"Verbrannte Bücher, verbannte Dichter" - Landshuter Gedenklesung zur Erinnerung an die Bücherverbrennungen der Nationalsozialisten im Mai 1933 ...

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"Verbrannte Bücher, verbannte Dichter" - Landshuter Gedenklesung zur Erinnerung an die Bücherverbrennungen der Nationalsozialisten im Mai 1933 ...
„Verbrannte Bücher,
 verbannte Dichter“
        11. Landshuter Gedenklesung
zur Erinnerung an die Bücherverbrennungen
     der Nationalsozialisten im Mai 1933

      Am 21. Mai 2021 per Zoom mit

            Franziska Schäfer
           Edith Maria Ascher
             Christian Baier
               Andrea Ott
Programm

                  Begrüßung durch Frau Pichler,
                     Stadtbücherei Landshut

                               Vorstellung von

                             Franziska Schäfer.

                                  Sie liest aus:
             Leonhard Frank: Der Mensch ist gut.
                                  ISBN 3841210999

Leonhard Frank (4. September 1882, Würzburg - 18. August 1961, München), war einer
der bedeutendsten sozialkritischen und pazifistischen Erzähler der ersten Hälfte des 20.
Jahrhunderts. Er schrieb in einem sparsamen und sachlichen Stil, mit dem es gleichwohl
gelingt, eindringlich die gesellschaftlichen und psychischen Abhängigkeiten seiner Figuren
darzustellen. Seine Werke sind geprägt von seiner politischen Vorstellung eines
solidarischen und humanen Zusammenlebens der Menschen. Sie können stilistisch
zwischen Expressionismus und Sachlichkeit eingeordnet werden. Eine Besonderheit
seines Gesamtwerks ist die psychologische Vertiefung seiner Charaktere und der
behandelten Themen.

                               Vorstellung von

                            Edith Maria Ascher.

                                  Sie liest aus:
                  Alma Johanna Koenig: Sahara.
Alma Johanna Koenig, 18. August 1887, Prag - 1. Juni 1942, Minsk, Belarus war eine
österreichische Lyrikerin und Erzählerin mit galizisch-jüdischen Wurzeln.
Ihr Besuch einer höheren Mädchenschule wurde durch Krankheiten häufig unterbrochen;
sie verdankte ihre Bildung deshalb hauptsächlich dem autodidaktischen Studium und
Vortragsabenden. Ihre ersten Gedichte in Zeitschriften veröffentlichte sie unter dem
Pseudonym Johannes Herdan.
Koenigs erster Roman Der heilige Palast (1922) begründete ihren Erfolg und erregte
Aufsehen wegen seines erotischen Inhalts. Für den Wikingerroman Die Geschichte von
Half, dem Weibe (1924) erhielt sie 1925 den „Preis der Stadt Wien“. Ab 1925 lebte sie mit
ihrem Mann in Algier, wo sie u. a. den autobiographisch geprägten, psychologischen und
zeitkritischen Gesellschaftsroman Leidenschaft in Algier (1932) verfasste. 1930 trennte sie
sich von ihrem Mann und kehrte nach Wien zurück.
1938 wurde sie als Staatsbürgerin und Autorin aus rassistischen Gründen entrechtet und
zum mehrfachen Logiswechsel in Massenquartieren gezwungen. Letztlich wurde sie von
den Nationalsozialisten in das Vernichtungslager Maly Trostinez deportiert und bei der
Ankunft ermordet.

                               Vorstellung von

                                 Christian Baier.

                                    Er liest aus:
                   Verschiedenes von Klaus Mann.

Klaus Heinrich Thomas Mann (18. November 1906, München - 21. Mai 1949, Cannes,
Frankreich) war ein deutschsprachiger Schriftsteller. Der älteste Sohn von Thomas Mann
begann seine literarische Laufbahn in der Zeit der Weimarer Republik als Außenseiter, da
er in seinem frühen Werk Themen verarbeitete, die zur damaligen Zeit als Tabubruch
galten. Nach seiner Emigration aus Deutschland im Jahr 1933 fand eine wesentliche
Neuorientierung in der Thematik seiner Werke statt: Klaus Mann wurde zum
kämpferischen Literaten gegen den Nationalsozialismus. Als Exilant nahm er 1943 die
amerikanische Staatsbürgerschaft an. Die Neuentdeckung seines Werkes in Deutschland
fand erst viele Jahre nach seinem Tod statt. Klaus Mann gilt heute als einer der wichtigsten
Repräsentanten der deutschsprachigen Exilliteratur nach 1933.

                                Vorstellung von

                                      Andrea Ott.

                                    Sie liest aus:
                 Ulrich Becher: Murmeljagd. Roman.
                                  ISBN 9783895614521

Ulrich Becher, *2. Januar 1910, Berlin - 15. April 1990, Basel, war ein deutscher
Schriftsteller und Stückeschreiber. Er war der Vater von Martin Roda Becher.
Ab 1932 erschien Bechers Novellenband Männer machen Fehler, doch schon 1933 wurde
sein Werk als „entartete“ Literatur öffentlich verbrannt. Am Tag nach dem Reichstagsbrand
flüchtete Becher aus Deutschland nach Österreich und nahm die österreichische
Staatsbürgerschaft an. Bis zum Anschluss lebte er vor allem in Wien, aber auch in
verschiedenen anderen europäischen Städten wie Paris, Prag und London. Am 11.
November 1933 heiratete er eine frühere Kommilitonin von der Juristischen Fakultät, Dana
Roda, die Tochter des berühmten österreichisch-ungarischen Schriftstellers Alexander
Roda Roda.
Als Sohn der Schweizer Pianistin Elisabeth Ulrich hoffte er, in der Schweiz als Schriftsteller
leben zu können, doch in den Augen der Schweizer Behörden verstieß seine
antifaschistische Haltung gegen das Neutralitätsprinzip. Die Fremdenpolizei versagte ihm
die Arbeitserlaubnis und legte ihm nahe, ins Ausland zu emigrieren. Später übersiedelte er
so 1944 nach New York zu den Schwiegereltern.
1948 kehrte Ulrich Becher nach Europa zurück, mit einem Theaterstück Der Bockerer im
Gepäck, das er zusammen mit Peter Preses verfasst hatte. Das Stück sollte in Wien zu
einem großen Erfolg werden. 1954 ließ er sich in Basel nieder. 1969 erschien sein
autobiographisch geprägter Roman Murmeljagd, in dem er die vermeintliche und
tatsächliche Bedrohung, die Einsamkeit und Verlassenheit eines nach 1938 politisch in
Österreich verfolgten, in die Schweiz exilierten Journalisten thematisch verarbeitet. 1976
erhielt er den Gesamtwerkspreis der Schweizerischen Schillerstiftung.
Schlusswort von Gernot Häublein,
Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller
                  (VS Ostbayern)

 Die Veranstaltung findet statt in Kooperation mit dem Verband
 deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller (VS Ostbayern)
             und der Volkshochschule Landshut.

                        Viten der Lesenden

Franziska Schaefer, geboren 1957, ist ausgebildete Buchhändlerin und
war viele Jahre bei Bücher Pustet Regensburg tätig, bevor sie von 2001 bis
Anfang 2021 die Filialleitung bei Pustet in Landshut übernahm.

Bücher, Lesen und alles, was damit zu tun hat, begeistern sie schon immer,
weswegen die Buchhandlung der schönste Arbeitsort für sie war und ist.
Es war ihr ein großes Anliegen, Lesungen, auch gemeinsam mit anderen
Veranstaltern, zu organisieren und zum kulturellen Leben vor Ort beizutragen
und Autoren/innen aus Landshut und Umgebung zu präsentieren.

Edith Maria Ascher geboren 1961, ist studierte Sozialpädagogin und lebt
mit ihrer Familie in Landshut. Seit 2001 ist sie als freischaffende Künstlerin
tätig. Vor etwa 10 Jahren entdeckte Edith Ascher das Schreiben für sich und
seither entfalten sich ihre Bilder in Kurzgeschichten und Romanen. Das
zentrale Thema ihres Lebens, ihrer Gemälde und ihrer Bücher ist die
Verschmelzung von Magie und Wirklichkeit.
Edith Maria Ascher ist Mitglied im Schriftsteller-Verband Ostbayern.
Bisher erschienen:
-ADAIN LIT, High-Fantasy-Saga in vier Bänden
-MAGIE UND STERNENSTAUB, Magische Geschichten aus Landshut,
Ohetaler-Verlag
-Texte in folgenden Anthologien: Neue Wege - Neue Welten /Zauber/
Weihnachtliches Ostbayern
-DIE TRAUMWEBER, erscheint im Juli 2021 im Spielberg-Verlag, Regensburg

Christian Baier, Jahrgang 1966, beschäftigt sich als Autor und Stadtführer
mit seiner Geburtsstadt Landshut. Besonders wichtig ist ihm, die Geschichte
der Stadt mit Geschichten zu erzählen, etwas über die Menschen zu
vermitteln, die hier leben und gelebt haben. Er schreibt Kolumnen für die AZ-
Landshut, für die LZ oder macht theatralische Führungen z.B. durch die
Stadtresidenz oder inszeniert Krimis mit kulinarischer Begleitung auf der Burg
und schlüpft dabei auch selbst gerne in verschiedene Rollen.
Literarisch breit interessiert ist er aber auch Krimis gegenüber sehr auf-
geschlossen. Sein erster eigener erschien im Herbst 2019, natürlich in
Landshut angesiedelt.
Gerade arbeitet er (zusammen mit Fotograf Peter Litvai) an einem etwas
anderen Stadtführer über Landshut, der im Herbst erscheint.

Andrea Ott, geb. 1949 in München, lebt seit 1956 (mit kurzen
Unterbrechungen) in Landshut und arbeitet - nach Umwegen über Bibliothek
und Theater - seit 1986 als Übersetzerin aus dem Englischen.
Zu den wichtigsten von ihr übersetzten Autoren zählen:
Charlotte Brontë, Jane Austen, Thomas Hardy, Anthony Trollope, Edith
Wharton, Upton Sinclair, Henry James, Evelyn Waugh, Muriel Spark.
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