TEN-T CORRIDOR 2: JOINING FORCES FOR A COMPETITIVE LOW-CARBON CORRIDOR - DIE EUREGIO MÖCHTE - ALS REGION IN BALANCE - DIE CHANCEN DES ...

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01/13    T E N - T C O R R I D O R 2 : JO ININ G FO R C E S

        TEN-T CORRIDOR 2:
        JOINING FORCES FOR A COMPETITIVE
        LOW-CARBON CORRIDOR

        DIE EUREGIO MÖCHTE – ALS REGION IN BALANCE –
        DIE CHANCEN DES OST-WEST-KORRIDORS (OWK) NUTZEN
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        STATEMENT AND INVITATION

        1. Die EUREGIO-Region ist wirtschaftlich stark und infrastrukturell gut aufgestellt.
           Deshalb erbringt die EUREGIO-Region innerhalb der EU schon heute einen wert-
           vollen Beitrag für die Leistungsfähigkeit der Wirtschaft. Das passt zu dem EU-
           Konzept, die Stärken zu stärken.

        2. Trotzdem muss die EUREGIO-Verkehrsinfrastruktur (Verkehrswege, Telematik,
           Verknüpfungen zwischen den Verkehrsträgern) auch weiterhin für die Herausfor-
           derungen der Zukunft verbessert werden (wachsende Verkehrszahlen, wachsen-
           de Gütermengen, Entwicklung hin zur CO2-Neutralität). Daran wird die EUREGIO
           gemeinsam mit ihren Partnern in den nächsten Jahren arbeiten.

        3. Die EUREGIO liegt im TEN-T-Korridor Nr. 2. Das verbindet sie u. a. mit Warschau,
           Berlin, Hannover, Amsterdam, Rotterdam, Felixstowe, Midlands. Es ist zu vermuten,
           dass auch diese Nachbarn im TEN-T-Korridor Nr. 2 ähnliche Interessen und Pläne
           haben wie die EUREGIO.

        4. Deshalb lädt die EUREGIO diese Korridor-Nachbarn ein, unter dem Dach von TEN-T
           gemeinsam an der Weiterentwicklung ihrer Verkehrsinfrastruktur im Sinne von
           smart, green und inclusive zu arbeiten. Auftakt hierzu ist eine internationale Kick-
           Off-Konferenz am 23.11.2012 in Osnabrück.

        5. Ziel ist es, den TEN-T-Korridor Nr. 2 gemeinsam zu managen, gemeinsam zu ent-
           wickeln und aus eigener Kraft, aber natürlich auch mit Unterstützung durch die EU
           und die Mitgliedsstaaten, zu optimieren.

        Der EU anerkannte Ost-West-Korridor Warschau – Berlin – Amsterdam/Rotterdam –
        Felixstowe – Midlands (Korridor 2) bietet eine vergleichsweise gute Infrastruktur für
        multimodale Verbindungen (Straße, Schiene, Wasser) zwischen den anliegenden
        Staaten, Städten und Regionen.
        rr Der Korridor verbindet wirtschaftliche und logistische Oberzentren.
        rr Der Korridor verbindet unterschiedliche wirtschaftliche Regionen.
        rr Der Korridor verbindet städtische Regionen.

        Das bietet gute Rahmenbedingungen für die Intensivierung der interregionalen
        Zusammenarbeit innerhalb und entlang des gesamten Ost-West Korridors.

            Daher laden wir – die EUREGIO-Partner – Sie als Stakeholder ein, sich an der
            Initiative zu beteiligen. Unser Ziel ist es, zu einer gemeinsamen Herangehens-
            weise der Aufgabe – wirtschaftlich und infrastrukturell – zu kommen und die
            Chancen der Zusammenarbeit mannigfaltig zu nutzen. Unser Anliegen ist es,
            mit unserer gemeinsamen Vorgehensweise in das TEN-T Korridor-Programm
            ab 2014 aufgenommen zu werden.
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        1. KORRIDOR 2 IN TEN-T,
           TRANS-EUROPEAN TRANSPORT NETWORK

          ANLASS

          Im Oktober 2011 hat die EU Kommission beschlossen, ein europaweit einheitliches
          Verkehrsnetz aus Straßen, Schienenwegen, Flughäfen und Schifffahrtskanälen (TEN-T)
          in Europa zu schaffen. Das TEN-T-Netz besteht aus zwei Ebenen: einem enger ge-
          fassten Kernnetz, das bis 2030 fertig gestellt sein soll, und dem Gesamtnetz, des-
          sen Fertigstellung bis 2050 vorgesehen ist. Ausgabenpolitische Priorität genießt das
          Kernnetz, das alle wichtigsten Verbindungen und Knotenpunkte umfasst. Es wird
          durch 10 Verkehrskorridore gebildet, die jeweils mindestens drei Verkehrsträger, drei
          Mitgliedstaaten und zwei grenzüberschreitende Regionen umfassen. Die Korridore
          bilden die Grundlage für den koordinierten Ausbau der Infrastruktur, um den Verkehr
          innerhalb Europas effizienter zu gestalten und seine negativen Effekte auf die natürli-
          che Umwelt zu verringern. Vorrangig ist dabei die Beseitigung von Infrastruktureng-
          pässen. Einen zentralen Korridor im Kernnetz bildet der Ost-West Korridor Warschau
          – Berlin – Amsterdam/Rotterdam – Felixstowe – Midlands.
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        EUREGIO

        Entlang dieses Korridors findet man im Grenzraum Deutschland-Niederlande die
        älteste Euregio, gegründet 1958: die EUREGIO, eine Region in Balance, ein Zusam-
        menschluss von 130 niederländischen und deutschen Landkreisen, Städten und
        Gemeinden, darunter auch die Oberzentren Münster, Osnabrück und Enschede,
        Hengelo als „Netwerkstad Twente“ (= MONT). Die Fläche umfasst rund 13.000 km²
        mit 3,4 Millionen Einwohnern.

        ERREICHBARKEIT:     Für die Standortqualität der EUREGIO ist die innere und äußere
        Erreichbarkeit essenziell. Die Region liegt im Achsenkreuz der europäischen Ver-
        kehrsmagistralen: Nord-Süd und Ost-West. Daher begrüßt die Region den prioritä-
        ren Status des Korridors Nr. 2 in den neuen TEN-T Richtlinien der Europäischen
        Kommission. Dieser verkörpert nicht nur eine Anerkennung der Interessen in diesem
        Grenzraum, sondern bietet auch eine hervorragende Ausgangslage zur Sicherstel-
        lung der regionalen Entwicklung, um Chancen zu nutzen, Herausforderungen anzu-
        nehmen und Risiken zu bewältigen. Für den internationalen Transport und die Logis-
        tik bietet der Korridor über seine gesamte Länge Chancen für alle Stakeholder. Damit
        ist die Region für Europa von essenzieller Bedeutung.

        DIE STÄRKEN AUSBAUEN:      Die EUREGIO will ihre Kräfte in einer breiteren europäischen
        Perspektive bündeln. Die Region hat für die Zusammenarbeit mit anderen Städten
        und Regionen entlang des Ost-West-Korridors viel zu bieten. Die Herausforderung
        liegt in der so genannten triple helix: Ziel ist eine enge Zusammenarbeit von Behörden,
        Wirtschaft und Forschungs- und Bildungseinrichtungen, um die Stärken auszubauen
        und eventuelle Schwächen zu kompensieren. Diese Zusammenarbeit reicht über die
        Grenzen der EUREGIO hinaus und geht auch nicht ohne Partner aus anderen Städten
        und Regionen entlang des Korridors.

        Die Ausgangsposition der EUREGIO ist optimal, die Präsentation und Präsenz auf
        europäischer Ebene kann verbessert werden. Eine bessere Profilierung erhöht den
        Beitrag der Partner (Dienstleistungsfähigkeit) zum Wohle der Einwohner sowohl in-
        nerhalb als auch außerhalb des EUREGIO-Gebiets.

        UNSER ANGEBOT: Green corridor
        Die EUREGIO-Partner sind von der Notwendigkeit des langfristigen Übergangs zu
        einer kohlenstoffarmen Wirtschaft überzeugt. Daher bieten sie all ihr Wissen und
        Know-how an, um zu einem „grünen Korridor” zu gelangen. Ein Korridor, der einen
        Beitrag zu einem CO2-neutralen Europa leistet. Ein Korridor, der eine Vorbildfunktion
        übernimmt, wenn es um Umweltmaßnahmen geht, und zwar sowohl in räumlicher
        Hinsicht als auch in der Anwendung intelligenter Verkehrslösungen. Kurzum, ein
        nachhaltiger, leistungsfähiger Korridor für den Verkehrs- und Transportsektor und
        das sowohl im Personen- wie auch im Güterverkehr.
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        2. EUREGIO: DIE REGION IN BALANCE

          ZUSAMMENARBEIT SEIT 1958

          Grenzüberschreitende Zusammenarbeit hat Tradition, und das in zahlreichen Berei-
          chen: Arbeitswelt, wirtschaftliche Verflechtungen der Unternehmen und Kammern
          (KvKs/IHKs, VNDU1), Kooperation der Universitäten in Twente, Münster und Osnabrück
          sowie in den Bereichen Verkehr und Logistik. Seit Jahrzehnten wird auf beiden Seiten
          der Grenze danach gestrebt, die Infrastruktur zu optimieren. Die Anerkennung des
          Ost-West-Korridors mit Priorität innerhalb des Kernnetzwerks von TEN-T ist eine
          logische Folge dieser langjährigen und intensiven Kooperation. Sowohl bei den nati-
          onalen Regierungen und Parlamenten wie auch im Europaparlament finden die Ver-
          kehrsträger Straße (E30), Schiene (Berlin – Amsterdam, Güterschienenverbindung
          Polen – Niederlande) und Wasserstraßen (Twentekanal, Mittelland- und Dortmund-
          Ems-Kanal) viel Beachtung.
          rr Die drei Modalitäten sind im niederländischen MIRT (Mehrjährigen Investitions-

             programm Raum und Transport) aufgenommen.
          rr Die deutschen Industrie- und Handelskammern fordern regelmäßig den Abbau

             von Engpässen im Ost-West-Korridor (u.a. Schienenverbindung Minden – Seelze).
          rr Gemeinsam mit Behörden entwickelt man eine Strategie, um der zu erwartenden

             starken Zunahme des Güterverkehrs auf der Schiene zu begegnen.
          rr Untersuchung von Twente bzw. EUREGIO als logistische Drehscheibe.
          rr Plädoyers zur Verbindung des Twentekanals mit dem Mittellandkanal.
          rr etc.

          Dies alles wurde in dem INTERREG IV A
          People-to-People Projekt green in between
          zusammengeführt.
          Dieses Projekt bündelt die Aktivitäten und for-
          muliert die Ambition, einen ‚grünen Korridor‘
          zu schaffen. Zugleich verkörpert es den
          Auftakt der jetzigen EUREGIO-Initiative für
          den Ost-West-Korridor und hat bereits zu
          einem Ergänzungsantrag der EU-Liste mit
          pre-identified projects2 geführt.

          1
              Verband Niederländischer und Deutscher Unternehmen
          2
              Pro Korridor hat die Europäische Kommission einige „pre-identified projects“ formuliert.
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        REGION IN BALANCE

        In der EUREGIO, einer Grenzregion mit metropolitanem Charakter, ergänzen sich die
        Stärken des ländlichen Raumes und der Städte, hier insbesondere der Netwerkstad
        Twente, Münster und Osnabrück mit ihren oberzentralen Funktionen für das Umland,
        hervorragend. Sicherheit und Überschaubarkeit, Abwechslungsreichtum und soziale
        Stabilität sowie eine Symbiose von breit gefächerten Bildungs-, Arbeits-, Wohn-, Kul-
        tur-, Freizeit- und medizinischen Versorgungsangeboten ergeben eine attraktive und
        zukunftsweisende Region. Wirtschaftlich wird diese Region durch eine Vielzahl an
        modernen klein- und mittelständischen Unternehmen aus Industrie, Handel und
        Verkehr geprägt, in denen Technologien aus vielen Bereichen kombiniert werden:
        Neue Systeme und Werkstoffe mit insbesondere Mechatronik und Nanotechnologie.

        MULTIMODALE WISSENSREGION

        Die Region hat auf dem Gebiet der Wissenschaft alles, was für eine Wissensregion
        von großer Bedeutung ist. Entsprechend breit und ebenso spezialisiert ist das Ange-
        bot an den Universitäten und Hochschulen, die ausgezeichnete Bildungs- und For-
        schungsmöglichkeiten für ca. 100.000 Studenten bieten. Über die Universitätsstädte
        Münster, Osnabrück und Enschede/Twente sowie die Außenstandorte in der Region
        findet ein reger und exzellenter Wissenstransfer mit den Wirtschaftsunternehmen statt.
        Die Universität Twente (das Mesa+ Institut) und die Universität Münster (CeNTech)
        sind z. B. weltweit agierende Akteure in Nano-Netzwerken. Nicht zuletzt aufgrund
        der Stärke der lokalen Wirtschaft ist das Berufsschulnetz ebenfalls überdurchschnitt-
        lich dicht.

        HIDDEN CHAMPIONS

        Wirtschaftsanalysen zeigen, dass es in der EUREGIO mehrere national und inter-
        national relevante Cluster gibt, von Automotive-Industrie, Kunststoffindustrie und
        Maschinenbau bis zur Gesundheitswirtschaft. Das Besondere sind die Wertschöp-
        fungsnetzwerke untereinander. Die räumliche Nähe schafft besondere Synergien, wie
        im Bereich Mechatronik und Energietechnik.

        HANDLUNGSBEDARF

        Um diese Qualitäten zu halten und zu verstärken, ist eine Zusammenarbeit auf euro-
        päischer Ebene erforderlich, nicht nur um die Chancen zu nutzen, sondern auch um
        Risiken entgegenzuwirken.
        Nach Angaben der EU-Kommission wird der Güterverkehr bis 2050 um bis zu 80 %
        anwachsen, der Personenverkehr um bis zu 50 %. Die Seehafenhinterlandverkehre
        werden einen großen Teil dieses Wachstums hervorrufen (vgl. der Bau der „Tweede
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        Maasvlakte“ bei Rotterdam). Die große Bedeutung der ARA-Häfen3 sowie der nord-
        deutschen Seehäfen für die EUREGIO führt dazu, dass zukünftig in noch größe-
        rem Umfang entsprechende Hinterlandverkehre auf den deutsch-niederländischen
        Grenzraum zurollen werden oder aber als Transitverkehre den Ost-West-Korridor
        nutzen. Auch die Einführung des Hochfrequenzreiseverkehrs über die Schiene in die
        Randstad (NL) hat zur Folge, dass der Schienengüterverkehr durch das EUREGIO-
        Gebiet um den Faktor 8 – 10 zunehmen wird, was zu Lasten des Lebensqualität und
        des Personenverkehrs gehen kann.

        Der Großteil dieser Verkehre wird über die Straße abgewickelt. Auf zahlreichen Auto-
        bahnabschnitten kommt es aber bereits heute durch hohes Verkehrsaufkommen, Un-
        fälle und Baustellen regelmäßig zu Überlastungen und kilometerlangen Staus. Das
        bedeutet eine zunehmende Unkalkulierbarkeit der Transporte für die Wirtschaft und
        damit einhergehend erhebliche zusätzliche Kosten sowie Sicherheitsprobleme für die
        Personenverkehre. Eine Ertüchtigung der entsprechenden Straßenverkehrswege und
        ein intelligentes Verkehrsmanagement sind deshalb im Sinne des EU-Binnenmarktes
        unabdingbar.

        Die zunehmenden Güter- und Personenverkehre können aber nicht allein über die
        Straße abgewickelt werden. Die Eisenbahn übernimmt eine wichtige Funktion im
        Bereich des internationalen Güter- und Personenverkehrs. Viele Streckenabschnitte
        im Ost-West-Korridor sind bereits heute an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit an-
        gelangt. Auch hier ist eine Ertüchtigung der entsprechenden Schienenstrecken und
        -Knotenpunkte im Sinne des EU-Binnenmarktes und einer nachhaltigen Entwicklung
        der Verkehrsnetze notwendig.

        Das Binnenschiff und die Binnenhäfen sind Teile der internationalen Transportkette,
        die über die großen Seehäfen die Entwicklung in den Binnenhäfen zu einem wesent-
        lichen Teil mitsteuern. Der Ausbau des Wasserstraßennetzes und die Weiterentwicklung
        leistungsfähiger Schnittstellen zur Straße und Schiene gehören zu unseren Ambitionen.
        Insbesondere setzen wir uns für folgende Initiativen ein:
        rr die dringende Anhebung der Kanalbrücken, um zwei- bis dreilagige Containerver-

            kehre zu ermöglichen
        rr die Vertiefung des Twentekanals
        rr eine Untersuchung bzgl. des Lückenschlusses zwischen dem Twente- und dem

            Mittellandkanal

        Der Handlungsbedarf ist evident, und das wird für andere Teile des Korridors 2 eben-
        falls gelten. Daher besteht die dringende Notwendigkeit, zu einer internationalen
        Zusammenarbeit zu kommen, um grenzüberschreitend die Engpässe zu inventari-
        sieren und Prioritäten zu schaffen.

        3
            Amsterdam – Rotterdam – Antwerpen
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        3. WAS BEABSICHTIGT DIE KORRIDOR-INITIATIVE?

          EUROPE 2020: SMART, GREEN, INCLUSIVE

          Korridor 2 bietet Chancen zur wirtschaftlichen und nachhaltigen Kooperation der an-
          liegenden Regionen und ihrer Partnern. Die EUREGIO hat die Initiative ergriffen, um
          ein korridorbreites Konsortium zu gründen. Dazu hat die EUREGIO mit einer klaren
          Zielsetzung einen Ansatz für ein Leitbild formuliert:

          Der EU anerkannte Ost-West Korridor Warschau – Berlin – Amsterdam/Rotterdam –
          Felixstowe – Midlands bietet eine vergleichsweise gute Infrastruktur für multimodale
          Verbindungen (Straße, Schiene, Wasser) zwischen den anliegenden Staaten, Städten
          und Regionen. Die Diskrepanz zwischen der steigenden Verkehrsnachfrage und der
          Leistungsfähigkeit der vorhandenen Infrastruktur wirkt sich negativ für die Erreichbar-
          keit und die Standortgunst des EUREGIO-Raumes und des Ost-West-Korridors aus.
          Dies gilt explizit für Regionen, die in besonderem Maße von einer funktionierenden
          Verkehrsinfrastruktur und Logistik abhängig sind. Gerade damit der deutsch-nieder-
          ländische Grenzraum und die Regionen und Städte entlang des Ost-West-Korridors
          den Anschluss an Regionen, mit denen sie im Wettbewerb stehen, nicht verlieren
          und auch weiterhin als Wirtschafts- und Agglomerationsräume eine hohe Attraktivität
          ausstrahlen, sind nachhaltige Anstrengungen erforderlich. Dieser Korridor kann eu-
          ropäisch beispielhaft sein für nachhaltige und innovative logistische Lösungen unter
          Berücksichtigung von Umwelt-, sozial-ökonomischen und sonstigen Interessen. Die
          Weiterentwicklung des Ost-West Korridors liefert einen Beitrag zur internationalen
          Erreichbarkeit und zu den Europe 2020-Zielen: Unsere Lösungen sind ‚smart, green
          and inclusive’.

          Die EUREGIO lädt potenzielle Partner ein, sich an der Initiative zu beteiligen. Der
          Startschuss fällt mit einer Auftaktkonferenz. Die Gründerkonferenz bietet die Mög-
          lichkeit, die verschiedenen Initiativen entlang des Korridors zusammenzubringen
          und zu bündeln. Das Ziel ist die Bildung eines Konsortiums, damit eine stärkere
          Kommunikation und Repräsentation der gemeinsamen Interessen Richtung EU ent-
          steht und die europäische Bedeutung konkretisiert wird. Damit wird der Grundstein
          für ein Korridor-Programm gelegt, das ab 2014 unter Leitung des EU-Koordinators
          eingerichtet wird. Transnationale missing links und Engpässe werden soweit wie
          möglich vor 2030 ausgeräumt, womit die soziale und ökonomische Zusammenar-
          beit zugunsten der Zukunfts- und Wettbewerbfähigkeit der Region auch zum Wohle
          der Einwohner gestärkt wird, jetzt und in Zukunft.
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        KORRIDORUMFASSENDE STUDIE

        Wir sehen für den ganzen Ost-West Korridor viele Herausforderungen, Chancen,
        aber auch Bedrohungen. Eine korridorumfassende Studie soll dies ans Licht bringen.

        Die EUREGIO hat mit ihren Partnern schon einen Quick Scan4 durchführen lassen.
        Konkret befinden sich in der EUREGIO 7 Autobahnen, 6 Bundes-/Nationalstraßen, 5
        längere Strecken im Schienennetz sowie 4 Strecken im Wasserstraßennetz, die ver-
        kehrliche Relevanz für den Ost-West-Korridor besitzen. Zunächst wurden die aktu-
        ellen Belastungen (durchschnittliche Verkehrsstärken) im Straßen-, Schienen- und
        Wasserstraßennetz der EUREGIO erfasst und den vorhandenen Kapazitäten möglichst
        streckenscharf gegenüber gestellt. In einem zweiten Schritt wurde, ausgehend von
        der zu erwartenden Verkehrsentwicklung und den zu erwartenden Infrastrukturmaß-
        nahmen, die zukünftige Belastung und Auslastung der Verkehrsinfrastruktur für das
        Prognosejahr 2025 bestimmt, um die künftige Leistungsfähigkeit der Verkehrsinfra-
        struktur und künftige Beeinträchtigungen durch Kapazitätsengpässe zu identifizieren.

        Die Engpassanalyse hat gezeigt, dass die Kapazität aller drei Verkehrsträger – Schiene,
        Straße und Wasser – zum Teil jetzt schon unzureichend ist und sicher im Jahr 2025
        unzureichend sein wird, wenn die Prognosen eintreten sollten. Diese Ergebnisse sind
        nicht nur für die EUREGIO, sondern vor allem für die Langstreckentransporte im
        Ost-West-Korridor von erheblicher Bedeutung. Daher ist gemeinsame Aktion erfor-
        derlich!

        ELEMENTE DER STUDIE
        Die EUREGIO-Partner haben auf der Basis dieser Erkenntnisse der Europäischen
        Kommission bereits eine Reihe von ergänzenden pre-identified projects vorgeschlagen
        (siehe Anlage). Weitere Ergänzungen für den gesamten Korridor müssen sich aus
        einer inventarisierenden Studie ergeben. In dieser Studie sollen u. a. folgende Elemente
        behandelt werden:
        rr Qualität der Hinterlandverbindungen von Seehäfen (main ports Amsterdam/

           Rotterdam, Hamburg/Bremerhaven) bis nach Ost-Europa und in die EU-Nachbar-
           staaten
        rr Die Folgen der wachsenden Zahlen im Containertransport (dryports und terminals)
        rr Hafenentwicklungen in der Binnenschifffahrt
        rr Die möglichen Konflikte zwischen Personen- und Güterschienenverkehr, vor allem

           auf stark überlasteten Strecken
        rr Flüssige Durchfahrt für Transit-LKW-Verkehr im städtischen Raum (Nahverkehr)
        rr Hindernisse im internationalen Personenverkehr

        4
            Quick Scan West-Ost-Korridor EUREGIO, Dezember 2011. Studie durchgeführt vom Institut für
            Verkehrswissenschaft, Westfälische Wilhelms-Universität Münster. Herausgeber: EUREGIO. Ergeb-
            nisse abrufbar unter www.euregio.de/quickscan_euregio_D.
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        WORK PACKAGES
        Unsere Initiative soll dazu führen, dass potenzielle Partner sich an Arbeitsprogrammen
        mit Projekten und Maßnahmen beteiligen:
        rr Entwicklung eines strategischen Leitbildes zur Gestaltung des Ost-West Korridors

           als modernes multimodales logistisches System.
        rr Integrierte Vorgehensweise und damit Schöpfung von Synergien bzw. kreativen

           Querverbindungen von wirtschaftlichen und politischen Wissensbereichen mit
           innovativen Lösungen.
        rr Klima und Umwelt: Das Konsortium leistet einen Beitrag zur Realisierung der

           Klimaziele (Feinstaub- und CO2-Reduzierung sowie Sicherung der städtischen
           Wohn- und Lebensqualität).
        rr Soziale Zielsetzung: Viele Projekte und Maßnahmen sollen zur Verbesserung der

           Standortqualität, zur Stärkung der Wirtschaft und damit zu neuen Arbeitplätzen
           führen. Die Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Beschäftigte im Transport-
           gewerbe und der Logistik sind ein Zielbereich.
        rr Europe 2020 ist damit führend.

        BEISPIELE INNOVATIVER LÖSUNGEN
        Ein modernes, multimodales Logistiksystem zeichnet sich durch die Anwendung
        innovativer Techniken und wissenschaftlicher Erkenntnisse aus. Entlang des Ost-West-
        Korridors sind verschiedene Behörden, Forschungsinstitute und Unternehmen be-
        reits aktiv auf der Suche nach effektiven Lösungen. Diese Kräfte wollen wir bündeln.
        Einige Beispiele:
        rr intermodality: Hier besteht die Möglichkeit zwischen umweltfreundlichen und

            kosteneffizienten Transportarten zu kombinieren und Transporte zwischen den
            Verkehrsträgern zu verlagern.
        rr ITS, Intelligent Transport Systems: Eine intelligente Verkehrstelematik könnte zu

            einer reibungsloseren Abwicklung der Verkehre entlang des Ost-West-Korridors
            sorgen. Darüber hinaus würde E-Ticketing die Nutzung der grenzüberschreitenden
            Personenverkehre erleichtern.
        rr Umweltfreundliche Einbettung der Infrastruktur, kombiniert mit intelligenter

            Lärmbekämpfung und Abgasreduzierung.
        rr Alternative Kraftstoffe und Antriebe: Ein Netzwerk für alternative Kraftstoffe und

            Antriebe sowie die Bereitstellung der Kraftstoffe über Tankstellen ist zu fördern
            (Förderung und Ausbau der E-Mobility).
        rr Studien belegen, dass durch das prognostizierte Wachstum im Straßengüter-

            verkehr zusätzliche LKW-Parkplätze an den Autobahnen benötigt werden. Der
            Ausbau der LKW-Parkplätze ist notwendig, damit die Fahrer die gesetzlich vor-
            geschriebenen Lenk- und Ruhezeiten einhalten können. Hierdurch wird die Ver-
            kehrssicherheit erhöht.
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        INSTRUMENTE
        Für diese Studie wollen wir europäische Fonds in Anspruch nehmen, der entspre-
        chende Antrag ist für das Frühjahr 2014 geplant. Als Basis dafür wurde ein Auftrags-
        konzept formuliert, die Terms of Reference5, das dazu dienen soll, einen externen
        Auftragnehmer zu gewinnen, um uns bei der Antragstellung zu unterstützen.

        KONSORTIUM

        Die Bildung eines Korridor-Konsortiums soll dazu dienen, eine gemeinsame Studie
        in Auftrag zu geben, in der – inventarisierend – die Stärken und Schwächen, Chancen
        und Risiken des Ost-West-Korridors in einer SWOT-Analyse untersucht werden, um
        zu zukunftsfähigen tragbaren Entwicklungszielen für den Korridor zu gelangen, die
        damit die Zukunftsfähigkeit des Einzugsbereiches entlang des Korridors im Sinne
        der Europe 2020-Ziele nachhaltig sicher stellen.

        HERANGEHENSWEISE

        POLITISCHER KONSENS
        Zur Profilierung der Chancen, die der Ost-West-Korridor bietet, gilt es, auf der Basis
        einer breiten politischen Akzeptanz ein Korridor-Konsortium zu gründen und ein ge-
        meinsames Studienprojekt bei der Europäischen Kommission zu beantragen. Darüber
        hinaus werden Forschungseinrichtungen und private Parteien angesprochen, um
        eine effektive öffentlich-private Zusammenarbeit zu erreichen.

        AUFTAKTKONFERENZ
        Im Herbst 2012 sollen alle Stakeholder entlang des Ost-West-Korridors bei einer Auf-
        taktkonferenz zusammenkommen, um zu erreichen, dass der offizielle Auftakt für
        ein Korridor-Konsortium und damit grünes Licht für einen gemeinsamen Antrag bei
        der Europäischen Kommission gegeben wird.

        KORRIDORSTUDIE
        Wenn die europäischen Fördermittel genehmigt sind, kann die Korridorstudie durch-
        geführt werden. Anhand einer Untersuchung bestehender Dokumente und politischer
        Leitpläne werden alle Engpässe im gesamten Korridor inventarisiert. Die geschätzte
        Dauer der Untersuchung beträgt ein bis eineinhalb Jahre. Die Ergebnisse der Studie
        bilden den Auftakt für das Korridorprogramm, das ab 2014 unter Leitung eines EU-
        Koordinators eingerichtet wird.

        5
            Auf Anfrage erhältlich bei der EUREGIO (ENG).
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        KORRIDORPROGRAMM
        Das Korridorprogramm enthält passend zum Leitbild alle Engpässe im Ost-West-
        Korridor. Kriterium zur Mitfinanzierung aus dem TEN-T Budget ist das Maß der trans-
        nationalen Bedeutung des Vorhabens für ein optimales Funktionieren des Korridors.
        Nationale Behörden müssen dem zustimmen, da der größte Teil der Finanzierung
        zur Umsetzung der Lösungsvorschläge aus nationalen Budgets getragen werden
        muss. Auch private (Vor- und/oder Ko-)Finanzierung ist möglich.

        Das Korridorprogramm erstreckt sich bis 2030, dem Jahr, das für die EU als zeitlicher
        Zielpunkt für das optimale Funktionieren des TEN-T Kernnetzwerks gilt. Die kom-
        mende TEN-T Finanzierungsperiode läuft allerdings von 2014 bis 2020. Für diesen
        Zeitraum müssen daher konkrete und machbare Maßnahmen und Projekte ausge-
        führt werden.
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        INITIAL PARTNERS:

        Unterstützt durch:

        www.deutschland-nederland.eu

        KONTAKTDATEN:
        EUREGIO
        Jan Oostenbrink, interim Geschäftsführer, j.oostenbrink@euregio.de
        Marieke Maes, Projektmanager, m.maes@euregio.de

        Postfach 1164
        D-48572 Gronau
        Visiting address: Enscheder Str. 362, 48599 Gronau

        www.euregio.de

        Tel: +49 2562 702 0
        Fax: +49 2562 702 59
ANL AGE   L IS T OF P R E - I D E NT IF IE D P R O JE C TS

          ANLAGE: LIST OF PRE-IDENTIFIED PROJECTS
          RESPONSE OF THE EUREGIO AND ITS PARTNERS REGARDING THE SECOND PROPOSED
          CORE NETWORK CORRIDOR OF THE COMMISSION ON 19 OCTOBER 2011

          We took note from the proposed projects as mentioned below.

          2. WARSZAWA – BERLIN – AMSTERDAM/ROTTERDAM – FELIXSTOWE –
          		 MIDLANDS

          BY border – Warzsawa – Poznán – Frankfurt/Oder – Berlin – Hannover – Osnabrück –
          Enschede – Utrecht – Amsterdam/Rotterdam – Felixtowe – Birmingham/Manchester –
          Liverpool

          Pre-identified sections         Mode               Description/dates
          BY border – Warszawa –          Rail               upgrading existing line, studies for high
          Poznán – DE border		                               speed rail
          PL Border – Berlin – Hannover – Rail               upgrading of several sections (Amster-
          Hengelo/Twente – Amsterdam/		                      dam – Utrecht – Arnhem, Hengelo/
          Rotterdam		                                        Twente – Osnabrück – Hannover – Berlin;
          		                                                 especially Minden/Seelze – Hannover
          		                                                 and Twente-Bypass)
          West-German Canals,             IWW                Upgrading (e. g. elevation of the bridges
          Mittellandkanal,		                                 allowing three layers of containers) incl.
          Hannover – Magdeburg – Berlin		                    links to the other modes
          Amsterdam locks                 IWW                studies ongoing
          Felixstowe – Midlands           Rail, port,        interconnections port and multimodal
                                          multimodal         platforms
                                          platforms

          Additional projects that meet the criteria set out in the methodology to be on the
          core network, having a high EU added value and being mature for implementation
          between 2014 and 2020 are indicated in grey in the table above and are listed in the
          table below. The sequence of the proposed additional projects in the table below is
          random.
ANL AGE   L IS T OF P R E - I D E NT IF IE D P R O JE C TS

          Pre-identified sections      Mode                  Description/dates
          Hengelo – Enschede – Rheine, IWW                   Feasibility study for the connection
          Twentekanaal/Mittellandkanal		                     between the Mittellandkanal and the
          		                                                 Twentekanaal
          Münster – Osnabrück          Rail,                 rail – airport Münster-Osnabrück
                                       Airport               interconnection
          Ruhr area – Münster –        Rail                  Upgrading of the section Münster –
          Osnabrück – Hamburg 		                             Lünen (doubletrack)
          Amsterdam – Deventer/        Multimodal            Study in the entire cross-border region
          Zutphen – Hengelo/Enschede		                       to reduce CO2 emissions e.g. by the
          – Münster/Osnabrück – 		                           implementation of traffic and mobility
          Hannover		                                         management systems and more
          		                                                 balanced „burden sharing“ between
          		                                                 the different traffic modes
          NL – Hannover – Berlin       Road                  Upgrading of several sections (Dutch
          		                                                 A1, German A30) incl. links to the north-
          		                                                 south axes
          Ruhr area – Münster –        Road                  Expansion of German A1 to six lanes,
          Osnabrück – Hamburg		                              section „Kamen-cross“ till „cross Lotte/
          		                                                 Osnabrück“
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