UMWELTERKLÄRUNG. 2019/2020 - BMW GROUP WERK LANDSHUT. STANDORT 04.10 - BMW Group ...
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
2 Das BMW Group Werk Landshut ist das größte Komponentenwerk im Fertigungsverbund der BMW Group. Etwa 4.300 Mitarbeiter fertigen in Landshut Teile für die Automobil- und Motorradproduktion. Das BMW Group Werk in Landshut hat sich verpflichtet, seine umweltpolitischen Ziele im Sinne der ver- ankerten Umweltschutzpolitik zu verwirklichen und deren Erreichen kontinuierlich zu überprüfen. Nachfolgend stellen wir die wesentlichen Umweltauswirkungen und -aktivitäten unseres Werkes dar. Dr. Stefan Kasperowski Standortleitung BMW Group Werk Landshut 22. Juni 2020
3 Inhalt. Seite 4 Übersicht Produktion. Seite 7 Wesentliche Änderungen. Seite 9 Energienutzung. Seite 10 Emissionen. Seite 11 Einsatz von Material und Stoffen/ Abfallaufkommen. Seite 12 Wassernutzung. Seite 13 Abwasseraufkommen. Seite 14 Indirekte Umweltaspekte. Seite 17 Wesentliche umweltrelevante Daten. Input-Output-Bilanz 2017 - 2019. Seite 19 Kernindikatoren nach EMAS III. Input/Output. Seite 20 Geltende Rechtsvorschriften. Auszug aus den geltenden Rechtsvorschriften. Seite 21 Umweltaktivitäten 2019. Status der durchgeführten Maßnahmen. Seite 23 Umweltaktivitäten 2020. Auszug aus dem aktuellen Umweltprogramm. Seite 25 Validierung der Umwelterklärung. Seite 26 Impressum.
4 DAS BMW GROUP WERK LANDSHUT. ÜBERSICHT PRODUKTION. Das Werk gliedert sich in folgende Produktionsbereiche: Leichtmetallgießerei CFK Elektromotoren und Sondermotoren Cockpit und Ausstattung Gelenkwellenfertigung Kunststoff-Exterieur Diverse Standortfunktionen Fläche Werk Landshut: Benennung Einheit 2017 2018 2019 Fläche m² 468.325 468.174 468.173 bebaute Fläche m² 254.674 258.969 256.740 Verkehrsfläche m² 119.482 126.975 126.711 sonstige Fläche* m² 94.169 82.230 84.722 * Auf dem Werksgelände am Standort Landshut sind keine naturnahen Grünflächen vorhanden, bei den sonstigen Flächen handelt es sich um normale Grünflächen.
5 DAS BMW GROUP WERK LANDSHUT. ÜBERSICHT PRODUKTION. Leichtmetallgießerei Produktion CFK Die Landshuter Leichtmetallgießerei ist eine inno- CFK ist das leichteste Material, das sich ohne Sicher- vative Fertigungsstätte für Komponenten aus heitseinbußen im Karosseriebau einsetzen lässt. Seit Leichtmetallguss. Der Fertigungsumfang umfasst mehr als fünfzehn Jahren werden in Landshut CFK- Zylinderköpfe und Kurbelgehäuse – Komponenten, Dächer für die BMW M Modelle gefertigt. Durch in- die mitentscheidend sind für die Qualität und Leis- tensive Werkstoff- und Verfahrensentwicklung hat tungsfähigkeit der Motoren. Aber auch Struktur- sich die BMW Group eine einzigartige Kompetenz für bauteile und Fahrwerkskomponenten zählen zum CFK-spezifische Fertigungsprozesse erarbeitet. So Produktionsumfang. Pro Jahr fertigen die Mitarbei- ist es den CFK-Spezialisten gelungen, den Ferti- ter 4,3 Millionen Komponenten für die Fahrzeuge gungsprozess für CFK-Bauteile so weiterzuentwi- der BMW Group. ckeln, dass für die BMW i Modelle die Großserienfer- tigung von Komponenten aus Carbon möglich ist. Elektromotoren und Sondermotoren Cockpit und Ausstattung. In der Produktion für elektrische Antriebssysteme BMW Kunden erwarten vom Innenraum ihres Auto- entstehen rund 39.000 Elektromotoren, Motor-Ge- mobils ein Höchstmaß an Komfort, Funktion und Indi- triebe-Einheiten und 15.000 Range Extender zur vidualität. Der Bereich Cockpit und Ausstattung er- Reichweitenverlängerung für die BMW i Modelle. Da- füllt diese Ansprüche mit hoher Fertigungskompe- neben produzieren die erfahrenen Mitarbeiter jährlich tenz und technologischen Innovationen. Das BMW rund 30.000 Ersatz- und Sondermotoren in 1.000 Group Werk Landshut produziert Instrumententafeln, Varianten. Die Bandbreite der verfügbaren Motoren Mittelkonsolen und Handschuhkästen für die BMW reicht von Vierzylindermotoren der BMW 02 Baureihe Modelle 5er, 6er GT und 7er sowie für den BMW i3. aus den 1970er Jahren über Hochleistungsmotoren Im werkseigenen Modell- und Musterbau werden De- der BMW M GmbH bis hin zu Zwölfzylindermotoren sign-Konzeptmodelle für das Fahrzeuginterieur kom- aktueller Motorbaureihen. mender BMW Modelle aufgebaut.
6 DAS BMW GROUP WERK LANDSHUT. ÜBERSICHT PRODUKTION. Gelenkwellen Kunststoff Exterieur Das Werk Landshut ist im weltweiten Produktions- Die Exterieur-Spezialisten verfügen mit ihrer jahr- netzwerk der BMW Group die einzige interne Ferti- zehntelangen Erfahrung über eine einzigartige Kom- gungsstätte für Gelenkwellen: Die Mitarbeiter produ- petenz in der Fertigung und Lackierung von großflä- zieren mehr als 1,5 Millionen Gelenkwellen im Jahr. chigen Kunststoffkomponenten: Rund 0,9 Millionen Die Gelenkwellen aus Landshut kommen in allen lackierte Exterieur-Komponenten aus Kunststoff in BMW Automobilen zum Einsatz, ebenso in MINI und 47 Serienfarben und 200 Individualfarben verlassen Rolls-Royce Modellen. Die Gelenkwellenfertigung ar- pro Jahr die Landshuter Fertigung in Richtung der beitet eng mit der Antriebs- und Fahrwerksentwick- BMW Montagewerke. Dazu zählen Stoßfänger oder lung zusammen. So können neue Werkstoffe und Fü- Seitenwände aus Thermoplast. Branchenweit gilt die getechnologien in kommende Fahrzeugkonzepte Landshuter Stoßfängerfertigung als führend in Quali- eingebracht werden. tät und Wirtschaftlichkeit. Standortfunktionen Neben den Produktionsbereichen garantieren Standortfunktionen den reibungslosen und optimalen Betriebs- ablauf im Werk. Genannt werden können hier beispielsweise die Berufsausbildung, Betriebsgastronomie, Ge- bäudebewirtschaftung, Gesundheitsdienst, Informationstechnologie, Labor, Logistik, Medien- und Energie- versorgung, Personalwesen, Werkssicherheit, Arbeitssicherheit, Ergonomie und Umweltschutz.
7 DAS BMW GROUP WERK LANDSHUT. WESENTLICHE ÄNDERUNGEN. Einhausung Metallschrottsammelstelle in der Gießerei Im Zuge der Flächenbereinigung und Strukturierung der Logistikprozesse, unter anderem auch die Wert- stoffentsorgung, ist der Neubau einer dreiseitig geschlossenen Halle zur Schrottentsorgung in 2019 um- gesetzt worden. In der Umschlaghalle werden sechs Lkw-Container für den Metallwertstoffe abgestellt, befüllt und gewechselt. Die Umschlaghalle dient sowohl der witterungsgeschützte Lagerung der Aluminiumwertstoffe als auch der Reduzierung der Lärmentwicklung für den bestehenden Prozess der Wertstoffentsorgung. Bei dem Prozess der Wertstoffentsorgung handelt es sich um keinen neuen Prozess. Derzeit findet dieser im Freien statt. Auch entsteht durch den Betrieb der Umschlaghalle zur Schrottentsorgung keine Meh- rung der Wertstoffe. Umbau/ Erweiterung Halle 3 für die Produktion der i4 Niere Für die Produktion der Nierenblende des BMW i4 war es notwendig die Leichtbauhalle 88.2 rückzubauen. Anschließend wurde an selbiger Stelle, jedoch mit leicht vergrößerter Grundfläche, das Gebäude 03.3 in 2019 auf zwei Ebenen neu errichtet. Ab Ende April 2020 werden dort Produktionsanlagen aufge- baut, die zukünftig die einzelnen Fertigungs- schritte zur Herstellung der i4 Niere garantie- ren. Beispielhaft sind hier die PVD (Physical Vapour Deposition) Beschichtungsanlage und die Laseranlagen zu nennen.
8 DAS BMW GROUP WERK LANDSHUT. WESENTLICHE ÄNDERUNGEN. Ertüchtigung der Halle 27 zur Produktionshalle Im Westen des Standorts wird die Halle 27 in 2020 für die Produktion von Kunststoffbauteilen ertüchtigt. Hier soll in Zukunft in zwei Schichten für die 5er, 7er und i Modelle Interieurteile mittels Kaschierverfahrens vom Band laufen. In drei Ausbaustufen wird die Halle modellbezogen mit einem Anlagenpark bis 2021 erweitert. Erweiterung der Strom-Ladepunkte am Standort Landshut An immer mehr Parkplätzen des BMW Group Standort in Landshut fließt der Grünstrom aus der Steckdose. Dabei wird die Ladeinfrastruktur für E-Automobile ausgebaut, um nachhaltige Mobilität in Niederbayern zu fördern. In Landshut entstehen insgesamt rund 150 Ladepunkte auf und am Werksgelände für Mitarbeiter und die Öffentlichkeit.
9 UMWELTASPEKTE. ENERGIENUTZUNG. Für die Herstellung von Komponenten zur Automo- bilfertigung wird Energie benötigt. Drei moderne Heißwasserkessel und vier hocheffiziente Kraft- Wärme-Kopplungs-Anlagen mit einem Wirkungsgrad von über 83 % versorgen das Werk Landshut mit Wärme. Im November 2018 wurden vier weitere KWK-Anlagen in Betrieb genommen. Der erzeugte Strom deckt ca. 50 % des Jahresbedarfs am Stand- ort und sichert zudem den Bedarf bei Stromausfäl- len. Alle relevanten Betriebsdaten sowie der effizi- ente Brennstoffeinsatz werden mit modernsten Leit- systemen rund um die Uhr überwacht. Zusätzlich werden Strom und Erdgas für die Fertigungspro- zesse von den Energielieferanten bezogen. Im Zuge der BMW Group Energiestrategie werden laufend die Fertigungsprozesse auf ihre Energieeffi- zienz überprüft. Es finden regelmäßige Begehungen und Schulungen statt, z.B. Reduzierung der Grundlast Strom Reduzierung Spitzenlastbezug Optimierung im Betrieb der Lüftungsanlagen * Der benötigte Strombedarf der Technologien spiegelt nicht den Gesamtenergiebedarf im Werk Landshut wider, sondern den Vergleich unter den Technologien. Fremdstrombezug Erdgas gesamt (oberer Heizwert Hs) Heizöl (oberer Heizwert Hs) 600.000 145 280 342 Energieverbrauch in MWh 500.000 420 250 400.000 282.942 307.594 301.780 342.230 460.001 300.000 200.000 100.000 204.042 200.881 192.201 162.257 100.366 0 2015 2016 2017 2018 2019 Der Energieverbrauch am Standort Landshut ist gegenüber dem Vorjahr mit 560.512 MWh gestiegen. Der zielrelevante Energieverbrauch der Technologien wurde auf 455.623 MWh festgelegt. Der Ist-Verbrauch 2019 lag bei 433.916 MWh und somit das Energieziel auf Standortebene für das Jahr 2019 erreicht. Durch den Betrieb der neuen KWK-Anlagen wurde deutlich weniger Fremdstrom bei steigendem Erdgasbezug bezogen. Der Gesamtenergiebedarf ist aber durch die KWK-Verluste (Wirkungsgrad > 80%) angestiegen.
10 UMWELTASPEKTE. EMISSIONEN. Stickoxide (NOx) Kohlendioxid (CO2) * 50 100.000 40 80.000 NOx in Tonnen CO2 in Tonnen 30 60.000 20 40.000 10 20.000 0 0 2015 2016 2017 2018 2019 2015 2016 2017 2018 2019 * In dem Diagramm sind keine CO2-Äquivalente enthalten. Die Erhöhung der Stickoxid- und Kohlendioxidemissionen im Jahr 2019 ist auf die Steigerung der Eigenener- gieproduktion zurückzuführen. Der Ausstoß der organischen Lösemittel im Jahr Organische Lösungsmittel (VOC) 2019 reduzierte sich aufgrund der verminderten 60 Produktion im Exterieur gegenüber dem Jahr 2018 50 deutlich. Der Zielwert von 60 t für 2019 konnte mit in Tonnen 40 33,71 t deutlich unterschritten werden. 30 Der relative Ausstoß von organischen Lösemitteln 20 (VOC) zur lackierten Fläche konnte aufgrund Pro- zessoptimierungen an der Abluftreinigungsanlage VOC 10 0 von 0,056 kg/m2 in 2018 auf 0,049 kg/m2 in 2019 2015 2016 2017 2018 2019 reduziert werden. Einheit Grenzwert Messergebnisse Lackieranlage Partikel mg/m³ 3 0,5 – 2,6 TNV Gesamtkohlenstoff mg/m³ 20 2,0 – 12,0 Kesselanlage Kohlenmonoxid mg/m³ 50 8 – 29 Stickoxide mg/m³ 110 90 - 100 KWK Kohlenmonoxid mg/m³ 300 70 - 250 Stickoxide mg/m³ 500 420 - 480 Formaldehyd mg/m³ 60 12 - 29 Wäscher Gießerei Amine mg/m³ 5 1-3 Gießerei Staub mg/m³ 5 - 20 0-5 Behördlich vorgeschriebene Emissionsgrenzwerte und Messwerte der letzten Wiederholungsmessungen zwischen 2016 - 2019. Nachbarschaft Das Werk Landshut grenzt teilweise an Wohngebiete. Der Schutz der Anwohner vor produktionsbedingtem Lärm ist ein wichtiges Anliegen von Standortleitung und Führungskräften. Wir stehen in einem guten Kontakt zu unseren Anwohnern und arbeiten ständig an einem kooperativen Ver- hältnis. Eingehende Beschwerden werden umgehend bearbeitet. In 2019 gab es eine Lärmbeschwerde. Bei dieser Beschwerde handelte es sich um einen ausgelösten Alarm um 11:55 Uhr am Wochenende.
11 UMWELTASPEKTE. EINSATZ VON MATERIAL UND STOFFEN / ABFALLAUFKOMMEN. Hilfs- und Betriebsstoffe Abfallaufkommen Für die Produktion von Fahrzeugkomponenten ist Um dem hohen Anspruch der unternehmensweiten eine Vielzahl von Hilfs- und Betriebsstoffen erforder- Nachhaltigkeitsstrategie zu entsprechen, werden im Ab- lich. Dies können Chemikalien, Kleb- und Schmier- fall- und Entsorgungsmanagement kontinuierlich Maß- stoffe oder Reinigungsmittel sein. Die Maßnahmen nahmen zur Abfallreduzierung umgesetzt. Alle Abfälle, zur Reduzierung der eingesetzten Stoffe sind ein die im BMW Group Werk Landshut entstehen, werden Beitrag zur Ressourcenschonung. Der Einsatz von sortenrein am Entstehungsort erfasst, gesammelt und Materialien und Stoffen wird über einen speziellen einer ordnungsgemäßen Entsorgung zugeführt. Der Prozess, nämlich die „Freigabe chemischer Pro- Vorrang der stofflichen Verwertung vor einer Beseiti- dukte“, geregelt. Dazu werden die Materialien hin- gung von Abfällen wurde dabei weiter verfolgt und um- sichtlich gesetzeskonformer Inhaltsstoffe, Umwelt- gesetzt. schutz, Arbeitssicherheit und Produktqualität beur- Die Grafik unten zeigt das gesamte Abfallaufkommen teilt. Im System ZEUS (Zentrale Erfassung umweltre- am Standort Landshut. In 2019 haben sich die Abfälle levanter Stoffe) werden die einzusetzenden Materia- zur Beseitigung im Vergleich zum Vorjahr aufgrund zu- lien erfasst und unter anderem durch Arbeitsschutz- sätzlicher Reinigungsmaßnahmen am Standort um 30,8 fachstellen und den Umweltschutz bewertet. Es er- % erhöht. folgt beispielsweise eine Bewertung hinsichtlich der Das relative Abfallaufkommen zur Beseitigung im Ver- Wassergefährdung und Anforderungen an die Mate- hältnis zum Produktionsvolumen gefertigter Tonne hat riallagerung, sowie der Einsatz von Mehrwegverpa- sich von 5,89 kg/t in 2018 auf 7,71 kg/t in 2019 erhöht. ckungen. Abfallaufkommen Nicht gefährliche Abfälle zur Verwertung Gefährliche Abfälle zur Verwertung Gefährliche Abfälle zur Beseitigung Nicht gefährliche Abfälle zur Beseitigung 3.894 3.379 4.079 5.411 120.000 4.125 100.000 80.000 114.429 111.644 111.405 60.000 103.988 99.400 40.000 310 240 263 222 183 20.000 449 411 485 316 452 0 2015 2016 2017 2018 2019 Der Zielwert für den Abfall zur Beseitigung im Jahr 2019 in Höhe von 820 Tonnen konnte mit 762 Tonnen deutlich unterschritten werden. Abfälle zur Verwertung (beispielhaft) Abfälle zur Beseitigung (beispielhaft) Nicht gefährlich Gefährlich Nicht gefährlich Gefährlich Eisen und NE-Schrott Altöle Schlichte Lackschlamm Kunststoffe Altverdünner/Lösemittel Schleifschlamm Emulsionen Holz Krätze Filterkuchen aus Abwasserbe- handlung Altpapier Batterien
12 UMWELTASPEKTE. WASSERNUTZUNG. Das BMW Group Werk Landshut bezieht sein Wasser für den Sozialbereich (Waschräume, Toiletten, usw.) aus der öffentlichen Wasserversorgung. Für die Produktion wird das Wasser sowohl von den Stadtwerken als auch aus eige- nen Brunnenanlagen und Regenwassertanks bezogen. Der überwiegende Teil des entnommenen Brunnenwassers wird dabei zu Kühlzwecken verwendet und in seiner Beschaffenheit unverändert wieder ins Grundwasser zurückge- führt. Das zurückgeführte Brunnerwasser fließt hierbei nicht in die Wasserbedarfsbilanz mit ein. Zur Kontrolle des Grundwassers wurden zwölf Bohrlöcher mit Pegeln angelegt. Mehrmals im Jahr wird die chemisch-biologische Be- schaffenheit des Grundwassers untersucht und die Ergebnisse den Behörden mitgeteilt. Nutzbares Trinkwasser stellt eine wertvolle, endliche Ressource dar. Daher wurde eine Vielzahl von Maßnahmen zur Reduzierung des Wasserverbrauchs eingeführt, insbesondere bei dem für Produktionszwecke benötigten Wasser. Wasserbedarf Stadtwasser Brunnenwasser (inkl. Regenwasser) 600.000 35.606 28.453 500.000 22.550 40.284 49.989 400.000 Wasserbezug in m³ 300.000 504.363 488.796 498.313 448.604 200.000 393.231 100.000 0 2015 2016 2017 2018 2019 Der Zielwert für den Wasserbedarf im Jahr 2019 in Höhe von 480.500 m³ konnte mit 443.220 m³ deutlich unter- schritten werden. Ursache für die Unterschreitung war eine Prozessumstellung von HDS (Hochdruckwasserstrah- len) auf Dµ-CAP (Zerspanungsprozess im Bearbeitungszentrum) und die dadurch abgebauten HDS-Anlagen. Der relative Wasserbezug im Verhältnis zum Produktionsvolumen gefertigter Tonne hat sich von 4,97 m³/t in 2018 auf 4,49 m³/t in 2019 verringert. In der nebenstehenden Grafik ist die Wasservertei- lung auf die einzelnen Technologien ersichtlich. Wasserverteilung Hauptverbraucher am Standort Landshut ist die Leichtmetallgießerei. Der Wasserverbrauch für den 31% Leichtmetallgießerei Gebäude- und Energiebetrieb hat sich im Vergleich zum Vorjahr aufgrund der Inbetriebnahme der Exterieur KWK-Anlage und dessen Kühlsystem um fast 25% Interieur erhöht. 1% Gelenkwellenfertigung 2% CFK 60% 1% Gebäude und Energie 5%
13 UMWELTASPEKTE. ABWASSERAUFKOMMEN. Das Abwasser im Werk Landshut setzt sich aus dem Schmutzwasser von Sanitäreinrichtungen (Sanitär- abwasser), Abwässern aus den Produktionsprozes- sen (Industrie-/Prozessabwasser) sowie aus Regen- wasser zusammen. Die immer komplexer werdenden Fertigungstechnologien erfordern den Einsatz von vielfältigen Anlagen zur Reinigung bzw. Behandlung von Teilen. Die am Standort Landshut befindlichen Anlagen sind in der Lage, die anfallenden Abwässer optimal zu reinigen. Abwasseraufkommen sanitäre Abwasser Verdunstung Prozessabwasser 600.000 21.591 21.464 500.000 59.476 21.322 19.270 74.433 97.385 74.084 22.423 Abwasseraufkommen in m³ 400.000 39.394 300.000 458.902 200.000 415.591 407.917 395.534 381.403 100.000 0 2015 2016 2017 2018 2019 Der Zielwert für das Prozessabwasser im Jahr 2019 in Höhe von 27.900 m³ konnte mit 22.423 m³ deutlich unterschritten werden. Das relative Abwasseraufkommen im Verhältnis zum Produktionsvolumen gefertigter Tonne hat sich von 0,196 m³/t in 2018 auf 0,227 m³/t in 2019 erhöht. Im Jahr 2019 gab es keine Überschreitungen bei der Einleitung aus den Abwasserbehandlungsanlagen im Sinne der Eigenüberwachungsverordnung / Abwasserverordnung. Die Mittelwerte liegen unterhalb der ge- setzlichen Grenzwerte. Abwasserbehandlung - Leichtmetallgießerei Geb. 66.0 Inhaltstoffe im Abwasser Grenzwerte Messwerte 2019 in mg/l in mg/l Min. – Max. Jahresmittel AOX 1,00 0,025 – 0,250 0,198 Nickel* 0,50 -- -- Zink 2,00 0,020 – 3,390 0,121 Blei* 0,50 -- -- Kupfer 0,50 0,002 – 0,036 0,006 Chrom gesamt* 0,50 -- -- Cadmium* 0,10 -- - LHKW 0,10 Unter Bestimmungsgrenze - KW 20,00 0,30 – 14,60 5,37 Mit * gekennzeichnete Werte werden seit Oktober 2018 mit Gültigkeit des neuen Bescheides nicht mehr analysiert.
14 UMWELTASPEKTE. INDIREKTE UMWELTASPEKTE. Indirekte Aspekte In den vorangegangenen Kapiteln wurde ausführlich beschrieben, welche direkten Auswirkungen unsere Tätig- keit auf die Umwelt hat. Indirekte Auswirkungen, die nicht durch unsere Produktion, sondern vielmehr durch vor- gelagerte oder begleitende Prozesse auf die Umwelt wirken, werden ebenso betrachtet. Individualverkehr bündeln Die Menschen, die im BMW Werk Landshut arbeiten, kommen zum Teil aus der Stadt selbst oder aus der nähe- ren Umgebung. Die BMW Group hat deshalb ein eigenes Werkbusnetz aufgebaut, das 14 Buslinien für den Standort Landshut umfasst und den Arbeitsmarkt der gesamten Region erschließt. Rund 30 Prozent der Mitar- beiter im Werk Landshut nutzen das Bussystem oder den öffentlichen Nahverkehr. Lieferverkehr von Waren über Versorgungszentrum 2 (VZ2) Durch die Konsolidierung der Logistikströme an einem Ort wird das Lkw-Aufkommen rund um das Werk deutlich gesenkt, Anwohner und Umwelt werden spürbar entlastet. Elektrische Lkw sorgen für einen sauberen und leisen Transfer zwischen den Werkshallen und dem Versorgungszentrum. Die Verbindung zwischen VZ2 und Werk wird durch ein Kreuzungsbauwerk unter den Bahngleisen sichergestellt. Schmelzeanlieferung der Gießerei Der Metallbedarf in der Gießerei wird größtenteils mit täglichen Anlieferungen gedeckt. Der Rest ergibt sich aus „Kreislauf- material“, das direkt nach der ersten Bearbeitung wieder eingeschmolzen wird. Angeliefert wird das Metall zu ca. 50% in Form von Aluminium/ Magnesium (100%) Masseln als Festmaterial und der restliche Anteil in speziellen Transportbehältern als heiße Flüssigmetalle (ca. 760°C). Hierbei ergibt sich eine tägliche Anlieferung von ca. 10-12 Lkw mit Masseln (á 25t) und ca. 15-18 Lkw Flüssigmetall (á 15t).
15 UMWELTASPEKTE. INDIREKTE UMWELTASPEKTE. Biodiversität Eine Studie aus 2018 zur ökologischen Beweissicherung im Gelände des Werkes 04.10 zeigte auf, dass von den 16 nachgewiesenen Vo- gelarten mindestens 13 Arten im Untersuchungsgebiet brüteten. Bei den 11 Tagfalterarten waren mit Ausnahme des großen Schiller- falters häufige und weit verbreitete Arten vertreten. Ebenso sind auf dem Werksgelände unter anderem verschiedene Insektenarten be- heimatet. Aufgrund der geringen Flächenverfügbarkeit ist es am Standort ge- nerell sehr schwer, große Grünflächen für eine artenreiche Ansied- lung der Fauna zu sorgen, dennoch werden im Rahmen der Möglich- keiten regelmäßig weitere Optionen geprüft. Zur Wahrung der Vielfalt werden Grünflächen schonend bewirtschaftet. Zudem wird blütenreiches Saatgut verwendet, die Mähfrequenz von Grünflächen minimiert und Mähinseln (ungemähte, langgrasige Flächen) stehen gelassen. Bei Neubauten wird untersucht, ob die Realisierung eines Gründaches möglich ist. Am Standort wurden zudem Bienenvölker angesiedelt und von einem professionellen Imker betreut. Ansiedelung von Bienenvölkern am Standort In 2018 wurden am Standort Landshut fünf Bienenvölker mit je bis zu 40.000 Bienen angesiedelt. Dies soll zum Erhalt der Artenvielfalt in der Region beitragen. Die Bienenvölker werden von einem professionellen Imker betreut und es wurden ei- gens dafür um die Bienenstöcke herum Blüh-Sträucher gepflanzt und Blumenwiesen angesät. Partner am Standort Unsere Partner werden in unsere Werksabläufe soweit wie möglich integriert, mit dem Ziel auch hier die Minimierung von Umweltauswirkungen sowie einen schonenden Umgang mit Ressourcen zu erreichen. Dies wird auch im Rahmen der inter- nen Audits stichprobenartig überprüft.
16 UMWELTASPEKTE. INDIREKTE UMWELTASPEKTE. BMW Group Werk Landshut für nachhaltigen Umgang mit Aluminium ausgezeichnet Die Leichtmetallgießerei am Standort Landshut wurde für ihren nachhaltigen Einsatz von Aluminium zertifiziert. Sie erfüllt die Standards der Aluminium Stewardship Initiative (ASI), einer internationalen Organisation, die von Umwelt- und Indust- rieverbänden, Aluminiumproduzenten sowie verarbeitenden Unternehmen getragen wird. Die ASI hat Nachhaltigkeitskrite- rien für eine ökologisch und sozial verantwortungsvolle Aluminium-Wertschöpfungskette definiert. Durch diese Initiative erhielt die BMW Group nach Prüfung durch eine unabhängige dritte Partei die Bestätigung, dass die Leichtmetallgießerei einen bewussten und verantwortungsvollen Umgang mit dem Werkstoff Aluminium verfolgt. Werk Landshut elektrifiziert Fuhrpark Fünf vollelektrische Modelle des BMW i3 stehen nun im Fuhrpark des BMW Group Werk Landshut zur Verfügung. "Nachhal- tigkeit hat für die BMW Group eine hohe Priorität, daher wollen wir auch unseren Mitarbeitern die Möglichkeit bieten, lokal emissionsfrei unterwegs zu sein. Der Großteil der Dienstfahrten führt ohnehin nach München oder Dingolfing und bietet somit die perfekte Gelegenheit, eines der neuen, emissionsfreien Fahrzeuge zu nutzen. Zudem stehen im Fuhrpark Lands- hut mit rund 20 Fahrzeugen weitere Hybridmodelle zur Nutzung für Dienstfahrten bereit. Die Aufladung elektrifizierten Fahr- zeuge erfolgt dabei an den BMW Ladestationen mittels Grünstrom.
17 WESENTLICHE UMWELTRELEVANTE DATEN. INPUT-OUTPUT-BILANZ 2017-2019. BMW Group Werk Landshut Die folgende Aufstellung gibt Auskunft über die Schlüsselmaterialien und Energiemengen, die in den Standort eingingen oder ihn verlassen haben. Grund- lage der Tabellen sind die Gesetze der Thermodyna- mik, wonach Materie oder Energie weder erzeugt noch vernichtet werden kann. Es findet lediglich ein Umwandlungsprozess statt. Das heißt, was in den Betrieb eingeht und nicht dort bleibt, muss den Be- trieb auch wieder verlassen – möglicherweise in ver- änderter Form und Zusammensetzung. In den folgenden Übersichtstabellen ist die Betriebs- bilanz dokumentiert. Sie beinhaltet: Als Input alle Stoff- und Energiemengen, die im Laufe des Jahres in den Betrieb gehen. Als Output alle Stoff- und Energiemengen, die im Laufe des Jahres den Betrieb verlassen. Input Benennung Einheit 2017 2018 2019 Produktionsmaterial Granulat (Kunststoff-Spritzguss) t 4.651 4.687 3.955 Stahl / Guss t 18.826 18.288 14.514 Aluminium / Magnesium t 124.698 119.062 114.857 CFK-Material t 424 429 323 Chemikalien zum Schäumen t 868 760 397 Chemikalien für Abwasserbehandlung t 157 167 149 Lacke und Farben t 655 660 556 Konservierungsmittel t 0,2 1,0 0,6 Dicht- / Isolier- und Klebstoffe t 254 227 177 Hilfs- und Betriebsstoffe Verdünner mit organischen Lösemitteln t 111 85 66 wässrige Lösemittel t 65 76 84 Öle / Fette und Schmierstoffe t 466 426 427 Prozessmaterial Gießerei t 45.886 41.445 55.253 Prozesschemikalien t 1.268 1.212 1.032 Kältemittel FCKW-haltig t 0,02 0,01 0,01 Technische Gase t 13.769 13.414 15.664 Benzin t 222 291 289 Diesel t 739 601 495 Wasser Stadtwasserverbrauch m³ 498.313 448.604 393.231 Brunnenwasserverbrauch + Regenwasser m³ 28.453 40.284 49.989 Energie Strom gesamt** MWh 229.117 216.100 207.647 Strom fremd** MWh 192.201 162.257 100.366 KWK Eigenstrom MWh 36.916 53.843 107.281 Erdgas* // ** (Ho) MWh 301.780 342.230 460.001 Heizöl EL* (Ho) MWh 250 342 145 *) Ho entspricht oberer Heizwert. Dieser ist für Gas ca. 10% und für Heizöl EL ca. 5% höher als der untere Heizwert Hu. Der untere Heizwert wird für Berechnung CO2-Bilanz verwendet. **) Die ausgewiesenen Zahlen können geringe Abweichungen zum kumulierten Rechnungswert aufweisen. Dies lässt sich auf die Diffe- renz zwischen dem Zählerstand (IST-Z) und der später eingereichten Rechnung (IST-R) bzw. unterschiedlicher Ablesezeitpunkte zurück- führen.
18 WESENTLICHE UMWELTRELEVANTE DATEN. INPUT-OUTPUT-BILANZ 2017-2019. Veränderungen in den Zahlen gegenüber denen in vergangenen Umwelterklärungen sind darauf zurückzuführen, dass neue Berechnungsgrundlagen bzw. Erfassungssysteme eingeführt wurden, um eine Vergleichbarkeit zwischen den Werken zu erreichen. Output Benennung Einheit 2017 2018 2019 Produktion Gießerei (guter Guss) t 79.012 68.737 72.776 Interieur (gefertigte Teile) t 5.857 5.484 4.574 Exterieur (m² lackierte Fläche) m² 863.716 926.911 688.626 Exterieur (gefertigte Teile) t 1.581 2120 1.651 Motor/Fahrwerk (Teile) t 21.372 21.122 19.166 Gefertigte CFK Bauteile t 642 702 507 Abfälle zur Verwertung (5 Gesamt Abfälle zur Verwertung t 109.400 103.525 115.024 davon nicht gefährliche Abfälle zur Verwertung t 103.988 99.400 111.644 davon gefährliche Abfälle zur Verwertung t 5.411 4.125 3.379 Metallschrotte t 56.399 52.376 48.782 Abfälle zur Beseitigung (5 Gesamt Abfälle zur Beseitigung t 707 579 762 nicht gefährliche Abfälle zur Beseitigung t 222 263 310 gefährliche Abfälle t 485 316 452 Abwasser Prozessabwasser (2 m³ 21.464 19.270 22.423 Sanitäre Abwasser / unbehandeltes Prozesswasser m³ 407.917 395.534 381.404 Verdunstung m³ 97.385 74.084 39.394 Frachten (2 AOX kg 2,81 2,45 4,44 Zink kg 5,03 3,17 2,70 Nickel kg 0,41 0,32 (3 Blei kg 0,07 0,05 (3 Kohlenwasserstoff kg 6,77 25,17 120,40 Emissionen Staub / Partikel t 25,05 15,78 12,58 organische Lösemittel (VOC) t 50,0 51,6 33,71 Kohlendioxid (CO²) (direkt) (1 t 54.927 62.304 83.664 Kohlenmonoxid (CO) t 4,46 5,05 6,79 Stickoxide (NOx) t 36,39 41,27 45,06 Schwefeldioxid (SO2) t 0,38 0,43 0,41 Methan (CH4) (1 (4 t 49,86 73,67 141,09 ausgedrückt in CO2-Äquivalenten t 1.247 1.842 3.527 Distickstoffoxid (N2O) (1 (4 t 8,95 9,06 9,49 ausgedrückt in CO2-Äquivalenten t 2.666 2.700 2.827 CO2-Äquivalent aus nachgefüllten Kältemitteln t 1.217 615 1.200 (1 fossile Brennstoffe (Heizöl, Erdgas) (2 Abwasserbehandlung Gießerei Geb.66.0 – Die Abwässer setzten sich aus den Prozessabwässern der Technologien Gießerei, Gelenk- wellenfertigung und Interieur Fertigung zusammen. (3 Aufgrund von Werten unter der Bestimmungsgrenze sind diese Messdaten aus den Bescheidauflagen entfallen und werden nicht mehr gemessen. (4 Neue Berechnung mit bundeseinheitlichen Faktoren, daher Rückrechnung für 2017 und 2018. (5 Die ausgewiesenen Zahlen können geringe Abweichungen zum kumulierten Rechnungswert aufweisen. Dies lässt sich auf die Differenz zwischen dem Wiegewert im Werk und der später eingereichten Rechnung zurückführen.
19 KERNINDIKATOREN EMAS III. INPUT/OUTPUT. Die in der untenstehenden Tabelle aufgeführten Da- Die ausgebrachten Tonnagen beziehen sich auf die ten wurden auf Grund der Anforderungen aus gefertigten Austauschmotoren und Gelenkwellen, EMAS III erhoben. Sie dienen nur bedingt zu Steue- auf die gefertigten Interieur und Exterieur-Teile und rungszwecken, da eine Entwicklung der Umweltleis- den Output an Tonnen guter Guss aus der Gießerei. tung für die unten aufgeführten Indikatoren auf Sie beträgt für das Jahr 2019 insgesamt Grund der unterschiedlich zusammengefassten Pro- 98.809 Tonnen. duktgruppen nicht zwangsläufig aussagekräftig ist. Benennung Einheit 2017 2018 2019 Ausgebrachte Tonnagen Tonne 108.598 98.281 98.809 Energieeffizienz Gesamt MWh pro gefertigter Tonne 4,551 5,137 5,673 Energieeffizienz an erneuerbaren Energien 2) MWh pro gefertigter Tonne 1,770 1,651 1,016 Materialeffizienz 1) Tonne pro gefertigter Tonne 2,02 2,12 2,16 Wasser m³ pro gefertigter Tonne 4,85 4,97 4,49 Prozessabwasser m³ pro gefertigter Tonne 0,198 0,196 0,227 Gefährlicher Abfall zur Beseitigung kg pro gefertigter Tonne 4,47 3,21 4,58 Gefährlicher Abfall zur Verwertung kg pro gefertigter Tonne 49,83 41,97 34,20 Nicht gefährlicher Abfall zur Beseitigung kg pro gefertigter Tonne 2,05 2,68 3,14 Nicht gefährlicher Abfall zur Verwertung kg pro gefertigter Tonne 957,5 1011,4 1129,9 Flächenverbrauch (bebaute Fläche) m² pro gefertigter Tonne 3,445 3,927 3,881 Kohlenstoffdioxid CO2 (direkt) Tonne pro gefertigter Tonne 0,506 0,634 0,847 Methan CH4 3) kg pro gefertigter Tonne 0,459 0,750 1,428 ausgedrückt in CO2-Äquivalenten kg pro gefertigter Tonne 11,5 18,7 35,7 Distickstoffoxid N2O 3) kg pro gefertigter Tonne 0,082 0,092 0,096 ausgedrückt in CO2-Äquivalenten kg pro gefertigter Tonne 24,5 27,5 28,6 CO2-Äquivalent aus nachgefüllten Kältemitteln kg pro gefertigter Tonne 11,2 6, 3 12,1 Hydrofluorkarbonat HFC Tonne pro gefertigter Tonne nicht relevant nicht relevant nicht relevant Perfluorkarbonat PFC Tonne pro gefertigter Tonne nicht relevant nicht relevant nicht relevant Schwefelhexafluorid SF6 Tonne pro gefertigter Tonne nicht relevant nicht relevant nicht relevant Stickstofftrifluorid NF3 Tonne pro gefertigter Tonne nicht relevant nicht relevant nicht relevant Schwefeldioxid SO2 kg pro gefertigter Tonne 0,004 0,004 0,004 Stickoxide NOX kg pro gefertigter Tonne 0,335 0,420 0,456 Partikel (Staub) PM kg pro gefertigter Tonne 0,231 0,161 0,127 Organische Lösemittel (VOC) kg pro m² lackierte Fläche 0,058 0,056 0,049 1) Die Materialeffizienz beinhaltet primär den auf Seite 17 dargestellten Input außer Energie und Wasser. 2) Im Rahmen der Unternehmensstrategie zum Einsatz regenerativer Energie wurden 2019 größere Stromkontingente aus erneuerbaren Quellen bezogen. Der Anteil des fremdbezogenen Stromes besteht im Werk Landshut zu 100 % aus erneuerbaren Energien. 3) Neue Berechnung mit bundeseinheitlichen Faktoren, daher Rückrechnung für 2017 und 2018.
20 GELTENDE RECHTSVORSCHRIFTEN. AUSZUG AUS GELTENDEN RECHTSVORSCHRIFTEN. Die neuesten Gesetze, Verordnungen, Verwal- Für die Abwasserbehandlungsanlage im Werk 04.10 tungsvorschriften, Richtlinien, Technischen Re- besteht eine Einleitgenehmigung. Die entsprechen- geln, Verwaltungsvorschriften und Normen wer- den behördlich vorgeschriebenen Grenzwerte wer- den durch die Fachgremien des Umweltnetzwer- den regelmäßig überwacht und gemonitort. Zusätz- kes der BMW Group auf die relevante Anwendung lich bestehen Genehmigungen zur Entnahme von für die einzelnen Produktionsstandorte überprüft Grundwasser zu Kühlzwecken. Die Einhaltung der und kommuniziert. darin enthaltenen Auflagen wird ebenfalls regelmä- ßig überwacht. Somit ist sichergestellt, dass die geltenden Ge- Die verantwortlichen Betreiber der einzelnen Tech- setze und Vorschriften eingehalten werden. nologien führen regelmäßige Betreiberbegehungen Sowohl die internen als auch die externen Audits durch. Im Zuge der Begehungen wird die Umsetzung bestätigen den rechtskonformen Betrieb der Anla- und Einhaltung der Auflagen geprüft. In den internen gen. Detaillierte Aussagen zur Einhaltung der und externen Umweltschutzaudits wird auch von den rechtlichen Vorgaben finden sich in den Kapiteln Auditoren die Einhaltung der Auflagen stichproben- zu den entsprechenden Umweltaspekten. artig überprüft. Die erforderlichen Messungen wer- den von externen Institutionen durchgeführt und do- Für die Komponentenfertigung im Werk 04.10 gibt kumentiert. es Genehmigungen nach dem Bundesimmissions- schutzgesetz für: Lackieranlagen im Gebäude 3.0 Schäumanlagen in den Gebäuden 1.0 und Gebäude 19.0 Energieerzeugung in Geb. 18.0 Energieerzeugung in Geb. 100.0 Komplette Leichtmetallgießerei
21 UMWELTSCHUTZAKTIVITÄTEN. STATUS UMWELTPROGRAMM 2019. Umweltziel Maßnahme Verantwortung Status Termin Emissionen Reduzierung Inbetriebnahme Entsorgungszentrum Ost (Bauabschnitt 3). Ver- Lärm legung Entsorgungszentrum an das Nord-Ost-Ecke des Werkes bei Gebäude 68. Das Konzept sieht eine dreiseitig geschlossene Halle vor, in der die Wertstoffe aus der Gießerei gekippt werden sollen. Ziel der Maßnahme ist eine deutliche Reduzierung der Standortlogistik Q4/2019 Schallemissionen zu erreichen. Hierzu wird die Gebäudehülle mit einen Schalldämmmaß von > 20 dBA ausgebildet. Durch die neue Struktur werden auch unnötige Rangiermanöver der LKW’s beim Containerwechsel vermieden. Reduzierung Erhöhung der Reinigungsmediumstemperatur um 15°C (von VOC 65° auf 80°) bei der Reinigungsanlage für Werkzeuge um eine Interieur Q2/2019 bessere Reinigungsleistung bei geringeren Lösemitteleinsatz zu erzielen. Optimierung der Trennmittelapplikation bei den Werkzeugen der 3er Modelle, um das Reinigungsintervall der Werkzeuge zu erhö- Interieur Q4/2019 hen und somit den Lösemittelverbrauch zu reduzieren. Energie Reduzierung Alte energieintensive Frequenzumrichter bei Koagulierungs- Fort- Energiebedarf pumpen im Exterieur werden durch neue energiesparsamere er- Exterieur führung Q4/2019 setzt und dadurch Energieeinsparungen erreicht. in 2020 Ersatz von alten Spritzgießmaschinen durch neue effizientere Exterieur Q4/2019 Anlagen, um den Energieverbrauch zu reduzieren. Implementierung einer anlagenbezogenen Ausschaltmatrix, um die Anlagen in produktionsfreien Zeitfenstern bedingt oder kom- Produktion CFK Q4/2019 plett energielos zu schalten. Heizfeld der Preform-Anlage bei Störungen herunterkühlen, um Produktion CFK Q3/2019 den Energieverbrauch zu reduzieren. Fort- Zusätzliche Installation einer Masselvorwärmung im Geb. 66.2, Leichtmetall- führung Q4/2019 um die Abwärme der Anlagen zu nutzen. (Fortführung aus 2018) gießerei in 2020 Energetische Optimierung von drei Reinigungsanlagen in der Leichtmetall- Q4/2019 Leichtmetallgießerei. gießerei Fort- Energetische Optimierung der Kühlschmierstoffaufbereitungs- Leichtmetall- führung Q4/2019 anlage in Geb. 66.0. gießerei in 2020 Kühlung des Speisesaals der neuen Kantine mit Wasser aus dem Facility Q4/2019 Sprinklerbecken, das im Erdreich unter der Kantine liegt. Management nicht Trocknung der Kerne in der Leichtmetallgießerei (Geb. 69.1) mit Facility um- Q2/2019 Abwärme, um die strombetriebenen Trocknern zu substituieren. Management setzbar Zuluft im Bereich Niederdruck (Geb.65.0) mit der Absorptions- Facility Q2/2019 Kältemaschine (AKM) kühlen. Management Abfall Reduzierung Reduktion des Lackoverspray beim Handschuhkasten, um eine von Abfall Interieur Q4/2019 Reduzierung des Abfalls zu erzielen. Fort- Trennen der Feststoffe aus dem Klebespülwasser von drei Kle- Interieur führung Q4/2019 beanlagen und somit Reduzierung von gefährlichen Abfällen. in 2020 Vermeidung von Plastikmüll durch Ersatz von Plastiktüten zum Werkstoff- und Probentransport durch wiederverwendbare Behälter im Labor- Verfahrens- Q4/2019 bereich. analytik
22 Verantwor- Umweltziel Maßnahme Status Termin tung Wasser / Abwasser Reduzierung Wasserver- Recycling von Prozessabwasser durch Verdampfen und Wieder- Gelenkwellen- brauch und Q2/2019 verwenden in Waschprozessen. fertigung Prozessab- wasser Reduzierung Weitere Installation einer Umkehr-Osmose-Anlage im Energie- Wasserver- Facility gebäude 18.4 zur Reduzierung des Wasserverbrauchs durch hö- Q4/2019 brauch Management here Eindickung in den Kühlkreisläufen (Fortführung aus 2018). Managementsystem Steigerung Arbeitssicherheit des Umwelt- Qualifizierungsmaßnahmen für Führungskräfte und Planer. und lfd. bewusstseins Umweltschutz
23 UMWELTSCHUTZAKTIVITÄTEN. AUSZUG AUS DEM AKTUELLEN UMWELTPROGRAMM. Bis zum Jahr 2020 sollen Ressourcenverbrauch und Emissionen (Energie, VOC-Emissionen, Abfallaufkommen, Was- sernutzung und Abwasseraufkommen) je produziertem Fahrzeug im Vergleich zu 2006 um 45 % gesenkt werden. Davon ausgehend werden jährlich Ziele mit den Produktionsstandorten vereinbart. Um die Erreichung der Umweltziele zu unterstützen, wurden für 2020 unter anderem folgende Maßnahmen zur Verbesserung der Umweltleistung verein- bart: Umweltziel Maßnahme Verantwortung Termin Emissionen CO2-Reduzierung in Einsparung von CO2 durch Schmierstoffeinsatz auf Basis von Gelenkwellen- Lieferkette Q3/2020 Recycling-Ölen. fertigung CO2-Reduzierung In verschiedenen Geräten der Technologie Werkstoff- und Verfahrensanalytik sind noch R404A vorhanden. Bei kommen- Werkstoff- und den Wartungen oder Reparaturen der betroffenen Geräte wer- Q4/2020 Verfahrensanalytik den die R404A-Kältemittel vorsorglich Stück für Stück ausge- tauscht. Energie Reduzierung Alte energieintensive Frequenzumrichter bei Koagulierungs- Energiebedarf/ pumpen im Exterieur werden durch neue energiesparsamere Exterieur Q4/2020 Druckluft ersetzt und dadurch Energieeinsparungen erreicht. (Fortführung aus 2019) Energieeinsparung durch Temperaturabsenkung der DLL 1 Exterieur Q4/2020 Klarlack-Anlage analog Haftgrundlinie. Homogenes Heizverhalten der RTM Temperiertechnik. Durch Integration eines zusätzlichen Heizstabes kann gezielt abge- Produktion CFK Q1/2020 schaltet (schnellere Reaktionszeiten) und Energie gespart werden. Austausch der Adsorptionstrockner in den Injektionsanlagen Produktion CFK Q3/2020 und dadurch Einsparung an Druckluft (7 Trockner) Reduzierung Trocknertemperatur bei Rohrwaschmaschinen Gelenkwellen- Q2/2020 und dadurch Einsparung an Energie. fertigung Reduzierung der beiden UV-Härtezeiten an der Statorimpräg- E-Maschinen/ Q2/2020 nierung der EMP242 von 700 auf 600 Sekunden. Sondermotoren Zusätzliche Installation einer Masselvorwärmung im Geb. 66.2, um die Abwärme der Anlagen zu nutzen. Leichtmetallgießerei Q4/2020 (Fortführung aus 2019) Installation der Brennerluftvorwärmung an Schmelzöfen. (Das an den Öfen entstehende heiße Abgas kann mittels eines Wär- metauschers direkt am Ofen die Brennerluft für die Schmelz- Leichtmetallgießerei Q4/2020 und Warmhaltebrenner beheizen. Hierdurch steigt der Wir- kungsgrad der Brenner. Der Primär-Energiebedarf der Brenner sowie der CO2-Ausstoß werden reduziert.) Energetische Optimierung der Kühlschmierstoffaufberei- Leichtmetallgießerei Q4/2020 tungsanlage in Geb. 66.0. (Fortführung aus 2019) Die Granulatversorgung wird auf Zentralvakuum umgerüstet und alte Vakuumpumpen durch Frequenzgeregelte Pumpen Interieur Q4/2020 getauscht, um Energieeinsparungen zu erreichen. Tausch der Rasterleuchten 600x600 gegen effiziente LED- Facility Q4/2020 Leuchten am Standort. Management
24 Umweltziel Maßnahme Verantwortung Termin Energie Installation neuer effizienter Druckluftverdichter im Geb. 65.5. Durch die dezentraler Aufstellung und der einhergehenden Facility Q3/2020 Vermeidung von Rohrleistungsverlusten kann Druckluft einge- Management spart werden. Durch die Nutzung der Kälte aus der AKM können die Kom- pressionsgeräte außer Betrieb genommen werden, welche zu- vor die Kälte für die Kaltwasseranlage zur Verfügung stellten. Facility Q4/2020 Darüber hinaus kann die KWK-Auslastung in den Sommermo- Management naten erhöht werden, da mehr Abwärme in die AKM einge- speist werden kann. Alte energieintensive Frequenzumrichter bei Koagulierungs- Facility pumpen im Exterieur werden durch neue energiesparsamere Q4/2020 Management ersetzt und dadurch Energieeinsparungen erreicht. Abfall Reduzierung von Technologieübergreifendes Projekt am Standort Landshut. Abfall Schaffung von Transparenz hinsichtlich der anfallenden Ge- werbeabfälle und daraus folgende Ableitung und Umsetzung Standortlogistik Q4/2020 von Maßnahmen im Rahmen des Projektes. Hierbei soll eine bessere Mülltrennung und -reduzierung erreicht werden. Trennen der Feststoffe aus dem Klebespülwasser von drei Kle- beanlagen und somit Reduzierung von gefährlichen Abfällen. Interieur Q4/2020 (Fortführung aus 2019) Wasser / Abwasser Reduzierung Was- Umrüstung auf berührungslose Wasserhähne in Gebäude 60, serverbrauch um Wassereinsparungen aufgrund der definierten Betätigung Produktion CFK Q3/2020 zu erreichen. Managementsystem Steigerung des Um- Arbeitssicherheit weltbewusstseins Qualifizierungsmaßnahmen für Führungskräfte und Planer. lfd. und Umweltschutz
25 VALIDIERUNG DER UMWELTERKLÄRUNG. Validierung der Umwelterklärung Der Unterzeichner, Bernhard Schön, EMAS-Umweltgutachter der TUV SUD Umweltgutachter GmbH mit der Registrie- rungsnummer DE-V-0321, zugelassen für den Bereich 29 (NACE-Code) bestätigt, begutachtet zu haben, ob der Standort wie in der aktualisierten Umwelterklärung der Organisation Bayerische Motoren Werke AG, D-80788 München für den Standort Werk 04.10, Ohmstraße 2, 84030 Landshut mit der Registrierungsnummer DE-163-00046 angegeben, alle Anforderungen der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 25. November 2009 sowie der Verordnung (EU) 2017/1505 vom 28. August 2017 über die freiwillige Teilnahme von Organisationen an einem Gemeinschaftssystem für Umweltmanagement und Um- weltbetriebsprüfung (EMAS) erfüllt. Mit der Unterzeichnung dieser Erklärung wird bestätigt, dass die Begutachtung und Validierung in voller Übereinstimmung mit den Anforderungen der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 sowie der Verordnung (EU) 2017/1505 durchgeführt wurden, das Ergebnis der Begutachtung und Validierung bestätigt, dass keine Belege für die Nichteinhaltung der geltenden Umweltvorschriften vorliegen, die Daten und Angaben der aktualisierten Umwelterklärung des Standorts ein verlässliches, glaubhaftes und wahrheitsgetreues Bild sämtlicher Tätigkeiten der Organisation/ des Standorts innerhalb des in der Um- welterklärung angegebenen Bereichs geben. Diese Erklärung kann nicht mit einer EMAS-Registrierung gleichgesetzt werden. Die EMAS-Registrierung kann nur durch eine zuständige Stelle gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009, aktualisiert durch Verordnung (EU) 2017/1505 und Ver- ordnung (EU) 2018/2026 erfolgen. Diese Erklärung darf nicht als eigenständige Grundlage für die Unterrichtung der Öffent- lichkeit verwendet werden. Landshut, den 13. Mai 2020 Dipl.-Geol. B. Schön Umweltgutachter DE-V-0321
26 Diese Umwelterklärung dokumentiert die Umweltschutzaktivitäten des EMAS-validierten Standortes BMW Group Werk Landshut für das Berichtsjahr 2019. Sie ergänzt damit die Umwelterklärung der BMW Group, die die werksübergreifenden allgemeingültigen Aktivitäten beschreibt. Herausgeber: Adressen für Anfragen: BMW Group Werk Landshut Kontaktadresse für Fragen, Hinweise oder Kritik zu dieser Um- Dr. Stefan Kasperowski welterklärung Dr. Britta Ullrich, Öffentlichkeitsarbeit sowie zu den Umweltaktivitäten im BMW Group Werk Landshut: BMW AG Redaktion: Werk Landshut Öffentlichkeitsarbeit Markus Hattensperger Ohmstraße 2 D-84030 Landshut Standortfunktion Umweltschutz: Tel.: +49 (0) 871 / 702-32 32 · Markus Ganserer Fax: +49 (0) 871 / 702-32 44 Josef Filser Florian Huber Nächste Umwelterklärung: Die Erstellung und Veröffentlichung der nächsten validierten Umwelterklärung ist für März 2021 vorgesehen. Diese Standort- spezifische Umwelterklärung steht im Zusammenhang mit der übergeordneten Umwelterklärung der BMW Group. Internet: www.bmwgroup.com www.bmwgroup.com/sustainability www.bmwgroup.com/cleanenergy www.bmw-werk-landshut.de
Sie können auch lesen