Länderprofil Mali Stand: Januar 2016 Informationen zur Nutzung und Förderung erneuerbarer Energien - German Energy Solutions
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Länderprofil Mali Stand: Januar 2016 Informationen zur Nutzung und Förderung erneuerbarer Energien www.german-energy-solutions.de Durchführer
Impressum Herausgeber Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) Öffentlichkeitsarbeit 10115 Berlin www.bmwi.de Text und Redaktion Dania Schüürmann und Sebastian Seier (enviacon international) Konzeption und Gestaltung enviacon international/adelphi Stand Januar 2016 Bildnachweis Icons: Kontrapunkt Agentur für Kommunikation GmbH Durchführer LÄNDERPROFIL MALI 2015 | SEITE 2
Inhalt Hinweise und Erläuterungen für Leser ……………………………………………………………………………………………………………………….. 4 Executive Summary …………………………………………………………………………………………………………………………………………... 5 1. Politische & wirtschaftliche Rahmenbedingungen ……………………………………………………………………………………………………… 8 2. Energiemarkt …………………………………………………………………………………………………………………………………………….. 12 3. Erneuerbare Energien …………………………………………………………………………………………………………………........................... 22 4. Weitere Angebote der Exportinitiative Erneuerbare Energien …………………………………………………………………………………………... 44 5. Kontaktlisten ………………………………………………………………………………………………………………………………………………. 46 Quellen ………………………………………………………………………………………………………………………………………………………… 49 Durchführer LÄNDERPROFIL MALI 2015 | SEITE 3
Hinweise und Erläuterungen für Leser Wechselkurs* (fest) Ziele der Publikation 2013/2014/2015 1 Euro = 655, 957 XOF Abkürzungen • Ziel dieses im Rahmen der Exportinitiative Energie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) veröffentlichten Länderprofils ist es, deutschen kW Kilowatt Unternehmen Informationen zum Energiemarkt in Mali zur Verfügung zu stellen, die sie für die Einschätzung des Zielmarkts für einen möglichen Markteintritt benötigen. kWth Kilowatt thermisch • Dazu stellt dieses Länderprofil im ersten Teil (1. und 2. Kapitel) die aktuellen kWh Kilowattstunden Rahmenbedingungen des malischen Energiemarkts vor. Dies beinhaltet neben den politischen und wirtschaftlichen Begebenheiten eine Beschreibung der Struktur des PV Photovoltaik Energiemarkts sowie Grundinformationen zu Energieverbrauch und –bedarf und Energiepreisen. Zudem bietet die Publikation einen Überblick über politische EUR Euro Zielsetzung und Gesetzgebung im Energiebereich. Als praktische Informationen werden darüber hinaus Netzanschluss- und Markteintrittsbedingungen bereitgestellt. CFA-Franc (Franc de la Coopération Financière en Afrique Centrale) XOF BCEO (Banque Centrale des États • Im zweiten Teil (3. Kapitel) werden technologiespezifische Ausbauziele, installierte de l‘Afrique de l‘Ouest) Kapazitäten, Potenziale, Förderbedingungen, Finanzierungsmöglichkeiten und Marktchancen für die Bereiche Wind-, Solar-, Bioenergie und Wasserkraft Vorsatzzeichen beleuchtet. Die Geothermie wird aufgrund mangelnder Relevanz nicht betrachtet. k (Kilo) = 1.000 • Übersichten zu Marktakteuren und Beispielprojekten bieten ebenso praktische M (Mega) = 1.000.000 Anhaltspunkte für die Marktbearbeitung wie eine Zusammenstellung der wichtigsten staatlichen und privatwirtschaftlichen Ansprechpartner im Zielmarkt. G (Giga) = 1.000.000.000 T (Terra) = 1.000.000.000.000 * Wechselkurse laut oanda. Der Wechselkurs des XOF ist fest an den EUR gebunden. Die Währung von insgesamt 8 westafrikanischen Ländern ist nicht direkt konvertibel, kann also im Außenhandel nur über den Umtausch in EUR genutzt werden. Durchführer LÄNDERPROFIL MALI 2015 | SEITE 4
Executive Summary Im westafrikanischen Mali mit ca. 16 Mio. Einwohnern wächst der Strombedarf aufgrund von Bevölkerungswachstum sowie wirtschaftlicher Entwicklung seit 2012 um jährlich ca. 10 %. Auch ist das Land in hohem Maße abhängig von Energieimporten. Vor allem lokale Energieversorger in ländlichen Gegenden, die durch fossile Brennstoffe betriebene Mini- Grids unterhalten, sind von steigenden Preisen für die Brennstoffe und von hohen Transportkosten innerhalb Malis betroffen. Nach Angaben der African Development Bank (AfDB) aus dem Jahr 2015 gibt es ca. 60 solcher kleiner Energieversorger und ca. 190 Mini-Grids. Die Elektrifizierungsrate in Mali ist jedoch immer noch relativ niedrig. In den Städten lag sie im Jahr 2010 bei ca. 55% und in ländlichen Regionen bei lediglich ca. 15%. Der landesweite Durchschnitt betrug 27%. Nach Informationen der AfDB aus dem Jahr 2015 verwenden ca. 78% der malischen Haushalte nach wie vor Feuerholz und Kohle zur Energiegewinnung. Seit 2000 konnte die Regierung jedoch die Stromversorgung maßgeblich verbessern. Damals hatte die Elektrifizierungsrate in ländlichen Gegenden noch bei 1% gelegen. Auch die Nutzung von erneuerbaren Energien zur Elektrifizierung hat zugenommen. So wurden im Jahr 2015 ca. 10% der ländlichen Stromversorgung mit erneuerbaren Energien sichergestellt, vor allem über Solar Home Systems. Das nationale Stromübertragungs- und -verteilungsnetz wird von Energie du Mali SA (EDM SA) unterhalten, einem Unternehmen, das nach mehreren Privatisierungsversuchen heute wieder mehrheitlich in staatlicher Hand ist. Dieses Stromnetz von insgesamt ca. 1.364 km wird u. a. durch große Wasserkraftanlagen gespeist: 2013 betrug der Anteil der thermischen Stromerzeugung 47% und der Anteil der Wasserkraft 53%. Wasserkraft hat in Mali ein sehr gutes natürliches Potenzial, vor allem durch die großen Flüsse Niger und Senegal, an deren Ufern bereits größere netzgebundene Wasserkraftanlagen stehen. In Kooperation mit anderen westafrikanischen Ländern sollen hier zukünftig weitere Anlagen entstehen. Die oben erwähnten kleinen lokalen Energieversorger sind in Zusammenarbeit mit einer Nationalen Agentur für ländliche Stromversorgung (AMADER) tätig, welche die ländliche Elektrifizierung reguliert, Lizenzen ausgibt und über einen Fonds Investitionskredite vergibt. Aktuell liegt der Fokus auf Hybridsystemen, zumeist PV-Diesel- Anlagen, die die Stromversorgung in ländlichen Gebieten sicherstellen. Für den Off-Grid-Bereich bestehen generell gute Marktchancen für Erneuerbare-Energien-Technologien. Eine grundlegende Herausforderung für den Energiesektor in Mali stellt die finanziell fragile Situation des Staatsunternehmens EDM SA dar. In Mali werden zudem keine Einspei- setarife für Strom aus Erneuerbare-Energien-Anlagen gezahlt; es existieren jedoch Befreiungen von der Mehrwertsteuer und von den Zollabgaben für importierte Anlagenkompo- nenten. Die nationale Regulierungskommission CREE schätzt im Jahr 2015 vor allem Wasserkraft- und Bioenergieanlagen aufgrund niedriger Stromgestehungskosten als attraktiv ein. Es werden hier jeweils Kosten in Höhe von 32,80 XOF (0,05 EUR) pro kWh angegeben. Für Solarenergieanlagen werden Stromgestehungskosten von 98,40 XOF (0,15 EUR) geschätzt. Demgegenüber kostet der Strom, der aus dem Senegal, Mauretanien, der Elfenbeinküste, Ghana und Guinea importiert wird, zwischen 70-90 XOF (0,11-0,14 EUR) pro kWh. Für die Finanzierung von Erneuerbaren-Energien-Projekte sind Projektierer jedoch angesichts der geringen Kaufkraft und der begrenzten finanziellen Mittel der Regierung auf internationale Geldgeber angewiesen. Diese spielen eine wichtige Rolle im Energiesektor, vor allem hinsichtlich der ländlichen Elektrifizierung und Offgrid-Technologien. Zuletzt muss auf die Lage im dünn besiedelten Norden Malis hingewiesen werden, der seit 2012 von bewaffneten Gruppen dominiert wird. Alle in diesem Länderprofil gemachten Angaben beziehen sich daher im Wesentlichen auf das südliche Landesgebiet, da für den Norden zurzeit nur vereinzelt und unsichere Daten vorliegen. Auch sollten die Reisehinweise des Auswärtigen Amtes berücksichtigt werden. Durchführer LÄNDERPROFIL MALI 2015 | SEITE 6
1. Politische & wirtschaftliche Rahmenbedingungen Durchführer LÄNDERPROFIL MALI 2015 | SEITE 7
Klima & Geographie Geographie: Das westafrikanische Land Mali ist ein Binnenland, angrenzend an Mauretanien (Nordwesten), Algerien (Nordosten), Niger (Osten), Burkina Faso, Côte d‘Ivoire, Guinea (Süden) und Senegal (Südwesten). Der von Flüssen durchzogene Südwesten Malis ist der bevölkerungsreichste Teil Quellen: AfDB (2015), Auswärtiges Amt (2015), API Mali (2011) Westafrikaportal (2015), Wiedemann (2014) des Landes. Ca. 90% der 16 Mio. Malier lebten hier im Jahr 2014. Insgesamt ist die Bevölkerungsdichte mit 12 Einwohnern pro km2 sehr niedrig (Deutschland 226 Einwohner pro km2). Ländliche Städte und Dörfer liegen häufig weit verstreut. Klima: Im nördlichen und südlichen Teil von Mali sind die klimatischen Verhältnisse jeweils unterschiedlich. Die Südhälfte weist einen jährlichen Niederschlag von 700 bis 1.000 mm auf. Die Temperatur beträgt im Januar 20 bis 25°C. Im Sommer ist es geringfügig wärmer. Im Norden von Mali liegt die sehr trockene Saharazone, die ca. 40% der gesamten Landesfläche Malis ausmacht. Der Jahresniederschlag beläuft sich hier auf weniger als 20 mm und die Temperaturen können bis über 40°C erreichen. Quelle: United Nations Map N°4231 (Rev. 3 March 2013) Mit einer regionalen jährlichen Solareinstrahlung von bis zu 2.400 kWh/m² verfügt Mali über sehr gute Solarressourcen. Durchführer LÄNDERPROFIL MALI 2015 | SEITE 8
Politisches System & soziodemographische Daten Politisches System: Entwicklung des HDI und BIP pro Kopf Mali ist eine Präsidialdemokratie nach französischem Vorbild, die seit 2013 von Quellen: Auswärtiges Amt (2015), BTI (2014), CIA (2015), Présidence de la République du Mali (2015), The World Bank (2015a/b), 0,5 800 Präsident Ibrahim Boubacar Keita regiert wird. Das Einkammer-Parlament Malis setzt sich aus 147 Sitzen zusammen, zuletzt 0,45 750 am 24. November und 12. Dezember 2013 in direkten Wahlen auf fünf Jahre an US-Dollar Abgeordnete vergeben. 0,4 700 HDI Im Bertelsmann Transformation Index 2014 (BTI) wird auf die politisch insta- 0,35 650 bile Lage in Mali seit einer Tuareg-Rebellion im Januar 2012 eingegangen. Drei nördliche Regionen, Gao, Kidal und Timbuktu, befinden sich unter der Kontrol- 0,3 600 le islamistischer bewaffneter Gruppen. Die demokratischen Institutionen werden 2010 2011 2012 2013 2014 Jahr als schwach angesehen und Armut betrifft große Bevölkerungsteile (ca. 50 %). Human Development Index (HDI) Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf eigene Darstellung, auf Basis von Daten der UNDP (2014) und The World Bank (2015a) kann Parlament auflösen ernennt Vorsitzende/Mitglieder Soziodemographische Informationen: ** Präsident Verfassungsgericht Das BIP pro Kopf stieg in Mali zwischen 2010 und 2014 leicht von etwa 621,2 * ** 9 Mitglieder, 3 werden vom auf 704,50 US-Dollar an. Der HDI-Wert konnte seit 2010 kaum verbessert Einkammer-Parlament Präsidenten, 3 vom Parlament (147 Sitze) Premierminister und weitere 3 vom Obersten werden und ist mit ca. 0,4 sehr niedrig. Er setzt sich aus verschiedenen Rat der Magistratur ernannt. * Wohlstandsindikatoren zusammen und wird von der Weltbank erhoben. *** Ministerkabinett Oberster Gerichtshof Mit einem Gini-Koeffizienten von 33 (2009) ist das Einkommen gerechter Transparency International (2014) *** Die 19 Mitglieder werden vom erlässt Justizminister ernannt. verteilt als z. B. in Senegal (40,3) oder Nigeria (43). Für Deutschland liegt der Mehrheitswahl auf 5 Jahre Dekrete Wert bei 30,6 (2010). Je höher der Wert, desto höher die Ungleichverteilung. gelten für Wahl auf 5 Jahre Im Corruption Perceptions Index 2014 schneidet Mali mit Platz 115 von 175 Wahlvolk schlecht ab. Die Nachbarländer wie z. B. Mauretanien (Platz 124) oder Guinea * ernennt eigene Darstellung, auf Basis von Présidence de la République du Mali (2015) (Platz 145) werden ebenfalls als relativ korruptionsanfällig beschrieben. Durchführer LÄNDERPROFIL MALI 2015 | SEITE 9
Wirtschaftskennzahlen, Risikoanalyse & Investitionssicherheit Wirtschaftskennzahlen: Risikoanalyse/Investitionssicherheit: Die malische Wirtschaft wird vom Primärsektor (Rohstoffe) bestimmt, der im Risikomindernd: Quellen AfDB (2015), Auswärtiges Amt (2015), GTAI (2015), GTAI (2013), The World Bank (2016), The World Bank (2015c/d) Jahr 2010 einen Anteil von 36,5% am BIP ausmachte und ca. 85% der Bevöl- Seit 1997 ist ein Investitionsschutzabkommen zwischen Deutschland und Mali kerung beschäftigte. Darüber hinaus ist der Bergbau ein wichtiger Wirtschafts- in Kraft. Gemäß Informationen des Auswärtigen Amtes erfolgen jedoch bisher sektor. Gold ist das wichtigste Exportprodukt Malis. Das Land ist der drittgrößte keine wesentlichen deutschen Investitionen in Mali. Goldexporteur Afrikas. Im „Ease of Doing Business“-Index der Weltbank schneidet Mali für das Jahr Die malische Wirtschaft konnte sich seit 2012 wieder erholen und wies im Jahr 2015 mit Rang 143 (von 189) ab und damit besser als z. B. Mauretanien (Rang 2014 ein reales Wachstum von 7,2% auf. Laut GTAI wird das Wachstum 168) und schlechter als Ghana (Rang 114). Im Vergleich zum Vorjahr (Rang aktuellen Prognosen zufolge in 2015 und 2016 bei ca. 5% liegen. 142) hat sich das Land in der Bewertung leicht verschlechtert. Probleme werden z. B. bei der zeitintensiven Prozedur für die Registrierung eines Unternehmens Wirtschaftswachstum und Inflation gesehen. 10 10,0 Risikobehaftet: Wirtschaftswachstum in % 9 9,0 8 8,0 Die Situation im Norden Malis, der von bewaffneten terroristischen Gruppen Inflationsrate in % 7 7,0 dominiert wird, führt seit spätestens 2012 zu politischer Instabilität. Der 6 6,0 5,0 Anschlag auf ein von Touristen frequentiertes Hotel in der Hauptstadt Bamako 5 4,0 4 im November 2015 hat die Lage zusätzlich verschärft. Die weitere Entwicklung 3,0 3 2,0 bleibt abzuwarten. 2 1,0 1 0,0 Eine nachlassende Rohstoffnachfrage vor allem aus der Volksrepublik China 0 -1,0 wird von Analysten als ein großes Risiko für den afrikanischen und malischen -1 -2,0 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015e 2016e Bergbau gesehen. Jahr Inflationsrate in % Reales BIP-Wachstum in % eigene Darstellung, basierend auf Daten der GTAI (2015), The World Bank (2015c/d) Durchführer LÄNDERPROFIL MALI 2015 | SEITE 10
2. Energiemarkt Durchführer LÄNDERPROFIL MALI 2015 | SEITE 11
Ausbauziele & gesetzlicher Rahmen für erneuerbare Energien Offizielle Ziele der malischen Regierung liegen nach Informationen der African Development Bank (AfDB) aus dem Jahr 2015 sowohl für den Ausbau der erneuerbaren Energien als auch für den Bereich der ländlichen Elektrifizierung vor. Bis 2033 soll eine Elektrifizierungsrate von 61 % erreicht werden – Ausbauziele gegenüber 27% im Jahr 2010 – und die erneuerbaren Energien (ohne Wasserkraft) sollen einen Anteil von 25 % an der nationalen Stromversorgung erreichen. Der aktuelle Anteil an Erneuerbaren-Energien-Technologien wird von der AfDB als „vernachlässigbar“ bezeichnet. Bis 2019/20 sollen zudem gemäß Informationen der AfDB ca. 4 % des Stroms, der in das nationale Übertragungs- und Verteilungsnetz von EDM SA eingespeist wird, aus Erneuerbaren-Energien-Quellen gewonnen werden. Ausbauziele für Erneuerbare-Energie-Anlagen zur Wärmegewinnung liegen nicht vor. In der Verordnung Nr. 00-019/P-RM aus dem Jahr 2000 wird die Organisation des Energiesektors in Mali einschließlich der Verantwortlichkeiten für die Quellen: AfDB (2015), ECOWAS (2015), JatroREF (2014), The World Bank (2014) Erteilung von Lizenzen (vgl. Folie 18) definiert. Die aktuelle Ausarbeitung zur Nationalen Energiepolitik – „Politique énergétique nationale“ (PEN) – in Mali stammt aus dem Jahr 2006. Hier wurden inzwischen überholte Ziele für den Ausbau der erneuerbaren Energien (10 % Anteil an der nationalen Stromerzeugung bis 2015) festgehalten. Zudem wird der Gesetzlicher Rahmen institutionelle Rahmen der malischen Energiepolitik festgeschrieben (vgl. Folie 14). Eine gesetzliche Regelung zur Entwicklung der erneuerbaren Energien besteht gemäß Angaben der Weltbank aus dem Jahr 2014 bisher nicht. 2006 erarbeitete die Regierung eine spezifische nationale Strategie zur Entwicklung der erneuerbaren Energien („Stratégie de développement des énergies renouvelables“), in der die allgemeine Bedeutung der erneuerbaren Energien für Mali herausgestellt wird. Hier werden wiederum die Ausbauziele genannt, wie auch in der Nationalen Energiepolitik aus demselben Jahr. In dem offiziellen Dokument zur Strategie für Wachstum und Reduzierung der Armut 2012-2017 aus dem Jahr 2011 – „Cadre Stratégique pour la Croissance et la réduction de la pauvreté (SCRP 2012-2017)“ – wird ebenfalls auf die Bedeutung der erneuerbaren Energien für die wirtschaftliche Entwicklung Malis eingegangen. Hier wird die Vision entworfen, dass Mali langfristig hauptsächlich mit erneuerbaren Energien Strom erzeugen wird. Ein weiteres Papier aus dem Jahr 2006 beschreibt die nationale Strategie zur Entwicklung von Biokraftstoffen („Stratégie nationale de développement des biocarburants)“. Hier werden die folgenden Ausbauziele für Biokraftstoffgewinnung und –verbrauch benannt: bis 2013 sollten 10 % des Kraftstoffverbrauchs durch Biokraftstoffe bedient werden, bis 2018 15 % und bis 2023 20 %. Diese Anteile entsprechen einer Produktion von 39,2 Mio. Liter bis 2013, 56 Mio. Liter bis 2018 und 84 Mio. Liter bis 2023. Durchführer LÄNDERPROFIL MALI 2015 | SEITE 12
Energiemarktordnung Ministerium für Energie und Wasser (ME) Ministerium für Umwelt und Sanierung (MEA) Staatlicher Energieversorger und Vergibt Lizenzen, Regulierungs- Netzbetreiber legt Tarife fest und kommission Ministerium für Wirtschaft und EDM SA kontrollieren vermittelt zwischen für Elektrizität Finanzen (MEF) Versorgern und und Wasser Ca. 60 lokale private Verbrauchern (CREE) Energieunternehmen Ministerium für Ländliche Quellen: AfDB (2015), CREE (2015), EDM SA (2014), Maliweb (04.08.2015), ECREE (2016) Entwicklung (MDR) Agentur für häusliche Energie und ländliche Elektrifizierung (AMADER) eigene Darstellung, basierend auf den Informationen der African Development Bank (2015) Der Energiesektor Malis wird von einer Vielzahl von staatlichen Institutionen bestimmt. Grundsätzlich sind mindestens vier Ministerien involviert: das Ministerium für Energie und Wasser (ME) ist mit dem untergeordneten Nationalen Energiedirektorat für die Ausarbeitung der Energiestrategie sowie Koordination und technische Kontrolle regionaler und sub-regionaler Dienstleister verantwortlich. Das Ministerium für Umwelt und Sanierung (MEA) verantwortet mit dem untergeordneten Nationalen Direktorat für Wasser & Forstwirtschaft u. a. die Erstellung von Umweltgutachten. Das Ministerium für Wirtschaft und Finanzen (MEF) kontrolliert das Nationalbüro für Petroleum- produkte (ONAP) und das Ministerium für Ländliche Entwicklung (MDR) ist ein wichtiger Ansprechpartner im Bereich der ländlichen Elektrifizierung. Die Regulierungskommission für Elektrizität und Wasser (CREE) reguliert den Energiemarkt. Ihre Aufgaben wurden 2000 in einer Verordnung geregelt. (auf Französisch) Die 2003 gegründete Agentur für häusliche Energie und ländliche Elektrifizierung (AMADER) soll die Nutzung moderner Energieformen in ländlichen Gebieten verbreiten. Als einziger Abnehmer für netzgebundenen Strom fungiert das staatliche Unternehmen EDM SA, welches das nationale Übertragungs- und Verteilungsnetz unterhält. In den 1960er Jahren vom Staat gegründet, war EDM SA in den 1990er Jahren und 2000-2005 teilweise in privatem Besitz. Im Jahr 2005 zogen sich die privaten Investoren jedoch zurück und der Staat übernahm wieder die Kontrolle mit 66% der Anteile. Das Unternehmen macht keinen Gewinn und ist in einer finanziell prekären Lage. Mit Stand vom 31. Dezember 2014 erhielt das Unternehmen im Jahr 2014 insgesamt 203,091 Mio. XOF bzw. 309.000 EUR direkte staatliche Subventionen. Vor allem in ländlichen Gegenden unterhalten lokale Energieversorger durch fossile Brennstoffe betriebene Mini-Grids. Nach Angaben der African Development Bank (AfDB) aus dem Jahr 2015 existieren ca. 60 solcher kleiner Energieversorger und ca. 190 Mini-Grids. Durchführer LÄNDERPROFIL MALI 2015 | SEITE 13
Energieerzeugung & -verbrauch Entwicklung von Stromerzeugung und –verbrauch seit 2008 in GWh 1.000 900 800 GWh 700 600 500 400 2008 2009 2010 2011 2012 eigene Darstellung auf Basis der Daten von EIA 2015 Jahr Stromerzeugung Stromverbrauch Angaben zur Primärenergieversorgung Malis liegen lediglich für das Jahr 2008 vor. Hier machte Biomasse 78% aus, gefolgt von fossilen Brennstoffen (21%) und Wasserkraft (1%). Der hohe Anteil an Biomasse ist auf die traditionelle Nutzung von Feuerholz und Kohle von ca. 96% der Bevölkerung zurückzuführen. In den Städten nutzen im Jahr 2014 ca. 17-18 % Erdgas zum Kochen, ein Anteil der seit den 1990er Jahren stark angestiegen ist. Der Strombedarf nimmt aufgrund von Bevölkerungswachstum und wirtschaftlicher Entwicklung vor allem des Bergbausektors zu. Insbesondere zwischen 2010 und 2011 verdoppelte er sich laut Statistik der EIA. Aktuellere Angaben macht die AfDB. Sie spricht von einem Wachstum von jährlich 10% zwischen 2012 und 2014. Auch die Stromerzeugung stieg laut Angabe der AfDB seit 2012 an und lag 2013 bei 1.402 GWh. Für das Jahr 2014 erwartet sie eine Stromerzeugung in Höhe von 1.629 GWh. Im Quellen AfDB (2015), JatroREF (2014) Jahr 2013 betrug der Anteil der thermischen Stromerzeugung 47% und der Anteil der Wasserkraft 53% an der gesamten Stromerzeugung für das nationale Stromsystem. Für erstere wurden die Brennstoffe zu 100% importiert. Der Anteil der Wasserkraft geht wesentlich auf die Anlagen Manantali und Sélingué zurück (vgl. Folie 27). Die installierte Kapazität zur Stromerzeugung betrug 2012 357 MW im zentralen Stromnetz und 68 MW in lokalen Mini-Grids. Bei letzteren werden ca. 10% von erneuerbaren Energien bereitgestellt, vor allem mit Solar Home Systems. Weitere 200 MW an thermischen Stromerzeugungskapazitäten wurden von Industrie- und Minenunternehmen zur Deckung ihres Eigenbedarfs betrieben. Die AfDB beziffert die Versorgungslücke im Jahr 2013 auf 111 MW, was 45% der Nachfrage entspricht. Für 2014 gibt sie 32 MW an, 13,2% des Bedarfs. Die Elektrifizierungsrate lag 2010 in den Städten bei ca. 55 % und auf dem Land bei ca. 15 %. Im Durchschnitt betrug sie 27% (für afrikanische Länder 22,7 %). Seit 2000 konnte die Regierung die Stromversorgung auf dem Land deutlich verbessern. Im Jahr 2000 lag die Elektrifizierungsrate in ländlichen Gegenden noch bei nur 1%. Durchführer LÄNDERPROFIL MALI 2015 | SEITE 14
Strompreise Übersicht der regulierten durchschnittlichen Strompreise (Stand 2015) Der durchschnittliche Strompreis in Mali für Privatverbraucher liegt 2015 bei ca. 98 XOF bzw. 0,15 EUR pro kWh; die Stromgestehungskosten waren Quellen: AfDB (2015), API Mali (2015), CREE (2015), Dépêches du Mali (30.06.2014), EDM SA (2015), Maliactu (25.06.2014) Kategorie Durchschnittliche Kosten Tarif in XOF In EUR Niedrigspannung allerdings deutlich höher bei 134,2 XOF bzw. 0,20 EUR pro kWh. In Mali richtet sich der Strompreis nach der Tageszeit (18 bis 24 Uhr, 8 bis 18 Sozialtarif für Privathaushalte Uhr, 24 bis 8 Uhr) und den Verbrauchergruppen sowie Spannungskategorien. In Privathaushalte mit einem Kosten/kWh 59,00 0,09 Verbrauch von 0 - 50 kWh pro der links stehenden Übersichtstabelle wurden jeweils die durchschnittlichen Monat Preise dargestellt. Eine vollständige Auflistung der Tarife findet sich hier . Privathaushalte mit einem Kosten/kWh 94,00 0,14 Verbrauch von 51 - 100 kWh pro Die Preise werden von der nationalen Regulierungsbehörde CREE festgelegt; Monat die letzte Anpassung wurde im Juli 2014 von der Behörde bewilligt. Im Zuge Normaltarif für Privathaushalte Privathaushalte mit einem Kosten/kWh 109,00 0,17 dieser Preiserhöhung haben malische Zeitungen die Energieverschwendung in Verbrauch von 0 - 200 kWh pro öffentlichen Einrichtungen und dem Militär angeprangert, die zu steigenden Monat Preisen für Privatverbraucher führe. Privathaushalte mit einem Kosten/kWh 130,00 0,20 Verbrauch von > 200 kWh Der Stromtarif für die Niedrigspannung, d. h. vor allem für Privathaushalte, ist Tarife für öffentliche Beleuchtung auf einen Verbrauch von bis zu 100 kWh pro Monat begrenzt. Für 120 Stunden Kosten/kWh 114,00 0,17 Für jede weitere Stunde Kosten/kWh 74,00 0,11 Gemäß Angaben der nationalen Regulierungskommission CREE aus dem Jahr Mittelspannung 2015 wird momentan eine Untersuchung von Strompreisen für Minen bzw. Hochspannungskunden unternommen. Für März 2016 ist eine Tarifierung des Einheitstarif für installierte Kosten/kWh 98,00 0,15 Kapazitäten < 25 kW Sektors angekündigt. Feste Jahresprämie für installierte Kosten/kW 16.806,00 25,62 Zusätzlich zu den links in der Tabelle aufgeführten Strompreisen können Kapazitäten > 25 kW Tarif nach Tageszeit: 18 bis 24 Uhr Kosten/kWh 98,00 0,15 monatliche Lizenzgebühren für die Anmietung und Wartung von Mess- und Tarif nach Tageszeit: 6 bis 18 Uhr Kosten/kWh 71,00 0,11 Kontrollgeräten anfallen. Tarif nach Tageszeit: 0 bis 6 Uhr Kosten/kWh 48,00 0,07 Öffentliche Beleuchtung Kosten/kWh 98,00 0,15 Die Preisumrechnung in EUR bezieht sich auf den festen Wechselkurs (1 EUR = 655,957 XOF). Es sind jeweils die Nettopreise exklusive MWSt. von 18 % angegeben. Die MWSt. wird auf alle Tarife ausgenommen den Sozialtarif für Privathaushalte mit einem Verbrauch < 100 KWh pro Monat aufgeschlagen. Durchführer LÄNDERPROFIL MALI 2015 | SEITE 15
Marktzugang Es existieren mit Stand 2014 keine spezifischen Netz- und Systemregeln (Grid codes) für Erneuerbare-Energien-Anlagen. Gemäß der RISE-Pilotstudie der Weltbank aus dem Jahr 2014 ist das Energieministerium Malis dafür zuständig, Anlagen mit einer installierten Kapazität zwischen 50 und 250 kW für die Stromerzeugung und -verteilung über Mini-Grids zuzulassen. Die technischen Standards für die Einspeisung in Mini-Grids werden im Dekret N°00-184/P-RM aus dem Jahr 2000 festgelegt (auf Französisch). Für die Genehmigung ist ein Antrag beim Energieministerium zu stellen. Anschließend müssen Formulare mit Informationen zum Unternehmen und zur Region bzw. Dorfgemeinschaft, die an das Netz angeschlossen werden soll, gemacht werden und bei der Agentur für häusliche Energie und ländliche Elektrifizierung (AMADER) eingereicht werden. Informationen zum Vorhaben werden für 60 Tage veröffentlicht. Das Energieministerium und AMADER erteilen dann die Genehmigung. Es müssen weitere Dokumente wie ein Strom Geschäftsplan und Umweltgutachten bei AMADER eingereicht werden. Insgesamt muss also für eine an ein Mini-Grid angeschlossene Anlage mit zwei Institutionen an insgesamt 181 Tagen Kontakt aufgenommen werden. Betreiber von Anlagen mit einer installierten Kapazität > 250 kW müssen eine Genehmigung beim Energieministerium beantragen und einen Lizensierungsprozess durchlaufen. Genehmigungen von Erneuerbare-Energien-Anlagen werden für einen Zeitraum von maximal 30 Jahren erteilt. (auf Französisch) Alle Strompreise, auch für den Strom, der über Mini-Grids verteilt wird, werden durch die nationale Regulierungskommission CREE festgelegt. Ausgeschriebene Projekte im Stromsektor sind über die Informationsseite der Westafrikanischen Wirtschaftgemeinschaft ECOWAS sowie die Webseite der Exportinitiative Erneuerbare Energien zu finden. Quellen: The World Bank (2014) Durchführer LÄNDERPROFIL MALI 2015 | SEITE 16
Stromnetz & Anschlussbedingungen Stromnetz: Das Stromnetz von EDM SA ist mit den Netzen Mauretaniens, Senegals und der Elfenbeinküste verbunden. Generell muss in Mali zwischen dem Verbundnetz von EDM SA, den isolierten Verbrauchszentren, der Eigenversorgung großer Verbraucher wie Industrie und Minen und den netzfernen ländlichen Regionen unterschieden werden. Nach Informationen der AfDB aus dem Jahr 2015 existieren ca. 190 Mini-Grids, in denen ca. 60 lokale Energieversorger tätig sind. Die AfDB berichtet zudem, dass im Rahmen des West African Power Pool (WAPP) zwei 225 kV-Hochspannungsüberlandleitungen geplant sind, die Mali mit Burkina Faso/Ghana und Guinea verbinden sollen. Der Jahresbericht 2014 des Unternehmens EDM SA zeigt jedoch, dass die Investitionen in den Netzausbau in den Jahren 2013 und 2014 sanken. Die staatliche EDM SA betreibt laut Information aus dem Jahr 2014 das 220/110/35 kV-Hochspannungsnetz mit einer Länge von insgesamt 1.364,4 km sowie zwölf Umspannwerken. Quellen: AfDB (2015), CREE (2015), EDM SA (2014/2015) Anschlussbedingungen: Die nationale Regulierungskommission CREE sprach in einer Präsentation vom November 2015 die Empfehlung aus, den Netzanschluss für dritte Parteien zukünftig sicherzustellen. Bis dato sind keine Regelungen hierzu bekannt. Es sind keine praktischen Erfahrungen mit einem Netzanschluss von Erneuerbaren-Energien-Anlagen bekannt. Durchführer LÄNDERPROFIL MALI 2015 | SEITE 17
3. Erneuerbare Energien Durchführer LÄNDERPROFIL MALI 2015 | SEITE 18
Förderung & Finanzierung Einspeisetarife und Steuererleichterungen: Weitere Finanzierungsmöglichkeiten: In Mali werden bis dato keine festen Einspeisetarife für Strom aus Der malische Fonds für die ländliche Elektrifizierung (Fonds de l‘électrification Erneuerbaren-Energien-Anlagen gezahlt. rurale, FER) wird von AMADER verwaltet und vergibt Investitionskredite für Gemäß Angaben der nationalen Regulierungskommission CREE aus dem Jahr Off-Grid-Anlagen und Betreiber von Mini-Grids. 2015 sind vor allem Wasserkraft- und Bioenergieanlagen aufgrund niedriger Das ECOWAS (Economic Community of West African States) Centre for Stromgestehungskosten attraktiv. Es werden hier jeweils Kosten in Höhe von Renewable Energy and Energy Efficiency (ECREEE) ermöglicht in 32,80 XOF bzw. 0,05 EUR pro kWh angegeben. Für Solarenergieanlagen Zusammenarbeit mit internationalen Geldgebern Unterstützung für Erneuerbare- werden Stromgestehungskosten von 98,40 XOF bzw. 0,15 EUR geschätzt. Für Energien-Projekte in westafrikanischen Ländern. Es existiert u. a. ein spezifisches Windenergieanlagen wurden keine Angaben zu Stromgestehungskosten Programm zur Förderung der Kleinwasserkraft. gemacht. Der Strom, der aus dem Senegal, Mauretanien, der Elfenbeinküste, Die Global Environmental Facility (GEF) hat in der Vergangenheit bereits Ghana und Guinea importiert wird, kostet zwischen 70-90 XOF bzw. zwischen Projekte im Bereich erneuerbarer Energien in Mali kofinanziert. Anträge für 0,11 und 0,14 EUR pro kWh. Damit bieten sich durch EE-Anlagen konkrete Projekte müssen von der Regierung oder Nichtregierungsorganisationen Möglichkeiten, den Strom wirtschaftlicher zu produzieren. gestellt werden, Private-Public-Partnerships (PPPs) sind aber möglich. Komponenten für EE-Anlagen sind in Mali beim Import von den Zollabgaben Über das „Scaling Up Renewable Energy in Low Income Countries“ Programm und der Mehrwertsteuer befreit. (SREP) des Climate Investment Funds werden ebenfalls Erneuerbare-Energien- Projekte in Mali finanziert. Ausschreibungen für den privaten Sektor werden in der Regel einmal jährlich veröffentlicht. Quellen: AfDB (2015), CREE (2015)Die Durchführer LÄNDERPROFIL MALI 2015 | SEITE 19
Windenergie: Potenzial, installierte Leistung & Ausbauziele Installierte Leistung: x Windge- schwindig- Windpotenzialkarte Malis keit für 50 m Es sind mit Stand Dezember 2015 keine Windenergieanlagen in Mali bekannt. Höhe in m/s Quelle: UNEP Riso Centre (2012) Ausbauziele: Potenzial: Quellen: AfDB (2015), UNEP Riso Centre (2012) Es besteht bis dato kein offizielles Ausbauziel für Windenergieanlagen in Mali. Gemäß Angaben der African Development Bank (AfDB) liegen in der Sahel- und Sahara-Zone im Norden Malis jährliche Windgeschwindigkeiten von 3 bis 7 m/s vor. Es sind keine Angaben zum technischen und wirtschaftlichen Potenzial von Windenergieanlagen in Mali verfügbar. Durchführer LÄNDERPROFIL MALI 2015 | SEITE 20
Solarenergie: Potenzial, installierte Leistung & Ausbauziele Installierte Leistung: Sonneneinstrahlung in Mali: Im Februar 2011 wurde das erste PV-Diesel-Hybrid-System mit einer installierten Kapazität von 216 kWp an das Netz angeschlossen. Nach Informationen der AfDB 6,5 aus dem Jahr 2015 folgten im Jahr 2014 zwei weitere Anlagen. 6 Es existieren mit Stand 2015 weitere Offgrid-PV-Diesel-Hybrid-Anlagen in Mali, die 5,5 5 zu Zwecken der ländlichen Elektrifizierung eingesetzt wurden. 4,5 Es wurden mit Stand 2012 ca. 130.000 Solar Home Systems installiert mit einer Kapazität von 5,8 MW. Zudem wurden 1.300 mit Solarkraft betriebene Quellen: AfDB (2015), ECOWAS (2015), Energypedia (2015), UNEP Riso Centre (2012) Quelle: UNEP Riso Centre 2012 Wasserpumpen mit einer installierten Gesamtkapazität von 2,4 MW in Betrieb genommen. Im Dorf Konséguéla installierte die Nichtregierungsorganisation GERES eine Offgrid-PV-Anlage mit einer Kapazität von 13 kWp, durch die 15 Kleinunternehmen mit Strom versorgt werden. Tägliche Sonneneinstrahlung in kWh/m² gemessen vom Juli 2008 bis Juni Es liegen mit Stand 2015 keine Informationen zu größeren solarthermischen Anlagen 2011 vor. Es werden jedoch solarthermische Anwendungen zum Kochen genutzt. Potenzial: Mit einer durchschnittlichen täglichen Sonneneinstrahlung von bis zu 6,5 kWh/m2 verfügt Mali über sehr gutes natürliches Potenzial zur Nutzung der Solarenergie. Das natürliche Potenzial der Solarenergie ist vor allem im Norden Malis sehr Ausbauziele: hoch. Abgesehen von der schwierigen Sicherheitslage in der Region, die einer Trotz eines großen Interesses der malischen Regierung am Ausbau der Solarenergie, Nutzung dieses Potenzials im Wege steht, sind netzgebundene Anlagen in die sich u. a. in Präsentationen und Dokumenten des Energieministeriums dieser Region nur schwierig umzusetzen, da das Übertragungsnetz für eine niederschlägt, liegt bis dato kein offizielles Ausbauziel vor. Weiterleitung des Stroms in den Süden Malis und die Hauptstadt nicht ausreichend ausgebaut ist. Durchführer LÄNDERPROFIL MALI 2015 | SEITE 21
Solarenergie: Wichtige Marktakteure Forschung/ Herstellung Projektierung Vor allem internationale Nichtregierungsorganisationen wie SNV World und GERES sind in Mali mit Projekten im Bereich der Beratung Schneider Engie (FRA) Solarenergie aktiv. SNV World (NLD) Electric (FRA) GERES (FRA) Französische Konzerne wie Schneider Electric, Engie oder GERES (FRA) Orange (FRA) Orange sind auf dem malischen Markt vertreten. SNV World (NLD) Lokale Hersteller von Bauteilen für Photovoltaik- und ZED SA (MLI) Solarthermieanlagen sind in Mali nicht bekannt. Durchführer LÄNDERPROFIL MALI 2015 | SEITE 22
Solarenergie: Wichtige Kundengruppen & Beispielprojekte Wichtige Kundengruppen: Beispielprojekte: Quellen: AfDB (2015), IEA (2013), JatroREF (2014), Jeune Afrique (27.11.2015), Maliactu (19.10.2015), Maliweb (18.06.2015), Öffentliche Einrichtungen wie Kindergärten, Schulen, Krankenhäuser etc. in Das französische Telekommunikationsunternehmen Orange, das in ganz Afrika netzfernen Regionen sind mögliche Kunden für Offgrid-PV-Anlagen. Für die wie auch in Mali aktiv ist, traf im November 2015 eine Übereinkunft mit dem Umsetzung werden allerdings Gelder von internationalen Geberorganisationen französischen Energieunternehmen Engie hinsichtlich des Ausbaus erneuerbarer benötigt. Energien. In einer Pilotphase ab dem 2. Halbjahr 2016 sollen in Marokko, Potenzielle Kunden für Offgrid-PV sind vor allem Unternehmen aus der Senegal und Mali sogenannte Solar-Kits, d. h. kompakte Solaranlagen, über die Bergbaubranche und Minenbesitzer, die eine autarke Stromversorgung Infrastruktur der Orange-Verkaufsstellen vertrieben werden. Zudem sollen Mini- sicherstellen wollen. Bisher greift die Minenindustrie in Mali nach Grids zur Stromversorgung hier installiert werden. Die Abrechnung kann dann Informationen der AfDB aus dem Jahr 2015 ausschließlich auf thermische jeweils über das etablierte Online-Bezahlsystem von Orange abgewickelt Stromerzeugung zurück. werden. Das Unternehmen Orange wiederum profitiert von der stabilen und autarken Stromversorgung seiner Verkaufsstellen. PV wird weiterhin zur Elektrifizierung in ländlichen Regionen eingesetzt. Ein Hindernis für den weiteren Ausbau der Offgrid-PV-Stromversorgung ist der Gemäß malischen Presseberichten von Oktober 2015 haben verschiedene in Mali häufig auftretene Diebstahl von Solarmodulen, der aus Sicht der Bevölkerung tätige Banken in einer Übereinkunft mit dem Ministerium für Energie und gegen den Erwerb von Solar Home Systems sprechen kann. Wasser Kredite zum Erwerb von Solar Home Systems zur Verfügung gestellt. Gemäß malischen Presseberichten von August 2015 wurde die Finanzierung von PV-Diesel-Hybrid-Systemen durch einen Fonds aus Abu Dhabi an 30 verschiedenen Standorten vereinbart. In der Meldung heißt es weiter, dass die französische Agentur für Entwicklung AFD die Finanzierung weiterer 60 Hybrid- Anlagen zugesagt hat. Nach Auskunft der KfW wurden auch 14 solcher Projekte durch die KfW Entwicklungsbank finanziert. Maliweb (04.08.2015) Im Rahmen des Projektes „Total Access to Energy“ verkauft das französische Mineralölunternehmen Total seit 2015 in Mali die Solarlampen AWANGO, entweder einzeln oder bis zu vier Lampen mit Lademöglichkeiten für bis zu fünf Mobiltelefone. Durchführer LÄNDERPROFIL MALI 2015 | SEITE 23
Bioenergie: Potenzial, installierte Leistung & Ausbauziele Installierte Leistung: Es ist bis dato keine netzgebundene Bioenergie-Anlage in Mali bekannt. Forstwirtschaftlich genutzte Nach Informationen der AfDB aus dem Jahr 2015 wurden in der Vergangenheit Gebiete in Mali kleinere Projekte mit Biogasanlagen umgesetzt. Weitere Details zu den Projekten waren nicht recherchierbar. Beispielprojekte finden sich auf Folie 26. Legende Durch die französische Nichtregierungsorganisation AVSF (Agronomes et Vétérinaires Sans Frontières) wurden bis 2012 100 kleine Biogasanlagen zur Wasser Geschlossenes Waldgebiet Eigenversorgung installiert (s. Folie 26). Offene nicht zusammenhängende Wälder Sonstige bewaldete Gebiete Andere Landbedeckung Quellen: AfDB (2015), Experteninterviews (Dezember 2015), JatroREF (2014) Quelle: FAO (2015) Ausbauziele: Potenzial: Es existiert kein Ausbauziel für Bioenergie-Anlagen. Die Waldbestände insgesamt, vorwiegend im Süd-Westen gelegen, werden von Laut der nationalen Strategie zur Entwicklung von Biokraftstoffen aus dem Jahr der AfDB auf 520 Mio. m3 geschätzt. Da Bodendegradation jedoch ein großes 2006 verfolgt Mali allerdings Ausbaupläne für Biokraftstoffe: bis 2013 sollten Problem in Mali darstellt, ist die nationale Agentur für ländliche 10 % des nationalen Kraftstoffverbrauchs durch Biokraftstoffe bedient werden, Elektrifizierung AMADER sehr an der Förderung der Nutzung alternativer bis 2018 15 % und bis 2023 20 %. Diese Anteile entsprechen einer Produktion Energiequellen gegenüber der traditionellen Feuerholznutzung interessiert. von 39,2 Mio. Liter bis 2013, 56 Mio. Liter bis 2018 und 84 Mio. Liter bis 2023. Für Biokraftstoffgewinnung aus der Jatropha-Pflanze werden 2015 mit ca. 2.000 Hektar Pflanzungen betrieben. Nach Aussagen von Fachexperten ist jedoch bisher keine Analyse der Marktfähigkeit des Biokraftstoffes erfolgt. Die Agroindustrie Malis (Baumwolle, Reis, Mais etc.) am Niger-Fluss produziert vor allem große Mengen an Zuckerrohrbagasse und Reishülsen, die für die energetische Nutzung geeignet sind. Durchführer LÄNDERPROFIL MALI 2015 | SEITE 24
Bioenergie: Wichtige Marktakteure Forschung/ Betreiber von Projektierung Das malische Unternehmen Mali Biocarburant S.A. ist das erste Unternehmen mit einer Biodiesel-Produktion in Westafrika. Das Beratung Biokraftstoff/ SNV World Unternehmen Access Sarl ist ein lokaler Energieversorger, der bei Biogas-Anlagen (NLD) SNV World (NLD) der Stromerzeugung auf einen aus der Jatropha-Pflanze Access Sarl (MLI) GERES (FRA) GERES (FRA) gewonnenen Biokraftstoff zurückgreift. Mali Biocarburant SA Des Weiteren sind vor allem internationale (MLI) Nichtregierungsorganisationen wie SNV World und GERES in Mali mit Projekten zu Bioenergie aktiv (siehe auch Folie 26). Durchführer LÄNDERPROFIL MALI 2015 | SEITE 25
Bioenergie: Wichtige Kundengruppen & Beispielprojekte Wichtige Kundengruppen: Beispielprojekte: Aufgrund der gesundheitsschädigenden Auswirkungen der Verbrennung von Die französische Nichtregierungsorganisation AVSF installierte im Süden Malis, Feuerholz und Kohle, welche vom Großteil der Bevölkerung zum Kochen in den Regionen Bougouni und Sikasso, bis 2012 100 kleine Biogasanlagen. verwendet werden, bietet sich Biogas auch im Haushaltssektor als saubere Diese dienen zur Deckung des Eigenbedarfs der ländlichen Bevölkerung. In den alternative Energiequelle an. Nichtregierungsorganisationen haben sich bereits Regionen werden Milchkühe gehalten und die Anlagen arbeiten auf Grundlage mit der Verbreitung von verbesserten und effizienteren Kohleöfen von Gülle. auseinandergesetzt (siehe z. B. Projekt von GERES ); zu den Erfahrungen Die Nichtregierungsorganisation GERES führte zwischen 2008 und 2015 das mit Biogas liegen keine Informationen vor. Projekt ALTERRE bzw. „Lokale Biokraftstoffe, ländliche Regionen und Energie Bioethanol bzw. Biodiesel, gewonnen u. a. aus der lokal verfügbaren Jatropha- in Mali“ („Agrocarburants locaux, territoires ruraux et énergie au Mali“) in Pflanze, kann vor allem im Transportsektor und für landwirtschaftliche Kooperation mit u. a. ANADEB durch. In drei verschiedenen Regionen Malis Maschinen und Fahrzeuge genutzt werden. Nach Aussagen von Fachexperten wurde die Produktion von Biokraftstoff aus der lokalen Jatropha-Pflanze ist jedoch keine Analyse der Marktfähigkeit des Biokraftstoffes erfolgt, so dass unterstützt. Für weitere Informationen zum Projekt siehe . hier eine realistische Einschätzung schwierig vorzunehmen ist. In Mali wird u. a. viel Zuckerrohr verarbeitet und die großen agrarindustriellen Unternehmen produzieren landwirtschaftliche Abfälle wie z. B. Bagasse und Reishülsen, die für eine energetische Nutzung in Frage kommen. Fabriken wie Quellen: AVSF (2015), JatroREF (2014) etwa Zuckerrohrfabriken könnten so auch ihren eigenen Strombedarf decken. Durchführer LÄNDERPOFIL MALI | SEITE 26
Wasserkraft: Potenzial, installierte Leistung & Ausbauziele Installierte Leistung: Topographie und natürliche Wasserressourcen in Mali Nach Informationen der AfDB aus dem Jahr 2015 sind in Mali über Wasserkraftanlagen mit einer Kapazität von 250 MW installiert. Legende Mali verfügt zusammen mit Mauretanien und dem Senegal über das Staudamm- Über 750 Meter 500 bis 750 Meter werk Manantali mit 200 MW. 104 MW sind im nationalen Besitz Malis. 350 bis 500 Meter Das Wasserkraftwerk Sélingué mit 46 MW ist ein weiteres größeres 200 bis 350 Meter 100 bis 200 Meter Wasserkraftwerk, das zusammen mit Manantali im Jahr 2013 ca. 700 GWh 0 bis 100 Meter Strom erzeugt hat. Gemäß Informationen der AfDB sind die Wasserkraftwerke Tal von einer sinkenden Produktion aufgrund von ausstehenden Aride Zone Trockenes Tal Instandhaltungsarbeiten betroffen. Der Anteil an der gesamten Stromerzeugung Wasserlauf See Malis sinkt daher stetig (2013: 53 %, 2014: ca. 44,2 % und 2015: 39,9 % Nigerdelta geschätzt). Landeshauptstadt Regionale Hauptstadt Das Wasserkraftwerk Sotuba mit einer installierten Kapazität von 5,7 MW liegt Andere Stadt wie Sélingué am Fluss Niger. Quelle: DNH Mali ( 2015) Das Wasserkraftwerk Felou, am Fluss Senegal im Senegal gelegen, hat eine installierte Kapazität von 60 MW und versorgt auch Mali mit Strom. Potenzial: Mit Unterstützung des SREP-Förderprogramms werden vier Mikro- und zwei Die Afrikanische Entwicklungsbank schätzte das natürliche Potenzial der Mini-Wasserkraftanlagen entwickelt, mit einer gesamten installierten Kapazität Quellen: AfDB (2015), CREE (2015) Wasserkraft 2014 auf 1 GW. Die größten Ressourcen bestehen bei den beiden von 14,6 MW. großen Flüsse in Mali: der Niger und der Senegal weisen ein geschätztes Strömungspotenzial von 56 Mrd. m3 jährlich auf. Ausbauziele: Das wirtschaftliche Potenzial wird von der nationalen Regulierungskommission Bis dato liegt kein offizielles Ausbauziel für Wasserkraftanlagen vor. CREE auf insgesamt 1.150 MW geschätzt (Stand 2015). Durchführer LÄNDERPROFIL MALI 2015 | SEITE 27
Wasserkraft: Wichtige Marktakteure Forschung/ Handel Projektierung Im Bereich des Wasserkraftwerksbaus sind in Mali auch • chinesische Großunternehmen wie Sinohydro aktiv. Beratung • ZED SA (MLI) Eranove • Kenie Energie Die panafrikanische Gruppe eranove schloss mit ihrer Organisation pour Niederlassung Kenie Energie Renouvelables SA in Mali im la mise en valeur du fleuve Renouvelables (MLI) Juni 2015 einen Vertrag mit der malischen Regierung über die Sénégal (OMVS) • Sinohydro (CHN) Projektierung und den Betrieb eines Wasserkraftwerks in • SOGEM (Société de Baguineda am Fluss Niger mit einer installierten Kapazität Gestion de l‘Énergie de von 42 MW. Manantali) (MLI u.a.) Die Organisation pour la mise en valeur du fleuve Sénégal (OMVS) ist ein internationaler Zusammenschluss von Mali, Mauretanien, Senegal und Guinea zur effizienten Nutzung der Ressourcen des Flusses Senegal (u. a. zur Energiegewinnung). Die OMVS entwickelt Strategien und Pläne und führt entsprechende Studien durch. Die SOGEM ist die Betreibergesellschaft des Wasserkraftwerks Manantali und aus der OMVS hervorgegangen. Durchführer LÄNDERPROFIL MALI 2015 | SEITE 28
Wasserkraft: Wichtige Kundengruppen & Beispielprojekte Wichtige Kundengruppen: Beispielprojekte: Große Wasserkraftanlagen wie Manantali sind bereits an das nationale Laut Angaben der GTAI aus dem Jahr 2014 baut das chinesische Unternehmen Stromnetz von EDM SA angeschlossen und versorgen den industriellen und Sinohydro seit Anfang 2014 ein Wasserkraftwerk am Senegal-Fluss. Das kommerziellen Sektor sowie private Haushalte. Aufgrund von Kraftwerk Gouina soll bis 2016 fertiggestellt werden und eine installierte Bevölkerungswachstum und einem wachsenden Bergbausektor sieht sich EDM Kapazität von 140 MW haben. Das Projekt wird zu 85 % von der China Exim SA einem steigenden und bisher nicht zu bedienenden nationalen Strombedarf Bank mit einem Kredit über 69,1 Mrd. XOF bzw. ca. 105 Mio. EUR finanziert. von jährlich ca. 10 % gegenüber. Das staatliche Unternehmen könnte daher ein An dem Projekt sind weitere Länder beteiligt: Mali, Senegal, Mauretanien und möglicher Kunde für den Strom aus Wasserkraftanlagen sein. Einschränkend Guinea haben sich in der Organisation pour la Mise en Valeur du fleuve Sénégal muss jedoch die schwierige finanzielle Lage des Unternehmens angeführt (OMVS) zusammengeschlossen, um Gemeinschaftsprojekte am Fluss Senegal werden, das auf Subventionen des Staates angewiesen ist. realisieren zu können. Nach den Anlagen Manantali in Mali (200 MW), Diama Quellen: Agence Ecofin (18.06.2015), GTAI (2014a/b), Maliweb (04.08.2015) Instandhaltungsarbeiten an den großen Wasserkraftwerken sind dringend und Félou im Senegal ist Gouina das vierte OMVS-Kraftwerk. geboten. Der malische Staat ist hier als Besitzer der Anlagen ein möglicher Malischen Pressemeldungen vom August 2015 zufolge hat die Weltbank ein Kunde. Auch hier muss jedoch einschränkend die finanzielle Lage des Staates Programm zu Kleinwasserkraftanlagen für die ländliche Elektrifizierung ins angeführt werden. Leben gerufen. 50 mögliche Standorte wurden bereits identifiziert und Eine weitere wichtige mögliche Kundengruppe sind die Minen, die einen sehr Machbarkeitsstudies werden angefertigt. hohen Stromverbrauch verzeichnen und sich bisher weitestgehend selbst mit Die panafrikanische Gruppe eranove mit Sitz u.a. in Côte d‘Ivoire hat mit ihrer Strom versorgen, der thermisch und mit fossilen Brennstoffen erzeugt wird. Niederlassung Kenie Energie Renouvelables SA in Mali im Juni 2015 einen Kleinwasserkraftwerke können eine Möglichkeit für die Stromversorgung Vertrag mit der malischen Regierung über die Projektierung, Finanzierung und netzferner und ländlicher Gebiete in Mali darstellen. den Betrieb eines Wasserkraftwerks in Baguineda am Fluss Niger mit einer installierten Kapazität von 42 MW geschlossen. Durchführer LÄNDERPROFIL MALI 2015 | SEITE 29
4. Weitere Angebote der Exportinitiative Durchführer LÄNDERPROFIL MALI 2015 | SEITE 30
Webangebote, Services & relevante Veranstaltungen Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) unterstützt mit der Exportinitiative Energie deutsche Firmen – und hier insbesondere kleine und mittlere Unternehmen – bei der Erschließung von Auslandsmärkten und dem Export Erneuerbarer-Energien-Technologien. Ziel ist es, international für deutsches Know-how zu werben und das Marktpotenzial für deutsche Technologien im Ausland zu erhöhen. Nutzen Sie das Internetportal der Exportinitiative Energie mit Informationen zu aktuellen Publikationen, Veranstaltungen und Markt-nachrichten zu Auslandsmärkten. Nutzen Sie außerdem den kostenlosen monatlichen Newsletter-Service , folgen Sie uns auf Twitter und nutzen Sie die XING- Gruppe der Exportinitiative zum gegenseitigen Austausch und als Netzwerk. Die Geschäftsstelle der Exportinitiative Energie berät Sie gerne zu aktuellen Angeboten unter www.german-energy-solutions.de oder der Telefonnummer 030 - 18615 7386. Durchführer LÄNDERPROFIL MALI 2015 | SEITE 31
5. Kontaktlisten Durchführer LÄNDERPROFIL MALI 2015 | SEITE 32
Relevante staatliche Institutionen Institution Kontakt Institution Kontakt Agence Malienne pour le développement de Coline de Badalabougou Ministerium für Ländliche Entwicklung Cité Administrative- Bâtiment I, 223 Bamako l‘énergie domestique et l‘électrification rurale Bamako (AMADER) Tel.: +223 2023 8567 +223 20 22 5534 Agence Nationale de Développement des Coline de Badalabougou Bamako Biocarburants (ANADEB) Ministerium für Umwelt und Sanierung ACI 2000 Tel.: +223 2022 9875 Bamako Quartier du Fleuve, B.P. 1980 Tel.: +223 2029 5172 Agence pour la Promotion des Investissements Bamako (API Mali) Ministerium für Wirtschaft und Finanzen ACI 2000 Tel.: +223 2022 9525 Bamako E-Mail: m.diarra@apimali.gov.ml Tel.: +223 2020 5561 Commission de regulation de l'electricite et de Bamako l'eau (CREE) Tel.: +223 20 23 49 55 ECOWAS Centre for Renewable Energy and Achada Santo Antonio Gebäude Electra, 2. Stock Energy Efficiency (ECREEE) C.P. 288 Praia Kapverden E-Mail: mali@ecreee.org Ministerium für Energie Rep. du Mali, B.P. 1909 Bamako Tel.: +223 2022 4184 Durchführer LÄNDERPROFIL MALI 2015 | SEITE 33
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