GEMEINDEBRIEF GEMEINDEHOF KAROW - Berliner Stadtmission

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GEMEINDEBRIEF GEMEINDEHOF KAROW - Berliner Stadtmission
GEMEINDEBRIEF
  GEMEINDEHOF KAROW
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Jetzt auch noch fasten?
                                                      Und da Jesus vierzig Tage
Am Aschermittwoch beginnt die Fasten-                und vierzig Nächte gefastet
zeit. In den sieben Wochen vor Ostern
versuchen Christen das Leiden und Ster-                      hatte, hungerte ihn.
ben Jesu Christi nachzudenken und sich                             (Matthäus 4,2)
auf das Fest der Auferstehung vorzube-
reiten. Manche verzichten dabei bewusst          Unsere christlichen Fastentraditionen
auf Dinge wie Schokolade, Alkohol, Ins-          erinnern an diese vierzig Tage und Näch-
tagram, Netflix, Fleisch, Gummibärchen,          te, die Jesus nach seiner Taufe in der
Kaffee... überhaupt alles, was Kalorien          Wüste verbrachte und fastete. Im ersten
hat und dick macht, um Ostern umso               Teil der Bibel verknüpften Menschen das
intensiver feiern zu können.                     Fasten mit den Übergängen des Lebens:
                                                 An der Nahtstelle zwischen Leben und
Nun sind aufgrund des Lockdowns seit             Tod oder in Lebensgefahr wurde gefastet
langem Schulen, Restaurants und Kinos            – meist in Sack und Asche. Aber auch
zu. Wir haben keine Gemeindeveranstal-           bei Gerichtsprozessen verzichteten Men-
tungen und Gottesdienste in Präsens-             schen auf gewohnte Speisen. Und wer
form. Und an Urlaub und Reisen ist auch          sich an Gott wenden wollte, der bereitete
nicht zu denken. Ist es da nicht eine            sich mitunter durch eine Fastenzeit da-
Überforderung, vielleicht sogar eine Zu-         rauf vor.
mutung, auf noch mehr zu verzichten?
                                                 In diesem Sinne bedeutet Fasten, sieben
Vor vielen Jahren war das Kirchenjahr            Wochen Zeit mit Einkehr, Konzentration
geprägt von Tagen und Wochen des                 und Zeit für Gott. Um ihm gegenüber
Fastens mit genauen Speisevorschriften.          fragend zu werden und zu hören, was er
Letztlich führt das aber dazu, das man           zu sagen hat. Und so den Gedanken
beim Fasten mehr Angst hatte etwas               zulassen, dass wir selbst nicht immer
falsch zu machen, als sich auf Gott zu           und allein am besten wissen, was gut für
besinnen. Und umgekehrt erlagen nicht            uns ist.
wenige der Versuchung durch regelmäßi-
ge Askese Gott zu gefallen - oder auch           Der Benediktiner Anselm Grün (Abtei
dem Pfarrer oder Nachbarn. Die Refor-            Münsterschwarzach) hat 2019 in einem
matoren haben diese Praxis später hin-           Interview gesagt: „Viele Menschen mei-
terfragt und den Focus auf das freiwillige       nen, dass Fasten nur beschwerlich ist.
Fasten gelegt. Seitdem „muss“ sich jeder         Wenn man aber einmal begonnen und
selbst die Mühe machen, um zu überle-            die ersten Hürden überwunden hat, wird
gen, wovon er frei werden möchte.                man innerlich freier und wacher.

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Um solch eine innere Freiheit über sei-         Probehalber etwas anders zu machen –
nen Geist zurück zu gewinnen, kann ein          auch wenn es schwer fällt – kann die
guter Vorsatz darin liegen, eine Woche          Entdeckung mit sich bringen, dass es
lang nicht über andere zu reden. Das            anders besser sein könnte. Eine Weile
reinigt die eigenen Gedanken, denn oft          das zu vermeiden, womit wir sonst viel
kümmern wir uns gedanklich zu viel um           Zeit verbringen und uns besonders im
andere. Ein solcher Verzicht ist innere         Wege stehen, das setzt Kräfte frei. Aus
Freiheit. […] In diesem Sinne macht Fas-        eigener Erfahrung kann ich sagen: Wenn
ten Freude! Wer sich mit Fasten bestraft,       ich bewusst verzichte, macht mich das
weil er zu viel gegessen hat, bei dem           glücklich, die innere Freiheit über sich
wirkt es nicht.“                                zurückzugewinnen ist wunderbar.

Im Fasten die innere Freiheit wiederge-         Eine verändernde Fasten- und
winnen zu können – diesen Gedanken              Passionszeit wünscht Ihr/Euer
finde ich herausfordernd und spannend.          Stadtmissionar Stephan Seidel
In Anbetracht der „neuen Normalität“, die
seit fast einem Jahr unser Leben im Griff
hat, frage ich: Was davon macht uns frei,
unabhängig und lebendig? Was davon
unfrei, abhängig und leblos?

Wenn Spazierengehen das neue Hobby
ist – na wunderbar! Was aber, wenn mei-
ne schlechte Laune nur noch meine Mit-
bewohner, mein Partner oder meine Kin-
der abbekommen und nicht mehr die
Kollegen auf Arbeit? Wenn ich 24/7 onli-
ne bin und nicht mehr abschalten kann?
Wenn ich mich mit der Einsamkeit derart
abgefunden habe, dass ich gar nicht
mehr versuche, zu anderen Menschen
Kontakt aufzunehmen?

Jetzt auch noch fasten? Jawohl! Wer
verzichtet kann noch selber bestimmen
und wird nicht von seinen Bedürfnissen
bestimmt. Wer dagegen nicht verzichten
kann, kann auch kein starkes ‘Ich‘ entwi-
ckeln, würde Sigmund Freud sagen.

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Vorste
Carsten Steffens
                                  der Ält
 50 Jahre, Dipl.-Ing.
                                 Eure neue Geme
 Versorgungs- und
 Energietechnik
 wohnhaft in Berlin-
 Karow.

        Sabine Meinhardt
        ich bin 45 Jahre alt,
        arbeite als MFA in der
        Unfallchirurgie im
        Helios Klinikum und
        wohne in Berlin-Karow.

Tobias Radig

ich bin 54 Jahre alt,
bin von Beruf
Bauingenieur und
wohne in Berlin-
Karow.

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ellung
testen                             Jörg Eyermann

eindeleitung                        56 Jahre alt, von
                                    Beruf Landwirt.
                                    Wohnort Berlin-
                                    Buchholz.

                                          Michael Kauffmann

                                            53 Jahre,
                                            Elektromeister,
                                            Berlin-
                                            Blankenburg,

                                   Claudia Prill

                                      ich bin 49 Jahre
 Claudia Weber                       alt, bin von Beruf
                                        Sekretärin und
       ich bin 21 Jahre alt,
                                      wohne in Berlin-
  studierende an der HWR
                                           Weißensee.
           im Studiengang
      Public und Nonprofit-
              Management
              und wohne in
    Französisch Buchholz.

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Livestream - Gottesdienste
                                   sonntags 10 : 30 h

    Am ersten Sonntag des Monats feiern wir Abendmahl in der Gemeinde.
      An allen anderen Sonntagen feiern wir online Gottesdienst unter
                          www.gemeindehof.de

Februar 2021

07.02. - 2. Sonntag vor der Passionszeit
Abendmahl                         10:00 - 11:30 Uhr                                                       Älteste
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14.02. - Sonntag vor der Passionszeit
Livestream-Gottesdienst                                                     10:30 Uhr                     Gerhard Witte
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21.02. - 1. Sonntag in der Passionszeit
Livestream-Gottesdienst                                                     10:30 Uhr                     Stephan Seidel
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28.02. - 2. Sonntag in der Passionszeit
Livestream-Gottesdienst                                                     10:30 Uhr                     Stephan Seidel

März 2021
07.03. - 3. Sonntag in der Passionszeit
Abendmahl                         10:00 - 11:30 Uhr                                                       Stephan Seidel & Team
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14.03. - 4. Sonntag in der Passionszeit
Jahresfest-Gottesdienst via ZOOM                                            11:00 Uhr                     G. Vorländer / C. Ceconi
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21.03. - 5. Sonntag in der Passionszeit
Livestream-Gottesdienst                                                     10:30 Uhr                     Stephan Seidel
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28.03. - 6. Sonntag in der Passionszeit
Livestream-Gottesdienst                                                     10:30 Uhr                     Stephan Seidel
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Infos und besondere Termine

Gemeinde-Jahresplan 2021
In den vergangen Jahren gab es an dieser Stelle einen Jahresplan mit detaillierten
Gemeinde-Terminen. Für dieses Jahr ist er in der Mache, wobei manches offen bleiben
muss. Was feststeht, das veröffentlichen wir jeweils im Gemeindebrief.

                                 144. Jahresfest der Berliner Stadtmission
  Das Jahresfest ist die Geburtstagsfeier der Stadtmission. Seit 144 Jahren gibt es uns.
  Auch 2021 sind alle Gemeinden, Mitarbeitende, Ehrenamtliche, Familien und Freunde
                           zum mitfeiern eingeladen. Der Gottesdienst samt Feier findet
       am 14. März 2021 online statt. Um 11 Uhr kann jeder via zoom beitreten.
                                                 Der Link dazu wird noch veröffentlicht.

Frühjahresputz
Lasst uns unsere Scheune und die Außenanlagen
am Samstag den 20. März von 9 - 13 Uhr auf Vordermann bringen.
Getreu dem Motto, „viele Hände machen der Arbeit ein schnelles Ende“
können alle mitmachen!

                        Die Männerrüste vom 12. - 14. Februar 2021 fällt leider aus.

Aus der Jungen Gemeinde
Die Junge Gemeinde trifft sich auch während der Pandemie – digital.

Jeden Montag um 18:30 Uhr wird das zoom meeting eröffnet und von überall, ob Berlin,
Eberswalde, Leipzig oder sogar Michigan in den USA kommen wir Jugendliche zu
unserer Online JG zusammen.
Gemeinsam erzählen wir uns von unserer Woche, singen Lieder und reden über The-
men, die uns interessieren. Wie man mit der Angst, etwas zu verpassen umgehen kann,
wie wir veralteten Geschlechterrollen in der Gesellschaft erneuern können, warum so
viel Wert auf die Jungfräulichkeit von Maria gelegt wird, was der Mensch darf und was
Gott vorbehalten ist und ob man den Auszug des Volkes Israels aus Ägypten mit der
aktuellen Corona-Situation vergleichen kann.
Diese und viele weitere Fragen diskutieren wir in unserer Jungen Gemeinde.
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Regeln
              zum Infektionsschutz
              in der Gemeinde

Abstand halten—mindestens 1,5 Meter
   In alle Richtungen, im Sitzen, im Stehen, im Gehen. Ausnahme: Personen
   aus einem Haushalt.

Hygieneschutz beachten
   Bitte regelmäßig Hände waschen und desinfizieren. Kein Händeschütteln,
   Kein Körperkontakt, Kein gemeinsames Berühren von Gegenständen,
   Husten und Niesen in die Armbeuge.

Alltagsmasken tragen
   Medizinische oder FFP-2-Masken sind in der Gemeinde Pflicht.

Lüften
   Vor und nach Veranstaltungen gründlich lüften.
   Währenddessen alle 20 min Stoßlüftung à 3 - 10min.

Kontaktverfolgung
   Anfertigung von Teilnehmer-Listen bei jeder Veran-
   staltung. (Sie werden vier Wochen aufbewahrt.)

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Neue Quarantänestation in der Stadtmission
Nach Wochen der Planung ist sie nun                 gelegt sein, sondern auch bei Höchststän-
endlich da: die neue, größere Quarantä-             den alle infizierten Personen aufnehmen
nestation für obdachlose Menschen. Die              können, erklärt Sarah Klaes. Schließlich
neue Station befindet sich im Jugendgäs-            solle auch „wenn´s mal brennt“ jede infi-
tehaus auf dem Gelände der Berliner                 zierte Person versorgt werden können.
Stadtmission im „Zentrum am Hauptbahn-
hof“ (ZaH).                                         Als „christliche Feuerwehr“ lobte auch
                                                    Christian Stäblein, Landesbischof der
                                                    evangelischen Kirche Berlin – Branden-
                                                    burg – schlesische Oberlausitz (EKBO)
                                                    die Berliner Stadtmission, als er am ver-
                                                    gangenen Freitag zu Besuch war. Dabei
                                                    informierte er sich nicht nur über die neu-
                                                    esten Entwicklungen auf dem „ZaH“, son-
                                                    dern sprach den Erkrankten und Helfen-
                                                    den in der Quarantänestation zudem Got-
                                                    tes Segen zu. Stäblein zeigte sich begeis-
                                                    tert über das Engagement der vielen
                                                    haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden
Bis zu 100 können aufgenommen werden.               und wünschte für die Arbeit in den nächs-
Auf der eigentlichen Quarantänestation              ten Wochen gutes Gelingen.
für positiv getestete Menschen und der
sogenannten „Iso-Station“ für Menschen                                         Barbara Breuer
mit Symptomen oder aus der Kontaktkate-                 Pressesprecherin Berliner Stadtmission
gorie 1. Neben der häuslichen Quarantä-
ne für Menschen ohne Zuhause ist hier
auch eine medizinische Grundversorgung
möglich, und vor allem: Ruhe. Denn für
die Genesung ist sie so wichtig, weil sie
auf der Straße praktisch nicht zu finden
ist.

Doch wieso braucht die Quarantänestati-
on nun auf einmal ein Vielfaches ihrer
bisherigen Kapazität? Die Quarantänesta-
tion müsse nicht nur für die durchschnittli-
che Anzahl an Infizierten pro Woche aus-

                                               10
Aktuelles aus der Citystation
Viele Tagestreffs für Menschen ohne Ob-
dach haben derzeit geschlossen. Einige
geben Essen am Fenster aus, andere brin-
gen Lebensmittel zu Bedürftigen. Für Men-
schen, die auf der Straße leben, heißt es
während der Pandemie oft: Draußen blei-
ben! Anders in der „City-Station“. Sie öffnet
jede Woche von Dienstag bis Samstag die
Türen. Dann bildet sich vor ihr oft eine lange
Schlange.

Krzysztof P. ist einer davon. Der 41-jährige
Pole hat Hunger und möchte weg von der
Straße. Mit einem fröhlichen „Wie geht es         Krzysztof P. hat seine Linsensuppe aufge-
Ihnen?“ begrüßt Leonie Schäfer ihn in dem         gessen und redet in gebrochenem Deutsch.
alkoholfreien Restaurant. Sie misst seine         Weil er keine Bleibe hat, schläft er seit Wo-
Körpertemperatur. Er hat kein Fieber und          chen auf der Straße. Eigentlich will er das
keinen Husten und darf rein.                      nicht. Leonie Schäfer empfiehlt ein Hostel,
                                                  das der Berliner Senat während der Pan-
Früher war hier, am westlichen Ende des           demie für obdachlose Menschen angemie-
Kurfürstendamms im noblen Charlottenburg          tet hat. Er stimmt zu und bekommt eine
-Wilmersdorf, ein Gasthaus. Heute kümmert         Fahrkarte. Bevor der 41-Jährige aufbricht,
sich Anna-Sofie Gerth dort mit ihrem Team         verrät er seine weiteren Pläne: „Ich möchte
um wohnungslose Menschen.                         eine Arbeit.“ Doch vorher braucht er gültige
                                                  Papiere. Und die kosten Geld. Doch dar-
Duschen gehen, Wäsche waschen, über-              über wollen sich die beiden beim nächsten
nachten – all das dürfen die Gäste wegen          Mal unterhalten.
Corona aktuell nicht. „Dafür wollen die Men-
schen mehr persönliche Gespräche“, sagt           Krzysztof P. verabschiedet sich und erklärt:
Anna-Sofie Gerth. Sie fragen sich: Wie be-        „In Polen habe ich früher Konzertbühnen
komme ich einen Platz im Obdachlo-                auf- und abgebaut, denn ich liebe Heavy
senheim? Welches Jobcenter ist für mich           Metal und Rockmusik.“ Er steckt sich seine
zuständig? Und wo kann ich heute über-            Kopfhörer ins Ohr und zieht weiter.
nachten? Fragen wie diese beantworten sie
währen der „Suppenküche plus“.                                               Barbara Breuer
                                                      Pressesprecherin Berliner Stadtmission
Das Bezirksamt Wilmersdorf- Charlotten-
burg finanziert das Projekt mit vier Euro pro
Tag und Person, den Rest gibt die Berliner
Stadtmission aus Spendengeldern dazu.

                                                 11
Nachruf
       Manfred Hein

Am Vormittag des 7. Dezembers 2020                wieder funktionierenden Steckdosen o-
hörte sein Herz unerwartet und plötzlich          der Schaltern im Haus.
auf zu schlagen. Als ich die Nachricht
bekam, traf es mich wie ein Schock.               Wenn wir einen guten Freund verloren
                                                  haben, hinterlässt er eine große Lücke.
Ich kann mich noch gut an den Tag erin-           Der Schmerz über den Verlust lässt sich
nern, wo mir Gerhard Witte während ei-            vielleicht etwas besser ertragen, wenn
nes Trödelkaffees einen älteren Mann              wir uns nicht darauf konzentrieren, was
vorstellte. Er würde hier gerne mithelfen         nicht mehr da ist, sondern auf das, was
und uns bei der anfallenden Arbeit unter-         uns bleibt. Ein Mensch, den wir geliebt
stützen. Ich solle ihm hier mal alles zei-        haben, hat uns mit seiner besonderen
gen wie es hier so läuft.                         Persönlichkeit viel geschenkt. Wenn wir
Das war vor 8 Jahren. So lernte ich Man-          die Erinnerung an die gemeinsame Zeit
fred kennen. Die Chemie zwischen uns              wertschätzen, wird uns klar, dass ein Teil
beiden stimmte sofort, es begann eine             von dem Verstorbenen in unseren Her-
wunderbare Freundschaft.                          zen weiterlebt.

Für Manfred gab es kaum ein Problem               Du wirst mir und den anderen sehr feh-
was man nicht lösen konnte. Mit seiner            len, wir denken an Dich Manfred.
hilfsbereiten und schlagfertigen Art, so-
wie seinem Wissen und Freude am Re-
parieren, passte er sehr gut in unsere
„Steckerrunde“. So wurden wir, Winne
(Winfried Günther), Manfred und ich, ein
nahezu unzertrennliches Team.
Jahrelang räumte er bei jedem Wetter
die Spenderregale aus und sortierte mit
uns Mittwochs die Sachen für den Trödel
und die Ukrainehilfe in Lobetal.

Mit seiner Hilfsbereitschaft konnte er
vielen in unserer Gemeinde wieder Freu-
de verschaffen:
Sei es bei der Reparatur eines Radios
oder Rasenmähers, oder auch den nun

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Nachruf
   Gabriele Neumann

Wir trauern um Gabi - unsere Sach-               Es war nicht immer einfach mit ihrer Di-
sengabi. Nicht alle in der Gemeinde wer-         rektheit umzugehen, doch hinter ihrer
den Gabi kennen, denn sie war aus-               rauen Schale verbarg sich große Hilfsbe-
schließlich im Trödel tätig.                     reitschaft und Liebenswürdigkeit.

Sie kam 2012 als Gast zum Trödel und             Hier auf dem Hof kam sie mit Menschen
war dann schnell zur Mitarbeit bereit.           in Berührung, die an Gott glaubten und
Gerhard sprach ja fast jeden Gast an, ob         sie hörte vor jedem Trödel Worte und
er nicht mitarbeiten könnte. Sie hatte           Angebote von Gott. Wir hoffen sehr,
vorher nichts mit Kirche zu tun und eben-        dass es ihr Hilfe und Halt werden konnte,
so „nichts mit Gott am Hut“, wie sie sel-        auch wenn sie mit uns nie darüber
ber sagte. Wenn Gabi auf den Hof kam,            sprach.
war sie nicht zu überhören, ihr wunder-
barer Dialekt, ihre Lautstärke, und ihre         Gabi - du wirst uns fehlen in der nächs-
Kommentare zu allen, machten sie un-             ten Trödelsaison mit deiner ganzen Ein-
verwechselbar. Vor jedem Trödelcafé              zigartigkeit und deiner unüberhörbaren
tigerte sie von Stand zu Stand auf der           Präsenz. Nun lassen wir dich los im Ver-
Suche nach verrückten Sachen, die sie            trauen auf Gottes große Liebe und Barm-
anziehen oder aufsetzen könnte.                  herzigkeit.

                                                                            Annette Witte

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Die Berliner Stadtmission unterstützt die ökumenische Kampagne „#beziehungsweise –
jüdisch und christlich: näher als du denkst“. Im Januar startete sie bundesweit, in dem
Jahr, in dem Jüdinnen und Juden das Festjahr 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutsch-
land begehen. Eine gute Möglichkeit das Judentum näher kennen zu lernen und Ge-
meinsamkeiten sowie Unterschiede zu entdecken. Religiöse Feste sind da gut geeignet.

Wir erleben seit längerem ein Erstarken von Antisemitismus und anderen Formen der
Feindlichkeit gegenüber Minderheiten in unserer Gesellschaft. Wir haben die Übergriffe
gegen jüdische Bürgerinnen und Bürger vor Augen und erleben wie Hetze und Ver-
schwörungsmythen in den Sozialen Medien viel Raum einnehmen. Die Auseinanderset-
zung mit der Vielfalt jüdischen Lebens kann so auch ein Beitrag gegen Antisemitismus
in unserem Land sein.

Unsere Gemeinde schließt sich mit einer über das Jahr verteilten Gottesdienstreihe an
der Kampagne an und gleichzeitig laden wir zu zentralen Veranstaltungen ein. Die
nächste bildet das Fest Purim | Fastnacht. Am Mittwoch den 17. Februar von 18:00 -
19:30 Uhr wird es gefeiert. An der Online-Live-Veranstaltung mit Dr. Timotheus Arndt
(Forschungsstelle Judentum, Theologische Fakultät der Universität Leipzig) und weite-
ren Referenten kann jede und jeder teilnehmen.

ZOOM-MEETING-LINK:
https://zoom.us/j/97203454609?pwd=OTAzcFMyT1YvK0RLRkt4S0RFVUJ6dz09

Das Buch Esther berichtet von der wundersamen Rettung des jüdischen Volkes vor
staatlichen Pogromen in der persischen Diaspora. Diese Rettung ist für Jüdinnen und
Juden Anlass Purim zu feiern. Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Fest zum Symbol
des Sieges über Antisemitismus. Die getragenen Kostüme erinnern dabei unweigerlich
an Fastnacht und verbinden diese beiden Feste. Ob und wie sie tatsächlich miteinander
verbunden sind, darum soll es bei ‚Purim bzw. Fastnacht‘ gehen.

www.juedisch-beziehungsweise-christlich.de

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Kontakt

         Wir freuen wir uns auf die Begegnung mit Ihnen!

Ev. Kindergarten        Alt-Karow 8, 13125 Berlin
                        Angelika Eichenberg Leitung, Tel: (030) 912 02 969 10
                        E-Mail: eichenberg@berliner-stadtmission.de
Gemeinde                Stadtmissionar: Stephan Seidel
                        Alt-Karow 8, 13125 Berlin Tel.: (030) 912 02 969 20
                        E-Mail: seidel@berliner-stadtmission.de
Ältestenkreis           Vorsitz: Wird noch gewählt!
                        E-Mail: n.n.
Raumnutzungen           Christel Springer
                        Mobil: (0152) 5378 4860 (Mo - Fr von 16 -20 Uhr)
Webseite                www.gemeindehof.de
Redaktion               Stephan Seidel, Suse Radig
Layout                  Jenny Seidel
Spendenkonto            Berliner Stadtmission
                        IBAN: DE63 1002 0500 0003 1555 00
                        Verwendungszweck: Gemeinde Karow

                            Fotonachweise

   www.pexels.de (Deckblatt), Älteste (4,5), Berliner Stadtmission (10, 11),
    Manuela Hein (12), Stephan Seidel (13), IRREGULAR ART (Rückseite)

Rückseite

                                     Der barmherzige Samariter
                   Wandbild der Künstlergruppe IRREGULAR ART
                    aus der Fassade eines Gebäudes im Zentrum
                      der Berliner Stadtmission am Hauptbahnhof

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V.2.0
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