TRANS* UND FAMILIE EIN RATGEBER FÜR ELTERN UND ANGEHÖRIGE VON TRANS* KINDERN UND JUGENDLICHEN - sunrise-dortmund.de

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TRANS* UND FAMILIE EIN RATGEBER FÜR ELTERN UND ANGEHÖRIGE VON TRANS* KINDERN UND JUGENDLICHEN - sunrise-dortmund.de
TRANS*
UND FAMILIE
       EIN RATGEBER FÜR
             ELTERN UND
        ANGEHÖRIGE VON
        TRANS* KINDERN
      UND JUGENDLICHEN
TRANS* UND FAMILIE EIN RATGEBER FÜR ELTERN UND ANGEHÖRIGE VON TRANS* KINDERN UND JUGENDLICHEN - sunrise-dortmund.de
INHALTSVERZEICHNIS                                                  DAS SUNRISE
Das Sunrise                                                     3
                                                                    Das Sunrise in Dortmund ist ein Jugendtreff für junge LSBPAT*INQ
Einleitung                                                      4   Jugendliche bis 23 Jahre. LSBPAT*INQ steht für lesbisch, schwul, bise-
Warum nutzen wir gendergerechte Sprache?                        5   xuell, pansexuell, asexuell sowie trans*, inter*, nicht-binär und queer.
Was ist Trans*, nicht-binär und Inter*?                         6   Im Umgang mit den queeren Jugendlichen wird besonders darauf
Bedürfnisse von jungen trans* Menschen und warum Pro-               geachtet, dass es zu keinen Diskriminierungen kommt und ein Um-
nomen wichtig sind                                              8   gang mit Gleichaltrigen mit ähnlichen Erfahrungen möglich ist, um
                                                                    gemeinsam an Freizeitaktivitäten und Aktionen teilzunehmen. Ein
Sechs Vorurteile, die trans* Kinder und Jugendliche (zu) oft
                                                                    spezifischer Treff für trans* und nicht-binäre Jugendliche ist eben-
zu hören kriegen                                               11
                                                                    falls im Programm und soll ermöglichen, dass sich die Jugendlichen
Informationssuche im Internet – Tipps zur Vermeidung                in einem Schutzraum austauschen können. Dadurch wird ermög-
von Stolperfallen                                              14   licht, in sicherer Atmosphäre über trans*-spezifische Themen und
Was ist ein Coming-Out und was ist dabei zu beachten?          16   Erfahrungen sprechen zu können.
Wie gehen wir im familiären Alltag mit Trans* um?              18   Durch das Sunrise werden die bestehenden Jugendfreizeiteinrich-
Erfahrungsberichte aus dem Trans*Treff                         24   tungen in Dortmund um ein spezielles Angebot für queere Jugendli-
                                                                    che (of Color) ergänzt.
Der rechtliche Weg                                             25
                                                                    Im Sunrise können sich sich queere Menschen, Fachkräfte, Eltern und
Trans* Hilfsmittel und medizinische Aspekte                    27   Angehörige von queeren Menschen beraten lassen. Die Beratung ist
Zusammenarbeit mit Schule und anderen Institutionen            30   lösungsorientiert und traumasensibel und hat neben den Freizeitan-
Hilfestellen: Wo bekomme ich mehr Informationen und                 geboten für Jugendliche einen zentralen Stellenwert im Sunrise.
Beratung?                                                      32
Quellen und Tipps zu weiteren Broschüren und Büchern           34   Geschulte Fachkräfte bieten unter anderem eine allgemeine Coming-
                                                                    out-Beratung, Trans*-Beratung, BIPoC (Black, Indigenous and People
Impressum                                                      35
                                                                    of Color)-Beratung für queere Jugendliche of Color/mit Fluchterfah-
                                                                    rung an und unterstützen bei der Bewältigung von Gewalt- und Dis-
                                                                    kriminierungserfahrungen. Zudem bietet das Sunrise Informations-
                                                                    veranstaltungen zum Thema Trans* an, welche sich an Angehörige
                                                                    und Eltern von trans* Menschen sowie an Fachkräfte richten. Insge-
                                                                    samt ist das Sunrise eine Anlauf- und Fachberatungsstelle für sämt-
                                                                    liche Fragen im Zusammenhang mit sexueller und geschlechtlicher
                                                                    Identität bei Jugendlichen.

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EINLEITUNG                                                                   WARUM NUTZEN WIR
                                                                             GENDERGERECHTE SPRACHE?
Wenn sich das eigene Kind als        Medien. Des Weiteren gibt es            Gendergerechte Sprache ist         geschaffen werden. Da bei-
trans* outet, kommt es bei Eltern,   nur sehr wenige Beratungsan-            eine Form der Sprache, die alle    spielsweise beim Begriff “Ma-
Angehörigen und Erziehungsbe-        gebote und Broschüren, die sich         Menschen und Geschlechter an-      nager” oft die erste Assoziation
rechtigten oft zu Verunsicherun-     spezifisch an Eltern und Ange-          sprechen und mit einschließen      eine Gruppe von Männern ist,
gen und Sorgen:                      hörige von trans* Kindern und           soll. In dieser Broschüre wird     hilft hier die Verwendung von
                                     Jugendlichen richten. Dadurch           daher das Gendersternchen (*)      “Manager*innen” auch dabei,
    • „Wie wird unser Kind spä-      wird es für diese erschwert, die        verwendet.                         dass sofort an eine vielfältige
      ter mal leben und wird es      eigenen Sorgen und Gedanken             Statt z. B. nur von Schü-                 Gruppe von Menschen
      glücklich sein?“               einzuordnen, was es wiederum            lern zu sprechen, wo-                        gedacht wird.
                                     erschwert auch eine Unterstüt-          mit nur männliche
    • „Wie können wir unser          zung zu sein.                           Menschen       direkt                            Auch das Stern-
      Kind unterstützen?“                                                    angesprochen wer-                                chen im Begriff
                                     Um diesen Bedarf zu decken              den, wird die Form                               Trans* ist ein Platz-
    • „Wie wird die Familie und      sowie Eltern und Angehörige             Schüler*innen ge-                                halter,     welches
      das weitere Umfeld re-         zu entlasten, haben wir diese           wählt, um sowohl                                alle binären und
      agieren?“                      Broschüre verfasst. Diese soll          Jungen, Mädchen als                            nicht-binären Trans*
                                     sowohl Wissen über die Be-               auch Menschen anzu-                         Menschen einschließen
    • “Ich habe das Gefühl mein      dürfnisse von trans* Kindern                sprechen, die sich nicht           soll. Was Trans*, binär und
      Kind zu verlieren - wie        und Jugendlichen vermitteln als               eindeutig oder gar nicht     nicht-binär bedeutet, wird auf
      kann ich damit umge-           auch praktische Tipps für den                  als Junge oder Mädchen      der nächsten Seite erklärt. Alter-
      hen?”                          familiären Alltag geben, um das                 definieren. Deswegen ist   nativen zum Gendersternchen
                                     Zusammenleben zu erleichtern.                    diese Form auch „Schü-    sind der Unterstrich wie in Leh-
    • „Wird es Probleme in der       Dadurch soll langfristig ermög-                  lerinnen und Schüler“     rer_innen und der Doppelpunkt
      Schule geben?“                 licht werden, dass trans* Kinder                 vorzuziehen.              wie Ärzt:innen. Zudem ist eine
                                     und Jugendliche mehr soziale                                               neutrale Schreibweise möglich
                                     Unterstützung in der Familie er-                Mit dieser Sprache soll    wie z. B. „Lehrkräfte“ oder „Stu-
Dazu kommt eine zusätzliche          halten.                                         ein Gegengewicht ge-       dierende“, um einen Bezug zum
Verunsicherung durch wider-                              Durch das                   gen sexistische Ele-       Geschlecht zu vermeiden.
sprüchliche Informationen zu                           Sternchen bei                     mente der Sprache
Trans* im Internet und in den                    „Schüler*innen“ fühle ich
                                                mich jetzt mitgemeint und
                                                  das fühlt sich super an.
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WAS IST TRANS*, NICHT-BINÄR                                          WAS IST DER UNTERSCHIED ZWISCHEN
UND INTER*?                                                          BINÄR UND NICHT-BINÄR?
Wenn sich Angehörige und Eltern das erste Mal mit dem Thema
Trans* befassen, kann schnell eine Überforderung hinsichtlich der    BINÄR
Vielzahl von Begriffen auftauchen. Hier wollen wir die wichtigsten   Binär sind Menschen, die sich eindeutig als Mann oder Frau (Junge
erläutern, um den Einstieg ins Thema zu erleichtern.                 oder Mädchen) bezeichnen.

                                                                     NICHT-BINÄR
WAS BEDEUTET EIGENTLICH TRANS*?                                      Nicht-binär sind Menschen, die sich weder eindeutig als Frau noch
                                                                     als Mann (Mädchen oder Junge) verorten, sondern sich dazwischen
Trans* beschreibt alle Menschen, die nicht in dem                    bewegen, sich als beides gleichzeitig bezeichnen oder sich zu kei-
Geschlecht leben oder sich als das Geschlecht                        nem Moment einem der beiden Geschlechter als zugehörig fühlen.
identifizieren, welches ihnen bei der Geburt
zugewiesen wurde.                                                    Beispiel: Kay wird bei der Geburt als Mädchen zugewiesen. Im Laufe
                                                                     des Lebens merkt Kay, dass “Mädchen” nicht passt. Kay merkt aber
Beispiel: Lisa wird bei der Geburt als Junge zugewiesen. Im Laufe    auch, dass “Junge” auch nicht passend ist. Kay verortet sich zwischen
des Lebens merkt sie, dass Junge nicht passt, sondern sie ein Mäd-   den beiden binären Geschlechtern “Frau” und “Mann” und ist nicht-
chen ist. Lisa ist ein (trans*) Mädchen.                             binär.

Meist machen Mediziner*innen die Zuweisung des Geschlechts
bei Geburt am Geschlechtsteil des Kindes fest. “Zugewiesenes Ge-     WAS BEDEUTET INTER*?
schlecht” wird als Begriff verwendet, um Beschreibungen wie „wur-     • Inter* beschreibt Menschen, die aus medizinischer
de als Mann/Frau geboren“ zu vermeiden. Trans* Menschen können           Sicht nicht eindeutig dem männlichen oder dem
diese Formulierung als diskrimierend wahrnehmen.                         weiblichen Geschlecht zugeordnet werden können.
                                                                       • Inter* Menschen werden nach wie vor und im Säug-
UND WAS BEDEUTET DER                                                     lings- oder Kindesalter operiert oder medikamentös
BEGRIFF CIS?                                                             behandelt, um sie geschlechtlich „eindeutig“ zu ma-
Das Gegenstück von trans* ist    Es ist ok, Zeit zu brau-                chen, ohne dass sie die Möglichkeit haben, in so eine
cis, das sind Menschen, die in   chen, um die Begriffe                   Behandlung einzuwilligen.
dem Geschlecht leben, wel-         richtig zu lernen.                  • Inter* Menschen können Männer, Frauen oder nicht-binär sein.
ches ihnen bei der Geburt zu-                                          • Inter* und Trans* gelten medizinisch und rechtlich als unter-
gewiesen wurde.                                                          schiedliche Dinge.

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BEDÜRFNISSE VON JUNGEN TRANS*                                           • Im Englischen hat sich das
                                                                          Pronomen „they“ etabliert,
MENSCHEN, UND WARUM                                                       dies verwenden auch eini-
PRONOMEN WICHTIG SIND                                                     ge nicht-binäre Menschen in
                                                                          Deutschland
Eine der ersten Fragen, die sich viele Eltern und Angehörige von        • Um die Situation für alle
trans* Kindern und Jugendlichen stellen: Wie kann ich mein Kind un-       trans* Menschen zu erleich-
terstützen?                                                               tern, wäre es am besten,
Gleichzeitig kommen auch Sorgen und Unsicherheiten auf, was der           wenn sich die Frage nach Pro-
richtige Weg sein könnte und welche Fehler bei einer Unterstützung        nomen normalisiert, sodass
gemacht werden können.                                                    auch cis Menschen diese bei
Wichtig für den Anfang ist es, die Geschlechtsidentität des Kindes        einer Vorstellung nennen
ernst zu nehmen und zu respektieren. Da können konkrete Aussa-
gen helfen wie:

               „Ich unterstütze dich bei deinem Weg!“
             „Ich nehme dich und deine Identität ernst!“

Eigene Sorgen und Unsicherheiten sollten auch ernst genommen
werden, weil diese den Umgang mit trans* Kindern und Jugendli-
chen beeinflussen können. Hier kann es ratsam sein, eine Beratung
oder den Austausch in Angehörigengruppen zu nutzen, in der diese
Sorgen besprochen werden können.

WORAUF IST BEIM PRONOMEN ZU ACHTEN?

    • Binäre trans* Menschen wählen oft das Pronomen ihrer Ge-
      schlechtsidentität, also „er“ bei trans* Männern oder „sie“ bei
      trans* Frauen
    • Nicht-binäre trans* Menschen können sowohl eins der binären
      Pronomen wählen, oder auch beide, keins oder ein geschlechts-
      neutrales Pronomen
    • Beispiele für geschlechtsneutrale Pronomen sind xier oder sier

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SECHS VORURTEILE, DIE TRANS *
                                                                    KINDERN UND JUGENDLICHE (ZU) OFT
                                                                    ZU HÖREN KRIEGEN
                                                                    1. “DAS KIND WILL NUR              eine Phase ist. Um diese My-
                 TIPPS FÜR DEN ANFANG                               AUFMERKSAMKEIT”                    then zu untermauern, werden
                                                                    Dieser Eindruck kann bei Eltern    Studien angeführt, die von ho-
     Wenn ein trans* Kind noch nicht weiß, wie es sich              und Angehörigen entstehen,         hen Abbruchquoten bei trans*
     geschlechtlich definiert, sollten Eltern und Angehörige        wenn für sie das Coming-Out        Kindern und trans* Jugendli-
     eine neutrale Unterstützung zur eigenen geschlechtli-          des trans* Kindes sehr plötzlich   chen berichten, mit Quoten bis
     chen Selbstfindung liefern und keinen Druck bezüglich          kam. Diese “Plötzlichkeit” liegt   zu 80 %. Aktuelle Studien und
     geschlechtlicher Rollenerwartungen aufbauen                    aber eher daran, dass Angst vor    auch die Erfahrungen von vielen
                                                                    dem Coming-Out bestand oder        Behandler*innen aus Deutsch-
     Neutrale Unterstützung kann z.B. erstmal bedeuten,             die eigene Identität verdrängt     land, die auf trans* spezialisiert
     trans* Kindern und Jugendlichen bei der Suche nach In-         wurde.                             sind, können dies aber nicht be-
     formationen und Beratungsangeboten zu helfen, sowie            Ein Problem ist auch eine          stätigen. Hier wird von einer sehr
     auch zuzuhören und aktuelle Bedürfnisse zu erfragen            Gleichsetzung mit anderen Hob-     geringen Quote ausgegangen.
                                                                    bies. Bei Trans* geht es aber um      Warum also dieser Unter-
     Wichtig ist es, die Bedürfnisse des Kindes ernst zu neh-       die Identität und somit um eine    schied? Grundlage für die erst-
     men und auch vor allem dem Wunsch nach Verwen-                 ganz andere Ebene als bspw.        genannten hohen Abbruchquo-
     dung des korrekten Namens und Pronomens nachzu-                die Zuordnung zu einer Sub-        ten ist der Fakt, dass bei diesen
     kommen                                                         kultur. Deshalb ist “Punk sein”    Kindern jedes Kind mit nicht
                                                                    und “Trans*” nicht miteinander     geschlechtskonformen Verhal-
     Sowohl bei binären als auch nicht-binären trans* Kin-      -   gleichzusetzen.                    ten als trans* eingeordnet wird
     dern sollte weder in Aussehen noch Verhalten abver-                                               - insofern werden sehr viele Fäl-
     langt werden, dass sie Geschlechterstereotypen oder            2. “ES IST NUR EINE PHASE”         le erfasst, die letztendlich gar
     klassischen Geschlechterrollen entsprechen                     Diesen Satz hören viele trans*     keinen oder keinen offiziellen
                                                                    Kinder und Jugendliche nach        Trans*Weg gehen. Auch nicht-
                                                                    ihrem Coming-Out. Es kursie-       binäre trans* Menschen wurden
                                                                    ren zudem Mythen, die besagen,     vielfach zur Abbruchquote mit
                                                                    dass Trans* bei den meisten        dazugezählt.
                                                                    Kindern und Jugendlichen nur

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3. “WENN DU EIN JUNGE BIST,        5. “DU BIST ERST DEIN GE-
MUSST DU AUCH FUSSBALL             SCHLECHT, WENN DU DICH
SPIELEN”                           KÖRPERLICH VERÄNDERT
Dies ist ein Stereotyp, welches    HAST”
oft an junge trans* Menschen       Das ist eine falsche Annahme
herangetragen wird. Nicht jeder    und sehr problematisch, da nicht
Junge spielt gerne Fußball und     jeder Trans*-Weg körperliche
Fußball zu spielen macht einen     Angleichungen beinhaltet.
Menschen nicht mehr oder we-       Sowohl binäre als auch nicht-
niger männlich. Manche trans*      binäre trans* Menschen können
Jungen spielen gerne Fußball       sich für oder gegen hormonelle
und manche nicht, genau wie        und medizinische Maßnahmen
die cis Jungen.                    entscheiden. Manche Men-
                                   schen bevorzugen z. B. nur die
4. “WENN DU EIN MÄDCHEN            Durchführung von rechtlichen
BIST, SOLLTEST DU AUFHÖ-           Maßnahmen, aber keine medi-        scheidend, somit kann nicht von     6. “NUR WENN DU ES IM
REN, AUTOS ZU MÖGEN”               zinischen Maßnahmen, die den       außen beurteilt werden, welcher     KINDESALTER SCHON
Auch das ist ein Stereotyp und     Körper verändern.                  Eingriff „nötig“ oder „unnötig“     WUSSTEST, BIST DU
für trans* Kinder und Jugendli-    Die individuellen Bedürfnisse      ist. Daher ist es wichtig, keinen   WIRKLICH TRANS*”
che besonders schädlich, wenn      eines trans* Menschen sind ent-    Druck hinsichtlich Angleichun-      Das ist ebenfalls eine falsche
verlangt wird, vorherige Hobbies                                      gen aufzubauen.                     Annahme. Ein trans* Mensch
und Interessen aufzugeben, um                                         Insofern ist eine körperliche       kann sich in jedem Alter der ei-
sich Geschlechterstereotypen                                          Dysphorie auch keine Voraus-        genen Identität bewusst wer-
anzupassen. Um dem ohnehin                                            setzung, um trans* zu sein. Dys-    den, auch wenn es in der Kind-
schon vorhandenen Druck, ge-                                          phorie beschreibt körperliches      heit noch keine Gedanken oder
sellschaftlichen    Erwartungen                                       oder soziales Unwohlsein, das       Anzeichen für Trans* gab. Dies
an Geschlechterrollen zu ent-                                         durch Erwartungen und Ge-           kann teilweise an Kompensa-
sprechen, abzuschwächen, wäre                                         schlechterrollen und dem damit      tions- und Verdrängungsprozes-
es hier unterstützend, darauf                                         verbundenen gesellschaftlichen      sen liegen. Deshalb kann Trans*
hinzuweisen: „Du bist dein Ge-                                        Druck verstärkt wird.               für Angehörige und Eltern sehr
schlecht, egal welche Hobbies                                                                             überraschend und plötzlich auf-
und Interessen du verfolgst.“                                                                             tauchen.

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TRANS* UND FAMILIE EIN RATGEBER FÜR ELTERN UND ANGEHÖRIGE VON TRANS* KINDERN UND JUGENDLICHEN - sunrise-dortmund.de
INFORMATIONSSUCHE IM INTERNET                                          MERKMALE, UM PROBLEMATISCHE ARTIKEL ZU ERKENNEN:
                                                                       • Reißerische Überschrift, die auch aus dem Zusammenhang geris-
TIPPS ZUR VERMEIDUNG VON                                                 sen sein kann, wie beispielsweise “Trans* ist nur ein Trend”
STOLPERFALLEN                                                          • Inhalt meist von allgemeiner Skepsis geprägt. Wenn überhaupt
                                                                         Expert*innen befragt werden, dann meist welche, die dem Thema
Wenn Eltern oder Angehörige das erste Mal im Internet nach Infor-        Trans* gegenüber sehr kritisch stehen
mationen zum Thema Trans* suchen, kann es für sie sehr schwie-         • Fokus auf leidvolle Einzelschicksale, die auf die Allgemeinheit der
rig sein, zu erkennen, welche Quellen hilfreiches Wissen liefern und     trans* Menschen übertragen werden
welche nicht.                                                          • Bezug zu häufigen Sorgen von Eltern, die unsicher bezüglich hor-
Auch tauchen in größeren Medien wie Zeitungen und Online-Ma-             moneller und operativer Maßnahmen bei jüngeren trans* Men-
gazinen vielfach Artikel auf, die über Trans* und trans* Menschen        schen sind
berichten. Hier besteht leider oft das Problem, dass diese Artikel
aus der Sicht der Trans*Community problematisch sind. Mit dem
Begriff Trans*Community wird die Gesamtheit aller Individuen, Or-
ganisationen und Institutionen bezüglich Trans* bezeichnet, wel-           FRAGEN, DIE ELTERN UND ANGEHÖRIGE SICH BEIM
che durch politische und soziale Ziele verbunden sein können. Die          LESEN VON ARTIKELN STELLEN SOLLTEN
Trans*Community hat auch eigene Angebote im Bezug auf Beratung
und Informationsquellen, die das Ziel einer besseren gesellschaftli-           Wer wird als Quelle für die Informationen genannt?
chen Akzeptanz und Unterstützung von trans* Menschen haben.                    Wird ausgewogen über das Thema Trans* berichtet?
                                                                               Habe ich verschiedene Artikel verglichen und hier auch
                                                                               auf Ressourcen und Quellen aus der Trans*Community
                                                                               geachtet?
                                                                               Wird respektvoll über die Identität und Bedürfnisse
                                                                               von trans* Kindern und Jugendlichen geschrieben?
                                                                               Werden die Vorurteile, die im vorherigen Abschnitt ge-
                                                                               nannt wurden, reproduziert?

                                                                                                                    h Verweise zu
                                                                                             Im Anhang finden sic
                                                                                                                     squellen und
                                                                                             weiteren Information
                                                                                                                      nn es helfen,
                                                                                             Büchern. Weiterhin ka
                                                                                                                     nach weiteren
                                                                                              bei Beratungsstellen
                                                                                                                   gen oder darum
                                                                                              Informationen zu fra
                                                                                                                    che nach Infor-
                                                                                              zu bitten, bei der Su
                                                                                                                     tzen.
                                                                                              mationen zu unterstü
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TRANS* UND FAMILIE EIN RATGEBER FÜR ELTERN UND ANGEHÖRIGE VON TRANS* KINDERN UND JUGENDLICHEN - sunrise-dortmund.de
WAS IST EIN COMING-OUT UND WAS                                         Freund*innen bilden hier keine Ausnahme. Weiterhin sollte kein
                                                                       Druck beim Coming-Out aufgebaut werden.
IST DABEI ZU BEACHTEN?
Beim Coming-Out kann zwischen einem inneren und einem äuße-
ren Coming-Out unterschieden werden.
Das innere Coming-Out beschreibt den Moment, wenn trans* Kinder                   UNTERSTÜTZUNG BEIM COMING-OUT
oder Jugendliche sich selbst über die geschlechtliche Identität be-
wusst werden.                                                               Wo sich trans* Kinder und Jugendliche outen möchten, be-
Das äußere Coming-Out beschreibt den Prozess, wenn trans* Men-              stimmen sie am besten selbst.
schen diese Erkenntnis auch mit anderen Menschen in ihrem Um-
feld teilen.                                                                Ratsam ist es, erst diejenigen Umfelder zu wählen, in de-
Es muss nicht immer das “eine große Coming-Out” geben, oft gibt             nen eine höhere Akzeptanz vermutet wird.
es auch viele kleine Coming-Outs. Bei manchen Menschen oder in
bestimmten Umfeldern wollen sich trans* Menschen auch erstmal                  Beispiel: Es wird davon ausgegangen, dass die Groß-
nicht outen. Nicht-binäre Menschen müssen sich möglicherweise                  eltern keine Probleme haben werden. Dann sollte
immer wieder outen, wenn sie neue Menschen kennenlernen. Die                   zuerst dort das Coming-Out durchgeführt werden -
Entscheidung, dass sich ein Mensch in einer bestimmten Situation               und erst danach in der Schule, wenn in diesem Fall
outen will, ist ganz allein diesem Menschen überlassen und das ist             mehr Probleme vermutet werden.
auch unbedingt zu respektieren.
Für trans* Kinder und Jugendliche kann es eine schwierige Entschei-         Ist in einem Bereich von mehr Problemen auszugehen,
dung sein, bei wem sie sich zuerst outen. Das können Eltern und An-         sollten Fachkräfte oder Vertrauenspersonen aus der Ein-
gehörige sein, aber es ist auch möglich, dass Freund*innen oder be-         richtung oder dem sozialen Umfeld mit in die Planung
treuende Menschen in Schule und anderen Einrichtungen die ersten            involviert werden. Hier ist aber das Einverständnis des
Ansprechpartner*innen sind. Eltern und Angehörige sollten es aber           betreffenden trans* Menschen unbedingt erforderlich. In
nicht persönlich nehmen, wenn sich Kinder und Jugendliche erst bei          einer Schule kann das z.B. die Schulsozialarbeit sein
anderen Menschen outen.
Angehörige und Eltern können in die Rolle kommen, dass sie Un-              Begleitung anbieten, wenn z.B. ein Gespräch mit betreuen-
terstützung bei der Planung und Umsetzung weiterer Coming-Outs              den Menschen wie Lehrer*innen oder Sozialarbeiter*innen
leisten. Hier ist es wichtig, ein Fremd-Outing zu vermeiden. Das be-        ansteht.
deutet, dass ohne Zustimmung eines Menschen die Information
über die Geschlechtsidentität nicht an andere Menschen weiter-
geleitet werden sollte. Auch Menschen innerhalb der Familie oder

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TRANS* UND FAMILIE EIN RATGEBER FÜR ELTERN UND ANGEHÖRIGE VON TRANS* KINDERN UND JUGENDLICHEN - sunrise-dortmund.de
WIE GEHEN WIR IM FAMILIÄREN                                               HÄUFIGE PROBLEMSITUATIONEN UND
                                                                          MÖGLICHE LÖSUNGEN:
ALLTAG MIT TRANS* UM?
                                                                                                           Das kann zu Konflikten füh-
 • Der familiäre Alltag kann sich durch das Coming-Out eines trans*                                        ren und das Gefühl entste-
   Kindes erstmal verändern und so auch verstärkt von anderen Fa-           “MIR FÄLLT ES SEHR             hen lassen, dass Elternteile
   milienmitgliedern wahrgenommen werden.                                SCHWER, DAS TRANS*SEIN            und Angehörige gegenein-
 • Das kann beispielsweise bedeuten, dass viel über das Thema           MEINES KINDES ZU AKZEPTIE-         ander arbeiten.
   Trans* geredet und diskutiert wird. Außerdem kann es Zeit benö-     REN, WÄHREND MEIN PARTNER           Hier ist hilfreich, wenn sich
   tigen, bis sich Familienmitglieder an den neuen Namen und das         WENIGER PROBLEME HAT.”            Angehörige und Eltern die
   Pronomen gewöhnt haben. Diese Aspekte sind für trans* Kinder                                            nötige Zeit zum Verständnis
   und Jugendliche aber ebenfalls sehr anstrengend. Es ist wichtig,                                        nehmen und versuchen, auf
   zu signalisieren, dass die Bedürfnisse von trans* Kindern und Ju-                                       einem gemeinsamen Level
   gendlichen nicht gegenüber anderen Familienmitgliedern hinten                                           zu kooperieren, damit der
   anstehen und als anstrengend erlebt werden.                             Das Gefühl vom Verlust des      Stress innerhalb der Familie
 • Das Coming-Out und Aspekte des Trans*-Weges können dazu                 eigenen Kindes, sowie ent-      sinkt und dies nicht die Situ-
   führen, dass erstmal einiges an Mühe und Zeit investiert wird.          sprechende Gedanken, kön-       ation des trans* Kindes noch
   Aber nach einiger Zeit wird sich die Situation wieder normalisie-       nen bei Eltern und Angehöri-    weiter verschlechtert.
   ren. Routine und ein gewohnter Familienalltag können wieder             gen auftreten.                  Beispielsweise sollten Ange-
   entstehen. Der Zusammenhalt der Familie kann sich durch die             Dieses Gefühl sollte zuge-      hörige, welche größere Prob-
   gemeinsam gemeisterte Situation auch deutlich verbessern, ge-           lassen und nicht verdrängt      leme mit der Akzeptanz oder
   nauso wie das deutlich gesteigerte Wohlbefinden von trans* Kin-         werden, gleichzeitig ist es     dem Umgang haben, ver-
   dern und Jugendlichen sich auch positiv auf das Lebensgefühl der        auch wichtig, zu erkennen,      mehrt Beratung suchen.
   Familie auswirken kann.                                                 dass das Kind noch der glei-
                                                                           che Mensch ist und es jetzt
                                                                           möglich ist, das Kind in der
                                                                           eigenen Identität kennenzu-
                                                                           lernen.                            “ICH HABE DAS GEFÜHL
                                                                           Dieser Vorgang braucht Zeit       MEIN KIND ZU VERLIEREN,
                                                                           und es kann förderlich sein,      WIE KANN ICH DAMIT UM-
                                                                                                                     GEHEN?”
                                                                           eine spezifische Beratung für
                                                                           dieses Thema in Anspruch zu
                                                                           nehmen.

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“WIR HABEN
                                         Leben trans* Kinder
                                                                                        ANGST, DASS DIE GROß-
    “WIR WISSEN NICHT,                   mit den Geschwistern
                                                                                     ELTERN EIN PROBLEM MIT DEM
 WIE WIR ES DEN JÜNGEREN                 zusammen, kann es
                                                                                     TRANS*SEIN DES KINDES HABEN
 GESCHWISTERN ERKLÄREN                   förderlich sein, diese
 KÖNNEN - DIE KÖNNEN DAS                                                             UND ES NICHT MEHR AKZEPTIE-
                                         zeitnah zu informieren,
NOCH GAR NICHT NACHVOLL-                                                                         REN.”
                                         um mögliche Konflikt-
           ZIEHEN.”                      situationen und unge-
                                         wollte Fremd-Outings
                                         zu vermeiden.                Diese Befürchtung kann eine Grundlage haben, wenn die gene-
                                         Hier sollte eine alters-     relle Akzeptanz gegenüber trans* Menschen in einer Generation
gerechte Kommunikation des Themas erfolgen und auch Ge-               deutlich geringer war und das möglicherweise deren Einstellung
schwister brauchen Zeit und Fürsorge im Rahmen des Verarbei-          geprägt hat. Es sollte aber nicht generell davon ausgegangen
tungsprozesses.                                                       werden, dass ältere Menschen dem Thema negativ gegenüber-
Bei besonders jungen Geschwistern können z.B. queere Kinder-          stehen.
bücher helfen, die das Thema Trans* erläutern. Hierzu findet sich
auch ein Buchtipp im Anhang.                                          Hilfreich kann es sein, zu ver-
                                                                      mitteln, dass es dem Kind in der
                                                                      richtigen Geschlechtsidentität
                                                                      deutlich besser gehen wird. Es
 Wenn ablehnende Haltungen von Ge-                                    sollte ein individueller Fokus auf
 schwistern und anderen Angehörigen                                   die Wichtigkeit der Beziehung
 auftauchen sollten, ist es wichtig,                                  der älteren Familienmitglieder
 dies sofort zu unterbinden,                                          und dem Kind gelegt werden.
 um die betreffenden trans*                “DIE GESCHWISTER
 Kinder und Jugendlichen               HABEN EIN PROBLEM DAMIT,       Wenn es bei einzelnen Famili-
 zu schützen.                        DASS TRANS* IN DER FAMILIE EIN   enmitgliedern nicht möglich ist,
 Danach sollte herausge-             SO GROSSES THEMA IST UND RES-    eine langfristige Akzeptanz zu
 funden werden, woher                 PEKTIEREN DIE GESCHLECHTS-      erreichen, ist aber auch eine Ein-
 diese Haltungen kommen                     IDENTITÄT NICHT.”         schränkung oder ein Abbruch
 und nach einer Lösung                                                des Kontakts eine Lösung. Hier
 zur Verbesserung der Ak-                                             sollte auf die Bedürfnisse des
 zeptanz gesucht werden.                                              trans* Kindes geachtet werden.

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BEISPIELSITUATIONEN MIT GESCHWISTERN
 • Fühlt sich ein Geschwister vernachlässigt und nicht in den eige-
   nen Bedürfnissen gesehen? - Mögliche Lösung: Bedürfnisse erfra-
   gen und diese ernst nehmen

 • Gibt es eine generell ablehnende Haltung gegenüber Trans*? -
   Mögliche Lösung: Aufklären und anbieten, dass Geschwister auch
   Beratung erhalten können

 • Nimmt das Geschwister die Identität des trans* Kindes nicht
   ernst? - Mögliche Lösung: Vermehrt gemeinsame Gespräche an-
   bieten und zwischen den beiden Parteien vermitteln

WARUM FAMILIENFEIERN BESONDERS
ANSTRENGEND SEIN KÖNNEN                                               NICHTS HILFT?
 • Ohne ein Coming-Out vor der gesamten                               Wenn nach Erschöpfung aller Handlungsmöglichkeiten
   Familie können trans* Kinder und                                   nicht gewährleistet werden kann, dass ein trans* Kind
   Jugendliche auf einer Famili-                                      oder der/die trans* Jugendliche im Rahmen der Familie
   enfeier nicht in der eigenen                                       ein normales und/oder sicheres Leben führen kann, ist es
   Identität auftreten                                                ratsam, das zuständige Jugendamt einzuschalten und Op-
                                                                      tionen für eine alternative Unterbringung zu suchen.
 • Nach einem Coming-Out                                              Mittlerweile entstehen in Deutschland immer mehr quee-
   kann die Akzeptanz unter                                           re Wohngruppen, in denen trans* Kinder und Jugendliche
   den Familienmitgliedern                                            die Möglichkeit erhalten, ihre Identität nach ihren Vorstel-
   sehr unterschiedlich sein                                          lungen auszuleben und andere trans* Menschen kennen-
                                                                      zulernen.
 • Angst vor blöden Sprüchen
                                                                                                                                     -
   und negativen Reaktionen                                           Für mehr Infos kann sich an Beratungsstellen gewandt
                                                                      werden.
 • Tipp: Bedürfnisse erfragen und
   zur Wahl stellen, ob und wie
   ein*e Kind/Jugendliche*r Fami-
   lienfeiern besuchen möchte

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ERFAHRUNGSBERICHTE DER JUGEND-                                                                                                DER RECHTLICHE WEG
     LICHEN AUS DEM TRANS* TREFF
                               Meistens                                                                                            Für trans* Kinder und Jugendliche kann
                     war mein Coming-Out gut,                                                                                      im Verlauf ihres Trans*-Weges das
                vor allem in Freundeskreisen, da ich
          mir immer Zeit nahm, deren Stellung bezüglich                                                                            Bedürfnis auftreten, auf ihrem offi-
        des Themas zu erfahren, bevor ich mich outete. Bei                                                                         ziellen Ausweisdokument den Na-
     meiner Familie hingegen war das Ergebnis eher demoti-
     vierend, da die Reaktionen eher negativ ausfielen. Meine                                                                      men und/oder Personenstand
       tendenziell eher konservative Familie hat es eher auf-                                  meine
                                                                                                           Wie
                                                                                                                                   (männlich/weiblich/divers) än-
        genommen wie ein Edelgas Elektron, also gar nicht.                               fasst hat, Familie es aufge-
          Das Thema wurde komplett unter den Teppich                                  Mutter n
                                                                                                ic
                                                                                                    weiß ich
                                                                                                              nicht, da            dern zu lassen. Dies kann das
                                                                                   mein Vate ht viel darüber v          meine
                  gekehrt und verstaubt seit jeher.
                                                                                 ich mich
                                                                                               r keine g            ers
                                                                                                         roße Hilfe teht und
                                                                                                                                   Leben in der eigenen Ge-
                           (Liv, 16, weiblich)
                                                                                 wir darüb
                                                                                           geoutet h
                                                                                            er reden
                                                                                                       abe, sagte ist. Nachdem
                                                                                                                  e
                                                                                                                                   schlechtsidentität verein-
                                                                                                     , wenn ich r mir nur, dass
                                                                                    bin, aber
                                                                                               es kam n
                                                                                                         ichts me
                                                                                                                 wieder z
                                                                                                                          uhause   fachen bzw. erst ermögli-
                                         Meine
                                                  n Elte
                                                                                            (Mike, 17,
                                                                                                       Pronome
                                                                                                                  hr von ih
                                                                                                                 n: Er)
                                                                                                                            m.     chen.
                               ner
                         gesch Schwester
                                 rieben
                                                          rn un
                                                      habe ic d mei-                                                               Eine Möglichkeit der Ände-
                       Sie ak             , in                 h ein
                           ber we
                                               de
                    mich a zeptieren e m ich mich en Brief
                                               s, dass            geout
                                                                                                                                   rung des Namens und des
                     obwoh           iter
                            l mein hin bei me trans* bin,
                                                         ich
                                                         inem
                                                                           et hab
                                                                             nenne
                                                                                  e.                                               Geschlechtseintrags ist der Weg
                    versuc             Outing
                     etwas
                           hen e
                                    s nic         s c hon 8     „M  ä d chenn n                                                    der Vornamens- und Personenstandsänderung
                            gewes ht mal und Monate he amen“,
                       Phase          en.
                              . Ich w Mein Vater
                                                           tun so           r is
                                                                   , als w t. Sie
                                                                           äre nie
                                                                                                                                   (VÄ/PÄ), nach Transsexuellengesetz (TSG). Seit einem Gerichtsurteil
                                        ünsch              denkt
                                         Gese
                                                e mir
                                                        eine t
                                                                  , es se
                                                                oleran eine
                                                                           i                                                       im Jahr 2020 ist auch eine Änderung des Geschlechtseintrags in „di-
                                   (Sam, llschaft!                       tere
                                                                                                                                   vers“ möglich, auch wenn dies noch durch besonders hohe formale
                                            15, Mä
                                                      nnlich
                                                             )
                                                                                                                                   Hürden erschwert ist.
                                                                                 Ich habe mich m                                   Für die Änderungen nach TSG existiert kein Mindestalter, bei Jugend-
                Me                                                                                      it 14 bei mei-
            rela in Com
                t            i
                                                                             nem Vater geou
                                                                                                  tet. Er hat es se                lichen unter 18 Jahren ist aber das Einverständnis der Eltern bzw.
           Elte iv schw ng-out                                            aufgenommen                                hr gut
               rn n       e
                    icht r, weil ar für
                                       w                                 sein Kind. Mein
                                                                                          und liebt mich we
                                                                                         e Mutter hingeg
                                                                                                                   iterhin als     Sorgeberechtigten notwendig. Für Menschen mit geringem Ein-
                         d           ic     m                                                                  en akzeptiert
                  übe ieses V h mit m ich                                 mich nicht meh
                                                                                          r als ihr Kind un                        kommen ist es möglich, die hohen Kosten durch einen Antrag auf
                       r all
                             es z erhältn einen                            jede Beziehung                       d hat lieber
                       (Ano u rede is hab
                               nym       n.   e,
                                                                                              (zu mir) damals
                                                                                          [...] (Leo, 17)
                                                                                                                  zerstört.        Prozesskostenhilfe zu senken. Für trans* Menschen und besonders
                                   )
                                                                                                                                   für Kinder und Jugendliche stellt das Verfahren aber einen enormen
                                                                                                                                   Ressourcenaufwand dar und deswegen ist hier eine Unterstützung
                                                                                                                                   besonders notwendig.
                                                                                                                                   Mehr Informationen findet sich in unserer Broschüre „Trans*Rele-
                                                [...]Am Anfang hat meine Familie
                                               gedacht, dass es nur eine Phase ist,                                                vanz“ und in den weiteren Informationsquellen im Anhang. Hier ist
                                                      aber jetzt glauben sie mir.
                                                                                    -
                                                                                                                                   es ratsam, nach aktuellen Informationen im Internet zu suchen, da
                                                         (Max, 14, Männlich)

24                                                                                                                                                                                                   25
auch rechtliche Änderungen in den nächsten Jahren möglich sind.          TRANS*HILFSMITTEL UND
ERGÄNZUNGSAUSWEIS DER DGTI E.V.                                          MEDIZINISCHE ASPEKTE
Bei der dgti e.V. (Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Inter-
sexualität e.V.) ist es möglich, einen sogenannten Ergänzungsaus-        Für trans* Menschen kann das        te, damit ein Bart wächst, oder
weis zu beantragen. Dieser bietet eine Möglichkeit, sich schon vor       Bedürfnis entstehen, bestimm-       ein trans* Mädchen Hormone
der rechtlichen Änderung des Vornamens und des Personenstan-             te Aspekte ihres Körpers an ihre    einnehmen möchte, damit eine
des, durch den Ergänzungsausweis mit dem eigenen Namen sowie             Geschlechtsidentität oder ihr       Brust wächst. Auch nicht-binäre
der eigenen Geschlechtsidentität eindeutig auszuweisen. Der Ergän-       gewünschtes körperliches Ideal-     Menschen können sich Behand-
zungsausweis ist mit den Daten des Personalausweises verknüpft           bild anzugleichen. Das kann z. B.   lungen wünschen, um sich kör-
und kann in vielen Situation statt diesem vorgelegt                      bedeuten, dass ein trans* Mann      perlich wohler zu fühlen.
werden.                                                                  gerne Hormone nehmen möch-
Gerade für Trans* Kin-
der und Jugendliche
kann dieser Ausweis ein                                                  HILFSMITTEL FÜR TRANS* MENSCHEN GEGEN
wichtiger erster Schritt                                                 KÖRPERLICHES UNWOHLSEIN
sein, um ein Dokument
mit dem eigenen Namen                                                     • Hilfsmittel können trans* Menschen helfen ohne medizinische
und Pronomen zu erhal-                                                      Maßnahmen ihr körperliches Unwohlsein zu reduzieren. Dieses
ten. Dies kann das psychi-                                                  Unwohlsein wird bei trans* Menschen auch als (körperliche) Dys-
sche Wohlbefinden und                                                       phorie bezeichnet.
Selbstbewusstsein deut-                                                   • Das können alltägliche Dinge wie eine bestimmte Kleidung oder
lich steigern. Es wird auch                                                 Make-Up sein.
ein Ausprobieren ermög-                                                   • Außerdem gibt es Hilfsmittel, die speziell für trans* Menschen
licht, um herauszufinden, wie es sich anfühlt, einen gewünschten            hergestellt werden, wie z. B. Brusteinlagen, um eine Brust zu er-
Namen und Pronomen in verschiedenen Situationen zu verwenden                zeugen oder Brustabbinder - auch Binder genannt - um Brüste
und dafür auch ein Ausweisdokument zu besitzen.                             optisch zu reduzieren.
                                                                          • Binder helfen vielen trans* Menschen dabei, sich in verschiede-
                                                                            nen Situationen deutlich wohler zu fühlen. Angehörige und Eltern
                                                                            reagieren hier manchmal mit Sorgen, da sie Gesundheitsrisiken
                                                                            vermuten. Bei einer verantwortungsvollen Nutzung sind diese Ri-
                                                                            siken aber gering bis gar nicht vorhanden.

26                                                                                                                                         27
Die Kosten für Eingriffe werden     Angehörige können sich in
                                    von der Krankenkasse über-          Bezug auf ihre Sorgen und      KLEINES 1 X 1 DES
                                    nommen, sind aber mit einer         Bedenken bei möglichen         SICHEREN UND
                                    anstrengenden und zeitauf-          Eingriffen ebenfalls bera-     GESUNDEN BINDENS:
                                    wändigen Begutachtung durch         ten lassen oder Selbsthilfe-
                                    Behandler*innen verbunden.          gruppen aufsuchen.               Einen Binder nie so eng
                                    Hier brauchen besonders junge       Weiterführende Informati-        tragen, dass es schwer-
                                    trans* Menschen Unterstützung       onen zu einzelnen Eingrif-       fällt, darin zu atmen.
                                    bei der Informationssuche im        fen und damit verbunde-          Den Binder nicht länger
                                    Hinblick auf mögliche Behand-       nen Aspekten finden sich         als 12 Stunden an ei-
                                    lungen und Operateur*innen.         in den Büchern, die im An-       nem Tag tragen.
                                    Insofern kann es auch für An-       hang genannt werden.             Den Binder nicht beim
                                    gehörige sinnvoll sein, sich um-                                     Schlafen tragen.
Derartige Eingriffe sind auch für   fassend über die Wirkungen,                                          Bei Atemproblemen
viele trans* Kinder und Jugend-     Risiken und Veränderungen, die                                       oder Muskelkrämpfen
liche relevant. Angehörige und      durch Hormone und operative                                          den Binder sofort aus-
Eltern reagieren hier oft mit den   Eingriffe erzeugt werden, zu in-                                     ziehen.
größten Sorgen. Vor allem aus       formieren.
Angst, dass das Kind mögliche       Welche Behandlungen oder
Eingriffe bereuen könnte oder       Operationen ein trans* Jugend-
dass es negative gesundheitli-      licher durchführen will, ist ganz
che Folgen durch Behandlungen       allein die Entscheidung des
und Operationen geben könnte.       Menschen. Ob ein Eingriff not-
Neben dem oft genannten As-         wendig ist oder nicht, kann nicht
pekt des Bereuens möglicher         durch Angehörige oder Eltern
Entscheidungen, sollte auch an      bestimmt werden. Wichtig ist
den Schaden gedacht werden,         aber eine neutrale familiäre Un-
der entsteht, wenn ein trans*       terstützung bei der Entschei-
Kind nicht behandelt wird. Ei-      dungsfindung. Bei trans* Men-
nem sehr großen Teil von trans*     schen unter 18 Jahren bedarf es
Menschen geht es nach der           zudem das Einverständnis der
Durchführung von derartigen         Eltern oder Erziehungsberech-
Eingriffen deutlich besser.         tigten.

28                                                                                                                                 29
ZUSAMMENARBEIT MIT SCHULE UND                                           te der aktuellen Broschüre und
                                                                        erweitert diese um zusätzliche
ANDEREN INSTITUTIONEN                                                   Informationen und um Aspekte,
                                                                        die besonders für Fachkräfte re-
Wenn es aus verschiedenen Gründen (wie z. B. einem Coming-Out)          levant sind. Auch für Eltern und
nötig ist, mit Schulen, Kitas oder anderen Einrichtungen zu kom-        Angehörige, die nach dem Le-
munizieren, ist es hilfreich, vorher herauszufinden, ob es Fachkräfte   sen dieser Broschüre noch mehr
wie Sozialarbeiter*innen gibt, die Ansprechpersonen für das Thema       Informationen haben wollen, ist
Trans* sind.                                                            sie bestens geeignet. Die Bro-
Wenn eine Fachkraft gerne Unterstützung leisten möchte, aber Wis-       schüre beinhaltet unter Ande-
sen zum Thema Trans* fehlt, kann es helfen, die Fachkraft an eine       rem ein umfangreiches Glossar,
Beratungsstelle zu verweisen, um eine optimale Unterstützung zu         welches bei dem Verständnis
gewährleisten.                                                          relevanter Begriffe helfen kann
Um in so einem Fall den anfänglichen Informationsbedarf zu decken,      und dient somit auch als Nachschlagewerk. Im Anhang wird er-
haben wir die Broschüre „Trans*Relevanz - Grundlagen und prak-          wähnt, wo die Broschüre bestellt und heruntergeladen werden kann.
tische Tipps für Fachkräfte“ veröffentlicht. Diese vertieft die Punk-   Dort finden sich auch weitere Hilfestellen und noch mehr Literatur
                                                                        zum Thema Trans*.
                                                                        Die Unterstützung des sozialen Umfelds und vor allem von Eltern
                                                                        und Angehörigen ist enorm wichtig für das Wohlbefinden und
         HABE ICH DIE RICHTIGE                                          Selbstbewusstsein von jungen trans* Menschen. Mit Sensibilität im
         ANSPRECHPERSON GEFUNDEN?                                       Umgang, einer unterstützenden Haltung und einem Verständnis für
                                                                        Bedürfnisse und Probleme können Angehörige und Eltern einen
             Fühlen wir/ich und unser/mein Kind uns                     großen Beitrag leisten, um trans* Kinder und Jugendliche auf ihrem
             wohl und sicher im Umgang mit der Fach-                    Weg zu begleiten.
             kraft?                                                     Wir hoffen, dass die Informationen dieser Bro-
             Wird respektvoll und einfühlsam mit der                    schüre Ihnen weiterhelfen konnten eigene Sor-
             Identität des Kindes umgegangen?                           gen und Unsicherheiten zu reduzieren und so
             Gibt es Erfahrungen und Wissen zum Um-                     ein Beitrag für eine bessere Unterstützung
             gang mit trans* Kindern und Jugendlichen?                  von trans* Kindern und Jugendlichen er-
             Falls nicht: Wird bei fehlenden Informatio-                reicht werden konnte.
             nen die Unterstützung von Beratungsstel-                   Vielen Dank an alle Leser*innen der Bro-
             len genutzt?                                               schüre.

30                                                                                                                                      31
HILFESTELLEN: WO BEKOMME ICH
     MEHR INFORMATIONEN UND
     BERATUNG?
     Trans*Beratung im                 NGVT* NRW
     Sunrise Dortmund                  www.ngvt.nrw
     www.sunrise-dortmund.de           info@ngvt.nrw
     Terminvereinbarung unter          Auflistung von Beratungsstellen
     trans@sunrise-dortmund.de         und Selbsthilfegruppen zum
                                       Thema Trans* in NRW
     Beratung von trans* Menschen,
     Angehörigen und Fachkräften       Bundesverband Trans* e.V.
     Regelmäßige Infoveranstaltun-     (BVT*)
     gen zu Trans* für Angehörige      www.bundesverband-trans.de
     und Fachkräfte, aktuelle Termi-   info@bv-trans.de
     ne immer unter sunrise-dort-      Umfangreiche Sammlung an
     mund.de                           Informationen zu Trans*

     Trans*Treff im                    dgti Deutsche Gesellschaft für
     Sunrise Dortmund                  Transidentität und Intersexua-
     Termine unter www.sunrise-        lität e.V.
     dortmund.de                       www.dgti.org
                                       Anlaufstelle zur Beantragung
     Eine Auflistung weiterer Ju-      des Ergänzungsausweises
     gendtreffs ist zu finden unter:
     www.queere-jugend-nrw.de          TraKiNe -
                                       Trans-Kinder-Netz e.V.
                                       www.trans-kinder-netz.de
                                       info@trans-kinder-netz.de
                                       Elternberatung und Informa-
                                       tionssammlung zu Trans* im
                                       Kindes- und Jugendalter

32                                                                   33
QUELLEN UND TIPPS ZU WEITEREN                                         Mein Kind ist Transgender. Und jetzt?,
                                                                      Angello, Michele & Bowman, Alisa (2020).
BROSCHÜREN UND BÜCHERN                                                 • Ratgeber für Eltern zum Thema Trans*, ausführliche Informatio-
                                                                         nen zu medizinischen Eingriffen
Trans*Relevanz – Grundlagen und praktische Tipps für Fachkräfte
 • herunterladbar unter sunrise-dortmund.de und bestellbar unter      Wenn Kinder anders fühlen-Identität im anderen Geschlecht.
   info@sunrise-dortmund.de                                           Brill, Stephanie & Pepper, Rachel (2016).
                                                                       • Ratgeber für Eltern zum Thema Trans*
Wie ein grünes Schaf in der weißen Herde - Lebenssituationen
und Bedarfe von jungen Trans*-Menschen in Deutschland
 • herunterladbar unter https://www.bundesverband-trans.de/port-
   folio-item/wie-ein-gruenes-schaf/
                                                                      IMPRESSUM
Trans* und Schule
 • Infobroschüre für die Begleitung von trans* Jugendlichen im
   Kontext Schule in NRW                                              HERAUSGEGEBEN VON:
 • herunterladbar unter https://www.schlau.nrw/infos/                 SLADO e.V. - Dachverband der              Bildnachweise:
                                                                      Schwulen-, Lesben-, Bisexuellen- und      Loris Wissel: S. 4/5, 6 (Sprechblase),
Intersektionale Beratung von / zu Trans* und Inter*                   Transidentenvereine und -initiativen in   9, 10, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21
 • Informationsquelle zu Inter*                                       Dortmund                                  (Sprechblase), 23, 24, 26, 28, 29, 32, 35.
 • herunterladbar unter http://www.transinterqueer.org/unsere-                                                  Anika Högemann: S. 6 (Transflagge),
   publikationen/                                                     Sunrise                                   7, 31. Mika Müller: S. 2, 6 (Mensch), 21
                                                                      Geschwister-Scholl-Str. 33-37             (Mensch), 22, 25. Lisa Mevissen: Stern-
Zur Situation transsexueller Kinder in der Schule vor der offiziel-   44135 Dortmund                            grafiken auf allen Seiten.
len (gerichtlichen) Vornamensänderung,                                info@sunrise-dortmund.de
Augstein, Maria Sabine (2013).                                                                                  Sponsor*innen:
 • Rechtsgutachten zur Vorlage bei Schulen und Einrichtungen          Herzlichen Dank an die Jugendlichen       Die Herstellung dieser Broschüre wur-
 • herunterladbar unter: http://www.trans-kinder-netz.de/files/pdf/   aus dem Sunrise für das Teilen ihrer      de aus Mitteln des Kinder-und Jugend-
   Augstein%20Maerz%202013.pdf                                        Erfahrungen!                              förderplans durch das Ministerium
                                                                                                                für Kinder, Familie, Flüchtlinge und
Teddy Tilly. Walton, Jessica (2016).                                  Text: Sunrise Dortmund                    Integration im Rahmen des Projekts
 • Kinderbuch, welches altersgerecht das Thema Trans* erläutert                                                 “Reclaim your Gender” gefördert.
                                                                      Gestaltung/Layout:
                                                                      Lisa Mevissen, www.li-me.net              Dortmund, April 2021, 1. Auflage
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Geschwister-Scholl-Str. 33 – 37
                                    44135 Dortmund
                           info@sunrise-dortmund.de
                           www.sunrise-dortmund.de

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