VERTRAUENSBILDUNG IM "KLETTERPARK" TURNHALLE - Campus Koblenz
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
» VERTRAUENSBILDUNG IM "KLETTERPARK" TURNHALLE « VERTRAUENSBILDUNG IM "KLETTERPARK" TURNHALLE Creative-Commons-Lizenz Namensnennung, Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0) Autoren: Anja Birkel, Pauline Isinger 2018 WWW.KNSU.DE Seite 1
» VERTRAUENSBILDUNG IM "KLETTERPARK" TURNHALLE « Übersicht Unterrichtsidee Feinlernziele Didaktische Vorüberlegung o Didaktische Reduktion o Schwierigkeitsanalyse Methodische Vorüberlegung Verlaufsplan Arbeitsmaterialien o Station 1 - Der Abgrund (1) o Station 2 - Die Felswand (2) o Station 3 - Die Höllenschlucht (3) o Station 4 - Kletter-Max (4) o Station 5 - Cliffhanger (5) Quellenverzeichnis 2018 WWW.KNSU.DE Seite 2
» VERTRAUENSBILDUNG IM "KLETTERPARK" TURNHALLE « Unterrichtsidee Klettern wird der pädagogischen Persönlichkeits- und Identitätsentwicklung zugeord- net. Dazu zählen kooperatives Handeln, individuelle Grenzerfahrungen und ge- genseitiges Vertrauen. Im Fokus dieser Unterrichtsidee steht vor allem das Vertrau- en. Dies kommt unmittelbar und vorwiegend durch das gemeinsame Überwinden der Stationen zum Ausdruck. Durch gegenseitige Tipps und aktive Hilfestellungen sollen die Schülerinnen und Schüler (SuS) eine Vertrauensbasis bilden. Das Ziel ist es dank dieser neuen Basis, Grenzerfahrungen beim Klettern zu erleben und so Selbst- vertrauen aufzubauen. Durch das Vertrauen zu den Mitschülern steigt der Mut, neue kreative Formen zum Überwindung einzelner Stationen zu finden. So kann die Lehr- kraft feststellen, ob eine gelungene Vertrauensbasis entwickelt wurde. Der Kletter- park bietet dazu zahlreiche und vielfältige Möglichkeiten. Der natürliche Bewegungs- drang und die kindliche Neugier führen dazu, dass SuS schnell neue und vor allem mutige Bewegungserfahrungen machen möchten. Feinlernziele Motorisch-kognitive Lernziele Die SuS sollen ... in den Klettersituationen problemlösend und kreativ agieren und verschiedene Bewegungsmöglichkeiten finden. das Ergebnis ihrer Gruppenarbeit demonstrieren und verbalisieren können. Sozial- affektive Lernziele Die SuS sollen ... ihre Sozialkompetenz verbessern. lernen Absprachen zu treffen und diese einzuhalten. lernen ihre Mitschüler zu sichern. ein Verantwortungsgefühl gegenüber Mitschülern entwickeln. eine Vertrauensbasis zu ihren Mitschülern aufbauen. lernen Hilfe anzunehmen und Hilfe anzubieten. ihre Ängste überwinden. 2018 WWW.KNSU.DE Seite 3
» VERTRAUENSBILDUNG IM "KLETTERPARK" TURNHALLE « Didaktische Vorüberlegung Im Zentrum dieser Unterrichtsidee steht neben der Entwicklung einer Vertrauensba- sis die Persönlichkeits- und Identitätsentwicklung. Diese sollen durch Erlebnis, Aben- teuer und Wagnis gefördert werden. Die Ausbildung dieser Fähigkeiten und das Er- leben der eigenen Grenzen finden in Kleingruppen statt. Angestrebt ist das eigen- ständige Erkennen und Formulieren von Problemen, an deren Ende ein Lösungsan- satz stehen soll. Erfolgen soll dies durch gegenseitige Hilfe in der Gruppe. Koopera- tiv wird an ein formuliertes Problem herangegangen. In Kurzpräsentationen sollen die Lösungsansätze der Klasse vorgeführt werden. Durch das kooperative Vorgehen sollen auch zurückhaltende SuS in die Problembehandlung miteinbezogen werden. Durch den Vertrauenssaufbau sollen eventuelle Spannungen im Kursklima abgebaut werden. Durch diesen, eher erfahrungsorientierten, Vermittlungsansatz wird das akti- ve Auseinandersetzen mit einer Problemstellung gefördert. Ganz wesentlich stehen das Teilen der eigenen Grenzerfahrungen und das koopera- tive Arbeiten in der Gruppe im Mittelpunkt. Dazu ist jedoch gegenseitiges Vertrauen elementar. Didaktische Reduktion Die didaktische Reduktion ergibt sich aus der formulierten Aufgabenstellung. Der Fo- kus liegt hierbei auf der Provozierung eines Problems, welches gemeinsam gelöst werden soll. Probleme, die sich eventuell im ersten Durchlauf der einzelnen Statio- nen ergeben haben, sollen in der zweiten Übungsphase angegangen und gelöst werden. Zusätzlich gibt es Variationsmöglichkeiten in der Länge und der Höhe ein- zelner Stationen, die individuell festgelegt werden können. Zur Überwindung der ein- zelnen Hindernisse stehen den SuS ihre Gruppe durch Partnerhilfen und durch krea- tives Einbringen und Motivation zur Seite. Schwierigkeitsanalyse Fehlerbilder/Schwierigkeiten Korrektur/Lösungsmöglichkeiten Verständnisprobleme bei Erklärung der Stationen Demonstration durch einen Schüler Klettern birgt ein Sturzrisiko Sicherheitshinweise vor Beginn von Lehrkraft Bewegungsaufgabe vergessen Stationskarten liegen aus Ausdauer beim Klettern, z.B. an Stangen Differenzierung der Höhe Schwierigkeiten einzelner SuS Hilfestellung durch Gruppenmitglieder Beanspruchung der Hände Eventuell Handschuhe benutzen Probleme in der Erarbeitungsphase Anregungen und offene Fragen des Lehrers Überbeanspruchung der Stationen Maximal 2 Schüler nutzen die Station parallel Schüler, die im Moment nicht die Station nutzen Partnerhilfe und Sicherheitsstellung können (bereits belegt) 2018 WWW.KNSU.DE Seite 4
» VERTRAUENSBILDUNG IM "KLETTERPARK" TURNHALLE « Methodische Vorüberlegung Die Unterrichtsstunde ist in neun Phasen gegliedert. In der Einleitungsphase finden die Vorstellung und Erläuterung des Themas deduk- tiv statt. Ziel ist es einen schnellen Einstieg in die Stunde zu finden, um die SuS in die praktische Anwendung zu entlassen. Dazu bilden die SuS einen Innenstirnkreis, der volle Aufmerksamkeit impliziert. Im direkten Anschluss erfolgt die Aufwärmpha- se mit dem Spiel "Hände, die tragen". Dabei wird ein Kind von den anderen Kindern, die sich in zwei Reihen gegenüberstehen, getragen. Die gegenüberstehenden Kinder reichen sich die Hände und bilden so ein Fließband. Die Gruppe bewegt die Arme, so dass das getragene Kind hin und her rollt, springt oder in anderer Weise transpor- tiert wird. Die Kinder entscheiden selbst, ob sie bis zum Ende des "Fließbandes" transportiert werden möchten. Das Spiel stärkt den Zusammenhalt der Gruppe. Das getragene Kind soll bei diesem Spiel Vertrauen zu anderen Kindern fassen. Es wird deutlich gemacht, wie wichtig Zusammenarbeit und Koordination sind, aber auch, dass man sich aufeinander verlassen können muss. Zudem wird die erste Hemm- schwelle vor Berührungen genommen. Je nach Anzahl der SuS können auch zwei "Fließbänder" gebildet werden. Anschließend erfolgt die Gruppeneinteilung. Dazu nimmt sich jeder SuS eine Karte vom Boden. Gleiche Symbole bilden eine Gruppe, wodurch 4er Gruppen entstehen. Daraufhin werden die Stationsaufgaben erklärt. Dabei geht der Lehrer mit den Grup- pen von Station zu Station. Die Lehrkraft erklärt die einzelnen Problemstellungen. Hierbei werden auch die Sicherheitsaspekte der Stationen angesprochen. Nachdem der Parcours erklärt wurde, werden die Gruppen auf die Stationen verteilt. Eine der sechs Stationen ist immer unbesetzt. Je ein Schüler der Gruppe „arbeitet“ an der Station - die restlichen Gruppenmitglieder können diesen direkt durch Stützhilfen o- der indirekte in Form von Orientierungshilfen etc. unterstützen. Zur Bearbeitung ste- hen jeder Gruppe pro Station drei Minuten zur Verfügung. Ein Pfiff signalisiert, dass die Stationen im Uhrzeigersinn gewechselt werden soll. Bei dem Stationswechsel sollen die SuS die vorhandenen Übergänge nutzen, wodurch zusätzlich die Gleich- gewichtsfähigkeit und Balance geschult wird. Jede Station beansprucht neben Brust-, Rücken- und Bauchmuskulatur besonders die Arm- und Beinmuskulatur. Dies hängt stark von der Überwindungsangst ab. Die Lehrkraft steht während des Stationsbe- triebs für anfallende Hilfen und Fragen zur Verfügung. Im zweiten Durchgang sollen die Gruppe nach einer kurzen Reflexionsphase alter- native Bewegungsformen für jede Station testen. Vor allem in diesem Durchgang steht das Vertrauen im Mittelpunkt der Unterrichtsstunde, denn nun kennen die SuS die Stationen und möchten ihre Grenzen austesten. Automatisch entstehen Aus- gangssituation in denen Vertrauenspersonen essentiell sind, um das selbst gesteckte Ziel zu erreichen. Als weitere Steigerung können die SuS auch die Übung mit ge- schlossenen Augen bewältigen. Pro Station haben die Gruppen nun viereinhalb Mi- nuten ihre Ziele zu erreichen. Im Anschluss folgt eine Präsentationsphase. Dabei stehen die gesamten Gruppen an der betreffenden Station und ziehen gemeinsam zur nächsten. Direkt nach jeder Präsentation sollen die SuS in einer kurzen Reflekti- on über ihr Empfinden während der Übung sprechen. Aufgabe der Lehrkraft ist es in jeder Reflektion den Fokus auf das gegenseitige Vertrauen zu lenken. 2018 WWW.KNSU.DE Seite 5
» VERTRAUENSBILDUNG IM "KLETTERPARK" TURNHALLE « Verlaufsplan Phasen Übungsgeschehen Methodische Hinweise Organisation / Medien Erläuterungsphase Einführung Begrüßung u. Erläuterung des Stundenablaufs Innenstirnkreis Spiel Spalier Aufwärmphase Aufwärmspiel „Hände, die tragen" - Vertrauensbildung Hinführung zum Stundenthema Organisation Skatkarten liegen zur Gruppeneinteilung bereit. Spielkarten Gruppeneinteilung Innenstirnkreis Bewegungserklärung Vorstellung der Stationen, Schülerdemonstration - Stationskarten und Gruppenmarkie- Sicherheitshinweise rungen Stationserklärung Lernphase 1 Durchlaufen der Stationen Lehreranweisung Stationsbetrieb; „Begebt euch an Eure Stationen und beginnt mit der Wechsel durch Pfiff Übung, auf Pfiff wechselt zur nächsten Station. Nutzt Gruppenarbeit dazu die vorhandenen Übergänge“ Musik Stationszeit: 3 Min Übergangszeit: 1 Min Erarbeitungsphase Ansage der Gruppenarbeit Lehreranweisung Innenstirnkreis „Erarbeitet alternative Bewegungsformen eurer An- fangsstation!“ Gruppenarbeit Experimentieren an den Stationen 2018 WWW.KNSU.DE Seite 6
» VERTRAUENSBILDUNG IM "KLETTERPARK" TURNHALLE « Phasen Übungsgeschehen Methodische Hinweise Organisation / Medien Präsentationsphase Präsentation der Gruppenarbeit Lehreranweisung Gesamte Gruppen an der betreffen- „Präsentiert die gefundenen Alternativen euren Mit- den Station schülern“ Schülerdemonstration Lernphase 2 Umsetzung der Bewegungsalterna- Bewegungsanweisung Gruppenarbeit tiven „Probiert die neuen Möglichkeiten an den Stationen Musik aus. Beginnt an eurer Anfangsstation. Wer sich traut probiert die Übung mit geschlossenen Augen“ Stationszeit: 4,5 Min Übergangszeit: 1 Min Ausklang Abschlussspiel Rübenziehen - Festigung der Kooperationskompe- Musik tenz Reflexion Reflexion der Stunde Schüler-Lehrer Gespräch Sitzkreis 2018 WWW.KNSU.DE Seite 7
» VERTRAUENSBILDUNG IM "KLETTERPARK" TURNHALLE « Station 1 - Der Abgrund 1 Expeditionsziel Transportiert die Schätze über den Abgrund bis zum Ende des Kamins. Aufgabe Ihr müsst immer Blick - und Körperkontakt halten. Ihr könntet auch im Zick- Zack oder …. klettern 2018 WWW.KNSU.DE Seite 8
» VERTRAUENSBILDUNG IM "KLETTERPARK" TURNHALLE « Station 2 - Die Felswand 2 Expeditionsziel Knotet zu zweit ein robustes Fangnetz in der kompletten Felswand. Aufgabe Das Seil darf nicht den Boden berühren und nicht geworfen werden. Ich brauche das Seil. 2018 WWW.KNSU.DE Seite 9
» VERTRAUENSBILDUNG IM "KLETTERPARK" TURNHALLE « Station 3 - Die Höllenschlucht 3 Expeditionsziel Überwindet die Schlucht gemeinsam von links nach rechts. Aufgabe Entwickelt mindestens zwei sichere Strategien zur Überwindung. 2018 WWW.KNSU.DE Seite 10
» VERTRAUENSBILDUNG IM "KLETTERPARK" TURNHALLE « Station 4 - Der Kletter-Max 4 Expeditionsziel Überwindet zusammen die beiden Felswände und beendet die Expedition mit einem wagemutigen Sprung. Aufgabe Bildet eine Menschenkette, um bei der Expedition niemanden zu verlieren. 2018 WWW.KNSU.DE Seite 11
» VERTRAUENSBILDUNG IM "KLETTERPARK" TURNHALLE « Station 5 - Der Cliffhanger 5 Expeditionsziel Klettert von Fels zu Fels und überwindet mit eurem Gepäck die Schlucht. Aufgabe Ihr müsst mehrere Gepäckstücke auf einmal mitnehmen. Ich verliere Gepäcke, kannst du mir helfen? 2018 WWW.KNSU.DE Seite 12
» VERTRAUENSBILDUNG IM "KLETTERPARK" TURNHALLE « Quellenverzeichnis Abbildung / Foto Nummer Urheber Alle Fotos Anja Birkel, Pauline Isinger Urheber des Beitrages Autor Berater Institution Anja Birkel, Pauline Isinger / Minnich, Marlis Institut für Sportwissenschaft, Universi- Lehramtsstudierende tät Koblenz- Landau, Campus Koblenz 2018 WWW.KNSU.DE Seite 13
Sie können auch lesen