Veranstaltungen & Programme - JANUAR - JUNI 2021 - MUSEUM FÜR RUSSLANDDEUTSCHE KULTURGESCHICHTE - Museum für ...

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Veranstaltungen & Programme - JANUAR - JUNI 2021 - MUSEUM FÜR RUSSLANDDEUTSCHE KULTURGESCHICHTE - Museum für ...
MUSEUM FÜR
             RUSSLANDDEUTSCHE
             KULTURGESCHICHTE

Veranstaltungen
&        Programme
  JANUAR - JUNI 2021
Veranstaltungen & Programme - JANUAR - JUNI 2021 - MUSEUM FÜR RUSSLANDDEUTSCHE KULTURGESCHICHTE - Museum für ...
VERANSTALTUNGEN 2021

         ÖFFENTLICHE FÜHRUNGEN               6

28.01.   Ausstellungseröffnung
         DAS DEUTSCHE WOLGAGEBIET            7

25.02.   JAHRESEMPFANG / KONZERT
                                             8
11.03.   Ausstellungseröffnung
         100 JAHRE EINSATZ FÜR FRIEDEN       9

29.04.   Filmpräsentation
         „MILCH UND HONIG AUS ROT-           10
         FRONT“

29.04.   Doppellesung
         MIGRATIONSGESCHICHTE UND            11
         IDENTITÄT

19.05.   Internationaler Museumstag
         ZÜRICH AN DER WOLGA?                12

3.-6.06. Internationaler Jugendleiterworkshop
         JUGEND-SOMMER-WERKSTATT              13
         DETMOLD

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SONDERAUSSTELLUNGEN

ZÜRICH AN DER WOLGA?                 12

VOLKSGENOSSE ODER FEIND DES VOLKES? 18

KUNST-MENSCH-SYSTEM                  19

VERFOLGTE KIRCHE – VERBOTENE BIBEL   20

WEITERE FORMATE & ANGEBOTE
Podcast                              14
STEPPENKINDER.
DER AUSSIEDLER-PODCAST

Webdoku                              16
„AUCH WIR TRETEN AUS
UNSERER ROLLE HERAUS“

Bibliothek                           21

Museumspädagogische Programme        22

Ein Museum braucht Freunde           26

Öffnungszeiten / Eintrittspreise     27

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Veranstaltungen & Programme - JANUAR - JUNI 2021 - MUSEUM FÜR RUSSLANDDEUTSCHE KULTURGESCHICHTE - Museum für ...
Liebe Leserinnen und Leser, liebe Besucherinnen
und Besucher des Museums,

Russlanddeutsche Kultur und Geschichte sind in
Deutschland und in Nordrhein-Westfalen ein noch
zu wenig beachtetes Thema, finde ich.

Mit vielen spannenden Veranstaltungen wie Aus-
stellungen, öffentlichen Führungen, museumspä-
dagogischen Programmen aber auch Nachmit-
tagen, an denen zum Beispiel gekocht oder
gesungen wird, leistet das Museum einen sehr
wichtigen Beitrag, um die russlanddeutsche
Kultur und Geschichte unter den vielen in Nord-
rhein-Westfalen und in den angrenzenden Bun-
desländern lebenden Russlanddeutschen und
ihren nichtrusslanddeutschen Nachbarn bekannt
zu machen.

Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs sind hun-
derttausende Menschen mit deutschen Wurzeln
aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion
nach Deutschland gekommen – Ältere, Jüngere,
Berufstätige, Rentner, Kinder, Frauen und Männer.
Die Älteren von ihnen hatten möglicherweise

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MUSEUM FÜR
                             RUSSLANDDEUTSCHE
                             KULTURGESCHICHTE

während des 2. Weltkrieges und danach Depor-
tation und Zwangsarbeit persönlich erlebt. Ande-
re wurden vielleicht in den sowjetischen Schulen,
im Beruf und Studium diskriminiert oder waren
eventuell im Alltag bestimmten Restriktionen aus-
gesetzt, sodass sie ihre deutsche bzw. russland-
deutsche Kultur, ihre Sprache, Religion und Tradi-
tionen nicht so pflegen konnten, wie sie wollten.

Hier, in dem Museum für russlanddeutsche Kul-
turgeschichte in Detmold, erfahren sie viel über
ihre Vorfahren, deren Geschichte, Kultur und Re-
ligion. Es gilt, dieses Wissen zu bewahren und
weiterzugeben.

Ich wünsche dem Museum für seine Arbeit viel
Erfolg, gutes Gelingen sowie viele wissbegierige
Besucherinnen und Besucher!

Ihr Heiko Hendriks

Beauftragter für die Belange der deutschen Hei-
matvertriebenen, Aussiedler und Spätaussiedler
von NRW

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BESUCH IM MUSEUM
Öffentliche Führungen 2021
03.01. / 07.02. / 07.03. / 04.04. / 02.05. / 06.06.

Öffentliche Führungen bieten wir jeweils am ersten
Sonntag des Monats an. Die Führung dauert etwa 60
Minuten und kann dialogisch gestaltet werden. Sie kann
ohne Voranmeldung wahrgenommen werden und die
Teilnahme ist kostenfrei.

Beginn: 15 Uhr

Darüber hinaus können Führungen für Gruppen ab
8 Personen kostenpflichtig gebucht werden. Diese
dauern etwa 90 Minuten und können auch besonde-
re Wünsche der Gruppen berücksichtigen. Wir bieten
die Führungen in den Sprachen Deutsch, Russisch und
Englisch an.

Besuch mit Audioguide
Das Museum kann auch individuell mit einem Audiogui-
de erkundet werden. Wir bieten den Besuchern zu den
wichtigsten Stationen eine Hörführung in den Sprachen
Deutsch, Englisch und Russisch an. Die Nutzung der
Audioguides ist im Eintrittspreis enthalten.

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Bild: Yulianna Martens

28. JANUAR 2021
Ausstellungseröffnung
DAS DEUTSCHE WOLGAGEBIET
Eine unvollendete Fotogeschichte

In den einmaligen Bilddokumenten der Ausstellung
spiegelt sich die Geschichte der deutschen Wolgaau-
tonomie (1918-1941) wider: die Zeit der Gründung,
der Aufbau der Landwirtschaft und der Industrie, sowie
Alltagsleben im Wolgagebiet. Entstanden ist dabei ein
facettenreiches und faszinierendes Bild vom Alltag der
Menschen zwischen althergebrachten Lebensformen
und sozialistischer Moderne, zwischen Privatwirtschaft
und Kolchose, zwischen Religion und Kirche und dem
sowjetischen Massenfest, zwischen traditionellem Fami-
lienleben und neue Gesellschaftsentwürfen, mit neuen
Rollenmustern für Männer und Frauen. Von besonde-
rem Interesse sind die Aufnahmen, die von Bildung und
Kultur in der Republik erzählen.

Zahlreiche der in der Ausstellung gezeigten Aufnah-
men werden erstmals der breiten Öffentlichkeit vorge-
stellt. Die Ausstellung ist ein Projekt des Internationalen
Verbandes der Deutschen Kultur sowie der Moskauer
Deutschen Zeitung.

Beginn: 19 Uhr, Eintritt frei

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25. FEBRUAR 2021
JAHRESEMPFANG / KONZERT

Das Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte so-
wie das Kulturreferat für Russlanddeutsche laden zum
diesjährigen Jahresempfang ein.

Mit „Heinrich und Leyla“ präsentiert das Kammeror-
chester „Bridge of Sound“ unter der Leitung der Kom-
ponistin Khadija Zeynalova zwölf sinfonische Bilder ei-
ner kulturübergreifen Liebesgeschichte zu Zeiten des
Krieges und Verfolgungen in Annenfeld, einer deut-
schen Siedlung im Südkaukasus. Die Projektrealisierung
wurde durch das Ministerium für Kultur und Wissen-
schaft des Landes NRW gefördert.

Den Festvortrag wird Prof. Jochen Oltmer halten. Der
Historiker ist einer der profiliertesten Migrationsfor-
scher am Institut für Migrationsforschung und Interkul-
turelle Studien (IMIS) und am Historischen Seminar der
Universität Osnabrück.

Beginn: 18 Uhr, Eintritt frei

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11. MÄRZ 2021
Ausstellungseröffnung
100 JAHRE EINSATZ FÜR FRIEDEN

Das Mennonite Central Committee (MCC) feierte im
vergangenen Jahr ihr 100-jährigen Bestehen und prä-
sentiert nun mit Fotos ihre Arbeit.

1920, unmittelbar nach der Revolution, wurde die Uk-
raine (Südrussland) von Bürgerkrieg, Hungersnot und
Krankheit heimgesucht. Die Friedenskirchen der Men-
noniten in der Ukraine sandten in der Folge einen Hil-
feruf an die Mennoniten Westeuropas, der Vereinigten
Staaten und Kanadas. Noch im selben Jahr wurde das
MCC ins Leben gerufen. Von 1922 bis 1923 versorg-
te das MCC 75.000 Menschen mit den notwendigen
Gütern, um deren Überleben zu sichern. Seit den An-
fängen verfolgte das MCC das Ziel, sich der Nöte in
der Welt „im Namen Christi“ anzunehmen. Das MCC
möchte „Wunden heilen“ und Frieden sowie Gerech-
tigkeit fördern.

Beginn: 18 Uhr, Eintritt frei

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29. APRIL 2021
Filmpräsentation mit Regisseur
„MILCH UND HONIG
AUS ROTFRONT“
Etwa 7000 Kilometer entfernt liegt das Dorf Rotfront in
der kirgisischen Steppe, das seit über 300 Jahren von
Nachfahren deutscher Mennoniten bewohnt wird, die
bis heute eine Form des plattdeutschen Dialekts spre-
chen. Der Film beobachtet das archaische, von harten
Wintern, Pferdezucht und Großfamilien geprägte Leben
und passt seinen Erzählrhythmus der getragenen Le-
bensweise der porträtierten Menschen an. Das intime
Porträt eines Dorflebens ist geprägt vom Zusammenhalt
der Generationen sowie von Menschen, deren Denken
von der Weite des Horizonts bestimmt wird.
Regie: Seit 1990 ist Hans-Erich Viet als Regisseur, Autor,
Co/Produzent und Professor für Spielfilmregie an der
Internationalen Filmschule Köln tätig. Der Adolf-Grim-
me-Preisträger wurde mit „Milch und Honig aus Rot-
front“ für den Bundesfilmpreis nominiert.

Im Anschluss an den Film besteht die Möglichkeit zur
Diskussion mit dem Regisseur.

Beginn: 15 Uhr, Eintritt frei

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29. APRIL 2021
Doppellesung mit Autoren
MIGRATIONSGESCHICHTE UND
IDENTITÄT Dilek Güngör & Viktor Funk

„Du sprichst aber gut Deutsch“ oder „Woher kommst
du wirklich?“ – Sätze, denen Dilek Güngör und Viktor
Funk seit ihrer Kindheit begegnen. In ihren Romanen
„Ich bin Özlem“ und „Mein Leben in Deutschland be-
gann mit einem Stück Bienenstich“ beschreiben beide
das Großwerden von Menschen unterschiedlicher Her-
kunft in Deutschland, vom Streben nach Zugehörigkeit
zur Mehrheitsgesellschaft und dem Wunsch, nicht aufzu-
fallen. Auch um den Preis, die eigene Herkunft, Sprache
oder Kultur zu verleugnen. Doch was bleibt dann noch
von der eigenen Identität?
Eine Veranstaltung des Kulturreferats für Russlanddeut-
sche in Kooperation mit der Stadtbibliothek Heilbronn.
Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für
Kultur und Medien und dem 360° Fonds für Kulturen der
neuen Stadtgesellschaft.

        Ort: Stadtbibliothek Heilbronn,
        Berliner Platz 12, 74072 Heilbronn

Beginn: 19.30 Uhr

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19. MAI 2021
Internationaler Museumstag
ZÜRICH AN DER WOLGA?

Wie kommt ein Dorf mit dem Namen „Zürich“
an die Wolga? Und wohnten dort Schweizer?

Die Erweiterung der Dauerausstellung spürt dem Alltag
der ersten deutschen Kolonisten an der Wolga nach.
Die Auswanderer tragen neben ihren Reisebündeln
auch die heimische Kultur nach Russland. Aus Deut-
schen werden Russlanddeutsche. Die fremdartige Step-
penlandschaft wird zum kulturellen Schmelztiegel. Es
ist der Beginn einer multikulturellen Identität, die von
den (Spät-)Aussiedlern über 200 Jahre danach wieder
zurück nach Deutschland gebracht wird.

Beginn: 15 Uhr, Eintritt frei

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3. – 6. JUNI 2021
Internationaler Jugendleiterworkshop
JUGEND-SOMMER-WERKSTATT
DETMOLD

Gemeinsam mit der DJO-Deutsche Jugend in Euro-
pa LV Berlin wurde 2018 dieses internationale Format
ins Leben gerufen. Als Workshop für Jugendgruppen-
leiter, Studierende und interessierte Multiplikatoren
konzipiert, beschäftigen wir uns mit Fragen der Ge-
schichtsvermittlung, kultureller Bildung, Medienpäda-
gogik, Migration oder gesellschaftlicher Diversität im
Jugendbereich. Der jährlich im Sommer in Detmold
am Museum für russlanddeutsche Kultur stattfindende
Workshop dient der Vernetzung von Jugendorganisa-
tionen aus den Herkunftsländern der (Spät-)Aussiedler
und Deutschland.

Informationen zum aktuellen Programm und
die Anmeldung finden Sie unter:
www.russlanddeutsche.de/kulturreferat

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Podcast
STEPPENKINDER.
DER AUSSIEDLER-PODCAST
Mit Edwin Warkentin und Ira Peter

Steppen zwischen Rhein und Oder? Als symbolische
und topographische Landschaften in Sibirien oder Zen-
tralasien sind Steppen in Herzen und Köpfen vieler Mit-
bürger mit einer besonderen Migrationsgeschichte aus
postsowjetischen Staaten ihr emotionaler Hintergrund.
Zu deutsch für postmigranitische Gesellschaftsentwürfe,
zu fremd für Hiergeborene – russlanddeutsche (Spät-)
Aussiedler sind die am wenigsten bekannte und am
meisten missverstandene Bevölkerungsgruppe hierzu-
lande. Im Podcast verknüpfen Ira Peter und Edwin War-
kentin gemeinsam mit ihren Gästen Aussiedlerthemen
mit gesammtgesellschaftlichen Debatten und ermögli-
chen damit Zugänge zum Verständnis dieser Gruppe.
Die Macher des Podcastes sind die Autorin Ira Peter
und Edwin Warkentin, Kulturreferent für Russlanddeut-
sche und die Gesprächspartner sind Persöhnlichkeiten
und Experten aus Kultur, Wissenschaft und Gesellschaft.

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Alle Folgen sind auf der Webpräsenz des Kulturrefe-
rates sowie bei allen gängigen Plattformen wie iTunes
und Spotify zu finden.

Ein Projekt des Kulturreferates für Russlanddeutsche am
Museum für russlanddeutsche Kultur und Geschichte.
Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung
für Kultur und Medien.

Zu finden unter:
www.russlanddeutsche.de/podcast

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Webdoku
„AUCH WIR TRETEN AUS
UNSERER ROLLE HERAUS“
Das Deutsche Schauspieltheater Temirtau und die Deut-
schen in der Sowjetunion zwischen Bleiben und Gehen.

Anfang der 1980er Jahre dachte kaum einer der Deut-
schen in der Sowjetunion an das Aussiedeln. Mit der
Gründung des Deutschen Theaters in Temirtau / Kasa-
chische SSR verstärkte sich sogar der Bleibewillen ins-
besondere bei denen, die einem Untergang ihrer Kultur
in ihrem Heimatland entgegensahen. Plötzlich tat sich
etwas. Nach einer turbulenten Aufbau- und Etablie-
rungsphase sahen sich die Theatermacher zehn Jahre
später mit der massenhaften Aussiedlung ihres Publi-
kums und der Belegschaft konfrontiert.

Anhand einzigartiger Archivmaterialien des Theaters
entsteht mit der Webdoku ein Multimediapanorama
des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens der deut-
schen Minderheit am Vorabend vor deren Massenex-
odus in die Bundesrepublik Deutschland. Das Projekt
soll Antworten auf die Fragen nach der Motivation zur
Aussiedlung von hunderttausenden Mitbürgern bieten.
Autoren: Alexej Getmann und Edwin Warkentin. Unter
Beteiligung von Arkadij Zirulnikov und Jan Pöhlking

16
Ein Projekt des Kulturreferates für Russlanddeutsche in
Kooperation mit der Ruhruniversität Bochum und dem
Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte, geför-
dert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kul-
tur und Medien.

Zu finden unter:
www.russlanddeutsche.de/webdoku

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© DHM

Sonderausstellung
VOLKSGENOSSE ODER
FEIND DES VOLKES?
Die doppelte Diktaturerfahrung der
Schwarzmeerdeutschen

Schwarzmeerdeutsche erfahren im Zweiten Welt-
krieg zwei Diktaturen. In der sowjetischen Diktatur
werden sie als Feinde des Volkes verfolgt. Doch
dann erobern deutsche Soldaten ihre Heimat.
In der nationalsozialistischen Diktatur sind die
Schwarzmeerdeutschen plötzlich Volksgenossen.
Einige beteiligen sich an NS-Verbrechen.

Gemeinsam mit dem Regionalhistorischen Muse-
um Odessa wird erstmals die so unterschiedliche
Erfahrung beider Diktaturen in einer Ausstellung
beleuchtet. Fotos, Dokumente und Objekte ge-
ben einen spannenden Einblick in die Rolle der
Schwarzmeerdeutschen in beiden Regimen.

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Erweiterung der Dauerausstellung
KUNSTMENSCHSYSTEM

Anpassung oder Widerstand?

Durch brutale Repression in der Sowjetunion wird Ja-
kob Wedel zuerst von seinem Vater und dann von sei-
ner Mutter getrennt. Die nächsten Jahre kämpft er ohne
Eltern mit seinen vier Geschwistern um das Überleben.

Nach dem Krieg wird er Bildhauer. Mit staatlichen Auf-
trägen erreicht er regionale Berühmtheit. Doch aus
Angst vor erneuter Repression behält Wedel seine Dik-
taturerfahrungen über 40 Jahre für sich. Dann wandert
er in die Bundesrepublik aus. Sofort beginnt er, seine
Geschichte zu erzählen …

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Erweiterung der Dauerausstellung
VERFOLGTE KIRCHE –
VERBOTENE BIBEL 1918 - 1988

„Religion ist Opium für das Volk!“, so formuliert Lenin
1905 ein Zitat von Karl Marx um. 80 Jahre bekämpft
der sowjetische Staat Gläubige und Geistliche. Die
russlanddeutsche Bevölkerung betrifft die Kirchenver-
folgung besonders, wurde ihr doch einst von Katharina
der Großen Religionsfreiheit zugesichert.

Was passiert mit Glaube und Kirchen der Russlanddeut-
schen nachdem sie offiziell verboten sind? Die Ausstel-
lung zeigt bisher unveröffentlichtes Material der gehei-
men Untergrundkirchen.Über Generationen vor den
Behörden versteckte Exponate geben Einblick in den
religiösen Alltag der Russlanddeutschen zwischen 1918
und 1988.

20
BIBLIOTHEK

Der Bibliotheksbestand enthält über 11.000 Titel über
Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen. Hin-
zu kommen Werke über die Geschichte Russlands,
Deutschlands und Osteuropa im Allgemeinen. Der Be-
stand umfasst hauptsächlich Fachliteratur, Zeitschriften
und Zeitungen. Ein kleinerer Teil Literatur aus Prosa und
Poesie, der in Zusammenhang mit dem kollektiven Ge-
dächtnis der russlanddeutschen Gemeinschaft steht,
ergänzt den wissenschaftlichen Bestand.

Die meisten Bücher sind im Präsenzbestand frei zu-
gänglich. Zeitungen und Zeitschriften sowie besondere
Dokumente sind magaziniert, sie können nach Abspra-
che eingesehen werden.

Die Bibliothek bietet Arbeitsplätze für Besucher sowie
einen Kopierer und Scanner.

Nach Titeln in unserem Bestand können Sie über den
Onlinekatalog (OPAC) suchen:
www.russlanddeutsche.de/opac

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MBOOK „RUSSLANDDEUT-
SCHE KULTURGESCHICHTE“
Museumspädagogisches Programm
(digital)

Ein mBook ist ein digitales Lern- und Arbeitsbuch. Das
mBook „Russlanddeutsche Kulturgeschichte“ ermög-
licht einen vertieften Einblick in die Geschichte von
Russlanddeutschen sowie in das Verhältnis zwischen
Deutschland und Russland. Identität und Heimat, Ver-
treibung und Neuanfang sowie Demokratie und Dikta-
tur stehen im Vordergrund. Das mBook ermöglicht mit
Texten, Bildern, Karten, Filmen sowie Audioaufnahmen
und Zeitzeugeninterviews eine aktive und zeitgemäße
Auseinandersetzung mit den angebotenen Themen.
Das mBook kann in- und außerhalb des Museums ge-
nutzt werden.

Es ist ohne zusätzliche Software im Internet unter
www.russlanddeutsche.de/mbook
kostenlos verfügbar.

22
„KOFFER PACKEN“
Museumspädagogisches Programm

Viele Menschen auf der ganzen Welt verlassen ihre
Heimat. Man schätzt, dass mehr als 150 Millionen Men-
schen weltweit an einem Ort leben, der nicht ihre ur-
sprüngliche Heimat ist. Einige dieser Menschen wollen
nur für kurze Zeit an einem fremden Ort bleiben, andere
für mehrere Jahre oder gar den Rest ihres Lebens. Nicht
alle Menschen verlassen freiwillig ihre Heimat. Manchen
bleibt keine andere Wahl: Sie flüchten, weil in ihrer Hei-
mat Krieg herrscht, weil sie politisch oder religiös ver-
folgt werden oder aus anderen Gründen.

Das Projekt „Koffer packen“ behandelt in einfachen
Zügen die Themen Migration, Heimat und Flucht für
Grundschule und Unterstufe an den weiterführenden
Schulen. „Was würdest du mitnehmen, wenn du deine
Heimat verlassen müsstest?“ Dazu bekommen sie kleine
Koffer, die sie mit Gegenständen in Form von Bildkar-
ten füllen können. Diese Auswahl dient als Gesprächs-
anlass und Einstieg in die Auswanderergeschichte von
Russlanddeutschen, denn in der Ausstellung sind viele
solcher „mitgenommenen“ Objekte zu sehen.

                                                      23
„RUSSLANDDEUTSCHE?!“
Museumspädagogisches Programm

„Russlanddeutsch“ hat sich als Sammelbegriff für die
deutsche bzw. deutschstämmige Minderheit aus Russ-
land durchgesetzt. Auch wenn ihre Vorfahren schon im
18. Jahrhundert ins Russische Reich ausgewandert sind,
besitzen Russlanddeutsche die deutsche Staatsangehö-
rigkeit. Heute leben etwa 2,5 Millionen Russlanddeut-
sche wieder in ihrer neuen/alten Heimat Deutschland.

In diesem Workshop erkunden die Schülerinnen und
Schüler zunächst die russlanddeutsche Geschichte
und Kultur mit Hilfe einer Museumsrallye. Im zweiten
Teil arbeiten sie in Kleingruppen und vertiefen mit
Forschungs- und Rechercheaufträgen ihre Kenntnisse
anhand von Archivmaterial und Exponaten. Mögliche
Themen für die Gruppenarbeiten sind: Migration und
Heimat, Diktatur und Flucht, Religion und Frieden-
sethik sowie deutsch-russische Beziehungen. Diese
Arbeitsphase bietet den Freiraum für entdeckendes
Lernen und kreatives Präsentieren. Abhängig von den
Interessen und den zeitlichen Möglichkeiten der Schü-
lergruppen können z. B. fiktive Biografien, Tagebuch-
einträge oder auch Explanity-Videos entwickelt werden.

24
„CONSTRUCTED-IDENTITY“
Museumspädagogisches Programm
(digital)

Wer sind die Russlanddeutschen? Diese Frage hat die
deutsche Öffentlichkeit in den letzten Jahren wiederholt
beschäftigt. Zugleich führte die gestiegene Wahrneh-
mung jedoch nicht automatisch zu einer differenzierte-
ren Betrachtung der Thematik. Nicht selten fanden sich
stereotype Darstellungen. Blickt man auf die russland-
deutschen Selbstbeschreibungen, dann wird auch hier
rasch klar, dass es keine einfache Antwort auf die ein-
gangs gestellte Frage gibt.
Mit dem digitalen Format der Zeitzeugeninterviews
sollen sowohl Schülerinnen und Schüler an diese in
den Sozialwissenschaften gern eingesetzte Methode
herangeführt werden, als auch aktuelle Fragestellun-
gen der musealen Arbeit digital präsentiert werden.
Anhand ausgewählter Beispiele können Identitätskon-
struktionen aufgespürt werden, aber dieses Format
animiert dazu, auch selbst Interviews durchzuführen.
Viele Jugendliche fasziniert es, ältere Menschen zu ihrer
Geschichte zu befragen. In der Alltagsgeschichte der
Zeitzeugen entdecken sie Themen aus ihrem eigenen
Leben wieder. Sie lernen, wie Menschen sich an Ge-
schichte erinnern und wie sie mit ihr umgehen.

                                                      25
EIN MUSEUM BRAUCHT
FREUNDE
Das Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte be-
steht und lebt von Freunden und Förderern. Möchten
Sie das Museum auch unterstützen? Dann treten Sie als
Fördermitglied dem Verein für russlanddeutsche Kultur
und Volkskunde e. V. bei. Als Mitglied erhalten Sie die
MuseumsCard und damit jederzeit kostenlosen Eintritt ins
Museum.

Schenkungen und Spenden

Über die Hälfte der Sammlungsobjekte wurde dem
Museum geschenkt. Solche Schenkungen sind sehr
wertvoll, weil sie die Sammlung, die Forschung und
die Ausstellungen des Museums bereichern. Wir freu-
en uns über jede Schenkung und jede Spende, die uns
erreicht!

Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte
Sparkasse Paderborn-Detmold
IBAN: DE42 4765 0130 0046 1330 70
BIC: WELADE3LXXX

26
Georgstraße 24
32756 Detmold
Telefon: +49 5231 9216900
Email: museum@russlanddeutsche.de

Öffnungszeiten
Di. - Fr. 14.00 bis 17.00 Uhr
Sa.       11.00 bis 17.00 Uhr
So.       15.00 bis 18.00 Uhr
          (erster Sonntag im Monat)

Preise
 4,00 Euro   Erwachsene
 3,00 Euro   Gruppen p. P.
 2,00 Euro   Ermäßigt / Kind
10,00 Euro   Familie
35,00 Euro   Führung
kostenlos    MuseumsCard
kostenlos    Hörführung mit Audioguide

www.russlanddeutsche.de

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MUSEUM FÜR
                                RUSSLANDDEUTSCHE
                                KULTURGESCHICHTE

Gefördert und veranstaltet durch:

Gefördert durch:
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