Versorgung in den Niederlanden - Dr. Freek Lapré Organisationsberater Präsident European Centre for Research and Education in Ageing Services - Dedica
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Versorgung in den Niederlanden Dr. Freek Lapré Organisationsberater Präsident European Centre for Research and Education in Ageing Services
Intro Freek Lapré Unterschiedliche Perspektive: © Catherine Sandland • Senior lecturer TIAS BusinessSchool Langzeitpflege/ • Mitglied Rat V&VN • Forscher Dienstleistungen Qualität in Altenpflege (Berufsgenossenschaft Krankenpfleger) Stationär und Ambulant Pflege • Organisationsberater • Präsident ECREAS
Aufbau Präsentation • Fakten und Zahlen Langzeitpflege in den Niederlanden • Wie ist es organisiert und finanziert? • Qualität • Kosten • Herausforderungen • Notwendige Paradigmawechsel • Innovationen
Altenpflege in den Niederlanden • Ca. 500 Pflegeheime • Ca. 1100 Altenheime/Betreutes Wohnen • ca. 290 kombinierte Häuser (Pflegeheime/Betreutes Wohnen) • Insgesamt 77.000 Betten in Pflegeheimen und 124.000 Plätzen in Altenheimen (abnehmend) • 1200 Ambulante Pflegeorganisationen (auch in Kombination mit stationärer Pflege) • Ca. 200 Hospizes: Ehrenamtlich & Proffesionell
Organisation & Finanzen • 100% privatisiert aber 98% non-profit • Stationäre Langzeitpflege: steuerfinanziert, eigener Beitrag max. € 2.332,- pro Monat • Ambulante Pflege: • Betreuung und Tagespflege: durch Gemeinden finanziert: max. € 600,- eigener Beitrag pro 4 Wochen • Ambulante Pflege: durch Privat Versicherung finanziert: max. € 350,- eigener Beitrag pro Jahr
Funktionale Struktur Langzeitpflege Soziale Betreuung Gesundheitswesen Unterstützung Krankenpflege Wissenschaftlich 6 5 Ebene 6 Pflege Spezialist Jahre Ausbildung 4 3 Ebene 4 Ebene 4 Registrierte Pflege 2 Registrierte Ebene 3 Krankenpfleger Forscher Krankenpfleger Ebene 2 Pflege Haushalt und Assistent 1 Ebene 1 ADL Haushalt Unterstützung Unterstützung
Änderung der Politik der niederländischen Regierung im 2016 • Weniger Medikalisierung: Positionierung von einem Teil der Altenpflege im Sozialen Bereich statt im Gesundheitswesen • Umwandlung von Altenheimen zu normalem Wohnbereich: Miete der Wohnung mit privaten Dienstleistungen • Mehr selbst bezahlen • Mehr Verantwortung für Angehörige in der Betreuung und ADL Unterstützung • Stimulation von Verbindung zwischen ambulanter Pflege und Pflegeheimen
Konsequenzen für Langzeitpflege Zunehmender Bedarf an Dienstleistungen und Pflege Wohnen mit Dienstleistung Betreuung und ambulant Pflege und Betreuung 24/7 Pflege 24/7 stationär Pflege 1100 Altenheime 500 Pflegeheime Betreuung und ambulant Pflege 124.000 plätze (VWS, 2016) 77.000 betten (VWS 2016) 1200 Organisationen Nutzung: 5,5% of 65+ (CBS, Nutzung: 7,4% von 65+ (CBS, 2016) 2016) Technologie Ko-kreation Zu Hause Pflegeheime Lücke zwischen Bedürfnis in geschützten Wohnungen und Pflegeheimen Muss gefüllt werden Seniorenwohnungen mit Dienstleistungen und persönliche Betreuung und ADL Unterstützung
Z.b.: Leyhoeve in Tilburg Niederlande
Qualitätsmanagement Durch den Sektor selbst: • Qualitätsmessung: Man kann selbst das Instrument wählen • Zertifikate: z.b. HKZ (ISO 9001 für Gesundheitswesen), HACCP (essen & trinken), Woonkeur (lebenslaufsicher) • Benchmark zwischen Organisationen für Altenpflege Durch die Regierung: • Gesundheitsinspektion: Sicherheit testen für die Bewohner • Berufsregister Krankenpflege und Ärzte Verkehrte Welt: • Systemdominanz: zu komplizierte Regelsysteme. Bewohner/Patienten werden Objekte und 30% der Zeit von den Mitarbeitenden wird für die Bürokratie aufgewendet.
Anteil von Menschen > 65 Jahre in der Langzeitpflege
Anteil von Menschen > 65 Jahre in der stationären Langzeitpflege
Anteil von Menschen > 65 Jahre in der ambulanten Pflege
Kosten Langzeitpflege als % BIP (2014) OECD Health Statistics, 2018
Projektionen Kostenentwicklung Langzeitpflege bis 2050 Rodrigues et al., 2012
Übersicht Bereitschaft Eigenfinanzierung
Arbeitskräftemangel NL Doppele Alterung: Menschen werden älter, aber auch die Krankenpfleger sind älter 2050: 50% 1 person > 65 jahre Gegenüber ca.x. 2 Personen zwischen 25-64 Jahre. Alterungsrate Überalterung: Prozentsatz 65+ gegenüber 20-64 Jährigen Brauchen bis 2021: 100.000 -125.000 extra Krankenpfleger
Herausforderungen Langzeitpflege NL • Den Bedarf an professioneller Pflege reduzieren • Verwandlung der Altenpflege und Seniorenwohnungen • Den bevorstehenden Arbeitskräftemangel verhindern • Die finanzielle Nachhaltigkeit erhöhen • Politischen Einfluss reduzieren und Vertrauen aufbauen
Innovationen • Technologie • Organisation & Management: • Netzwerkmanagement • Buurtzorg Konzept • Notwendiger Paradigma Wechsel
Technologische Anwendungen im Gesundheits- wesen, in Betreuung und Krankenpflege Auswirkung auf den primären Prozess: • Hausautomation: Fokus auf Komfort und Unterstützung • Telecare: Fokus auf Komfort, Sicherheit und Support • Telehealth: konzentriert sich auf die Messung von Körperfunktionen und Behandlungen • Robotik: Fokus auf Unterstützung und Kameradschaft Auswirkungen auf Wohnumgebung: • Virtuelle und erweiterte Realität (virtual & augmented reality)
Technologische Anwendungen im Gesundheits- wesen, in Betreuung und Krankenpflege Hausautomation: • Austausch von Fachpersonal, z.B. Remote-Funktionen und Roboter • Mehr Unabhängigkeit für schutzbedürftige Personen / anderswo, wenn die Anwendung einfach zu handhaben ist Telecare: • Erstellt Ko-Kreation mit informellen Betreuern, zum Beispiel Google Glass • Alarmsysteme: Nachverfolgung kann anstrengend sein, wenn Alarme als akuter Anruf und nicht mit Triage behandelt werden. Die Kombination mit Kamera kann dabei nützlich sein • Ersatz von Personal, zum Beispiel: Nanosocke
Aber Technologie alleine ist nicht ausreichend Telehealth wirkt sich auf Organisationen aus • In Krankenhäusern totale Transformation: zum Beispiel Mercy Virtual St. Louis USA. Keine Betten. Parallelentwicklung in Pflegeheimen: • Altenpflegezentren in Nachbarschaften • Kaum stationäre Pflegebetten. • Netzwerke statt Institutionen Aber Training von Pflegefachpersonal ist wichtig. Forschung (NL) zeigt 32 Kompetenzen, die für Pflegekräfte benötigt werden (Van Houwelingen et al. 2015): • Beurteilung der Patientenkapazität zur Nutzung von Telehealth • Eingehende Anrufe und Alarme werden geklärt • Gesundheitsförderung aus der Ferne bereitstellen • Koordinierung/Regie der Versorgung mit der Telemedizin-Technologie
Effekte Buurtzorg (ambulante Pflege) Kein Management! © Buurtzorg Leeuwarden Ergebnisse: • 30.000 selbständige Krankenpfleger (2018) • Wachstum: 10% pro Jahr • Gründe: • Selbstverantwortlichkeit • Selbstorganisierend • Höhere Belohnung © Buurtzorg Landgraaf
Notwendige Paradigmenwechsel • Pflege Prävention & Inklusion • Institutionell Zu Hause • Professionell Ko-kreation mit Angehörigen • Medizinischer Fokus Dienstleistungsansatz • Einheitsansatz Lifestyle Fokus (Differenzierung)
Notwendige Paradigmenwechsel • System Dominanz Persönlicher Fokus • Personaldichte Personal & Technologie • Kritische Leistungs Indikatoren Gesunder Menschenverstand • Steuerfinanzierung Mehr selbst bezahlen • Geschützteren Sektor Offener Markt (auch für profit)
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit !
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