Veranstaltungen & Programme - JANUAR - JUNI 2021 - MUSEUM FÜR RUSSLANDDEUTSCHE KULTURGESCHICHTE - Museum für ...
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
VERANSTALTUNGEN 2021 ÖFFENTLICHE FÜHRUNGEN 6 28.01. Ausstellungseröffnung DAS DEUTSCHE WOLGAGEBIET 7 25.02. JAHRESEMPFANG / KONZERT 8 11.03. Ausstellungseröffnung 100 JAHRE EINSATZ FÜR FRIEDEN 9 29.04. Filmpräsentation „MILCH UND HONIG AUS ROT- 10 FRONT“ 29.04. Doppellesung MIGRATIONSGESCHICHTE UND 11 IDENTITÄT 19.05. Internationaler Museumstag ZÜRICH AN DER WOLGA? 12 3.-6.06. Internationaler Jugendleiterworkshop JUGEND-SOMMER-WERKSTATT 13 DETMOLD 2
SONDERAUSSTELLUNGEN ZÜRICH AN DER WOLGA? 12 VOLKSGENOSSE ODER FEIND DES VOLKES? 18 KUNST-MENSCH-SYSTEM 19 VERFOLGTE KIRCHE – VERBOTENE BIBEL 20 WEITERE FORMATE & ANGEBOTE Podcast 14 STEPPENKINDER. DER AUSSIEDLER-PODCAST Webdoku 16 „AUCH WIR TRETEN AUS UNSERER ROLLE HERAUS“ Bibliothek 21 Museumspädagogische Programme 22 Ein Museum braucht Freunde 26 Öffnungszeiten / Eintrittspreise 27 3
Liebe Leserinnen und Leser, liebe Besucherinnen und Besucher des Museums, Russlanddeutsche Kultur und Geschichte sind in Deutschland und in Nordrhein-Westfalen ein noch zu wenig beachtetes Thema, finde ich. Mit vielen spannenden Veranstaltungen wie Aus- stellungen, öffentlichen Führungen, museumspä- dagogischen Programmen aber auch Nachmit- tagen, an denen zum Beispiel gekocht oder gesungen wird, leistet das Museum einen sehr wichtigen Beitrag, um die russlanddeutsche Kultur und Geschichte unter den vielen in Nord- rhein-Westfalen und in den angrenzenden Bun- desländern lebenden Russlanddeutschen und ihren nichtrusslanddeutschen Nachbarn bekannt zu machen. Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs sind hun- derttausende Menschen mit deutschen Wurzeln aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion nach Deutschland gekommen – Ältere, Jüngere, Berufstätige, Rentner, Kinder, Frauen und Männer. Die Älteren von ihnen hatten möglicherweise 4
MUSEUM FÜR RUSSLANDDEUTSCHE KULTURGESCHICHTE während des 2. Weltkrieges und danach Depor- tation und Zwangsarbeit persönlich erlebt. Ande- re wurden vielleicht in den sowjetischen Schulen, im Beruf und Studium diskriminiert oder waren eventuell im Alltag bestimmten Restriktionen aus- gesetzt, sodass sie ihre deutsche bzw. russland- deutsche Kultur, ihre Sprache, Religion und Tradi- tionen nicht so pflegen konnten, wie sie wollten. Hier, in dem Museum für russlanddeutsche Kul- turgeschichte in Detmold, erfahren sie viel über ihre Vorfahren, deren Geschichte, Kultur und Re- ligion. Es gilt, dieses Wissen zu bewahren und weiterzugeben. Ich wünsche dem Museum für seine Arbeit viel Erfolg, gutes Gelingen sowie viele wissbegierige Besucherinnen und Besucher! Ihr Heiko Hendriks Beauftragter für die Belange der deutschen Hei- matvertriebenen, Aussiedler und Spätaussiedler von NRW 5
BESUCH IM MUSEUM Öffentliche Führungen 2021 03.01. / 07.02. / 07.03. / 04.04. / 02.05. / 06.06. Öffentliche Führungen bieten wir jeweils am ersten Sonntag des Monats an. Die Führung dauert etwa 60 Minuten und kann dialogisch gestaltet werden. Sie kann ohne Voranmeldung wahrgenommen werden und die Teilnahme ist kostenfrei. Beginn: 15 Uhr Darüber hinaus können Führungen für Gruppen ab 8 Personen kostenpflichtig gebucht werden. Diese dauern etwa 90 Minuten und können auch besonde- re Wünsche der Gruppen berücksichtigen. Wir bieten die Führungen in den Sprachen Deutsch, Russisch und Englisch an. Besuch mit Audioguide Das Museum kann auch individuell mit einem Audiogui- de erkundet werden. Wir bieten den Besuchern zu den wichtigsten Stationen eine Hörführung in den Sprachen Deutsch, Englisch und Russisch an. Die Nutzung der Audioguides ist im Eintrittspreis enthalten. 6
Bild: Yulianna Martens 28. JANUAR 2021 Ausstellungseröffnung DAS DEUTSCHE WOLGAGEBIET Eine unvollendete Fotogeschichte In den einmaligen Bilddokumenten der Ausstellung spiegelt sich die Geschichte der deutschen Wolgaau- tonomie (1918-1941) wider: die Zeit der Gründung, der Aufbau der Landwirtschaft und der Industrie, sowie Alltagsleben im Wolgagebiet. Entstanden ist dabei ein facettenreiches und faszinierendes Bild vom Alltag der Menschen zwischen althergebrachten Lebensformen und sozialistischer Moderne, zwischen Privatwirtschaft und Kolchose, zwischen Religion und Kirche und dem sowjetischen Massenfest, zwischen traditionellem Fami- lienleben und neue Gesellschaftsentwürfen, mit neuen Rollenmustern für Männer und Frauen. Von besonde- rem Interesse sind die Aufnahmen, die von Bildung und Kultur in der Republik erzählen. Zahlreiche der in der Ausstellung gezeigten Aufnah- men werden erstmals der breiten Öffentlichkeit vorge- stellt. Die Ausstellung ist ein Projekt des Internationalen Verbandes der Deutschen Kultur sowie der Moskauer Deutschen Zeitung. Beginn: 19 Uhr, Eintritt frei 7
25. FEBRUAR 2021 JAHRESEMPFANG / KONZERT Das Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte so- wie das Kulturreferat für Russlanddeutsche laden zum diesjährigen Jahresempfang ein. Mit „Heinrich und Leyla“ präsentiert das Kammeror- chester „Bridge of Sound“ unter der Leitung der Kom- ponistin Khadija Zeynalova zwölf sinfonische Bilder ei- ner kulturübergreifen Liebesgeschichte zu Zeiten des Krieges und Verfolgungen in Annenfeld, einer deut- schen Siedlung im Südkaukasus. Die Projektrealisierung wurde durch das Ministerium für Kultur und Wissen- schaft des Landes NRW gefördert. Den Festvortrag wird Prof. Jochen Oltmer halten. Der Historiker ist einer der profiliertesten Migrationsfor- scher am Institut für Migrationsforschung und Interkul- turelle Studien (IMIS) und am Historischen Seminar der Universität Osnabrück. Beginn: 18 Uhr, Eintritt frei 8
11. MÄRZ 2021 Ausstellungseröffnung 100 JAHRE EINSATZ FÜR FRIEDEN Das Mennonite Central Committee (MCC) feierte im vergangenen Jahr ihr 100-jährigen Bestehen und prä- sentiert nun mit Fotos ihre Arbeit. 1920, unmittelbar nach der Revolution, wurde die Uk- raine (Südrussland) von Bürgerkrieg, Hungersnot und Krankheit heimgesucht. Die Friedenskirchen der Men- noniten in der Ukraine sandten in der Folge einen Hil- feruf an die Mennoniten Westeuropas, der Vereinigten Staaten und Kanadas. Noch im selben Jahr wurde das MCC ins Leben gerufen. Von 1922 bis 1923 versorg- te das MCC 75.000 Menschen mit den notwendigen Gütern, um deren Überleben zu sichern. Seit den An- fängen verfolgte das MCC das Ziel, sich der Nöte in der Welt „im Namen Christi“ anzunehmen. Das MCC möchte „Wunden heilen“ und Frieden sowie Gerech- tigkeit fördern. Beginn: 18 Uhr, Eintritt frei 9
29. APRIL 2021 Filmpräsentation mit Regisseur „MILCH UND HONIG AUS ROTFRONT“ Etwa 7000 Kilometer entfernt liegt das Dorf Rotfront in der kirgisischen Steppe, das seit über 300 Jahren von Nachfahren deutscher Mennoniten bewohnt wird, die bis heute eine Form des plattdeutschen Dialekts spre- chen. Der Film beobachtet das archaische, von harten Wintern, Pferdezucht und Großfamilien geprägte Leben und passt seinen Erzählrhythmus der getragenen Le- bensweise der porträtierten Menschen an. Das intime Porträt eines Dorflebens ist geprägt vom Zusammenhalt der Generationen sowie von Menschen, deren Denken von der Weite des Horizonts bestimmt wird. Regie: Seit 1990 ist Hans-Erich Viet als Regisseur, Autor, Co/Produzent und Professor für Spielfilmregie an der Internationalen Filmschule Köln tätig. Der Adolf-Grim- me-Preisträger wurde mit „Milch und Honig aus Rot- front“ für den Bundesfilmpreis nominiert. Im Anschluss an den Film besteht die Möglichkeit zur Diskussion mit dem Regisseur. Beginn: 15 Uhr, Eintritt frei 10
29. APRIL 2021 Doppellesung mit Autoren MIGRATIONSGESCHICHTE UND IDENTITÄT Dilek Güngör & Viktor Funk „Du sprichst aber gut Deutsch“ oder „Woher kommst du wirklich?“ – Sätze, denen Dilek Güngör und Viktor Funk seit ihrer Kindheit begegnen. In ihren Romanen „Ich bin Özlem“ und „Mein Leben in Deutschland be- gann mit einem Stück Bienenstich“ beschreiben beide das Großwerden von Menschen unterschiedlicher Her- kunft in Deutschland, vom Streben nach Zugehörigkeit zur Mehrheitsgesellschaft und dem Wunsch, nicht aufzu- fallen. Auch um den Preis, die eigene Herkunft, Sprache oder Kultur zu verleugnen. Doch was bleibt dann noch von der eigenen Identität? Eine Veranstaltung des Kulturreferats für Russlanddeut- sche in Kooperation mit der Stadtbibliothek Heilbronn. Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und dem 360° Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft. Ort: Stadtbibliothek Heilbronn, Berliner Platz 12, 74072 Heilbronn Beginn: 19.30 Uhr 11
19. MAI 2021 Internationaler Museumstag ZÜRICH AN DER WOLGA? Wie kommt ein Dorf mit dem Namen „Zürich“ an die Wolga? Und wohnten dort Schweizer? Die Erweiterung der Dauerausstellung spürt dem Alltag der ersten deutschen Kolonisten an der Wolga nach. Die Auswanderer tragen neben ihren Reisebündeln auch die heimische Kultur nach Russland. Aus Deut- schen werden Russlanddeutsche. Die fremdartige Step- penlandschaft wird zum kulturellen Schmelztiegel. Es ist der Beginn einer multikulturellen Identität, die von den (Spät-)Aussiedlern über 200 Jahre danach wieder zurück nach Deutschland gebracht wird. Beginn: 15 Uhr, Eintritt frei 12
3. – 6. JUNI 2021 Internationaler Jugendleiterworkshop JUGEND-SOMMER-WERKSTATT DETMOLD Gemeinsam mit der DJO-Deutsche Jugend in Euro- pa LV Berlin wurde 2018 dieses internationale Format ins Leben gerufen. Als Workshop für Jugendgruppen- leiter, Studierende und interessierte Multiplikatoren konzipiert, beschäftigen wir uns mit Fragen der Ge- schichtsvermittlung, kultureller Bildung, Medienpäda- gogik, Migration oder gesellschaftlicher Diversität im Jugendbereich. Der jährlich im Sommer in Detmold am Museum für russlanddeutsche Kultur stattfindende Workshop dient der Vernetzung von Jugendorganisa- tionen aus den Herkunftsländern der (Spät-)Aussiedler und Deutschland. Informationen zum aktuellen Programm und die Anmeldung finden Sie unter: www.russlanddeutsche.de/kulturreferat 13
Podcast STEPPENKINDER. DER AUSSIEDLER-PODCAST Mit Edwin Warkentin und Ira Peter Steppen zwischen Rhein und Oder? Als symbolische und topographische Landschaften in Sibirien oder Zen- tralasien sind Steppen in Herzen und Köpfen vieler Mit- bürger mit einer besonderen Migrationsgeschichte aus postsowjetischen Staaten ihr emotionaler Hintergrund. Zu deutsch für postmigranitische Gesellschaftsentwürfe, zu fremd für Hiergeborene – russlanddeutsche (Spät-) Aussiedler sind die am wenigsten bekannte und am meisten missverstandene Bevölkerungsgruppe hierzu- lande. Im Podcast verknüpfen Ira Peter und Edwin War- kentin gemeinsam mit ihren Gästen Aussiedlerthemen mit gesammtgesellschaftlichen Debatten und ermögli- chen damit Zugänge zum Verständnis dieser Gruppe. Die Macher des Podcastes sind die Autorin Ira Peter und Edwin Warkentin, Kulturreferent für Russlanddeut- sche und die Gesprächspartner sind Persöhnlichkeiten und Experten aus Kultur, Wissenschaft und Gesellschaft. 14
Alle Folgen sind auf der Webpräsenz des Kulturrefe- rates sowie bei allen gängigen Plattformen wie iTunes und Spotify zu finden. Ein Projekt des Kulturreferates für Russlanddeutsche am Museum für russlanddeutsche Kultur und Geschichte. Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Zu finden unter: www.russlanddeutsche.de/podcast 15
Webdoku „AUCH WIR TRETEN AUS UNSERER ROLLE HERAUS“ Das Deutsche Schauspieltheater Temirtau und die Deut- schen in der Sowjetunion zwischen Bleiben und Gehen. Anfang der 1980er Jahre dachte kaum einer der Deut- schen in der Sowjetunion an das Aussiedeln. Mit der Gründung des Deutschen Theaters in Temirtau / Kasa- chische SSR verstärkte sich sogar der Bleibewillen ins- besondere bei denen, die einem Untergang ihrer Kultur in ihrem Heimatland entgegensahen. Plötzlich tat sich etwas. Nach einer turbulenten Aufbau- und Etablie- rungsphase sahen sich die Theatermacher zehn Jahre später mit der massenhaften Aussiedlung ihres Publi- kums und der Belegschaft konfrontiert. Anhand einzigartiger Archivmaterialien des Theaters entsteht mit der Webdoku ein Multimediapanorama des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens der deut- schen Minderheit am Vorabend vor deren Massenex- odus in die Bundesrepublik Deutschland. Das Projekt soll Antworten auf die Fragen nach der Motivation zur Aussiedlung von hunderttausenden Mitbürgern bieten. Autoren: Alexej Getmann und Edwin Warkentin. Unter Beteiligung von Arkadij Zirulnikov und Jan Pöhlking 16
Ein Projekt des Kulturreferates für Russlanddeutsche in Kooperation mit der Ruhruniversität Bochum und dem Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte, geför- dert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kul- tur und Medien. Zu finden unter: www.russlanddeutsche.de/webdoku 17
© DHM Sonderausstellung VOLKSGENOSSE ODER FEIND DES VOLKES? Die doppelte Diktaturerfahrung der Schwarzmeerdeutschen Schwarzmeerdeutsche erfahren im Zweiten Welt- krieg zwei Diktaturen. In der sowjetischen Diktatur werden sie als Feinde des Volkes verfolgt. Doch dann erobern deutsche Soldaten ihre Heimat. In der nationalsozialistischen Diktatur sind die Schwarzmeerdeutschen plötzlich Volksgenossen. Einige beteiligen sich an NS-Verbrechen. Gemeinsam mit dem Regionalhistorischen Muse- um Odessa wird erstmals die so unterschiedliche Erfahrung beider Diktaturen in einer Ausstellung beleuchtet. Fotos, Dokumente und Objekte ge- ben einen spannenden Einblick in die Rolle der Schwarzmeerdeutschen in beiden Regimen. 18
Erweiterung der Dauerausstellung KUNSTMENSCHSYSTEM Anpassung oder Widerstand? Durch brutale Repression in der Sowjetunion wird Ja- kob Wedel zuerst von seinem Vater und dann von sei- ner Mutter getrennt. Die nächsten Jahre kämpft er ohne Eltern mit seinen vier Geschwistern um das Überleben. Nach dem Krieg wird er Bildhauer. Mit staatlichen Auf- trägen erreicht er regionale Berühmtheit. Doch aus Angst vor erneuter Repression behält Wedel seine Dik- taturerfahrungen über 40 Jahre für sich. Dann wandert er in die Bundesrepublik aus. Sofort beginnt er, seine Geschichte zu erzählen … 19
Erweiterung der Dauerausstellung VERFOLGTE KIRCHE – VERBOTENE BIBEL 1918 - 1988 „Religion ist Opium für das Volk!“, so formuliert Lenin 1905 ein Zitat von Karl Marx um. 80 Jahre bekämpft der sowjetische Staat Gläubige und Geistliche. Die russlanddeutsche Bevölkerung betrifft die Kirchenver- folgung besonders, wurde ihr doch einst von Katharina der Großen Religionsfreiheit zugesichert. Was passiert mit Glaube und Kirchen der Russlanddeut- schen nachdem sie offiziell verboten sind? Die Ausstel- lung zeigt bisher unveröffentlichtes Material der gehei- men Untergrundkirchen.Über Generationen vor den Behörden versteckte Exponate geben Einblick in den religiösen Alltag der Russlanddeutschen zwischen 1918 und 1988. 20
BIBLIOTHEK Der Bibliotheksbestand enthält über 11.000 Titel über Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen. Hin- zu kommen Werke über die Geschichte Russlands, Deutschlands und Osteuropa im Allgemeinen. Der Be- stand umfasst hauptsächlich Fachliteratur, Zeitschriften und Zeitungen. Ein kleinerer Teil Literatur aus Prosa und Poesie, der in Zusammenhang mit dem kollektiven Ge- dächtnis der russlanddeutschen Gemeinschaft steht, ergänzt den wissenschaftlichen Bestand. Die meisten Bücher sind im Präsenzbestand frei zu- gänglich. Zeitungen und Zeitschriften sowie besondere Dokumente sind magaziniert, sie können nach Abspra- che eingesehen werden. Die Bibliothek bietet Arbeitsplätze für Besucher sowie einen Kopierer und Scanner. Nach Titeln in unserem Bestand können Sie über den Onlinekatalog (OPAC) suchen: www.russlanddeutsche.de/opac 21
MBOOK „RUSSLANDDEUT- SCHE KULTURGESCHICHTE“ Museumspädagogisches Programm (digital) Ein mBook ist ein digitales Lern- und Arbeitsbuch. Das mBook „Russlanddeutsche Kulturgeschichte“ ermög- licht einen vertieften Einblick in die Geschichte von Russlanddeutschen sowie in das Verhältnis zwischen Deutschland und Russland. Identität und Heimat, Ver- treibung und Neuanfang sowie Demokratie und Dikta- tur stehen im Vordergrund. Das mBook ermöglicht mit Texten, Bildern, Karten, Filmen sowie Audioaufnahmen und Zeitzeugeninterviews eine aktive und zeitgemäße Auseinandersetzung mit den angebotenen Themen. Das mBook kann in- und außerhalb des Museums ge- nutzt werden. Es ist ohne zusätzliche Software im Internet unter www.russlanddeutsche.de/mbook kostenlos verfügbar. 22
„KOFFER PACKEN“ Museumspädagogisches Programm Viele Menschen auf der ganzen Welt verlassen ihre Heimat. Man schätzt, dass mehr als 150 Millionen Men- schen weltweit an einem Ort leben, der nicht ihre ur- sprüngliche Heimat ist. Einige dieser Menschen wollen nur für kurze Zeit an einem fremden Ort bleiben, andere für mehrere Jahre oder gar den Rest ihres Lebens. Nicht alle Menschen verlassen freiwillig ihre Heimat. Manchen bleibt keine andere Wahl: Sie flüchten, weil in ihrer Hei- mat Krieg herrscht, weil sie politisch oder religiös ver- folgt werden oder aus anderen Gründen. Das Projekt „Koffer packen“ behandelt in einfachen Zügen die Themen Migration, Heimat und Flucht für Grundschule und Unterstufe an den weiterführenden Schulen. „Was würdest du mitnehmen, wenn du deine Heimat verlassen müsstest?“ Dazu bekommen sie kleine Koffer, die sie mit Gegenständen in Form von Bildkar- ten füllen können. Diese Auswahl dient als Gesprächs- anlass und Einstieg in die Auswanderergeschichte von Russlanddeutschen, denn in der Ausstellung sind viele solcher „mitgenommenen“ Objekte zu sehen. 23
„RUSSLANDDEUTSCHE?!“ Museumspädagogisches Programm „Russlanddeutsch“ hat sich als Sammelbegriff für die deutsche bzw. deutschstämmige Minderheit aus Russ- land durchgesetzt. Auch wenn ihre Vorfahren schon im 18. Jahrhundert ins Russische Reich ausgewandert sind, besitzen Russlanddeutsche die deutsche Staatsangehö- rigkeit. Heute leben etwa 2,5 Millionen Russlanddeut- sche wieder in ihrer neuen/alten Heimat Deutschland. In diesem Workshop erkunden die Schülerinnen und Schüler zunächst die russlanddeutsche Geschichte und Kultur mit Hilfe einer Museumsrallye. Im zweiten Teil arbeiten sie in Kleingruppen und vertiefen mit Forschungs- und Rechercheaufträgen ihre Kenntnisse anhand von Archivmaterial und Exponaten. Mögliche Themen für die Gruppenarbeiten sind: Migration und Heimat, Diktatur und Flucht, Religion und Frieden- sethik sowie deutsch-russische Beziehungen. Diese Arbeitsphase bietet den Freiraum für entdeckendes Lernen und kreatives Präsentieren. Abhängig von den Interessen und den zeitlichen Möglichkeiten der Schü- lergruppen können z. B. fiktive Biografien, Tagebuch- einträge oder auch Explanity-Videos entwickelt werden. 24
„CONSTRUCTED-IDENTITY“ Museumspädagogisches Programm (digital) Wer sind die Russlanddeutschen? Diese Frage hat die deutsche Öffentlichkeit in den letzten Jahren wiederholt beschäftigt. Zugleich führte die gestiegene Wahrneh- mung jedoch nicht automatisch zu einer differenzierte- ren Betrachtung der Thematik. Nicht selten fanden sich stereotype Darstellungen. Blickt man auf die russland- deutschen Selbstbeschreibungen, dann wird auch hier rasch klar, dass es keine einfache Antwort auf die ein- gangs gestellte Frage gibt. Mit dem digitalen Format der Zeitzeugeninterviews sollen sowohl Schülerinnen und Schüler an diese in den Sozialwissenschaften gern eingesetzte Methode herangeführt werden, als auch aktuelle Fragestellun- gen der musealen Arbeit digital präsentiert werden. Anhand ausgewählter Beispiele können Identitätskon- struktionen aufgespürt werden, aber dieses Format animiert dazu, auch selbst Interviews durchzuführen. Viele Jugendliche fasziniert es, ältere Menschen zu ihrer Geschichte zu befragen. In der Alltagsgeschichte der Zeitzeugen entdecken sie Themen aus ihrem eigenen Leben wieder. Sie lernen, wie Menschen sich an Ge- schichte erinnern und wie sie mit ihr umgehen. 25
EIN MUSEUM BRAUCHT FREUNDE Das Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte be- steht und lebt von Freunden und Förderern. Möchten Sie das Museum auch unterstützen? Dann treten Sie als Fördermitglied dem Verein für russlanddeutsche Kultur und Volkskunde e. V. bei. Als Mitglied erhalten Sie die MuseumsCard und damit jederzeit kostenlosen Eintritt ins Museum. Schenkungen und Spenden Über die Hälfte der Sammlungsobjekte wurde dem Museum geschenkt. Solche Schenkungen sind sehr wertvoll, weil sie die Sammlung, die Forschung und die Ausstellungen des Museums bereichern. Wir freu- en uns über jede Schenkung und jede Spende, die uns erreicht! Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte Sparkasse Paderborn-Detmold IBAN: DE42 4765 0130 0046 1330 70 BIC: WELADE3LXXX 26
Georgstraße 24 32756 Detmold Telefon: +49 5231 9216900 Email: museum@russlanddeutsche.de Öffnungszeiten Di. - Fr. 14.00 bis 17.00 Uhr Sa. 11.00 bis 17.00 Uhr So. 15.00 bis 18.00 Uhr (erster Sonntag im Monat) Preise 4,00 Euro Erwachsene 3,00 Euro Gruppen p. P. 2,00 Euro Ermäßigt / Kind 10,00 Euro Familie 35,00 Euro Führung kostenlos MuseumsCard kostenlos Hörführung mit Audioguide www.russlanddeutsche.de 27
MUSEUM FÜR RUSSLANDDEUTSCHE KULTURGESCHICHTE Gefördert und veranstaltet durch: Gefördert durch:
Sie können auch lesen