Verlag W. Kohlhammer 89. Jahrgang 2014
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Zeitschrift für Naturschutz und Landschaftspflege Tobias Erik Reiners und Carsten Nowak Nicht invasive genetische Untersuchungen des Feldhamsters und ihr Beitrag zu Erfassung, Monitoring und Populations- abgrenzung Non-invasive genetic monitoring of the Common Hamster and the contribution of such monitoring to detection, surveillance and population differentiation Seiten 356-363 Anhand von aktuellen Forschungsarbeiten wird die Based on current research projects we document how Bedeutung begleitender genetischer Untersuchungen in genetic monitoring of Common Hamsters is used in Feldhamsterschutz- und Monitoringprojekten exemplarisch conservation research and monitoring. With the help of aufgezeigt. Mittels einfacher Haarfallen und simple and effective hair traps, genetic tools make it hochauflösender Mikrosatellitenmarker gelingt es, possible to distinguish individuals, resolve relatedness Feldhamster individuell voneinander zu unterscheiden, within populations and understand population dynamics in Verwandtschaftsbeziehungen aufzulösen und die Dynamik this species. Ongoing genetic analyses highlight that innerhalb von Populationen zu erfassen. Die genetischen Common Hamster populations are threatened by habitat Analysen zeigen, dass Feldhamsterpopulationen durch loss and isolation. Genetic analyses also facilitate the Isolation und Lebensraumverlust beeinträchtigt sind. Des determination of effective population sizes as an important Weiteren kann die effektive Populationsgröße erfasst indicator of population status in species conservation. In werden, die bessere Abschätzungen des reintroduction programmes genetic monitoring is used to Erhaltungszustands liefert, als es einfache Baukartierungen evaluate the effectiveness of the implemented actions in the vermögen. In Erhaltungszuchten und field. We strongly urge the routine integration of effective Wiederansiedlungsprojekten wird das genetische Monitoring genetic monitoring in the frame of ongoing species genutzt, um den Erfolg der Maßnahmen zu bewerten und conservation and monitoring programmes. This integration zwischen autochthonen und angesiedelten Tieren zu will allow for an improved assessment of population trends unterscheiden. Wir empfehlen daher die Integration and help to reveal the impact of landscape characteristics genetischer Erfassungsmethoden im Rahmen von as well as genetic factors on the status of Common Hamster Monitoringprogrammen und Schutzprojekten, um zukünftig populations. Bestandstrends sowie den Erhaltungszustand von Populationen detaillierter erfassen zu können. Verlag W. Kohlhammer 89. Jahrgang 2014 Heft 8
Nicht invasive genetische Untersuchungen des Feldhamsters und ihr Beitrag zu Erfassung, Monitoring und Populationsabgrenzung Non-invasive genetic monitoring of the Common Hamster and the contribution of such monitoring to detection, surveillance and population differentiation Tobias Erik Reiners und Carsten Nowak Zusammenfassung Anhand von aktuellen Forschungsarbeiten wird die Bedeutung begleitender genetischer Untersuchungen in Feldhamsterschutz- und Monitoringprojekten exemplarisch aufgezeigt. Mittels einfacher Haarfallen und hochauflösender Mikrosatellitenmarker gelingt es, Feldhamster individuell voneinander zu unterscheiden, Verwandtschaftsbeziehungen aufzulösen und die Dynamik innerhalb von Populationen zu erfassen. Die genetischen Analysen zeigen, dass Feldhamsterpopulationen durch Isolation und Lebensraumverlust beeinträchtigt sind. Des Weiteren kann die effektive Populationsgröße erfasst werden, die bessere Abschätzungen des Erhaltungs- zustands liefert, als es einfache Baukartierungen vermögen. In Erhaltungszuchten und Wiederansiedlungsprojekten wird das gene- tische Monitoring genutzt, um den Erfolg der Maßnahmen zu bewerten und zwischen autochthonen und angesiedelten Tieren zu unterscheiden. Wir empfehlen daher die Integration genetischer Erfassungsmethoden im Rahmen von Monitoringprogrammen und Schutzprojekten, um zukünftig Bestandstrends sowie den Erhaltungszustand von Populationen detaillierter erfassen zu können. 1 Einleitung 2003; Neumann et al. 2005; Banaszek komplizierte Sicherung des genetischen et al. 2010; La Haye et al. 2012; Reiners Materials (Abb. 1). Der Einsatz dieser Der Feldhamster (Cricetus cricetus L. et al. 2011a). In dem letzten Jahrzehnt hat Haarfallen hat sich bereits in mehreren 1758) gehört in Westeuropa zu den stark sich gezeigt, dass die Berücksichtigung Studien in Baden-Württemberg, den gefährdeten Säugetierarten und kommt genetischer Aspekte zunehmend an Re- Niederlanden, Belgien, Frankreich, Po- auch in Deutschland nur noch in we- levanz gewinnt. In diesem Artikel wird len und der Ukraine bewährt (Raedts nigen zusammenhängenden Gebieten an aktuellen Forschungsarbeiten gezeigt, et al. 2011; Reiners et al. 2011 a; Reiners vor (Nechay 2000; Weinhold 2009). In welche Methoden und Verfahren dem et al. 2013; Rusin et al. 2013). der aktuellen Roten Liste für Deutsch- genetischen Feldhamster-Monitoring zu land ist er seit 2009 als „vom Ausster- Grunde liegen und welche Erkenntnisse ben bedroht“ eingestuft ist (Meinig et al. und Möglichkeiten für das verbesserte 3 Ein individueller 2009). Die aktuelle Gefährdung des Feld- Verständnis des Feldhamsters und sei- genetischer Fingerabdruck hamsters wird in Staaten seiner west- nes Schutzes entstehen. lichen Verbreitungsgrenze, wie in den für Feldhamster Niederlanden, in Belgien und Frank- Die Feldhamster-Proben werden am reich, besonders deutlich. In diesen Län- 2 Einfache, nicht invasive Senckenberg-Labor für Wildtiergenetik dern sind die Bestände in den letzten Gewinnung von DNA- mittels 18 variabler artspezifischer Kern- Jahrzehnten dramatisch eingebrochen DNA-Markern untersucht, die als Mik- oder sogar erloschen (Frankreich: Losin- Proben durch Haarfallen rosatelliten bekannt sind (Neumann u. ger u. Poter 2008; Niederlande und Bel- Reiners et al. (2011 b) entwickelten vor Jansman 2004; Jakob u. Mammen 2006). gien: Kuiters et al. 2010). Nach aktuells- Kurzem eine einfache und kostengüns- Einzelne Allele an jedem der 18 Loci ten Erkenntnissen hat dieser Rückgang tige Haarfalle, die die Gewinnung von (Locus = Genort, untersuchte Stelle in auch mehrere osteuropäische Staaten Probenmaterial mit vergleichsweise ge- der DNA) unterscheiden sich durch die erfasst, darunter Polen (Ziomek u. Ba- ringem zeitlichem, logistischem und Länge der jeweiligen DNA-Sequenz. Ziel naszek 2007), Tschechien (Tkadlec et al. finanziellem Aufwand ermöglicht. Im ist die Erfassung der Verteilung und Va- 2012) und die Ukraine (Rusin et al. 2013). Freiland konnte eine sehr hohe Fängig- riabilität der Allele (= mittlere Anzahl Durch die massiven landwirtschaft- keit von 30 – 50 % erreicht werden. Bei von Allelen pro Genort) innerhalb einer lichen und landschaftlichen Verände- günstiger Witterung kann so in einem Population. Umso höher die Anzahl von © 2014 W. Kohlhammer, Stuttgart rungen sind Feldhamsterpopulationen Feldhamstervorkommen mit ca. 50 ge- Allelen und je gleichmäßiger sie in einer am westlichen Arealrand im besonde- fundenen Bauen in nur 2 – 3 Nächten Population verteilt sind, umso höher ren Maße von Habitatverlust, Verinse- eine ausreichende Anzahl von Proben ist der Anteil an heterozygoten Indivi- lung und Isolation betroffen (Banaszek für eine genetische Populationscharak duen (= Heterozygotie). Die Heterozy- et al. 2010; Reiners et al. 2011 c). Daraus terisierung gesammelt werden. Die gotie ist gemeinhin das sinnvollste und resultierend zeigen zahlreiche der eu- Aufbewahrung der Proben in speziell am häufigsten verwendete Maß für die ropäischen Populationen Zeichen von dafür vorgesehenen, luftdichten Gefä- genetische Vielfalt innerhalb von Popu- genetischer Verarmung (Smulders et al. ßen ermöglicht eine schnelle und un- lationen. 356 — 89. Jahrgang (2014) — Heft 8
Genetische Untersuchungen des Feldhamsters Abb. 1: Aufbau und Anwendung einer simplen und kostengünstigen Feldhamster-Haarfalle. Die Falle besteht aus einem PVC-Rohr, einem Eisennagel und einer Plastikrolle. Um die Plastikrolle wird doppelseitiges Klebeband gewickelt und in dem PCV-Rohr mit dem Eisennagel frei beweglich befestigt (a). Die Falle wird in den Eingang eines Baus gesteckt (b) und die Haare nach dem Passieren eines Tieres (c) durch eine rollende Bewegung entfernt. Gewonnene Proben enthalten meist viele Haarwurzeln mit einem ausreichenden Anteil an Follikelgewebe für eine anschließende genetische Untersuchung (d, e). Die Aufbewahrung der Proben in luftdichten, mit Trocknungsmittel versehenen Gefäßen, ermöglicht eine schnelle, unkomplizierte Sicherung und eine optimale Lagerung des genetischen Materials (f). (Fotos: Tobias Erik Reiners) Fig. 1: Materials and application of the optimized hair trap. The trap consists of a PVC pipe with two holes, an iron nail and a plastic roll. The plastic roll is wrapped with double-faced adhesive tape and attached inside the pipe by the nail (a). Traps are placed in the entrances of burrows (b) and when an animal passes, hairs are plucked by the rolling tape (c). Plucked hairs contain a large amount of bulbs with a sufficient amount of follicular tissue (d & e). The preservation of samples in air-tight vials together with silica makes it possible to save and store genetic materials optimally (f). Ähnlich wie in der Kriminalistik, kann einzelne Individuen bis zu vier Baue auf ziehungen verwendet werden (= gene- das von uns verwendete genetische Mar- einem Feld nutzen (Abb. 2, S. 358). Dass tischer Verwandtschaftstest). So kann kersystem auch zur sicheren Unterschei- die Anzahl von genutzten Bauen saisonal es sowohl in Freilandstudien als auch in dung von Individuen verwendet werden. sowie geschlechtsspezifisch schwanken Feldhamsterzuchten von Interesse sein, Die genetische Individualisierung kann kann, wurde bereits durch Telemetrie- ob Jungtiere von einem bestimmten El- beispielsweise für die Analyse des Bau- und Fang-Wiederfang Studien gezeigt terntier stammen. In der Feldhamster- nutzungsverhaltens genutzt oder auch (Weinhold 1998; Kayser 2002). Über zucht im Heidelberger Zoo konnte nach in klassischen Fang-Wiederfang-Studien genetische Untersuchungen mittels Haar- einer Geburt nicht eindeutig bestimmt verwendet werden. Für den praktischen fallen und genetischer Individualisierung werden, welches Männchen bei der Paa- Naturschutz ist die Methodik beson- kann man den Faktor der mehrfachen rung erfolgreich war. Diese Information ders relevant, da die Mindestanzahl von Baunutzung durch einzelne Individuen ist jedoch für ein vollständiges Zuchtbuch Individuen in einem Gebiet ermittelt zukünftig besser berücksichtigen. wichtig. Von den zwei potenziellen Vä- werden kann, ohne Tiere zu fangen. Im tern konnte schließlich durch die geneti- Rahmen eines Monitoringprojekts in schen Analysen einer als der tatsächliche Frankfurt a. M. konnte gezeigt werden, 4 Direkte verwandtschaftliche Erzeuger bestimmt werden (Tab. 1, S. 358). © 2014 W. Kohlhammer, Stuttgart dass in einer Schutzmaßnahme sieben Beziehung Im Freiland ist die verwandtschaftliche Feldhamsterbaue angelegt waren. Nach Zuordnung für das Verständnis der Dy- intensiver Beprobung mittels Haarfal- Die untersuchten Mikrosatelliten folgen namik in Feldhamsterpopulationen von len wurden jedoch nur drei individuelle der Mendel'schen Vererbung; die Nach- Bedeutung. In einem Gemeinschaftspro- Tiere nachgewiesen (Reiners, unveröf- kommen einer Paarung tragen folglich jekt mit der Universität Wien ist es gelun- fentlicht). In einer aktuellen Studie zum immer ein Allel des Vaters und ein Allel gen, nahezu den vollständigen Stamm- Vorkommen des Feldhamsters im südli- der Mutter und können somit auch zur baum einer isolierten Feldhamsterpopu- chen Elsass konnte gezeigt werden, dass Identifizierung verwandtschaftlicher Be- lation zu rekonstruieren (Abb. 3, S. 359). — 89. Jahrgang (2014) — Heft 8 357
Genetische Untersuchungen des Feldhamsters 5 Isolation, Populations abgrenzung und genetische Diversität Populationen, die über einen langen Zeitraum voneinander reproduktiv iso- liert sind, werden sich im Laufe der Zeit auf Grund stochastischer populationsge- netischer Prozesse immer unähnlicher. Ist die Anzahl der Tiere in einer isolier- ten Population gering, so wird dies auf Dauer zu Inzucht und einem Verlust von Allelen führen. Im zentralen Verbreitungsschwerpunkt in Hessen (Rhein-Main-Gebiet und Wet- terau bis Gießen) gibt es noch ein steti- ges Feldhamstervorkommen, wobei eini- ge Populationen durch ihre isolierte Lage und geringe Lebensraumgröße gefährdet sind. In einer Studie wurde die geneti- sche Struktur von 5 Feldhamsterpopu- lationen mit unterschiedlichem Land- schaftskontext verglichen (Abb. 4, Tab. 2, S. 360). Zwei Populationen (LG, ZH) mit Abb. 2: Analyse des Baunutzungsverhaltens von Feldhamstern im südlichen Elsass mit- starker räumlicher Isolation und klei- tels Haarfallen und genetischer Individualisierung. Drei Individuen konnten ner Lebensraumgröße zeigen Anzeichen mehrfach in verschiedenen Bauen nachgewiesen werden. von genetischer Verarmung. Populatio Fig. 2: Analysis of burrow use behaviour of Common Hamsters in Southern Alsace, as revealed nen mit großem Lebensraum und steti- by hair traps and subsequent genetic individualization. Three individuals were detected gem Feldhamstervorkommen (MKK, FH) at several burrows. weisen dagegen eine vergleichsweise hohe genetische Diversität auf (Abb. 5, gen der Populationsgröße (Weinhold 2013). Trotz eines massiven Rückgangs S. 361). Ein Ähnlichkeitsvergleich zeigt, u. Kayser 2006). Für den Fortbestand der Verbreitung gibt es noch Feldhams- dass sich die Teilpopulationen bereits der Population ist nur das Vorkommen ter in der Nähe von Straßburg in ei- voneinander differenziert haben. Popu- paarungsbereiter adulter Tiere in einem nem etwa 5 000 ha großen Lebensraum. lationen, welche nur 4 km Luftlinie von- Gebiet wichtig. Die Anzahl der Tiere, Durch einen Vergleich zu einer geneti- einander entfernt, aber durch Autobah- die einen reproduktiven Beitrag für die schen Erfassung aus dem Jahr 1999, die nen getrennt sind (LG ➜ HH, FH ➜ ZH), nächste Generation liefern, bestimmt die in dem gleichem Gebiet durchgeführt zeigten dabei einen ähnlich hohen Grad effektive Populationsgröße. Es muss wurde, konnte festgestellt werden, dass an genetischer Differenzierung wie zwei an dieser Stelle betont werden, dass die genetische Diversität über 13 Jahre 50 km voneinander entfernte Populatio- für den Artenschutz die effektive und hinweg beinahe unverändert erhalten nen (Abb. 4, S. 360). Einen effektiven Aus- nicht die tatsächliche Populationsgröße geblieben ist (Abb. 5, S. 361). Mittels sta- tausch zwischen den Populationen über die wichtigste Kenngröße ist, da sich tistischer Methoden wurde eine effekti- diese Barriere scheint es über Jahrzehnte nicht fortpflanzende Individuen in der ve Populationsgröße von Ne = 427 – 580 hinweg nicht gegeben zu haben. Regel keinen Beitrag zum Populations- in dem Gebiet ermittelt; ein Wert, der erhalt leisten. trotz des anhaltenden Populations- Dass genetische Diversität auch in ra- schwunds im Elsass ausreicht, um die 6 Effektive Populationsgröße pide abnehmenden Feldhamsterpopu- genetische Diversität einer Population und der Erhalt lationen über einen längeren Zeitraum mittelfristig zu bewahren. Die geneti- durch eine hohe effektive Populations- sche Diversität konnte auch in den Er- genetischer Diversität größe erhalten bleiben kann, konnte in haltungszuchten bewahrt werden. Dort Feldhamster sind r-Strategen und zei- einer aktuellen Studie zum Feldhamster werden seit 2001 ca. 500 Tiere in meh- gen natürlicherweise starke Schwankun- im Elsass gezeigt werden (Reiners et al. reren Zuchtstationen gehalten. An die- Tab. 1: Genetische Vaterschaftsanalyse eines Wurfs. Nur der potenzielle Vater 2 trägt die Allele (hier repräsentativ 5 der 18 Loci), die auch bei den Jungtieren gefunden wurden. Tab. 1: Genetic paternity analysis of a litter. Only prospective father 2 exhibits the alleles (only 5 of 18 markers are shown) which are found in offspring as well. Locus IPK06a IPK06b IPK05a IPK05b IPK12a IPK12b IPK07a IPK07b IPK01a IPK01b © 2014 W. Kohlhammer, Stuttgart potenzieller Vater 1 84 90 155 157 104 108 156 162 115 117 potenzieller Vater 2 82 82 155 157 106 108 162 164 119 127 Muttertier 84 84 153 153 100 100 162 164 115 127 Jungtier 1 82 84 153 157 100 108 162 164 119 127 Jungtier 2 82 84 153 157 100 108 164 164 115 119 Jungtier 3 82 84 153 157 100 108 162 164 119 127 Jungtier 4 82 84 153 157 100 106 162 164 119 127 358 — 89. Jahrgang (2014) — Heft 8
Genetische Untersuchungen des Feldhamsters Abb. 3: Durch genetische Verwandtschaftstests aufgelöstes Paarungssystem von Feldhamstern in Wien. Weibchen sind in rot, Männ- chen in blau und Jungtiere in orange dargestellt. Die Größe der Kreise ist proportional zur Anzahl der Nachkommen. Fig. 3: Mating system of Common Hamsters in Vienna, as revealed by genetic paternity analysis. Females are shown in red, males in blue and offspring in orange. The size of circles is proportional to the number of assigned offspring. sem Beispiel wird ersichtlich, dass die sind bei der Wiederansiedlung/Be- 7.1 Identifizierung Lebensraumgröße und eng damit ver- standsstützung bevorzugt Linien zu autochthoner Feldhamster in bunden die effektive Populationsgröße verwenden, die den autochthonen Baden-Württemberg wichtige Faktoren für das Überleben Beständen genetisch am ähnlichsten des Feldhamsters und den Erhalt gene- sind. Der fortschreitende Rückgang der Feld- tischer Diversität sind. ●● Lokale Anpassung – Verwendung hamsterbestände rund um Mannheim fremder, nicht an lokale Bedingungen führte dazu, dass im Jahr 2004 im Zoo (Klima etc.) angepasster Zuchtlinien Heidelberg eine Auswilderungszucht 7 Genetisches Management kann den Misserfolg der Wiederan- etabliert wurde. Da die Dichten der in Erhaltungszuchten und siedlung/Bestandstützungsmaßnah- Feldhamster im Jahr 2004 jedoch be- men zur Folge haben oder sogar die reits sehr gering waren, konnte keine Wiederansiedlungen Bestandssituation der verbleibenden Entnahme von Gründertieren aus dem Die aktuelle Gefährdungssituation des autochthonen Bestände verschlech- Freiland durchgeführt werden. Als al- Feldhamsters in Westeuropa bedingt das tern (outbreeding depression). ternative Gründerpopulation wurden zeitnahe Ergreifen eines aktiven Popu- ●● Genetische Diversität in Zuchtlini- Hamster aus dem Elsass identifiziert. lationsmanagements. Zur Verbesserung en – Inzucht und genetische Verar- Im Jahr 2007 wurden insgesamt 70 Tie- des Erhaltungszustands wird die Ver- mung führen zur Absenkung der Ferti- re aus der Zucht in Straßburg für den mehrung von Hamstern in Erhaltungs- lität und Gesamtfitness und reduzieren Aufbau eines Zuchtstocks erworben. zuchten derzeit in den Niederlanden, die Erfolgsaussichten der ergriffenen Seit 2007 wurden jährlich etwa 70 Tiere in Frankreich und Baden-Württemberg Maßnahmen. Regelmäßige genetische nahe Mannheim ausgewildert. Ab 2009 durchgeführt. Diese bilden die Basis für Messungen bilden ein Frühwarnsys- wurden einzelne Männchen in der Regi- die Bestandsstützung in stark dezimier- tem und erlauben die Identifikation on gefangen und mit den französischen © 2014 W. Kohlhammer, Stuttgart ten Populationen sowie die Wiederan- der geeignetsten Zuchttiere für den ge- Gründertieren gekreuzt. Trotz der Ein- siedlung der Tiere in erloschenen Popu- netischen Diversitätserhalt. kreuzung einzelner Männchen aus der lationsräumen. Hierbei spielt das gene- ●● Erfolgskontrolle – eine gute geneti- Region schien das autochthone Vorkom- tische Begleitmonitoring aus mehreren sche Charakterisierung der Auswil- men bis auf wenige Tiere erloschen. Im Gründen eine zentrale Rolle: derungszucht erlaubt die spätere Er- Jahr 2012 wurden jedoch Feldhamster- folgskontrolle im Freiland durch den baue in einem Gebiet gefunden, in dem ●● Erhaltung naturnaher Zustände – genetischen Abgleich mit den Zucht- die Feldhamster als ausgestorben galten. nach IUCN-Richtlinien (IUCN 1998) linien. Mittels Haarfallenmethode wurden 2012 — 89. Jahrgang (2014) — Heft 8 359
Genetische Untersuchungen des Feldhamsters Abb. 4: Verbreitung des Feldhamsters in Mittelhessen (grün) und Lage der fünf Untersuchungsgebiete (blau), in denen eine genetische Erfassung durchgeführt wurde. Die genetische Differenzierung (Linien und Werte) ist auch zwischen nahe gelegenen Popula tionen hoch, unbeachtet der räumlichen Distanz. Fig. 4: Distribution of Common Hamsters in central Hesse (green) and location of the five study sites (blue) where the genetic monitoring was car- ried out. The genetic distances (lines and values) are high even if spatial distance is low. zwei Baue erfolgreich beprobt. Die gene- werden kann, wurde in einem Vorkom- sität der belgischen Bestände konnte so tischen Analysen zeigten bei beiden Tie- men in Belgien, welches bereits starke von He = 0 (keine genetische Diversität) ren das Vorkommen von Allelen, welche Inzucht aufwies, gezeigt. Die Bestände auf He = 0.33 erhöht werden. Die geneti- in der Erhaltungszucht nicht vorhanden bei Tongeren wurden 2007 und 2008 mit sche Rettung der belgischen Bestände ist waren. Ein Abgleich mit genetischen Da- Tieren aus einer niederländisch-nord- demnach als erfolgreich anzusehen. ten von Neumann aus dem Jahr 1997 be- rhein-westfälischen Zuchtline gestützt. legte, dass es sich bei den Tieren tatsäch- Es wurden 30 bzw. 27 Tiere in zwei Pha- lich um autochthone Feldhamster der sen ausgewildert. Mittels Haarfallen 8 Ausblick Region handelte (Abb. 6, S. 362). Eines wurden die Bestände 2010 beprobt und der Tiere wurde in die Erhaltungszucht eine Kreuzung der autochthonen belgi- Es zeigt sich immer wieder, dass der Ein- in Heidelberg integriert, da sie einerseits schen Bestände mit den ausgewilderten satz genetischer Marker oft kostengüns- die genetische Diversität in den Zuchten Tieren bestätigt. Die genetische Diver- tiger ist als eine langfristige telemetrische erhöhen, und darüber hinaus genetische Merkmale der Ursprungspopulation in Tab. 2: Genetische Diversität (Heterozygotie) in Abhängigkeit von der Lebensraumgröße die Zucht bringen. für die fünf untersuchten Feldhamsterpopulationen © 2014 W. Kohlhammer, Stuttgart Tab. 2: Genetic diversity (heterozygosity) as a function of habitat size for five Common Hamster populations studied 7.2 Genetisches Management Gebietskürzel Proben Lebensraum [ha] Genetische Diversität und genetische Auffrischung 1. LG 76 350 0,35 von Feldhamstern in Belgien 2. HH 23 990 0,44 3. MKK 36 6 100 0,48 Wie eine erfolgreiche Bestandstützung 4. ZH 35 150 0,37 und die Erfolgskontrolle mittels eines 5. FH 32 990 0,49 genetischen Monitorings durchgeführt 360 — 89. Jahrgang (2014) — Heft 8
Genetische Untersuchungen des Feldhamsters Erfolgskontrolle oder eine Fang-Wieder- fang-Studie, die meist mit hohem Zeit- und Personalaufwand verbunden sind. Darüber hinaus ist eine langfristige und nachhaltige Evaluierung der ergriffenen Maßnahmen mit klassischen Methoden allein kaum möglich, da auch bei inten- siver Verwendung von Telemetrie oder intensiven Baukartierungen die Unter- scheidung zwischen ausgewilderten und autochthonen Tieren über mehrere Generationen hinweg nicht möglich ist und damit der Auswilderungserfolg bei Bestandsstützungen langfristig nicht sicher bestimmt werden kann. Für e inen nachhaltigen Feldhamsterschutz sind die genetischen Erfassungen von unschätz- barem Wert. Auf Grund der Bedeutung genetischer Faktoren und der gezeigten Abb. 5: Erhalt der genetischen Diversität im Elsass in Erhaltungszuchten (a) und im Frei- Vorteile DNA-basierter Untersuchungs- land (b) im Vergleich zu Populationen in Hessen und BNN (Belgien, Niederlande, methoden wird empfohlen, im Rahmen NRW). Die Feldhamster in Zuchten (a, blaue Vierecke) und aus dem Jahr 1999 (b, des bundesweiten FFH-Monitorings blaue Kreise) zeigen die gleiche genetische Diversität wie Feldhamster aus dem des Feldhamsters genetische Untersu- Jahr 2012 (a, b, hellblaue Punkte). chungen routinemäßig zu implemen- Fig. 5: Preservation of genetic diversity in Alsace in conservation breeding (a) and in the wild tieren. Dies könnte über das Sammeln (b) in comparison to populations in Hesse and BNN (Belgium, Netherlands, North-Rhine/ von Haarproben in jeder Stichproben- Westphalia). Common Hamsters in breeding stations (a, blue squares) and of 1999 (b, blue open circles) show the same genetic diversity as found in Common Hamsters fläche geschehen, mittels derer der ge- sampled in 2012 (a, b, light blue filled circles). netische Populationszustand und der Grad an Konnektivität zu benachbarten Populationen bestimmt werden kann. Über mehrere Berichtsperioden hinweg könnten so Populationstrends über die programmes. This integration will allow ming van de hamster in Nederland. Alter- Bestimmung der effektiven Popula- for an improved assessment of popula ra. Wageningen. 80 S. tionsgröße weitaus genauer ermittelt tion trends and help to reveal the impact werden, als es momentan über die reine of landscape characteristics as well as La Haye, M. J. J.; Neumann, K. u. Koele Baukartierung geschieht. Auch würden genetic factors on the status of Common wijn, H. (2012): Strong decline of gene diver- genetische Faktoren, die das langfristi- Hamster populations. sity in local populations of the highly endan- ge Überleben der Population gefährden, gered Common hamster (Cricetus cricetus) in wie Inzucht und der Verlust evolutionä- the western part of its European range. Con- ren Potenzials, rechtzeitig erkannt, um 10 Literatur servation Genetics 13 (2): 311–322. effektive Gegenmaßnahmen ergreifen zu können. Banaszek, A.; Jadwiszczak, K. A. u. Zio- Losinger, I. u. Poter, J. (2008): The second mek, J. (2010): Genetic variability and dif- French Common Hamster (Cricetus cricetus ferentiation in the Polish common hamster L.) conservation program: concept and de- 9 Summary (Cricetus cricetus L.): Genetic consequen- tails. Common Hamster (Cricetus Cricetus): ces of agricultural habitat fragmentation. Perspectives on an Endangered Species 25: Based on current research projects we Mammalian Biology 76 (6): 665 – 671. 11– 25. document how genetic monitoring of Common Hamsters is used in conserva- IUCN/SSC Re-introduction Specialist Meinig, H.; Boye, P. u. Hutterer, R. (2009): tion research and monitoring. With the Group. (1998): IUCN Guidelines for Re-intro- Rote Liste und Gesamtartenliste der Säu- help of simple and effective hair traps, ductions. IUCN. http://www.iucnsscrsg. getiere (Mammalia) Deutschlands. Natur- genetic tools make it possible to distingu- org/. Zuletzt aufgerufen am 1. 4. 2014. schutz und Biologische Vielfalt 70: 115 – 135. ish individuals, resolve relatedness with in populations and understand popu - Jakob, S. S. u. Mammen, K. (2006): Eight Nechay, G. (2000): Report on the status of lation dynamics in this species. Ongoing new polymorphic microsatellite loci for ge- hamsters: Cricetus cricetus, Cricetulus migra- genetic analyses highlight that Common netic analyses in the endangered common torius, Mesocricetus newtoni and other hams- Hamster populations are threatened by hamster (Cricetus cricetus L.). Molecular ter species in Europe. Nature and Environ- habitat loss and isolation. Genetic ana- Ecology Notes 6 (2): 511 –513. ment. Strasbourg. 106 S. lyses also facilitate the determination of effective population sizes as an impor Kayser A. (2002): Populationsökologische Neumann, K. u. Jansman, H. (2004): Poly- © 2014 W. Kohlhammer, Stuttgart tant indicator of population status in spe- Studien zum Feldhamster Cricetus cricetus morphic microsatellites for the analysis of cies conservation. In reintroduction pro- (L. 1758) in Sachsen-Anhalt. Dissertation endangered common hamster populations grammes genetic monitoring is used to an der Martin-Luther-Universität Halle- (Cricetus cricetus L.). Conservation Genetics evaluate the effectiveness of the imple- Wittenberg. 101 S. 5 (1): 127 – 130. mented actions in the field. We strongly urge the routine integration of effective Kuiters, A. T.; La Haye, M. J. J.; Müskens, Neumann, K.; Michaux, J. R.; Maak, S.; genetic monitoring in the frame of ongo- G. J. D. M. u. Van Kats, R. J. M. (2010): Per- Jansman, H. A. H.; Kayser, A.; Mundt, G. ing species conservation and monitoring spectieven voor een duurzame bescher- u. Gattermann, R. (2005): Genetic spatial — 89. Jahrgang (2014) — Heft 8 361
Genetische Untersuchungen des Feldhamsters Abb. 6: Räumliche Darstellung der Ergebnisse des genetischen Monitorings bei Mannheim von 2012. Die Balken stellen die Wahrschein- lichkeit der Zugehörigkeit von einzelnen Individuen zu einer Elternpopulation dar. Die Tiere aus Auswilderungsgebieten (BFLD und STRHM) können den Zuchten in Heidelberg und Frankreich eindeutig zugeordnet werden (hellblau). Die Tiere aus MFLD und SBHM können dagegen klar den autochthonen Feldhamster-Referenzproben von 1997 aus MFLD zugeordnet werden (rot). Ein Tier aus ENH besitzt einen autochthonen Genotyp und einen zusätzlichen bisher unbekannten Teil. In HED-W und STRHM sowie in der Zucht in Heidelberg sind jedoch auch Mischgenotypen aus beiden Elternpopulationen (rot und blau) zu finden. Fig. 6: Spatial presentation of the results of the genetic monitoring carried out in Mannheim in 2012. The coloured bars indicate the probability of membership of sampled individuals to a parental population. Animals in reintroduction sites (BFLD & STRHM) can be assigned to the bree- ding stations in France and Heidelberg (blue). Individual samples in MFLD and SBHM can be clearly assigned to the autochthonous reference population samples in MFLD in 1997 (red). A single animal out of ENH exhibits an autochthonous genotype as well as an unknown part. In HED-W and STRHM as well as in the breeding in Heidelberg mixed genotypes of both parental populations (red and blue) were also found. structure of European common hamsters for non-invasive genetic studies. European tus) in Ukraine: evidence for population (Cricetus cricetus): a result of repeated range Journal of Wildlife Research 57 (4): 991 – 995. decline. Folia Zoologica 62 (3): 207 – 213. expansion and demographic bottlenecks. Molecular Ecology 14 (5): 1 473– 1 483. Reiners, T. E.; Gottschalk, T. K. u. Encar- Smulders, M. J. M.; Snoek, L. B.; Booy, G. u. nação, J. A. (2011 c): Potential vs. realized Vosman, B. (2003): Complete loss of MHC Raedts, R.; Van Kats, R. J. M.; Koelewijn, distribution – Habitat suitability modelling genetic diversity in the Common Hams- H.; Kuiters, L.; Müskens G. J. D. M. u. La for the Common hamster (Cricetus cricetus) ter (Cricetus cricetus) population in The Haye, M. J. J. (2011): Genetic diversity in rein- in Hesse (Germany). Säugetierkundliche Netherlands. Consequences for conserva- troduced and restocked populations of the Informationen 8 (42): 51 – 61. tion strategies. Conservation Genetics 4 (4): Common hamster (Cricetus cricetus). Säuge- 441 – 451. tierkundliche Informationen 8 (42): 107–116. Reiners, T. E.; Eidenschenk, J.; Neumann, K. u. Nowak, C. (2013): Preservation of ge- Tkadlec, E.; Heroldova, M.; Viskova, V.; © 2014 W. Kohlhammer, Stuttgart Reiners, T. E.; Bornmann, N. u. Encarna netic diversity in a wild and captive popu- Bednar, M. u. Zejda, J. (2012): Distribu- ção, J. A. (2011a): Genetic diversity of com- lation of a rapidly declining mammal, the tion of the common hamster in the Czech mon hamster populations (Cricetus cricetus) Common hamster of the French Alsace re- Republic after 2000: retreating to optimum revealed by non-invasive genetics. Säugetier- gion. Mammalian Biology. DOI: j.mambio. lowland habitats. Folia Zoologica 61 (3 – 4): kundliche Informationen 8 (42): 99–105. 2013.10.004. 246– 253. Reiners, T. E.; Encarnação, J. A. u. Wol- Rusin, M. Y.; Banaszek, A. u. Mishta, A. V. Weinhold, U. (1998) Zur Verbreitung und ters, V. (2011b): An optimized hair-trap (2013). The common hamster (Cricetus crice- Ökologie des Feldhamsters (Cricetus crice- 362 — 89. Jahrgang (2014) — Heft 8
Genetische Untersuchungen des Feldhamsters tus L. 1758) in Baden-Württemberg, unter besonderer Berücksichtigung der räum- lichen Organisation auf intensiv genutz- Anzeigen ten landwirtschaftlichen Flächen im Raum Mannheim-Heidelberg. Dissertation an der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg. 130 S. Weinhold, U. (2009): European Action Plan for the conservation of the Common hamster (Cricetus cricetus, L. 1758). Con- vention on the Conservation of European Wildlife and Natural Habitats. Strasbourg, Council of Europe. Documents of the 28th meeting T-PVS/Inf (2008). 9 rev. 38 S. Weinhold, U. u. Kayser, A. (2006): Der Feldhamster. Westarp Wiss.-Verl.-Ges. Ho- henwarsleben. 128 S. Ziomek, J. u. Banaszek, A. (2007): The Common hamster, Cricetus cricetus, in Po- land: status and current range. Folia Zoolo- gica Praha 56 (3): 235. Tobias Erik Reiners • Korrespondierender Autor • Senckenberg Forschungsinstitut und Naturkundemuseum Fachgebiet Naturschutzgenetik Clamecystraße 12 63571 Gelnhausen E-Mail: Tobias.reiners@senckenberg.de Der Autor, geboren am 30. 9. 1983, studierte Biologie an der Justus-Liebig-Univer- sität in Gießen. Im Rahmen seiner Diplomarbeit befass- te er sich mit dem Einfluss von Landschaftselementen auf Populationen des Feld- hamsters. Hier erstellte er Habitatmodelle und kombinierte diese mit genetischen Analysen. Ab 2010 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Ar- beitsgruppe Säugetierökologie tätig und erforschte die Habitatnutzung von Fleder- mäusen und Kleinsäugern. Seit 2012 ist er Doktorand am Senckenberg Forschungsin- stitut, Fachgebiet Naturschutzgenetik, und bearbeitet neben seiner Promotion über den Feldhamster u. a. das genetische Monitoring von Wildkatzen, Braunbären und weiteren Säugetieren. Freiberuflich arbeitet er beim Monitoring des Feldhamsters in Hessen mit und koordiniert Schutzmaßnahmen im Rah- men des Artenhilfsprogramms. Weiter ist er für die Arbeitsgemeinschaft Feldhamster- schutz (AGF, http://www.feldhamster.de) tätig und betreut ehrenamtliche Schutzprojekte für den Feldhamster. © 2014 W. Kohlhammer, Stuttgart Dr. Carsten Nowak Senckenberg Forschungsinstitut und Naturkundemuseum Fachgebiet Naturschutzgenetik Clamecystraße 12 63571 Gelnhausen E-Mail: cnowak@senckenberg.de — 89. Jahrgang (2014) — Heft 8 363
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