"Transparenz der Stromnetze - Erhöhung der Transparenz über den Bedarf zum Ausbau der Strom-Übertragungsnetze" - Wissenschaftsdialog "BNetzA meets ...
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www.oeko.de „Transparenz der Stromnetze – Erhöhung der Transparenz über den Bedarf zum Ausbau der Strom-Übertragungsnetze“ Dr. Dierk Bauknecht (d.bauknecht@oeko.de) Wissenschaftsdialog „BNetzA meets Science“ Bonn, 23. September 2016
www.oeko.de Projekt Transparenz Stromnetze Partizipative Netzmodellierung www.transparenz-stromnetze.de Stakeholder-Diskurs NEP Zielnetz B 2025 (Quelle: Öko-Institut e.V.) Vereinfachtes „DC“-Netzmodell Bauknecht | Wissenschaftsdialog | 23.09.2016 2
www.oeko.de Partizipationsverfahren Stakeholder-Workshops Durchführung von bisher sieben Zentrale Erfahrungen: ein- bis zweitägigen Workshops ● Die Vorbereitung der Workshops ist mit Vertretern von 11 Verbänden aufwändig, der Arbeitsprozess u.a. bzw. Initiativen: dank externer Moderation gut. Deutsche Umwelthilfe, WWF, NABU, ● Die Teilnehmer sind hoch motiviert BUND, Bund Naturschutz Bayern, und haben sich sehr positiv über die Germanwatch, Verbraucherzentrale Workshops geäußert, u.a. als Bundesverband, Aktionsbündnis neutraler Rahmen zur Diskussion Trassengegner Bayern, BI Pro komplexer fachlicher Aspekte. Erdkabel NRW, BI Südkreis, ● Die gemeinsame Formulierung von FORUM Gemeinsam gegen das Schlussfolgerungen ist schwierig: Zwischenlager und für eine politische Aussagen müssten in den verantwortbare Energiepolitik e.V. Organisationen abgestimmt werden. Die hier aufgeführten Aussagen werden nicht ● Stopp des NEP 2015 hat auch die notwendigerweise von allen Teilnehmern der Workshopreihe gefährdet. Workshopreihe mitgetragen. Sie sind daher als Schlussfolgerungen des Öko-Instituts anzusehen. Bauknecht | Wissenschaftsdialog | 23.09.2016 3
www.oeko.de Die Diskussion zum Netzausbau in verschiedenen Verfahrensschritten Ausbau Erneuerbare Inputdaten Szenariorahmen Modellierung Modellierung Interpretation der Ergebnisse Netzentwicklungsplan Bundesfachplanung, Raumordnung, Planfeststellung Bauknecht | Wissenschaftsdialog | 23.09.2016 4
www.oeko.de Szenariorahmen / Inputdaten Unterschiedliche Visionen und Szenarien im Rahmen der Energiewende, wie das erneuerbare Stromsystem aussehen soll. Zentrale Kritikpunkte am Szenariorahmen: • dass er zu eng gefasst ist • hohe Bedeutung fossiler Kraftwerke • und Optionen nicht berücksichtigt, die Netzausbedarf reduzieren könnten, • Speicher, Lastmanagement, Dezentralisierung Wie werden die Szenarien im einzelnen parametrisiert? Probleme auch bei den Netzdaten Bauknecht | Wissenschaftsdialog | 23.09.2016 5
www.oeko.de Übersicht zu den bisher untersuchten Szenarien Szenario Charakterisierung Referenzszenario Entspricht NEP Szenarien B 2024 und B 2034 2024 und 2034 Netzszenarien 2024 und 2034 Verzicht auf HGÜ-Korridor D „Verzicht auf Korridor D“ („Südostlink“) Netzszenarien 2024 und 2034 Verzicht auf HGÜ-Korridor A „Verzicht auf Korridor A“ Emden – Osterath – Philippsburg Netzszenario 2024 Anbindung des Knotens Mecklar an den „Konverter Mecklar“ HGÜ-Korridor C, Verzicht auf Maßnahme P43 Strommarkt-Basisszenario Verringerung der Braunkohle-Leistung auf 6 GW „Rückgang Braunkohle“ (entsprechend Greenpeace-Szenario) Strommarkt-Basisszenario 50% des EE-Zubaus werden lastnah „Lastnahe EE-Verteilung“ (auf Ebene der Bundesländer) zugebaut Strommarkt-Szenario Verringerung der Braun- und Steinkohle-Erzeugung „Kohleausstieg“ (Greenpeace-Szenario) Strommarkt-Szenario Nachfragerückgang, Kohleausstieg, dezentrale „Dezentrale Energiewende“ Verteilung EE und Gas-KW, dezentraler Ausgleich Bauknecht | Wissenschaftsdialog | 23.09.2016 6
www.oeko.de Modellierung: Mögliche Kritik • (Verwendete Modelle kommen zu falschen Schlussfolgerungen) • Modellierungsprozess ist nicht transparent, Modelle stehen nur den Netzbetreibern zur Verfügung Expertenebene: Modellierung mit verschiedenen Modellen: Welche Bandbreite an Ergebnisse ergibt sich daraus? Stakeholderebene: offene Diskussion auch der Modellmechanik Entwicklung von Open Source Modellen ist wichtig, aber Stakeholder können auch Open Source-Modelle nicht nutzen Bauknecht | Wissenschaftsdialog | 23.09.2016 7
www.oeko.de Interpretation der Ergebnisse • z.B. Erforderlichkeitskriterium • Eine Maßnahme gilt als erforderlich, wenn sie zu mindestens 20% ausgelastet ist. • Leitungen, die im Modell abgebildet sind, werden auch genutzt. • Beispiel „Braunkohleleitung Korridor D“ • Ohne Korridor D sinkt die Erzeugung aus Braunkohle in Deutschland in 2024 um 2% und im Jahr 2034 um 6% Braunkohleleitung ja oder nein? • Vergleich verschiedener Optionen gesellschaftlicher Diskurs Bauknecht | Wissenschaftsdialog | 23.09.2016 8
www.oeko.de Beispiel: Dezentralisierung der Energieversorgung 9
www.oeko.de Vorrang für regionalen Ausgleich zwischen Erzeugung und Verbrauch in ca. 40 Regionen Bauknecht | Wissenschaftsdialog | 23.09.2016 10
www.oeko.de Nicht: Übertragungsnetz oder dezentral Sondern: Übertragungsnetz oder andere Infrastrukturmaßnahmen Transportfunktion Schlechtere Standorte mehr Anlagen Im Beispiel 15.757 vs 21.675 Turbinen Stehen die Flächen überall zur Verfügung? Quelle: Wimmer et al. et 12/2014 Bauknecht | Wissenschaftsdialog | 23.09.2016 11
www.oeko.de Mögliche Systemeffekte eines dezentralen Ansatzes (dezentraler Ausgleich) Geringere Netzverluste Bedarf an flexibler Geringerer Kapazität erhöht sich Netzausbaubedarf Verstärkte Nutzung von Flexibilität Wirkungsgradverluste Teurere Kraftwerke kommen zum Einsatz Höhere Stromerzeugungskosten Bauknecht | Wissenschaftsdialog | 23.09.2016 12
www.oeko.de Fazit ● Mit dem Dezentral-Szenario wird ein wichtiges Szenario untersucht, das bisher im NEP keine Rolle spielt ● Entlastung des Netzes, aber kaum Änderung nach dem Erforderlichkeitskriterium ● Dezentral-Szenario führt auch zu negativen Effekten ‒ Anstieg der variablen Stromerzeugungskosten Was kann durch weitere Anpassungen des Szenarios reduziert werden? ● Nicht: Übertragungsnetz oder dezentral Sondern: Übertragungsnetz oder andere Infrastrukturmaßnahmen Bauknecht | Wissenschaftsdialog | 23.09.2016 13
www.oeko.de Kontakt Dr. Dierk Bauknecht Senior Researcher Öko-Institut e.V. Postfach 17 71 79017 Freiburg Telefon: +49 761 45295-230 E-Mail: d.bauknecht@oeko.de Bauknecht | Wissenschaftsdialog | 23.09.2016 14
Wir stehen erst am Anfang der Erneuerbaren- www.oeko.de Entwicklung + Steigender Stromverbrauch durch PtX zu erwarten. 700 Historische EU-rechtliche Nationale Daten Verpflichtung Ziele 600 100% Geothermie Korridor für den Ausbau des 500 Deponiegas Anteils erneuerbarer Stromerzeugung 80% auf 80 bis 100% im Jahr 2050 Abfall (biogen) 400 Biomasse TWh 60% Fotovoltaik 300 Windkraft offshore Mindest-Ausbaupfad 40% Energiekonzept 2010/2011 200 Windkraft onshore Wasserkraft Ausbaukorridor EEG 2014 20% 100 0 0% 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025 2030 2035 2040 2045 2050 Bauknecht | Wissenschaftsdialog | 23.09.2016 15
www.oeko.de CO2-Emissionen in verschiedenen Szenarien Bauknecht | Wissenschaftsdialog | 23.09.2016 16
www.oeko.de Eingangsdaten und typische Szenario-Parameter für das Strommarktmodell „PowerFlex Grid“ Deutschland Europa Last- und Konventioneller Speicher: Last- und Angebotsprofile: Kraftwerkspark: • Speicherkapazität Angebotsprofile: • Stromnachfrage • Leistung • Be- und • Stromnachfrage • Fernwärme- • Verfügbarkeit Entladeleistung • EE-Angebot für nachfrage • Wirkungsgrad • Wirkungsgrad Wind, PV und • EE-Angebot für • Lastgradienten • Koordinaten Laufwasser Wind, PV und • Mindestlast • Must-run Strom- Lastmanagement: Laufwasser erzeugung • Brennstoff- • Lastprofil • Must-run Strom- kosten Konventioneller erzeugung • Speicherkapazität Kraftwerkspark: • variable Kosten • Installierte Leistung • Vereinfacht • Stündliche • Emissionsfaktor • Wirkungsgrad (Brennstoffcluster) Auflösung • CO2-Preis • Räumlicher Speicher: • Räumlicher • Koordinaten Verteilschlüssel Verteilschlüssel • PSW und SWK Typische Parameter für die Bildung von Szenarien Bauknecht | Wissenschaftsdialog | 23.09.2016 17
www.oeko.de Bewertungskriterien Ökonomische Effekte • Kraftwerkskosten • • Netzkosten Flexibilitätskosten CO2 Ökologische Auswirkungen / „Demokratisierung“ Energetische vs. Effizienz Kostenminimierung? Gesellschaftliche Dimension: Versorgungssicherheit & Komplexität Demokratisierung, Eigentumsverteilung Bauknecht | Wissenschaftsdialog | 23.09.2016 18
www.oeko.de Modellierungsergebnisse Netz Mögliche Effekte Ergebnis der Modellierung Geringere Netzverluste Regionen versorgen sich möglichst selbst, Leitungsverluste sinken Szenario 1: -17% Szenario 2: -11% Geringerer Netzausbaubedarf Sz 1: Netzentlastung, aber auch neue Engpässe Die meisten Leitungen sind immer noch „erforderlich“ Sz 2: Belastung sinkt insgesamt, aber steigt in der Spitze Bauknecht | Transfer-Workshop (De)zentral | 4.10.2016 19
www.oeko.de Modellierungsergebnisse außerhalb des Netzes Mögliche Effekte Ergebnis der Modellierung Bedarf an flexibler Kapazität erhöht Sz 1: Lokale -Nutzung flexibler sich Nachfrage kommt schneller an die Grenzen, lange Erzeugungsplateaus Verstärkte Nutzung von Flexibilität Wirkungsgradverluste Teurere Kraftwerke kommen zum Sz 1: Variable Stromerzeugungskosten in Einsatz Höhere Deutschland steigen um 3,4 Mrd € Stromerzeugungskosten (+18%) (höhere CO2-Preise und teurere Kraftwerke) Sz 2: +0,9 Mrd € (+6%) ->Verdrängte Kraftwerke werden für den Export genutzt Siehe Leitungsauslastung Bauknecht | Transfer-Workshop (De)zentral | 4.10.2016 20
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