Thomas-Krenn NexentaStor SC846 - Flotter Speicherbolide 11/2011 - Thomas-Krenn.AG
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IT-ADMINISTRATOR.DE 11/2011 Sonderdruck für Thomas-Krenn.AG Im Test Thomas-Krenn NexentaStor SC846 Flotter Speicherbolide
P R O D U K T E I Te s t Im Test: Thomas-Krenn NexentaStor SC846 Flotter Speicherbolide von Jürgen Heyer Neben dem Vertrieb von Speichersystemen diverser bekannter Hersteller wie IBM, EMC und NetApp hat die Thomas Krenn AG auch eine eigene Produktreihe auf den Markt gebracht. Dazu hat der Anbieter hochwertige Standardserver-Hardware und das Open Storage-Betriebssystem NexentaStor miteinander kombiniert, getestet und zertifiziert. Das größte Modell aus dieser Reihe ist die Storage- Appliance NexentaStor SC846. IT-Administrator hat sich dieses Speichersystem einmal näher angesehen. ls deutscher Anbieter professioneller von Block Level-Storage (iSCSI, FC-SAN) Auf der Homepage des Anbieters kann A Server- und Systemlösungen sowie betreiben. Im Fokus steht die Verwendung der Interessent die benötigten Kompo- als Provider auf dem Gebiet des Server- als Unified Storage für Umgebungen unter nenten auswählen. Basis der uns bereit- Hostings hat sich die Thomas Krenn AG VMware, Citrix XenServer und Microsoft gestellten Appliance war ein Server mit einen guten Namen gemacht. Nachdem Hyper-V sowie als Speicher für Massen- einem Mainboard von Supermicro, wobei durch die Herstellung eigener Server ent- daten von Multimedia-Anwendungen oder standardmäßig sieben verschiedene Pro- sprechendes Fertigungs-Know-how vor- für ein Disk-to-Disk-Backup. zessortypen (4-Core und 6-Core) zur handen ist, vertreibt das Unternehmen auch Auswahl stehen. Der Hauptspeicher kann bei den Speichersystemen eigene Produkte. In der Appliance kommt die Enterprise zwischen 6 und 192 GByte betragen, wo- Das uns zum Test bereitgestellte Flaggschiff Edition des Betriebssystems zum Einsatz, bei der maximale Ausbau vom gewählten ist die Unified Storage-Appliance Nexen- die für den professionellen, produktiven Prozessor abhängt. Thomas Krenn emp- taStor SC846, bestehend aus Standardser- Betrieb gedacht ist. Ansonsten existiert auch fiehlt 48 GByte, was auch der Ausstattung verhardware und dem Betriebssystem Ne- eine Community-Edition, die sich durch- unseres Testgerätes entsprach. xentaStor, einer Software von Nexenta auf aus zum Bau einer eigenen Appliance nut- OpenSolaris-Basis mit ZFS-Dateisystem. zen lässt und für bis zu 18 TByte Speicher- Die Appliance besitzt an der Frontseite 24 platz kostenlos verfügbar ist. Gegenüber Hot-Plug-Einschübe für 3,5-Zoll-Fest- Vielfältige Einsatzmöglichkeiten einer selbst zusammengestellten Appliance platten. Das Betriebssystem ist standard- Das funktional sehr umfassende Nexenta- hat das von Thomas Krenn angebotene mäßig auf zwei gespiegelten 147 GByte- Stor erlaubt unter anderem praktisch un- Gerät jedoch den großen Vorteil, dass Ne- Festplatten installiert, die im Inneren limitiert große Dateien, unbegrenzt viele xenta bei der Entwicklung beteiligt war untergebracht sind und somit keinen der Snapshots, Komprimierung, End-to-End und die gesamte Hardware zertifiziert ist. Fronteinschübe belegen, sich somit aber Checksummen,Thin Provisioning, Over- So kommt die Appliance auf Wunsch mit auch nicht in Hot-Plug-Rahmen befinden. provisioning, hybride Storage-Pools mit umfangreichem Support ins Haus. Ein CD-Laufwerk für die Installation ist SSD-Beschleunigung, Deduplizierung so- auf der Rückseite des Gehäuses versteckt. wie Datenreplikation. Mit einem üblichen System-Zusammenstellung Um die Plattenausstattung gezielt auf den NAS-System ist diese Appliance nicht zu ganz nach Wunsch Einsatzzweck abzustimmen, bietet Tho- vergleichen.Vielmehr geht es darum, ge- Ebenso wie die Server von Thomas Krenn mas Krenn diverse Modelle unterschied- mäß dem Nexenta-Slogan “Enterprise class ist auch NexentaStor SC846 modular auf- storage for everyone” eine preiswerte Al- gebaut und lässt sich daher leicht auf den Außer einem Netzwerk mit 10 GBit-Anbindung oder ternative zu den proprietären Storage-Sys- individuellen Bedarf zuschneiden. An erster mindestens GBit-Ethernet bedarf die Appliance keiner temen der großen Anbieter zu schaffen. Stelle sollte der Nutzer festlegen, zu wel- besonderen Voraussetzungen. Alternativ kommt natür- lich eine SAN-Anbindung in Frage. chem Zweck die Appliance eingesetzt wer- Die Appliance lässt sich sowohl als NAS- den soll und ob eine HA-Funktionalität Systemvoraussetzungen Filer mit den Protokollen CIFS, NFS, FTP benötigt wird. Auf Letztere werden wir spä- und WebDAV als auch zur Bereitstellung ter noch eingehen. 2 Auszug aus IT-Administrator November 2011 www.it-administrator.de
P R O D U K T E I Te s t pazität erhältlich. Unser Testgerät war mit beiden SSD-Typen ausgestattet. Letzten Endes lässt sich die Appliance wahlweise auf optimale Performance oder große Kapazität trimmen. Selbstverständ- lich ist ebenso eine Mischbestückung mög- lich und es werden Erweiterungseinheiten namens SC846 JBOD mit SAS-Anschluss angeboten, um die Anzahl der Platten pro Appliance zu erhöhen. Diese Einheiten haben wiederum 24 Platteneinschübe. Um die Bandbreite der SAS-Verbindungen nicht zu überreizen, sollten Nutzer laut Thomas Krenn nicht mehr als drei Ein- Bild 1: Die IPMI-Funktionalität der verwendeten Mainboards von Supermicro heiten anschließen, so dass eine Appliance ist äußerst umfangreich und ermöglicht eine Hardwareanalyse unabhängig vom laufenden Betriebssystem maximal 96 Platten adressieren kann. licher Größe und Performance an. Zur Um mit der NexentaStor SC846 die Flexible Anbindung Auswahl stehen SAS-II-Festplatten mit bestmögliche Performance zu erzielen, ans Netzwerk 15.000 Umdrehungen und 450 oder 600 ist der Einsatz einer derartigen SSD Die SC846 kommt mit zwei GBit-Netz- GByte Kapazität und langsamere SATA- empfohlen, um dort das ZFS Intent Log werkanschlüssen on Board. Standardmäßig Platten mit 7.200 Umdrehungen, dafür (ZIL) zu speichern, das wiederum das ist das erste Interface für das Management aber mit 1 oder 2 TByte Kapazität. In un- System für die transaktionsorientierte sowie mit einer IP-Adresse für IPMI kon- serem Testgerät waren 14 SAS-II-Fest- Arbeitsweise von ZFS anlegt. So lässt figuriert. Als Zusatzkarten stehen Dual- platten mit je 600 GByte Kapazität ein- sich das Schreiben der eigentlichen Da- Port-GBit-Karten zur Verfügung, was aber gebaut. Um das System auf optimale ten und des Logs gut voneinander tren- in einer produktiven Umgebung nur be- Performance zu trimmen, bietet der Her- nen. Dies ist vor allem deshalb sinnvoll, dingt Sinn macht, da das Netzwerk dann steller Solid State Disks (SSDs) für ein da die Appliance keinen speziellen schnell zum Flaschenhals wird. Es ist al- schnelles Caching an. Diese werden be- RAID-Controller mit Cache besitzt, lerdings möglich, mittels Link-Aggrega- nötigt, um das NexentaStor-Feature hy- sondern es sich um ein Software-RAID tion mehrere Ports zusammenzufassen, brider Storage-Pools mit SSD-Beschleu- handelt und alle Operationen in den sofern der Router oder Switch auf der nigung in die Praxis umzusetzen. CPUs des Systems berechnet werden. Gegenseite dies unterstützt. Weiterhin Die SSD für das Log hat deshalb einen bietet Thomas Krenn Dual-Port-10- Schneller Zugriff dank SSD ähnlichen Effekt wie ein batteriegepuf- GBit-Karten (mit CX4-Kupfer- oder Eine Besonderheit stellt die optionale, als ferter Schreibcache auf einem RAID- SFP+-Anschluss) an und für eine FC- Schreibcache eingesetzte SSD dar, die ein- Controller. Um zusätzlich noch das Le- Anbindung kann sich der Administrator fach oder gespiegelt erhältlich ist. Hierbei sen zu beschleunigen, ist weiterhin eine zwischen Dual- und Quad-Port-HBAs handelt es sich um eine schreiboptimierte herkömmliche SSD mit 160 GByte Ka- (8 GBit/s) von QLogic entscheiden. Enterprise-SSD (ZeusRAM SSD von STEC) mit 8 GByte Kapazität. Im Ge- gensatz zu herkömmlichen Flash-Platten arbeitet dieses Modell hauptsächlich mit DDR3-SDRAM, also sehr schnellem, aber flüchtigem Speicher, so wie er auch als Arbeitsspeicher im Server verwendet wird. Daneben besitzt die SSD noch ei- nen ebenso großen, nichtflüchtigen Spei- cher. Hochkapazitive Kondensatoren die- nen als Energiepuffer, um bei einem Stromausfall die Daten aus dem SDRAM in den nichtflüchtigen Speicher schreiben zu können. So vereint diese SSD die Ge- schwindigkeit und Langlebigkeit normaler Speichermodule mit den Vorzügen der nichtflüchtigen Speicherung. Bild 2: Über Quota und Reservierungen lässt sich die Speicherbelegung auf der Appliance steuern www.it-administrator.de Auszug aus IT-Administrator November 2011 3
P R O D U K T E I Te s t Einbauen lassen sich zwei der beschrie- benen Zusatzkarten, als dritte Karte kann noch ein Dual-Port-GBit-Adapter er- gänzt werden. Letztendlich ist eine An- bindung mit einer Bandbreite von 40 GBit/s und mehr durchaus möglich, so dass sich hier ein Engpass leicht vermei- den lässt. Die verschiedenen Karten wie- derum erlauben eine passende Integration in die üblichen Infrastrukturen. Für alle LAN-Anschlüsse wird die Definition von VLANs unterstützt, was eine bessere Seg- mentierung ermöglicht. Gefallen hat uns an unserem Testgerät das standardmäßig integrierte IPMI-Modul, mit dem sich der Server via Netzwerk ein- und ausschalten lässt. Er ist damit Bild 3: Wird beim Anlegen eines iSCSI-Laufwerks die “Initial Reservation” auf “Yes” belassen, über eine zusätzliche IP-Adresse selbst im arbeitet die Appliance nicht mit Thin Provisioning, sondern reserviert die Kapazität im Voraus ausgeschalteten Zustand erreichbar, und bei einem Hardwarefehler oder gar –aus- konsistent ist und somit beispielsweise gunsten der Performance auf möglichst fall lässt sich hiermit eine erste Analyse nach einem Stromausfall keine Über- viele Spindeln verteilt wird. Nach der durchführen, ohne gleich vor Ort sein zu prüfung notwendig ist. ZFS unterstützt Anlage mindestens eines Pools müssen so müssen. Der Administrator kann alle Sen- Deduplizierung, was sich in der SC846 genannte Folder und/oder ein “zvol” soren auslesen und sich bei Bedarf die bei der Anlage der Dateisysteme akti- (= virtual block device) definiert werden. Konsolenansicht auf seinen Arbeitsplatz vieren lässt. Vom normalen Verständnis her passt für ei- holen. Ferner lassen sich virtuelle Medien nen Folder eher der Begriff Filesystem. In (Disketten- und CD-Images) für die In- Wie schon erwähnt, lässt sich die SC846 diesem Zuge legt der Administrator fest, stallation oder zum Booten zuweisen. Auf durch entsprechende Auswahl der Fest- über welche Protokolle die Freigabe erfol- Hostseite werden die Medien als USB- platten und der Cache-SSDs sowohl hin- gen soll. Zur Auswahl stehen CIFS, NFS, Stick emuliert. Das IPMI schreibt ein ei- sichtlich Performance als auch hinsichtlich FTP, RSYNC und WebDAV. genes Log und es lässt sich eine Benach- größtmöglicher Kapazität auslegen. Ähn- richtigung per SMTP einrichten. Statt liches gilt für die unterstützten RAID- Zu beachten ist, dass jeder Folder per zur Anmeldung nur den integrierten Ad- Konfigurationen: Neben einer Spiegelung Default bis zur maximalen Größe des ministrator zu nutzen, ist auch eine Au- gibt es die RAID-Level Z1, Z2 und Z3. Pools wachsen kann. Definiert der Admi- thentisierung per LDAP oder Active Di- RAID Z1 entspricht dem herkömmlichen nistrator also beispielsweise auf einer Ap- rectory möglich. RAID 5 mit einer Parity-Information, so pliance mit 5 TByte Nutzkapazität für dass der Ausfall einer Festplatte ohne Da- einen ESX-Server vier Datastores, so er- Individuelle RAID- tenverlust verkraftet werden kann. RAID scheint jeder Datastore am Anfang 5 TByte Konfiguration möglich Z2 besitzt analog zu RAID 6 zwei Pari- groß. Natürlich stehen nicht 20 TByte zur NexentaStor nutzt das ZFS-Filesystem. ty-Informationen, so dass zwei Festplatten Verfügung, sondern in der Summe nur die Es handelt sich hier um ein Copy-on- gleichzeitig ausfallen können, ohne dass es 5 TByte des Pools. Um nun gezielt die Be- Write-Dateisystem mit 128 Bit, mit dem zu einem Datenverlust kommt, und RAID legung zu steuern, sind diverse Quota- sich sehr effizient Snapshots erstellen las- Z3 nutzt gleich drei Parity-Festplatten. Einstellungen verfügbar. So lässt sich fest- sen. Es arbeitet transaktional und wurde legen, wie groß ein Folder maximal speziell für den Serverbereich entwickelt. Die zum Test bereitgestellte Appliance hatte werden darf und der Administrator kann Die maximale Größe einer Datei kann der Hersteller so vorkonfiguriert, dass im- ebenso eine garantierte Größe vorgeben. 16 Exbibyte (=16*2 60 Byte) betragen, mer zwei Platten als Spiegel definiert waren Im letzteren Fall wird der Platz fest reser- die Anzahl der verwaltbaren Dateien und diese Paare dann zu einem großen viert und die übrigen Folder können nur liegt bei 248. Es besitzt integrierte RAID- Pool vereint wurden, so dass es sich letzt- mehr die verbleibende Kapazität nutzen. Funktionalitäten, ein Volume-Manage- endlich um ein RAID 10 handelte. Etwas ment sowie einen prüfsummenbasierten verwirrend war, dass Nexenta hier den Pool Alles an Bord: Thin Provisioning, Schutz vor Dateiüber tragungs- als Volume bezeichnet. Hinsichtlich der Kompression und Deduplizierung fehlern bei nur geringem Einfluss auf Pool-Definition ist es laut Thomas Krenn Während Folder standardmäßig ohne die Performance. Weiterhin sorgt ZFS immer empfehlenswert, alle Platten zusam- Platzreservierung mittels Quota angelegt dafür, dass das Dateisystem zu jeder Zeit menzufassen, damit der Datenverkehr zu- werden, ist es beim blockorientierten iSCSI 4 Auszug aus IT-Administrator November 2011 www.it-administrator.de
P R O D U K T E I Te s t genau umgekehrt. Sobald ein neues “zvol” Bedarf einzelne Verzeichnisse ausklam- ins letzte Detail über die GUI erreichbar. für die Bereitstellung als iSCSI-LUN de- mern. Insgesamt ermöglicht der Auto- Dennoch präsentiert sie sich als sehr mäch- finiert wird, ist dieser Platz sofort komplett Snap-Service eine recht gute Automation tiges sowie umfangreiches Instrument und reserviert. Es gibt allerdings die Option, bei der Snapshot-Erstellung. bedarf einiger Einarbeitung, bis die meisten diese Platzreservierung abzuschalten und Funktionen geläufig sind. Dabei empfan- so mit Thin Provisioning zu arbeiten. Dann Integrierte Benchmarks den wir die GUI als sehr technisch ori- ist gleichzeitig ein Overprovisioning mög- liefern gute Ergebnisse entiert und nicht sonderlich intuitiv be- lich, indem der Administrator ein oder Um die Performance einer Plattenkonfi- dienbar, da die Menüstruktur über drei mehrere iSCSI-LUNs mit in der Summe guration zu testen, kommt die Appliance Ebenen kaskadiert. Zuerst gibt es eine Un- mehr Kapazität anlegen kann, als überhaupt mit einem internen Benchmark-Test, der terteilung in die vier Hauptregister “Sta- im System verfügbar ist. von der Netzanbindung unabhängige Er- tus”, “Settings”, “Data Management” und gebnisse liefert. Hier konnten wir deutlich “Analytics”. Jedes dieser vier Register be- Zu erwähnen sind noch zwei platzspa- sehen, wie bei den drei Raid-Leveln Z1, sitzt wiederum eigene Unterregister. Bei rende Features, Kompression und Dedu- Z2 und Z3 mit den zunehmenden Pari- Anwahl eines dieser Register wird schließ- plizierung, die allerdings Performance ty-Platten die Performance geringfügig lich am linken Rand eine Funktionsleiste kosten. Die Deduplizierung ist dann in- sank und gleichzeitig die CPU-Last durch eingeblendet und bei Anwahl einer dieser teressant, wenn offensichtlich viele iden- den erhöhten Rechenaufwand stieg. Wir Funktionen erscheint schließlich das da- tische Datenblöcke gespeichert werden. sahen hiermit auch, dass der Einsatz der zugehörige Fenster mit den Eingabefel- Das System arbeitet mit einer Hash-Ta- SSDs die Performance erhöhte, allerdings dern beziehungsweise Optionen. Der Ad- belle, um identische Blöcke zu identifi- nur geringfügig. ministrator muss also immer über drei zieren, und der Administrator sollte darauf Ebenen die gewünschte Seite auswählen. achten, dass diese Hash-Tabelle komplett Hinsichtlich der Deduplizierungs-Option in den Arbeitsspeicher der Appliance passt. ergaben unsere Messungen übrigens, dass Unglücklich fanden wir, dass einige Be- Eine Rechenformel im Handbuch hilft sich der Durchsatz bei Aktivierung etwa zeichnungen auf der zweiten Register- ihm dabei. Die Kompression versucht, die halbierte. Hier sollte der Administrator also ebene mehrfach vorkommen wie bei- Daten zu packen. Beide Prozesse laufen genau zwischen Performance und Platzge- spielsweise unter “Status” und “Settings” in der Appliance inline und nicht post- winn abwägen. Bei den diversen Tests er- jeweils das Register “Network”. Das ist process, wirken also sofort beim Speichern zielten wir beim Schreiben und Lesen zwar aus technischer Sicht nachvollzieh- und nicht verzögert in einem vorgegebe- Durchsatzraten von bis zu 1,7 GByte pro bar, sorgt aber für Verwirrung. Die Über- nen Zeitfenster. Sekunde, um einen Anhaltspunkt zu geben. sicht erschwert weiterhin die Tatsache, Ein Abdruck detaillierter Messwerte macht dass viele der dargestellten Seiten sehr Das Erstellen von Snapshots kann in der unseres Erachtens wenig Sinn, da diese zu lang sind und sich selbst auf einem Mo- NexentaStor auf zwei Arten geschehen, sehr von der Detailkonfiguration abhängen. nitor mit höherer Auflösung nicht in vol- entweder als einmalige Aktion oder über ler Höhe darstellen lassen, so dass häufig einen automatischen Dienst im Abstand Verbesserungsfähige gescrollt werden muss. von Minuten, Stunden, Tagen, Wochen Management-GUI oder Monaten. Der Administrator kann Die Administration der Appliance ist über Gut gefallen hat uns hingegen, dass sich hier einen Pool oder Folder vorgeben, die eine SSH-Konsole oder eine WebGUI zu allen Eingabefeldern direkt darunter Aufbewahrungszeit bestimmen und bei möglich. Dabei sind nicht alle Features bis kurze Beschreibungen befinden, die an- geben, was jeweils gemeint ist. Das erspart gelegentlich das Blättern in der zusätzli- chen Hilfe. Allerdings vermissten wir im Test eine Unterscheidung, welche Funk- tionen für die Konfiguration tatsächlich wichtig sind und welche Einstellungen nur bei Problemen oder für ein Fein - tuning verändert werden sollten. Für die Inbetriebnahme gibt es zwei Assistenten. Der Erste fragt einige Basisdaten sowie die SMTP-Konfiguration ab und fordert zur Änderung des Administrator-Passworts auf. Der zweite Assistent beschäftigt sich mit der Netzwerkkonfiguration, der An- lage eines iSCSI-Initiators, der Platten- konfiguration, der Pool-Einrichtung und Bild 4: Eine der wenigen grafischen Darstellungen in der WebGUI gibt den Einbauort der Festplatten wieder der Anlage von Foldern. www.it-administrator.de Auszug aus IT-Administrator November 2011 5
P R O D U K T E I Te s t Flexible Benutzerverwaltung Verfügbarkeit je nach Bedarf Auch sehen wir bei der WebGUI hinsicht- und Überwachung Statt die Daten nur einmal im System vor- lich der Bedienung Optimierungspotential. Hinsichtlich der Benutzerverwaltung kann zuhalten, stellt die Appliance mehrere Mög- Durch die Auswahl der Fenster über drei der Administrator mit internen Usern ar- lichkeiten zur Verfügung, um diese zu dop- Ebenen haben wir so manche Funktion beiten, eine LDAP-Anbindung realisieren peln. Die Erste nennt sich Auto-Sync und länger gesucht, als eigentlich notwendig oder die Appliance in eine Windows-Ar- dient dazu, den Inhalt eines Folders wahl- gewesen wäre. Ferner gibt es kaum grafi- beitsgruppe oder ins Active Directory auf- weise lokal oder remote auf eine andere sche Visualisierungen, die meisten Menüs nehmen. Allerdings ist dann ein zusätzli- Appliance zu replizieren. Dies kann auto- führen die einzelnen Optionen in langen ches User-Mapping erforderlich, indem matisch in definierbaren Zeitabständen er- Listen auf. Sehr von Vorteil ist, dass mit in einer Tabelle den Windows-Benutzern folgen. Die Appliance erzeugt dazu Snap- dem Kauf einer Appliance mindestens ein korrespondierende Linux-User zugewie- shots und überträgt diese zum Ziel, Jahr Support und Wartung miterworben sen werden. In der Praxis dürfte die Auf- wahlweise komplett oder nur inkrementell. wird. Zu empfehlen ist ein Supportvertrag nahme in ein AD mit komplexer Rech- über die gesamte Laufzeit. (ln) tevergabe an einzelne Gruppen und Während für das Auto-Sync-Feature beide Nutzer weniger eine Rolle spielen, der Seiten das ZFS-Dateisystem nutzen müs- Produkt Fokus liegt mehr auf der Bereitstellung sen, erlaubt der Auto-Tier-Dienst eine Unified Storage-Appliance für den Einsatz für eine Virtualisierung. asynchrone Übertragung auf eine andere als NAS- oder SAN-Speicher. Linux-Maschine, die nicht unter ZFS Hersteller Während rund um die Einstellungen läuft. Dies geschieht mittels des im Linux- Thomas Krenn AG und das Datenmanagement so gut wie Umfeld sehr verbreiteten Rsync. Die drit- www.thomas-krenn.de keine g rafischen Darstellungen die te Funktion ist das als optionales Plugin Eingaben erleichtern, stehen im Analy- erhältliche Auto-CDP, das eine synchrone Nexenta se-Bereich sowie in der Status-Rubrik Replizierung zwischen zwei NexentaStor www.nexenta.com insgesamt rund 60 Statistiken zur Verfü- Systemen ermöglicht. Preis gung, die Aufschluss über die Auslastung Die NexentaStor SC846 ist ab 4.600 Euro erhältlich, der Appliance geben. Die Kurven sind Fazit eine dem Testgerät vergleichbare Konfiguration kostet im Analyse-Bereich geordnet in die Ru- Wer im Enterprise-Segment nach Unified etwa 14.400 Euro. briken Daten-I/O, CPU-Last, Speicher- Storage sucht, aber nicht unbedingt zu den Technische Daten nutzung, typische I/O-Zugriffsmuster teuren Lösungen der Major Player greifen www.it-administrator.de/downloads/datenblaetter und TCP/IP-Verkehr sowie in der Sta- möchte, sollte sich die Appliance Nexen- tus-Rubrik in die beiden Bereiche Spei- taStor SC846 einmal genauer ansehen. Das So urteilt IT-Administrator (max. 10 Punkte) cher und Netzwerk. Gerät basiert auf Open Solaris und nutzt Modularität im Aufbau 9 das robuste ZFS-Dateisystem. Erweiterbar Für die eigene Überwachung der Appli- auf bis zu 96 Festplatten ist die Appliance Skalierbarkeit 8 ance laufen intern diverse automatische für den Einsatz in wachstumsintensiven Dienste (unter anderem Volume-Reporter, Umgebungen geeignet.Vorteilhaft ist zu- IPMI-Funktion 9 Memory-Check, NFS-Collector), die dem die breite Protokollunterstützung. über einen Zeitplaner gesteuert werden. Übersichtlichkeit der GUI 6 Sie sorgen zum einen für die Erfassung Je nach Verfügbarkeitsanforderung lässt der Statistikdaten und zum anderen für sich die Lösung als Einzelgerät, als HA- HA-Funktionalität 7 die Aufdeckung eventueller Fehlfunktio- Cluster oder über größere Entfernungen nen, um dann einen Alarm abzusetzen. mit asynchroner Spiegelung betreiben. Dieses Produkt eignet sich Auf der entsprechenden Status-Seite zähl- Nur ein synchrones Spiegeln über weite ten wir insgesamt 23 Dienste. Strecken ist noch nicht möglich. Die viel- optimal als Speichersystem im Virtualisierungsum- seitige Funktionalität gekoppelt mit der feld, als Ziel für Massendaten sowie Disk-to-Disk- Nachdem während der Testphase ein Tatsache, dass die Entwickler von Nexenta Backup ab einem Kapazitätsbedarf von 4 TByte. kleineres Update erschienen war, konn- dem Administrator viele Möglichkeiten ten wir auf unserer Appliance selbst den für Feineinstellungen geben, erfordert al- bedingt bei einem Kapazitätsbedarf von weniger als 2 TByte, da sich dann die Investition kaum Upgrade-Prozess durchführen. Dieser er- lerdings eine intensive Einarbeitung oder rechnen dürfte. folgt über die Konsole und lässt sich mit die Nutzung des Supports von Thomas einem einfachen Befehl starten, worauf- Krenn für die Festlegung einer sinnvollen nicht, sofern zwingend eine synchrone Spiegelung hin noch wenige Abfragen zu beantwor- Einstiegskonfiguration. Sicher lässt sich über größere Entfernungen benötigt wird. Allerdings befindet sich hier eine Lösung in Entwicklung. ten sind. Der weitere Vorgang läuft dann die Appliance in den Grundfunktionen vollautomatisch ab, was wir als sehr kom- schnell in Betrieb nehmen, ob dann aber fortabel empfanden. Betriebssystem- tatsächlich alles optimal eingestellt ist, ist NexentaStor SC846 Kenntnisse sind hierzu nicht nötig. nicht so einfach abschätzbar. 6 Auszug aus IT-Administrator November 2011 www.it-administrator.de
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