Tätigkeitsbericht Archäologie und Denkmalpflege 2018
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Kanton Zürich Baudirektion Amt für Raumentwicklung Tätigkeitsbericht Archäologie und Denkmalpflege 2018
Inhaltsverzeichnis Vorwort 4 1 Überblick und allgemeiner Geschäftsgang 6 2 Personalbestand und -entwicklung 14 3 Aussenbeziehungen der Abteilung 18 4 Besondere Ereignisse 22 5 Öffentlichkeitsarbeit, Veranstaltungen und Aktionen 26 6 Projekte Archäologie 34 7 Projekte Denkmalpflege 46 8 Archive, Studiensammlung und Funddepots Archäologie 74 9 Alterthümer-Magazin und Bauteillager Denkmalpflege 76 10 Jury- und Expertentätigkeit, Mandate in Stiftungen und Gremien 78 Titelseite Restaurierungsarbeit an Stu- ckatur und Decke in der Villa Mazzucchi in Rüschlikon. Seite 2 Auf der Offenen Rennbahn in Zürich-Oerlikon werden seit über 100 Jahren Wett- 3 Tätigkeitsbericht 2018 kämpfe ausgetragen.
Vorwort Alle Jahre wieder kommt es zu einer faszinierenden Erweiterung des eigenen Wortschatzes. Begrifflichkeiten wie «smarte Ziele», «Umfeldanalyse», «Risikoevaluation» oder «SWOT-Analyse» gehörten schon lange zum Repertoire, noch weit bevor unsere Regierung mit RRB 903/2017 den Wechsel hin zu Hermes als neu gültige Projektmanagementmethode für alle Verwaltungseinheiten beschloss. Weniger abstrakt aber nichtsdestotrotz wenig eingängig sind andere Wörter wie beispielsweise «robust» oder «zeitnah». Beides kam erst im vergangenen Jahr in der Verwaltung so richtig auf und ist mittlerweile in beinahe jedem Protokoll oder Bericht zu finden: hier mal eine robuste Argumentation, dort ein zeitnaher Entscheid. Gemeint sind wohl eine gute, belastbare Argumentation und ein rascher Entscheid – das täte es vollauf. Gerade «zeitnah» scheint mir mit beträchtlichen Unsicherheiten behaftet. Wenn ich gerne «zeitnah» ein Faktenblatt wollte, weiss mein Gegenüber, dass ich das spätestens morgen acht Uhr haben möchte? Und wenn eine andere Fachstelle verspricht, uns «zeitnah» den Mitbericht zu liefern, muss ich von einer mehrwöchigen Wartezeit ausgehen? Da lobe ich mir die Begeisterung unserer Praktikantin nach einem Erfolgserlebnis: «Voll krass». Das verstehe auch ich, der mittlerweile Post für erste Pensionierungsvorbereitungskurse erhält und Sonderangebote für Zeitschriften wie «Best Ager» oder «50plus». Wir haben jedenfalls versucht, den diesjährigen Tätigkeitsbericht so zu schreiben, dass er von allen Altersstufen gelesen und verstanden werden kann, heute und in Zukunft, also zeitlos und damit «enkeltauglich» – noch so eine neue Wortschöpfung, die graue Haare beschert. Dr. Beat Eberschweiler (57) Abteilungsleiter Archäologie und Denkmalpflege Seite 4 Vermittlung ist Chefsache: Beat Eberschweiler erklärt an den Tagen des Denkmals in Uetikon am See die Arbeit 5 Tätigkeitsbericht 2018 der Unterwasserarchäologie.
1 Überblick und allgemeiner Geschäftsgang Strategische Themen und Zielsetzungen Für das Berichtsjahr 2018 wurden verschiedene Ziele auf Stufe Abteilung Archäologie und Denkmalpflege (A&D) formuliert, die allesamt nicht erfüllt werden konnten. Gründe waren ein markanter Anstieg der Geschäftslast, personelle Wechsel und die Zusatzbelastung durch Datenbank- und Datenbereinigungsprojekte. Übersicht über die für 2018 gefassten Ziele: – Das Projektmanagement funktioniert auf allen Stufen selbständig (nicht erfüllt, wird mit der amtsweiten Implementierung von Hermes für 2019 neu aufgesetzt). – Es liegt ein aktualisierter Leitfaden Öffentlichkeitsarbeit vor (nicht erfüllt, aber wichtige Grundsatzentscheide liegen vor, Umsetzung in Teilschritten 2019). – Das Geschäftsarchiv ist geordnet und aktualisiert (nicht erfüllt, es existieren jetzt aber eine Übersicht und Vorstellungen, wie beim notwendigen Umzug stettbachintern die Dokumente neu zu ordnen sind). – Es gibt einen verbindlichen Fahrplan, wann welche Aufgaben unter dem Titel «Digitalisie- rungsschub» aufgenommen und umgesetzt werden (teilweise erfüllt, es sind aber aufgrund der hohen Belastung die Milestones der laufenden Datenbankprojekte verschoben worden). – Projekte für die eigenen NHF-Liegenschaften können im Rahmen der vorhandenen Bud- gets aufgestartet werden (nicht erfüllt, es fehlen noch immer die personellen Ressourcen). – Zur Bekanntmachung des UNESCO-Welterbelabels ist ein umfassender Massnahmenkata- log erarbeitet (nicht erfüllt, es ist aber eine entsprechende Zusammenarbeit mit Vertretern des Zürcher Oberlandes lanciert). Traditionsgemäss wurden vier Klausuren der Geschäftsleitung A&D (drei eintägige, eine zwei- tägige) durchgeführt: – Klausur am 3. April (Zürich, St. Gotthard) zum Kommunikationskonzept ARE, zur Öffentlich- keitsarbeit, zu den anstehenden Schritten für eine verstärkte Digitalisierung in Archäologie und Denkmalpflege – Klausur am 12. Juni (Zürich, HB) zum Raumprogramm Stettbach, Langzeitplanung 2035 – Klausur am 18. September (Zürich, Kalkbreite) nochmals zum Raumprogramm Stettbach, Themenskizzen für die Doppeltagklausur – Klausur vom 31. Oktober bis 1. November (Wislikofen AG) zur Überarbeitung des Konzep- tes Öffentlichkeitsarbeit, zur Strukturierung der Aufgaben der Abteilung in Hinblick auf die anstehenden Wechsel in der Baudirektion (neuer Baudirektor oder neue Baudirektorin, zwei neue Amtschefs IMA und HBA, neue Abteilungsleitung Raumplanung im ARE), zu den Be- und Überlastungen und Herausforderungen Im Rahmen der wöchentlichen Koordinationssitzungen der Denkmalpflege (mit dem Abteilungsleiter und allen drei Ressortleitenden) wurden separat noch zwei Halbtages- Klausuren anberaumt, um einzelne Themen etwas vertiefter zu diskutieren, was im Tagesgeschäft chancenlos blieb (am 8. Mai und 2. Oktober). Der umfassende Aufräumtag «RotGrünBlau» (physisch und digital am Arbeitsplatz, allgemei- ne Flächen) fand für alle Mitarbeitenden obligatorisch am 12. und 13. November statt, dazu gab es neu auch hier einen zusätzlichen Tag für die Denkmalpflege wegen der zu vielen nicht rückgeführten Dossiers und Bücher, dies am 20. Juni. Umfeld Auf administrativer Ebene wurden neue Instrumente eingeführt. Neu gilt Hermes anstelle von Posat als für alle Verwaltungseinheiten gültige Projektmanagementmethode; CATS ProTime löste die vorangehende Zeiterfassungs-Software ab, was eine sehr aufwändige Überprüfung sämtlicher Regelungen und Vergütungen zwecks Vereinheitlichung in der Abteilung zur Folge hatte. Mit ElPro können neu die internen Prozessschritte mit Visumslauf für direktionseigene Bauvorhaben elektronisch abgewickelt werden. Im Rahmen der Umstellung auf das elekt- ronische Baubewilligungsverfahren konnten keine wesentlichen Fortschritte hinsichtlich der Klärung einer zweckmässigen Archivierung der Dokumente erzielt werden. Das Kulturerbejahr 2018 wurde dazu benutzt, eine Idee «mein Kulturerbe» im Kanton Zürich als Amtsprojekt aufzustarten. Die Vorarbeiten wurden geleistet, die Umsetzung erfolgt 2019. Im Sommer (6. Juli) fand zum 60-jährigen Jubiläum der Abteilung der Abteilungsanlass mit vielen Gästen auf dem Areal des römischen Gutshofes in Seeb statt. Seite 6 Überall Baustellen, im Bild der Umbau der Gstadhäu- 7 Tätigkeitsbericht 2018 ser in Zollikon.
Allgemeine Geschäfte Dienste Verschiedene ressortübergreifende Aufgaben wurden 2018 in das neu gegründete Stabsressort Dienste A&D übertragen. Es sind dies Finanzen und Controlling, Qualitätssicherung, Immobilien und Ressourcen sowie Sekretariat und Administration. Ziel ist es, sowohl bei der Archäologie wie auch bei der Denkmalpflege die Abläufe und Standards zu vereinheitlichen und durch den Zusammenzug Skaleneffekte zu erzielen. Die Qualitätssicherung erfolgt nun bei allen Verfügun- gen und Regierungsratsbeschlüssen einheitlich. Auslaufende Mietverträge und ein übervoller Klimaraum gaben Anlass, sich mit den Vor- und Nachteilen der Liegenschaft an der Stettbachstrasse 7 auseinanderzusetzen. Grundsätzlich hat die Geschäftsleitung entschieden, dass am Standort Stettbach festgehalten wird. Es sind aber einige bauliche und organisatorische Anpassungen vorzunehmen. Der bestehende Klimaraum zur langfristigen Lagerung von archäologischen Funden platzt aus allen Nähten und muss dringend erweitert werden. Zugleich müssen die Arbeitsbedingungen in der grossen, schlecht beheizbaren und zugigen Halle verbessert werden. Die Geschäftsleitung hat die Bedürfnisse für ein reibungsloses Funktionieren des Betriebs definiert und einem Architekten übergeben, zwecks Erarbeitung eines konkreten Vorschlags. Daneben konnten einige Sofortmassnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen bereits umgesetzt werden. Als erstes wurde die Zugluft mit Filzvorhängen gedämmt, dann wurden die Arbeitsplätze auf dem Betonboden mit Wärmedämmteppichen und Heizlüftern ausgestattet. Die Arbeitssicherheit wurde in verschie- denen Bereichen verbessert. So wurden klare Weisungen formuliert, zum Beispiel was den Umgang mit Baumaschinen betrifft. Alle Mitarbeitenden wurden ihrem Aufgabengebiet entspre- chend geschult und mit dem neuen «Handbuch Arbeitssicherheit» ausgestattet. Im Bauteillager wurde eine Sicherheitsschleuse zur sicheren Beschickung des Zwischenbodens eingebaut. Diverse Schäden am Gebäude und an der Haustechnik wirkten sich störend auf unsere Arbeit aus sorgten für einen Mehraufwand. Ein Wassereinbruch im Kellerarchiv hatte zur Folge, dass der ganze Inhalt aus- und wieder eingeräumt werden musste. Die aufwändige Suche nach der Ursache für das eindringende Wasser war ein weiterer Störfaktor. Auch der Ausfall der Hallen- heizung kurz vor Weihnachten sorgte für Unannehmlichkeiten. Mit der Anschaffung eines dritten VW-Kleintransporters konnten wiederholte Engpässe bei der Fahrzeugbelegung beseitigt werden. Das Hauptthema im Fachbereich Ruinen war der Ersatz von beschädigten oder verschwundenen Informationstafeln. In die Produktion neuer Tafeln in einem zeitgemässen Layout waren diverse Parteien involviert: Betriebsintern waren es die Ressorts Projekte, Funde und Daten und die Redaktion, welche in enger Zusammenarbeit mit einem externen Layouter dazu beitrugen, dass als Pilotprojekt bei der Burgruine Freienstein 2019 die erste neue Infotafel aufgestellt wird. Die Einführung des neuen Arbeitszeiterfassungssystems CATS ProTime beschäftigte die ganze Abteilung, insbesondere jedoch das Sekretariat, welches sich als First-Level-Support in kürzester Zeit einen Wissensvorsprung erarbeiten musste. Nicht vorgesehene Probleme und das Definieren interner Abläufe und Zuständigkeiten haben viele Ressourcen beansprucht. Ressort Projekte Das Jahr 2018 war geprägt durch sehr viele Prospektionen, Sondierungen und Ausgrabun- gen. Allein Baubegleitungen wurden rund 90 durchgeführt. Zwei Rettungsgrabungen prähis- torischer Siedlungsreste in Zürich, in der Lengg (Kinderspital) und am Mythenquai (Zürich Versicherung), hatten bereits im Vorjahr begonnen und konnten in der ersten Jahreshälfte abgeschlossen werden. Unerwartet musste baubegleitend zur neuen Platzgestaltung vor der Archäologie und Denkmalpflege 8
Klosterkirche Rheinau eine Rettungsgrabung organisiert werden, die wegen Kapazitätseng- Grabung Marthalen-Binder- pässen an die Firma ProSpect vergeben wurde. wis, Panorama-Aufnahme am frühen Morgen. Planmässig startete im Frühsommer die zweite Grabungsetappe im Kiesabbauareal Martha- len. Neben den erwarteten frühmittelalterlichen Siedlungsresten kamen überraschend reich ausgestattete Gräber der Bronze- und der Eisenzeit zum Vorschein. Die Feldarbeit wird 2019 und 2020 fortgesetzt. Ein weiterer Höhepunkt waren reichhaltige jungsteinzeitliche Funde aus organischem Material (Schuhe, Textilien und Fischreusen), die bei Tauchgrabungen in Maur-Schifflände geborgen wurden. In der Altstadt von Winterthur konnte bei einer Ret- tungsgrabung am Obertor erstmals die römische Strasse (Teil der West-Ost-Achse durch das schweizerische Mittelland) nachgewiesen werden. Eine Rettungsgrabung in Küsnacht betraf den mittelalterlichen Friedhof bei der Kirche. Weitere Untersuchungen in Kyburg, Kappel und Rüti förderten mittelalterliche und neuzeitliche Spuren des einstigen Städtchens bzw. der ehemaligen Klöster und Amtshäuser zu Tage. Im Herbst wurde eine Rettungsgrabung im Ortskern von Kloten begonnen. Unter den zahlreichen Sondierungen ist eine Schutzabklärung auf dem Kirchhügel Oberwinterthur zu erwähnen, die wenige Zentimeter unter dem aktuellen Fussboden die spätrömische Befestigungsmauer freilegte. Die Mauer soll erhalten bleiben, im Bereich geplanter Unterkellerungen folgt 2019 eine Rettungsgrabung. Weitere Abklärungen erfolgten im Zusammenhang mit den immer zahlreicher werdenden grossflächigen Bodenaufwertungen. Die Erfahrungen zeigen, dass vorgängige Sondierungen und gegebenenfalls gezielte Abklärungen zu befriedigenden Ergebnissen führen. So konnte bei Gossau, weitab von bekannten Fundstellen, eine vermutlich römische Grabenanlage do- kumentiert werden. Baubegleitungen erwiesen sich als problematisch. In Zusammenhang mit Bodenaufwertungen und temporären Anlagen wie Installationsplätzen stellt sich immer wieder die Frage, wie sich Aufschüttungen auf darunterliegende archäologische Schichten, Funde und Befunde auswirken. Ein Projekt, das in Zusammenarbeit mit weiteren Institutionen diesen Fragen nachgehen soll, ist in Planung. Bei den laufenden Auswertungen konnten die grossen Projekte Rheinau-Prospektion, Regens- dorf-Gubrist und Zürich Kanalisation Seefeld abgeschlossen werden. In den Projekten Oberwin- terthur-Nordquartier und Otelfingen-Harbernbach wurden wichtige Zwischenschritte erreicht. Gezielte Detektorprospektionen, zum Teil mit ehrenamtlichen Mitarbeitenden, erbrachten wiederum viele Funde. Geophysikalische Prospektionen bei Bülach und Adlikon ergaben neue Erkenntnisse zu römischen Gutshöfen. Durch die Analyse von LiDAR-Daten konnte bereits in den Vorjahren eine grosse Zahl neuer Fundstellen entdeckt werden. Wegen der neuen Erkenntnisse ist eine Revision der archäologischen Zonen in Vorbereitung. Im Zusammenhang mit der Revision des Kulturgüterschutzinventars des Bundes wurden auch die Inventarobjekte im Kanton Zürich überprüft und einige neue Objekte wie auch Streichun- gen vorgeschlagen. Zur Revision des kantonalen Landschaftsschutzinventars werden Ergän- zungsvorschläge erarbeitet. Ressort Technik Prägend für das Ressort Technik war dieses Jahr die Einführung der Grabungsdokumentation durch photogrammetrisch erstellte 3D-Modelle. Mehrere Personen haben sich in kurzer Zeit und grösstenteils selbstständig in die Verwendung des Programmes Agisoft Photoscan eingear- beitet. Auf der Ausgrabung Küsnacht-Singsaal wurde die Methode zum ersten Mal ausführlich getestet. Viele der freigelegten Bestattungen wurden zusätzlich zur herkömmlichen Fotografie als 3D-Modell aufgenommen. Die Resultate waren verblüffend: Einige der Modelle waren so detailreich, dass Altersbestimmungen daran vorgenommen werden konnten. Die Aufnahmen 9 Tätigkeitsbericht 2018
Rechts Improvisiertes Fotostudio im Wald für die photogram- metrische 3D-Aufnahme ei- nes Grenzsteins in Affoltern am Albis. Oben Das 3D-Modell des Grenz- steins mit gut sichtbaren Beschriftungen. waren der Anthropologin ausserdem eine Hilfe, wenn im Nachhinein die Lage der Knochen be- trachtet werden musste. Gerade bei komplexen dreidimensionalen Funden und Befunden liefert die photogrammetrische Methode eine Fülle von zusätzlichen Informationen. Geklärt werden muss im nächsten Jahr, wie die Archivierung der Daten angegangen werden soll. Die Archäologie ist seit diesem Jahr im Besitz von fünf GPS-Vermessungsgeräten. Die einfa- che Anwendung und gute Verfügbarkeit dieser Geräte hat zur Folge, dass die Dokumentation einfacher Befunde wie Pfostengruben immer öfter über GPS-Messungen ausgeführt wird, womit auf der Ausgrabung erheblich Zeit gespart wird. Auf ein lokales Vermessungsnetz wird zunehmend verzichtet. Anstatt eines handgezeichneten Planes besteht die zeichnerische Do- kumentation der Grabung oft nur noch aus einem GIS-Plan. Dieser Paradigmenwechsel warf sowohl auf der Grabung als auch im GIS-Bereich und in der Archivierung Fragen auf, welche übers Jahr gesammelt und diskutiert wurden. Der GIS-Bereich der Archäologie wurde neu strukturiert. Die Pläne werden nun ganz im Res- sort Technik erstellt. Es wurden ausserdem verschiedene Sitzungsgefässe eingeführt, welche zum Ziel haben, den Austausch über GIS-Belange in Archäologie und Denkmalpflege zu fördern und zu koordinieren. Unstimmigkeiten in Arbeitsabläufen und Datenstrukturen werden nun laufend diskutiert und Lösungen dafür erarbeitet. Für die Aufarbeitung von Altlasten in der GIS-Planerstellung wird eine Strategie entwickelt. Ausserdem wird an einem Konzept zur Archivierung von Geophysikdaten gearbeitet. Der Wegzug einer Grabungstechnikerstelle zum Ressort Dienste war auch in diesem Jahr deut- lich spürbar. Zusammen mit einer baldigen Pensionierung gab dieser Umstand den Ausschlag dazu, die Ausbildung zweier neuer Grabungstechniker in Angriff zu nehmen. Ressort Funde und Daten Im Jahr 2018 wurde die Digitalisierung in der Fund- und Datenverwaltung aktiv vorangetrie- ben. Mittelfristig soll stärker von den neuen Möglichkeiten profitiert werden (z.B. computerge- stützte Datenübernahme bei externen Datenquellen, automatisierte Datenverarbeitung, mehr Vernetzung, mehr Überblick, bessere Zugriffsmöglichkeiten). Dank dem vollen Einsatz aller Ressortmitglieder können erste Resultate erreicht werden. Um die Datenerfassung raus aufs Feld zu bringen, wurde Anfang des Jahres ein neuer Zugang auf die archäologische Sachdatenbank Imdas eingerichtet («Remote Desktop»-Zugang). Dieser Archäologie und Denkmalpflege 10
erlaubt erstmals eine gemeinsame Nutzung der Datenbank vom Büro und von Grabungen aus. 2019 wird der Wechsel auf eine neue Webschnittstelle (Imdas culture.web) folgen, von der wir hö- here Performance, einfachere Bedienung und mehr Flexibilität erwarten. Organisatorisch werden die Veränderungen begleitet durch die «fabelhafte Imdas-Koordination». Diese neu geschaffene, ressortübergreifende Plattform stellt den Wissenstransfer an alle Mitarbeitenden und die frühzei- tige Einbindung aller Beteiligten in eine gemeinsame Weiterentwicklungsstrategie sicher. Auch bei der inhaltlichen Datenerschliessung war die sukzessive Digitalisierung spürbar. Schwerpunktartig wurden dieses Jahr Datenbestände aufbereitet, die auf extern verwaltete Sammlungsbestände im Schweizerischen Nationalmuseum und im Münzkabinett Winterthur verweisen. Eines der Ziele dabei lautet: Grundlagen schaffen für eine automatisierte Verknüp- fung zwischen dem eigenen und dem externen Archiv («linked data»). Ein entsprechendes Pilotprojekt ist mit dem Münzkabinettes für ca. 2020 geplant. Im Tagesgeschäft war das Team mit der Pflege und Langzeitarchivierung der archäologischen Fund- und Datenbestände beschäftigt. Gemeinsam mit dem Ressort Redaktion und Labor wurden neun Ausleihen ausgeführt, der im Vorjahr begonnene Austausch mit Ortsmuseen wurde weitergeführt. Ausserdem wurde eine Statistik unseres Lagers in Stettbach erstellt. Diese dient der Langzeitplanung, da spätestens ab 2020 das klimatisierte Lager voll sein wird. Für 2019/2020 sind Umbauarbeiten geplant, um das Lager für weitere 15 Jahre bespielen zu können. Das Team war auch wieder in der Öffentlichkeitsarbeit im Einsatz. Speziell zu erwähnen ist die erstmalige Zusammenarbeit mit dem Verein Archäomobil für den Ferienpass in Oberwinterthur. Im Lager fanden zwei Führungen und drei Materialkurse statt, 218 Ausleihen der Schulkoffer wur- den betreut, 25 Reproduktionen bewilligt und 13 Archiv- und Sammlungskonsultationen begleitet. Ressort Redaktion und Labor Am Anfang des Jahres stand ein Namenswechsel: nicht mehr «Dienste», sondern «Redaktion und Labor» heisst das Ressort seit dem 1. Januar. Nach dem neuen Namen kam der neue Ressortleiter. Am 1. Juli trat Andreas Teuscher die Nachfolge von Josef Gisler an, der sich in den verdienten Ruhestand verabschiedete. Josef Gisler hinterliess nicht nur ein Regal voller Monographien und unzähliger anderer Publikationen, die unter seiner Ägide entstanden sind, er hinterliess auch ein motiviertes und erfahrenes Team. An Herausforderungen fehlte es dem «neuen» Ressort nicht. Blockbergungen aus den Gra- bungen Maur-Schifflände und Zürich Versicherung füllten die Kühlzelle des Fundlabors bis unter den Rand, im Sommer musste gar ein zusätzlicher Kühlcontainer draussen vor der Halle aufgestellt werden. Mit der Blockbergung und Freilegung der Funde aus Maur-Schifflände, mit der sorgfältigen Bergung von Keramikfunden auf der Grabung in Marthalen und mit der Bearbeitung von Projekten wie Elgg-Pfaffenmatten, Elgg-Kirchgasse, Elgg-Schützenstrasse oder Winterthur-Marktgasse war das Laborteam mehr als ausgelastet. Die Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Konservierung des Schweizerischen Landesmuseums wurde im Jahr 2018 weitergeführt und intensiviert. Gestartet wurden rund 100 grössere und kleinere Konser- vierungsprojekte, etwa gleich viele Projekte konnten erfolgreich abgeschlossen werden. Die Redaktion hat Anfang Jahr wieder die Berichte aus dem Kanton Zürich für das «Jahrbuch Archäologie Schweiz», die Kurzberichte zu den archäologischen Projekten sowie den Tätig- keitsbericht produziert. Im Sommer erschien der Sammelband AIZ_03, im Herbst die zehnte Ausgabe der Zeitschrift «einst und jetzt» (in Zusammenarbeit mit der Stiftung für Archäologie und Kulturgeschichte STARCH). Die externe Redaktion der Monographien Nr. 51 (Archäolo- gie in Rheinau und Altenburg) und Nr. 52 (Jungsteinzeitliche Siedlungen im Zürcher Seefeld, Band 3) konnte erfolgreich abgeschlossen werden. Ausserdem haben die Redaktionsarbeiten für den Sammelband AIZ_04 und die Monographie Nr. 53 (Regensdorf-Gubrist) begonnen. Projekte wie Regensdorf-Gubrist, Oberwinterthur-Nordquartier, Fehraltorf Im Berg und Zürich Versicherung beschäftigten auch die wissenschaftlichen Illustratorinnen und Illustratoren, während im Fotoatelier die Blitze heissliefen zur lückenlosen Dokumentation der Funde und zur Bebilderungen der Publikationen. Neben dem laufenden Geschäft wurden Überlegungen zur strategischen Neuausrichtung des Publikationswesens und der Öffentlichkeitsarbeit angestellt. Themen wie Open-Access-Pub- likationen, Social Media und digitale Fundvisualisierungen werden das Ressort in naher und ferner Zukunft in Bewegung halten. 11 Tätigkeitsbericht 2018
Ressort Bauberatung Für wie viele Gebäude ist die Bauberatung der kantonalen Denkmalpflege zuständig? Auch wenn diese Frage so einfach gestellt worden wäre, hätte es 2018 mehrere Antworten darauf gegeben. Zum Beispiel: für 4188 Objekte (so viele Schutzobjekte, gezählt nach Versicherungs- nummern, befanden sich gemäss Bundesamt für Statistik Ende 2016 im überkommunalen Inventar). Oder: Zählt man die mit Privatdienstbarkeit geschützten Objekte der kommunalen Inventare mit, kommen 1602 dazu, also sind es 5790 Objekte. Oder: mit den Neufestsetzungen der letzten zwei Jahre sind es deutlich mehr Objekte als 2016 (tatsächlich sind mit der Festset- zung des ergänzten überkommunalen Inventars allein in Winterthur 521 Objekte dazu gekom- men). Zählt man die einzelnen Gebäude, ist der Zuwachs noch eindrücklicher. Tatsächlich sind mit der Aufnahme von 22 Siedlungen nämlich 497 Einzelgebäude hinzugekommen. Das Bundesamt für Statistik wollte es genau wissen und stellte im Rahmen der erstmals durchge- führten Schweizerischen Denkmalstatistik zusätzliche Fragen zu Gebäudetypologien, Eigen- tumsverhältnissen und Schutzstatus, welche für den Kanton Zürich, wo die Gemeinden für die Denkmalpflege zuständig sind, schwierig oder gar nicht zu beantworten waren. Ebenfalls neu in die Zuständigkeit der kantonalen Denkmalpflege fallen aufgrund von Gut- achten der Kantonalen Denkmalpflege-Kommission die schutzwürdigen Gebäude der SBB im Neugass- und im «Werkstadt»-Areal in Zürich. In engem Zeitraster sind noch im gleichen Jahr Machbarkeitsstudien und Workshops zur Ermittlung möglicher Erhaltungs-, Umbau- und Verdichtungsstrategien durchgeführt worden. In die Zuständigkeit einiger weniger, jedoch umso engagierterer Personen scheint die Frage der Umsetzung des Masterplans «Revitalisierung Kloster Kappel» geraten zu sein, der im März durch den Baudirektor, den Gemeindepräsidenten von Kappel am Albis und Vertreter der evangelisch- reformierten Landeskirche unterzeichnet worden ist. Der Widerstand gegen die Erstellung eines die bestehende Klostermauer ergänzenden Mauerzugs ist ungebrochen und droht die Unterstüt- zung des Vorhabens durch den Lotteriefonds zu gefährden. Etwas übersichtlicher ist die Anzahl von Gebäuden, welche die Denkmalpflege in ihrem Liegenschaften-Portfolio des Natur- und Heimatschutzfonds zu verwalten hat. 2018 ver- abschiedete die Baudirektion nach intensiver Vorarbeit der Denkmalpflege die zugehörige Teilportfolio-Strategie. Es bleibt zu hoffen, dass auf dieser Grundlage trotz notorischer Ressourcen-Probleme in allen beteiligten Ämtern bald konkrete Projekte realisiert und auch einzelne Gebäude abgestossen werden können. Restaurierungsarbeiten im grossen Tonhalle-Saal in Zürich. Archäologie und Denkmalpflege 12
Die strategische Phase definitiv verlassen haben einige grosse Projekte: Am Bahnhofplatz ist der Baustart für die Generalsanierung des HB-Südtraktes erfolgt, und mit der Entfernung der Werbeplakate an den Gleisköpfen in der Querhalle ist ein räumlich äusserst wohltuendes Element des Werbe- und Beschriftungskonzepts endlich umgesetzt. An der Claridenstrasse in Zürich konnten Ende Jahr die letzten Ausführungsdetails für die Restaurierung des gros- sen Tonhalle-Saals und der Sgraffito-Flächen im Kongresshaus festgelegt und der Entwurf des Orgelprospektes definiert werden. An der Höschgasse steht die denkmalpflegerische Instandstellung des Pavillons Le Corbusier vor dem Abschluss und im Hochschulgebiet ist der Wettbewerb für die Neubauten des Universitätsspitals ausgelobt – die lange umstrittene Erhaltung der «Alten Anatomie» gelingt dem Siegerentwurf. In Rheinau schliesslich sind die Mittelschülerinnen und -schüler auf der Insel gelandet: Seit Anfang Jahr kochen, bügeln, schreinern, betten und waschen sie in den Hauswirtschaftskursen im ehemaligen Männer- gasthaus im sogenannten Wolff-Trakt und lernen ganz nebenbei, wie lohnenswert die Erhal- tung von Baudenkmälern ist. Ressort Dokumentation Das Projekt Kunstdenkmälerinventarisation (Bezirk Dielsdorf) konnte nach langer Vorberei- tungsphase in Zusammenarbeit mit der Universität Zürich, der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (GSK) und der Baudirektion erfolgreich gestartet werden. In Absprache mit allen involvierten Parteien wurden zwei Stellen ausgeschrieben. Aus den eingegangenen über 80 Be- werbungen wurden ein Historiker und eine Kunsthistorikerin ausgewählt, die per 1. Mai bzw. 1. Juli 2018 ihre an der Universität Zürich angesiedelten Stellen antraten. Unter der Leitung von Regula Crottet begann das Dreierteam zügig mit der Bearbeitung der Probemanuskripte zu den Gemein- den Dielsdorf und zum Kirchenbezirk Weiach. Am 11. September traf sich die neu zusammengesetzte kantonale Kunstdenkmälerkom- mission zu ihrer ersten Sitzung unter dem Präsidium der Kantonsrätin und Kunsthistorikerin Barbara Franzen. Dabei wurde unter anderem das Probemanuskript zum Bezirkshauptort Dielsdorf besprochen, das allgemein grossen Anklang fand. Das Team fand einen guten Mix aus monografischen Texten, bautypologischen Überblickskapiteln und kürzeren Objekt- texten. Vorgestellt wird unter anderem ein bisher wenig bekanntes, qualitätsvolles Ensemble an der Bahnhofstrasse 23 in Dielsdorf. Es handelt sich um das 1880–1882 errichtete Arzthaus Bucher, das 1887 ein freistehendes Nebengebäude erhielt. Im Innern des Wohnhauses ist ein Apothekeneinbau aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert erhalten. Am 16. November hat die Redaktionskommission der GSK die Probemanuskripte verabschiedet. Ressort Inventarisation Die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Partnern zeichnete das Jahr 2018 aus. Nachdem die Inventarisation das überkommunale Inventar der Denkmalschutzobjekte in der Stadt Winterthur in enger Zusammenarbeit mit der städtischen Denkmalpflege erstellt hatte, konnte es der Amtschef im Juli festsetzen. Von November 2018 bis März 2019 lag auch das revidierte und ergänzte Inventar der Denkmalschutzobjekte von überkommunaler Bedeutung zur An- hörung auf und zwar in den Gemeinden des Limmattals, bei der Kantonalen Denkmalpflege- kommission (KDK) und bei der Planungsregion Limmattal (ZPL). Es sind sowohl kritische wie wohlwollende Rückmeldungen eingetroffen, die die Denkmalpflege berücksichtigen wird. Eine enge Kooperation besteht auch mit den SBB und der Stadt Zürich: Auf Einladung des Baudirektors erstellt die kantonale Denkmalpflege gemeinsam mit der Denkmalpflege der Stadt und den SBB das Inventar über die schützenswerten Bauten und Anlagen im Gleisbe- reich in der Stadt Zürich. Der Entscheid, welche Objekte im kommunalen bzw. im überkom- munalen Inventar festgesetzt werden sollen, wird gemeinsam mit der Stadt Zürich erfolgen. Eine weitere Kooperation startete die Denkmalpflege und die reformierte Landeskirche des Kantons Zürich. Die Landeskirche passt die Organisationsstruktur der Kirchgemeinden auf die Zukunft mit kleineren Mitgliederzahlen an. Diese Anpassung wird sich auch auf die Nut- zung der kirchlichen Gebäude auswirken – und damit auf die Aufgaben der Denkmalpflege. In der Arbeitsweise der Inventarisation erfolgten Änderungen. Bisher arbeitete eine Inventari- satorin bis zur Festsetzung an ihrer «eigenen» Region. Um die Arbeit interessanter zu gestal- ten und vor allem um die Auswahl breiter abzustützen, arbeiten nun zwei bis drei Inventarisa- torinnen gemeinsam an einer Region. Zusätzlich wird die gesamte Denkmalpflege und auch die Raumplanung enger in den Auswahlprozess einbezogen. 13 Tätigkeitsbericht 2018
2 Personalbestand und -entwicklung Mutationen Eintritte – Maja Held, per 1.7.2018, Projektleiterin Inventarisation und Bauberatung 100% – Isabel Jüngling Vaszary, per 1.10.2018, Bauberaterin 80% – Myriam Schlesinger, per 1.1.2018, Adjunktin, Leiterin Dienste A&D 80% – Andreas Teuscher, per 1.7.2018, Ressortleiter Redaktion und Labor 80% Austritte – Josef Gisler, per 31.6.18, Ressortleiter Redaktion und Labor 80% – Stefanie Magel, per 31.7.2018, Projektleiterin Inventarisation 80% – Monika Twerenbold, per 31.7.2018, Bauberaterin 80% Änderung im Beschäftigungsgrad – Christine Barz, per 1.1.2018, Bauberatung, Pensumsreduktion um 30% auf neu 70% – Nora Bruske, per 1.1.2018, Bauberatung, Pensumserhöhung um 10% auf neu 80% – Akulina Müller, per 1.6.2018, Inventarisation, Pensumsreduktion um 10% auf neu 70% – Anne-Catherine Schröter, per 1.1.2018, Inventarisation, Pensumsreduktion um 20% auf neu 80%; per 1.6.2018, Pensumsreduktion um 20% auf neu 60% – Raphael Sollberger, per 1.1.2018, Inventarisation, Pensumsreduktion um 10% auf neu 70% – Laetitia Zenklusen, per 1.1.2018, Inventarisation, Pensumsreduktion um 30% auf neu 70% Personelle Ressourcen ausserhalb des Feststellenetats Eine unverzichtbare Stütze des Betriebs sind die zahlreichen Mitarbeitenden, die nicht dem festen Stellenetat zugerechnet werden. Auch im Berichtsjahr erfüllten viele Perso- nen teilweise ganz wesentliche Kernaufgaben, meist in Teilzeit, mit sehr unterschiedlichen beruflichen Hintergründen, sowohl für die Archäologie wie auch für die Denkmalpflege. Sie arbeiteten im Backoffice (Bibliothekswesen, Archivablage, Datenbanken, Dokumentation, Funddepots), betätigten sich als Ausgräberinnen und Ausgräber, als ehrenamtliche Kurato- ren oder waren als wissenschaftliche Mitarbeiterinnen für einzelne oder mehrere Projekte zuständig. Es sind dies in alphabetischer Reihenfolge: Kurt Altorfer, Sara Amadori, Raphael Annaheim, Tilman Baum, Matthias Bieri, Simon Boss- hard, Stefanie Brunner, Werner Brunner, Manuela Camichel, Corina Caravatti, Karin Casa- nova, Stephanie Chamberlain, Linda Christen, Rachel D’Angelone, Naki Erikli, Nakita Frater, Nora Gamper, Erick Gunneman, Christian Harb, Joachim Hessel, Stephanie Hug, Rosanna Janke, Marius Käch, Sandrine Keck, Anna Kienholz, Dan Klaus, Marion Landolt, Elisabeth Langenegger, Sabrina Meyer, Andreas Mezzasalma, Christine Michel, Daniel Möckli, Christi- an Nötzli, Nadja Oertle, Rastislav Oravec, Sandro Pelloni, Carmelo Porto, Leandra Reitmaier, Beatrice Ruckstuhl, Kathrin Rüedi, Erika Schmid, Rahel Schwalm, Cornelia Schweizer, Jenny Sojka, Andreas Sprecher, Ursina Thöni, Florian Tuchschmid, Konstantina Vafeiadou, Helena Wehren, Adina Wicki, Albert Wiedmann, Ines Winet, Hicham Zbair, Matthias Zinggeler Praktika Sara Barata, Irina Gerber, Zora Hebeisen, Katrin Koyro, Bettina Leemann, Jana Lingg, Pierina Roffler, Gabrielle Rubin, Flavio Stucky, Fabienne Widmer, Ulla Wingenfelder, Laura Wysling Zivildienst Roberto Borrello (47 Tage), Christian Brüesch (26 Tage), Oliver Burch (74 Tage), Fabian Gygax (6 Tage), Roman Hodel (26 Tage), Philipp Kleiner (40 Tage), Michel Lazzari (40 Tage), Felix Liebi (26 Tage), Nico Mäder (54 Tage), Dominic Meier (26 Tage), Michael Meier (26 Tage), Derya Manuel Sancar (26 Tage), Timothy Spillmann (54 Tage), Samuel Weber (35 Tage), Georgios Tzinoglou (16 Tage) Auszubildende Die Geomatikerin Sophie Häring von der Abteilung Geoinformation leistete als Lernende einen einmonatigen Einsatz in der Archäologie. Mitarbeitende aus dem allernächsten Umfeld Willhelm Natrup (ARE) war einen halben Tag zu Gast in der Archäologie. Einsatzort war Küs- nacht, Ausgrabung Singsaal. Josua Raster (ARE) war zwei Tage zu Gast in der Archäologie. Einsatzort war Marthalen, Ausgrabung Binderwis-Seelwis. Seite 14 Knochenarbeit im Sing- saal der Kantonsschule 15 Tätigkeitsbericht 2018 Küsnacht.
Beat Eberschweiler Abteilungsleiter Stellvertreter: Roger Strub Dienste A&D Myriam Schlesinger Trix Merksz Barbara Egli Claudia Schmid Christian Winkel Harry Heidelberger Projekte Technik Redaktion/Labor Funde/Daten Bauberatung Dokumentation Inventarisation RL Renata Windler Esther Schönenberger Josef Gisler Kristin Kruse Roger Strub Thomas Müller Jan Capol Stv. Beat Horisberger (FbL) Beat Zollinger Markus Stromer Yvonne Reich Lukas Knörr Roland Böhmer Akulina Müller Verena Jauch Monika Dolder Martin Bachmann Kurt Altorfer André Barthel Andreas Gallmann Lea Brägger Daniel Käch Rolf Gamper Christina Egli Andrea Tiziani Christine Barz Nina Hüppi Stefanie Magel Markus Roth Christoph Hégelé Susanne Holzinger Sonja Vögtlin Nora Bruske Oliver Waddell A.-C. Schröter Barbara Hintermüller Marcus Moser Hansjörg Gilgen Pietro Wallnöfer Raphael Sollberger Annamaria Matter (FbL) Fridolin Mächler Daniel Pelagatti Christian Muntwyler Gaby Weber Laetitia Zenklusen Chantal Hartmann Angela Mastaglio Kathrin Trüllinger Monika Twerenbold Werner Wild Gaetano Orlando Emmanuelle Urban Christian Schubert Patrick Nagy (FbL) Bruno von Aesch Adrian Huber Simon Vogt Archäologie Denkmalpflege RL = RessortleiterIn Stv.= StellvertreterIn FbL = FachbereichsleiterIn Stand 01.01.2018 Das Organigramm von A&D verzeichnet die Stellen Aus- und Weiterbildung des Feststellenetats. Das BD-Akademie Projekt Inventarisation ist Angela Mastaglio ist seit Herbst 2018 Teilnehmerin der BD-Akademie mit dem Hauptziel, sich zeitlich befristet. in Vermessung und angrenzenden Gebieten weiterzubilden, um State-of-the-Art-Methoden in der Archäologie zu fördern. Tagungen, Workshops, Kurse – 50plus: Bilanz ziehen – Zukunft entwerfen, Lernwelt Kanton ZH, Au, 17. Mai, 14. Juni & 12. Juli 2018 – Adobe InDesign CC Modul I, Grundlagen, Digicomp, Zürich, 25.–26. Juni 2018 – Anspruchsvolle Instandsetzung von Stahlbrücken, Wissenschaftlich-Technische Arbeitsge- meinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege WTA Schweiz, Rapperswil, 20. März 2018 – Arbeitssicherheit auf Grabungen, SIBE A&D und NSBIV AG, Stettbach, 20. März 2018 – Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz, Lernwelt Kanton ZH, Andelfingen, 22. Mai 2018 – Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz, Vereinigung des archäologisch-technischen Gra- bungspersonals VATG, Sursee, 23.–24. April 2018 – ArchPro Symposium and Workshop on Limitations and Challenges of Archaeological Prospec- tion and resulting Data Interpretations, Ludwig Boltzmann Institut, Graz (A), 3. Oktober 2018 – Baudenkmäler stiften Identität und vermitteln Heimat – oder nicht?, Konferenz der Schweizeri- schen Denkmalpflegerinnen und Denkmalpfleger KSD, Regensdorf, 16. November 2018 – Befestigung und Grenze in Mittelalter und Neuzeit, Deutsche Gesellschaft für Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit DGAMN, Halle (D), 19.–21. März 2018 – Brandspuren im archäologischen Kontext, Vereinigung des archäologisch-technischen Grabungspersonals VATG, Basel, 11. Januar 2018 – Die Schweiz von 1350 bis 1850 im Spiegel archäologischer Quellen, Kolloquium zur Mittelal- ter-/Neuzeitarchäologe in der Schweiz, Universität Bern, 25.–26. Januar 2018 – Digitale Grabungsdokumentation – objektiv und nachhaltig, VLA-Kommission Archäologie und Informatiksysteme, Dresden (D), 1.–2. Februar 2018 – Erdbeben, Feuer, Wasser und andere Katastrophen – Einfluss auf Stadtentwicklung und Stadtgestalt im Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit, Archäologische Bodenforschung & Denkmalpflege Basel-Stadt, 1.–2. Februar 2018 Archäologie und Denkmalpflege 16
– Gestaltung und Typographie, Digicomp, Zürich/Basel, 23.–24. April 2018 – HERMES 5.1, Modul für Projektauftraggeber/Manager, 29. Mai 2018 – HERMES 5 Foundation, ZHAW, Winterthur, 22.–23. März 2018 – Human history and digital future, Computer Applications and Quantitative Methods in Archaeology CAA, Tübingen (D), 19.–23. März 2018 – Imdas-Nutzertreffen 2018, Kantonsarchäologie Aargau, Brugg, 24. Mai 2018 – Jahresversammlung AGP, Arbeitsgemeinschaft Prospektion Schweiz, Lenzburg, 24. No- vember 2018 – Jahresversammlung AGUS, Arbeitsgemeinschaft für die Urgeschichtsforschung in der Schweiz, Bern, 23. März 2018 – Jahresversammlung ARS, Arbeitsgemeinschaft für die provinzialrömische Forschung in der Schweiz, Winterthur, 2.–3. November 2018 – Kulturerbe, ein gemeinsames Gut. Für wen und warum?, Formation Continue NIKE/BAK/ ICOMOS, Biel, 15.–16. März 2018 – MAS Denkmalpflege und Umnutzung, Grundkurs Ethik, Berner Fachhochschule, Burgdorf, 9. Februar – 9. März 2018 – MAS Denkmalpflege und Umnutzung, Modul Holz und Holzbau, Berner Fachhochschule, Burgdorf, 5. Januar – 2. Februar 2018 – MAS Denkmalpflege und Umnutzung, Modul Therapie, Berner Fachhochschule, Burgdorf, 14. September – 12. Oktober 2018 – Mitgliederversammlung und Jahrestagung SAM, Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit, Liestal, 27.–26. Oktober 2018 – Mitgliederversammlung und Vorstandssitzung ICOMOS Suisse, Rorschach, 25.–26. Mai 2018 – MS Project, Digicomp, Zürich, 7.–8. März 2018 – Nationale Open-Access-Konferenz, swissuniversities, Lausanne, 26. Oktober 2018 – Peripheries of the late Neolithic Corded Ware Phenomena, Universität Bern, 31. Mai – 2. Juni 2018 – Personalführung, Vereinigung des archäologisch-technischen Grabungspersonals VATG, Stettbach, 29. Juni 2018 – Projektmanagement Einführungsseminar, Lernwelt Kanton ZH, Au, 25. Januar & 1. Februar 2018 – Projektmanagement Einführungsseminar, Lernwelt Kanton ZH, Au, 4. & 11. Juli 2018 – Projektmanagement Einführungsseminar, Lernwelt Kanton ZH, Au, 17. & 24. September 2018 – Punktum! Satz und Absatz, Wort und Thema, Schreibkurs, C. Scholz, Zürich, 16. Januar 2018 – Regex (Aufbereiten Messdaten für Bilddatenexport), Eduvision, Zürich, 26. Februar 2018 – Soziale Beziehungen, Netzwerke und Sozialstrukturen im Neolithikum Europas, AG Neolithi- kum, Halle (D), 19.–21. März 2018 – Tagung AKD, Arbeitskreis Denkmalpflege, Solothurn, 27.–28. April 2018 – Tagung und Generalversammlung VATG, Vereinigung des archäologisch-technischen Gra- bungspersonals, Schaffhausen, 4.–5. Mai 2018 – Tagung zum Recht des Heimatschutzes und der Denkmalpflege, Interessenabwägung, ZHAW, Winterthur, 27. Februar 2018 – Wissenschaftliches Schreiben, Vereinigung des archäologisch-technischen Grabungsper- sonals VATG, Stettbach, 7. September 2018 – Zeichnungskurs, Vereinigung des archäologisch-technischen Grabungspersonals VATG, Bern, 26. Oktober & 30. November 2018 17 Tätigkeitsbericht 2018
3 Aussenbeziehungen der Abteilung Baudirektion ARE Raumplanung, Fachstelle Landschaft, Mitarbeit bei der Erarbeitung des neuen Landschafts- schutzinventars, Vorschläge von Inventarobjekten mit Resten historischer Landschaftsnutzung. ALN Mitarbeit in der Begleitgruppe des ALN zu Richtplaneinträgen für grossflächige Terrainverän- derungen und landwirtschaftliche Bodenverbesserungen. ALN – ARE – AWEL Transferplattform (inkl. Moderation). AWEL Austausch über gemeinsame Projekte der Abteilung Wasserbau und der Denkmalpflege und Einblick in das Aufgabenportfolio. Andere Direktionen Direktion der Justiz und des Innern Im Rahmen des gemeinsamen Gremiums «KRB 5125a», mit Beat Gnädinger und Christi- ne Werndli vom Staatsarchiv, periodischer Austausch über Gesuche zu wiederkehrenden Betriebsbeiträgen respektive Erneuerung bestehender Vereinbarungen. Vertiefte Ausei- nandersetzung mit dem Gesuch Zürich im Landesmuseum («Einfach Zürich»): Die neue Dauerausstellung im Landesmuseum erhält ab 2018 wiederkehrende Betriebsbeiträge aus dem Denkmalpflegefonds. Neu erhält auch das Heimatschutzzentrum in der Villa Patumbah jährliche Beiträge. Sicherheitsdirektion Austausch mit dem Amt für Militär und Zivilschutz, Entwicklung einer gemeinsam getragenen pragmatischen Minimallösung zur Umsetzung der Bundesgesetzgebung in Sachen Kulturgü- terschutz. Künftig sollen Ausbildner aus Andelfingen tageweise oder spezifisch für Weiterbil- dungsanlässe eingeladen werden. Konkretisierung im Folgejahr. Andere kantonale Organisationen Reformierte Landeskirche Nach Vorgesprächen 2003 und 2017 verstetigt sich der Austausch mit der Landeskirche. Zentrale Frage ist, wie die Kirchgemeinden mit ihrem inventarisierten Bestand an Kirchen, Pfarrhäusern und Kirchgemeindehäusern bei schrumpfendem Raumbedarf umgehen. Dafür werden der Bedarf der Landeskirche mit den Anforderungen der kantonalen Denkmalpflege abgeglichen und gemeinsame Strategien im Umgang mit den Bauten erarbeitet. Gemeinden Benken Erarbeitung eines Grundsatzpapiers «Wohnbauförderung» zur Umsetzung einer massvollen inneren Verdichtung. Sitzungen und Ortstermine mit Gemeindebehörden, Ortsbildschutz und der Firma IBID. Dietikon Weiterbildungsanlass der Denkmalpflegen von Kanton und der Städte Zürich und Winterthur: Begehung und Besprechung von Siedlungen der 1940er-, 50er- und 60er-Jahre am Beispiel von Dietikon. Wie sollen sich diese Bauten im Inventar konkretisieren und wie könnte ein denkmalpflegerischer Umbau oder eine denkmalpflegerisch begleitete Sanierung aussehen? Die Erfahrungen fliessen bereits in die Alltagsarbeit ein. Neftenbach Beratung der Gemeinde und des bearbeitenden Büros zur Erstellung des kommunalen Inventars. Weisslingen Besprechungen mit dem Bausekretär, Ortsbegehung und Diskussion einzelner Bauten. Winterthur Seite 18 Das überkommunale Inventar der Stadt Winterthur wurde am 27. August 2018 festgesetzt. Maur-Schifflände, Unter- wasserausgrabung, Kran- Es ist die dritte Festsetzung im Rahmen der Inventarrevision. bergung eines Blockes mit jungsteinzeitlicher Korbreuse in Zusammenarbeit mit der Fachstelle für Unterwasser archäologie des Amtes für 19 Tätigkeitsbericht 2018 Städtebau der Stadt Zürich.
Die Fundmünzenbearbeitung am Münzkabinett Winterthur war erneut durch viele neue Mün- zen und andere münzähnliche Objekte geprägt. Die hohe Fundzahl ist auf Prospektion und intensive Zusammenarbeit der Kantonsarchäologie mit Ehrenamtlichen zurückzuführen. Zürich Die in den Seen befindlichen Teile der prähistorischen Pfahlbaufundstellen werden im Rah- men einer Leistungsvereinbarung von der Fachstelle für Unterwasserarchäologie des Amtes für Städtebau der Stadt Zürich betreut. Die 2017 begonnenen Vorbereitungen für den Schutz der Fundstelle Maur-Schifflände wurden 2018 fortgeführt. Wegen der vielen Textilfunde waren die Arbeiten wesentlich aufwendiger als projektiert. Die bauliche Schutzmassnahme wurde im November realisiert. Grössere taucharchäologische Interventionen in Wollishofen-Haumesser und Männedorf Weieren mussten auf 2019 verschoben werden. Unter den kürzeren Aktionen sind ausserordentliche Kontrolltauchgänge hervorzuheben, mit denen die Auswirkungen des Sturmtiefs Burglind am 2./3. Januar 2018 auf die Fundstellen dokumentiert wurden. Auswertungsprojekt Fraumünsterquartier der Stadtarchäologie Zürich. Einsitz im Steuerungs ausschuss; Leitung des wissenschaftlichen Beirats. Zürich und Winterthur Im Rahmen der periodischen Treffen der drei Denkmalpflege-Fachstellen im Kanton neuerli- cher Austausch auch mit den Juristen der Ämter, um aktuelle Fälle und Gerichtsentscheide vorzustellen und zu diskutieren. Rekonstruktion des Perl- randbeckens vom Üetli- berg, Lea Schellenberg, BA Scientific Visualization, Interkantonale Projekte ZHdK 2018. ARGE SPATZ/Imdas Arbeitsgemeinschaft der Kantonsarchäologien Graubünden, Thurgau, Zürich und der Lan- desarchäologie Liechtenstein zur Pflege und Weiterentwicklung einer gemeinsam koordinier- ten archäologischen Sachdatenbank (gleiche Software, gleicher Datenbankaufbau, kantons- spezifischer Datenbestand). Die Vertreter der verschiedenen Institutionen trafen sich 2018 quartalsweise zum Austausch und waren auch am Schweizer Imdas-Treffen aktiv. Fokussiert wurde auf die Weiterentwicklung von Imdas zu einer intuitiven Webapplikation, die im Verlauf von 2019 auf Grabungen und im Büro gleichermassen eingesetzt werden soll. Hochschulen ETHZ Im Rahmen des Joint-Master-Kurses 2018 der ETH Zürich, Institut für Geophysik, testeten rund 40 Studierende vom 4.–22. Juni 2018 geophysikalische Prospektionsmethoden in der Archäolo- gie in Bülach (römischer Gutshof) und in Kloten (Grabhügel unbekannter Zeitstellung). Zürcher Hochschule der Künste ZHdK Übungen für Drittsemestrige (Scientific Visualization) mit verschiedenen Aufgabenstellungen: Grössenvergleich einer Dampfmaschine an der Weltausstellung in Paris mit der Titanic (für Dampfzentrum Winterthur); eine verschlossene Kriegskasse; ein römisches Grab in Winterthur Hegmatten; Bauentwicklung eines Badehauses im römischen Elgg; eine historische Sprinkler- anlage in einer Textilfabrik; ein Perlrandgefäss vom Üetliberg. Bund Bundesamt für Bevölkerungsschutz, Kulturgüterschutz Mitarbeit in der Arbeitsgemeinschaft Archäologie EKKGS, Überarbeitung des Kulturgüter- schutzinventars des Bundes, archäologische Objekte. Bundesamt für Statistik Abgabe der kantonalzürcherischen Antworten zu den Teilbereichen Archäologie, Denkmal- pflege und Ortsbildschutz. Vorsitz der Begleitgruppe mit Mitgliedern KSKA und KSD, Aus- tausch mit dem BFS im Rahmen von Sitzungen. Die erste gesamtschweizerische Denkmalsta- tistik liegt vor. Archäologie und Denkmalpflege 20
Rekonstruktion der Badean- lage Elgg, Jean Kesselring und Stefan Scherrer, BA Scientific Visualization, ZHdK 2018. Internationale Organisationen Internationale Bodenseekonferenz IBK Mitarbeit in der Projektgruppe, Sitzungen zwecks Konkretisierung von Teilprojekten, Durchführung einer weiteren sogenannten Akteurskonferenz in Arbon TG. Bern, Biel und Hemmenhofen (D) Austausch in Stettbach mit den beiden neuen Leiterinnen für Unterwasserarchäologie beim Archäologischen Dienst Bern (Tauchbasis in Sutz-Lattrigen am Bielersee) und beim Landes- amt für Denkmalpflege, Fachgebiet Feuchtbodenarchäologie (Hemmenhofen am Bodensee). Private Partner Nationale Informationsstelle zum Kulturerbe NIKE, Leitung der Arbeitsgruppe zur strategischen und organisatorischen Neuausrichtung der NIKE. 21 Tätigkeitsbericht 2018
4 Besondere Ereignisse Scans im Bergwerk Buchs Im Rahmen einer Bachelorarbeit am Instititut für Photogrammetrie und Geodäsie der ETHZ hat Isabelle Bai einen neuen, handlichen und vergleichsweise günstigen Scanner von Leica am Beispiel des Bergwerks Buchs evaluiert. Wie geht der Scanner mit bescheidenen Licht- verhältnissen und hochstehendem Wasser um? Die Studentin hat ermittelt, dass die Live- Verknüpfung der Einzelscans bei schlechten Kontrastverhältnissen nur begrenzt funktioniert. Die Qualität reichte nicht an herkömmliche Hochleistungsscans heran. Für die Dokumentati- on dieses Objekts war sie aber dennoch ausreichend. Das Resultat ist ein hochaufgelöstes 3D-Modell des Bergwerks inklusive der bemalten Reliefs. Das Bergwerk kann nun mit einer Virtual-Reality-Brille «begangen» werden. 3D-Modell eines Grenzsteins Ein Grenzstein in Affoltern am Albis weckte bei der Erarbeitung des Grenzsteininventars der Denkmalpflege besonderes Interesse. Er trägt auf mehreren Seiten Beschriftungen, welche mit blossem Auge, auch aufgrund des Bewuchses, schlecht sichtbar waren. Im Laufe der Inventarisierung wurde er von Moos befreit; eine gute Gelegenheit, ihn dreidimensional zu dokumentieren und die Beschriftungen festzuhalten. Das 3D-Modell wurde mit Agisoft Pho- toScan photogrammetrisch hergestellt. Eine Herausforderung war das Fotografieren im Wald. Durch das Blattwerk verändert sich der Schattenwurf ständig, was beim Zusammensetzen der Bilder zu Ungenauigkeiten führen kann. Deshalb musste im Wald ein Fotostudio einge- richtet werden (siehe Bild auf Seite 10). Der Aufwand hat sich gelohnt: Indem der Grenzstein mit Streiflicht beleuchtet und von der ablenkenden Oberflächentextur befreit wurde, treten die Beschriftungen im 3D-Modell nun sehr deutlich zum Vorschein. Neue Bilddatenbank Im Jahr 2018 hat die neue Bilddatenbank der Denkmalpflege auf der Basis der Software CELUM DAM ihre Form angenommen. Auf die Konzeptphase folgte ab Anfang Juni eine in- tensive Realisierungsphase; das Resultat erfüllt weitgehend die Anforderungen. Im Jahr 2019 sind noch letzte Korrekturen und Erweiterungen geplant. Ausserdem werden die bestehenden Daten für den Import in die neue Bilddatenbank aufbereitet. Die digitalen Bilder und Pläne (300 000 Datensätze) sind in vielen verschiedenen Verzeichnissen abgelegt, die dazugehöri- gen Metadaten in rund 150 unterschiedlichen FileMaker-Fotokatalogen. Die Dateien sind un- einheitlich benannt; es gibt Duplikate sowie Metadaten ohne dazugehörige Bilder/Pläne und umgekehrt. Zudem sind die Dateiformate teilweise veraltet. Eine langfristige Interpretierbarkeit ist nicht gewährleistet. Diese Umstände bewogen die KDP dazu, eine umfassende Daten- aufbereitung in Auftrag zu geben. Ziel ist, dass keine Duplikate mehr vorhanden, sämtliche Dateien validiert und die Bilder sowie deren Metadaten für den Import in die neue Bilddaten- bank aufbereitet sind. Die Arbeiten haben im Dezember 2018 begonnen und werden im Juni 2019 beendet sein. Projekt Datenbank Denkmalpflege ODB abgeschlossen Im Frühjahr konnte das Projekt Datenbank Denkmalpflege ODB mit der Abrechnung der Aus- gabebewilligung formal abgeschlossen werden. Gleichzeitig hat das Ressort Dokumentation gemeinsam mit dem Staatsarchiv festgelegt, welche Daten elektronisch endarchiviert werden sollten, bevor die alte Datenbank abgeschaltet und die verknüpfte Datenablage bereinigt wurde. Damit endet die über 25-jährige Geschichte der alten Datenbank mit dem klingenden Namen «Denkbank». Tripartite Inventarisation SBB-Gleisfeld Am 30. Januar fand die Startsitzung mit der kantonalen Denkmalpflege, der Denkmalpflege der Stadt Zürich und der Fachstelle für Denkmalpflege der SBB statt. Die drei Denkmalpflegen inventarisieren gemeinsam die SBB-Linien im Stadtgebiet. Ziel: Stadt und Kanton weisen sich im Austausch mit der SBB die Verantwortung für die einzelnen Objekte rechtskräftig in den jeweiligen Inventaren zu. Das Büro Häusler+Weidmann erarbeitet im Auftrag der drei Parteien die Grundlagen, die städtische sowie die kantonale Denkmalpflegekommission sind im Prozess einbezogen. Seite 22 3D-Modell des Bergwerks Buchs, Ansicht der Punkt- 23 Tätigkeitsbericht 2018 wolke im Potree Viewer.
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