üetli-
berg, Lea Schellenberg,
BA Scientific Visualization,   Interkantonale Projekte
ZHdK 2018.                     ARGE SPATZ/Imdas
                               Arbeitsgemeinschaft der Kantonsarchäologien Graubünden, Thurgau, Zürich und der Lan-
                               desarchäologie Liechtenstein zur Pflege und Weiterentwicklung einer gemeinsam koordinier-
                               ten archäologischen Sachdatenbank (gleiche Software, gleicher Datenbankaufbau, kantons-
                               spezifischer Datenbestand). Die Vertreter der verschiedenen Institutionen trafen sich 2018
                               quartalsweise zum Austausch und waren auch am Schweizer Imdas-Treffen aktiv. Fokussiert
                               wurde auf die Weiterentwicklung von Imdas zu einer intuitiven Webapplikation, die im Verlauf
                               von 2019 auf Grabungen und im Büro gleichermassen eingesetzt werden soll.

                               Hochschulen
                               ETHZ
                               Im Rahmen des Joint-Master-Kurses 2018 der ETH Zürich, Institut für Geophysik, testeten rund
                               40 Studierende vom 4.–22. Juni 2018 geophysikalische Prospektionsmethoden in der Archäolo-
                               gie in Bülach (römischer Gutshof) und in Kloten (Grabhügel unbekannter Zeitstellung).

                               Zürcher Hochschule der Künste ZHdK
                               Übungen für Drittsemestrige (Scientific Visualization) mit verschiedenen Aufgabenstellungen:
                               Grössenvergleich einer Dampfmaschine an der Weltausstellung in Paris mit der Titanic (für
                               Dampfzentrum Winterthur); eine verschlossene Kriegskasse; ein römisches Grab in Winterthur
                               Hegmatten; Bauentwicklung eines Badehauses im römischen Elgg; eine historische Sprinkler-
                               anlage in einer Textilfabrik; ein Perlrandgefäss vom Üetliberg.

                               Bund
                               Bundesamt für Bevölkerungsschutz, Kulturgüterschutz
                               Mitarbeit in der Arbeitsgemeinschaft Archäologie EKKGS, Überarbeitung des Kulturgüter-
                               schutzinventars des Bundes, archäologische Objekte.

                               Bundesamt für Statistik
                               Abgabe der kantonalzürcherischen Antworten zu den Teilbereichen Archäologie, Denkmal-
                               pflege und Ortsbildschutz. Vorsitz der Begleitgruppe mit Mitgliedern KSKA und KSD, Aus-
                               tausch mit dem BFS im Rahmen von Sitzungen. Die erste gesamtschweizerische Denkmalsta-
                               tistik liegt vor.

                                                             Archäologie und Denkmalpflege        20
Rekonstruktion der Badean-
                                                                                           lage Elgg, Jean Kesselring
                                                                                           und Stefan Scherrer, BA
                                                                                           Scientific Visualization,
                                                                                           ZHdK 2018.

Internationale Organisationen
Internationale Bodenseekonferenz IBK
Mitarbeit in der Projektgruppe, Sitzungen zwecks Konkretisierung von Teilprojekten,
Durchführung einer weiteren sogenannten Akteurskonferenz in Arbon TG.

Bern, Biel und Hemmenhofen (D)
Austausch in Stettbach mit den beiden neuen Leiterinnen für Unterwasserarchäologie beim
Archäologischen Dienst Bern (Tauchbasis in Sutz-Lattrigen am Bielersee) und beim Landes-
amt für Denkmalpflege, Fachgebiet Feuchtbodenarchäologie (Hemmenhofen am Bodensee).

Private Partner
Nationale Informationsstelle zum Kulturerbe NIKE, Leitung der Arbeitsgruppe zur
strategischen und organisatorischen Neuausrichtung der NIKE.

                       21     Tätigkeitsbericht 2018
4 Besondere Ereignisse
Scans im Bergwerk Buchs
Im Rahmen einer Bachelorarbeit am Instititut für Photogrammetrie und Geodäsie der ETHZ
hat Isabelle Bai einen neuen, handlichen und vergleichsweise günstigen Scanner von Leica
am Beispiel des Bergwerks Buchs evaluiert. Wie geht der Scanner mit bescheidenen Licht-
verhältnissen und hochstehendem Wasser um? Die Studentin hat ermittelt, dass die Live-
Verknüpfung der Einzelscans bei schlechten Kontrastverhältnissen nur begrenzt funktioniert.
Die Qualität reichte nicht an herkömmliche Hochleistungsscans heran. Für die Dokumentati-
on dieses Objekts war sie aber dennoch ausreichend. Das Resultat ist ein hochaufgelöstes
3D-Modell des Bergwerks inklusive der bemalten Reliefs. Das Bergwerk kann nun mit einer
Virtual-Reality-Brille «begangen» werden.

3D-Modell eines Grenzsteins
Ein Grenzstein in Affoltern am Albis weckte bei der Erarbeitung des Grenzsteininventars der
Denkmalpflege besonderes Interesse. Er trägt auf mehreren Seiten Beschriftungen, welche
mit blossem Auge, auch aufgrund des Bewuchses, schlecht sichtbar waren. Im Laufe der
Inventarisierung wurde er von Moos befreit; eine gute Gelegenheit, ihn dreidimensional zu
dokumentieren und die Beschriftungen festzuhalten. Das 3D-Modell wurde mit Agisoft Pho-
toScan photogrammetrisch hergestellt. Eine Herausforderung war das Fotografieren im Wald.
Durch das Blattwerk verändert sich der Schattenwurf ständig, was beim Zusammensetzen
der Bilder zu Ungenauigkeiten führen kann. Deshalb musste im Wald ein Fotostudio einge-
richtet werden (siehe Bild auf Seite 10). Der Aufwand hat sich gelohnt: Indem der Grenzstein
mit Streiflicht beleuchtet und von der ablenkenden Oberflächentextur befreit wurde, treten die
Beschriftungen im 3D-Modell nun sehr deutlich zum Vorschein.

Neue Bilddatenbank
Im Jahr 2018 hat die neue Bilddatenbank der Denkmalpflege auf der Basis der Software
CELUM DAM ihre Form angenommen. Auf die Konzeptphase folgte ab Anfang Juni eine in-
tensive Realisierungsphase; das Resultat erfüllt weitgehend die Anforderungen. Im Jahr 2019
sind noch letzte Korrekturen und Erweiterungen geplant. Ausserdem werden die bestehenden
Daten für den Import in die neue Bilddatenbank aufbereitet. Die digitalen Bilder und Pläne
(300 000 Datensätze) sind in vielen verschiedenen Verzeichnissen abgelegt, die dazugehöri-
gen Metadaten in rund 150 unterschiedlichen FileMaker-Fotokatalogen. Die Dateien sind un-
einheitlich benannt; es gibt Duplikate sowie Metadaten ohne dazugehörige Bilder/Pläne und
umgekehrt. Zudem sind die Dateiformate teilweise veraltet. Eine langfristige Interpretierbarkeit
ist nicht gewährleistet. Diese Umstände bewogen die KDP dazu, eine umfassende Daten-
aufbereitung in Auftrag zu geben. Ziel ist, dass keine Duplikate mehr vorhanden, sämtliche
Dateien validiert und die Bilder sowie deren Metadaten für den Import in die neue Bilddaten-
bank aufbereitet sind. Die Arbeiten haben im Dezember 2018 begonnen und werden im Juni
2019 beendet sein.

Projekt Datenbank Denkmalpflege ODB abgeschlossen
Im Frühjahr konnte das Projekt Datenbank Denkmalpflege ODB mit der Abrechnung der Aus-
gabebewilligung formal abgeschlossen werden. Gleichzeitig hat das Ressort Dokumentation
gemeinsam mit dem Staatsarchiv festgelegt, welche Daten elektronisch endarchiviert werden
sollten, bevor die alte Datenbank abgeschaltet und die verknüpfte Datenablage bereinigt
wurde. Damit endet die über 25-jährige Geschichte der alten Datenbank mit dem klingenden
Namen «Denkbank».

Tripartite Inventarisation SBB-Gleisfeld
Am 30. Januar fand die Startsitzung mit der kantonalen Denkmalpflege, der Denkmalpflege
der Stadt Zürich und der Fachstelle für Denkmalpflege der SBB statt. Die drei Denkmalpflegen
inventarisieren gemeinsam die SBB-Linien im Stadtgebiet. Ziel: Stadt und Kanton weisen sich im
Austausch mit der SBB die Verantwortung für die einzelnen Objekte rechtskräftig in den jeweiligen
Inventaren zu. Das Büro Häusler+Weidmann erarbeitet im Auftrag der drei Parteien die Grundlagen,
die städtische sowie die kantonale Denkmalpflegekommission sind im Prozess einbezogen.

                                                                                                    Seite 22
                                                                                                    3D-Modell des Bergwerks
                                                                                                    Buchs, Ansicht der Punkt-
                        23     Tätigkeitsbericht 2018                                               wolke im Potree Viewer.
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