Wird sich die Mobilitätswende durchsetzen? - Michael Bräuninger Vortrag: Grünstrom Event GreenTEC Campus in Enge-Sande am 14.06.2019 ...
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Wird sich die Mobilitätswende durchsetzen? Michael Bräuninger Vortrag: Grünstrom Event GreenTEC Campus in Enge-Sande am 14.06.2019 Seite 1
Agenda Stand der Energiewende Aktuelle Probleme im Stromsektor Aktuelle Probleme im Verkehrssektor Politische Optionen Seite 2
Institut Seite 3 (HWWI) Stand der Energiewende Anspruchsvolle Ziele für Deutschland 2020 2030 2050 § Vorreiterrolle in Europa und auch Treibhausgase weltweit => Technologien sollten Treibhausgasemissionen im mind. -40% mind. -55% mind. -80 bis - 95% Vergleich zu 1990 übertragbar sein Steigerung des Anteils EE am Energieverbrauch § Hohe Akzeptanz in der Bevölkerung Anteil erneuerbarer Energien 18% 30% 60% § Im internationalen Vergleich hohe am Bruttoendenergieverbrauch Ausgaben für die Energiewende Reduktion des Energieverbrauchs und Steigerung der Energieeffizienz § Zuletzt große Enttäuschung über den Senkung des Primär- oder -20% PEV -50% PEV Endenergieverbrauchs (P/EEV) ggü. 2008 ggü. 2008 Stand der Zielerreichung Seite 3
Institut Seite 4 (HWWI) Emissionen in verschiedenen Handlungsfeldern Energiewirtschaft Gebäude Verkehr Industrie Landwirtschaft Teilsumme Sonstige Gesamtsumme 0 -2 -10 -20 -18 -30 -23 -26 -28 -40 -36 -34 -50 -43 -42 -51 -60 -56 -56 -70 -62 -67 -69 -80 -90 -87 -100 2014 (Emissionen in % gegenüber 1990) 2030 (Emissionen in % gegenüber 1990) § Die Sektoren haben bisher sehr unterschiedlich zum Erreichen der Ziele beigetragen § Insbesondere im Verkehrssektor bisher nur geringe Fortschritte Quelle: Klimaschutzplan 2050 der Bundesregierung Seite 4
Institut Seite 5 (HWWI) Endenergieverbrauch: Bisher nur geringe Rückgänge des Energieverbrauchs 10.000 § Geräte werden zwar effizienter, 100% 9.000 90% 15% aber die Ansprüche steigen 8.000 § Einsparungen bei den CO2- 80% 7.000 70% 26% 6.000 60% Emissionen erfordern den 5.000 50% Ausbau von erneuerbaren 4.000 30% 40% 3.000 Energien 30% 2.000 20% 29% 1.000 10% 0 0% 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2017 Industrie Verkehr Haushalte Gewerbe, Handel, Dienstleistung (GHD) Quelle: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen, Stand August 2018 Seite 5
Institut Seite 6 (HWWI) CO2-Emissionen nach Sektoren: Fortschritte durch die Nutzung erneuerbarer Energien 1.000 § CO2-Emissionen sind deutlich 900 zurückgegangen, insbesondere in 800 100% der Energiewirtschaft (-27 %) => 6% 700 90% Erfolg der erneuerbaren Energien 600 80% 41% 500 70% § Relativ konstante Emissionen im 60% 400 50% Verkehrssektor (+3 %) 18% 300 40% § Inwieweit ist die Sektorkoppelung 30% 200 12% 20% eine Lösung? 100 22% 10% 0 0% 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2017 Verkehr Haushalte Verarbeitendes Gewerbe Energiewirtschaft Sonstige Quelle: Umweltbundesamt Seite 6
Agenda Stand der Energiewende Aktuelle Probleme im Stromsektor Aktuelle Probleme im Verkehrssektor Politische Optionen Seite 7
Institut Seite 8 (HWWI) Deutliches Wachstum bei der Erzeugung erneuerbarer Energien 2.000 1.800 100% 5% 1.600 90% § Starker Anstieg insbesondere bei 19% 80% 1.400 7% Wind und bei Biomasse (Holz und 70% 1.200 7% 1.000 60% Biogas) 50% 27% 800 40% § Zuletzt aber geringer Zubau an 600 9% 30% Kapazitäten 400 20% 23% 200 10% 0 0% 3% 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018 2018 PJ Wasserkraft Windkraft Photovoltaik Holz, Stroh u. a. feste Stoffe Biodiesel u.a. flüssige Brennstoffe Müll, Deponiegas Klärgas einschl. Biogas Sonstige Erneuerbare Quellen: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen, Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien - Statistik Seite 8
Institut Seite 9 (HWWI) Erneuerbare Energien haben regional eine sehr unterschiedliche Bedeutung: Die Bundesländer im Vergleich 40.000 7.000 § Höchste Erzeugung pro Kopf in 6.661 35.000 6.000 Schleswig-Holstein, es folgen 6.285 35.297 6.066 Brandenburg und Mecklenburg- 32.109 30.000 5.473 5.000 25.000 4.041 4.000 Vorpommern 20.000 2.730 § Höchste absolute Erzeugung in 19.197 3.000 15.000 16.967 Bayern und Niedersachsen 15.863 15.678 2.445 2.000 2.192 12.240 10.000 9.770 8.913 1.553 1.448 1.000 1.313 5.000 1.148 6.282 1.011 948 5.360 5.277 1.548 779 466 257 0 0 SH BB MV ST NI BY TH RLP SL BW SN HB HE NRW HH Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien (2016, in Mio. kWh) Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien pro Kopf (2016, in kWh) Quelle: Agentur für Erneuerbare Energien Seite 9
Institut Seite 10(HWWI) Bruttostromerzeugung und Verbrauch der Bundesländer 200.000 160.000 § Länder mit dem größten Verbrauch: 180.000 140.000 Nordrhein-Westfalen, Bayern und 147.827 173.769 160.000 140.000 120.000 Baden-Württemberg 100.000 120.000 § In diesen Ländern ist die Erzeugung 100.000 80.000 geringer als der Verbrauch 84.578 74.236 80.000 55.069 60.000 81.527 § In diesen Ländern ist der Anteil des 79.766 37.439 41.798 57.086 60.000 29.086 62.671 40.000 40.000 Stroms, der durch Kohle und 19.596 14.629 16.852 9.271 10.023 20.000 35.038 26.447 22.412 24.116 17.997 15.688 15.643 13.845 10.480 20.000 9.057 7.656 6.697 5.245 Kernenergie erzeugt wird 0 0 NRW BY BW NI HE RLP SN BB ST SH TH HH SL MV HB besonders hoch Bruttostromerzeugung (2016, in Mio. kWh) Bruttostromverbrauch (2015, in Mio. kWh) Quelle: Agentur für Erneuerbare Energien Seite 10
Seite 11 I) Aktuelle Probleme im Strombereich Gründe für den gedrosselten Zubau: § Häufige Abschaltungen § Fehlende Leitungen (regionale Verteilung) § Fehlende Synchronisation von Erzeugung und Verbrauch § Fehlende Speicher Seite 11
Agenda Stand der Energiewende Aktuelle Probleme im Stromsektor Aktuelle Probleme im Verkehrssektor Politische Optionen Seite 12
Institut Seite 13(HWWI) Energieverbrauch im Verkehr 2017 und Entwicklung ab 1995 MJ/TKm % 0 10,0 9,8 -10 § Hohe Effizienzgewinne bei den 8,0 -7 -20 6,0 einzelnen Transportmitteln -30 -24 4,0 -31 1,4 -40 § Potenzielle hohe Effizienzgewinne 2,0 -50 0,3 0,4 -49 0,0 -60 durch Veränderung des Modal Split Güterzug Binnenschiff Lkw Flugzeug Güterzug Flugzeug Lkw Binnenschiff § Noch stärkere Effekte haben MJ/PKm % 2,0 1,9 0 Radfahrer, Fußgänger und die 1,5 1,5 -8 1,0 -20 -14 Verkehrsvermeidung 1,0 0,9 -25 -22 -40 0,4 0,5 -39 0,5 -60 -56 0,0 Reisebus Zug - Fernverkehr Zug - Nahverkehr Zug - Fernverkehr Zug - Nahverkehr Linienbus Flugzeug Linienbus Flugzeug Pkw Pkw Reisebus Quelle: Umweltbundesamt, Daten und Rechenmodell TREMOD, Version 5.81 (08/2018) Seite 13
Institut Seite 14(HWWI) Was führt zum Wachstum des Verkehrsaufkommens? § Globalisierung § Just-in-Time-Produktion § Diversifikation der Produktion § Lieferdienste Seite 14
Institut Seite 15(HWWI) Endenergieverbrauch des Verkehrs 110 § Deutliche Zunahme des Verkehrs 108,2 110,0 verhindert Rückgang des 106,9 108,1 106,2 105,5 Energieverbrauchs 105,0 105 103,9 § Im Transportsektor sogar deutlicher 103,3 102,8 Anstieg 100 100,0 97,8 Þ Kaum zurückgehende Emissionen 99,2 98,9 98,9 98,4 98,1 97,9 98,5 97,8 98,2 im Verkehrssektor 97,2 97,5 95 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Endenergieverbrauch Güterverkehr Endenergieverbrauch Personenverkehr Quelle: Umweltbundesamt 2018, TREMOD Seite 15
Institut Seite 16(HWWI) Chancen durch Sektorkoppelung? § Rechnerisch ist Strom im Verkehrssektor C02-neutral, da er dem Emissionshandel unterworfen ist § Physisch sind die Emissionen von Elektromobilen abhängig von der Stromerzeugung: CO2-neutrale Elektromobilität erfordert regenerativ erzeugten Strom § Bei Batterien stellt sich die Frage, wann und mit welchem Strom geladen wird § Könnte der regenerative Strom nicht besser verwendet werden? § In jedem Fall sinnvoll ist die Verwendung von Überschussstrom, der andernfalls abgeregelt wird Seite 16
Institut Seite 17(HWWI) Batterie und Power-to-X im Vergleich Batterie Power-to-X: Wasserstoff oder E-Fueles § Ist geeignet für eher kurze Strecken und eher § Kann mit rein regenerativem Überschussstrom kleine (leichte) Fahrzeuge erzeugt werden § Ist geeignet, wenn die Ladung der Batterie am § Ermöglicht das Speichern von regenerativem Haus und bei der Arbeit durch lokal erzeugte Strom regenerative Energie erfolgt § Ermöglicht den Transport und (internationalen) § Kosten der Infrastruktur sind abhängig vom Handel Einsatzbereich § Bisher sehr hohe Kosten, Kosten der Infrastruktur sind abhängig vom X Þ Bietet Potenziale zur CO2-Reduktion im Þ Hohe Potenziale zur CO2-Reduktion im Verkehrs- Verkehrssektor, diese sind aber begrenzt sektor, aber bisher unklar welche Technologie Seite 17
Agenda Stand der Energiewende Aktuelle Probleme im Strombereich Aktuelle Probleme des Verkehrssektors Politische Optionen Seite 18
Institut Seite 19(HWWI) Maßnahmen für die Beschleunigung der Verkehrswende Regulierung: EU-Flottengrenzwerte begrenzen die Emissionen von Pkw und führen zu Straffzahlungen bei Überschreitung. Elektro-Pkw werden als Nullemissionsfahrzeuge angerechnet. Damit haben die Hersteller hohe Anreize Elektro-Pkw in den Markt zu bringen. CO2-Handel: Effizient wäre ein einheitliches Handelssystem über alle Sektoren. Es besteht dann aber die Möglichkeit, dass es im Verkehrssektor nicht zu Einsparungen kommt. Ein spezifisches Handelssystem führt zu Einsparungen im Verkehrssektor. Dies könnte aber zu hohen individuellen Belastungen führen. CO2-Steuer: Effizient wäre eine einheitliche Steuer über alle Sektoren. Diese würde in den Sektoren sehr unterschiedliche Belastungen mit sich bringen. Differenzierte Systeme sind implizit schon vorhanden. Eine weitere Ausweitung der Steuern hat die erwünschten Lenkungswirkungen. Dies könnte aber zu hohen individuellen Belastungen führen. Seite 19
Institut Seite 20(HWWI) Schlussfolgerungen Die Verkehrswende wird und muss kommen. Dazu gehört: 1. Die Vermeidung von Verkehr 2. Die Einbindung von erneuerbaren Energien im Verkehrssektor. Dazu gehört die Sektorkoppelung, wobei: § Batteriegetriebene Elektro-Pkw langfristig nur einen kleinen Beitrag leisten werden § Große Potenziale liegen in Power-to-X-Technologien: Diese bestehen in Schleswig-Holstein, in Deutschland und auch im Rest der Welt 3. Die Verkehrswende muss mit neuen innovativen Technologien vorangetrieben werden 4. Neue Technologien müssen erforscht und erprobt werden, d.h. angewendet werden 5. Es sind innovative Unternehmen notwendig, die vorangehen und zeigen, was möglich ist! Seite 20
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