The Pupil as Scientist?- Kompetenzorientierung in den Naturwissenschaften im Spannungsfeld zwischen Propädeutik, Scientific Literacy ...

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The Pupil as Scientist?- Kompetenzorientierung in den Naturwissenschaften im Spannungsfeld zwischen Propädeutik, Scientific Literacy ...
The Pupil as Scientist? –
Kompetenzorientierung in den Naturwissenschaften im
Spannungsfeld zwischen Propädeutik, Scientific Literacy,
Unterrichtsmethodik und Psychometrie

Christoph Gut

Netzwerk Fachdidaktik RKE
Zürich, 04.09.20
The Pupil as Scientist?- Kompetenzorientierung in den Naturwissenschaften im Spannungsfeld zwischen Propädeutik, Scientific Literacy ...
Die Schweiz auf dem Weg zur Kompetenzorientierung
    Lehr-    HarmoS           Entwicklung   Implementation      Forschung
    pläne     Assessments    LP 21          fachdidaktische    Lernwirk-
       ZH     Ende 2, 6, 9   (D-EDK,         Modelle             samkeit
       SG     (2004-2008)                   Lehrmittel
                              2016)
       GR    Bildungs-                                         Bildungs-
                                             Lehrpersonen-
       FR     standards                                          monitoring
                                              ausbildung
       TI     (EDK, 2011)                                        (ÜGK)
       …                                    Unterricht im
                                              Schulfeld         …

                               Denk- &          Denk- &           Denk- &
                               Arbeits-         Arbeits-          Arbeits-
                               weisen           weisen            weisen

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The Pupil as Scientist?- Kompetenzorientierung in den Naturwissenschaften im Spannungsfeld zwischen Propädeutik, Scientific Literacy ...
«The Pupil as Scientist?» – vier Fragen
    Scientific Literacy                    Unterrichtsmethodik
Was müssen Bürger*innen                   Wie lernen Schüler*innen
über und zu Denken- und                   wissenschaftliche Denk-
Arbeiten wissen und                       und Arbeitsweisen?
können, damit sie mündig
und reflektiert an der Welt
teilhaben können.
                                               Psychometrie

         Propädeutik                      Wie können Denk- und
                               Denk- &    Arbeitsweisen im Sinne
Können und sollen Schüler-
                               Arbeits-   von Kompetenzen
*innen wie Wissenschaftler-
                               weisen     gemessen und erforscht
*innen denken- und arbeiten?
                                          werden?
3   Driver (1983)
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Denk- & Arbeitsweisen als Lernziele und im Lehrplan
Welches Wissen und welche
 Fähigkeiten braucht es, um
                                Idee der «Literacy»
   Denk- und Arbeitsweisen
                                  (Bildungsziele)
  umsetzen, verstehen und
    begründen zu können?

                              Denk- und Arbeitsweisen
       Propädeutik                                          Psychometrie
                                 als Schüler*innen-
    (Ausbildungsziele)                                  (Kompetenzbeurteilung)
                                     Kompetenz

                                Unterrichtsmethodik
                               (Kompetenzförderung)
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The Pupil as Scientist?- Kompetenzorientierung in den Naturwissenschaften im Spannungsfeld zwischen Propädeutik, Scientific Literacy ...
Kompetenzbeschreibungen
 «Kompetenzen sind die bei Individuen verfügbaren oder durch sie erlernbaren kognitiven
  Fähigkeiten und Fertigkeiten, um bestimmte Probleme zu lösen,
    sowie die damit verbundenen motivationalen, volitionalen und sozialen Bereitschaften und
    Fähigkeiten, um die Problemlösung in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll
    nutzen zu können.»
 NICHT: «… bestimmte Fähigkeiten und Fertigkeiten, um Probleme zu lösen …»
    ⇒ Will man Kompetenzen beschreiben, muss man zu lösende Probleme umschreiben.

5      Weinert (2001), D-EDK (2016)
The Pupil as Scientist?- Kompetenzorientierung in den Naturwissenschaften im Spannungsfeld zwischen Propädeutik, Scientific Literacy ...
Denk- & Arbeitsweisen umsetzen können

Fragen
 Sind diese spezifisch auf Stoffumwandlungen zugespitzte Handlungen im Hinblick auf
  propädeutische Ziele und/oder Bildungsziele wie Scientific Literacy sinnvoll?
 Ist es wichtig, dass alle Schüler*innen am Ende der 9. Klasse im Themenbereichen
  «Stoffumwandungen» Untersuchungen durchführen können?
 Ist eine Fähigkeit, die sich nur auf das Themengebiet «Stoffumwandungen» bezieht, eine
  förderwürdige Kompetenz im Sinne der Scientific Literacy?
6    D-EDK (2016)
Denk- & Arbeitsweisen des Weissen Hauses reflektieren
«At a news conference, Trump announced a …
emergency-use authorization … for convalescent
plasma which he characterized as a breakthrough.
Hahn said: “… a 35 percent improvement in survival
is a pretty substantial clinical benefit. What that
means is … 100 people who are sick with covid-
19, 35 would have been saved because of the
admission of plasma.”»

 Evidence: people under the age of 80 who were not on a respirator and received plasma
  containing high levels of antibodies had a 35% better survival rate a month after the treatment than
  those who had received plasma with a low level of antibodies.
 Problems: No inclusion of a comparison group of untreated patients.
               No double-blinded study design
7     Washington Post (25.08.2020), BBC News (25.08.2020)
Denk- & Arbeitsweisen umsetzen können vs. verstehen
«Tabletten»                                     Ergebnis
                                                England:    SuS vergleichen meist fünf oder
                                                            mehr Temperaturen.
                                                Norwegen: SuS vergleichen meist nur zwei
                                                          Temperaturen.

                                                Erklärung
                                                Im englischen Naturwissenschaftsunterricht und
                                                in den Lehrmitteln (Curriculum) werden die SuS
Problem: Untersuche, welchen Einfluss die       angehalten, immer mindestens fünf Messungen
Wassertemperatur auf die Geschwindigkeit hat,   zu machen. In Norwegen nicht.
mit der sich eine Tablette auflöst.
8    TIMSS: Harmon et al. (1997)
Denk- & Arbeitsweisen umsetzen können vs. verstehen
«Tabletten»                                     Ergebnis
    t
                                                England:    SuS vergleichen meist fünf oder
                                                            mehr Temperaturen.
                                                Norwegen: SuS vergleichen meist nur zwei
                                                          Temperaturen.

                                                Erklärung
                                            T   Im englischen Naturwissenschaftsunterricht und
                                                in den Lehrmitteln (Curriculum) werden die SuS
Problem: Untersuche, welchen Einfluss die       angehalten, immer mindestens fünf Messungen
Wassertemperatur auf die Geschwindigkeit hat,   zu machen. In Norwegen nicht.
mit der sich eine Tablette auflöst.
9       Kind (1999)
Aufgabenmodell NTH
Naturwissenschaftlich-technisches
Handeln:
Beim praktischen Arbeiten werden SuS
vor unterschiedliche Probleme gestellt,
die eigene Problemlösungen erfordern.

Das NTH-Modell unterscheidet 12
kompetenzorientierte Problemtypen.

10   Gut, Tardent et al. (in Vorbereitung)
Wissensanforderungen von Denk- & Arbeitsweisen
                                                            Problemtypen
                                     Zusammenhänge    Effekte                  mit Skalen
                                                                           …
                                       Untersuchen   Optimieren                 Messen
                  Frage / Problem
                  Hypothese / Idee
                                       Variabel-
                  Planung              kontroll-            Problemlösestrategien
                                       strategie
Arbeitsschritte

                  Durchführung

                  Auswertung         Regressions
                                      analysen
                                                            Auswertungsmethoden
                                        Signifi-
                  Reflexion            kanzen-                    Reflexionskriterien
11
                                       analysen
Denk- und Arbeitsweisen «begründen können»
                                        Erkenntnis gewinnen   Modellieren   Argumentieren
 Um Denk- & Arbeitsweisen
  «begründen» zu können,
                                            Realist
  braucht es ein wissen-
  schaftliches Verständnis
  über die Natur der Wissen-
                                           Absolutist
  schaft (Referenzdisziplin).

                                            Relativist

                                           Evaluativist

12   Gut & Tardent (in Vorbereitung),
     Mittelsten Scheid (2009)
Denk- & Arbeitsweisen beurteilen und messen

                                «Literacy»          Wie misst man Denk- und
                              (Bildungsziele)       Arbeitsweisen im Sinne
                                                    von Kompetenzen?

                          Denk- und Arbeitsweisen
        Propädeutik                                      Psychometrie
                             als Schüler*innen-
     (Ausbildungsziele)                              (Kompetenzbeurteilung)
                                 Kompetenz

                            Unterrichtsmethodik
                           (Kompetenzförderung)
13
Progressionen von Kompetenzen
Eine Kompetenz kann sich in verschiedenen Richtungen weiterentwickeln.
Nicht jede psychometrisch relevante Progression (Entwicklung) kann gleich gut erfasst werden.

                                               psychometrisch relevante
Kompetenzentwicklungen                           Progressionen

Eine Person wird kompetenter, wenn sie lernt
 komplexere Probleme zu lösen oder            Problemkomplexität

 bestimmte Probleme qualitativ besser,          Lösungsqualität

 eigenständiger,                                Eigenständigkeit

 in mehr fachlichen Kontexten und             Performanztransfer

 stabiler zu lösen.                           Performanzstabilität

14   Gut (2012), Gut et al. (2014)
Progressionen von Kompetenzen
Eine Kompetenz kann sich in verschiedenen Richtungen weiterentwickeln.
Nicht jede psychometrisch relevante Progression (Entwicklung) kann gleich gut erfasst werden.

                                               psychometrisch relevante   Modellierungsvariante 1:
Kompetenzentwicklungen                           Progressionen            Itemschwierigkeit a priori
                                                                          modellieren und mit
Eine Person wird kompetenter, wenn sie lernt                              empirischer Schwierigkeit
 komplexere Probleme zu lösen oder            Problemkomplexität         vergleichen

 bestimmte Probleme qualitativ besser,          Lösungsqualität          Modellierungsvariante 2:
                                                                          möglichst identische
 eigenständiger,                                                         Problemstellungen und
                                                                          homogene Aufgaben
 in mehr fachlichen Kontexten und
                                                                          stellen und Lösungsqualität
 stabiler zu lösen.                                                      beurteilen
15
Progressionen von Kompetenzen
Eine Kompetenz kann sich in verschiedenen Richtungen weiterentwickeln.
Nicht jede psychometrisch relevante Progression (Entwicklung) kann gleich gut erfasst werden.

                                               psychometrisch relevante
Kompetenzentwicklungen                           Progressionen
                                                                          Problem:
Eine Person wird kompetenter, wenn sie lernt
                                                                          Wie geht man psycho-
 komplexere Probleme zu lösen oder                                       metrisch mit individuellen
                                                                          (adaptiven) Hilfestellungen
 bestimmte Probleme qualitativ besser,
                                                                          beim Testen bzw. während
 eigenständiger,                                Eigenständigkeit         des Messprozesses um?

 in mehr fachlichen Kontexten und

 stabiler zu lösen.
16
Progressionen von Kompetenzen
Eine Kompetenz kann sich in verschiedenen Richtungen weiterentwickeln.
Nicht jede psychometrisch relevante Progression (Entwicklung) kann gleich gut erfasst werden.

                                                                            psychometrisch relevante   Novizenproblem:
Kompetenzentwicklungen                                                        Progressionen            Ein gewisser Transfer ist
                                                                                                       notwendige Voraussetzung
Eine Person wird kompetenter, wenn sie lernt
                                                                                                       jeder Kompetenzmessung!
 komplexere Probleme zu lösen oder
                                                                                                       Wie geht man psycho-
 bestimmte Probleme qualitativ besser,                                                                metrisch mit «Fähigkeiten»
                                                                                                       um, die nur kontext-
 eigenständiger,
                                                                                                       spezifisch vorliegen bzw.
 in mehr fachlichen Kontexten und                                          Performanztransfer         gezeigt werden?

 stabiler zu lösen.
17   Ruiz-Primo et al. (1993), Shavelson et al. (1993), Gao et al. (1994)
Progressionen von Kompetenzen
Eine Kompetenz kann sich in verschiedenen Richtungen weiterentwickeln.
Nicht jede psychometrisch relevante Progression (Entwicklung) kann gleich gut erfasst werden.

                                                      psychometrisch relevante
Kompetenzentwicklungen                                  Progressionen

Eine Person wird kompetenter, wenn sie lernt
 komplexere Probleme zu lösen oder                                              Stabilitätsproblem:
                                                                                 Viele Kompetenz-
 bestimmte Probleme qualitativ besser,                                          messungen hängen massiv
                                                                                 von der «Tagesform» ab.
 eigenständiger,
                                                                                 Wie geht man psycho-
 in mehr fachlichen Kontexten und                                               metrisch mit der Instabilität
 stabiler zu lösen.                                  Performanzstabilität       der Performanz um?

18   Shavelson et al. (1999), Stecher et al. (2000)
Kompetenzmodellierung

                           Kompetenzmodell

                              Test- und        Kodierungs-
                             Erhebungs-          manual
        Aufgaben-
                               design
      konstruktions-
         modell
                           Fördersituation     Beurteilungs-
                                                  raster

      Problemkomplexität    Eigenständigkeit   Lösungsqualität

                                Transfer

19                             Stabilität
Aufgabenkonstruktionsmodell ExKoNawi
                Zusammenhang
                Wassermenge-
Teilaufgaben

                Auflösegeschwindigkeit                                                   Standard erreicht?    Standard erreicht?
                untersuchen unter Kontrolle
                der Wassertemperatur.
                Zusammenhang
                Wassertemperatur-
                                              Standard erreicht?    Standard erreicht?
                Auflösegeschwindigkeit
                untersuchen
                                              Wird erster           Werden Daten         Wird der zweite       Wird der Variablen-
                                              Zusammenhang          protokolliert und    Zusammenhang          kontrollansatz
                                              (Variablenkontrolle   daraus korrekte      adäquat untersucht,   angewendet?
                                              nicht erforderlich)   Schlussfolgerungen   werden Daten
                                                                                         protokolliert und
                                              adäquat untersucht?   gezogen?
                                                                                         daraus korrekte
                                                                                         Schlussfolgerungen
                                                                                         gezogen?

                                                                              Lösungsqualität

20             Gut et al. (2014)
Learning progressions
           Sachstruktur- oder kognitionsbasierte
           Entwicklung des Verständnisses

                                                   «Fehlentwicklungen»
                                                   aufgrund von «Difficulties
                                                   and challanges»

                                                                                      Bezug zu einem
                                                                                bestimmten Unterricht
21   Shavelson & Kurpius (2012)
Kompetenzorientierung: Ziele und Zielkonflikte

                                «Literacy»
                              (Bildungsziele)

                          Denk- und Arbeitsweisen
        Propädeutik                                      Psychometrie
                             als Schüler*innen-
     (Ausbildungsziele)                              (Komperenzbeurteilung)
                                 Kompetenz

                                                    Was ist die beste
                            Unterrichtsmethodik     Instruktionsstrategie?
                           (Kompetenzförderung)
22
Denk- & Arbeitsweisen verstehen
 Man kann die Denk- & Arbeitsweisen im Weissen
  Haus richtig reflektieren und verstehen, auch wenn
  man sie selber nie konkret umgesetzt hat.

 Meta-Analyse von 72 Studien zu
  Instruktionsstrategien bei der Förderung des
  Verständnisses der Variablenkontrollstrategie:
     Zwei Merkmale von Instruktionsstrategien
     korrelieren signifikant mit einem positiven
     Lernzuwachs bei den Schüler*innen:
     - Gebrauch von Konfliktsituationen
     - Gebrauch von Demonstrationen

23      Schwichow et al. (2016a)
Denk- & Arbeitsweisen erwerben
Interventionsstudie
 Design: Schülerinnen werden mit hands-on
  Interventionen und mit Papier-und-Bleistift-
  Aufgaben in Bezug auf die Anwendung der
  Variablenkontroll-strategie instruiert.
  Schüler*innen werden der Lernfortschritt wird
  mit verschiedenen Testformaten erhoben.

 Ergebnis: Die Schüler*innen scheiden bei
  denjenigen Tests am besten ab, die vom
  Format her der Instruktion am ähnlichsten sind.

     Die Schüler*innen lernen vor allem «task-specific procedural knowledge»
     und kein vertieftes Verständnis der VKS

24      Schwichow et al. (2016b)
Denk- & Arbeitsweisen: Lernziel und Unterrichtsmethode

    Wieso ist es schwieriger
    Denk- und Arbeitsweisen           «Literacy»
 als Lernziel zu denken statt       (Bildungsziele)
   als Unterrichtsmethoden?

                                Denk- und Arbeitsweisen
        Propädeutik                                           Psychometrie
                                   als Schüler*innen-
     (Ausbildungsziele)                                   (Kompetenzbeurteilung)
                                       Kompetenz

                                  Unterrichtsmethodik
                                 (Kompetenzförderung)
25
Denk- & Arbeitsweisen als Unterrichtsmethode
Idee: SuS lernen Naturwissenschaften wie Wissenschaftler.
 Lernprozess wird in einem gewissen Sinne gleichgesetzt mit einem
  Erkenntnisgewinnungsprozess.
 Entwicklung von Unterrichtsmethoden wie «Entdeckendes oder
  Forschendes Lernen»

Jedoch: Entdeckendes oder Forschendes Lernen erweist sich als
wenig lernwirksame Methode.

Driver (1983) zeigt auf, dass
 das Lernen in einem Fach entspricht nicht der Erkenntnisgewinnung
  in der Referenzdisziplin
 Erwartungen und konzeptionelles und kausales Verständnis
  beeinflussen die Wahrnehmungen und deren Interpretation
26
Denk- & Arbeitsweisen als Unterrichtsmethode

 Beobachtung: Studierende fällt es beim Planen von Unterricht schwer, Denk- und Arbeitsweise als
  Lernziele zu adressieren. Häufig werden Denk- und Arbeitsweisen (Vor allem beim
  Experimentieren) als Unterrichtmethode verwandt, um Fachwissen zu lehren.

 Ursache 1: Lehrplan und Lehrmittel klären die Wissensanforderungen (Strategien, Methoden) nicht
  explizit. Variablenkontrolle kommt als Begriff im Lehrplan nicht vor.

 Ursache 2: Streicht man im Lehrplan das können oder ersetzt es durch sollen, lesen sich die
  «Kompetenzbeschreibungen» wie Lerngelegenheiten, um Fachwissen zu erwerben.

 Ursache 3: Die Umsetzungen von Denk- und Arbeitsweisen erfolgt immer in einem fachlichen
   Rahmen und bedingt Fachwissen! Wenn im Unterricht Denk- und Arbeitsweisen thematisiert
27 werden, fehlt oft das notwendige Fachwissen und muss daher gleichzeitig erarbeitet werden.
Es braucht jetzt fachdidaktische Modelle: 4 Take-aways
      «Problemlöse-
       strategien»
                                Idee der «Literacy»
       Verständnis                (Bildungsziele)
      zur Natur der
      Wissenschaft
                              Denk- und Arbeitsweisen
      Propädeutik                                           Psychometrie
                                 als Schüler*innen-
   (Ausbildungsziele)                                   (Kompetenzbeurteilung)
                                     Kompetenz

    Denk- & Arbeitsweisen                               Denk- und Arbeitsweisen
    bedingen Fachwissen,        Unterrichtsmethodik     selber umsetzen wirklich
   ansonsten werden sie zur    (Kompetenzförderung)     besser als einfach darüber
     Unterrichtsmethode.                                nachdenken?
28
Literatur
Driver, R. (1983). The pupil as scientist? Milton Keynes: Open University Press.
EDK (2011), Grundkompetenzen für die Naturwissenschaften. Nationale Bildungsstandards, Zugriff unter:
      http://edudoc.ch/record/96787/files/grundkomp_nawi_d.pdf.
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Gut, C. (2012). Modellierung und Messung experimenteller Kompetenz. Berlin: Logos.
Gut, C., Metzger, S., Hild, P., & Tardent, J. (2014). Problemtypenbasierte Modellierung und Messung experimenteller Kompetenzen von 12- bis 15-
      jährigen Jugendlichen“. PhyDid B, Didaktik der Physik, Beiträge zur DPG-Frühjahrstagung.
Gut, C., Pfirter, H. A., & Tardent, J. (2016). Modellkompetenz im Naturwissenschaftsunterricht – Förderung und Diagnose. In M. Naas (Hrgs.),
      Kompetenzorientierter Unterricht auf der Sekundarstufe I (S. 227-255). Bern: hep.
Gut, C., & Tardent, J. et al. (Hrsg.) (in Vorbereitung). Naturwissenschaftlich-technisches Handeln als Kompetenz der Sekundarstufe 1. Bern: hep.
Gut, C., & Tardent, J. (in Vorbereitung). Argumentieren im Naturwissenschaftsunterricht – Förderung und Diagnose einer Basiskompetenz der
      Erkenntnisgewinnung. In H. Lötscher, M. Naas & M. Roos ( Hrsg.), Kompetenzorientiert beurteilen. Bern: hep.
Harmon, M., et al. (1997). Performance Assessment in IEA’s Third International Mathematics and Science Study. Chestnut Hill: Boston College.
Kind, P. M. (1999). Performance assessment in science – What are we measuring? Studies in Educational Evaluation, 25, 179-194.
Mittelsten Scheid, N. (2009). Argumentation aus metakognitiver Perspektive – Leitlinien für Massnahmen zur Professionsentwicklung
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29
Literatur
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      Developmental Review, 39, 37-63.
Schwichow, M., Zimmerman, C., Croker, S., & Härtig, H. (2016b). What students learn from hands-on activities. Journal of Research in Science
      Teaching, 53 (7), 980–1002.
Shavelson, R. J., Baxter, Gail P., & Gao, X. (1993). Sampling variability of performance assessments. Journal of Educational Measurement, 30 (3),
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     Leistungsmessung in Schulen (S. 17-31). Weinheim: Beltz.

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