Tutorium Zivilrecht in der Mittelphase - Thomas Sagstetter Münchner Examenstraining
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Münchner Examenstraining Tutorium Zivilrecht in der Mittelphase Thomas Sagstetter Wintersemester 2021/2022
Bonusfall: „Die explosive Sprudelflasche“ = realer Fallà beginn kommende Stunde 1. Hersteller-Website: 3. Vor Vertragsschluss: „Lieber K, wir hatten schon 4. öfter Probleme, weil Kunden die Produktbeschreibung der Flaschen nicht gelesen „Ja.“ haben. Haben Sie die Beschreibung gelesen und K V sind damit einverstanden?“ 2. 5. Etikett an der Flasche : „BPA- freie-Materialien, (…), nicht „Kaboom!“ kohlensäuresicher (…)“ § 476 I 2 BGB: Von den Anforderungen nach § 434 Absatz 3 oder § 475b Absatz 4 kann vor Mitteilung eines Mangels an den Unternehmer durch Vertrag abgewichen werden, wenn 1. der Verbraucher vor der Abgabe seiner Vertragserklärung eigens davon in Kenntnis gesetzt wurde, dass ein bestimmtes Merkmal der Ware von den objektiven Anforderungen abweicht, und 2. die Abweichung im Sinne der Nummer 1 im Vertrag ausdrücklich und gesondert vereinbart wurde 2 Thomas Sagstetter
Bonusfall: „Die explosive Sprudelflasche“ A. Ziel 1: Kaufpreisrückzahlung bzw. neue/andere Flasche 1. §§ 437 Nr. 2, 323/326 V, 346 I BGB 2. §§ 437 Nr. 1, 439 I Alt. 2 BGB B. Ziel 2: Schadensersatz 1. Gegen Verkäufer a) §§ 437 Nr. 3, 280 I/281 BGB b) § 823 I BGB 2. Gegen Hersteller a) § 1 I 1, 2 ProdHaftG à Selbstbet. § 11 ProdHaftG: 500 €! b) § 823 I BGB MüKo/Westermann, § 434 Rn. 16 mwN 3 Thomas Sagstetter
Zu den Änderungen im Übrigen: 1. Gesetz (wie immer) genau lesen und argumentieren genügt jdf. derzeit bis sich Rspr.- + Lit.-Meinungen entwickeln à nicht Änderungen auswendig lernen 2. Optionale weitere Vertiefung: • Weitere Übungsklausuren zum „neuen Kaufrecht“: • V.a. zu den Änderungen im allg. Kaufrecht: Falk/Piehler, JuS 2022, 37 • V.a. zu den Neuerungen durch §§ 327 ff. BGB: https://www.jura.uni- muenchen.de/personen/f/fries_engel_martin/veranstaltungen/digitale-produkte/index.html • Überblicksaufsätze: • Lorenz, NJW 2021, 2065 • Wilke, VuR 2021, 283 • Kirchhefer-Lauber, JuS 2021, 918 • Gelbrich/Timmermann, NJOZ 2021, 1249 (speziell zum Mangelbegriff des § 434 BGB n.F.) • Überblickspodcasts: • http://lorenz.userweb.mwn.de/lehre/lehre.htm (Prof. Lorenz) • https://www.youtube.com/watch?v=yYbnf16HUA0 (Dr. Fervers) • https://www.youtube.com/watch?v=gjrJwVfPYb0 (Prof. Riehm) • https://www.youtube.com/playlist?list=PLtTfF9gcZMIHl5xpwMhC4oKsAadqvMS -3 (PD Fries speziell zu §§ 327 ff. BGB) 4
Veranstaltungshinweis „Neues Kaufrecht I“ Am Dienstag, 22. Februar 2022 um 17:30 Uhr s.t. findet die digitale Tagung zum Thema „Schuldrechtsmodernisierung 2022: Kaufrechtsnovelle und Verträge über digitale Produkte“ statt mit den Referenten Prof. Dr. Thomas Riehm, Universität Passau, und Dr. Johannes Weber, Notar in Freiburg im Breisgau. https://www.jura.uni- muenchen.de/forschung/forschungsstellen/forschung_notar/aktuelles/index.html 6
Veranstaltungshinweis „Neues Kaufrecht II“ https://www.examinatorium.jura.uni-muenchen.de/index.html 7
THEMEN FALL 12 „Das Glück der Erde…“ § Wiederholung/Vertiefung Deliktsrecht: § Haftung des Tierhalters gemäß § 833 BGB § Deliktische Haftung mehrerer Schädiger § Wiederholung/Vertiefung Schadensrecht: § Effiziente und vollständige Prüfung § Berücksichtigung des Mitverschuldens gemäß § 254 BGB 8
Wiederholung Deliktsrecht Deliktsrecht im Überblick, §§ 823 – 853 BGB Haftung für Haftung für Gefährdungshaftung nachgewiesenes Verschulden vermutetes Verschulden § 823 I: Rechts(guts)verletzung § 831: Haftung für Verrichtungsgehilfen §§ 701 ff.: Haftung des § 823 II: Verletzung eines § 832: Haftung des Aufsichtspflichtigen Gastwirts Schutzgesetzes § 833 S. 2: Haftung des Tierhalters für § 833 S. 1: Haftung des § 824: Kredit- und Erwerbsschädigung Nutztiere Tierhalters für § 825: Bestimmung zu sexuellen § 834: Haftung des Tierhüters Luxustiere Handlungen §§ 836-838: Haftung für von Gebäuden § 7 StVG: Haftung des § 826: vors. sittenwidrige Schädigung ausgehende Schädigung Fahrzeughalters § 830 I 1: Mittäter § 18 StVG: Haftung des §§ 1 ff. ProdHaftG [umstr.] § 830 II: Anstifter, Gehilfe Fahrzeugführers §§ 25 ff. AtomG § 839: Amtspflichtverletzung § 33 LuftVG § 1 HaftPflG • § 830 I 2: Haftung für nachgewiesenes, vermutetes Verschulden + aufgrund Gefährdungshaftung ohne feststellbare Kausalität • Mehrere Täter: Gesamtschuldnerische Haftung, § 840 I BGB • Haftung juristischer Personen: § 31 BGB (entspr.) = Haftung für Delikte, die ihre Organe begangen haben • Allg. Schadensrecht, §§ 249 ff. BGB; Modifikation durch §§ 840 bis 853 BGB 10 Thomas Sagstetter
Wiederholung Deliktsrecht Deliktsrecht im Überblick, §§ 823 – 853 BGB Haftung für Haftung für Gefährdungshaftung Gemeinsame Grundgedanken nachgewiesenes Verschulden GefährdungshaftungsTB: vermutetes Verschulden I. Haftungsgrund § 823 I: Rechts(guts)verletzung § 831: Haftung für Verrichtungsgehilfen §§ 701 ff.: Haftung des § 823 II: Verletzung II. Keine eines Haftungsvor.: rw. Hdlg./Verschulden§ 832: Haftung des Aufsichtspflichtigen Gastwirts Schutzgesetzes III. Adressat: idR Beherrscher Gefahrenquelle §(Halter 833 S. 2: Haftung des Tierhalters für Kfz/Tier) § 833 S. 1: Haftung des § 824: Kredit- und Erwerbsschädigung Nutztiere Tierhalters für IV. Enumerationsprinzip/NC der GefährdungshaftungsTB (hM) § 825: Bestimmung zu sexuellen § 834: Haftung des Tierhüters Luxustiere V. IdR Schutzbeschränkung Handlungen auf bestimmte Rechtsgüter §§ 836-838: Haftung § 823 I BGB für von Gebäuden § 7 StVG: Haftung des § 826: vors.Begrenzung VI. Spez. sittenwidrige Schädigung haftungsbegründende Zurechnung ausgehende Schädigung Fahrzeughalters § 830 I 1: Mittäter VII. Aufbau/Konkurrenzen § 18 StVG: Haftung des §§ 1 ff. ProdHaftG [umstr.] § 830 II: Anstifter, Gehilfe Fahrzeugführers §§ 25 ff. AtomG VIII.Häufig Verknüpfung mit gesetzlicher Versicherungspflicht § 839: Amtspflichtverletzung § 33 LuftVG Vgl. dazu etwa auch Grigoleit/Riem, Schuldrecht IV, System. Darstellung DR = in aktueller gekürzter Fassung https://ilias.uni- § 1 HaftPflG passau.de/ilias/goto.php?target=file_123579_download&client_id=intelec • § 830 I 2: Haftung für nachgewiesenes, vermutetes Verschulden + aufgrund Gefährdungshaftung ohne feststellbare Kausalität • Mehrere Täter: Gesamtschuldnerische Haftung, § 840 I BGB • Haftung juristischer Personen: § 31 BGB (entspr.) = Haftung für Delikte, die ihre Organe begangen haben • Allg. Schadensrecht, §§ 249 ff. BGB; Modifikation durch §§ 840 bis 853 BGB 11 Thomas Sagstetter
Gemeinsame Grundgedanken Wiederholung Deliktsrecht GefährdungshaftungsTB: • Haftungsgrund: Deliktsrecht im Überblick, §§ 823 – 853 BGB • Unterhaltung besonderer Gefahrenquelle, die zu Schadenseintritt geführt à Kompensation besonderer, erlaubter Risiken, die selbst bei aller im Verkehr erf. Sorgfalt n. vermeidbar + unbeteiligten Dritten treffen Haftung für • Keine Haftungsvor.: rw. Hdlg./Verschulden Haftung für Gefährdungshaftung nachgewiesenes Verschulden • Adressat: idR Beherrscher Gefahrenquelle (Haltervermutetes Kfz/Tier) Verschulden • kann Gefahrenquelle am effektivsten minimieren • Zieht idR unmittelbare Vorteile aus gefährlicher Tätigkeit • Enumerationsprinzip/NC der GefährdungshaftungsTB (hM): § • verschuldensunabh. Haftung nur, wenn 823 I: Rechts(guts)verletzung vertragl. § 831: Haftungo. gesetzl. ausdrücklich für Verrichtungsgehilfen §§ 701 ff.: Haftung des § bestimmt 823 II: Verletzung eines § 832: Haftung des Aufsichtspflichtigen Gastwirts • keine Begründung Schutzgesetzes Gefährdungshaftung im Wege richterrechtlicher § 833 S. 2: Haftung des Tierhalters für § 833 S. 1: Haftung des Rechtsfortbildung/Analogie (zB k. Gefährdungshaftung für § 824: Kredit- und Erwerbsschädigung Fahrräder/Schlepplifte trotz damit einhergehenden Nutztiere Gefahren) Tierhalters für § 825: • IdRBestimmung zu sexuellen Schutzbeschränkung § 834: Haftung auf bestimmte Rechtsgüter desI Tierhüters § 823 BGB Luxustiere Handlungen • Haftungsbegründende Zurechnung idR: §§ 836-838: Haftung für von Gebäuden § 7 StVG: Haftung des § Verwirklichung spezifischer 826: vors. sittenwidrige Schädigung • Gefahr ausgehende Schädigung Fahrzeughalters § • Adäquanzkriterium 830 I 1: Mittäter nicht anwendbar, Arg.: Schutzzweck § 18 StVG: Haftung des §§ 1 ff. ProdHaftG [umstr.] § Gefährdungshaftung 830 II: Anstifter, Gehilfe bezieht auch ungewöhnlich Geschehensabläufe mit ein Fahrzeugführers §§ 25 ff. AtomG + weitere Schutzerwägungen iRd Kriteriums der spezifischen § 839: Amtspflichtverletzung Gefahrverwirklichung (tvA) § 33 LuftVG • Aufbau: GefährdungshaftungsTB voranstellen, Arg.: größere Sachnähe + verkürzte § 1 HaftPflG Begründungsanforderungen (k. rw. Hdlg.; kein Verschulden) • Häufig mit gesetzlicher Versicherungspflicht des Haftpflichtigen verknüpft • § 830 I 2: Entschädigung àHaftung Opfer auch bei für nachgewiesenes, Zahlungsunfähigkeit vermutetes Verschulden + aufgrund Gefährdungshaftung ohne feststellbare Kausalität • Ausn.Gesamtschuldnerische Mehrere•Täter: etwa Tierhalter, Produkthersteller Haftung, § 840 I BGB • Teils Haftungshöchstgrenzen Haftung •juristischer Personen: § 31 BGBzu Erleichterung (entspr.) der für = Haftung Versicherbarkeit, Delikte, die ihre Organe begangen haben • vgl. §§ 10 ProdHaftG, Allg. Schadensrecht, 12 StVG §§ 249 ff. BGB; Modifikation durch §§ 840 bis 853 BGB Vgl. dazu etwa auch Grigoleit/Riem, Schuldrecht IV, System. Darstellung DR = in aktueller gekürzter Fassung https://ilias.uni- passau.de/ilias/goto.php?target=file_123579_download&client_id=intelec 12 Thomas Sagstetter
Übersicht Tierhalterhaftung gem. § 833 BGB § 833 S. 1 BGB § 833 S. 2 BGB Haftung für Luxustiere: Haftung für Nutztiere: Gefährdungshaftung (widerleglich) vermutetes Verschulden à dogmatisch zwei selbst. AGL Aber: iRv Klausuren allg. übl., beide AGL nicht zu trennen, sondern Norm wg. weitgehend ident. Haftungsvor. einheitlich prüfen; nur bei Frage Exkulpation Trennung zwischen beiden TB 1. Rechtsgutsverletzung Anspruchssteller • Nur Leben, Körper, Gesundheit und EGT geschützt • Kein Schutz sonstiger Rechte § 823 I BGB; keine Analogie, Arg.: Begrenzung RG = Korrelat zu geringen Haftungsanf. 2. Durch ein Tier iSd § 833 BGB • Alle Tiere, auch Kleintiere, gleichgültig auch, ob wild/gezähmt o. zahm • Nicht erfasst: Mikroorganismen (zB Viren, Bakterien), Arg.: Telos GefährdungshaftungsTB passt hier nicht + Behdlg. Mikroorganismen in Spezialgesetzen geregelt 3. Haltereigenschaft des Anspruchsgegners (1) Verfügungsgewalt über Tier (Existenz, Nutzung) (2) Unterhalt auf eigene Rechnung: Kostentragung/wirtschaftliches Risiko Verlust (P) Haltereigenschaft von Unzurechnungsfähigen: §§ 827 ff. BGB (hM) vs. §§ 106 ff. BGB analog 4. Kausalität zwischen tierischem Verhalten RGV • Äquivalenz, Adäquanz • Schutzzweck der Norm: Verwirklichung der typ. Tiergefahr 5. Kein Entlastungsbeweis nach § 822 S. 2 BGB [nur bei Nutztieren iSd § 833 S. 2 BGB] • 2 Vor.: • (1) Schaden durch Haustier verursacht, das Beruf, Erwerbstätigkeit o. Unterhalt des Tierhalters zu dienen bestimmt ist (= „Nutztier“ Luxustier) • (2) Tierhalter kann Vermutung einer Aufsichtspflichtverletzung o. Kausalität widerlegen 6. RF: SE, §§ 249 ff. BGB 13
Übersicht Tierhalterhaftung gem. § 833 BGB § 833 S. 1 BGB § 833 S. 2 BGB Haftung für Luxustiere: Haftung für Nutztiere: Gefährdungshaftung (widerleglich) vermutetes Verschulden à dogmatisch zwei selbst. AGL Aber: iRv Klausuren allg. übl., beide AGL nicht zu trennen, sondern Norm wg. weitgehend ident. Haftungsvor. einheitlich prüfen; nur bei Frage Exkulpation Trennung zwischen beiden TB 1. Rechtsgutsverletzung Anspruchssteller • Nur Leben, Körper, Gesundheit und EGT geschützt • Kein Schutz sonstiger Rechte § 823 I BGB; keine Analogie, Arg.: Begrenzung RG = Korrelat zu geringen Haftungsanf. 2. Durch ein Tier iSd § 833 BGB • Alle Tiere, auch Kleintiere, gleichgültig auch, ob wild/gezähmt o. zahm • Nicht erfasst: Mikroorganismen (zB Viren, Bakterien), Arg.: Telos GefährdungshaftungsTB passt hier nicht + Behdlg. Mikroorganismen in Spezialgesetzen geregelt 3. Haltereigenschaft des Anspruchsgegners (1) Verfügungsgewalt über Tier (Existenz, Nutzung) (2) Unterhalt auf eigene Rechnung: Kostentragung/wirtschaftliches Risiko Verlust (P) Haltereigenschaft von Unzurechnungsfähigen: §§ 827 ff. BGB (hM) vs. §§ 106 ff. BGB analog 4. Kausalität zwischen tierischem Verhalten RGV • Äquivalenz, Adäquanz • Schutzzweck der Norm: Verwirklichung der typ. Tiergefahr = in Schadenseintritt muss s. gerade Gefahr realisiert haben, die durch unberechenbares + selbständiges Verhalten des Tiere/Instinktsteuerung/ sonstige 5. Kein Entlastungsbeweis nach § 822 S. 2 BGB [nur bei Nutztieren iSd § 833 S. 2 BGB] besonders gefährl. Dispos. hervorgerufen à RGV • 2 Vor.: Nicht: • (1) Schaden durch Haustier verursacht, das Beruf, Erwerbstätigkeit • o. Unterhalt Verwendung „mechanische“ des Tierhalters zu (zB des Tieres dienen Wurf) bestimmt ist (= • Tier unter fester Leitung + Weisungen des Lenkers gehorcht (Hetzen eines „Nutztier“ Luxustier) Hundes) • (2) Tierhalter kann Vermutung einer Aufsichtspflichtverletzung o. Kausalität widerlegen 6. RF: SE, §§ 249 ff. BGB 14
Übersicht Tierhalterhaftung gem. § 833 BGB § 833 S. 1 BGB § 833 S. 2 BGB Haftung für Luxustiere: Haftung für Nutztiere: Gefährdungshaftung (widerleglich) vermutetes Verschulden à dogmatisch zwei selbst. AGL Aber: iRv Klausuren allg. übl., beide AGL nicht zu trennen, sondern Norm wg. weitgehend ident. Haftungsvor. einheitlich prüfen; nur bei Frage Exkulpation Trennung zwischen beiden TB 1. Rechtsgutsverletzung Anspruchssteller • Nur Leben, Körper, Gesundheit Haustier und EGT geschützt „Nutztier“ • Kein Schutz sonstiger Rechte § 823 I BGB; keine Analogie, Arg.: Begrenzung RG = Korrelat zu geringen Haftungsanf. = v. Natur aus zahmes (nicht Bspe: gewerblich genutzte gezähmtes) Tier, das vom Reitpferde eines Reiterhofes, 2. Durch ein Tier iSd gehalten Menschen § 833wird; BGB Arbeitstiere, Nutz- und inländ. Verkehrsauffassung • Alle Tiere, auch Kleintiere, maßgebl. gleichgültig auch, ob wild/gezähmt Schlachttiere, Wach- o.und zahm Blindenhunde, Katzen auf dem • Nicht erfasst: Mikroorganismen (zB Viren, Bakterien), Bauernhof Arg.: zum Schutz Telosvor GefährdungshaftungsTB passt hier nicht + Behdlg. Mikroorganismen in Spezialgesetzen Bspe: Pferd, Maultier, Esel, geregelt Mäusen Rind, Ziege, Schaf, Schwein, 3. Haltereigenschaft des Anspruchsgegners Hund, Katze, Geflügel, Tauben, Gegenbspe: Luxustiere, die (1) Verfügungsgewalt Kaninchen über Tier (Existenz, Nutzung) aus Liebhaberei bzw. zu (2) Unterhalt auf eigene Rechnung: Kostentragung/wirtschaftliches sonstigen Risiko Verlust ideellen Zwecken (P) Haltereigenschaft Gegenbspe:von Unzurechnungsfähigen: Bienen (hM), §§ 827 gehalten ff. BGB = private (hM) vs. §§ 106 ff. BGB analog Haushunde, Singvögel, Affen, Reptilien, „Familienkatzen“ 4. Kausalität zwischen tierischem Verhalten RGV Pelztiere, Reh- und Damwild • Äquivalenz, Adäquanz (hM), Strauße, Lamas, Meerschweinchen, ausf. dazu MüKoBGB/Wagner, 7. Aufl. 2017, BGB § 833 Rn. 47-52 • SchutzzweckAquarienfische der Norm: Verwirklichung der typ. Tiergefahr mwN 5. Kein Entlastungsbeweis nach § 822 S. 2 BGB [nur bei Nutztieren iSd § 833 S. 2 BGB] ausf. dazu MüKoBGB/Wagner, 7. Aufl. 2017, BGB § 833 Rn. 46 mwN • 2 Vor.: • (1) Schaden durch Haustier verursacht, das Beruf, Erwerbstätigkeit o. Unterhalt des Tierhalters zu dienen bestimmt ist (= „Nutztier“ Luxustier) • (2) Tierhalter kann Vermutung einer Aufsichtspflichtverletzung o. Kausalität widerlegen 6. RF: SE, §§ 249 ff. BGB 15
Fall 12 – Skizze B: S: • S könne für Unfall mind. genauso • Allgemein erlaubt, mit lauter Musik viel wie B durch Wald zu fahren • S so laut Musik gehört, dass Pferde • Mit gallop. Pferden auf schmalen n. bemerkt Waldwegen grds. n. zu rechnen D B • S hört Heavy-Metal-Playlist • B + D = virtuose Reiter; können Pferde auch über enge Waldwege • Mountainbike à ebenfalls hohe führen Geschwindigkeit • Wissen um: • Nutzung Waldweg • Hohes Tempo à erh. Bremsweg • Verlassen sich darauf, dass S Lärm der Pferde als Warnsignal laut genug • Gabelung Waldweg • Spaziergänger, Jogger, Radfahrer S à B: • (1) Behandlungskosten Rippenverletzungen: 300€ • (2) Notwendige ästhetische OP an gebrochener Nase: 2000€ (fiktiv) • (3) „Kompensation“ für erlittene Schmerzen • (4) Abhanden gekommener iPod (kurz vor Unfall für 150 € erworben) 16
„Monsterschema“ Anspruchsziel Primärleistung Herausgabe Schadensersatz Nutzungsersatz Verwendungsersatz (z.B. § 433 II, § 631 I 2) I. Entstanden I. Vertraglich I. Vertraglich I. Vertraglich I. Vertraglich • Vor.: Wirksamer • z.B.: §§ 346 I, 546 I, • Insb. §§ 280 ff., § 536a • z.B. §§ 346 I, 347 I, • z.B. §§ 347 II, 536a Vertragsschluss 604, 667 667 II, 601 II 1 • Keine rechtshindernden II. Quasi-vertraglich II. Quasi-vertraglich II. Quasi-vertraglich II. Quasi-vertraglich Einwendungen • Insb.: cic, GoA • Insb. cic, berechtigte • v.a. GoA §§667 • v.a. GoA §§670 GoA iVm § 280 I iVm 681 S. 2 iVm 683 S. 1, 677 II. Nicht erloschen • Keine rechtsvernichtenden III. Gesetzlich (insb. SR, DR, BR) III. Gesetzlich (insb. SR, DR) III. Gesetzlich (insb. DR, SR, BR) III. Gesetzlich (insb. SR, BR) Einwendungen 1. § 2018 1. §§ 989 ff. 1. §§ 987 ff. 1. §§ 994 ff. 2. § 985 (SP) 2. §§ 678 iVm 687 II 1 2. § 7 StVG 2. §§ 812 I 1 Alt. 2 iVm III. Durchsetzbar 3. § 1007 I 3. §§ 823 I, II, 826 3. § 823 ff 951 I 1 • keine Einreden 4. § 1007 II 4. Gefährdungshaftung, 4. §§ 678 iVm 687 II 1 (Verwendungs- 5. §§ 861, 862 insb. § 7 StVG, § 1 I 5. §§ 812 ff. kondiktion) 6. §§ 823 ff, iVm 249 I 1 ProdHaftG, § 833 BGB 7. §§ 812 ff. Gesamtschuld, §§ 426, 840? 17 Thomas Sagstetter 17
Falllösung Ansprüche S à B S à B: Behandlungskosten Rippenbrüche A. § 833 S. 1 BGB I. RGV: Körper- und Gesundheitsverletzung II. Durch ein Tier iSd § 833 S. 1 BGB = grds. alle tierischen Lebewesen, außer Mikroorganismen (Bakterien, Viren) III. Anspruchsgegner = Tierhalter (1) Verfügungsgewalt über Tier (Existenz, Nutzung) (2) Unterhalt auf eigene Rechnung: Kostentragung/wirtschaftliches Risiko Verlust IV. Haftungsbegr. Kausalität („durch ein Tier“) • Äquivalenz: • Adäquanz: [tvA: bei Gefährdungsh. Adäquanz ohnehin n. zu prüfen] • Schutzzweck der Norm/norm. Zurechnung: Verwirklichung der spezifischen Tiergefahr Gefahr, die durch unberechenbares + selbständiges Verhalten des Tieres hervorgerufen à RGV V. Ergebnis: § 833 S. 1 BGB (-) D B S 18
Falllösung Ansprüche S à B S à B: Behandlungskosten Rippenbrüche B. § 823 I BGB I. Handlung II. Rechtsgutsverletzung III. Haftungsbegründende Kausalität IV. Rechtswidrigkeit V. Verschulden, § 276 I, II BGB § Reiter: notwendige + zumutbare Vorkehrungen, um Kollision mit Dritten zu vermeiden § Reitgeschwindigkeit Gegebenheiten anpassen § vgl. auch Wertung § 3 StVO VI. RF: Schadensersatz gem. §§ 249 ff. BGB (+) 1. Def. 2. Ermittlung nach Differenzhypothese, vgl. § 249 I BGB 3. Haftungsausfüllende Kausalität 4. Art der Ersatzleistung: §§ 249, 250, 251, 253 BGB D B 5. Mitverschulden, § 254 I, II BGB? a) Musikhören b) Unfall an Weggabelung S c) ZE: Kein Mitverschulden [aA vertretbar 10 – 30 Prozent Quote] 6. ZE: SE gem. § 249 II 1 BGB C. § 823 II BGB i.V.m. § 229 StGB (+) 19
Falllösung Ansprüche S à B S à B: Behandlungskosten Rippenbrüche B. § 823 I BGB I. Handlung II. Rechtsgutsverletzung III. Haftungsbegründende Kausalität IV. Rechtswidrigkeit V. Verschulden, § 276 I, II BGB § Reiter: notwendige + zumutbare Vorkehrungen, um Kollision mit Dritten zu vermeiden § Reitgeschwindigkeit Gegebenheiten anpassen § vgl. auch Wertung § 3 StVO VI. RF: Schadensersatz gem. §§ 249 ff. BGB (+) 1. Def. 2. Ermittlung nach Differenzhypothese, vgl. § 249 I BGB 3. Haftungsausfüllende Kausalität 4. Art der Ersatzleistung: §§ 249, 250, 251, 253 BGB D B 5. Mitverschulden, § 254 I, II BGB? a) Musikhören b) Unfall an Weggabelung S c) ZE: Kein Mitverschulden [aA vertretbar 10 – 30 Prozent Quote] 6. ZE: SE gem. § 249 II 1 BGB C. § 823 II BGB i.V.m. § 229 StGB (+) 20
Prüfung SE-Folgenrecht: 1. Ersatzfähiger Schaden4. Vertretenmüssen a) Def. Schaden = jd. unfreiwillige Vermögenseinbuße • gem. § 280 I 2 BGB vermutet b) Differenzhypothese gem. § 249 I: „Zustand 5. Rechtsfolge: herzustellen, Schadensersatz nach §§der 249bestehen ff. BGB würde, wenn der zum Ersatz verpflichtende Umstand nicht eingetreten wäre.“ à Grds. der Totalreparation a) Schaden (1) Hypothetische Lage • Differenzhypothese, § 249 I BGB • hier: Schaden i.H.v. 500.000 € (2) Reale Lage b) Kausalität ___________________________________ (3) Differenz = rechnerischer Schaden c) Haftungsausfüllende Kausalität (Äquiv., Adäqu., norm. Korr. Diffhyp. à ggf. Vorteilsausgl.) b) Art der Ersatzleistung: §§ 249, 250, 251, 253: Naturalrestitution oder Wertersatz [Vorrang der Naturalrestitution] c) Ggf.: Mitverschulden des Geschädigten gem. § 254 BGB Ausführlicher im Einzelnen: • Grigoleit/Riehm, Schuldrecht IV, Kapitel 2: systematische Darstellung Schadensrecht • = https://ilias.uni-passau.de/ilias/goto.php?target=file_123578_download&client_id=intelec Thomas Sagstetter
Übersicht – Grundprinzipien des Schadensrechts, §§ 249 ff. BGB [à Prüfungspunkt: Art der Ersatzleistung] 1. Grundsatz der Naturalrestitution, § 249 BGB • Soweit möglich, § 249 I BGB • Grds: Vorrang der Naturalrestitution (SE in Geld nur nachrangig unter Vor. §§ 249 II, 250, 251 BGB) • Sonderfall: Körperverletzung oder Sachbeschädigung à gem. § 249 II 1 BGB kann Geldbetrag verlangt werden, der für Wiederherstellung erforderlich 2. Entschädigung in Geld ohne Fristsetzung, § 251 BGB • Naturalrestitution nicht möglich (Abs. 1 Alt. 1) oder • nicht ausreichend (Abs. 1 Alt. 2) • oder erfordert unverhältnismäßig hohe Aufwendungen (Abs. 2) → Entschädigung in Geld 3. Entschädigung in Geld mit Fristsetzung, § 250 BGB • Sonderfall: Entschädigung mit Fristsetzung 4. Entgangener Gewinn, § 252 BGB • Beweiserleichterung in § 252 S. 2 • Klarstellend, ergibt sich eigentlich schon aus § 249 I BGB 5. Immaterieller Schaden, § 253 BGB • § 253 Abs. 1 BGB: Entschädigung in Geld nur, wenn und soweit gesetzlich vorgesehen • Wichtigste Bspe: § 253 II BGB, § 651f II BGB, § 11 S. 2 StVG, § 8 S. 2 ProdHaftG, § 15 II AGG 22
Falllösung Ansprüche S à B S à B: Hypothetische Kosten für Nasen-OP A. § 823 I BGB I. Haftungsbegründender Tatbestand (+), s.o. II. Haftungsausfüllender Tatbestand • SE, § 249 ff. BGB • Nasenbeinbruch • § 249 I BGB • § 249 II 1 BGB h.M. bei Sachschäden: h.M. bei Körperschäden Fiktive Reparaturkosten ersatzfähig Hypothetische Abrechnung n. möglich • Arg.: Dispositionsfreiheit des • Arg: Geschädigten; § 249 II 1 BGB „erford. • Höchstpersönliche RG; kein Geldbetrag“ unmittelbarer Niederschlag im • = „Abrechnung auf Gutachtenbasis“ Vermögen des Geschädigten à obj. Widerherstellungskosten • I.E.. immaterieller SE III. ZE: (-) [solange OP nicht tatsächlich durchgeführt] D B B. § 823 II BGB i.V.m. § 229 StGB (-) [solange OP nicht tatsächlich durchgeführt] S 23
Falllösung Ansprüche S à B S à B: Schmerzensgeld A. § 823 I BGB I. Haftungsbegründender Tatbestand (+), s.o. II. Haftungsausfüllender Tatbestand • SE, § 249 ff. BGB • Immaterieller Schaden à § 253 I, II BGB (1) Ausgleichsfunktion (2) Genugtuungsfunktion III. ZE: (+) B. § 823 II BGB i.V.m. § 229 StGB (+) D B S 24
Falllösung Ansprüche S à B S à B: SE für abhanden gekommenen iPod § 823 I BGB I. Haftungsbegründender Tatbestand 1. Handlung (+), s.o. 2. Rechtsgutsverletzung • Eigentumsverletzung? • Berechtigter Besitz 3. Haftungsbegründende Kausalität usw., vgl.o. II. Haftungsausfüllender Tatbestand • SE, § 249 ff. BGB • Haftungsausfüllende Kausalität • Äquivalenz • Adäquanz • Normative Zurechnung (Schutzzweck der Norm) • Art der Ersatzleistung: § 251 I BGB D B III. ZE: Obj. Wert iPod (+) S 25
Falllösung Ansprüche S à B S à B: SE für abhanden gekommenen iPod § 823 I BGB I. Haftungsbegründender Tatbestand Exkurs: Fleet-Fall: vgl. dazu sowie zum „Fleet-Fall- 1. Handlung (+), s.o. Reloaded“ bündig etwa https://www.juracademy.de/rechtsprech 2. Rechtsgutsverletzung ung/article/fleetfall-neu-aufgelegt mit weiteren Nachweisen • Eigentumsverletzung? • Berechtigter Besitz 3. Haftungsbegründende Kausalität usw., vgl.o. II. Haftungsausfüllender Tatbestand • SE, § 249 ff. BGB • Haftungsausfüllende Kausalität • Äquivalenz • Adäquanz • Normative Zurechnung (Schutzzweck der Norm) • Art der Ersatzleistung: § 251 I BGB D B III. ZE: Obj. Wert iPod (+) S 26
Fall 12 Abwandlung – Skizze D B S § 830 I 2 BGB (eigene AGL, hM) 1. Unerlaubte Handlungen mehrerer Beteiligter (ohne Kausalität) • Mehrere Personen haben durch ihr Handeln wenigstens Gefahr einer RGV iSd § 823 ff. BGB begründet/erhöht – ohne Mittäter iSd vorrangige § 830 I 1 BGB zu sein 2. Sichere Schadensverursachung durch einen der Beteiligten 3. Unsicherheit, wer aus Kreis der Beteiligten = Verursacher 4. Weitere Begrenzung der Haftung • Rspr.: „Einheitlichkeitskriterium“ à Einzelne potentielle Verursachungsbeiträge müssen zu einheitlichem Vorgang verbunden sein = v.a. wenn Verursachungsbeiträge örtl. + zeitl. zusammenhängen; entscheidend v.a.: Gleichartigkeit der Gefährdung des RG • Lit.: „Einheitlichkeitskriterium“ konturlos à entscheidend allein, dass Hdlg. spez. Bezug zu Schaden hat im Sinne einer gesteigerten Form möglicher Kausalität 27
Kausalität im Detail Kausalität 1. Kausalität nach der Äquivalenztheorie (conditio sine qua non) Nach der Äquivalenztheorie ist eine Handlung des Schädigers für eine Rechtsgutsverletzung kausal, wenn die Handlung nicht hinweggedacht werden kann, ohne dass die Rechtsgutsverletzung in ihrer konkreten Gestalt entfiele. a) Spezialfall: Kumulative Kausalität • Fallkonstellation: Handlung des Schädigers konnte die Rechtsgutsverletzung nicht allein, sondern nur im Zusammenwirken mit dem Handeln eines anderen herbeiführen. • Hier: „Normale“ Anwendung der Äquivalenztheorie a) Problemfall: Doppelkausalität • Fallkonstellation: Zwei Ereignisse haben so zu einer Rechtsgutsverletzung geführt, dass auch jedes Ereignis für sich alleine kausal gewesen wäre. • Normative Korrektur der Äquivalenztheorie in diesen Fällen: Kausalität (+), wenn die beiden Ereignisse zwar alternativ, aber nicht kumulativ hinweggedacht werden könnten, ohne dass der Erfolg entfiele.
Kausalität im Detail 2. Normative Korrektur nach der Adäquanztheorie Kausalität Außergewöhnliche und objektiv nicht vorhersehbare Verletzungen, die außerhalb jeder Lebenswahrscheinlichkeit liegen, sind dem Schädiger nicht zurechenbar. 3. Normative Korrektur durch normative Zurechnung (tlw.: „Schutzzweck der Norm“) • Fallgruppen: • insb. Schutzzweck der Norm = Prüfung, ob die Rechtsgutsverletzung vom Schutzzweck der Norm erfasst ist, also ob es die Funktion des § 823 I BGB sein soll, das konkrete Rechtsgut gerade vor der konkreten Art der Verletzung zu schützen. • Psychisch vermittelte Kausalität (Herausforderungsfälle) • Dazwischentreten Dritter (Dritter hat neue, selbständige Gefahrenlage geschaffen, die im bisherigen Geschehensablauf noch nicht angelegt
guter Schreibstil (für Klausuren) „Besonders wichtig ist, uns zu schulen, so einfach und so klar wie möglich zu sprechen und zu schreiben.“ (Karl R. Popper) I. Grundregeln: 1. Überflüssiges ist überflüssig à Keine Verweise auf den Sachverhalt wie: „vorliegend, laut SV usw.“ 2. Zusammen, was zusammen gehört à insb. Subjekt und Verb eng zusammen 3. Wähle das treffende Wort à besonderen Ausdruck, nicht den allgemeinen à Fragen, ob es zu diesem Begriff nicht einen treffenderen Unterbegriff gibt 4. Taten in Tätigkeitswörter à Verben verwenden à Nominalstil vermeiden! (es sei denn bewusst distanziert/förmlich) à Hauptwörter mit -ung, die Handlung bezeichnen, prüfen ob nicht durch Satz ersetzbar 5. Hauptsachen in Hauptsätze à das heißt: Sätze nicht mit „zu prüfen ist, ob...“, sondern mit: „Möglicherweise hat...“ beginnen Nicht: „Daraus ergibt sich, dass das Merkmal X hier gegeben ist." sondern: „daher ist da Merkmal X hier gegeben." 6. Nebensachen/Ergänzungen in Nebensätze 7. Kurze Sätze: ca. 16-17 Wörter pro Satz siehe dazu zur Anleitung Kürzen von Sätzen: unten II. • Grundsatz: Ein Satz, ein Gedanke. • Kurze Sätze mit einer einzigen Aussage besser als lange Phrasen, in denen eigentliche Aussage kaum gefunden werden kann. Wer viel mittzuteilen hat, möge die Informationen auf mehrere Sätze verteilen! 8. Leser messen Satzende besondere Bedeutung zu à dient als Vorschau/Anknüpfungspunkt für den nächsten Satz à erleichtert Lesefluss, wenn Folgesatz an Information der Betonungsposition anknüpft 9. Verneinungen (insb. doppelte) erschweren das Verständnis 10. Einschaltungen zwischen Gedankenstriche! Auch Doppelpunkt macht oft Gliederung des Satzes leichter! 11. Listenartige Aufzählungen an den Schluss des Satzes 30 Thomas Sagstetter
guter Schreibstil (für Klausuren) II. Anleitung zum Kürzen von Sätzen: 1. Fakten identifizieren (Bulletpoints) 2. Satz in Einzelteile zerlegen, die jeweils nicht mehr als 3 Fakten enthalten 3. Nebensätze ausgliedern (insb. Einschübe) 4. Sinnvolle Abfolge (Ursache/Wirkung bzw. chronologisch) 31 Thomas Sagstetter
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und Mitarbeit! Thomas Sagstetter Münchner Examenstraining https://www.jura.uni-muenchen.de/personen/s/sagstetter_thomas/index.html Fragen jederzeit gerne via E-Mail: thomas.sagstetter@jura.uni-muenchen.de 32
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