Tesla-Musk, Krypto und die Gier

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Tesla-Musk, Krypto und die
Gier
Hilmar Kopper, früherer Vorstandssprecher der Deutsche Bank
wurde in einer Fernsehsendung, welche die Hintergründe der
Finanzkrise 2008 durchleuchtete, gefragt, wie es dazu kommen
konnte, dass alle Banken in den Markt der wertlosen Subprimes
in dieser immensen Höhe eingestiegen waren, selbst solche auf
ihre Bilanz genommen und an die Bankkunden weiterverkauft
haben.

Zur Erinnerung, die Subprimes galten als das moderne und
risikolose Investment, sogar noch abgesichert über
Immobilienwerte, was sich aber später als Schall und Rauch
herausstellte und insbesondere den europäischen Banken und
Anlegern einen gigantischen Schaden zufügte, der bis heute
noch nicht verdaut ist.

Die Antwort von Herrn Kopper überraschte nicht wesentlich und
kann in die Kategorie Rechtfertigung ohne ethischer Basis
eingestuft werden. Seiner Meinung nach wären die Banken
letztlich dazu gedrängt worden, in diesen Markt einzusteigen,
weil es die Kunden gefordert hätten und man sich diesen
Forderungen nicht verschließen hätte können. Er vergaß
allerdings hierbei Ursache und Wirkung zu erwähnen bzw. darauf
hinzuweisen, dass die Banken, hier auch die Deutsche Bank,
diesen Unsinn produziert und zwecks Vertrieb entsprechend
positiv angepriesen und begleitet hatten.

Im Handelsblatt vom 18.Mai 2021       kann man unter der
Überschrift „Die Wall Street entdeckt das Krypto-Geschäft“
nachlesen, dass die großen US-Banken ihre Skepsis gegenüber
Bitcoin & Co ablegen – weil sie von wichtigen Kunden dazu
gedrängt werden.

Sind die Parallelen hier nicht offensichtlich, nur mit dem
einen Unterschied, dass inzwischen jedem bekannt sein dürfte,
dass Bitcoins & Co. äußerst risikobehaftet sind, von keiner
Zentralbank ausgegeben werden und somit über keinerlei
Absicherungen verfügen, insbesondere aber keine Währungen
darstellen. Genausogut könnte das der Handel mit
Tulpenzwiebeln sein. Ich meine daher, dass diese Kryptos nur
aus heißer Luft bestehen und nur aufgrund einiger obskurer
Empfehler dieses sinnlosen Produktes eine sehr fragwürdige
Marktakzeptanz erreicht haben. Geschichte scheint sich auch
hier zu wiederholen, woraus man schließen kann, dass Gier
stärker ist als Vernunft.

Zu den Protagonisten der Kryptowährungen zählt eindeutig Herr
Elon Musk mit einer Fangemeinde, welche vor lauter Gier Ihren
Verstand in jeder Beziehung ausgeschaltet hat. Das kann man am
absurden Tesla-Aktienkurs deutlich beobachten, ebenso am
Hyperloop, dessen bisherige Ergebnisse nur zu reinen
Showeffektee dienen und letztlich ein Witz sind. Und bei
SpeceX explodieren   die   Raketen,   Bilanzmaterial   darüber
Fehlanzeige.

Ich kann nicht verstehen, dass ein Unternehmer, der mit Tesla
noch nie einen operativen Gewinn erwirtschaften konnte und die
Tesla-Bilanz inkl.  GuV permanent aufhübscht, es zu einer
solchen Fan-Gemeinde bringen konnte. Und wie sich in den
letzten Wochen ganz deutlich herausstellte, diese Fangemeinde
zu deren Lasten brutal dazu benutzte, um sich selbst massiv zu
bereichern.

Zuerst kündigt er groß an, das Tesla ein Vermögen in Höhe von
US$ 1,5 Milliarden in Bitcoins angelegt hat und Tesla-PkW´s in
Bitcoins bezahlt werden können, woraus die Schafe der
Fangemeinde sofort ebenfalls Bitcoins gekauft haben und damit
den Kurs nach oben jubelten. Daraufhin verkaufte er wieder
einen Teil der Bitcoins (US$ 300 Mio) und machte dabei einen
satten Gewinn von über US$ 100 Mio., um einige Wochen später
entdeckt zu haben, dass das Schürfen der Bitcoins extrem viel
CO2 ausstößt, was ihm als „Umweltpionier“ (????) eigentlich
schon früher hätte bekannt sein müssen.

Aber dieses Spiel ist noch nicht zu Ende. Plötzlich findet er
andere Kryptowährungen wieder zukunftsfähig und schwuppdiwupp
sind diese Heißluftprodukte wieder im Preis angestiegen. Es
würde mich nicht wundern, wenn er diese Kryptos vor seinen
Tweets bereits gekauft hätte.

Herrn Musk wird anscheinend im Finanzbereich eine
heilsbringende Fähigkeit zugeordnet. Letztlich steckt dahinter
nichts anderes als Gier nach Reichtum, Publicity und
Aufmerksamkeit.

„Gier verleitet die Menschen dazu, Ihre Position auszunutzen,
sich betrügerisch zu bereichern (SEC ermittelt wiederum) und
andere zum eigenen Vorteil auszunutzen. Gier scheint
grenzenlos – und oftmals auch grenzenlos dumm ….“ (=Definition
„Gier“ aus dem Internet).

Fazit:

Dieser Mann führt seine Fangemeinde aber auch die Politiker
nicht nur in Brandenburg an der Nase herum. Er ist ein
pharisäischer Scharlatan und äußerst unseriös mit sehr
autokratischen Zügen.

Betrachtet man die hohen Kursschwankungen bei Tesla, welche
auch durch seine Aktienverkäufe u.a. zustande kamen, kann
nicht ausgeschlossen werden, dass Herr Musk eines Tages den
Rang von Herrn Bernie Madoff, welcher bisher den größten
Schaden von 65 Milliarden angerichtet hat, streitig machen
könnte.

Interessant wird es jetzt, wie sich der noch vorhandene
Bestand von US$ 1,2 Mrd. bei Tesla nach dem gestrigen Bitcoin-
Crash auf das Ergebnis des Zweiten Quartals 2021 auswirken
wird.

Wenn sich da nicht die größte Pleiten ever ankündigt.
Ohlsbach, de 20.4.2021

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”

Mutter aller Blasen
Aktualisiert. Wie insbesondere Indexfonds und die restlichen
Aktienfonds   dazu beitragen.

Die Vermögenswerte und insbesondere die Börsenkurse sind
 derzeit außer Rand und Band und damit die Börsenwerte der
jeweiligen Unternehmen, und das vor dem größten weltweiten
Wirtschaftseinbruch bzw. vor der größten Weltrezession
verbunden mit immensen Staatsverschuldungen seit dem 2.
Weltkrieg, Dividendenkürzungen und –streichungen, einer nicht
ausbleibenden hohen Insolvenzwelle und vieles mehr, ganz
abgesehen von den vielen politischen Krisen auf der Welt.

Begründet wird das mit nunmehr besseren Aussichten und mit der
angeblichen Gabe der Börsen, in die Zukunft schauen zu können.
Wo aber war diese Gabe vor der Weltwirtschaftskrise 1928, der
Dotcom- Pleite 2000, der Finanzkrise 2008 oder ganz aktuell im
März d.J., in welcher die Börsenkurse neue Höhen erklommen,
obwohl der Coronavirus schon überall in Europa grassierte und
die Neuinfektionen in Deutschland Höchststände erreichten.
Auslöser dieser Krisen waren stets die Börsen selbst und deren
Maßlosigkeit.

Die jetzigen Börsenwertentwicklungen stehen in keinem
Verhältnis mehr zur Realwirtschaft, zu den Bilanzsummen, zur
Höhe der Ertragskraft oder nur zum jeweils freien Vermögen =
Eigenkapital der Aktiengesellschaften.
Beispiel Apple.

Der derzeitige Börsenwert (per 3.8.20) beläuft sich auf rd.
US$ 1,7 Billionen, in Zahlen ausgeschrieben sind das

                    US$ 1.700.000.000.000

bzw. eintausend siebenhundert Milliarden oder eine Million
siebenhunderttausend Millionen,

letztlich eine unvorstellbar hohe Zahl.

Die Bilanzsumme per 30.9.2019 (Ende der 12 Monatsperiode)
belief sich dagegen auf US$ 338,5 Milliarden, das
Eigenkapital, d.h. das freie Vermögen ergab eine Summe von US$
90.4 Milliarden. Dagegen steht nun der Börsenwert von rd. US$
1.700 Millionen, d.h. die Börse bewertet dieses freie Vermögen
um das 18,8 – fache höher.

Die ganz Klugen begründen diesen Wert jetzt mit der hohen
Ertragskraft von Apple und rechtfertigen damit diesen
Börsenwert. Per 30.9.2019 wurde ein Jahres-Nettogewinn von US$
55,3 Milliarden erwirtschaftet. Müsste mit dieser hohen
Ertragskraft der Firmen- /Börsenwert von US$ 1,7 Billionen bei
einer Übernahme ohne Berücksichtigung der dafür anfallenden
Kreditzinsen finanziert werden, würde man dafür 30,7 Jahre
benötigen, unter der Berücksichtigung der Zinsen für eine
Kreditfinanzierung wären das rd. 40 Jahre + ./. x. Interessant
wäre dann die Frage, wie sich aus diesen Zahlenverhältnissen
ein Goodwill in der Bilanz des Käufers auswirken würde. Ich
schätze, dass dieser Goodwill oder Hoffnungswert dann bei rd.
US$ 1,4 Billionen (in Zahlen 1.400.000.000.000) liegen und
somit die Bilanzsummen von großen Zentralbanken übersteigen
würde.

Letztlich ist eine solche Kaufüberlegung obsolet, da es in der
freien Wirtschaft keinen Käufer bei einem solchen Börsenwert
und somit keinen Käufermarkt gibt und geben wird. Bekanntlich
bestimmt Angebot und Nachfrage den Wert eines Unternehmens und
da es in diesem Fall keinen Käufer für Apple geben wird, ist
auch der Börsenwert und somit der Börsenkurs eine Fata
Morgana.

Diese Zahlen- und Verhältnisvergleiche zeigen des Weiteren
schon sehr deutlich, wie völlig hirnverbrannt dieser
Börsenwert und somit dieser Börsenkurs ist. Dies sind nur
imaginäre Werte, anders ausgedrückt heiße Luft und haben mit
der Wirklichkeit nichts mehr am Hut.

Nicht anders sieht es bei den anderen „großen Vier“ Amazon,
Facebook, Alphabet und Microsoft aus. Zusammen mit Apple
ergaben diese „großen Fünf“ Mitte Juli 2020 einen Börsenwert
von rd.

            US$ 6,5 Billionen (6.500.000.000.000).

Das Eigenkapital und damit das freie Vermögen dieser fünf
Unternehmen beläuft sich auf   US$ 557,4 Milliarden, der
Börsenwert bewertet dieses frei Vermögen somit um das 11,7-
fache höher.

Zusammen haben diese fünf Unternehmen einen Nettogewinn von
US$ 158,9 Milliarden in 2019 erwirtschaftet. Wenn fiktiv ein
Unternehmen diese fünf Unternehmen kaufen würde, müssten diese
hohen Nettogewinne etwa 40,9 Jahre Bestand haben, um diesen
hohen Gesamtwert    finanzieren zu können und das ohne
Berücksichtigung     der Zinszahlungen für eine solche
Kauffinanzierung.

Das ist ebenso illusorisch wie die Börsenkurse und die daraus
errechneten Börsenwerte dieser Unternehmen, zumal auch die US-
Regierung und weltweit die Kartellämter aufgewacht sind und es
daher nicht ausgeschlossen werden kann, dass deren Marktmacht
eingegrenzt wird (hoffentlich!!) und damit auch deren
Ertragskraft.

Mit dem DAX sieht es besser aus. Der Börsenwert aller DAX-
Unternehmen beläuft sich derzeit auf   € 1,134 Billionen,
dagegen steht per 31.12.2019 ein Eigenkapital = freies
Vermögen von insgesamt rd. € 905 Milliarden. An sich kein
schlechtes Verhältnis. Allerdings beunruhigen dafür die hohen
Goodwills von € 315,6 Milliarden und die immateriellen
Anlagegüter von € 278 Milliarden, zusammen insgesamt € 596,6
Milliarden, wobei insbesondere die Goodwills (ein Ergebnis von
Firmenkaufräuschen) seit 2005 nicht mehr abgeschrieben werden
mussten, somit erhebliche Zweifel an deren aktuellen Werten
bestehen. (Siehe hierzu Beitrag “Bilanzqualität der DAX-
Unternehmen vom 12./ 23.6.2020).

Und diese Goodwill-/Firmenkauf-Mania geht aktuell unverändert
weiter.

Siemens Healthineers hat für € 16,4 Milliarden die Firma
Varian, den Weltmarktführer von Krebs –Strahlentherapien,
erworben. Der Kaufpreis ist das 5-fache des Umsatzes, das
56,2-fache des Nettogewinns und das 9,2-fache des freien
Vermögens.

Eigenkapital von Siemens Healthineers € 9,782 Mrd,
Goodwills/immaterielle Anlagen vor Kauf von Varian € 10,166
Mrd., also höher als das Eigenkapital, Umsatz € 14,5 Mrd.,
Nettogewinn € 1,586 Mrd., derzeitiger Börsenwert € 44
Milliarden (??), das 28-fache des Nettogewinns vor künftig
möglichen Abschreibungen der nicht gerade profitabel laufenden
Übernahmen / Goodwills .

Kurzum, die Börsen gaukeln derzeit Börsenwerte vor, die nur
auf dem Papier stehen bzw. nicht mehr reell und das Ergebnis
vieler Einflussfaktoren sind.

Größter Auslöser für diese Entwicklungen war sicherlich die
jeweils äußerst lockere Geldpolitik der Zentralbanken,
insbesondere die der EZB unter Mario Draghi, welche die Märkte
aus politischen Gründen und Ratlosigkeit mit Liquidität
überflutet und den absurden Negativzins eingeführt haben.

Ein weiterer großer Einflussfaktor kann auch der boomartigen
Entwicklung der Indexfonds zugeschrieben werden. Seit 2005 hat
sich die Anzahl der weltweit verwalteten börsengehandelten
Indexfonds von 452 auf 6.970 um das 15,8-fache erhöht. Das
Volumen dieser Indexfonds stieg in 2019 auf          US$ 6,18
Billionen., nach 4,7 Billionen. in 2018 und dürfte in 2020
inzwischen weiter deutlich angestiegen sein. Insgesamt gibt
es zwischen 3,3 und 3,5 Millionen Indices für alle möglichen
Zusammenstellungen von Wertpapieren, aber nur rd. 43.000
Aktiengesellschaften mit liquiden Aktien, woraus auch eine
nicht gegeben Substanz, ersetzt durch Derivate als
Schlussfolgerung gezogen werden kann.

Die Folge daraus ist, dass jeder neu entstehende oder
wachsende Indexfonds die entsprechenden Aktien des Indexes
kaufen muss, um damit diesen Fonds entweder physisch oder
synthetisch über Derivate abbilden zu können. Bei dem
geschilderten Wachstum der neu hinzugekommenen Fonds bzw. bei
dem boomartigen Wachstum der Indexfonds bedeutet das eine
sukzessive und permanent anhaltende Kaufwelle von Aktien und
damit   – egal wie die Wirtschaft läuft – ein permanenter
Anstieg der Börsenkurse.

Besonders eindeutig war dies am Beispiel Wirecard zu sehen.
Nachdem so langsam am Markt bekannt wurde, dass Wirecard
anstelle der Commerzbank in den DAX aufgenommen werden soll,
stieg die Wirecard-Aktie unaufhörlich an und erreichte am 3.
September 2018 mit € 193,55 den absoluten Höchstkurs. Am 24.
September, also drei Wochen später, wurde Wirecard dann
offiziell in den DAX aufgenommen.

Ähnliches widerfährt derzeit Delivery Heroe, ein Unternehmen
mit jahrelangen sehr hohen Verlusten und keinem Geschäft in
Deutschland (??), der Börsenkurs stieg aber sukzessive an,
nachdem am Markt durchgesickert war, dass Delivery Heroe ein
möglicher Nachfolger von Wirecard werden könnte, bzw.
zwischenzeitlich trotz erheblicher Bedenken geworden ist.

Auch bei Tesla, welche in den S&P 500 Index aufgenommen wurde
(??), zeichnet sich so eine Entwicklung ab. Tesla hat einen
Börsenwert weit über denen von Daimler, BMW und VW zusammen
bzw. über dem des weltgrößten Autohersteller Toyota, obwohl
die operative Ertragslage negativ ist und die mäßigen
Gewinne nur über Buchungstricks und a.o. Erträge ausgewiesen
werden konnten.

Anmerkung: Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung bestand die
Info, dass Tesla in den S&P 500 aufgenommen wird. Das war
leider oder auch Gott sei Dank eine Fake-Nachricht

Somit entstand und entsteht derzeit unverändert ein sehr hoher
Block von nicht gehandelten Aktien, welche nur dann veräußert
werden, wenn die Anleger von Indexfonds in wirtschaftliche Not
geraten und somit gezwungen werden, ihre Anteile zu
versilbern. Sollte diese wirtschaftliche Not aus Gründen wie
auch immer so groß werden, würde dies zu zu einer
Verkaufswelle von Indexfondsanteilen führen. Sollten dann
diese Fonds nicht über die nötige Liquidität verfügen, müssten
diese Aktien verkaufen. Gründe für eine wirtschaftliche Not
liefert derzeit die Coronakrise weltweit zuhauf, ganz
abgesehen    von den vielen unnötigen politischen Krisen
verrückter   und machthungriger Politiker. Da den Kleinanlegern
von allen Seiten der Kauf von Indexfonds permanent empfohlen
wird, diese aber wirtschaftlich am heftigsten von dieser
Coronakrise betroffen sind, werden diese wieder einmal die
Leidtragenden dieses Hypes, wenn nicht sogar die Auslöser
dieser Verkaufswelle werden.

Ein erheblicher Einflussfaktor für diese Börsenwerte sind des
Weiteren auch die übrigen Aktienfonds aller Sorten und
Gattungen. Lt Statista gab es per 31.12.2019 weltweit
insgesamt 44.174   Aktienfonds (davon 6.970 Indexfonds) mit
einem verwalteten Vermögen von € 22,165 Billionen (davon US$
6,18 Billionen Indexfonds). Das Wachstum der Aktienfonds ohne
Indexfonds hat zwar nicht die Wachstumsdynamik der Indexfonds,
dennoch stellt es ein erhebliches und permanentes
Käuferpotenzial von Aktien dar, zumal das Thema Fonds
unverändert als das Non-plus-ultra der Vermögensanlage in den
Medien dargestellt wird. Auch hier kann erfahrungsgemäß
festgestellt werden, dass die Portfolios relativ starr
gehalten und in Baisseszenarien im Wesentlichen gehalten
werden nach dem Motto, dass sie in Hausseszenarien wieder
steigen. Dadurch entstand/ensteht letztlich ein ähnlich hoher
Block von unbewegten Aktienbeständen.

Somit hat sich mit dieser    permanenten Kaufautomatik bzw.
Blockbildung von Aktienbeständen, welche durch Fondssparpläne
noch weiter gesteigert wird, eine gewaltige Blase entwickelt,
die man als Mutter aller Blasen bezeichnen kann. Im Herbst,
wenn alle Corona bedingten Hilfsprogramme auslaufen und auch
bestehende Zahlungsunfähigkeiten ab 1.10.2020 (oder auch
später) in Deutschland wieder angezeigt werden müssen, wird
sich zeigen, ob diese Börsenwerte Bestand haben oder ob diese
Blasen einfach zerplatzen. Eine Glocke, die dieses einläutet
wird es nicht geben.

Wenn meine Analyse     richtig ist, haben die Aktien- /
Indexfonds und damit der immense Block von nicht gehandelten
und unbewegten Aktienbeständen     zu dieser immensen Blase
beigetragen in der gut gemeinten Absicht, Risiko zu verteilen,
allerdings mit der Nebenwirkung der Schaffung viel zu hoher
und imaginärer Börsenwerte. Ausgenutzt wird das von Wenigen
außerhalb dieser Fondsstrukturen, welche mit kleinen Umsätzen
Kurse nach oben und nach unten bewegen können, derzeit im
Wesentlichen nach oben evtl. auch mit Hilfe der
Datenwissenschaft à la Cambridge Analytica. Ein Ende ist somit
nicht abzusehen, dafür werden die mächtigen Vermögensverwalter
Blackrock, Vanguard & Co aus Eigeninteresse schon zunächst
sorgen (halten ein Volumen von US$ 4 –       US$ 5 Billionen
unterschiedliche und börsengehandelte Indexfonds = erhebliche
Systemrelevanz), bis ein Ereignis     den Akteuren die Augen
öffnet, wie damals in 1637 zum Ende der Tulpenmanie oder 2008
mit der Insolvenz von Lehman Brothers. Ein solches Ereignis
könnte die bisher unter der Decke gehaltene wirtschaftliche
Not aufgrund der Corona-Pandemie und damit Zwang zum Verkauf
von Aktien und Fondsanteilen vieler Anleger werden.

Die bekannten Indices DAX, S&P 500, der MSCI World Index und
viele mehr, welche als Eingangshürden nur die Masse der
gehandelten Aktien und somit deren Liquidität aus
Eigeninteresse (bringen mehr Börsenumsätze und damit Ertrag),
nicht aber die Bonität, festgelegt haben, müssen daher extrem
aufpassen, nicht zu weltweiten Risiko-Kloaken bzw. zu
Plattformen     einer   Finanzpandemie    mit   erheblichen
Vertrauensverlust der Indexfonds zu mutieren zu Gunsten
Weniger, die aufgrund ihrer Finanzlogistik dadurch extrem
reich werden.

3. /9./ 20. /28.August 2020

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”

Tesla – Wirecard: Parallelen?
Bei den Highflyern an der Börse, die in den meisten Fällen ein
jähes Ende gefunden haben, zeichnen sich komischerweise immer
dieselben Entwicklungen/ Merkmale ab.

Erstes Merkmal:

Charismatische Frontmänner wie Herr Braun (Wirecard) und Herr
Musk (Tesla), auch Visionäre genannt, mit der Gabe, negative
Sachverhalte als positiv erscheinen zu lassen und welchen die
unkritischen Investoren, wer immer dies      sein mag, blind
folgen, egal was sie für einen Unsinn treiben und erzählen.

Zweites Merkmal:
Die Unternehmen werden als Hochtechnologie-Unternehmen
eingestuft, deren Geschäftsgegenstand nur wenige wirklich
verstehen und somit eine hervorragende Basis für alle
möglichen Visionen, abnorme Zukunftsaussichten und somit
waghalsige Versprechen bieten, welche in den wenigsten Fällen
eingehalten werden.

Wirecard pries seine Plattform als Non-plus-Ultra an, welches
im Vergleich mit den Plattformen der deutlich größeren
Konkurrenz nicht standhielt. Unter den zehn weltweit größten
Acquirern war Wirecard nicht zu finden und befand sich unter
“ferner liefen”. Zudem war das Konditionsgefüge deutlich über
den Marktpreisen.

Und was die E-Mobilität grundsätzlich angeht, so bestehen
mittlerweile erheblich Zweifel, ob diese Technologie aufgrund
technischer    Reichweitenprobleme, der nicht vorhandenen
Kapazität    von  Aufladestrom    und  damit   indirekter
Umweltverschmutzung auf Dauer Bestand haben wird. Nicht zu
vergessen auch die sich formierende        sehr   starke   und
kapitalkräftige Konkurrenz.

Drittes Merkamal:

Eine stets sehr effizient agierende Marketingabteilung, welche
jeden kleinen Erfolg, auch wenn es heiße Luft war, zu einem
Jahrhundertereignis aufbauschen und verkaufen, welches
insbesondere diverse Fernseh-Börsenkommentatoren lächelnder
Weise positiv kommentierten. Bei Wirecard wurde jede
Neukundenakquisition hinaus posaunt und als Milliarden-Deal
verkauft. Bei Tesla wurde z.B. jede auch nur kleine
Produktionserhöhung und –verbesserung als absoluter Durchbruch
dargestellt, obwohl die Produktionszahlen im Vergleich zu den
großen Konkurrenten als peannuts bezeichnet werden können.

Viertes Merkmal:

Ankündigung von großen Umsatz- und Gewinnsteigerungen, welche
bei Wirecard getürkt und bei Tesla unter Einsatz aller
Möglichkeiten einer weichen Bilanzierung nach IFRS erreicht
wurden.

Fünftes Merkmal:

Somit heiße Luft in der Bilanz. Bei Wirecard handelte es sich
um nicht vorhandene Treuhand-Guthaben in Höhe von € 1,9
Milliarden, bei Tesla um versprochene Umsätze mit dem Verkauf
eines neu zu entwickelten Softwarepaketes, welches erst noch
entwickelt werden muss, bzw. noch nicht existiert, aber mit
US$ 1,207 Milliarden als deferred revenue Eingang in die
Bilanz gefunden hat, womit der größte Teil der angeblichen,
letztlich aber mageren    Gewinnverbesserungen „unterstützt“
wurde.

Man stelle sich nur vor, jedes Versprechen eines DAX-CEO`s
würde Eingang in die Bilanzen finden, Gewinnsprünge auf nicht
Vorhandenes wäre die Folge wie bei Wirecard.

Wirecard ist mit dieser nicht vorhandenen Cashposition in den
Abgrund gestürzt, bei Tesla wird dieses Loch allerdings nicht
gesehen, einfach ignoriert bzw. ist den vielen Enthusiasten
nicht bekannt oder wollen es nicht sehen, trotz der vielen
negativen Analystenkommentare. Ergebnis: der Börsenwert stieg
von ca. 201 Milliarden US$ Ende Juni d.J auf nunmehr US$ 286
Milliarden, und das nur bei einem vermuteten Jahresumsatz von
bis zu über US$ 25 Milliarden + ./. x in 2020. Darüber hinaus
hat Tesla mit diesem total überzogenen Börsenwert diesen des
größten Autohersteller Toyota mit satten Milliardengewinnen
überholt , sowie Daimler, BMW und VW zusammen in den tiefen
Schatten    gestellt,    obwohl   erst   kürzlich    starke
Verarbeitungsdefizite bekannt wurden.

Man muss sich bei solchen Verhältnissen/ Entwicklungen die
Augen reiben und fragen, ob die „Investoren“ noch alle Tassen
im Schrank haben. Begründet wird dies wie so oft damit, dass
die Börsen die Zukunft vorweg nehmen. Aber haben die Börsen
die Weltwirtschaftskrise in 1928, die Dotcom-Pleite in 2000
oder die Finanzkrise in 2008 vorweg genommen bzw. gesehen?
Sicherlich nicht, die Börsen waren selbst die Auslöser einer
maßlos übersteigerten Gier ohne Grenzen nach oben, so wie wir
es derzeit an den Börsen erleben.

Kurzum, die Börsen sind zu reinen Zockerbuden verkommen. Jedes
noch so kleine Gerücht, u.a. gestreut von den
Marketingexperten der Datenwissenschaft, lässt die Kurse um
einige Prozente nach oben steigen, um danach wieder
abzustürzen. Fakten interessieren einfach nicht mehr.

Gerade jetzt hört man oft als Begründung die hohe
Liquiditätslage Dank des Herrn Draghi & Consorten. Aber kann
der dadurch gesteigene Aktienkurs als Grund für eine höhere
Substanz der Aktiengesellschaft gelten, zumal diese bei
Betrachtung der Bilanzen nicht zum Besten steht. Das erinnert
an die berühmte Tulpenmanie im 16ten Jahrhundert, in der für
eine Tulpenzwiebel große Vermögen (umgerechnet auf heutige
Verhältnisse wäre das Millionen Euros + ./. x) eingesetzt
 wurden, der Markt aber über Nacht zusammenbrach und verarmte
Investoren zurück lies.

Von der derzeitigen Entwicklung profitieren nur wenige, welche
über die entsprechende Datenlage und auch über die
entsprechende EDV-Logistik verfügen, man kann es aber auch
dadurch Insiderwissen nennen und wird gerne als „Künstliche
Intelligenz” verkauft. Irgendwann wird aber auch diese Rallye
zu Ende gehen, die breite Masse der Anleger/ Investoren wird
aber wieder mal auf der Strecke bleiben und riesige Verluste
zu verzeichnen haben mit allen negativen Folgen           für
Staatsfinanzen und unser Staatsgefüge.

14. Juli 2020

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”

Ergänzung zum obigen Beitrag:
Im II.Quartal 2020 wies Tesla bei einem Umsatz von US$ 6,04
(6,35 im Qu. I) Milliarden wiederum einen kleinen Gewinn von
US$ 104 Mio. aus und diverse Medien berichten das mit
strahlendem Lächeln, haben aber vermutlich nicht die GuV-
Rechnung – wenn überhaupt – genauer angesehen. Dieser kleine
Gewinn kam nur aufgrund des Verkaufs von Emissonszertifikaten,
welche andere Autobauer Tesla abkauften, in Höhe von US$ 428
Mio zustande. Ohne diesen staatliche Subventionierung hätte
Tesla einen Quartalsverlust von US$ 324 Mio. ausweisen müssen.

Und jetzt kommt noch das Schärfste von allem. Durch diesen auf
merkwürdiger Weise und mit allen Tricks zustande gekommenen
Börsenerfolg kann sich Tesla auch noch Hoffnung machen, in den
wichtigen Aktienindex S&P 500 aufgenommen zu werden. Folge
daraus werden weitere Kursteigerungen sein, da alle Index-
Fonds, die diesen Aktienindex abbilden, gezwungen sind, Tesla
Aktien zu kaufen.

Daraus kann man sehen, wie fragwürdig zum einen diese Indizes
alle sind und mit viel heißer Luft diese Indexfonds alle
arbeiten bzw. wie viel Wert man diesen ETF`s beimessen kann.

Fazit:

Tesla ist weiter hoch defizitär, die Verarbeitungsqualität der
PkW`s weit “unter ferner liefen ” und was die sonstigen
bilanziellen Tricks angeht, für mich ein weiterer Kartenhaus-
Fall wie Wirecard.

26. Juli 2020

Elmar Emde
Tesla und die Tomaten
…auf den Augen der Investoren.

Es ist schon erstaunlich, wie sich einige vermeintliche
Experten zu Tesla in einer fast übergöttlichen Sympathie
äußern und dann das Ganze damit beschließen, dass Sie von den
Zahlen und Fakten von Tesla überzeugt sind. So Herr Frank
Thelen, ein ehemaliger Juror der Fernsehsendung „Die Höhle der
Löwen“ , in seinem Gastkommentar     im Handelsblatt vom 24.
Januar 2020.

Tesla ist ein Batterie basiertes Auto, d.h. der Elektromotor
wird von einer aufladbaren Batterie angetrieben, die nach
einem gewissen Verbrauch wieder aufgeladen werden muss. Wir
haben jetzt allein in der Bundesrepublik ca. 54 Millionen
PkW`s (andere Zahlen sprechen von 47 Millionen), davon sollen
nach dem Willen der Bundesregierung zunächst nur 1 Million
PkW`s die Straßen in Deutschland befahren.

Jetzt stellt sich zunächst die Frage, ob wir genügend Strom
für die Aufladung von nur 1 Million PkW`s zur Verfügung haben.
Hierzu möchte ich auf Herrn Prof. Lesch, bekannt aus
verschiedenen    naturwissenschaftlichen     Fernsehsendungen
(darunter Lex Cosmos und Terra X), verweisen, der dies wie
folgt beantwortet hat:

Jedes Auto zieht pro Aufladung 350 kW x 1 Million PkW`s = 350
Gigawatt, die permanent vorgehalten werden müssten. Das
gesamte deutsche Stromnetz hält aber nur 68,5 Gigawatt vor.

Allein ein 54stigstel oder 47igstel der PkW`s in Deutschland
würde schon das deutsche Stromnetz total überfordern. Man mag
sich nicht ausdenken, was mit dem deutschen Stromnetz
passieren würde, wenn 2, 4 oder 10 Millionen Elektrofahrzeuge
die Straßen in Deutschland bevölkern und meistens über Nacht
aufgeladen werden. Oder gedacht in europäischen Dimensionen,
sämtliche Kraftwerke wären nicht in der Lage diesen Strom zu
produzieren, es käme zu Blackouts.

Allein diese elementare, strukturelle und notwendige, aber
fehlende Basis lässt schon erhebliche Zweifel an der
Zukunftsfähigkeit von Elektrofahrzeugen aufkommen.

Weiteres Thema Reichweite. Tesla stellt auf Ihrer Homepage nur
6 unterschiedliche Fahrzeuge mit unterschiedlichen Reichweiten
vor (und mit diesem mageren Produktprogramm ist Tesla deutlich
wertvoller als VW oder Daimler oder BMW, man fasst es
nicht!!!).

Das Model 5 soll über eine Reichweite von 610 km,   das Model 3
von 530+ km, das Model X von 507 km, das Model Y    von 505 km,
der Roadster von unglaublichen 1.000 km und der      als Panzer
gebaute Cybertruck (kann in Deutschland nicht        zugelassen
werden) enthält keine Reichweitenangabe, ist vermutlich nur
ein Marketing-Gag.

Wenn ich mir die Stress-Berichte der mir bekannten Tesla-
Fahrer anhöre, muss ich    sehr große Zweifel an diesen
Reichweitenangaben hegen und wäre Anlass für das
Verkehrsbundesamt, diese Angaben – ähnlich wie beim
Dieselskandal – zu überprüfen. Probleme sehe ich grundsätzlich
im Winter für die Leistung der Batterie, es sei denn, man
verfügt über eine geheizte Garage (wie beheizt,
klimaneutral?), und somit auch für die Reichweite, es sei
denn, man schaltet die Heizung, Radio und das Licht aus und
verzichtet im Sommer auf die Klimaanlage.

Wenn man den Presseberichten Glauben schenken darf, ist die
Batterietechnik noch weit von den Reichweiten der
Verbrennungsmotoren entfernt. Die jetzigen Batterien kommen
ohne Kobalt, welches mit viel Energieaufwand und unter
prekären Verhältnissen gefördert werden muss (Energiebilanz?),
kaum aus. Die Kobalt freie Eisenphosphat-Variante gibt es zwar
schon lange, wurde aber bisher im Niedrigpreissegment in China
eingesetzt und bringt nicht die Reichweitenleistung wie die
Kobalt basierte Batterie. Tesla soll sich daher diesbezüglich
mit einem chinesischen Batteriehersteller in Verhandlung
befinden, genaues weiß man aber nicht.

Nächstes Thema Digitalisierung. Wie ich aus einem
Gastkommentar des Handelsblattes (21.2.2020) von Stephan
Noller (Digitalunternehmer) mit dem Titel „Von Tesla für die
Digitalisierung lernen“ erfahren konnte, fand man in den
Tesla-Fahrzeugen eine vor allem elaborierte und extrem
leistungsfähige Dateninfrastruktur. Die hohe Anzahl von
Sensoren würde erhebliche Mengen von Daten erzeugen, die
permanent in die Tesla-Cloud hochgeladen werden. Eine
leistungsfähige KI (Künstliche Intelligenz)-Schaltzentrale
wäre wiederum in der Lage, riesige Datenmengen in hoher
Geschwindigkeit     zu   verarbeiten     und   intelligente,
datengetriebene Entscheidungen zu treffen. Tesla verfolge eine
Datenstrategie, und das physische Auto wäre teilweise fast nur
noch ein Objekt, um diese Datensphäre zu ermöglichen.

Hoppla, habe ich mich dabei gefragt. Geht es jetzt um das Auto
oder um die Erlangung von Daten? Ist das Tesla-Auto eine
Errungenschaft der Mobilität oder eine Alexa auf vier Rädern,
nur geschaffen zu dem Zweck, ein wertvolles Bewegungsprofil zu
generieren und zu erstellen zwecks Verkauf an die Wirtschaft,
so wie es Google, Facebook, Master- und Visacard usw. täglich
machen?

Erklärt wird das mit dem autonomen Fahren, dessen Umsetzung
meines Erachtens aber sehr fraglich aufgrund des extrem
komplizierten Umfeldes ist, lässt sich damit aber auch gut
verkaufen.

Letztes Thema, die Zahlen von Tesla. Erst kürzlich hat man
wieder gejubelt, weil Tesla in den letzten zwei Quartalen
einen Gewinn ausweisen konnte. Per September 2019 waren es US$
150 Mio. und per Dezember 2019 US$ 132 Mio. (Gesamtverlust in
2019 aber immer noch US$ 775 Millionen), zusammen also US$ 282
Mio. Allerdings findet man auf der Passivseite der Bilanz eine
Position „deferred revenue“ (übersetzt: verzögerte Umsätze =
Rückstellung) in Höhe von 1,207 Milliarden US$, welche vom
31.12.2018 auf den 31.12.2019 um US$ 216 Millionen angewachsen
war und somit 77% des Gewinns der letzten beiden Quartale
ausmachen.

Diese Rückstellungs-Position „deferred revenue“ basiert auf
ein Versprechen von Herrn Musk, ein ertragreiches IT-update
einzuführen, welches aber erst noch entwickelt werden muss.
Das ist weiche Bilanzierung der höchsten Kategorie und lässt
vermuten, dass die gesamte Bilanzierung von Tesla auf eine
maximale Dehnung aller möglichen weichen Auswahlmöglichkeiten
basiert, somit keine harten Zahlen darstellen und erhebliches
Verlustpotenzial beinhalten. Hält Herr Musk sein Versprechen
nicht ein, müsste diese Rückstellung ertragswirksam aufgelöst
werden mit der Folge eines evtl. hohen Verlustausweises.

Des Weiteren befinden sich „unter dem Strich“ erhebliche
Eventualverbindlichkeiten von US$ 11,739 Milliarden, zusammen
mit den passivierten Verbindlichkeiten von US$ 26,199
Milliarden sitzt Tesla letztlich auf US$ 37,938 Milliarden
Schulden , bei einem Eigenkapital unter Abzug der „goodwills“
von US$ 5,503 Milliarden (= 14,5%).

Und ein solches Unternehmen, welches teilweise noch in Zelten
produzieren soll und jährlich immer noch hohe Verluste
schreibt, hat nach dem Börsenkurs einen Wert von US$ 165,7
Milliarden, also mehr als VW und Daimler zusammen oder nahezu
so viel wie VW, Daimler und BMW zusammen. Das ist irrational
und basiert auf äußerst vagen Visionen mit erheblichen
Fragezeichen.

Herr Frank Thelen lobte Herrn Musk für seine wohl weltbeste
Marketingabteilung, die letztlich diesen hohen Börsenkurs mit
heißer Luft nach oben katapultiert hat. Das ist vielleicht
auch der Grund für diesen hohen Börsenkurs, man kann so etwas
auch als Schaumschlägerei bezeichnen. Lässt man die
Wirtschaftsgeschichte Revue passieren, stellt man leider immer
wieder fest, dass eine solche Schaumschlägerei den Investoren,
die vor lauter $-.Zeichen in den Augen den gesunden
Menschenverstand verloren habe, erhebliche Verluste zu
verzeichnen hatten.

Für mich völlig unverständlich ist die Kehrtwendung    von VW in
Richtung einer alleinigen Produktion von E-Autos.      Herr Dies
steht nach Presseberichten in sehr guten Kontakt zu    Elon Musk
und hat sich vermutlich von seinem Charisma – wie      auch viel
andere – einfangen lassen. Hoffentlich geht das gut.

2. März 2020

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”
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