Voltaire-Preis für Toleranz, Völkerverständigung und Respekt vor Differenz 2021 - Universität Potsdam - Universität Potsdam
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Universität Potsdam Voltaire-Preis für Toleranz, Völkerverständigung und Respekt vor Differenz 2021
Inhalt 5 Grußwort 7 Laudatio 11 Dankesrede 17 Voltaire-Preis für Toleranz, Völkerverständigung und Respekt vor Differenz 19 Die Jury 21 Bisherige Preisträgerinnen und Preisträger 28 Impressum
Grußwort Prof. Oliver Günther, Ph.D. Präsident der Universität Potsdam Nach Jahrzehnten relativer Politikabstinenz sind politi- aus Guatemala, Afghanistan und Ungarn (s. Seite 22 f.). sche Themen auf den Campi dieser Welt wieder präsent. 2021 verleiht die Universität Potsdam den Voltaire-Preis Wir sehen kontroverse politische Debatten, wir sehen an Elisabeth Kaneza. Die Juristin forscht als Doktoran- Demonstrationen, wir erleben Streitkultur. All das ist din am Potsdamer MenschenRechtsZentrum zur »Ver- begrüßenswert, denn eine Universität ist kein politik- wirklichung eines positiven Rechts für die Gleichbe- freier Raum. Ganz im Gegenteil, sie muss als essenziel- rechtigung von Schwarzen Menschen in Deutschland«. ler Teil der Zivilgesellschaft Raum geben für Diversität, Zudem setzt sie sich mit der von ihr gegründeten Ka- freie Meinungsäußerung und Respekt vor Differenz. neza Foundation for Dialogue and Empowerment e. V. Dies sind wir auch unseren Studierenden schuldig, für Betroffene von rassistischer Diskriminierung ein. gerade auch an der Universität Potsdam, einer Hoch- Als Kind mit ihren Eltern vor Gewalt und Verfolgung schule, die sich nicht nur aus geografischen Gründen aus Ruanda nach Deutschland geflohen, hat Elisabeth eng mit dem Gedankengut der Aufklärung verbunden Kaneza selbst Diskriminierung erfahren. Seitdem wen- fühlt. Auch die Internationalisierung spielt für uns eine det und engagiert sie sich auf mannigfache Weise ge- wichtige Rolle als integraler Bestandteil universitären gen Diskriminierung und Benachteiligungen auf der Lebens. Nur im internationalen Kontext ist es möglich, Grundlage von Herkunft. Sie lehrt uns alle, dass Respekt Weltoffenheit, interkulturellen Austausch und Will- vor dem Anderen nur durch Bewusstseinsbildung und kommenskultur zu fördern. Verhaltensänderung möglich ist. Diese Gedanken aufgreifend hat die Universität Alle Preisträgerinnen und Preisträger fühlen sich Potsdam 2017 mit Unterstützung der Friede Springer den Idealen der Aufklärung verpflichtet und haben be- Stiftung den »Voltaire-Preis für Toleranz, Völkerver- wiesen, dass sie diese selbst in schwierigen Situationen ständigung und Respekt vor Differenz« begründet. Die hochhalten und sich Rassismus und Diskriminierung bisherigen Preisträgerinnen und Preisträger Hilal Alkan entgegenstellen. Sie sollen uns Vorbild sein, wenn es da- (2017), Gladys Tzul Tzul (2018), Ahmad Milad Karimi rum geht, das Recht auf freie Meinungsäußerung zu si- (2019) und Gábor Polyák (2020) kamen aus der Türkei, chern sowie Achtung und Respekt vor Differenz zu leben. grusswort 5 Universität P
Laudatio Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Christoph Markschies, Präsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften Eine Laudatio zu verfassen und vorzutragen, macht Ver- schen Rechts- und Politikwissenschaft angesiedelten gnügen, denn es ist ein Vergnügen, preiswürdige Leis- Promotion zum Thema »rassische Diskriminierung«. tungen wahrzunehmen, sich darüber zu freuen und sie Wie es sich für jemanden gehört, der zu öffentlich- dann öffentlich auszuzeichnen. Hier und heute ist es rechtlichen Themen forscht, definiert Frau Kaneza den aber ein ganz besonderes Vergnügen, eine solche Lau- Gegenstand ihrer Promotion sehr präzise: »Rasse drückt datio verfasst zu haben und vorzutragen, denn wir kön- also nicht aus, dass es biologische ›Menschenrassen‹ nen uns nicht nur darüber freuen, dass sich eine Frau gibt, sondern, dass es Personen und Gruppen …, die gegen mancherlei Widerstände, präziser: Diskriminie- aufgrund dieses Merkmals Ungleichbehandlung erfah- rung und Verfolgung, durchgesetzt hat, ganz präzise: a ren«, diskriminiert werden. Unter anderem deswegen Woman of Color (WOC) in der doch arg deutschen Wis- votiert, nebenbei bemerkt, unsere diesjährige Preisträ- senschaft hierzulande. Wir können uns vielmehr auf gerin auch gegen die gegenwärtig heftig diskutierte eine Preisträgerin freuen, von der wir alle etwas lernen Streichung des Begriffs »Rasse« im Grundgesetz, spricht können. selbstbewusst von »schwarzen Menschen« und fordert Von wem spreche ich? Von Frau Elisabeth Kaneza, ein diskriminierungsfreies »Schwarzes Leben« (mit die in diesem Jahr den »Voltaire-Preis für Toleranz, Völ- großem Anfangsbuchstaben) »in weiß dominierten kerverständigung und Respekt vor Differenz« erhält. Gesellschaften«. Es sei doch wohl selbstverständlich, Mit diesem Preis, der dankenswerterweise von der bei der Frage, wie man heute mit dem Begriff »Rasse« Friede Springer Stiftung finanziert wird, zeichnet die umgehen solle, Forscherinnen und Forscher of Color zu Universität Potsdam seit 2017 in jedem Jahr eine Wis- fragen. Und so gefragt, lautet ihr sehr klares Argument senschaftlerin oder einen Wissenschaftler aus, der oder wörtlich: »Denn rechtlicher Schutz vor Diskriminierung die sich für die Freiheit von Forschung und Lehre sowie setzt voraus, dass diese erfassbar ist. Ob sie rechtlich er- für das Recht auf freie Meinungsäußerung einsetzt. Die fassbar ist, hängt wiederum davon ab, ob das Gesetz diesjährige Preisträgerin Elisabeth Kaneza ist im Alter das zutreffende Diskriminierungsmerkmal anerkennt.« von sechs Jahren mit ihrer Familie aus der Hölle des Völ- Natürlich könnte ich, wenn ich jetzt über das bis- kermords in Ruanda nach Deutschland geflohen und herige Leben und Wirken von Elisabeth Kaneza spre- arbeitet gegenwärtig an einer im Grenzbereich zwi- che, die Frage stellen, ob sie selbst nicht durch die Dis- l au dat io 7 Universität P
Universität Potsdam kriminierung, die eine aus Ruanda stammende junge mehr Menschen von dieser Expertise profitieren kön- Frau in Deutschland erfährt, auf das Thema gebracht nen. Ein erster Schritt dazu wäre beispielsweise, dem wurde, Diskriminierung zu untersuchen. Aber mit ei- höchst informativen Twitter-Account von Elisabeth ner positiven Antwort wird sofort auch das tiefe Pro- Kaneza zu folgen, mindestens ein erster Schritt für die, blem deutlich, wieviel nach dem Aufschlag der Mütter die dieses Medium nutzen. und Väter des Grundgesetzes beim Verfassungskonvent Mich jedenfalls beeindruckt, wie sehr Elisabeth Ka- in Herrenchiemsee in den letzten 70 Jahren versäumt neza seit Schulzeiten nicht nur über Diskriminierung wurde – versäumt wurde jedenfalls, die im Prinzip nachdenkt und ihre Stimme dagegen erhebt, sondern durch den Verfassungstext geordnete Verfassungs- sich verantwortlich zeigt für Bewusstseinsbildung wirklichkeit an die Grundrechtsnorm anzupassen. Of- und Verhaltensänderung anderer Menschen, die nicht fenbar brauchen wir nach wie vor für die nachhaltige durch ihre eigene Biografie sofort auf das Thema ge- Erinnerung an dieses schwere Versäumnis die Arbeit stoßen werden und daher alltägliche Benachteiligun- der von Diskriminierung und Rassismus Betroffenen. gen gern übersehen. Gleichzeitig liegt ihr die Stärkung Besser wäre es, die Diskriminierungen, die Frau Kaneza derer am Herzen, die nach wie vor Opfer von Diskrimi- erfahren hat – beispielsweise im Nordrhein-Westfäli- nierung sind – »Empowerment« heißt das auf Englisch, schen Schulsystem, präziser: in Aachen –, zum Anlass »Kräftigung« hätten das meine Eltern genannt. Mit zu nehmen, die Realität der hehren Normen des Dis- solchem Engagement hat Frau Kaneza früh begonnen: kriminierungsverbots ganz konkret im Alltag unseres Sie wirkte nicht nur als Klassen- und Schulsprecherin, Berlin-Brandenburger Bildungssystems zu überprüfen. sondern engagierte sich während ihres Studiums in Frau Kaneza überprüft in ihrer Dissertation sowohl an- Maastricht und Berlin als Jugendleiterin in Bildungs- hand von Interviews Alltagserfahrungen als auch die einrichtungen und als Coach in interkulturellen und Rechtswirklichkeit beispielsweise der Polizeigesetze. integrativen Projekten. Schon 2013 gründete sie die Ka- Immerhin haben entsprechende Institutionen wie die neza Initiative, mit dem Ziel, gesellschaftlichen Wandel Antidiskriminierungsstelle des Bundes, politische Par- aktiv mitzugestalten und einen Beitrag für die Förde- teien und Stiftungen längst begonnen, die Expertise rung der Menschenrechte und Vielfalt zu leisten. Drei von Frau Kaneza zu nutzen – und besonders ist natür- Jahre später wurde aus der Initiative schließlich ein lich die Universität Potsdam zu nennen, die durch die gemeinnütziger Verein: die Kaneza Foundation for Di- diesjährige Voltaire-Preisträgerin dabei unterstützt alogue and Empowerment e. V. Kaum zufällig fördert wird, innerhalb der nächsten zwei Jahre im Rahmen dieser Verein beispielsweise Menschenrechtstraining eines Prozesses unter dem Motto »Vielfalt gestalten« für Frauen afrikanischer Herkunft, aber auch entspre- das Diversity Audit des Stifterverbandes zu erlangen. chende Fortbildung für pädagogische Fachkräfte mit Eine Folge des Voltaire-Preises ist hoffentlich, dass noch klassischdeutscher Bildungsbiografie und vor allem 8 lUniversität au dat io Potsdam
fest sch ri ft volta i re-preis 2021 Empowerment wie Bildung für junge Menschen. Ich mense Potenzial, das jede und jeder für die Gestaltung kenne wenige Promovendinnen oder Promovenden, die unserer Gesellschaft mitbringt, ausschöpfen. Interkul- schon in so jungen Jahren eine solche Initiative auf die turellen Dialog sehen wir dabei als einen wichtigen Wege gebracht und institutionalisiert haben. Garant für den gesellschaftlichen Zusammenhalt an.« Die Jury, die Elisabeth Kaneza für den Voltaire-Preis Wollte man von diesen Werten, für die Elisabeth Ka- vorschlug, steht nicht allein auf weiter Flur: Elisabeth neza steht, eine Linie zu Voltaire ziehen, dem es auch Kaneza wurde bereits mehrfach für ihr Engagement um die allgemeinen Rechte aller Menschen und die spe- ausgezeichnet, unter anderen von der Robert Bosch zifischen jeden Individuums ging, würden selbstredend Stiftung und der Deutschland Stiftung Integration. Sie neben Analogien auch Differenzen auftreten; alles an- wurde auch mehrfach als Senior Fellow des Hochkom- dere wäre bei einem Zeitgenossen des großen Friedrich, missariats der Vereinten Nationen für Menschenrechte der vor 243 Jahren starb, auch eher verwunderlich. Wie ausgewählt und koordinierte in diesem Zusammen- auch immer Äußerungen Voltaires zu interpretieren hang ehrenamtlich die UN-Dekade für Menschen afri- sind – der nach ihm benannte Potsdamer Preis ehrt kanischer Abstammung. Wieso dann noch der Voltaire- Respekt vor Differenz. Diesen Respekt hat Frau Kaneza Preis? Auf der Homepage der Kaneza Foundation findet nicht nur überreichlich dokumentiert, sie bringt ihn vor sich ein wunderbarer Abschnitt über die drei Werte, allem auch anderen Menschen bei, durch ihre wissen- denen sich diese Stiftung besonders verpflichtet fühlt: schaftliche Arbeit ebenso wie durch ihr bürgerschaftli- Menschenrechte, Chancengleichheit und Vielfalt. Die- ches Engagement. Schon deswegen ist sie eine würdige ser Abschnitt lautet: »Wir glauben, dass die Achtung Trägerin des Voltaire-Preises. der Menschenrechte, Chancengleichheit und die An- erkennung von Vielfalt wichtige Voraussetzungen für Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Christoph Markschies, die Stärkung unserer Demokratie sind. Nur wenn wir Präsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie Diversität als Bereicherung sehen, können wir das im- der Wissenschaften l au dat io 9 Universität P
Dankesrede Elisabeth Kaneza, Trägerin des Voltaire-Preises 2021 Sehr geehrter Herr Professor Günther, Rechtsextremismus und Xenophobie verkürzen lassen. Sehr geehrter Herr Professor Markschies, Die Fixierung auf das nationalsozialistische Unrecht Sehr geehrter Herr Professor Schweigert, hat zwar dazu geführt, dass dieses dunkle Kapitel der Sehr geehrter Herr Professor Schnellnhuber, deutschen Geschichte in das gesellschaftliche Bewusst- Sehr geehrter Herr Professor Ette, sein eingeprägt wurde. Jedoch hatte dies auch zur Folge, Sehr geehrte Damen und Herren, dass rassistische Zuschreibungsprozesse und darauf be- zogene Verbrechen, die vor der NS-Zeit stattgefunden zunächst möchte ich mich bei Ihnen, Herr Professor und bis heute ihr Fortbestehen in der Ausgrenzung von Markschies, für die Laudatio bedanken. Vielen Dank für Bevölkerungsgruppen haben, von der Geschichtserzäh- diese besondere Anerkennung! lung ausgeklammert wurden. Ich meine damit den Es ist eine große Ehre für mich, dass ich als Preis- deutschen Kolonialismus und das in den damaligen trägerin des diesjährigen Voltaire-Preises ausgewählt Kolonien verübte Unrecht. Die Verdrängung des Ras- wurde. Es ist ein Preis für Toleranz, Völkerverständi- sismus auf die Zeit des Nationalsozialismus hatte auch gung und Respekt vor Differenz. Sowohl in meiner zur Folge, dass gegenwärtige Formen des strukturellen Forschung als auch in meinem Engagement als Men- und institutionellen Rassismus zu einem Tabuthema schenrechtlerin möchte ich einen Beitrag dazu leisten, wurden. Dieses Rassismusverständnis geht von einem dass strukturelle Ungleichheiten beseitigt werden. In Rassismus ohne Hierarchien aus und blendet somit die diesem Zusammenhang befasse ich mich mit dem An- gesamtgesellschaftliche Betroffenheit aus. Der Begriff tidiskriminierungsrecht und mit rechtlichen sowie po- des Rassismus wird hierzulande relativiert. Wenn von litischen Ansätzen, um den anhaltenden Rassismus in Rassismus die Rede ist, sieht sich kaum jemand als Deutschland und in der Welt sichtbar zu machen und Teil eines systemischen Problems. Unweigerlich muss die Rechte der Betroffenen zu stärken. zum Schluss kommen, kein Rassist zu sein, wer keine Ich übe in meiner Arbeit Kritik an dem deutschen Verbindungen zum rechten Milieu hat und sich selbst Rassismusverständnis. Es basiert erstens auf einem für weltoffen hält. Dies drückt sich in der Glorifizierung deutschen Exzeptionalismus und zweitens auf der von »Farbenblindheit« aus. Die Benennung von Trenn- Idee, dass sich Erscheinungsformen des Rassismus auf linien, die Privilegien für diejenigen bedeuten, die in da n k esrede 11 Universität P
Universität Potsdam diesem Land weiß sind und sowohl die deutsche Staats- deutschen Bewusstsein ein Makel, ja ein Vorwurf, der bürgerschaft als auch eine christliche Religionszugehö- schwer wiegt. Die Verdrängung dieses Themas und das rigkeit haben, gilt weitestgehend als eine Übertreibung Unbehagen, das es erzeugt, sind allgegenwärtig. Eine der Zustände. Selten gilt die Aufmerksamkeit deshalb Konfrontation mit der Vergangenheit und der Gegen- denjenigen, die alltäglich Opfer von Diskriminierung wart von Rassismus ist jedoch unabdingbar, wenn sich werden, und der Frage, wie ihre Gleichberechtigung die Verhältnisse zum Besseren verändern sollen. sichergestellt werden kann. Zu oft steht allein die mo- Können wir Rassismus und Intoleranz erfolgreich ralische Verurteilung von rassistischen Handlungen im bekämpfen, ohne auf Gruppen Bezug zu nehmen? Es Vordergrund, sofern sie als solche erkannt und bewer- gibt Meinungen, die besagen, dass die Erforschung von tet werden können. Wenn die Betroffenen in den Blick Differenz Klassifikationen reproduziere. Es müsse gelin- genommen werden, dann werden sie häufig problema- gen, Diskriminierung zu adressieren, ohne Merkmale tisiert. Der Migrationshintergrund dient hier als Bei- aufzugreifen. Diesen post-kategorialen Ansatz finde ich spiel. Anstatt gesellschaftliche Barrieren zu beleuchten, interessant, doch er greift nach meiner Auffassung zu die eine gleichberechtigte Teilhabe für Minderheiten kurz. Denn Ungleichheit lässt sich nicht messen, wenn erschweren und in ungleiche Bildungschancen und wir nicht wissen, wer von ihr betroffen ist. Die Aussage, Diskriminierung resultieren, wird der Migrationshin- es könne keine rassistischen Strukturen und darauf be- tergrund als Erklärung für Defizite und kulturelle Un- zogenen Ungleichheiten geben, weil Rassismus verpönt terschiede herangezogen. Was damit ausgedrückt wird: sei, besitzt keine statistische Grundlage. Wenn es keine Die Kultur der »Anderen« ist das Problem, nicht der vor- Erfassung von Diskriminierungskategorien gibt, fehlen herrschende Rassismus. auch Gleichheitsdaten. Oft hat es den Anschein, als komme ein Einge- Die Menschenrechtsmechanismen der Vereinten ständnis, dass in einer Demokratie – gerade in unserer Nationen fordern dazu auf, Daten zu Bevölkerungs- Post-1945-Demokratie – struktureller Rassismus, soziale gruppen zu erheben, die Auskunft über ihre Betroffen- Ausgrenzung und Hass nach wie vor in der Mitte un- heit mit Rassismus und Diskriminierung geben kön- serer Gesellschaft stattfinden, einem Scheitern gleich, nen. Doch die Bundesregierung hat in ihrem letzten das nur schwer zu akzeptieren ist. Rassismus ist im Staatenbericht an den Fachausschuss der Vereinten 12 da n k esredePotsdam Universität
fest sch ri ft volta i re-preis 2021 Nationen zur Beseitigung der Rassendiskriminierung ich die Betroffenen als Schwarz identifizieren, weil die (CERD) mitgeteilt, dass in Deutschland seit dem Zwei- Kläger:innen behaupteten, die Polizei habe sie wegen ten Weltkrieg keine Daten zur ethnischen Herkunft ihrer Hautfarbe anlasslos kontrolliert. Sie beriefen sich gesammelt wurden, und begründete dies mit der Er- auf Art. 3 Abs. 3 S. 1 GG, in dem das grundgesetzliche fahrung des Nationalsozialismus. Jedoch werde der Mi- Diskriminierungsverbot verankert ist. Das Grundgesetz grationshintergrund als statistische Kategorie erfasst. verbietet eine Benachteiligung, die auf der Hautfarbe Vor diesem Hintergrund ist es nicht überraschend, dass einer Person beruht. die Rassismusforschung, die sich in Deutschland noch Für eine erfolgreiche Rassismusbekämpfung muss nicht etablieren konnte, weil es ihr an Ressourcen fehlt, die Beseitigung von Benachteiligung und die Schaf- überwiegend dem Forschungsschwerpunkt der Migra- fung von Gleichheit im Mittelpunkt stehen. Um struk- tion und Integration zugeordnet wird. Wer Rassismus turelle Benachteiligungen beseitigen zu können, ist es und Diskriminierung erforscht, verfügt als Kategorien notwendig, dass die Situation der Betroffenen erfass- für Differenz oft nur über »deutsch« und »ausländisch«, bar ist. Das ist nicht nur eine rechtliche Anforderung, »mit Migrationshintergrund« und »ohne Migrations- um Gleichberechtigung zu ermöglichen, sondern es ist hintergrund«. auch eine Grundvoraussetzung, um politische Maßnah- Auch ich stand in meiner Forschung vor der Her- men zu entwerfen und umzusetzen, die auf die spezifi- ausforderung, dass ich keine offiziellen Statistiken über schen Bedarfe der Betroffenen zugeschnitten sind. Das Gruppen finden konnte, die über diese Kategorien hin- Antidiskriminierungsrecht ist spezifisch, weil es perso- ausgehen. Wie sollte ich ohne Daten die rechtliche Lage nen- und gruppenbezogene Diskriminierungskatego- von Schwarzen Menschen erforschen? Ich habe daher rien aufführt. Das Recht benennt also Differenz. Jedoch damit begonnen, gerichtliche Fälle danach zu untersu- nicht, um sie negativ festzuschreiben, sondern, um sie chen, welche Diskriminierungsgründe Personen ange- anzuerkennen. Differenz benennen und anerkennen zu ben, die Opfer von Racial Profiling werden – dabei han- können, bildet auch eine wichtige Voraussetzung, um delt es sich um Personenkontrollen durch die Polizei, die Rassismus und Intoleranz zu überwinden. Ich denke, an vermeintlich rassischen oder ethnischen Merkmalen dass wir mit dieser Perspektive einem gemeinsamen anknüpfen. In den von mir untersuchten Fällen konnte Verständnis darüber, was Rassismus ist und wie er da n k esrede 13 Universität P
Universität Potsdam adressiert werden kann, um Ungleichheiten zu beseiti- treuung und Unterstützung meines Forschungsvorha- gen, deutlich näherkommen würden. bens bedanken. Zudem möchte mich bei der Universi- Ich möchte den Voltaire-Preis für die vielen Men- tät Potsdam und der Stiftung der Deutschen Wirtschaft schen entgegennehmen, die sich täglich für die Bekämp- bedanken, die meine Promotion mit einem Stipendium fung von Rassismus und Diskriminierung einsetzen, sei unterstützt haben. Ich bedanke mich außerdem beim es in der Wissenschaft oder in der Zivilgesellschaft, auf MenschenRechtsZentrum der Universität Potsdam großen Bühnen oder in kleinen Projekten. Dieser Preis und bei meinen Kolleg:innen. Mein besonderer Dank ist für mich eine Würdigung dieses wichtigen Engage- gilt meinen Eltern, meinen Geschwistern und meiner ments. Ich möchte diesen Preis außerdem den jungen erweiterten Familie, meinen Freund:innen, meinen Menschen in unserem Land widmen, die zu einer Min- Kolleg:innen in der Kaneza Foundation for Dialogue and derheit zählen und strukturelle Barrieren überwinden Empowerment e. V. sowie den vielen Mitstreiter:innen. müssen. Er soll ihnen Mut und Zuversicht geben. Ich Der Voltaire-Preis ist eine besondere Auszeichnung, die konnte es mir als Kind und Jugendliche nicht vorstellen, mich ermutigt und motiviert und mich bei der Errei- dass ich eines Tages hier stehen würde. Heute denke ich chung der nächsten wissenschaftlichen Meilensteine daher vor allem an die besonderen Menschen, die dazu unterstützen wird. Für diese Möglichkeit möchte ich beigetragen haben, dass ich meinen Weg erfolgreich mich herzlich bei den Juroren bedanken. gehen und meine Ziele erreichen konnte. Vor dem Hintergrund, dass die Pandemie uns vor In den Jahren meiner Promotion habe ich gelernt, unerwartete und große Herausforderungen gestellt dass es entscheidend ist, wer einen auf dieser Reise be- hat, wünsche ich Ihnen für das neue Jahr 2021 vor allem, gleitet. Ich möchte mich bei meinem Doktorvater Prof. dass Sie gesund bleiben! Dr. Norman Weiß für die Nominierung und für die Be- 14 da n k esredePotsdam Universität
fest sch ri ft volta i re-preis 2021 Elisabeth Kaneza promoviert derzeit an der juristischen rechte (OHCHR) ausgewählt. Seitdem führt sie Aktivi- Fakultät der Universität Potsdam und forscht zum täten für die Umsetzung der Internationalen Dekade Thema der Gleichberechtigung von Schwarzen Men- für Menschen Afrikanischer Abstammung (2015–24) schen in Deutschland. Sie ist Politikwissenschaftlerin, durch. Frau Kaneza ist Stiftungsrätin am Hamburger Menschenrechtlerin und Vorsitzende der Kaneza Foun- Museum am Rothenbaum – Kulturen und Küste der dation for Dialogue and Empowerment e. V., ein von ihr Welt (MARKK) und Themenpatin für junges Engage- mitbegründeter Verein, der sich zum Ziel gesetzt hat, ment beim Bundesnetzwerk für Bürgerschaftliches En- Menschenrechte, Chancengleichheit und Diversität zu gagement. fördern und sich gegen Rassismus und Diskriminierung Elisabeth Kaneza wurde 1987 in Ruanda geboren. einzusetzen. Sie wuchs in der Stadt Aachen auf, wo auch die Kaneza 2015 wurde Elisabeth Kaneza als Fellow des Hoch- Foundation ihren Sitz hat. kommissariats der Vereinten Nationen für Menschen- da n k esrede 15 Universität P
Universität Potsdam Voltaire-Preis, geschaffen von Mikos Meininger. 16 da n k esrede Universität Potsdam
fest sch ri ft volta i re-preis 2021 Voltaire-Preis für Toleranz, Völkerverständigung und Respekt vor Differenz Seit 2017 verleiht die Universität Potsdam den »Voltaire- unabhängig von Lebensentwurf, Alter, Geschlecht, Be- Preis für Toleranz, Völkerverständigung und Respekt vor hinderung, Herkunft, Glaube, sexueller Orientierung Differenz«. Die Auszeichnung ist mit 5.000 Euro dotiert und Einkommen.« Gelebt wird dieser Geist in städti- und wird von der Friede Springer Stiftung finanziert. schen Projekten wie dem »Neuen Potsdamer Toleranz- Der Preis ist nach dem französischen Philosophen edikt von 2008« oder dem Bündnis »Potsdam bekennt und Schriftsteller François Marie Arouet de Voltaire be- Farbe«, an dem die Universität Potsdam beteiligt ist. nannt, der von 1694 bis 1778 lebte. Er zählt zu den ein- Auch international präsentiert sich die Universität flussreichsten Autoren der französischen und europäi- Potsdam gegenüber Partnern in Forschung und Lehre schen Aufklärung. Mit seiner Kritik an den Missständen als eine Hochschule, die eng mit dem Gedankengut der des Absolutismus und der Feudalherrschaft sowie an Aufklärung von Voltaire und La Mettrie wie auch mit der katholischen Kirche war Voltaire ein Vordenker der der naturwissenschaftlichen Forschung im 19. Jahrhun- Aufklärung und ein wichtiger Wegbereiter der Franzö- dert verbunden ist. Internationalisierung ist ein integ- sischen Revolution. raler Bestandteil der Gesamtstrategie der Universität Voltaire leistete Entscheidendes für den gesell- Potsdam, die dazu beitragen soll, Qualität und Wettbe- schaftlichen Toleranz-Gedanken. Seine Schrift »Über werbsfähigkeit von Forschung, Studium und Lehre wei- die Toleranz« von 1763, veranlasst durch einen Justiz- ter zu steigern. Zugleich aber sollen durch die Umset- skandal im Jahre 1762, stellte einen wichtigen Meilen- zung der Internationalisierungsstrategie Weltoffenheit, stein auf dem Weg zum modernen Rechtsstaat dar und interkultureller Austausch und Willkommenskultur ge- gehört heute zum Grundbestand der Aufklärungslite- fördert werden. ratur. Mit der Anfertigung des Voltaire-Preises hat die In Potsdam lebt der Geist der Aufklärung und To- Universität Potsdam den in Potsdam lebenden Künstler leranz, was im Leitbild der Stadt öffentlich dokumen- Mikos Meininger beauftragt. Er hat eine etwa 15 Zenti- tiert ist: »Die Stadt Potsdam ist eine Stadt der Vielfalt, meter große Figur geschaffen, die den Preisträgern am Chancengleichheit und Toleranz für alle Menschen, Tag der Ehrung überreicht wird. volta i re-preis 17 Universität P
Universität Potsdam Die Tafelrunde Friedrichs II. in Sanssouci mit Voltaire (3.v.l.). Ölgemälde von Adolph von Menzel. 18 volta i re-preis fü r tol er a nz, völ k erv erstä n digu ng u n d Universität Potsdam respek t vor di fferenz
fest sch ri ft volta i re-preis 2021 Die Jury Über den Preisträger bzw. die Preisträgerin des Voltaire- Preises entscheidet ein fünfköpfiges Gremium. Der Jury gehören an: 1 der Präsident der Universität Potsdam Professor Oliver Günther, Ph.D., 2 der Vizepräsident für Internationales Fundraising und Alumni der Universität Potsdam 1 2 Professor Dr. Florian Schweigert, 3 der Klimafolgenforscher Professor Dr. Hans-Joachim Schellnhuber, 4 der Alexander von Humboldt-Experte Professor Dr. Ottmar Ette und 5 der Kirchenhistoriker an der Humboldt-Universität zu Berlin Professor Dr. Christoph Markschies. 3 4 5 di e j u ry 19 Universität P
Universität Potsdam Dr. Hilal Alkan mit Uni-Präsident Prof. Oliver Günther, Ph.D. (links) und Jury-Mitglied Prof. Dr. Christoph Markschies. 20 di e j u ry Universität Potsdam
Dr. Hilal Alkan, Politologin und Trägerin des Voltaire-Preises 2017 Der 2017 erstmals vergebene Voltaire-Preis ging an miteinander verglichen. In Istanbul erforschte sie die türkische Wissenschaftlerin Dr. Hilal Alkan und Nachbarschaftsinitiativen, die sich um syrische Flücht- würdigte ihren Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit linge kümmerten. in ihrer Heimat. Hilal Alkan hatte eine Petition gegen Zu ihrer Auszeichnung erklärte der Präsident der den Krieg in den kurdischen Gebieten unterzeichnet Universität Potsdam, Professor Oliver Günther, Ph.D.: und das Vorgehen der Sicherheitskräfte gegen Zivilis- »Mit Hilal Alkan haben wir für unseren ersten Voltaire- ten angeprangert. Daraufhin verlor die Politologin ihre Preis eine wunderbare Preisträgerin gefunden. Eine Arbeit. Nachwuchswissenschaftlerin, die in einem zunehmend Als promovierte Sozialwissenschaftlerin hatte Hilal schwierigen politischen Umfeld agiert, deren akademi- Alkan an einer kleinen privaten Universität in Istanbul sches Arbeitsverhältnis gekündigt wurde, und die sich mit ungefähr 800 Studierenden geforscht und gelehrt. durch all dies nicht hat entmutigen lassen, sondern Für ihre Doktorarbeit an der Open University im briti- weiter ihre Arbeit macht und sich ihren Mund nicht schen Milton Keynes hatte sie Wohltätigkeitsorganisa- verbieten lässt. Das ist die Art von Zivilcourage, die wir tionen untersucht und die Arbeit der Ehrenamtlichen mit dem Preis auszeichnen möchten.« preist r ägeri n 2017 21 Universität P
Universität Potsdam Dr. Gladys Tzul Tzul mit Jury-Mitglied Prof. Dr. Ottmar Ette. 22 di e j u ry Universität Potsdam
Dr. Gladys Tzul Tzul, Soziologin und Trägerin des Voltaire-Preises 2018 2018 verlieh die Universität Potsdam den Voltaire-Preis fährdet ist oder eben gar nicht (mehr) existiert«, sagte an die guatemaltekische Soziologin Gladys Tzul Tzul, der Präsident der Universität Potsdam, Prof. Oliver Gün- um ihren Einsatz für die indigene Bevölkerung in Mit- ther, Ph.D. »Umso wichtiger, dass wir mit dem Voltaire- telamerika zu würdigen. Dr. Gladys Tzul Tzul prangerte Preis ein Zeichen setzen und denjenigen, die sich den öffentlich den Genozid unter der Präsidentschaft des anti-aufklärerischen Tendenzen entgegensetzen, Dank jüngst verstorbenen Efraín Ríos Montt in den Jahren und Anerkennung zollen. Denn der Preis gilt nicht nur 1982 bis 1983 an. Sie ist in ihrem Heimatland Guatemala den Preisträgern, sondern all den tapferen Wissen- immer wieder von Verfolgung bedroht. schaftlerinnen und Wissenschaftlern weltweit, die Nein Gladys Tzul Tzul hat sich auf indigene Regierungs- sagen zu Totalitarismus und Einschränkungen der Mei- systeme, ihre Machtverhältnisse und den Kampf zwi- nungs- und Redefreiheit.« schen lokalen und staatlichen Behörden in Guatemala Jury-Mitglied Prof. Dr. Ottmar Ette ergänzte: »Ich spezialisiert. Ihren Doktortitel in Soziologie hat sie an kann mir keine bessere Preisträgerin vorstellen. Gladys der Benemérita Universidad de Puebla (BUAP) in Me- Tzul Tzul engagiert sich unermüdlich für die Rechte der xiko erworben. Tzul Tzul ist die Gründerin von Amaq, indigenen Bevölkerung in Guatemala wie in ganz Mit- einem Institut, das indigenen Völkern Rechtsberatung telamerika. Sie verbindet wissenschaftliche Weitsicht anbietet. und Genauigkeit der Analyse mit hohem Engagement »Der Auswahlprozess hat erneut gezeigt, in wie vie- und persönlicher Risikobereitschaft, also Verstand und len Ländern die Freiheit von Forschung und Lehre ge- Herz, auf ideale Weise.« preist r ägeri n 2018 23 Universität P
Universität Potsdam Preisträger Prof. Dr. Ahmad Karimi (Mitte) mit der Stifterin des Preises Friede Springer und Uni-Präsident Prof. Oliver Günther. 24 di e j u ry Universität Potsdam
Prof. Dr. Ahmad Milad Karimi, Philosoph und Träger des Voltaire-Preises 2019 Den Voltaire-Preis 2019 erhielt der Philosoph Prof. Dr. »Als ein wichtiger Kopf des Islam in Deutschland Ahmad Milad Karimi. Der in Afghanistan geborene Ka- stellt sich Karimi aber auch den Fragen unserer Zeit«, rimi wurde mit dem Preis für seine außerordentliche sagte der Vizepräsident für Internationales, Alumni fachliche Vielfalt und seine Vermittlungsleistung zwi- und Fundraising, Prof. Dr. Florian Schweigert. »Wieso schen den Kulturen ausgezeichnet. Dr. Ahmad Milad leben gläubige Muslime und Christen in der gleichen Karimi ist Religionsphilosoph, Islamwissenschaftler, Gesellschaft – aber doch meist nicht miteinander, son- Übersetzer des Korans, Dichter und Verleger und Mit- dern nebeneinander? Wie kann vermittelt werden? Er herausgeber einer Zeitschrift für Literatur und Kunst. sieht eine Antwort in der Überlegung, dass Religion der Als kleiner Junge mit seiner Familie aus seiner Heimat Raum zum freien Atmen sein soll, ein Raum, der frei Kabul geflohen, kam er über Indien und Russland nach jeglichen Triumphes ist. Ohne Triumph kann ein Mit Deutschland. einander der Religionen ent- und bestehen. Als Philosoph hat Milad Karimi die Sprache zum Karimi, selbst Wanderer zwischen den Welten, sucht Beruf gemacht und ist Professor für Kaläm, Islamische bei der Beantwortung der Fragen explizit das Gespräch Philosophie und Mystik am Zentrum für Islamische und den Diskurs mit anderen Zwischenweltlern und Theologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Heimatverbundenen. Mit Expertise und Leidenschaft Münster. Außerdem hat er mehrere Gedichtbände ver- schafft er Verständnis für das Andere und greift zent- öffentlicht und den Koran in neuer deutscher Überset- rale Themen wie religiöse Praxis, Toleranz und Zeugnis zung herausgebracht. oder Verständnis des Anderen auf.« preist r äger 2019 25 Universität P
Universität Potsdam Preisträger Dr. Gábor Polyák (rechts) mit der Stifterin des Preises Friede Springer und Uni-Präsident Prof. Oliver Günther. 26 di e j u ry Universität Potsdam
Dr. Gábor Polyák, Medien- und IT-Rechtler sowie Träger des Voltaire-Preises 2020 2020 wurde mit dem Voltaire-Preis Dr. Gábor Polyák Informationstransfer«, sagt Prof. Dr. Susanne Strätling ausgezeichnet. Mit ihrer Entscheidung ehrte die Jury in ihrer Laudatio. Polyák sei ein Wissenschaftler, der mit einen Forscher, der unter hohem politischen Druck mit seiner Arbeit die institutionellen Bedingungen eines seiner Arbeit für die Grundrechte von Meinungs- und grenzüberschreitenden demokratischen Miteinanders Medienfreiheit einsteht. Dr. Gábor Polyák lehrt Medien- schütze. und IT-Recht sowie Medienpolitik an der Universität Gábor Polyák forscht und lehrt an einer der Partne- Pécs in Ungarn. Er setzt sich in einem schwierigen po- runiversitäten der Universität Potsdam im Verbund der litischen Umfeld unermüdlich für Presse- und Medien- European Digital UniverCity (EDUC), in der sich der eu- freiheit ein. So gibt Polyák dem analytischen, offenen, ropäische Gedanke in einer ganz neuen Form der aka- unparteiischen Wort eine Stimme in dieser Welt. demischen Kooperation verwirklicht. »Mit Partnern wie »Die Bedeutung seiner Arbeit ist für den ungari- Gábor Polyák von der Universität Pécs können wir diese schen Kontext kaum zu überschätzen – und sie reicht Kooperation im besten Sinne gestalten – zukunftswei- zugleich weit darüber hinaus. Denn Medien- und Mei- send in der Besinnung auf die Ideale der Aufklärung, die nungsfreiheit sind für ihn der Schlüssel zu einer integ- dem Voltaire-Preis seinen Namen geben«, so Strätling. rativen, gesamteuropäischen Sphäre von Wissens- und preist r äger 2020 27 Universität P
Impressum Für die abgedruckten Redebeiträge gilt das gesprochene Wort. Bildnachweis: Batiér, Frederic 19 links Mitte Biskup, Daniel 25 Csortos, Szabolcs 27 Fritze, Karla 7, 19 links unten, 19 rechts (2), 20, 21, 22, 23, 24, 26 Hopfgarten, Tobias 16 Kaczynski, Ernst 4, 6 Meininger, Mikos Umschlagseite vorn 16 Pütz, Anja 10, 11 Stache, Soeren 5, 19 links oben Wikimedia 18 © Universität Potsdam Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Am Neuen Palais 10 14469 Potsdam Redaktion: Dr. Silke Engel (verantwortlich), Karina Jung, Matthias Zimmermann Umschlag und Satz: typegerecht berlin Druck und Bindung: Buch- und Offsetdruckerei H. Heenemann GmbH & Co. KG www.uni-potsdam.de
Sie können auch lesen