VIERTELJAHRESBERICHT DES INTENDANTEN ÜBER PROGRAMMBESCHWERDEN UND WESENTLICHE EINGABEN ZUM PROGRAMM - April bis Juni 2014
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VIERTELJAHRESBERICHT DES INTENDANTEN ÜBER PROGRAMMBESCHWERDEN UND WESENTLICHE EINGABEN ZUM PROGRAMM April bis Juni 2014
2 VIERTELJAHRESBERICHT / APRIL BIS JUNI 2014 Inhaltsverzeichnis BERICHT DES INTENDANTEN 1. FÖRMLICHE PROGRAMMBESCHWERDEN 3 1.1. »Menschen bei Maischberger – Homosexualität auf dem Lehrplan: Droht die moralische Umerziehung?« vom 11. Februar 2014 (Das Erste) 3 1.2. »Monitor: Todesschüsse in Kiew – Wer ist für das Blutbad in Maidan verantwortlich?« vom 10. April 2014 4 2. WESENTLICHE EINGABEN ZUM PROGRAMM 6 2.1. »WDR Check« vom 4. Juni 2014 6 2.2. Unwetterwarnungen am Pfingstwochenende 2014 6 2.3. Fernsehen 7 2.4. Hörfunk 8 2.5. Internet 8
3 VIERTELJAHRESBERICHT / APRIL BIS JUNI 2014 1. Förmliche Menschenwürde und eines diskriminierungsfreien Miteinander verletzt. Programmbeschwerden Außerdem rügte der Beschwerdeführer eine Verletzung des Programmgrundsatzes § 5 Absatz 4 WDR-Gesetz, nach dem der WDR der Wahrheit verpflichtet ist. Gerade, wenn in einer Sendung kontroverse, extreme und demagogische Positionen vertreten seien, sollte sich die Moderatorin mit sorgfältiger Recherche vorbereiten. Der Moderatorin sei die Sendung inhaltlich entglitten. Studien seien falsch zitiert oder nicht eingebracht und falsche Behauptungen seien nicht hinterfragt worden. Der Intendant hatte der Programmbeschwerde durch Bescheid vom 12. Mai 2014 nicht abgeholfen, da keine Verletzung der 1.1. »Menschen bei Maischberger – gerügten Programmgrundsätze erkennbar war. Homosexualität auf dem Lehrplan: Droht die moralische ZUSAMMENSETZUNG DER DISKUSSIONSRUNDE Umerziehung?« vom Der Intendant führte aus, ein Verstoß gegen das Gebot zur Achtung der Menschenwürde liege dann vor, wenn unmittelbar 11. Februar 2014 (Das Erste) oder mittelbar der Geltungs- und Achtungsanspruch in Abrede gestellt werde, der jedem Menschen zukommt, und zwar Eingang: 14. April 2014 unabhängig von seinem körperlichen oder geistigen Zustand, seinen Charaktereigenschaften, seinem sozialen Status, seinen Anlass für diese Ausgabe von »Menschen bei Maischberger« war Leistungen oder seiner sexuellen Orientierung und Lebensform. das Vorhaben der grün-roten Landesregierung in Baden- Zum Diskriminierungsvorwurf äußerte er: Württemberg, in den Bildungsplan 2015 das Thema »Akzeptanz von sexueller Vielfalt« aufzunehmen. In einer dagegen »Auch diskriminierende Äußerungen auf Grund der sexuellen gerichteten Online-Petition hieß es, der Plan »ziele auf eine Orientierung würden einen Eingriff in die Menschenwürde pädagogische, moralische und ideologische Umerziehung an den darstellen.« allgemeinbildenden Schulen«. In der Diskussionsrunde vermittelten Hartmut Steeb, Olivia Jones, Birgit Kelle, Hera Lind und Jens Spahn Der Intendant stellte fest, dass ein derart gravierender Eingriff ein Bild der Stimmungslage. durch Äußerungen von Frau Kelle und Herrn Steeb nicht erkennbar sei. Auch der Beschwerdeführer habe keine konkreten Der Beschwerdeführer beanstandete die Auswahl der fünf menschenverachtenden oder diskriminierenden Aussagen Diskussionsteilnehmer zum Thema »Homosexualität auf dem innerhalb der Sendung benannt, die gar unwidersprochen Lehrplan: Droht die moralische Umerziehung?«. Birgit Kelle und stehengeblieben seien. Weder im Hinblick auf die Auswahl der Hartmut Steeb seien für ihre »christlich-fundamentalistischen Gäste noch in Anbetracht ihrer Äußerungen in der Sendung habe und homophoben Positionen« bekannt. Für eine ausgewogene, eine solche Herabsetzung stattgefunden. sachlich richtige, die Menschenwürde achtende und Diskriminierungen ausräumende Diskussion würden Die Redaktion habe sehr intensiv über die Gästeauswahl diskutiert Diskussionspartner benötigt, die populistische Teilnehmerinnen mit dem erklärten Ziel, eine allzu aufgeregte Debatte zu vermeiden. und Teilnehmer entlarvten und fachlich wie rhetorisch in ihre Die Gäste sollten aus ihrer individuellen und subjektiven Schranken weisen könnten. Dazu seien die Diskussionspartner Lebenswirklichkeit heraus sprechen, politische nicht in der Lage gewesen. Olivia Jones und Jens Spahn hätten Auseinandersetzungen sollten nicht den Schwerpunkt des kein solches Gegengewicht dargestellt. Der Beschwerdeführer Gesprächs bilden. rügte, in der Auswahl der Diskussionsteilnehmer liege ein Verstoß gegen § 5 Absatz 2 Satz 1 WDR-Gesetz (Achtung der »Die Grundidee, sich im Gespräch an der persönlichen Menschenwürde) und § 5 Absatz 4 WDR-Gesetz (Förderung Lebenswirklichkeit zu orientieren, eröffnete den Zuschauerinnen und eines diskriminierungsfreien Miteinanders in Bund und Ländern). Zuschauern sehr unterschiedliche Einblicke.« Des Weiteren kritisierte der Beschwerdeführer sowohl Äußerungen von Frau Maischberger in einem Spiegel-Online- ÜBERNAHME DER FORMULIERUNG »MORALISCHE Interview zu der Sendung als auch die Auswahl des Sendetitels UMERZIEHUNG« »Homosexualität auf dem Lehrplan: Droht die moralische Umerziehung?«. Auch dadurch würden die Grundsätze der Auch der Kritik, die Formulierung der Online-Petition sei »völlig einseitig und unhinterfragt« übernommen, entgegnete der Intendant.
4 VIERTELJAHRESBERICHT / APRIL BIS JUNI 2014 Der Titel der Sendung sei im Vorfeld der Sendung sehr intensiv des Rechtsrahmens, verbunden sind. Es könne jedoch auch diskutiert worden: Letztlich entschied man sich für die der Petition gerade die richtige Reaktion sein, abseitige, sich selbst entlehnte Formulierung. entlarvende Kommentare einfach für sich stehen zu lassen. »Angesichts des in einer pluralistischen Demokratie zu erwartenden Scheiterns der Initiative und der ohnehin seltsam antiquiert 1.2. »Monitor: Todesschüsse in klingenden Formulierung stellt der Titel schon an sich einen eindeutigen Hinweis darauf dar, diese Petitionsformulierung in der Kiew – Wer ist für das Blutbad Sendung an der Lebenswirklichkeit messen zu wollen.« in Maidan verantwortlich?« Eine diskriminierende Wirkung sei keinesfalls beabsichtigt gewesen vom 10. April 2014 und diese habe der Titel auch nicht entfaltet. Mehrfach habe Frau Maischberger darauf hingewiesen, dass der Begriff »moralische Eingang: 22. April 2014 Umerziehung« kritisch gesehen wird. Aus dem gesamten Sendungsverlauf sei hier keine den Geltungs- oder Am 10. April 2014 berichtete »Monitor« über die Ermittlungen Achtungsanspruch herabsetzende Verwendung des Begriffs mit der ukrainischen Behörden nach den tödlichen Schüssen bei den diskriminierender Wirkung abzuleiten. Protesten vom 20. Februar 2014. Der Beitrag hinterfragte kritisch die Version der Kiewer Generalstaatsanwaltschaft, wonach ausschließlich Mitglieder der Spezialeinheit Berkut auf Befehl des INTERVIEW MIT SANDRA MAISCHBERGER ehemaligen Präsidenten Janukowitsch für die Toten im Rahmen der Proteste verantwortlich gewesen seien. Der Beitrag wurde Zu der Kritik an den Äußerungen von Frau Maischberger in einem von vielen Medien aufgegriffen und führte zu zahlreichen Interview mit Spiegel-Online wies der Intendant darauf hin, dass äußerst kontroversen Zuschauerreaktionen. Gegenstand einer Programmbeschwerde nach § 10 Absatz 2 WDR- Gesetz nur Äußerungen sein können, die im Programm getätigt Mit Schreiben vom 22. April, ergänzt durch eine weitere Zuschrift werden. Ungeachtet dessen konnte der Intendant in den zitierten vom 3. Mai 2014, erhob ein Zuschauer förmliche Interviewpassagen von Frau Maischberger keinerlei herabsetzende Programmbeschwerde. Dem Beschwerdeschreiben fügte er Tendenzen erkennen. Berichte von Unterstützern der Maidan-Bewegung bei, in denen der »Monitor«-Beitrag bezweifelt wurde. In dem angefügten Bericht von Oleksiy Obolensky wurde der Redaktion VORWURF DES INHALTLICHEN ENTGLEITENS DER »wissentliche Manipulation« vorgeworfen. Der Petent stützte SENDUNG seine Programmbeschwerde auf einen anderen Vorwurf in diesem Artikel, nach dem der gesendete Funkverkehr der Eine Verletzung der Wahrheitspflicht läge ebenfalls nicht vor, so Scharfschützen des Regimes von »Monitor« sinnverfälschend der Intendant. Sandra Maischberger habe sich sorgfältig auf die übersetzt worden sei. Er selbst ging nicht von einer absichtlich Sendung vorbereitet. Eine generelle Verpflichtung jedoch, alle verfälschenden Übersetzung aus, sondern nahm an, die denkbaren oder bestimmte Informationen in einer Sendung zu Redaktion sei »aufs Glatteis« geführt worden. nennen oder auch bestimmte Studien zu berücksichtigen, eventuell sogar zu zitieren, folge aus der Verpflichtung auf die Die stellvertretende Intendantin betonte in dem Bescheid vom Wahrheit allerdings nicht. Vielmehr stehe der Redaktion hier ein 30. Mai 2014 zunächst, dass die Kritik sehr ernst genommen weitgehender journalistischer Entscheidungs- und werde. Eine nochmalige Übersetzung des Funkverkehrs durch Beurteilungsspielraum zu. Der Intendant führte hierzu weiter aus: zwei vereidigte Übersetzer habe zwar aufgrund der Tonqualität des Funkmitschnittes zu nicht immer eindeutigen Ergebnissen »Zu beachten sind auch die Besonderheiten politischer geführt, man müsse aber tatsächlich von einem Talkshows. In die Sendung werden Gäste mit unterschiedlichen Übersetzungsfehler des Autors ausgehen. Die Redaktion Positionen eingeladen, die miteinander zu einem Thema bedauere dies und habe den Funkverkehr daher aus der Online- diskutieren. Aufgabe der Redaktion und des Moderators ist es, Fassung des Beitrages herausnehmen lassen. Der Fehler sei alle Gäste gleichberechtigt zu Wort kommen zu lassen, die allerdings nicht absichtlich geschehen und stelle auch nicht die Debatte zu sortieren und zu strukturieren. Es besteht jedoch Gesamtaussage des Beitrages infrage. keine umfassende Berichtigungspflicht durch den Moderator bzw. die Moderatorin hinsichtlich der Äußerungen der Gäste.« VORWURF MANGELNDER SORGFALT Dies sei – soweit es um tatsächliche Aussagen geht – vielfach gar nicht möglich. Und im Hinblick auf Meinungsäußerungen gelte, Zur rechtlichen Einordnung der Vorwürfe führte die dass die Moderatorin keineswegs als »Oberste Schiedsrichterin« stellvertretende Intendantin aus, dass § 5 Absatz 6 WDR-Gesetz, fungieren muss. Das schließe nicht aus, dass Äußerungen jenseits den der Petent angeführt hatte, hier nicht einschlägig sei. Bei des rechtlichen Spektrums eine deutliche Einordnung erfahren, »Monitor« handle es sich nicht um ein Nachrichtenformat, aber eben erst dort, wo damit nicht hinnehmbare sondern eine Magazinsendung. Die stellvertretende Intendantin Grenzüberschreitungen, insbesondere auch Überschreitungen zeigte jedoch auf, dass dem Vorwurf der mangelnden Sorgfalt,
5 VIERTELJAHRESBERICHT / APRIL BIS JUNI 2014 den der Beschwerdeführer erhoben hatte, unter dem Aspekt der journalistischen Fairness, noch gegen die allgemeine journalistischen Fairness (§ 5 Absatz 5 Satz 3 WDR-Gesetz) Wahrheitspflicht. Rechnung getragen werde. Zu dem auslegungsbedürftigen Rechtsbegriff, der auch die Wahrung journalistischer Sorgfaltspflichten umfasse, erläuterte die stellvertretende VERKÜRZTE DARSTELLUNG ? Intendantin: Ein weiterer Kritikpunkt des Petenten bezog sich auf die Passage »Nicht jeder Verstoß gegen journalistische Sorgfaltspflichten »Miron, Miron, gibt es da noch mehr Scharfschützen? Und wer muss aber einen Verstoß gegen das Gebot journalistischer sind die?. Neben einer Übersetzungsnuance monierte er hier Fairness nach sich ziehen. Wie bereits aus dem Begriff »Fairness« auch, dass der nachfolgende Satz im Funkverkehr »Wir stehen in ersichtlich ist, beinhaltet der Rechtsverstoß gegen diesen Verbindung. Bis jetzt ist die Zusammenarbeit nur mobil« nicht in Programmgrundsatz eine bewusste und gewollte Komponente. den Bericht aufgenommen wurde. Hier handelte es sich um eine Weiterer Bedeutungsgehalt der journalistischen Fairness ist Interpretationsfrage, wie der als fehlend monierte Satz zu zudem die Pflicht zur wahrheitsgemäßen Berichterstattung, verstehen war. Von einer Verletzung von Programmgrundsätzen insoweit, als keine bewusst einseitigen oder verzerrenden war in diesem Zusammenhang nicht auszugehen. Darstellungen zu Lasten von Betroffenen vorgenommen werden dürfen.« Die stellvertretende Intendantin wies zum Abschluss darauf hin, dass es vor dem aktuellen Hintergrund schwierig sei, einzelne Auch das vom Petenten nicht ausdrücklich zitierte allgemeine Quellen und Hinweise zu verifizieren. Das sei dem WDR bewusst. Wahrheitsgebot nach § 5 Absatz 4 WDR-Gesetz sei als Prüfungsmaßstab einschlägig, führte die stellvertretende »Allerdings ist die im Monitor-Bericht geäußerte Kritik an den Intendantin weiterhin aus. Der Grundsatz gebe das Ziel vor, Ermittlungen der Kiewer Generalstaatsanwaltschaft durch Unwahres aus der Berichterstattung möglichst auszuschalten. zahlreiche Hinweise belegt. Monitor ist diesen Hinweisen mit Auch hier gebe der Grundsatz der journalistischen Sorgfalt vor, größtmöglicher journalistischer Sorgfalt nachgegangen und hat dass sich Journalistinnen und Journalisten um wahrheitsgemäße sie mit aller Vorsicht eingeordnet.« Berichterstattung bemühen sollten. Die Anforderungen an den Sorgfaltsmaßstab dürften dabei jedoch nicht so überspannt Zusammenfassend sei keine Verletzung von WDR- werden, dass eine publizistische Tätigkeit empfindlich beeinflusst Programmgrundsätzen festzustellen. werde. Komme tatsächlich bei Einhaltung der erforderlichen Sorgfalt einmal ein Fehler vor, so führe dies nicht zwingend zu einem Rechtsverstoß. WIEDERGABE DES FUNKVERKEHRS DER POLIZEISONDEREINHEIT Die stellvertretende Intendantin räumte ein, dass es bei der Übersetzung des Funkverkehrs durch den Autor tatsächlich zu dem kritisierten Fehler gekommen sei. Der Satz »Wir schießen nicht auf Unbewaffnete.« sei in dem Funkverkehr nicht vorgekommen. Weder dem Autor, der die Sprache fließend beherrsche, noch der Muttersprachlerin, die bewusst als Co- Autorin eingesetzt worden sei, sei der Fehler aufgefallen. Es habe demnach für die Redaktion keinen Anlass gegeben, die Übersetzung anzuzweifeln. Jedoch ergebe sich aus dem weiteren Verlauf des Funkverkehrs, dass die Polizeisondereinheit tatsächlich den Auftrag hatte, nur nach Bewaffneten Ausschau zu halten. In der Gesamtschau bestätige am Ende somit der Mitschnitt die Zweifel an der ergebnisoffenen Ermittlung der Generalstaatsanwaltschaft. Dennoch werde alles unternommen, um solche Fehler zukünftig zu vermeiden. Bei nicht eindeutigen Übersetzungen werde zukünftig ein zweiter, unabhängiger Übersetzer hinzugezogen. Es sei jedoch von keiner bewussten Verfälschung der Redaktion auszugehen. Die fehlerhafte Übersetzung führe nicht dazu, die Grundthese des Berichts insgesamt in Zweifel zu ziehen, da diese sich nicht allein auf den Funkdialog, sondern auf viele weitere Hinweise stützt. Daher sei nicht von einem Rechtsverstoß auszugehen, weder von einem Verstoß gegen das Gebot der
6 VIERTELJAHRESBERICHT / APRIL BIS JUNI 2014 2. Wesentliche Eingaben Auch zu dieser Sendung erhielt der WDR zahlreiche Zuschriften. Manche Zuschauerinnen und Zuschauer wünschten sich jüngere zum Programm Moderatoren bei Unterhaltungssendungen. Viele Fragen drehten sich rund um die Musikauswahl im Radio: Wer entscheidet, was gespielt wird, und wieso ist meine Musik nicht dabei? Auch manche Kritik, die schon zur ersten Check-Sendung geäußert wurde, tauchte wieder auf. Die häufigsten Fragen und Antworten wurden noch am Tag der Sendung unter der Rubrik »Das wollten Sie wissen« auf der »WDR Check«-Seite zusammengestellt. Die Sendung wurde in den sozialen Netzwerken und auf WDR.de begleitet und hat rege Nutzerbeteiligung ausgelöst. Konkret heißt das: etwa 1 000 Tweets zum »WDR Check«, über 300 Kommentare im Gästebuch zum »WDR Check« und ca. 240 Kommentare auf der Facebook-Seite von WDR.de. Insgesamt 2.1. »WDR Check« vom 4. Juni 2014 wurde die Sendung und das Format von vielen Nutzerinnen und Nutzern begrüßt. Bei den Gästebuchkommentaren und Fragen Nach der Premiere 2013 lud WDR-Intendant Tom Buhrow zum nahm das Thema Sport breiten Raum ein, auch die zweiten Mal Zuschauerinnen, Hörer, Userinnen und Randsportarten spielten hier wieder eine Rolle: Medienkritiker ein, mit ihm über den WDR zu diskutieren. 200 Gäste konnten am 4. Juni ab 20.15 Uhr im Duisburger »Sportberichterstattungen sind heutzutage ein wichtiges Thema »Landschaftspark Nord« live dabei sein und dem WDR- für Jung und Alt. Auch wenn Fußball in Deutschland an oberster Intendanten ihre Fragen stellen. Gleichzeitig hatten die Stelle steht, warum werden dann andere Sportarten nur selten Zuschauerinnen und Zuschauer die Gelegenheit, ihre Fragen und bis gar nicht übertragen und Ergebnisse von Großereignissen (z.B. Anregungen über Facebook und Twitter zu übermitteln. Eishockey-WM) nicht mal in den Nachrichten erwähnt. (…) Durch diese fehlende Berichterstattung gehen Alternativen in »Ich habe die erste Sendung als außerordentlich hilfreich und Deutschland förmlich unter und verlieren immer mehr an Zulauf, konstruktiv empfunden und viele Denkanstöße bekommen«, was kleinere Vereine irgendwann zur Aufgabe zwingt.« sagte Tom Buhrow. Die Fragen der Nutzerinnen und Nutzer beantwortete das social Schwerpunkte beim »WDR Check« waren die Unterhaltung und media-Team möglichst direkt. Kritik an der Sendung wurde vor die Auslandsberichterstattung. Fernsehkorrespondentin Golineh allem durch das musikalische Intermezzo ausgelöst, das nicht den Atai und ihr Radiokollege Herman Krause berichteten über ihre Geschmack der Netzgemeinde traf. Zudem gab es online viel schwierige Arbeit in der Ukraine. Olli Dittrich erzählte, wie man Kritik daran, dass fast keine Fragen aus dem Netz in die Sendung gute Fernsehunterhaltung macht. Steffen Simon referierte zum aufgenommen wurden. Thema Sport und beantwortete zum Teil knifflige Fragen aus dem Publikum. Gerade die Fragen und Anregungen zum Sport 2.2.Unwetterwarnungen am zeigten, welch unterschiedliche und teilweise gegenläufige Anforderungen das Publikum an das Programm des WDR stellt. Pfingstwochenende 2014 Zu den diskutierten Themen zog der Intendant dann auch in der Großes Echo beim Publikum haben die Vorwürfe des ehemaligen Sendung Resümee: ARD-Wetterexperten Jörg Kachelmann hervorgerufen. Kachelmann hatte nach dem heftigen Unwetter über das »Es muss nicht allen alles gefallen, aber jedem sollte etwas Pfingstwochenende 2014 behauptet, der WDR habe zu spät und gefallen. Und das versuchen wir wirklich nach bestem Wissen unzureichend über die bevorstehenden Unwetter berichtet. In und Gewissen.« einem offenen Brief gibt Kachelmann dem WDR und Intendant Tom Buhrow persönlich die Schuld an dem Tod von sechs Bei der Konzeption der Sendung hatte sich die Redaktion die Menschen. Programmanregungen aus dem letzten Jahr zu Herzen genommen: Den Fragen aus dem Publikum wurde mehr Zeit Fakt ist: Der WDR hatte am Pfingstmontag ab 6 Uhr morgens eingeräumt. Die Hörerinnen und Hörer von WDR 5 und alle, die durchgehend Unwetterwarnungen und Schlechtwetterprognosen die Sendung per Internet-Stream verfolgten, konnten sich über gemeldet. Die Unwetterwarnungen, die dem WDR Hörfunk vom 20 zusätzliche Minuten freuen, in denen Tom Buhrow dem Deutschen Wetterdienst vorlagen, hatten die Programm- Studiopublikum zur Verfügung stand. verantwortlichen wie üblich in allen Nachrichtensendungen übernommen. Ab dem Vormittag gab es auf WDR.de eine Auf Unterhaltungseinlagen wurde zum Großteil verzichtet. Eine Unwetterwarnung. In der Mittagszeit gab es zudem einen musikalische Einlage gab es doch: Mitglieder des Unwetterhinweis via Twitter. Darüber hinaus stellte der WDR im Rundfunkorchesters spielten – passend zum Sportthema und zur Videotext den ganzen Tag über aktualisierte Unwetterwarnungen anstehenden WM – Fußballhymnen. bereit.
7 VIERTELJAHRESBERICHT / APRIL BIS JUNI 2014 Somit konnte der WDR die Vorwürfe Kachelmanns in aller 10 Prozent reichen bzw. wohlhabenden Menschen in Entschiedenheit zurückweisen. Deutschland gehören. Im Chat im Anschluss an die Sendung gab es fast 800 Einlassungen in weniger als einer Stunde – ein Die Zuschriften des Publikums zu diesem Thema waren sehr Spitzenwert. Viele äußerten sehr viel Lob für den WDR, wie z.B. unterschiedlich. Einige Menschen forderten Stellungnahmen zu »markt...Ihr seid eine Ausnahme...Der durchschnittliche diesen Vorwürfen und schlossen sich der Meinung Kachelmanns Wohlstand nimmt ab und die Armut zu« oder »Richtig ist, in D an: muss keiner ‚richtig’ hungern, daher geht auch keiner auf die Straße, die Armut wird ruhig gestellt, diese hat keine Lobby«. Die »Sehr geehrte Damen und Herren, ob der Folgen des gestrigen Redaktion hat die sachlichen Fragen der Zuschauerinnen und Unwetters über NRW und des vorangegangenen, sträflichen Zuschauer beantwortet und bei Bedarf erläutert, dass das Format Säumnisses des WDR bei der Warnung der Bürger vor der bewusst einen Beitrag zu gesellschaftlichen Debatten liefern drohenden Unwettergefahr schließe ich mich der Kritik von Jörg möchte. Kachelmann sowie der Forderung nach personellen Konsequenzen uneingeschränkt an. « 2.3.3. »ARD-Morgenmagazin«: Berichterstattung über die Andere Zuschauerinnen und Zuschauer bzw. Hörerinnen und Krise in der Ukraine im gesamten Quartal Hörer schrieben dem WDR, dass sie die Vorwürfe Kachelmanns für unhaltbar einstuften. Verhältnismäßig großes Interesse haben die Zuschauerinnen und Zuschauer an der Berichterstattung des »ARD-Morgenmagazin« »Sehr geehrter Herr Buhrow, ich finde den Vorwurf von Herrn über die Ukraine gezeigt. Natürlich haben die Russland- Kachelmann vollkommen ungerechtfertigt. […] Insofern kann ich Korrespondenten auch im »ARD-Morgenmagazin« über die behaupten, über die Unwetter rechtzeitig und umfassend Entwicklung im Konflikt zwischen der Ukraine und Russland informiert worden zu sein. (…)« berichtet. Einige Kritiken intendierten dabei, dass das Verständnis für Russlands Positionen stärker herausgearbeitet werden solle. Es wurde der Sendung auch vorgeworfen, dass sie 2.3. Fernsehen das Sprachrohr der Bundesregierung sei, beziehungsweise die Interessen der Amerikaner in den Vordergrund stelle. 2.3.1. »Presseclub« zum Thema Freihandelsabkommen mit Die Redaktion hat größten Wert darauf gelegt, dass die Kritiken den USA vom 29. Juni 2014 des Publikums auch die Korrespondentinnen und Korrespondenten vor Ort erreichten, um etwaige Im »Presseclub« diskutierte Volker Herres über das Thema Missverständnisse aufzuklären. In den Antwortschreiben, die »Aufschwung oder Albtraum – wie gefährlich ist das dann auch in den meisten Fällen von den Korrespondenten in der Freihandelsabkommen mit den USA?«. Die Gäste hatten sehr Ukraine für das »ARD-Morgenmagazin« bearbeitet wurden, kontroverse Positionen und stritten in der Sendung konnte deutlich gemacht werden, dass die Berichte und Schalten überdurchschnittlich stark. Ein Gast, Roland Tichy von der zuvor durch Recherchen und Augenzeugenberichte untermauert Wirtschaftswoche, verließ sogar noch während der und keinesfalls interessengeleitet waren. Verabschiedung von »Presseclub Nachgefragt« nach einem Streit mit Heribert Prantl von der Süddeutschen Zeitung die Sendung. Überdurchschnittlich viele Zuschauerinnen und Zuschauern 2.3.4. »Die Sendung mit der Maus« vom 9. Mai, 1. Juni und 22. äußerten sich im Gästebuch und schrieben E-Mails. Viele Juni 2014 kritisierten, dass mit zwei Befürwortern des Freihandelsabkommens »Lobbyisten« eingeladen worden seien. Die Mausredaktion hat im 2. Quartal 2014 mehr als 9 000 Sehr viele rügten zudem das Verhalten von Roland Tichy. Die Zuschriften per E-Mail und Briefpost erreicht. Dabei gab es drei Redaktion beantwortete dies in E-Mails mit dem Wunsch nach große Themen, die die Zuschauerinnen und Zuschauer besonders Meinungsvielfalt im »Presseclub« und dass eine lebendige bewegt haben: Die Weltraummission von Alexander Gerst, der Diskussion ausdrückliches Ziel der Sendung sei. Beitrag über Zöliakie sowie der Film »Fussballfloskeln wörtlich genommen«. 2.3.2. »markt: Gegen den Strich – Von wegen Wohlstand – Allein 1 400 Zuschriften bekam die Maus-Redaktion bisher auf Deutschland ist nicht reich!« vom 28. April 2014 den Aufruf in der »Sendung mit der Maus« vom 9. Mai 2014, dem deutschen Astronauten Alexander Gerst Fragen auf die ISS zu Das Format »Gegen den Strich« stellt vorherrschende schicken, die er dann so weit wie möglich beantwortet. Dabei Meinungsmuster oder Glaubenssätze in Frage und versteht sich waren alle denkbaren Themen abgedeckt. So gab es auch ganz als zuspitzender, durchaus auch provokanter Diskussionsbeitrag. praktische Fragen, wie beispielsweise: Die dritte Ausgabe stellte die These auf, Deutschland sei gar nicht reich, so wie immer wieder in verschiedenen Kreisen und »Hallo liebes Maus-Team, hallo lieber Alexander, wir hätten zwei Medien berichtet werde. Der Eindruck eines reichen Deutschland Fragen: 1. Wie funktioniert eine Waschmaschine im All? Genau werde vor allem von Eliten erweckt, die tatsächlich zu den
8 VIERTELJAHRESBERICHT / APRIL BIS JUNI 2014 gleich wie bei uns oder anders? Oder gibt es dort überhaupt Publikum unter anderem aufgerufen, seine schönsten Bilder mit Waschmaschinen? 2. Was ist dein Lieblingsessen im All?« Brückenmotiven aller Art einzusenden – von der Autobahn- Brücke über die Zahnbrücke bis hin zum Mediator als Brücke im Bisher hat die Redaktion über 5 000 Fragen erhalten sowie Konflikt zwischen Menschen. Mehrere hundert Fotos kamen bei gemalte Bilder, Fotos und selbst gebastelte Weltallutensilien – WDR 5 an, die schönsten 50 wurden in einer Bildergalerie auf alle verbunden mit besten Wünschen für das Gelingen der wdr5.de zusammengefasst. Mission. Viele positive Reaktionen hat auch der Beitrag über »Zöliakie« vom 1. Juni 2014 hervorgerufen. Die Zuschauerinnen und Zuschauer bedankten sich über die verständliche Erklärung 2.4.4. WDR Rundfunkorchester der Krankheit, die v.a. von Betroffenen als sehr hilfreich empfunden wurde. Darüber hinaus erhielt die Redaktion über alle Das Musikvideo »Happy« vom WDR Rundfunkorchester hat Kanäle (E-Mail, Facebook, Twitter) viel begeistertes Lob für die besondere Aufmerksamkeit erfahren. In seinem Lach- und Sachgeschichte »Fußballfloskeln« vom 22. Juni 2014, in Novemberkonzert der Reihe PlanM@Philharmonie hatte das der Fußballfloskeln wortwörtlich dargestellt werden. Innerhalb WDR Rundfunkorchester sein Publikum gebeten, einen Titel zu von einer Woche hatte das Video »Fußballfloskeln« bereits über nennen, den sie zum Saisonabschluss spielen würden. Die eine Million Clicks auf dem WDR Youtube Channel und ist das Auszählung ergab, dass das Publikum »Happy« hören wollte. Der bisher erfolgreichste Video des WDR. Noch nie hat sich ein Video Titel wurde für das WRO arrangiert und am 27. Juni 2014 in der des WDR so schnell verbreitet. Kölner Philharmonie im Rahmen des Konzerts»WRO plays Rock« gespielt. Im Netz gibt es zahlreiche Reaktionen auf den Film. 2.4. Hörfunk 2.5. Internet 2.4.1. WDR 3 Hörspiel 2.5.1. Sportschau Im Anschluss an die Bekanntgabe, dass das von WDR und ORF produzierte Hörspiel »Hate Radio« von Milo Rau und Milena Eine Petition »Meine GEZ-Gebühr nicht an die FIFA-Mafia« auf Kipfmüller mit dem renommierten Hörspielpreis der change.org forderte ARD, ZDF und Deutschlandradio Mitte Juni Kriegsblinden ausgezeichnet worden ist, wurde die Möglichkeit auf, vom Kauf der WM-Rechte für die Fußball-WM 2022 in Katar des Downloads stärker in Anspruch genommen als üblich. zurück zu treten. Gründe unter anderem: Die Skandale rund um die FIFA und die menschenunwürdigen Zustände auf den WM- Baustellen in Katar. Die Petition fand innerhalb der ersten sechs 2.4.2. WDR 5 und WDR Fernsehen: cross-mediales Projekt Tage mehr als 26 000 Unterstützer. Die ARD-Pressestelle hat »Organspende – auf Leben und Tod« am 10. Juni 2014 daraufhin anhand von Zulieferungen aus der gesamten ARD zusammengestellt, wo, wann und mit welcher Resonanz in Ein großer Erfolg war das cross-mediale Projekt »Organspende – Fernsehen, Hörfunk und Internet kritisch über die FIFA berichtet auf Leben und Tod« am Dienstag, 10. Juni 2014. Dabei widmete wurde. Sportschau.de hat eine Liste der Textbeiträge, Audios und sich die Nachmittagsausgabe der Wissenschaftssendung Videos samt Zugriffszahlen zugeliefert. Die Zusammenstellung »Leonardo« dem Thema Gewebetransplantation, »Quarks & Co« zeigt, dass kritische Hintergrundinformationen für die ARD zur der Organspende und in einer Sonderausgabe von »Leonardo« Sportberichterstattung dazugehören. um 22:05 Uhr hatte das Publikum in einem Call-in-Format die Möglichkeit, von seinen Erfahrungen zu berichten. Alle Sendungen nahmen inhaltlich unmittelbar Bezug aufeinander, begleitet wurde dies von einem umfangreichen Online-Angebot auf wdr.de und den Sendungsseiten, die miteinander verlinkt wurden. Die im Vorlauf publizierten Facebook-Posts wurden mehr als 50 000 Mal gelesen und dort in zahlreichen Kommentaren sowie in der Sonderausgabe von »Leonardo« aufgegriffen und auch am folgenden Tag noch online und in der Wissenschaftssendung »Leonardo« zusammengefasst. Insgesamt lief der Themenkomplex inklusive des Facebook-Vorlaufs über fünf Tage interaktiv auf allen relevanten Ausspielwegen. 2.4.3. Thementag »Brücken« am 30. Mai 2014 Einen ganz besonderen bimedialen Akzent konnte WDR 5 mit dem Thementag »Brücken« setzen – natürlich an einem Brückentag, nämlich Freitag, dem 30. Mai 2014. Dabei war das
Herausgeber Westdeutscher Rundfunk Köln Anstalt des öffentlichen Rechts Marketing Appellhofplatz 1 50667 Köln Redaktion: Intendanz/Publikumsstelle Stand 09/2014
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