Unterrichtsdosseir Zauneidechse

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Unterrichtsdosseir Zauneidechse
Unterrichtsdosseir Zauneidechse

Zauneidechsenpaar im Mai. Im Frühjahr sind Zauneidechsen oft paarweise zu beobachten.

In diesem Dossier finden Sie Unterlagen, um das Thema Zauneidechsen im Unterricht
(2. Zyklus, 3.-6. Primarschulklasse) behandeln zu können.
Unterrichtsdosseir Zauneidechse
Impressum

    Text und Konzept:   Thomas Röösli, carabus Naturschutzbüro, Luzern,
                        mit Auszügen aus der Fachbroschüre «Fördermassnahmen für die Zau-
                        neidechse» (AKS, 2018) und dem Unterrichtsheft «aktuell» (Barandun &
                        Kühnis, 2000), sowie Beiträgen von Eugen Wechsler

    Zeichnungen:        Konrad Beck, Luzern: Seiten 13, 15
                        Pro Natura: Seite 18
                        Westermann Gruppe: Seite 18
                        Barbara Kirsch, Wetzikon: Seiten 22, 23
    Karten:             Info Fauna, swisstopo

    Fotos:              karch.ch Seite 9
                        Ina Blanke, Lehrte: Seite 24, 2. Bild
                        Goran Dusej, Rottenschwil: Seite 24, 1. und 6. Bild
                        Andreas Meyer, Biel (alle anderen)

    Luzern, 2018

2                                                              AKS, Schulprojekt Zauneidechsen, Dossier Nr. 1
Unterrichtsdosseir Zauneidechse
LEHRERKOMMENTAR

Allgemeine Informationen
Das Artenförderprojekt Zauneidechse
Die meisten unserer einheimischen Reptilien sind mehr oder weniger stark gefährdet: Nicht weniger
als elf von 14 Arten stehen auf der «Roten Liste bedrohter Tier- und Pflanzenarten». Eine von ihnen ist
die Zauneidechse. Obwohl sie seit 1967 geschützt ist, nimmt ihr Bestand laufend ab.
Zauneidechsen sind Grenzgänger. Ihren Lebensraum finden sie im Übergangsbereich zwischen Wald
und Offenland, in Heckensäumen, an Wiesenböschungen und Ackerrändern. Ebenso entlang von Stras-
sen, Eisenbahnen und Flussufern. Wichtig sind ungenutzte Flächen wie Brachland und Streifen mit Alt-
gras. Zauneidechsen lieben einzeln stehende Dornengebüsche, Hecken sowie Ast- und Steinhaufen.
Solche Kleinstrukturen sind in den gepflegten Landschaften von heute selten geworden. Dazu kommt,
dass die Mauereidechse, die aus dem Süden eingeschleppt wurde, der einheimischen Zauneidechse
den Platz streitig macht.
Der Albert Koechlin Stiftung ist es wichtig, dass die Zauneidechse in der Innerschweiz erhalten bleibt.
Sie versucht deshalb, die Zauneidechse mit einem längerfristig angelegten Projekt zu fördern. Dies,
indem ihre heute noch bestehenden Lebensräume erhalten, erweitert und besser miteinander ver-
netzt werden.
Das Artenförderprojekt Zauneidechse der Albert Koechlin Stiftung (AKS) dauert von 2019 bis 2022. In
13 Fördergebieten in der Innerschweiz werden die Lebensräume der Zauneidechse aufgewertet und
miteinander vernetzt. Ergänzend zur eigentlichen Förderung der Zauneidechse in ihren Lebensräumen
betreibt die AKS auch eine intensive Öffentlichkeitsarbeit, versucht Schulen in das Projekt einzubinden
und stellt zu diesem Zweck geeignete Unterrichtsmaterialien zur Verfügung.

Schulprojekt Zauneidechse
Durch die Bereitstellung von Unterrichtsmaterialen will die Albert Koechlin Stiftung Schulklassen dazu
anregen, sich mit dem Thema «Zauneidechsen» zu beschäftigen und sich an den Fördermassnahmen
zu beteiligen. Sie fördert damit umweltbewusstes Handeln und Denken. Das Projekt trägt einerseits
konkret dazu bei, dass der Lebensraum der Zauneidechse in der Innerschweiz erhalten und aufgewer-
tet wird und ermutigt andererseits aber auch ganz allgemein zu einer Auseinandersetzung mit unserer
Umwelt. Es zeigt auf, dass auch der Einzelne etwas für eine intakte Umwelt tun kann.

Ergänzendes Dossiers
Das vorliegende Dossier enthält diverse Unterrichtsvorschläge und Kopiervorlagen zur Behandlung des
Themas Zauneidechse im 2. Zyklus (3.-6. Primarschulklasse). Eine weitere Unterrichtseinheit, welche
nach den Grundsätzen der Bildung für eine nachhaltige Entwicklung (BNE) aufgebaut ist, wird in einem
Dossier Nr. 2 vorgestellt. Praktische Arbeitsmöglichkeiten werden im Dossier Nr. 3 erläutert. Sie finden
die Dossiers auf der Projekthomepage:
https://www.zauneidechse.ch/schulprojekt/unterrichtsmaterial/  Passwort: Steini

Pro Natura widmete im März 2005 eine Ausgabe der Kinderzeitschrift «steini» dem Thema Zau-
neidechse. Die Zeitschrift ist inzwischen vergriffen. Auf unserer Homepage finden Sie jedoch eine leicht
gekürzte pdf-Ausgabe zum Download. Darin werden wichtige Informationen über die Zauneidechse in
kindsgerechter Form aufbereitet. Einige in diesem Dossier vorgeschlagene Unterrichtsideen nehmen
direkten Bezug auf diese «steini»-Ausgabe.

AKS, Schulprojekt Zauneidechsen, Dossier Nr. 1                                                             3
Unterrichtsdosseir Zauneidechse
LEHRERKOMMENTAR

    Sonderausstellung im Naturmuseum
    Momentan laufen die ersten Vorarbeiten für eine Sonderausstellung zum Thema Zauneidechse im Na-
    turmuseum Luzern. Diese wird voraussichtlich vom Mai bis September 2020 für die Öffentlichkeit zu-
    gänglich sein und mit zusätzlichen Angeboten für Schulklassen aufwarten. Weitere Informationen dazu
    erhalten Sie zu einem späteren Zeitpunkt ebenfalls über unsere Homepage.
    Lehrplanbezug
    Zauneidechsen sind ein überaus spannendes und attraktives Unterrichtsthema und es macht Sinn, die
    Mitwirkung bei Fördermassnahmen mit einer breiteren Behandlung des Themas im Unterricht zu ver-
    binden. Der Lehrplan 21 bietet dazu diverse Anknüpfungspunkte. Das Thema Zauneidechsen lässt sich
    im Fachbereich «Natur, Mensch, Gesellschaft» in die Kompetenzbereiche «NMG.2: Tiere, Pflanzen und
    Lebensräume erkunden und erhalten» und «NMG.8: Menschen nutzen Räume – sich orientieren und
    mitgestalten» einbetten.

    Anknüpfungspunkte gemäss Lehrplan 21
    Fachbereich         NMG      Natur, Mensch, Gesellschaft

    Kompetenzbereich    NMG.2    Tiere, Pflanzen und Lebensräume erkunden und erhalten

    Kompetenzen         NMG.2.1 Die Schülerinnen und Schüler können Tiere Pflanzen in ihren Lebensräumen er-
                                kunden und dokumentieren sowie das Zusammenwirken beschreiben.
                        NMG.2.2 Die Schülerinnen und Schüler können die Bedeutung von Sonne, Luft, Wasser,
                                Boden und Steinen für Lebewesen erkennen, darüber nachdenken und Zusam-
                                menhänge erkennen.
                        NMG.2.3 Die Schülerinnen und Schüler können Wachstum, Entwicklung und Fortpflan-
                                zung bei Tieren und Pflanzen beobachten und vergleichen.
                        NMG.2.4 Die Schülerinnen und Schüler können die Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren
                                erkennen und sie kategorisieren.
                        NMG.2.6 Die Schülerinnen und Schüler können Einflüsse des Menschen auf die Natur
                                einschätzen und über eine nachhaltige Entwicklung nachdenken.

    Kompetenzbereich    NMG.8    Menschen nutzen Räume – sich orientieren und mitgestalten

    Kompetenzen         NMG.8.2 Die Schülerinnen und Schüler können die unterschiedliche Nutzung von Räu-
                                men durch Menschen erschliessen, vergleichen und einschätzen und über Be-
                                ziehungen von Menschen zu Räumen nachdenken.
                        NMG.8.3 Die Schülerinnen und Schüler können Veränderungen in Räumen erkennen,
                                über Folgen von Veränderungen und die künftige Gestaltung und Entwicklung
                                nachdenken.

    Projekt-Homepage
    Alle erwähnten Unterlagen und weitere Informationen Sie finden auf unserer Projekt-Homepage:
    www.zauneidechse.ch (Passwort für Unterrichtsmaterial: Steini)

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Unterrichtsdosseir Zauneidechse
LEHRERKOMMENTAR

Praktische Hinweise
Das vorliegende Dossier enthält Hinweise für die Unterrichtsplanung, Unterrichtsvorschläge sowie Ko-
piervorlagen für die thematische Vertiefung im Unterricht. Die Unterlagen eignen sich, um die Kennt-
nisse der Schüler über die Zauneidechse und ihre Lebensansprüche zu verbessern und schafft damit
die Grundlage, dass Schüler Fördermassnahmen - bei deren Planung und Umsetzung sie nach Möglich-
keit beteiligt werden - verstehen und deren Sinn begreifen.

Zauneidechsen erkennen
In unserer Region sind drei verschiedene Eidechsenarten anzutreffen (Eine weitere Art - die Smarag-
deidechse - kommt nur in der West- und Südschweiz sowie im Wallis vor und kann hier unbeachtet
bleiben). Oft wird in der Literatur angegeben, dass die Zauneidechse einfach zu erkennen sei. Dies trifft
aber eigentlich nur für die Männchen während der Paarungszeit zu, die zu dieser Zeit auffällig grün
gefärbt sind. Um auch Weibchen und Jungtiere sicher zu bestimmen, müssen mehrere weitere Merk-
male berücksichtigt werden. Die Bestimmung der Zauneidechse kann im Unterricht geübt werden. Da-
für stehen Ihnen drei Infoblätter zur Verfügung. Suchen Sie im Internet oder aus Zeitschriften Bildma-
terial und lassen Sie die Schüler die abgebildeten Tiere bestimmen. Dies kann auch in Form eines Be-
stimmungsquiz’ passieren.
Für Ihren Unterricht finden Sie in diesem Dossier folgende Unterlagen, die Sie als Kopiervorlage ver-
wenden können:
     INFOBLATT: Für die Bestimmung der Zauneidechse sind mehrere Bestimmungsmerkmale relevant. Ein ers-
      tes Infoblatt vermittelt eine Übersicht über alle wichtigen Merkmale.
                                                                Erkennungsmerkmale der Zauneidechse, Seite 8
     INFOBLATT: Auf einem weiteren Infoblatt werden die drei bei uns lebenden Eidechsenarten (Zauneidechse,
      Waldeidechse und Mauereidechse) portraitiert.
                                                                             Unsere Eidechsenarten, Seite 9
     INFOBLATT: Eine tabellarische Übersicht über die wichtigen Bestimmungsmerkmale der drei Arten finden
      Sie auf einem dritten Infoblatt.                               Unsere Eidechsen im Vergleich, Seite 9

Verbreitung und Lebensraum
Die Zauneidechse ist eine weit verbreitete Art. Ihr Verbreitungsgebiet reicht weit über die Schweiz
hinaus. Die benutzten Lebensräume unterscheiden sich in den verschiedenen Gegenden teilweise er-
heblich voneinander. Die nachfolgenden Unterlagen zeigen, wo die Zauneidechse lebt und was sie zum
Leben braucht.
     INFOBLATT: Ein Infoblatt illustriert die Verbreitung in der Schweiz und in Eurasien und beschreibt die wich-
      tigsten Lebensräume der Zauneidechse.                              Verbreitung und Lebensraum, Seite 11
     AUFTRAG: Eine Karte zeigt die Verbreitung der Zauneidechse in der Zentralschweiz. Die SuS können mithilfe
      dieser Karte herausfinden, ob die Zauneidechse in ihrer Umgebung vorkommt und deren Verbreitung in der
      Zentralschweiz beschreiben.                                 Verbreitung in der Zentralschweiz, Seite 12
     AUFTRAG: Die Lebensraumstrukturen, die im Lebensraum der Zauneidechse vorhanden sein müssen, wer-
      den in Stichworten beschrieben. Die SuS erhalten den Auftrag, die entsprechenden Strukturen in einer
      Zeichnung zu finden und mit der passenden Nummer zu versehen.
                                                             Notwendige Lebensraumstrukturen, Seite 13

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Unterrichtsdosseir Zauneidechse
LEHRERKOMMENTAR

    Lebensweise der Zauneidechse
    Die Lebensweise der Zauneidechsen ähnelt in vielerlei Hinsicht jener von unseren anderen Reptilien-
    arten. Es gibt aber auch einige artspezifische Eigenheiten, die unter Zuhilfenahme der nachfolgenden
    Kopiervorlagen im Unterricht thematisiert werden können. Benutzen Sie dafür auch die «steini»-Aus-
    gabe, die auf unserer Homepage zum Download bereit steht.
       INFOBLATT: Die Lebensweise der Zauneidechse wird kurz und bündig beschrieben. Lebensraumansprüche,
        Fortpflanzungsverhalten, Nahrung, Ausbreitungsverhalten und Überwinterungsverhalten werden vorge-
        stellt.                                                     Lebensweise der Zauneidechse, Seite 14
       AUFTRAG: Die SuS verschaffen sich beim Lesen des Infoblatts «Lebensweise der Zauneidechse» einen Über-
        blick über die Aktivitäten der Zauneidechsen im Jahresverlauf und versuchen anschliessend die Zeitperio-
        den in einem Jahreskalender farblich zu markieren. Die richtige Lösung finden Sie am Schluss der Dokumen-
        tation.                                                                Das Zauneidechsen-Jahr, Seite 15
       INFOBLATT: Die natürlichen Feinde und die Gefahren, die vom menschlichen Verhalten ausgehen, sind auf
        einem Infoblatt übersichtlich zusammengestellt.                       Feinde und Gefahren, Seite 16
       AUFTRAG: Anhand der «steini»-Sonderausgabe zum Thema Zauneidechse verfassen die SuS einen kurzen
        Steckbrief. Wir haben dafür eine Kopiervorlage vorbereitet.
                                                                     Steckbrief der Zauneidechse, Seite 17
       AUFTRAG: Unter Verwendung der zur Verfügung stehenden Unterlagen («steini»-Ausgabe, Infoblatt «Le-
        bensweise der Zauneidechse», etc.) beschreiben die SuS die Fortpflanzung der Zauneidechse in eigenen
        Worten. Eine mögliche Lösung finden Sie am Schluss der Dokumentation.
                                                                 Die Fortpflanzung der Zauneidechse, Seite 18

    Lebensraumzerstörung und Fördermöglichkeiten
    Hauptgründe für den starken Rückgang der Zauneidechse sind die intensivierte Landwirtschaft und die
    zunehmende Zersiedelung der Landschaft. Oft ist uns wenig bewusst, wie gravierend sich unsere Land-
    schaft innert weniger Jahrzehnte verändert hat und wie weitreichend die Auswirkungen sind.
    Mit dem Förderprojekt Zauneidechse der AKS wird angestrebt, die Situation für die Zauneidechse we-
    nigstens punktuell zu verbessern und den weiteren Rückgang der Vorkommen zu stoppen. Auch Schul-
    klassen können sich an Aufwertungen beteiligen. Die folgenden Kopiervorlagen zeigen den SuS auf,
    worauf es ankommt.
       AUFTRAG: Im direkten Vergleich zweier Flugaufnahmen desselben Landschaftsausschnittes aus dem Berner
        Oberland versuchen die SuS die in einem Zeitraum von 25 Jahren erfolgten Landschaftsveränderungen zu
        erkennen und zu beschreiben. Die Erkenntnisse können danach im Klassenverband diskutiert werden. Eine
        mögliche Lösung des Auftrags finden Sie am Schluss der Dokumentation.
                                                                           Ausgeräumte Landschaft, Seite 19
       AUFTRAG: Zwei unterschiedlich gezeichnete Gärten dienen als Diskussionsgrundlage, um die Möglichkeiten
        naturnaher Grünflächengestaltung und -pflege zu diskutieren. Die SuS lesen die wichtigsten Unterschiede
        aus den Zeichnungen heraus und beschreiben die für Zauneidechsen wichtigen Lebensraumelemente. Eine
        mögliche Lösung des Auftrags finden Sie am Schluss der Dokumentation.
                                                                              Gärten als Lebensraum, Seite 20
       AUFTRAG: Die SuS erhalten den Auftrag, Grünflächen in ihrem Umfeld nach geeigneten Lebensraumstruk-
        turen zu suchen und abzuklären, ob die auf dem Blatt aufgelisteten Zauneidechsen-Lebensräume vorhan-
        den sind. Als Untersuchungsobjekt kann die eigene Wohnumgebung oder auch das Schulhausareal dienen.
        Die Abklärung kann Ausgangspunkt für konkrete Aufwertungen sein, die durch die Schüler initiiert werden.
                                                                            Vielfältiges Siedlungsgrün, Seite 21
       INFOBLÄTTER: Auf zwei Seiten finden Sie Bauanleitungen für Kleinstrukturen aus Holz und aus Stein. Diese
        Infoblätter können zur Vorbereitung auf einen bevorstehenden Arbeitseinsatz verwendet werden. Weitere

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LEHRERKOMMENTAR

      Ideen und detailliertere Bauanleitungen zur Förderung der Zauneidechse finden Sie in der Fachbroschüre
      «Fördermassnahmen für die Zauneidechse», welche bei der AKS gratis bezogen werden kann.
                                                                         Kleinstrukturen aus Holz, Seite 22
                                                                      Kleinstrukturen aus Steinen, Seite 23
     AUFTRAG: Sechs besonders wertvolle Kleinstrukturen werden auf einer Kopiervorlage abgebildet. Die SuS
      erhalten den Auftrag die entsprechenden Bilder richtig zu beschriften. Das Arbeitsblatt dient als Diskussi-
      onsgrundlage, um im Unterricht zu thematisieren, worauf es bei der Erstellung von Kleinstrukturen an-
      kommt. Die Lösung für den Arbeitsauftrag finden Sie am Schluss der Dokumentation.
                                                                          Wertvolle Kleinstrukturen, Seite 24

Zusatzmaterial für den Projektunterricht
Zum Schluss finden Sie noch einige zusätzliche Kopiervorlagen, die Sie für eine vertieftere Bearbeitung
des Themas im Unterricht verwenden können. Sie dienen dazu, im Sinne einer nachhaltigen Bildung
zuerst das Vorwissen der Schüler abzufragen und im weiteren Unterrichtsverlauf gezielt an diesem
anzuknüpfen. Einige der Unterrichtsvorschläge werden im zweiten Dossier «BNE-Einheit» ausführli-
cher vorgestellt.
     AUFTRAG: Der Auftrag dient dazu, den SuS ihren persönlichen Lernfortschritt aufzuzeigen. Sie erhalten zu
      Beginn, während und am Schluss der Unterrichtseinheit die Aufgabe, ganz aus dem Gedächtnis heraus eine
      Zauneidechse zu zeichnen.
                                 Meine Zauneidechsen-Zeichnung, Seite 25Fehler! Textmarke nicht definiert.
     AUFTRAG: Ein Fragebogen dient dazu, das Vorwissen der SuS abzufragen und schriftlich festhalten. Der
      ausgefüllte Fragebogen kann zu einem späteren Zeitpunkt wieder zugezogen werden, wenn es darum geht,
      zu evaluieren, was die SuS durch den Unterricht oder durch die Teilnahme an einem Arbeitseinsatz zur
      Förderung der Zauneidechse dazugelernt haben.                    Mein Zauneidechsenwissen, Seite 26
     AUFTRAG: Die SuS vertiefen sich in einer Partnerarbeit in ein ausgewähltes Unterthema. Sie recherchieren
      in Büchern, Broschüren und im Internet, schreiben eine kurze Zusammenfassung und halten einen Kurzvor-
      trag.                                                                       Mein Spezialgebiet, Seite 27
     AUFTRAG: Ein kleines Kreuzworträtsel dient dazu, das Gelernte zum Schluss nochmals abzurufen und zu
      vertiefen. Die Lösung des Rätsels finden Sie am Schluss der Dokumentation.
                                                                              Zauneidechsen-Rätsel, Seite 28

AKS, Schulprojekt Zauneidechsen, Dossier Nr. 1                                                                      7
Unterrichtsdosseir Zauneidechse
INFOBLATT

    Erkennungsmerkmale der Zauneidechse
    Wie erkenne ich Zauneidechsen?
    Mit ihrem kräftigen Körperbau und dem etwas überproportional grossen Kopf erinnern Zauneidechsen
    an Dinosaurier im Miniformat. Am einfachsten zu erkennen sind die Zauneidechsen-Männchen wäh-
    rend der Paarungszeit. Keine andere heimische Eidechsenart strahlt von April bis Juni in einem ver-
    gleichbaren Grün. Die Bestimmung der Weibchen und der Jungtiere ist hingegen etwas kniffliger. Ein
    wichtiges Bestimmungsmerkmal sind die Augenflecken. Sie sind auch schon bei Jungtieren sichtbar.

       Die Zauneidechse ist gross und kräftig, wirkt aber eher plump. Sie hat kurze Beine. Ihre Gesamt-
        länge misst bis zu 22 Zentimeter.
       Der Schwanz macht macht nur knapp die Hälfte der Körperlänge aus.
       Der Kopf ist proportional zum Körper sehr gross und deutlich vom Rumpf abgesetzt. Die Schnauze
        ist stumpf.
       Männchen haben im Frühjahr und Frühsommer leuchtend grüne Flanken und Beine. Kopfober-
        seite, Rücken und Schwanz bleiben aber immer braun. Im Spätsommer und Herbst verblasst die
        Grünfärbung. Höchstens der Kehlbereich ist jetzt noch grünlich-gelb gefärbt.
       Weibchen bleiben immer ohne Grünfärbung. Allenfalls ist die Kehle grünlich-gelb, ansonsten wei-
        sen sie eine braune Grundfärbung mit dunklen und hellen Flecken auf.
       Jungtiere sind ähnlich gefärbt wie die Weibchen.
       Charakteristisch für alle Tiere sind die auffälligen Augenflecken: Dies sind grosse, dunkle Flecken,
        vor allem im Flankenbereich. Im Kern oder am Rand sind sie weiss aufgehellt, bei Männchen in
        Prachtfärbung hellgrün.

                               Die Augenflecken sind ein typisches
                               Erkennungsmerkmal der Zauneidechse

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INFOBLATT

Unsere Eidechsenarten
Neben der Zauneidechse (Lacerta agilis) leben in der Deutschschweiz noch zwei weitere Eidechsenar-
ten: die Waldeidechse (Zootoca vivipara) und die Mauereidechse (Podarcis muralis). An einigen Stand-
orten teilen sich die drei Arten sogar den gleichen Lebensraum.

                                                  Zauneidechse
                                                     Zauneidechsen leben an Waldrändern, Hecken
                                                      und wenig gepflegten Böschungen. Auch in na-
                                                      turnahen Gärten kommen sie vor, wenn ihnen
                                                      keine Katzen das Leben schwer machen.
                                                     Das Männchen ist während der Paarungszeit
                                                      unverwechselbar grün gemustert.
                                                     Das Weibchen legt im Frühling etwa 6 bis 10
                                                      Eier in lockeren, feuchtwarmen Untergrund.
                                                      Nach zwei bis drei Monaten sind dann die rund
                                                      6 cm langen Jungtiere zu beobachten.

                                                  Wald-, Berg- oder Mooreidechse
                                                     Die Waldeidechse besitzt gleich drei deutsche
                                                      Namen. Diese bringen zum Ausdruck, dass sie in
                                                      unterschiedlichen Lebensräumen zuhause ist.
                                                      Die Hauptverbreitung hat sie in höheren Lagen,
                                                      wo sie in unterschiedlichen Lebensräumen an-
                                                      zutreffen ist. In tieferen Lagen bewohnt sie vor
                                                      allem Waldränder und Feuchtgebiete.
                                                     Sie ist sehr scheu und mit ihrer unauffällig brau-
  © Francis C. Franklin
                                                      nen Musterung sehr gut getarnt.
                                                     Die Art ist lebend gebärend: Sie gebärt im Som-
                                                      mer bis zu acht Junge.

                                                  Mauereidechse
                                                     Die Mauereidechse ist südlich der Alpen und im
                                                      Jura heimisch, wo sie an Mauern und Felsen
                                                      lebt. Bei uns ist sie an vielen Orten einge-
                                                      schleppt worden. Mittlerweile breitet sie sich
                                                      stark aus.
                                                     Sie hat lange Zehen und einen längeren
                                                      Schwanz. Im Gegensatz zu anderen heimischen
                                                      Eidechsen vermag sie auch an senkrechten
                                                      Wänden emporzuklettern.
                                                     Das Weibchen legt mehrere Gelege mit bis zu
                                                      zehn Eiern, aus denen im Spätsommer die Jung-
                                                      tiere schlüpfen.

AKS, Schulprojekt Zauneidechsen, Dossier Nr. 1                                                             9
Unterrichtsdosseir Zauneidechse
INFOBLATT

     Unsere Eidechsen im Vergleich
     In unserer Gegend leben drei verschiedene Eidechsenarten: die Zauneidechse, die Waldeidechse und
     die Mauereidechse. Die drei Arten unterscheiden sich in verschiedenen Merkmalen und haben auch
     eine unterschiedliche Lebensweise. Die unten stehende Tabelle vermittelt dir einen vergleichenden
     Überblick über die wichtigsten Eigenschaften.

                      Zauneidechse                   Waldeidechse                      Mauereidechse
     Körperform/Beschuppung
     Gesamtlänge      Bis 22 cm                      Bis 15 cm                         Bis 21 cm
     Gestalt          Plump, kräftig                 Schlank                           Schlank und grazil
     Kopf             Kurz und kräftig, nicht abge- Zierlich, leicht abgeflacht, ver- Langgezogen und deutlich abge-
                      flacht, verhältnismässig gross hältnismässig klein              flacht, verhältnismässig klein
     Schnauzenform    Stumpf                         Leicht zugespitzt                 Zugespitzt
     Rumpf            Gleich breit wie hoch          Gleich breit wie hoch (ausser Deutlich breiter als hoch
                                                     beim Sonnenbaden)
     Schwanz          Kurz, etwa die Hälfte der Ge- Eher kurz, aber etwas mehr als Lang, ca. zwei Drittel der Ge-
                      samtlänge, dick und kräftig   die Hälfte der Gesamtlänge     samtlänge, schlank, lang und
                                                                                   dünn auslaufend
     Rückenschuppen Relativ gross, aber ohne Kiel    Gross, mit Kiel auf der Ober- Klein, fein und samtartig; ein-
                                                     seite; wirkt dadurch granuliert zelne Schuppen kaum sichtbar
                                                     (körnig), einzelne Schuppen gut
                                                     sichtbar
     Zeichnung und Färbung
     Färbung          Männchen im Frühling und Keine markante Grünfärbung              Keine markante Grünfärbung,
                      Frühsommer leuchtend grün                                        ausser bei aus Italien einge-
                                                                                       schleppten Männchen
     Zeichnung        Deutliche Augenflecken         Keine oder nur wenige, undeut- Keine Augenflecken
                                                     liche Augenflecken
     Schwarzfärbung   Nie ganz schwarz gefärbt       Gelegentlich ganz schwarz ge- Sehr selten ganz schwarz ge-
                                                     färbt                         färbt
     Lebensraum und Lebensweise
     Lebensraum       Böschungen aller Art, Wald- und Berggebiete (bis 3000 m), Wald- Mauern und Felsen, Bahnare-
                      Heckenränder, Gewässerufer, ränder und Waldlichtungen, ale, Rebberge, Steinstrukturen
                      Rebberge (meist nicht höher als Feuchtgebiete
                      1000 m)
     Fortpflanzung    Eierlegend                     Lebendgebärend                    Eierlegend

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INFOBLATT

Verbreitung und Lebensraum
Die Zauneidechse ist eine weit verbreitete Art. Sie besiedelt grosse Teile von Mittel- und Osteuropa. In
Asien reicht ihr Lebensraum bis nach China und in die Mongolei. Sie lebt genauso an Meeresküsten
wie im Hochgebirge. In Griechenland beispielsweise trifft man sie noch auf über 2’000 Meter über
Meer an.
In der Schweiz kommt die Zauneidechse vor allem im Mittelland zwischen Genfer- und Bodensee vor.
Aber auch in den warmen Tallagen des Jura und in den Alpen trifft man auf sie. Ein «Berggänger» ist
die Zauneidechse bei uns aber nicht: oberhalb 1’000 Meter über Meer kann man sie nur sehr selten
beobachten.

Zuhause in extensiv genutztem Grünland
Vielerorts bewohnt die Zauneidechse steppenartige, eher strukturarme Lebensräume. Von grosser Be-
deutung ist für sie dort einerseits der Wechsel zwischen dichtem und lückigem Graswuchs. Ande-rer-
seits dienen ihr Bauten von Kleinsäugern als Versteckplätze und Winterquartiere. Auch in der Schweiz
besiedelt die Zauneidechse teilweise strukturarme Standorte wie Magerwiesen, Eisenbahn- oder Stras-
senböschungen. Jungtiere ziehen sich gerne in die Löcher von Feldgrillen zurück. Erwachsene Tiere
benutzen Mäuselöcher.

Beliebte Saumbiotope
Bei uns bewohnt die Zauneidechse eine recht grosse Vielfalt an Lebensräumen. Man findet sie bei-
spielsweise am Rand von Feuchtgebieten, auf Waldlichtungen, in Kies- und Sandgruben oder in Stein-
brüchen. Besonders häufig lebt die Zauneidechse in Saumbiotopen wie naturnahen Waldrändern, He-
cken, Dämmen und Uferbereichen von Gewässern. Auch Böschungen entlang von Verkehrswegen oder
Randstrukturen im Kulturland dienen ihr als Lebensraum.

Vernetzung ist wichtig
Wichtig für die Zauneidechse sind ein geeignetes Mikroklima in Bodennähe, Nahrung, Sonnen- und
Versteckplätze, Eiablageplätze und Winterquartiere. Die minimal nötige Ausdehnung des Lebensraums
hängt vom Nahrungsangebot ab. Ein Lebensraum kann auch aus mehreren Teillebensräumen beste-
hen. Diese müssen aber miteinander vernetzt sein, so dass Tiere hin und her wandern können. Eine
Population besteht im Idealfall aus mindestens 300 erwachsenen Tieren. Zwar können auch kleinere,
isolierte Flächen jahrelang einen Zauneidechsenbestand beherbergen. Langfristig aber sind solche Vor-
kommen anfällig. In ihnen besteht ein hohes Aussterberisiko: beispielsweise durch extreme Wetterer-
eignisse, Hauskatzen oder Inzucht.

AKS, Schulprojekt Zauneidechsen, Dossier Nr. 1                                                             11
AUFTRAG

     Verbreitung in der Zentralschweiz
     Auch in der Innerschweiz war die Zauneidechse ursprünglich weit verbreitet und war praktisch
     in allen tieferen Lagen anzutreffen. Heute gibt es aber auch grosse Gebiete, in denen die Art
     seit langem nicht mehr nachgewiesen werden konnte.
     Versuche auf der Karte herauszufinden, ob es in deiner Umgebung noch aktuelle Zaun-
     eidechsen-Nachweise gibt! Versuche die Verbreitung der Art in der Innerschweiz in wenigen
     Sätzen zu beschreiben!

     Verbreitung in der Innerschweiz

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AUFTRAG

Notwendige Lebensraumstrukturen
Damit Zauneidechsen leben können, müssen auf relativ kleinem Raum Sonnenplätze, Ver-
steckplätze, Jagdgebiete, Winterquartiere und Eiablageplätze vorhanden sein. Diese Lebens-
raumstrukturen sind unten beschrieben. Suche in der Zeichnung nach diesen Strukturen und
setze dort, wo du sie findest die entsprechende Nummer!

 1 Sonnenplätze                                  2 Versteckplätze                   3 Jagdgebiete
 Gut besonnte Stellen, die sich                  Strauchwerk, das dicht über dem    Lückige Krautsäume, Altgras, Roh-
 schnell erwärmen: Wurzelstöcke,                 Boden schliesst. Altgrasfilz und   bodenflächen mit Kies, Sand und
 Ast- oder Steinhaufen, Holzbeigen               Krautsäume. Mäuse- und Grillen-    Schutt oder auch extensiv ge-
 und Ähnliches.                                  löcher.                            nutzte Wiesen mit hohem Nah-
                                                                                    rungsangebot.

 4 Winterquartiere                               5 Eiablageplätze
 Frostfreie Orte im Erdreich. Bau-               Sonnenexponierte, vegetations-
 ten von Kleinsäugern, Wurzel-                   arme Stellen mit lockerem Unter-
 gänge oder andere Hohlräume.                    grund wie Sand oder Laubhumus.
 Auch grosszügig angelegte Stein-                Auch unter Steinplatten oder in
 oder Asthaufen.                                 Trockenmauern.

AKS, Schulprojekt Zauneidechsen, Dossier Nr. 1                                                                          13
INFOBLATT

     Lebensweise der Zauneidechse
     Über Jahrhunderte hinweg konnte man die Zauneidechse in unserer Kulturlandschaft fast überall an-
     treffen. Die zahlreich vorhandenen Kleinstrukturen und Saumbiotope, die damals noch vorhanden wa-
     ren, boten ihr einen idealen Lebensraum. Der Name des Tiers rührt ja daher, dass es typischerweise
     entlang von Zäunen lebt. An Orten eben, wo meist auch Altgrasstreifen vorhanden sind.
     Durch die Intensivierung der Landwirtschaft, die Zersiedelung der Landschaft und nicht zuletzt wegen
     unserem Ordnungswahn sind diese Flächen vielerorts verschwunden. Und mit ihnen verschwindet lei-
     der auch die Zauneidechse mehr und mehr.

     Paarung im Frühling
     Unmittelbar nach dem Verlassen der Winterquartiere, meist Ende März oder im April, beginnt die Paa-
     rungszeit. Diese erreicht ihren Höhepunkt Ende April und im Mai. Sie kann aber auch bis Anfang Juni
     dauern. Bis in den Frühsommer hinein sind die Männchen prachtvoll grün gefärbt. Vier bis sechs Wo-
     chen nach der Paarung legen die Weibchen, die meist im dritten Lebensjahr geschlechtsreif werden,
     Eier ab. Im Durchschnitt sind es sechs bis neun, maximal etwa 15. Die Eier sind weiss, weichschalig und
     leicht oval. Das Weibchen legt sie unter Steine oder in selbstgegrabene Höhlen an warmen Standorten
     ab. Dabei bevorzugt es sandige Böden. Die Jungtiere schlüpfen im Hoch- oder Spätsommer.

     Erfolgreiche Jäger
     Zauneidechsen ernähren sich von tierischer Beute. Sie fressen vorwiegend Insekten und Spinnen. Auch
     Tausendfüsser werden nicht verachtet. Etwas seltener erbeuten sie Asseln, Schnecken und Würmer.
     Die Beutevielfalt ist letztlich abhängig vom örtlichen und jahreszeitlichen Angebot. Reifes Obst oder
     Beeren werden manchmal abgeleckt oder vereinzelt sogar gefressen. Dies aber mehr aus Interesse als
     zur Deckung des Energiebedarfs. Ihren Bedarf an Flüssigkeit decken Eidechsen, indem sie Tau und Re-
     genwasser auflecken.

     Nicht sehr wanderfreudig
     Der Raum, in dem eine Zauneidechse jagt, sich fortpflanzt und überwintert, ist erstaunlich klein. Die
     meisten Tiere entfernen sich im Laufe ihres Lebens nicht weiter als 30 Meter von ihrem Schlupfort. In
     der Regel wandern nur jüngere Zauneidechsen ab, die bei hoher Populationsdichte aus ihrem ange-
     stammten Lebensraum vertrieben werden. Solche Tiere legen dann auch grössere Distanzen zurück.
     Sie sind in der Lage, neu entstandene oder noch nicht vollständig besetzte Lebensräume in ihrer Nach-
     barschaft zu besiedeln. Grosse, starke Populationen werden damit zu wichtigen Quellen für die Aus-
     breitung der Art.

     Lange Winterruhe
     Die Überwinterung beginnt bei der Zauneidechse früher als bei anderen Reptilienarten. Wenn ausge-
     wachsene Tiere gut genährt sind, ziehen sie sich schon im August oder September in ihre Verstecke
     zurück. Länger aktiv – meist bis etwa Mitte Oktober – bleiben die im laufenden Jahr geborenen Jung-
     tiere. In den Wintermonaten kann man Zauneidechsen – ganz im Gegensatz zu Mauereidechsen –
     selbst bei warmem Wetter nicht beobachten. Als Winterquartiere dienen der Zauneidechse alle mög-
     lichen Hohlräume im Erdreich. Meist bleibt sie am selben Standort, an dem sie auch schon den Sommer
     verbracht hat. Ideal für die Überwinterung sind frostfreie Quartiere. Vieles aber deutet darauf hin, dass
     die Zauneidechse selbst kurze Frostperioden zu überleben vermag.

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AUFTRAG

Das Zauneidechsen-Jahr
Die beste Zeit, um Zauneidechsen zu beobachten, ist die Paarungszeit und die Zeit der Eiab-
lage. Auf dem Infoblatt «Lebensweise der Zauneidechse» findest du detaillierte Angaben zu
den Aktivitäten der Zauneidechse im Jahresverlauf. Lies den Text aufmerksam durch und mar-
kiere in der unten stehenden Abbildung mit einer Farbe die Zeiten in denen die Zauneidechse
aktiv ist.

AKS, Schulprojekt Zauneidechsen, Dossier Nr. 1                                                15
INFOBLATT

     Feinde und Gefahren
     Die Zauneidechse kennt viele Feinde. Der grösste Feind ist
     der Mensch, der ihr durch eine intensive Landnutzung und
     die Zersiedelung der Landschaft den Lebensraum streitig
     macht. Zudem werden bei unsorgfältiger Mahd viele Tiere
     getötet.

     Zahlreiche Fressfeinde
     Daneben machen aber auch viele Vogelarten wie beispiels-
     weise der Turmfalke Jagd auf Zauneidechsen. Auch Säuge-
     tiere stellen ihnen nach: Marder und Dachse, Füchse, Wild-
     schweine, Mäuse und viele mehr. Unter den Reptilien ist die
     Schlingnatter ein wichtiger Feind. Junge Zauneidechsen wer-
     den auch von anderen Eidechsen, Amphibien und sogar von
     Insekten erbeutet.

     Problem Hauskatze
     Eine ganz wesentliche – im Siedlungsgebiet sogar die ent-
     scheidendste – Bedrohung geht aber von Hauskatzen aus. Sie
     vermögen ganze Bestände binnen kurzer Zeit komplett zu
     vernichten. Um dies zu verhindern, kannst du bevorzugte
     Aufenthaltsorte von Zauneidechsen mit trockenen, dornigen
     Ästen oder Ranken locker abdecken und schützen.

     Ablenkungsmanöver zur Feindabwehr
     Wenn eine Eidechse angegriffen wird, kann sie an einer spe-
     ziellen Bruchstelle den Schwanz abschnüren. Der abgewor-
     fene Schwanz bewegt sich danach heftig und vermag man-
     chen Fressfeind solange abzulenken, bis sich das Tier in Si-
     cherheit gebracht hat. Der Schwanz wächst mit der Zeit teil-
     weise wieder nach, bleibt aber deutlich kleiner und dicker als
     vorher. In Siedlungsnähe findet man häufig Eidechsen mit
     verkürztem oder fehlendem Schwanz – eine Folge des häufi-
     gen Zusammentreffens mit Hauskatzen.

     Mauereidechse als Konkurrentin
     Eine weitere Gefährdung geht von der Mauereidechse aus. Sie hat sich in der Schweiz stark ausgebrei-
     tet. Wahrscheinlich gibt es dafür mehrere Gründe:
      Mit Bahn- oder Strassentransporten wird die Mauereidechse immer wieder an neue Standorte
          verschleppt. Dort kann sie sich oft halten und auch ausbreiten.
      Der Klimawandel bringt der Mauereidechse, die auf Wärme angewiesen ist, Vorteile.
      Die Mauereidechse ist äusserst anpassungsfähig. Deshalb kommt sie mit städtischen Lebensräu-
          men oder mit der Verfolgung durch Hauskatzen besser zurecht als die Zauneidechse.
     An vielen Orten trifft der Neuankömmling direkt auf die einheimische Zauneidechse. Dabei kann die
     Mauereidechse die heimische Zauneidechse verdrängen. Wie genau dieser Verdrängungsprozess vor
     sich geht, ist noch nicht ganz klar. Zwei Gründe aber dürften sicher mitspielen: Zum einen kommt bei
     der Nahrungssuche Rivalität auf. Zum andern können Mauereidechsen Jungtiere der Zauneidechse
     fressen.

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AUFTRAG

Steckbrief der Zauneidechse
Erstelle einen kurzen Steckbrief!

Aussehen

Grösse

Gewicht

Alter

Farbe

Merkmale

Lebensweise

Nahrung

Fortpflanzung

Feinde

Besonderheiten

AKS, Schulprojekt Zauneidechsen, Dossier Nr. 1   17
AUFTRAG

     Die Fortpflanzung der Zauneidechse
     Keine Bildrechte. Gutes Bild in folgender Publikation:
     © Westermann Gruppe, Expedition Biologie 1, Eva Möslinger, Karl Schirl, ISBN 978-3-7055-2748-5

     Beschreibe die Fortpflanzung der Zauneidechse in eigenen Worten

     A

     B

     C

     D

18                                                                                            AKS, Schulprojekt Zauneidechsen, Dossier Nr. 1
AUFTRAG

Ausgeräumte Landschaft
Innert weniger Jahrzehnte sind in unserer Landschaft viele Reptilienlebensräume verschwun-
den. Vergleiche die beiden Fotos von demselben Landschaftsausschnitt miteinander. Was hat
sich an diesem Ort innert 25 Jahren verändert? Markiere die wichtigsten Veränderungen im
Foto mit einer Nummer und notiere dir dazu ein paar Stichworte!

1975, Gadmen bei Innertkirchen

2000, Gadmen bei Innertkirchen

AKS, Schulprojekt Zauneidechsen, Dossier Nr. 1                                               19
AUFTRAG

     Gärten als Lebensraum
     Naturnah gestaltete Gärten sind für zahlreiche Tiere und Pflanzen ein wertvoller Lebensraum.
     Bei schonender Pflege kann darin unter Umständen sogar die Zauneidechse ein Zuhause
     finden.
     1. Beschreibe beide Gärten! Nenne Gemeinsamkeiten und Unterschiede!
     2. Beschreibe die eingekreiste n Lebensraumstrukturen genauer!
     3. Welche Bedeutung haben diese verschiedenen Strukturen für die Zauneidechse?
         Wie werden sie von ihnen genutzt (z.B. als Sonnenplatz, Versteck usw.)?

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AUFTRAG

Vielfältiges Siedlungsgrün
Auch innerhalb der Siedlungen können Grünflächen so gestaltet und gepflegt werden, dass
seltene Tiere und Pflanzen darin einen Lebensraum finden. Je mehr naturnahe Lebensräume
und Kleinstrukturen vorhanden sind, desto mehr Arten haben die Möglichkeit, sich zu entwi-
ckeln.
Unten sind wichtige Lebensraumelemente aufgelistet, mit welchen Grünanlagen als Lebens-
raum für Zauneidechsen und viele andere Arten aufgewertet werden können. Überprüfe die
Umgebung deiner Wohnung oder deines Schulhauses und kreuze in der unten stehenden Liste
jene Elemente an, die vorhanden sind. Markiere auf einem Plan die naturnahen Flächen mit
einer Farbe.

Wertvolle Lebensraumstrukturen für die Zauneidechse

 Ausreichend grosse, besonnte Altgras- und Krautsäume, die nur sehr selten gepflegt werden.
     Verwilderte Winkel sind besonders wertvoll.

 Einheimische Gehölze, die niedrig wachsen und den Boden nicht allzu stark beschatten. Wertvoll
     sind vor allem Dornensträucher und Brombeeren.

 Sandige Bereiche und hohl liegende Stein- oder Betonplatten, die gut besonnt sind.
 Üppige Staudenbeete mit einheimischen Pflanzen, die nur wenig gepflegt werden.
 Magerwüchsige Flächen mit Polsterpflanzen und Kräutern.
 Kleinstrukturen aus    Holz wie Asthaufen, frei stehende Holzbeigen, Wurzelstöcke und herum-
     liegendes Totholz. Besonders wertvoll sind diese, wenn sie von Kraut- und Altgrassäumen
     umgeben sind.

 Kleinstrukturen aus Steinen wie Steinhaufen und –riegel oder Trockenmauerwerk in verschie-
     denen Arten und Grössen. Besonders wertvoll sind diese, wenn sie von Kraut- und Altgrassäumen
     umgeben sind.

 Herumliegende alte Ziegel, Wellbleche und Bretter, die Tieren Unterschlupf bieten können.
 Naturnah gestaltete Komposthaufen, die nur im Frühling oder Herbst umgesetzt werden.

AKS, Schulprojekt Zauneidechsen, Dossier Nr. 1                                                       21
INFOBLATT

     Kleinstrukturen aus Holz
     Mit Kleinstrukturen aus Holz kann der Lebensraum der Zauneidechse vielerorts relativ einfach aufge-
     wertet werden. Folgende Strukturen sind dazu gut geeignet und werden von der Zauneidechse schnell
     als Lebensraum genutzt.

                                                          Unterschiedlich dicke Äste oder auch Teile
                                                           von Stämmen zu einem Haufen aufschich-
                                                           ten. Grobe Stücke platzieren wir eher in Bo-
                                                           dennähe.
                                                          Ausreichend viele und grosse Zwischen-
                                                           räume sind wichtig.
                                                          Am Schluss den Haufen mit locker aufgeleg-
                                                           ten, dornigen Ästen und Ranken schützen.
                                                           Dies ist besonders wichtig, wenn mit Haus-
                                                           katzen zu rechnen ist.
                                                          Mit der Zeit sackt der Haufen zusammen.
                                                           Dann gilt es, ihn wieder um einzelne Schich-
      Asthaufen                                            ten zu erhöhen.
                                                          Aufgeschichtete Rund- oder Spalthölzer –
                                                           beispielsweise in Form einer einfachen Holz-
                                                           beige – bieten Eidechsen attraktive Sonnen-
                                                           plätze und Versteckmöglichkeiten.
                                                          Die Beige sollte höher sein als die Vegeta-
                                                           tion, die sie umgibt. Ihr Volumen beträgt ide-
                                                           alerweise einen bis drei Kubikmeter oder
                                                           mehr.
                                                          Holz stapelartig schichten und einzelne Stü-
                                                           cke fünf bis zehn Zentimeter vorstehen las-
                                                           sen, um so terrassenartige Sonnenplätze für
      Holzbeige                                            Eidechsen zu schaffen.
                                                          50 – 80 Zentimeter tiefe Grube ausheben.
                                                           Grube sollte gestalten, dass das Wasser ab-
                                                           fliessen kann. Ansonsten eine Entwässerung
                                                           erstellen.
                                                          Den Grubenboden auflockern. Aushub wenn
                                                           möglich abtransportieren.
                                                          Wurzelstöcke so in die Mulde setzen, dass
                                                           die Wurzeln aus dem Erdreich ragen. Idealer-
                                                           weise drei bis vier Wurzelstöcke miteinander
                                                           kombinieren. Aber auch einzelne Wurzelstö-
                                                           cke können ihren Zweck erfüllen. Danach
                                                           Wurzelstöcke locker mit Sand überschütten.
                                                           Der aufgefüllte Sand sackt später noch in sich
                                                           zusammen und wird vom Regen noch model-
      Wurzelstock-Sandhaufen                               liert.

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INFOBLATT

Kleinstrukturen aus Steinen
Auch Steinstrukturen werden von der Zauneidechse gerne als Sonnenplatz oder Versteck genutzt. Al-
lerdings ist an Stellen, wo die Mauereidechse schon eingewandert ist – oder man eine Einwanderung
erwartet – eine gewisse Zurückhaltung mit Steinen geboten. Denn es besteht Gefahr, dass die Mauer-
eidechse, die mit der Zauneidechse in Konkurrenz steht, unnötig begünstigt wird. Für die Anlage von
Steinhaufen werden am besten Steine aus der Umgebung verwendet. 80% der Steine sollten eine Korn-
grösse von 20 - 40 Zentimetern aufweisen.

                                                    Eher magere Standorte wählen. Wo diese
                                                     nicht vorhanden sind, allenfalls den Humus
                                                     abtragen. Windgeschützte Standorte sind
                                                     zu bevorzugen.
                                                    Grösse, Form und Aufbau kann den lokalen
                                                     Gegebenheiten angepasst werden. Die
                                                     Grösse des Haufens ist nicht so entschei-
                                                     dend. Unterschiedliche Formen wirken
                                                     sich positiv aus.
                                                    Grössere Steine eher unten platzieren.
                                                     Kleinere, flache eher oben.
                                                    Haufen in ihre Umgebung «ausfransen»
                                                     lassen. Daneben kann man weitere, klei-
                                                     nere Strukturen anlegen, wenn die spätere
                                                     Pflege dies erlaubt.
                                                    Aufgelegte Äste oder dürre Brombeerran-
                                                     ken bieten Reptilien Schutz und verbessern
Steinhaufen oder Steinwall                           auch das Mikroklima.
                                                    Mit etwas grösserem Aufwand können
                                                     Steinhaufen so erstellt werden, dass sie
                                                     auch als Winterquartiere für Zauneidech-
                                                     sen taugen.
                                                    Bevor der Steinhaufen erstellt wird, muss
                                                     zuerst eine Grube von 80 – 100 Zentime-
                                                     tern Tiefe ausgehoben werden. Der Boden
                                                     der Grube sollte so geneigt sein, dass Was-
                                                     ser abfliessen kann. Andernfalls eine Ent-
                                                     wässerung anlegen. Grubenboden mit et-
                                                     was Sand auskleiden.
                                                    Die Grube mit Gesteinsmaterial auffüllen:
                                                     Grössere Steine lagern wir eher unten, klei-
                                                     nere flache eher oben und horizontal. Die
                                                     Steine können mit Totholz kombiniert wer-
                                                     den.
                                                    Aushub zuerst seitlich zwischenlagern und
                                                     dann am Schluss auf der von der Sonne ab-
Steinhaufen mit Winterquartier                       gewandten Seite des Haufens anschütten.

AKS, Schulprojekt Zauneidechsen, Dossier Nr. 1                                                        23
AUFTRAG

     Wertvolle Kleinstrukturen
     Die unten abgebildeten Kleinstrukturen werden von der Zauneidechse gerne als Sonnenplatz,
     Versteckplatz oder Eiablageplatz genutzt. Richtig angelegt, können sie ihr sogar als Winter-
     quartier dienen.
     Beschrifte die Fotos mit dem richtigen Begriff! Folgende Begriffe stehen dir dafür zur Auswahl:
     Asthaufen | Wurzelstock-Sandhaufen | einfacher Lesesteinhaufen | Holzbeige | Steinwall |
     Steinhaufen mit Überwinterungsquartier.

24                                                                 AKS, Schulprojekt Zauneidechsen, Dossier Nr. 1
AUFTRAG

Meine Zauneidechsen-Zeichnung
Zeichne zu Beginn der Unterrichtseinheit eine Zauneidechse. Wiederhole die Übung während
der Einheit und am Schluss! Für die Zeichnung darfst du höchstens 5 Minuten brauchen und
du nimmst auch keine Unterlage zu Hilfe. Stellst du Fortschritte fest? Was hast du neu dazu-
gelernt? Welche Tricks gibt es beim Zeichnen? Tauscht euch untereinander aus!

Meine Zauneidechse am ........................................

Meine Zauneidechse am ........................................

Meine Zauneidechse am ........................................

AKS, Schulprojekt Zauneidechsen, Dossier Nr. 1                                                 25
AUFTRAG

     Mein Zauneidechsenwissen
     Was weisst du über die Zauneidechse?

     Hast du schon Zauneidechsen gesehen? Wo? Wie oft?

     Kennst du Orte in deiner Umgebung, deiner Gemeinde, wo es Zauneidechsen hat oder haben
     könnte?

     Hast du eine Ahnung, was die Zauneidechse braucht zum Wohnen, zum Essen,
     zum Fortpflanzen?

     Kennst du Personen, die sich für diese Tiere interessieren, die mehr davon wissen, die dir
     gerne etwas darüber erzählen würden?

     Wie könnte ein idealer Eidechsenlebensraum aussehen? Mach eine Zeichnung!
     (auf der Rückseite) Du darfst auch in die Zeichnung schreiben!

26                                                              AKS, Schulprojekt Zauneidechsen, Dossier Nr. 1
AUFTRAG

Mein Spezialgebiet
Wähle zusammen mit einer Mitschülerin oder einem Mitschüler dein Spezialgebiet, zu wel-
chem du mehr erfahren möchtest.
Die unten aufgeführten Themen stehen euch zur Auswahl. Kreuzt an, was euch besonders
interessiert und legt danach zusammen mit der Lehrperson euer Thema fest.

Mögliche Themen

 Aussehen: Woran erkenne ich eine Zauneidechse: Form, Grösse, Gewicht, Farbe...
 Verbreitung: In welchen Regionen der Schweiz oder der Welt kommt die Zauneidechse
     vor?

 Lebensraum: In welchen Lebensräumen kommt die Zauneidechse vor? Wo hält sie sich am
     liebsten auf?

 Nahrung: Was, wie, wann und wo frisst das Tier?
 Fortpflanzung: Wann, wo und wie pflanzt sich die Zauneidechse fort? Wie viele Jungen
     bringt sie auf die Welt. Wie werden die Jungen aufgezogen?

 Feinde:   Welche Tiere haben Eidechsen zum Fressen gern? Welche Rolle spielt der
     Mensch?

 Überwinterung: Was machen die Eidechsen im Winter? Wo sind sie dann?
 Besonderheiten: Worin unterscheidet sich die Zauneidechse von anderen Tieren? Gibt es
     interessante Besonderheiten? Findest du etwas besonders Spannendes über dieses Tier
     heraus?

 Eidechsen fördern: Welche Möglichkeiten gibt es, um etwas für die Zauneidechsen zu tun?

Vorgehen
1. Recherchiert in Büchern und im Internet zum gewählten Thema! Ihr könnt auch Fachleute
   dazu befragen.
2. Erstellt einen Text (mit eigenen Worten) und schreibt ihn zum Schluss fehlerfrei am PC!
3. Bereitet den kurzen Text für eure Mitschüler gut vor und macht damit einen Kurzvortrag
   (2-3 Minuten). Benutzt dafür auch Bilder, Karten, Zeichnungen.
4. Du erhältst zum Schluss von den anderen Gruppen die schriftlichen Texte und musst zu
   allen Bereichen etwas wissen. Bei deinem Bereich bist du aber Fachmann und kannst den
   anderen dazu Auskunft geben.

AKS, Schulprojekt Zauneidechsen, Dossier Nr. 1                                               27
AUFTRAG

     Zauneidechsen-Rätsel
     Testet nun zum Schluss euer Wissen über die Zauneidechse! Sicherlich kennt ihr die meisten
     Antworten, ansonsten helfen euch die Infoblätter und die «Steini»-Zeitschrift weiter.
     Die grau hinterlegten Buchstaben ergeben in der richtigen Reihenfolge ein Lösungswort. Es
     verrät dir, womit du Zauneidechsen eine grosse Freude bereiten kannst.

     1.    Schlimmster Feind
     2.    Lieblingsmenü
     3.    Temperament
     4.    Besonderes Bestimmungsmerkmal
     5.    Gern genutztes Versteck
     6.    Einfach zu erstellende Kleinstruktur
     7.    Liebster Aufenthaltsort am Morgen
     8.    Konkurrentin der Zauneidechse
     9.    Bevorzugter Eiablageplatz
     10.   Versteck und Jagdquartier zugleich
     11.   Wissenschaftlicher Name: Lacerta …

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LEHRERKOMMENTAR

Lösungen
Das Zauneidechsen-Jahr (Seite 15)
Siehe auch Seite 9 in Fachbroschüre

Notwendige Lebensraumstrukturen (Seite 13)
Mögliche Lösung

Die Fortpflanzung der Zauneidechse (Seite 18)
A Unmittelbar nach dem Verlassen der Winterquartiere, meist Ende März oder im April, beginnt die Paarungszeit. Diese
  erreicht ihren Höhepunkt Ende April und im Mai.
B Vier bis sechs Wochen nach der Paarung legt das Weibchen etwa 6-9 Eier ab. Die Eier werden entweder rund 10 Zenti-
  meter tief in leicht grabbarem Boden wie Sand oder Laubhumus eingegraben oder unter lose liegende Steine gelegt.
C Die Jungtiere schlüpfen im Hoch- oder Spätsommer. Die Entwicklungsgeschwindigkeit im Ei ist abhängig von der Witte-
  rung und dem Temperaturverlauf.
D Die geschlüpften Zauneidechsen sind bis in den Oktober hinein noch aktiv und legen in dieser Zeit neu deutlich an Gewicht
  zu, bevor sie sich ein geeignetes Winterquartier suchen.

AKS, Schulprojekt Zauneidechsen, Dossier Nr. 1                                                                                29
LEHRERKOMMENTAR

     Ausgeräumte Landschaft (Seite 19)
     Mögliche Lösung (einige von zahlreichen Veränderungen)

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     1.   Kleinräumige Bewirtschaftung (gestaffelte, mosaikartige Nutzung)
     2.   Schuttkegel mit Blockhalden und Schotterflächen
     3.   Lichter Wald und buchtiger Waldrand
     4.   Herumliegende Felsblöcke mit einzel stehenden Gehölzen (Kleinstrukturen)
     5.   Frei fliessende, mäandrierende Bachläufe
     6.   Vielfältige Übergänge zwischen Flussaue und Wiesland (heute Hochwasserdamm)

     Steckbrief der Zauneidechse (Seite 17)
     Unterschiedliche Lösungen sind möglich!

     Gärten als Lebensraum (Seite 20)
     obere Darstellung
     Steriler, stark gepflegter und strukturarmer Garten. Besitzt keine Vielfalt von Pflanzen und Tieren, stattdessen Englischer
     Rasen, Gartenzwerge und Hauskatze. --> kein Lebensraum für Reptilien!
     untere Darstellung
     Naturnaher, schonend gepflegter Garten. Tier- und Pflanzenreichtum und Strukturvielfalt (Trockenmauer, Stein- und Asthau-
     fen, Kompost und Blumenwiese). --> Eidechsen finden hier Sonnen- und Versteckplätze, Eiablagestellen und insektenreiche
     Jagdgebiete.

     Lebensraumstruktur
     1. Stein- und Asthaufen
     2. Asthaufen
     3. Kompost
     4. Trockenmauer
     5. Hecke (Strauchgürtel)
     6. Blumenwiese

     Bedeutung für Reptilien
     1. Sonnen- und Versteckplätze (Eiablage)
     2. Sonnen- und Versteckplätze
     3. Eiablage und Unterschlupf (v.a. Blindschleiche)
     4. Sonnen- und Versteckplätze, Jagdgebiet
     5. Versteckplätze und Jagdgebiet
     6. Jagdgebiet, Eiablage in Erdlöcher (z.B. Zauneidechse)

     Wertvolle Kleinstrukturen (Seite 24)
     Richtige Begriffe von links oben nach rechts unten:
     Holzbeige | Wurzelstock-Sandhaufen | Asthaufen | einfacher Lesesteinhaufen | Steinhaufen mit Überwinterungsquartier |
     Steinwall

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Zauneidechsen-Rätsel (Seite 28)

AKS, Schulprojekt Zauneidechsen, Dossier Nr. 1   31
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     Zauneidechsen-Infos

     Links
     zauneidechse.ch             Alle Infos zum Artenförderprojekt Zauneidechse der Albert Koechlin
                                 Stiftung
     karch.ch                    Zahlreiche Informationen über die Zauneidechse und andere Reptilienar-
                                 ten / Praxismerkblätter Reptilienschutz

     Broschüren
     ALBERT KOECHLIN STIFTUNG (2018): Fördermassnahmen für die Zauneidechse. Luzern (kann bei der
     AKS gratis bezogen werden).
     BARANDUN J. & KÜHNIS J. (2000): Aktuell. Eidechse und Co. Reptilien kennen und fördern. Arbeitsheft
     für den Unterricht an der Oberstufe. 29. Jahrgang Nr. 1.
     PRO NATURA (2005): steini. Die Zauneidechse. Natur-Abenteuer mit Pro Natura.

     Literatur
     BERNEY, C. (2001): Unsere Reptilien. Veröffentlichungen aus dem Naturhistorischen Museum Basel.
     112 S.
     BLANKE, I. (2010): Die Zauneidechse – zwischen Licht und Schatten.
     Beiheft der Zeitschrift für Feldherpetologie 7. Laurenti Verlag, Bielefeld. 176 S.
     DUSEJ, G. (2000): Reptilien der Schweiz. Schweizer Vogelschutz SVS/Birdlife Schweiz, Zürich. 31 S.
     MEYER, A., ZUMBACH, S., SCHMIDT, B. & MONNEY, J.-C. (2009): Auf Schlangenspuren und Krötenpfa-
     den. Amphibien und Reptilien der Schweiz. Haupt Verlag, Bern. 336 S.
     MÜHLETHALER, B. (2005): Zauneidechse – Leben im Grenzbereich. Pro Natura Magazin Spezial, Basel.
     23 S. Bezug unter www.der-shop.pronatura.ch

     Weitere Informationen zum Projekt
     Albert Koechlin Stiftung
     Reusssteg 3
     6003 Luzern
     www.aks-stiftung.ch
     www.zauneidechse.ch

     Projektleitung
     Philipp Christen
     041 226 41 20
     philipp.christen@aks-stiftung.ch

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