Vielseitige Hypertonie - Institut für Grundversorgung Universität Pécs 2018. Dr. Beáta Ruzsa, Dr. Norbert Kacsala, Dr. Renáta Papp, Dr. Éva ...
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Vielseitige Hypertonie Institut für Grundversorgung Universität Pécs 2018. Dr. Beáta Ruzsa, Dr. Norbert Kacsala, Dr. Renáta Papp, Dr. Éva Pozsgai, Dr. János Princz, Dr. Réka Várnai
Diagnostische Kriterien Lebensstil Hypertonie Das Alter Medikamentöse Behandlung - Herausforderungen - Zielorganschädigung Hypertensive Krise
Wie stellt ein Arzt Bluthochdruck fest? Mindestens drei Blutdruckmessungen an zwei verschiedenen Tagen sind notwendig. - im Sprechzimmer messen (Weißkittel -Hypertonie) - der Patient kann zu Hause selbst messen (Tagebuch) - Wir können auch ABPM durchführen (24-Stunden-Blutdruck-Messung)
Blutdruckmessung • Wir sollten an beiden Armen messen, und in Zukunft messen wir dann immer an dem Arm, der bei dieser Vergleichsmessung den höheren Wert angezeigt hat. • Patienten sollten 60 Minuten vor der Messung keinen Alkohol und keine Zigaretten zu sich genommen haben und unmittelbar vorher keinen Kaffee trinken. • Auch sollten Sie vorher die Blase entleeren. • Wichtig: vor der Messung 5 Minuten lang ruhig sitzen. • Bei Handgelenkgeräten müssen Sie darauf achten, dass sich das Messgerät während der Messung in Herzhöhe befindet. • Einzelne Blutdruckwerte haben keine große Aussagekraft, wenn es um die Frage geht, ob Ihr Blutdruck richtig eingestellt ist. (Was können wir für unsere Patienten empfehlen?)
Blutdrucktabelle Zur Beurteilung des Blutdrucks dient die folgende Tabelle: (in mmHg - Millimeter Quecksilbersäule) systolischer diastolischer optimal < 120 UND < 80 normal < 130 < 85 hochnormal 130-139 UND 85-89 Hypertonie Grad 1 140-159 / 90-99 Hypertonie Grad 2 160-179 100-109 Hypertonie Grad 3 > 179 ODER > 109 Isolierte systolische Hypertonie: der obere Wert: > / = 140 mmHg UND der untere Wert: < 90 mmHg
Blutdrucktagebuch wertvolle Hilfe für den Arzt und für den Patienten Tag Datum Uhrzeit Blutdruck Puls Bemerkungen • Wichtig: Blutdruckmesswerte und Puls • Besonderheiten notieren: Alkohols, ohne zusammen mit Datum und Uhrzeit in ein Arzneimittel, körperliche/seelische Tagebuch aufschreiben Belastungen, begleitende Beschwerden Nur die Aufzeichnung von allen Werten liefert genügend Informationen für den Arzt über die Effektivität der Behandlung.
Blutdruckmessung - Korotkow-Geräusch - palpitatorische Methode (in lauten Umgebungen) - oszillatorische Methode (automatische Geräte) - invasive Methode (intensivmedizinische Anwendung)
Blutdruckmessung 1. Manschettendruck größer als der zu erwartende systolische Druck (ca. 200mmHg). Die Arterie wird dadurch total verschlossen. 2. Manschettendruck langsam ablassen. 3. Nach Erreichen des systolischen Blutdrucks wird die Arterie erstmals wieder geöffnet und durchblutet. Mithilfe des Stetoskops kann der dabei entstehende 1. Korotkoff-Ton gehört werden. Der zugehörige Wert wird am Manometer abgelesen. 4. Nach weiterer langsamer Druckminderung in der Manschette wird irgendwann der diastolische Druck unterschritten, d.h. die Arterie ist dauerhaft geöffnet und es entstehen keine weiteren Korotkofftöne mehr. Der Wert des Manometers beim letzten Korotkoffton ist der diastolische Blutdruck. https://www.youtube.com/watch?v=UfCr_wUepxo
Suchen nach sekundären Formen der Hypertonie -Anfang/Auftritt der Hypertonie:< 20 Jahre alt, > 50 Jahre alt -junge Patienten mit Stroke in der Vorgeschichte -gr. III. (schwerer) Bluthochdruck -therapieresistente Hypertonie (Def. – Prevalenz?) -bestimmte Anamnese, Symptomatik, Befunde (Welche?) -ABPM: „non-dipper” -Prävalenz: 5-10% - bei Erwachsenen
Therapieresistente Hypertonie (5%) Def.: Patienten, deren Bluthochdruck trotz der Einnahme von mindestens drei blutdrucksenkenden Medikamenten nicht in den Zielbereich einstellbar ist, werden als „therapieresistent“ bezeichnet. Diff.dg.: (Pseudoresistenz) - Weißkittelhypertonie (ABPM, HBPM) - eingeschränkte compliance/Adhärenz - Fehler in der Messtechnik (sek. Resistenz) - begleitende Krankheit (chr. Schmerzen) - Nebenwirkungen von einem Arzneimittel - inadäquate/nicht entsprechende Kombination/Behandlung
Hintergrund der Sek. Hypertonie Arzneimittel-Nebenwirkungen: - Glycocorticosteroide -NSAID/NSAR - orale Kontrazeptiva (Cyclosporin, Erythropoietin) toxische Substanzen: - Alkohol, Amphetamine, Kokain - Blei, Quecksilber
Suchen nach sekundären Formen der Hypertonie OSAS/ SCHLAFAPNOE (2-6%) "Wer schlafen kann, darf glücklich sein."Erich Kästner NIERENERKRANKUNGEN - PARENCHYMATÖSE (2-5% der Hypertoniker, US/CT, Labor) Chr. GN/PN, Obstr. Uropathie, Polyzyst. Nierenerkr., Analgetikaabusus - NIERENARTERIEN STENOSE (0,5-2% der Hypertoniker, CT-Angio) Fibromuskuläre Dysplasie (früher Beginn, bei Frauen) Atherosklerotische Stenose (th.rez. nächtliche Lungenoedeme, abd. Strömungsgeräusche, Junge, RRdia>110 mmHg) Bilaterale Stenose von A. renalis (25%! – CAVE: (?)) ENDOKRINOLOGISCHE KRANKHEITEN COARCTATIO AORTAE (0,1-1% der Hypertonikern) ZENTRALE NERVENSYSTEM (Raumforderungen, neurovask. Kompression im Hinterhaupthirn)
Schlafapnoe/OSAS • Hypoxie (Apnoe, alveoläre Hypoventillation)– sympathisches Übergewicht • in 50-90% begleitende Hypertonie, meistens th.resistente • Schlafstörungen, Somnolenz, Tagesmüdigkeit, IGT, DMt2, HRT • Heteroanamnese von Schlaf-Partner • unbewusste, wiederholte Aufwecksreaktionen • Fenotyp: Männer mit Hemdgröße 43, Frauen mit Apfel- Körperform • Diff.dg.: Hals-Nasen-Ohrenarzt, Mundchirurgie (organische Obstruktion?) • Dg.: OSAS-Screening, Fragebogen, ABPM- Reihenuntersuchung in der Praxis, Polysomnographie (EEG/EOG/EMG) in spez. Schlaflabor • Th.: Körpergewicht reduzieren, ohne Anxiolytika, HNO/MCh OP, CPAP (Gerät mit Maske)
OSAS - Die Angehörigen von OSAS-Patienten berichten meist über lautes Schnarchen, unterbrochen durch Atempausen, die mit einem heftigen, seufzenden Atemzug oder einer Schnarchlaut beendet werden. - Apnoe von mindestens 10 Sekunden bis Minutendauer (mehr als 5/Stunde) - „Berlin” – Fragebogen - „Epworth” – Test
Endokrinologische Krankheiten • Primärer Hyperaldosteronismus (6%) - NNR - Adenom/Hyperplasie/Karzinom/Ectopische - 75% - manifeste HRT, 25% - hypoK neben Diuretika, 25% - normoK, Muskelschwäche, Tremor, Kopfschmerzen, Polyurie, Polydipsie - Metab. Alkalose, IGT, HyperNa, aldo/PRA > 20 • Hypercortisolismus (
Endokrin. HRT Acromegalie (0,1-0,2%) - Hypophysenadenom, IGF-1, GH, OGTT - IGT, DMt2, ISZB, DCM Primäre Hyperparathyreose (
Coarctatio Aortae - Femoralispuls vermindert sich, oder fehlt - niedrigere Femoralis-Blutdruckwerte - kalte Füße, claudicatio intermittens - bicusp. Aortenklappe - Herzinsuff., Endokarditis, Stroke - Mortalität 80% (zwischen 20-40 Lebensjahr) - Th.: Operation
ACROMEGALIE Maurice Tillet (1903-1954), „The French Angel” Ringkämpfer – „Shrek” DreamWorks Pictures
BEFUNDE: ABPM EKG
Augenhintergrundspiegelung
Blutdruck und kardiovaskuläre Mortalität - positive Korrelation - 8 7 6 CV 5 Mortalitäts-4 risiko 3 2 1 0 115/75 135/85 155/95 175/105 SBP/DBP (mm Hg) *Individuals aged 40-70 years, starting at BP 115/75 mm Hg. CV, cardiovascular; SBP, systolic blood pressure; DBP, diastolic blood pressure Lewington S, et al. Lancet. 2002; 60:1903-1913. JNC 7. JAMA. 2003;289:2560-2572.
Zielorganschädigung Hypertonie Akzel. Atheroscler. LVHT PAD Herzinsuffizienz Sudden cardiac death
Hypertonie - Behandlung TARGET
Lebensstil-Veränderungen „Behandlung” Ziel Verminderung des RRsys Normalgewicht erreichen 18,5 < BMI < 25 - 5 - 20 mmHg / - 10 Kg weniger Kochsalz < 5 – 6 g/ Tag - 2 - 8 mmHg gesunde Ernährung Gemüse, Früchte, unges. - 8 - 14 mmHg Fettsäure regelmäßige körperliche 30 – 60 Min. / Tag – - 4 -9 mmHg Aktivitäten dreimal / wöchentlich Alkoholkonsum reduzieren < 2 U/Tag/Männer – 25 g - 2 -10 mmHg < 1 U/Tag/Frauen – 12,5 g
Mögliche Kombinationen (Monoth., Zweifach-Komb., Dreifach-Komb., in voller Dosierung) das bekannte Hexagram
Medikamentöse Behandlung Mögliche Mögliche Arzneimittel IND. Contraind. Ind. Contraind. Dyslipidaemia, im Alter, CHF, Diuretika DM Gicht sexuell aktive ISH, CRF Männer ISZB, AMI, Schwangersch., Asthma br., Dyslipidaemie, DM, Glaucoma, Physikalische/se Beta-blokk. CHF, Anxietas, COPD, AV- xuelle Aktivität, Tachycardie Ao.aneurysma block PAD, Psoriase Angioneurotisches CHF, LV Ödem, Gravid., Dysfunktion, Bilat. ACEI AMI, Diab. KHK Nierenarteriensten Aortastenose nephropathia ose, Hyperkalaemie Siehe ACEI Siehe ACEI ARB (selbe) gut tolerab. Aortastenose (selbe) falls ACEI NW
Medikamentöse Behandlung Mögliche Mögliche Arzneimittel IND. Contraind. Ind. Contraind. CHF, Ao. ISZB, AP, im Asthma, CHF, AV-Block CCB Aneurysm + Alter, ISH, PAD COPD (NDHP) Stenose, GERD Orthostatische MS, ED, Alfa-1 Hemmer BPH, PAD Hypotonie, Ao. COPD Aneurysm II-III°AV-Block, Alfa-2 Schwangerschaft Ao.Aneurysm Depression, Agonisten Lebererkrankung SNS- Obesität, MS, I-1 Agonisten II-III°AV-Block Übergewicht Anxietas ISZB, Direkte Resist. HT, Ao/Mitr. zerebrovask. Vasodilatatoren HT Krise Stenose Ischämie
Vorteile der richtigen Therapie der Hypertonie • Signifikante kardiovaskuläre Risiko-Verminderung Stroke 35-40% Herzinfarkt 20-25% Herzinsuffizienz 50 %
Hypertensive Krise • Zielorganschäden, Beschwerden und erhöhte RR • Notfall : RR – (? 200-230/100-110 ? Hgmm), ohne Beschwerde • AMI, STROKE, TIA, PRIND, • Ac. Herzinsuffizienz – LV, Aortendissektion • Ac. Niereninsuffizienz • Visusreduktion
Hypertensive Krise • RR-Senkung und Geschwindigkeit (stufenweise): • in den ersten 2 Stunden: - 10-15 % • in den ersten 24 Stunden: - weiteren 10-15 % • Beschwerden: Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, Sehstörungen, Paraesthesien, Parese, Angina pect., Atemnot, Bewusstseinstörungen, Koma • Behandlung? • Aufnahme ins Krankenhaus?
Sie können auch lesen